fmb-1834-08-02-02
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Düsseldorf, 2. August 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
tenmal um sie an
tenAugust führen
Düsseldorf den 2 Aug 1834. Mein lieber Eduard da Du mir in Deinem letzten Briefe schriebst Du würdest auf einige Wochen von Berlin weggehen, ohne mir den Aufenthaltsort näher anzugeben, so habe ichs bis heute aufgeschoben Dir zu schreiben, da ich jetzt bald wieder zurück in Berlin denke. Vor allem nimm meinen herzlichen Dank für die viele Freundlichkeit, die Du mir wieder bei unsern Theaterangelegenheiten erzeigt hast, und für das Interesse das Du dafür an den Tag legst. Es ist warlich eine Freude so jemand zu wissen, der bei allem Guten was auch nur versucht wird oder gewollt, gleich Antheil nimmt und hilft – steht es erst fertig da, so kanns ein jeder und man braucht nichts mehr. Geht es doch mit den Menschen zu einander auch so. Nur hat mir und Immermann es leid gethan, daß wir Deine Notiz wegen Mde Höffert und ihres Mannes nicht benutzen konnten, indem gerade einige Tage vorher das Engagement für diese Fächer schon gemacht worden war. Dies ist mir um so mehr leid, da Du schreibst, daß auch Dir ein Dienst dadurch geleistet worden wäre; doch weißt Du, wie es mit Engagements steht, und ich erlebe vielleicht noch, daß die vorher Engagirten ihr Engagement wieder mitten durch brechen, und dann soll nicht ein Tag vergehn, ohne daß ich Dir darüber schreibe, ich werde es nicht aus den Augen verlieren. Daß die Grosser ihre Kunstseele für 500 rt uns entzogen hat, dafür wird sie gewiß noch einmal in der Kunsthölle braten, wo alle Teufel so jammervoll sind, wie in Robert le diable, eine viel ärgere Pein als mit den wirklichen, derben, in der wahren Hölle. Die Beutler ist nun hoffentlich ganz vortrefflich, heut hab ich zum 2ten mal um sie an ihren Vater geschrieben, und hoffe nun sind wir einig. Nochmals aber habe Du Dank für das Alles. Den will ich in 3 Wochen aber persönlich abstatten, allwo ich mich in Berlins Gefilden wieder herumbewege, von denen ich aber nichts brauche als 3-4 Häuser. Nein wirklich in einigen Wochen denke ich bei Dir zu sein, Du lieber Kerl, und ob ich mich darauf freue, weißt Du. Laß mir nur um Gotteswillen gleich Birnen und Klöße machen, und netzt Eure Kehlen, denn ich komme ausgehungert an. Bin auch alt geworden, ein wahrer städtischer Musikdirector, philiströs, ein Beamter – aber sehr munteren Herzens. Bleiben werde ich freilich nicht lange können, aber die Zeit müssen wir uns oft sehen, wenigstens alle Tage. Ach hab auch noch Dank für Übersendung des TeDeum, am 17ten August führen wirs in der Kirche auf, die Chöre gehen schon ganz hübsch. Ach was werden wir zu plaudern haben, unter andern über Euer Bundestagewerk, über das Du mir sehr Unrecht thust. Denn Du wettest mir seien die Tonangeber zu lumpig. Bin ich hochmüthig? Bin ich ein Polnischer Graf? Bist Du nicht auch dabei? Habe ich nicht immer vor Spontini, als Musiker (nicht als Mensch) Respect bewiesen? Freilich achte ich Gubitz und Häring – brrrrrrrr – im umgekehrten Sinne hoch, und wo die Herren sind, da passe ich mich mein Lebelang nicht hin, und nehme die Mütze ab, und gehe sacht aus dem Wege – aber das ist es nicht. Doch habe ich viel zu reden. Aber mündlich. Auf der neuen Düsseldorfer Bühne wird Hans Heiling gegeben werden. Wenn Du nun nächstes Frühjahr kommst, steht auf dem Zettel „Herr Devrient als Gast. Übermorgen der standhafte Prinz“ Dann wird stark gezeichnet. – Aber vorerst auf Wiedersehen, und weiter hab ich nun heut nichts zu sagen. Lebt alle wohl, das ganze Haus, und grüße den Greul, der mich Hofrath nennen muß. Felix Mendelssohn Bartholdy Hofrath.
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