]> Brief: fmb-1834-11-19-03

fmb-1834-11-19-03

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Felix Mendelssohn Bartholdy an Henriette Voigt in Leipzig <lb></lb>Düsseldorf, 19. November 1834 Entschuldigen Sie die späte Beantwortung Ihrer freundlichen Zeilen, viele Geschäfte, und theils langweiliger, unangenehmer Natur hinderten mich Tag für Tag daran. Ich eile nun Ihnen dafür zu danken und Ihnen zu sagen, wie sehr es Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 4, 1033.

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Ep. 21. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Henriette Voigt in Leipzig; Düsseldorf, 19. November 1834 Entschuldigen Sie die späte Beantwortung Ihrer freundlichen Zeilen, viele Geschäfte, und theils langweiliger, unangenehmer Natur hinderten mich Tag für Tag daran. Ich eile nun Ihnen dafür zu danken und Ihnen zu sagen, wie sehr es

4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,71,1. Acht Briefe und ein Facsimile von Felix Mendelssohn-Bartholdy, hrsg. von Karl Voigt, Leipzig 1871, S. 7-9.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

19. November 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Voigt, Henriette (1808-1839) Leipzig Deutschland deutsch
An Mde. Mde. Henriette Voigt geb. Kuntze Wohlgeboren in Leipzig. frey.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Düsseldorf den 19 November 1834 Hochgeehrte Frau

Entschuldigen Sie die späte Beantwortung Ihrer freundlichen Zeilen, viele Geschäfte, und theils langweiliger, unangenehmer Natur hinderten mich Tag für Tag daran. Ich eile nun Ihnen dafür zu danken und Ihnen zu sagen, wie sehr es mich freut daß Sie mir Ihr freundliches Andenken bewahren. Meine Adresse hier ist eben ganz einfach meinen Namen und den der Stadt Düsseldorf, denn ich bin auf der Post durch manche Schnellpostbillete, und s. w. bekannt. Nur thut es mir leid, daß Ihr Brieflein so ganz kurz ist und eigentlich nur nach der Adresse frägt, dann schließt, Sie sagen daß Sie vom Leipziger Musiktreiben schwiegen um mir keine unangenehme Minute zu bereiten – das verstehe ich kaum, denn daß sich nicht irgend etwas Erfreuliches davon sagen ließe kann ich mir doch nicht denken, und daß mir Ihre Beschreibung davon nur sehr angenehm und interessant sein kann wissen Sie wohl. Ich könnte wohl so was von hier eher schreiben, denn es ist doch ganz unglaublich kleinstädtisch im Rhein-Athen, wie die Rhein-Athener sagen (nämlich Düsseldorf) und wenns Orchester nicht betrunken ist und sich prügelt, spielt es doch noch nicht mittelmäßig, und ich ermahne sehr zur Nüchternheit, und Friedlichkeit und zum Tacthalten und zum piano – so umsonst, wie andre Prediger, sie fallen doch wieder unbarmherzig über sich und die Noten her. Aber von Ihrem musikreichen, tonangebenden Leipzig mit der ThomasschuleThomasschuleLeipzigDeutschland und den Concerten und der Oper und aller neuen guten Musik – da muß sich doch was Angenehmes erzählen lassen. Und so hoffe ich denn bald wieder mit einigen Worten von Ihnen erfreut zu werden, da Sie mir gewiß ein so großes Vergnügen nicht vorenthalten werden, und da es Ihnen, wie gesagt, unmöglich an Stoff fehlen kann, um einen jungen Einsiedler wieder in die Welt zu führen. An Hofrath RochlitzRochlitz, Johann Friedrich (1769-1842) habe ich selber geschrieben, und bitte Sie nur mich ihm bestens zu empfehlen, so wie Ihrem Herrn GemahlVoigt, Carl Friedrich Eduard (1805-1881), und die Hochachtung zu genehmigen

mit der ich binIhr ergebnerFelix Mendelssohn Bartholdy.
            Düsseldorf den 19 November 1834 Hochgeehrte Frau
Entschuldigen Sie die späte Beantwortung Ihrer freundlichen Zeilen, viele Geschäfte, und theils langweiliger, unangenehmer Natur hinderten mich Tag für Tag daran. Ich eile nun Ihnen dafür zu danken und Ihnen zu sagen, wie sehr es mich freut daß Sie mir Ihr freundliches Andenken bewahren. Meine Adresse hier ist eben ganz einfach meinen Namen und den der Stadt Düsseldorf, denn ich bin auf der Post durch manche Schnellpostbillete, und s. w. bekannt. Nur thut es mir leid, daß Ihr Brieflein so ganz kurz ist und eigentlich nur nach der Adresse frägt, dann schließt, Sie sagen daß Sie vom Leipziger Musiktreiben schwiegen um mir keine unangenehme Minute zu bereiten – das verstehe ich kaum, denn daß sich nicht irgend etwas Erfreuliches davon sagen ließe kann ich mir doch nicht denken, und daß mir Ihre Beschreibung davon nur sehr angenehm und interessant sein kann wissen Sie wohl. Ich könnte wohl so was von hier eher schreiben, denn es ist doch ganz unglaublich kleinstädtisch im Rhein-Athen, wie die Rhein-Athener sagen (nämlich Düsseldorf) und wenns Orchester nicht betrunken ist und sich prügelt, spielt es doch noch nicht mittelmäßig, und ich ermahne sehr zur Nüchternheit, und Friedlichkeit und zum Tacthalten und zum piano – so umsonst, wie andre Prediger, sie fallen doch wieder unbarmherzig über sich und die Noten her. Aber von Ihrem musikreichen, tonangebenden Leipzig mit der Thomasschule und den Concerten und der Oper und aller neuen guten Musik – da muß sich doch was Angenehmes erzählen lassen. Und so hoffe ich denn bald wieder mit einigen Worten von Ihnen erfreut zu werden, da Sie mir gewiß ein so großes Vergnügen nicht vorenthalten werden, und da es Ihnen, wie gesagt, unmöglich an Stoff fehlen kann, um einen jungen Einsiedler wieder in die Welt zu führen. An Hofrath Rochlitz habe ich selber geschrieben, und bitte Sie nur mich ihm bestens zu empfehlen, so wie Ihrem Herrn Gemahl, und die Hochachtung zu genehmigen
mit der ich binIhr ergebnerFelix Mendelssohn Bartholdy.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1834-11-19-03" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1834-11-19-03" xml:id="title_514a5fa1-90e1-40e3-9d73-803a02449b98">Felix Mendelssohn Bartholdy an Henriette Voigt in Leipzig <lb></lb>Düsseldorf, 19. November 1834</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_60f9e210-7527-4a6f-92e7-69bf4127b86f">Entschuldigen Sie die späte Beantwortung Ihrer freundlichen Zeilen, viele Geschäfte, und theils langweiliger, unangenehmer Natur hinderten mich Tag für Tag daran. Ich eile nun Ihnen dafür zu danken und Ihnen zu sagen, wie sehr es</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_ca9d4d32-67cb-4b46-8d60-954a40e9977b">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 4, 1033. </idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_cc7e6537-334a-4556-9587-22a6424ab231"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Deutschland</country> <settlement>Berlin</settlement> <institution key="RISM">D-B</institution> <repository>Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz</repository> <collection>Musikabteilung</collection> <idno type="signatur">MA Ep. 21.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1834-11-19-03" type="letter" xml:id="title_7385e564-9cad-41be-8c2e-332ec1589d08">Felix Mendelssohn Bartholdy an Henriette Voigt in Leipzig; Düsseldorf, 19. November 1834</title> <incipit>Entschuldigen Sie die späte Beantwortung Ihrer freundlichen Zeilen, viele Geschäfte, und theils langweiliger, unangenehmer Natur hinderten mich Tag für Tag daran. Ich eile nun Ihnen dafür zu danken und Ihnen zu sagen, wie sehr es</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="copy_from_foreign_hand">Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,71,1.</bibl> <bibl type="printed_letter">Acht Briefe und ein Facsimile von Felix Mendelssohn-Bartholdy, hrsg. von Karl Voigt, Leipzig 1871, S. 7-9.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-11-19" xml:id="date_fda4e6cb-de00-47a8-a53e-0dac0736eb01">19. November 1834</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_3ef81e60-30f1-4158-866e-861842846832">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_63a4d224-c6a7-4884-98ef-167b1d04753b"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0115544" resp="receiver" xml:id="persName_138b8ef8-bcc6-41dc-8a1a-fee3d3fbacf0">Voigt, Henriette (1808-1839)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_ed2823c2-eca0-45ef-945b-b1a6e141f319"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_baa11335-e969-416c-b8d2-d5ed59ae35f7"> <head> <address> <addrLine>An Mde.</addrLine> <addrLine>Mde. Henriette Voigt geb. Kuntze</addrLine> <addrLine>Wohlgeboren</addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine>Leipzig.</addrLine> <addrLine>frey.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_8e63c4f9-7ea3-40e4-b2fb-a9ced60dae1b"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Düsseldorf den <date cert="high" when="1834-11-19" xml:id="date_59eed92e-0198-4aea-a0be-819d007cd356">19 November 1834</date></dateline> <salute rend="left">Hochgeehrte Frau</salute><p style="paragraph_without_indent">Entschuldigen Sie die späte Beantwortung Ihrer freundlichen Zeilen, viele Geschäfte, und theils langweiliger, unangenehmer Natur hinderten mich Tag für Tag daran. Ich eile nun Ihnen dafür zu danken und Ihnen zu sagen, wie sehr es mich freut daß Sie mir Ihr freundliches Andenken bewahren. Meine Adresse hier ist eben ganz einfach meinen Namen und den der Stadt Düsseldorf, denn ich bin auf der Post durch manche Schnellpostbillete, und s. w. bekannt. Nur thut es mir leid, daß Ihr Brieflein so ganz kurz ist und eigentlich nur nach der Adresse frägt, dann schließt, Sie sagen daß Sie vom Leipziger Musiktreiben schwiegen um mir keine unangenehme Minute zu bereiten – das verstehe ich kaum, denn daß sich nicht irgend etwas Erfreuliches davon sagen ließe kann ich mir doch nicht denken, und daß mir <hi rend="underline">Ihre</hi> Beschreibung davon nur sehr angenehm und interessant sein kann wissen Sie wohl. Ich könnte wohl so was von hier eher schreiben, denn es ist doch ganz unglaublich kleinstädtisch im Rhein-Athen, wie die Rhein-Athener sagen (nämlich Düsseldorf) und wenns Orchester nicht betrunken ist und sich prügelt, spielt es doch noch nicht mittelmäßig, und ich ermahne sehr zur Nüchternheit, und Friedlichkeit und zum Tacthalten und zum piano – so umsonst, wie andre Prediger, sie fallen doch wieder unbarmherzig über sich und die Noten her. Aber von Ihrem musikreichen, tonangebenden Leipzig mit der <placeName xml:id="placeName_7c0f02a3-fee9-4888-a369-96c35fdb1c8a">Thomasschule<name key="NST0100193" style="hidden" subtype="" type="institution">Thomasschule</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und den Concerten und der Oper und aller neuen guten Musik – da muß sich doch was Angenehmes erzählen lassen. Und so hoffe ich denn bald wieder mit einigen Worten von Ihnen erfreut zu werden, da Sie mir gewiß ein so großes Vergnügen nicht vorenthalten werden, und da es Ihnen, wie gesagt, unmöglich an Stoff fehlen kann, um einen jungen Einsiedler wieder in die Welt zu führen. An <persName xml:id="persName_20a59275-2921-4325-bfda-fe80e39c4370">Hofrath Rochlitz<name key="PSN0114247" style="hidden">Rochlitz, Johann Friedrich (1769-1842)</name></persName> habe ich selber geschrieben, und bitte Sie nur mich ihm bestens zu empfehlen, so wie <persName xml:id="persName_16d9d751-ba81-434b-b4fd-57184c6d63fc">Ihrem Herrn Gemahl<name key="PSN0115541" style="hidden">Voigt, Carl Friedrich Eduard (1805-1881)</name></persName>, und <seg type="closer" xml:id="seg_3035d7d6-7305-4fd7-924e-dfb2d0bbab8a">die Hochachtung zu genehmigen</seg></p><signed rend="right">mit der ich binIhr ergebnerFelix Mendelssohn Bartholdy.</signed></div></body> </text></TEI>