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fmb-1834-07-17-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Düsseldorf, 17. Juli 1834 Lieber Vater Endlich habe ich den lange versprochnen und ersehnten Brief erhalten, der mir von Deinen Plänen für den Sommer Nachricht bringt. Wie michs freut, daß Du zu reisen gedenkst und mir die Aussicht giebst Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 971

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IIIb/45 (205). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 17. Juli 1834 Lieber Vater Endlich habe ich den lange versprochnen und ersehnten Brief erhalten, der mir von Deinen Plänen für den Sommer Nachricht bringt. Wie michs freut, daß Du zu reisen gedenkst und mir die Aussicht giebst

4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

17. Juli 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Berlin Deutschland deutsch
Herrn Herrn Stadtrath A. Mendelssohn Bartholdy. Wohlgeboren in Berlin.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Düsseldorf den 17 Juli 1834.

Lieber Vater Endlich habe ich den lange versprochnen und ersehnten Brief erhalten, der mir von Deinen Plänen für den Sommer Nachricht bringt. Wie michs freut, daß Du zu reisen gedenkst und mir die Aussicht giebst mit Dir reisen zu dürfen, das kann ich Dir gar nicht sagen. Wenn wir den schönen Strich von Deutschland zusammen sehen könnten, und dann ich Dich zurück begleiten, oder wie Du es einrichten willst, so wäre es prächtig. Nun erwarte ich darüber ganz Deine Bestimmung. Denn ich habe mich jetzt so eingerichtet, daß ich vom 18ten August an zur Reise fertig bin, in Düsseldorf zurück muß ich Anfang October sein. Die Zwischenzeit sollte nun ganz Euch gehören, und insofern würde ich sie ganz haben in Berlin zubringen können, doch wäre es mir immer in Angelegenheiten des hiesigen TheatersStadttheaterDüsseldorfDeutschland sehr wünschenswerth gewesen eine Reise den Rhein herauf und südlich von Frankfurt durch zu machen, um über die Bühnen, Gastspieler &c. dort Erkundigungen unter der Hand einzuziehen. Dazu genügt oft ein Tag, und so wäre Dein Reiseplan nach Coburg, Bamberg &c. auch mir so erwünscht, wie er nur sein könnte. Willst Du mich nun abholen? Oder sollen wir uns irgendwo treffen? Wenn Du aber nicht herkämst so wären WoringensWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. außer sich, die mich schon den ganzen Sommer über, seit einmal die Aussicht dazu war, fragen, ob Du nicht kommst, ob die Stube ganz leer stehen bleiben soll, &c. und dann wäre es auch schlimm, wenn ich von der mir zugemeßnen Zeit auch nur ein Paar Tage allein reisen sollte, während ich mit Dir sein könnte. Coburg, Schwarzburg, Bamberg sind so herrlich und namentlich bei der Vegetation in diesem Sommer muß es da so schön sein, daß es ewig Schade wäre, wenn Du es nicht gerade dies Jahr zum erstenmale sähest. Wir könnten von hier etwa über den Taunus durch Nassau, Schwalbach &c. (ein schöner Weg) nach Frankfurt und Würzburg, von da nach Nürnberg, wenn Du von da noch südlicher willst (etwa gar nach München!) so bin ich gleich dabei, über Baden &c.. – und dann gingen wir wieder nördlich über Bamberg, Coburg, Schwarzburg, Rudolstadt, Jena nach Haus. Die letzte Tour von Nürnberg nach Berlin würde uns etwa 6 Tage nehmen, von hier nach Nürnberg 4 Tage, also hätten wir Zeit genug zu einer südlichen Ausflucht übrig. – Aber das Alles, wie Du willst, nur laß uns so lange als möglich zusammen bleiben. Nun bitte ich Dich, lieber Vater, antworte mir hierauf so bald es geht, und laß mich etwas Bestimmtes über Deine und also meine Reise wissen; ich muß hier mehrere Einrichtungen dazu treffen, die mich wünschen machen, bald Gewißheit darüber zu haben; namentlich wegen RitzRietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) und seines Eintreffens – muß auch noch etwas Geld dazu verdienen (der inliegende Zettel besagt es schon leider.) Also nun hoffentlich auf baldiges Wiedersehen. Könntest Du denn nicht schon das Tedeum<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108975" style="hidden" type="music">Dettingen Te Deum HWV 283</name> hier mit anhören? Es ist ein prächtiges Stück, geht gut, und wird sich in der Kirche erst machen. Aber wo nicht, so laß uns nur sobald nach dem 17ten als möglich reisen. „Das soll wohl sein“ sagen die Rheinländer.

Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Liebe Mutter, kommst Du denn nicht mit? Ich bezweifle es fast nach dem, was Du schreibst, und wenn die Ärzte nur ein saures Gesicht dazu ziehn möchte ich es freilich nicht, aber nett wäre es doch gar zu sehr. Was ich für eine Stube haben will? Any. Mir ist jede Recht, nur nicht die, die der GeneralBraun, Johann Carl Ludwig (1771-1835) inne hat, denn mit dem möchte ich mich nicht so gut vertragen, wie mit PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874), mit dem ich nun ein für allemal in einer Stube schlafen muß, so lange wir noch beide im elterlichen Hause sind. Also bitte laß uns (wenns ihm recht ist) wieder wie das vorigemal schlafen, und eine Wohnstube gieb mir, wie Du willst, ich brauche eigentlich gar keine, und schlage mein Quartier im Saale auf. Ich meine den: Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.. Hier drin liegt ein Loos für BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858), mit dem sie hoffentlich ein Freskobild gewinnen wird; auch Simson von Hübner<name key="PSN0112130" style="hidden" type="author">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882)</name><name key="CRT0109390" style="hidden" type="art">Simson, die Tempelsäulen umreißend</name> wünsche ich ihr. Ich habe mir die Nummer vermerkt, und werde in glücklichen Fällen gleich Lärm schlagen; auch ein Statut des VereinsTheaterverein (1832 bis Anfang 1834: Provisorischer Theaterverein)DüsseldorfDeutschland habe ich bekommen; das schicke ich aber wegen Porto erst in einem Prinzlichen Paket. Bin ich denn nicht die Pünctlichkeit selbst? Ach nein, denn ich habe vergessen Dir liebe Mutter wegen Eduard FranckFranck, Eduard (1817-1893) zu antworten; er kommt 3mal die Woche zu mir, (um 12) zeigt mir was er geschrieben hat, was ich dann pflichtschuldigst schlecht mache, dann spielen wir 4händig, Seb.s Kunst der Fuge<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107788" style="hidden" type="music">Die Kunst der Fuge BWV 1080</name>, die ich dadurch erst kennen lerne, oder Partituren oder dgl. dann gehen wir um 1 zum Essen. Das ist also weder Zeit noch Mühe kostend für mich. HermannFranck, Georg Hermann (1802-1855) ist vor einigen Tagen weggereis’t zu meinem Leidwesen; ein durch und durch gescheuter Kerl, der nur etwa 10000 rt oder dgl. zu viel hat. Ich habe ihn täglich gesehen, und lieber gewonnen. Er ist auch sehr gut musikalisch. Er ist hier, wie ich höre, von der Polizei sehr scharf beobachtet worden, zwei meiner hiesigen Bekannten sind mit gensd’armen nach Berlin geholt, um dort über ihre Universitätsstreiche Rechenschaft zu geben (sie sind seit Jahren hier angestellt gewesen und die Rheinländer ärgern sich sehr darüber.) Ich habe bei so bewandten Umständen wieder Zeitungen gelesen, und da bitte ich Dich angelegentlich lieber Vater, laß Dir (als ob ich mit Dir frühstückte) die Englischen Reden von Lord GreyGrey, Charles (gen. Viscount Howick) (seit 1807) 2nd Earl of (1764-1845) und AlthorpSpencer (seit 1834: Viscount Althorp), John Charles 3rd Earl S. (1782-1845) im OberHouse of LordsLondonGroßbritannien und UnterhauseHouse of CommonsLondonGroßbritannien vorlesen. Ich kann sagen daß mich in langer Zeit nichts so ganz ergriffen wie Lord GreysGrey, Charles (gen. Viscount Howick) (seit 1807) 2nd Earl of (1764-1845) herrliche Rede. Es hat was Antikes, Nobles, wie der Mann schließt und seine Rechnung ablegt, und daß WellingtonWellesley, Arthur (seit 1814) 1st Duke of Wellington (1769-1852) selbst da es nicht lassen kann, und mit seinem Haß wieder vorkommt, ist ordentlich tragisch, da sie beide über 70 Jahre hinaus sind. Bitte lies das, aber nicht in den schönen Deutschen Übersetzungen, die SpikerSpiker, Samuel Heinrich (1786-1858) gewiß ausarbeiten wird, sondern im Galignani Messenger, der gewiß auf ein Paar Stunden zu haben ist. BroughamsBrougham, Henry Peter (seit 1830) 1st Baron Brougham and Vaux (1778-1868) Ausdruck, daß GreyGrey, Charles (gen. Viscount Howick) (seit 1807) 2nd Earl of (1764-1845) ebenso der minister of our hearts, wie der des KönigsGroßbritannien, Irland und Hannover, Wilhelm IV. Heinrich von (1765-1837) gewesen sei, ist auch prächtig schön. Überhaupt sind es ordentliche Leute. FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Wurst wider Wurst wenn Du mit Berliner Najaden in der Spree plätscherst, so will ich dafür heut noch mit dem dicken SchirmerSchirmer, Johann Wilhelm (1807-1863), BendemannBendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889) &c. im Rhein baden, und bei der Stadt so schnell vorbeitanzen im Strom; als ob wir alle Füchse wären, und nachher will ich ein scheusliches Concert dirigiren, das so leer sein wird, daß ich dem armen ConcertgeberMichalesi, Josephine (?-1846) vorschlug er möchte es gar nicht geben, zu seinem Profit. Aber er will nicht davon lassen, und ich muß schwitzen – kein andrer wird wohl so toll sein hinzugehen – Die Correctur meins SommerNstr.Partitur<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_sdcqt1jb-uf71-cejj-ynn2-q6tthbwmvyqi"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. 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Wie sich jener Töpfer vor den Ofen stellte, und ihn festhielt, und als er dann einfiel sagte, ewig hält det nich. Dies paßt aber gar nicht hieher. Überhaupt bin ich nun fertig und schließe geschwind. Wir sehen uns alle hoffentlich bald wieder.

Felix MB.
            Düsseldorf den 17 Juli 1834. Lieber Vater Endlich habe ich den lange versprochnen und ersehnten Brief erhalten, der mir von Deinen Plänen für den Sommer Nachricht bringt. Wie michs freut, daß Du zu reisen gedenkst und mir die Aussicht giebst mit Dir reisen zu dürfen, das kann ich Dir gar nicht sagen. Wenn wir den schönen Strich von Deutschland zusammen sehen könnten, und dann ich Dich zurück begleiten, oder wie Du es einrichten willst, so wäre es prächtig. Nun erwarte ich darüber ganz Deine Bestimmung. Denn ich habe mich jetzt so eingerichtet, daß ich vom 18ten August an zur Reise fertig bin, in Düsseldorf zurück muß ich Anfang October sein. Die Zwischenzeit sollte nun ganz Euch gehören, und insofern würde ich sie ganz haben in Berlin zubringen können, doch wäre es mir immer in Angelegenheiten des hiesigen Theaters sehr wünschenswerth gewesen eine Reise den Rhein herauf und südlich von Frankfurt durch zu machen, um über die Bühnen, Gastspieler &c. dort Erkundigungen unter der Hand einzuziehen. Dazu genügt oft ein Tag, und so wäre Dein Reiseplan nach Coburg, Bamberg &c. auch mir so erwünscht, wie er nur sein könnte. Willst Du mich nun abholen? Oder sollen wir uns irgendwo treffen? Wenn Du aber nicht herkämst so wären Woringens außer sich, die mich schon den ganzen Sommer über, seit einmal die Aussicht dazu war, fragen, ob Du nicht kommst, ob die Stube ganz leer stehen bleiben soll, &c. und dann wäre es auch schlimm, wenn ich von der mir zugemeßnen Zeit auch nur ein Paar Tage allein reisen sollte, während ich mit Dir sein könnte. Coburg, Schwarzburg, Bamberg sind so herrlich und namentlich bei der Vegetation in diesem Sommer muß es da so schön sein, daß es ewig Schade wäre, wenn Du es nicht gerade dies Jahr zum erstenmale sähest. Wir könnten von hier etwa über den Taunus durch Nassau, Schwalbach &c. (ein schöner Weg) nach Frankfurt und Würzburg, von da nach Nürnberg, wenn Du von da noch südlicher willst (etwa gar nach München!) so bin ich gleich dabei, über Baden &c. . – und dann gingen wir wieder nördlich über Bamberg, Coburg, Schwarzburg, Rudolstadt, Jena nach Haus. Die letzte Tour von Nürnberg nach Berlin würde uns etwa 6 Tage nehmen, von hier nach Nürnberg 4 Tage, also hätten wir Zeit genug zu einer südlichen Ausflucht übrig. – Aber das Alles, wie Du willst, nur laß uns so lange als möglich zusammen bleiben. Nun bitte ich Dich, lieber Vater, antworte mir hierauf so bald es geht, und laß mich etwas Bestimmtes über Deine und also meine Reise wissen; ich muß hier mehrere Einrichtungen dazu treffen, die mich wünschen machen, bald Gewißheit darüber zu haben; namentlich wegen Ritz und seines Eintreffens – muß auch noch etwas Geld dazu verdienen (der inliegende Zettel besagt es schon leider. ) Also nun hoffentlich auf baldiges Wiedersehen. Könntest Du denn nicht schon das Tedeum hier mit anhören? Es ist ein prächtiges Stück, geht gut, und wird sich in der Kirche erst machen. Aber wo nicht, so laß uns nur sobald nach dem 17ten als möglich reisen. „Das soll wohl sein“ sagen die Rheinländer.
Liebe Mutter, kommst Du denn nicht mit? Ich bezweifle es fast nach dem, was Du schreibst, und wenn die Ärzte nur ein saures Gesicht dazu ziehn möchte ich es freilich nicht, aber nett wäre es doch gar zu sehr. Was ich für eine Stube haben will? Any. Mir ist jede Recht, nur nicht die, die der General inne hat, denn mit dem möchte ich mich nicht so gut vertragen, wie mit Paul, mit dem ich nun ein für allemal in einer Stube schlafen muß, so lange wir noch beide im elterlichen Hause sind. Also bitte laß uns (wenns ihm recht ist) wieder wie das vorigemal schlafen, und eine Wohnstube gieb mir, wie Du willst, ich brauche eigentlich gar keine, und schlage mein Quartier im Saale auf. Ich meine den: . Hier drin liegt ein Loos für Beckchen, mit dem sie hoffentlich ein Freskobild gewinnen wird; auch Simson von Hübner wünsche ich ihr. Ich habe mir die Nummer vermerkt, und werde in glücklichen Fällen gleich Lärm schlagen; auch ein Statut des Vereins habe ich bekommen; das schicke ich aber wegen Porto erst in einem Prinzlichen Paket. Bin ich denn nicht die Pünctlichkeit selbst? Ach nein, denn ich habe vergessen Dir liebe Mutter wegen Eduard Franck zu antworten; er kommt 3mal die Woche zu mir, (um 12) zeigt mir was er geschrieben hat, was ich dann pflichtschuldigst schlecht mache, dann spielen wir 4händig, Seb. s Kunst der Fuge, die ich dadurch erst kennen lerne, oder Partituren oder dgl. dann gehen wir um 1 zum Essen. Das ist also weder Zeit noch Mühe kostend für mich. Hermann ist vor einigen Tagen weggereis’t zu meinem Leidwesen; ein durch und durch gescheuter Kerl, der nur etwa 10000 rt oder dgl. zu viel hat. Ich habe ihn täglich gesehen, und lieber gewonnen. Er ist auch sehr gut musikalisch. Er ist hier, wie ich höre, von der Polizei sehr scharf beobachtet worden, zwei meiner hiesigen Bekannten sind mit gensd’armen nach Berlin geholt, um dort über ihre Universitätsstreiche Rechenschaft zu geben (sie sind seit Jahren hier angestellt gewesen und die Rheinländer ärgern sich sehr darüber. ) Ich habe bei so bewandten Umständen wieder Zeitungen gelesen, und da bitte ich Dich angelegentlich lieber Vater, laß Dir (als ob ich mit Dir frühstückte) die Englischen Reden von Lord Grey und Althorp im Ober und Unterhause vorlesen. Ich kann sagen daß mich in langer Zeit nichts so ganz ergriffen wie Lord Greys herrliche Rede. Es hat was Antikes, Nobles, wie der Mann schließt und seine Rechnung ablegt, und daß Wellington selbst da es nicht lassen kann, und mit seinem Haß wieder vorkommt, ist ordentlich tragisch, da sie beide über 70 Jahre hinaus sind. Bitte lies das, aber nicht in den schönen Deutschen Übersetzungen, die Spiker gewiß ausarbeiten wird, sondern im Galignani Messenger, der gewiß auf ein Paar Stunden zu haben ist. Broughams Ausdruck, daß Grey ebenso der minister of our hearts, wie der des Königs gewesen sei, ist auch prächtig schön. Überhaupt sind es ordentliche Leute. Fanny Wurst wider Wurst wenn Du mit Berliner Najaden in der Spree plätscherst, so will ich dafür heut noch mit dem dicken Schirmer, Bendemann &c. im Rhein baden, und bei der Stadt so schnell vorbeitanzen im Strom; als ob wir alle Füchse wären, und nachher will ich ein scheusliches Concert dirigiren, das so leer sein wird, daß ich dem armen Concertgeber vorschlug er möchte es gar nicht geben, zu seinem Profit. Aber er will nicht davon lassen, und ich muß schwitzen – kein andrer wird wohl so toll sein hinzugehen – Die Correctur meins SommerNstr. Partitur, und des esdur Rondos sind da. – Liebe Mutter ist Ries kalt? Nevermind, wir haben ihn hier wirklich auf 2 Tage mal warm gekriegt, aber bis Berlin kann das nicht halten. Wie sich jener Töpfer vor den Ofen stellte, und ihn festhielt, und als er dann einfiel sagte, ewig hält det nich. Dies paßt aber gar nicht hieher. Überhaupt bin ich nun fertig und schließe geschwind. Wir sehen uns alle hoffentlich bald wieder.
Felix MB.          
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-07-17" xml:id="date_5b75d7c4-c79c-471d-b4cb-a16f9699b313">17. Juli 1834</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_fda3916c-a84a-4190-9a7f-f9a12acca720">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_ae3331d4-44a5-4f8e-9e5a-511bbad68a62"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0113260" resp="receiver" xml:id="persName_624b0ede-3bac-4321-898e-253850bf95b4">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <persName key="PSN0113247" resp="receiver" xml:id="persName_d09a240d-1f40-4ed7-b1f5-de6d8467cf8b">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_38e922f6-f00a-4c0b-bdec-fb0d45af7f17"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_3ddbee01-42e4-4415-840a-5195d0852837"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Herrn Stadtrath A. Mendelssohn Bartholdy.</addrLine> <addrLine>Wohlgeboren</addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine>Berlin.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_4903ae2c-901c-4e90-97cd-df81ffe1ab47"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Düsseldorf den <date cert="high" when="1834-07-17" xml:id="date_8a9c31c3-bfde-4d20-b503-e2a4f36dd447">17 Juli 1834.</date></dateline><p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Lieber Vater</seg> Endlich habe ich den lange versprochnen und ersehnten Brief erhalten, der mir von Deinen Plänen für den Sommer Nachricht bringt. Wie michs freut, daß Du zu reisen gedenkst und mir die Aussicht giebst mit Dir reisen zu dürfen, das kann ich Dir gar nicht sagen. Wenn wir den schönen Strich von Deutschland zusammen sehen könnten, und dann ich Dich zurück begleiten, oder wie Du es einrichten willst, so wäre es prächtig. Nun erwarte ich darüber ganz Deine Bestimmung. Denn ich habe mich jetzt so eingerichtet, daß ich vom 18<hi rend="superscript">ten</hi> August an zur Reise fertig bin, in Düsseldorf zurück muß ich Anfang October sein. Die Zwischenzeit sollte nun ganz Euch gehören, und insofern würde ich sie ganz haben in Berlin zubringen können, doch wäre es mir immer in Angelegenheiten des hiesigen <placeName xml:id="placeName_aa47ff34-d841-4dfc-a5d4-cfe0655ed32f">Theaters<name key="NST0100296" style="hidden" subtype="" type="institution">Stadttheater</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sehr wünschenswerth gewesen eine Reise den Rhein herauf und südlich von Frankfurt durch zu machen, um über die Bühnen, Gastspieler &amp;c. dort Erkundigungen unter der Hand einzuziehen. Dazu genügt oft ein Tag, und so wäre Dein Reiseplan nach Coburg, Bamberg &amp;c. auch mir so erwünscht, wie er nur sein könnte. Willst Du mich nun abholen? Oder sollen wir uns irgendwo treffen? Wenn Du aber nicht herkämst so wären <persName xml:id="persName_14fc6997-4ee0-44d9-991d-24d1c20155a7">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W.</name></persName> außer sich, die mich schon den ganzen Sommer über, seit einmal die Aussicht dazu war, fragen, ob Du nicht kommst, ob die Stube ganz leer stehen bleiben soll, &amp;c. und dann wäre es auch schlimm, wenn ich von der mir zugemeßnen Zeit auch nur ein Paar Tage allein reisen sollte, während ich mit Dir sein könnte. Coburg, Schwarzburg, Bamberg sind so herrlich und namentlich bei der Vegetation in diesem Sommer muß es da so schön sein, daß es ewig Schade wäre, wenn Du es nicht gerade dies Jahr zum erstenmale sähest. Wir könnten von hier etwa über den Taunus durch Nassau, Schwalbach &amp;c. (ein schöner Weg) nach Frankfurt und Würzburg, von da nach Nürnberg, wenn Du von da noch südlicher willst (etwa gar nach München!) so bin ich gleich dabei, über Baden &amp;c.. – und dann gingen wir wieder nördlich über Bamberg, Coburg, Schwarzburg, Rudolstadt, Jena nach Haus. Die letzte Tour von Nürnberg nach Berlin würde uns etwa 6 Tage nehmen, von hier nach Nürnberg 4 Tage, also hätten wir Zeit genug zu einer südlichen Ausflucht übrig. – Aber das Alles, wie Du willst, nur laß uns so lange als möglich zusammen bleiben. Nun bitte ich Dich, lieber Vater, antworte mir hierauf so bald es geht, und laß mich etwas Bestimmtes über Deine und also meine Reise wissen; ich muß hier mehrere Einrichtungen dazu treffen, die mich wünschen machen, bald Gewißheit darüber zu haben; namentlich wegen <persName xml:id="persName_cbdbb69a-c746-449c-8bfd-c55fb1cf01a6">Ritz<name key="PSN0114200" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> und seines Eintreffens – muß auch noch etwas Geld dazu verdienen (der inliegende Zettel besagt es schon leider.) Also nun hoffentlich auf baldiges Wiedersehen. Könntest Du denn nicht schon das <title xml:id="title_4e542a80-694f-449e-93b9-c7b8fc28bbe4">Tedeum<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108975" style="hidden" type="music">Dettingen Te Deum HWV 283</name></title> hier mit anhören? Es ist ein prächtiges Stück, geht gut, und wird sich in der Kirche erst machen. Aber wo nicht, so laß uns nur sobald nach dem 17<hi rend="superscript">ten</hi> als möglich reisen. „Das soll wohl sein“ sagen die Rheinländer.</p></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_8f02faa0-dd90-446b-b714-50f1fd3b6c69"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p><seg type="salute">Liebe Mutter,</seg> kommst Du denn nicht mit? Ich bezweifle es fast nach dem, was Du schreibst, und wenn die Ärzte nur <hi rend="underline">ein</hi> saures Gesicht dazu ziehn möchte ich es freilich nicht, aber nett wäre es doch gar zu sehr. Was ich für eine Stube haben will? Any. Mir ist jede Recht, nur nicht die, die der <persName xml:id="persName_547a13e2-34ec-41b6-b868-3de720933d6f">General<name key="PSN0110097" style="hidden">Braun, Johann Carl Ludwig (1771-1835)</name></persName> inne hat, denn mit dem möchte ich mich nicht so gut vertragen, wie mit <persName xml:id="persName_d6ac9b44-5a43-491d-92ca-acde8c8f4019">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>, mit dem ich nun ein für allemal in einer Stube schlafen muß, so lange wir noch beide im elterlichen Hause sind. Also bitte laß uns (wenns ihm recht ist) wieder wie das vorigemal schlafen, und eine Wohnstube gieb mir, wie Du willst, ich brauche eigentlich gar keine, und schlage mein Quartier im Saale auf. Ich meine den: <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_484d4bc5-5705-72edd-a3509-360fab73320e" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note>. Hier drin liegt ein Loos für <persName xml:id="persName_9843c783-1928-4618-afcf-e92fd56613a1">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, mit dem sie hoffentlich ein Freskobild gewinnen wird; auch <title xml:id="title_1494c06e-64da-4009-b66b-2cb7bb299bfe">Simson von Hübner<name key="PSN0112130" style="hidden" type="author">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882)</name><name key="CRT0109390" style="hidden" type="art">Simson, die Tempelsäulen umreißend</name></title> wünsche ich ihr. Ich habe mir die Nummer vermerkt, und werde in glücklichen Fällen gleich Lärm schlagen; auch ein Statut des <placeName xml:id="placeName_ad5df205-7547-4305-8407-c1f93300a34e">Vereins<name key="NST0100325" style="hidden" subtype="" type="institution">Theaterverein (1832 bis Anfang 1834: Provisorischer Theaterverein)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> habe ich bekommen; das schicke ich aber wegen Porto erst in einem Prinzlichen Paket. Bin ich denn nicht die Pünctlichkeit selbst? Ach nein, denn ich habe vergessen Dir liebe Mutter wegen <persName xml:id="persName_2bb10f72-2d70-479b-8a7b-d79c61cdec94">Eduard Franck<name key="PSN0111119" style="hidden">Franck, Eduard (1817-1893)</name></persName> zu antworten; er kommt 3mal die Woche zu mir, (um 12) zeigt mir was er geschrieben hat, was ich dann pflichtschuldigst schlecht mache, dann spielen wir 4händig<title xml:id="title_43bf92b1-3642-492e-9ba2-118c82b31fae">, Seb.s Kunst der Fuge<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107788" style="hidden" type="music">Die Kunst der Fuge BWV 1080</name></title>, die ich dadurch erst kennen lerne, oder Partituren oder dgl. dann gehen wir um 1 zum Essen. Das ist also weder Zeit noch Mühe kostend für mich. <persName xml:id="persName_46571844-a11c-4476-9fcf-c981cf9f69a3">Hermann<name key="PSN0111123" style="hidden">Franck, Georg Hermann (1802-1855)</name></persName> ist vor einigen Tagen weggereis’t zu meinem Leidwesen; ein durch und durch gescheuter Kerl, der nur etwa 10000 rt oder dgl. zu viel hat. Ich habe ihn täglich gesehen, und lieber gewonnen. Er ist auch sehr gut musikalisch. Er ist hier, wie ich höre, von der Polizei sehr scharf beobachtet worden, zwei meiner hiesigen Bekannten sind mit gensd’armen nach Berlin geholt, um dort über ihre Universitätsstreiche Rechenschaft zu geben (sie sind seit Jahren hier angestellt gewesen und die Rheinländer ärgern sich sehr darüber.) Ich habe bei so bewandten Umständen wieder Zeitungen gelesen, und da bitte ich Dich angelegentlich lieber Vater, laß Dir (als ob ich mit Dir frühstückte) die Englischen Reden von <persName xml:id="persName_0d106255-eb97-470e-a4de-fe61a8623d94">Lord Grey<name key="PSN0111533" style="hidden">Grey, Charles (gen. Viscount Howick) (seit 1807) 2nd Earl of (1764-1845)</name></persName> und <persName xml:id="persName_64eb5f65-c8b8-4084-95bd-9fd32feeb80e">Althorp<name key="PSN0115011" style="hidden">Spencer (seit 1834: Viscount Althorp), John Charles 3rd Earl S. (1782-1845)</name></persName> im <placeName xml:id="placeName_d3641660-a408-481d-a788-8c4db4464155">Ober<name key="NST0100431" style="hidden" subtype="" type="institution">House of Lords</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> und <placeName xml:id="placeName_dbd8f3db-6b03-459f-a7e3-459f0782f1cb">Unterhause<name key="NST0100416" style="hidden" subtype="" type="institution">House of Commons</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> vorlesen. Ich kann sagen daß mich in langer Zeit nichts so ganz ergriffen wie <persName xml:id="persName_bc8f2b18-5711-4679-bb1b-edb2dcdf6e82">Lord Greys<name key="PSN0111533" style="hidden">Grey, Charles (gen. Viscount Howick) (seit 1807) 2nd Earl of (1764-1845)</name></persName> herrliche Rede. Es hat was Antikes, Nobles, wie der Mann schließt und seine Rechnung ablegt, und daß <persName xml:id="persName_a6e24cf6-6813-41e3-bd42-dffb87d46e57">Wellington<name key="PSN0115692" style="hidden">Wellesley, Arthur (seit 1814) 1st Duke of Wellington (1769-1852)</name></persName> selbst da es nicht lassen kann, und mit seinem Haß wieder vorkommt, ist ordentlich tragisch, da sie beide über 70 Jahre hinaus sind. Bitte lies das, aber nicht in den schönen Deutschen Übersetzungen, die <persName xml:id="persName_8239f670-caf4-4a7f-9586-054e7684f5e2">Spiker<name key="PSN0115023" style="hidden">Spiker, Samuel Heinrich (1786-1858)</name></persName> gewiß ausarbeiten wird, sondern im Galignani Messenger, der gewiß auf ein Paar Stunden zu haben ist. <persName xml:id="persName_51947f30-3f1a-4c16-9d85-9893384c3519">Broughams<name key="PSN0110150" style="hidden">Brougham, Henry Peter (seit 1830) 1st Baron Brougham and Vaux (1778-1868)</name></persName> Ausdruck, daß <persName xml:id="persName_fcfc76e5-4ad4-4a23-94d9-f0c39922e587">Grey<name key="PSN0111533" style="hidden">Grey, Charles (gen. Viscount Howick) (seit 1807) 2nd Earl of (1764-1845)</name></persName> ebenso der minister of our hearts, wie der des <persName xml:id="persName_ed1ee52f-d602-4e91-8931-4a6360ca05f8">Königs<name key="PSN0111578" style="hidden">Großbritannien, Irland und Hannover, Wilhelm IV. Heinrich von (1765-1837)</name></persName> gewesen sei, ist auch prächtig schön. Überhaupt sind es ordentliche Leute. <persName xml:id="persName_80500599-02ad-4c0f-9fbb-edc70ca820d2">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> Wurst wider Wurst wenn Du mit Berliner Najaden in der Spree plätscherst, so will ich dafür heut noch mit <persName xml:id="persName_f8935986-f50c-4b92-8d66-8d82b947a097">dem dicken Schirmer<name key="PSN0114557" style="hidden">Schirmer, Johann Wilhelm (1807-1863)</name></persName>, <persName xml:id="persName_687bc69f-40e4-457a-be88-c5899f341965">Bendemann<name key="PSN0109806" style="hidden">Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889)</name></persName> &amp;c. im Rhein baden, und bei der Stadt so schnell vorbeitanzen im Strom; als ob wir alle Füchse wären, und nachher will ich ein scheusliches Concert dirigiren, das so leer sein wird, daß ich dem armen <persName xml:id="persName_a4374b9e-9980-4110-a339-856c9346990d">Concertgeber<name key="PSN0113326" style="hidden">Michalesi, Josephine (?-1846)</name></persName> vorschlug er möchte es gar nicht geben, zu seinem Profit. Aber er will nicht davon lassen, und ich muß schwitzen – kein andrer wird wohl so toll sein hinzugehen – Die <title xml:id="title_5d2c148b-5f12-45cd-8f35-3b2e2fd6535a">Correctur meins SommerNstr.Partitur<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_sdcqt1jb-uf71-cejj-ynn2-q6tthbwmvyqi"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title>, und des <title xml:id="title_bea87777-c3ba-47e6-aead-c4848b64d10f">esdur Rondos<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_u6jba8zo-igzu-fnbp-zdnu-tajmyft5vn1z"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100352" style="hidden">Rondo brillant Es-Dur für Klavier und Orchester, [November 1833] bis 29. Januar 1834<idno type="MWV">O 10</idno><idno type="op">29</idno></name></title> sind da. – Liebe Mutter ist <persName xml:id="persName_b06112bc-c205-46f6-8206-21c6e467c6da">Ries<name key="PSN0114192" style="hidden">Ries, Johann Peter Joseph Hubert (1802-1886)</name></persName> kalt? Nevermind, wir haben ihn hier wirklich auf 2 Tage mal warm gekriegt, aber bis Berlin kann das nicht halten. Wie sich jener Töpfer vor den Ofen stellte, und ihn festhielt, und als er dann einfiel sagte, ewig hält det nich. Dies paßt aber gar nicht hieher. <seg type="closer" xml:id="seg_b139a56c-c09c-4cac-a2d6-7e5a0c314214">Überhaupt bin ich nun fertig und schließe geschwind. Wir sehen uns alle hoffentlich bald wieder.</seg></p><signed rend="right">Felix MB.</signed></div></body> </text></TEI>