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fmb-1834-07-04-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Eduard Devrient in Berlin <lb></lb>Düsseldorf, 4. Juli 1834 Lieber Eduard So eben erhalte ich Deinen Brief vom 26ten und eile ihn zu beantworten. Da ich bis jetzt noch gar keine erste Sängerinn für unsre Bühne gefunden hatte, und auf alle deshalb gemachte Anfragen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 965

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYpm New York, NY, The Pierpont Morgan Library Morgan Collection MLT M5377.D514 (11). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Eduard Devrient in Berlin; Düsseldorf, 4. Juli 1834 Lieber Eduard So eben erhalte ich Deinen Brief vom 26ten und eile ihn zu beantworten. Da ich bis jetzt noch gar keine erste Sängerinn für unsre Bühne gefunden hatte, und auf alle deshalb gemachte Anfragen

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,11,21. Devrient, Erinnerungen, S. 175-177 (mit Textauslassungen).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

4. Juli 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Devrient, Philipp Eduard (1801-1877) Berlin Deutschland deutsch
Herrn Herrn Eduard Devrient. Wohlgeb. (kön. Sänger). Berlin. Markgrafenstraße no. 102. frey
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Düsseldorf den 4 July 1834.

Lieber Eduard So eben erhalte ich Deinen Brief vom 26ten und eile ihn zu beantworten. Da ich bis jetzt noch gar keine erste Sängerinn für unsre Bühne gefunden hatte, und auf alle deshalb gemachte Anfragen nur ungenügende Antworten erhielt, so ist mir es doppelt lieb Aussicht zu haben, eine von Dir EmpfohleneGrosser, Henriette (1818-1899) bekommen zu können. Es versteht sich daß ich da gleich zugreife, wenn Du einen Empfehlungsbrief schreibst und keines andern Menschen Urtheil abzuwarten brauche, also wünsche ich nur daß sie bis dahin kein andres Engagement eingegangen sei, und daß Du also gleich in meinem Namen sie für uns festhalten könntest. Die Bedingungen hier sind gewiß recht annehmbar. Da Du schreibst daß wir sie für 1000 rt bestimmt haben könnten, so würde ich ihr für das erste Jahr diesen Gehalt auswirken, und etwa noch die Versicherung im 2ten Jahre ein ganzes Benefiz für sich zu haben, wenn sie hier bleiben wollte. Wenn sie auf 1000 rt eingehen will, so kannst Du mit ihr die Sache ganz und gar abmachen, und brauchst mir dann nur zu schreiben, so kann ich ihr sogleich den Contract schicken. Nun bitte, setz Dich an meine Stelle und schaff mir eine gute prima donna; alles was Du mir von der GrosserGrosser, Henriette (1818-1899) schreibst, gefällt mir gut, sogar der Mangel an tournure, denn es zeigt daß sie jung ist und erst anfängt, zwei meiner Lieblingseigenschaften, und wenn man sie in Berlin herausruft, so wird das Publikum hier vor Entzücken betrunken sein. Ich würde gleich selbst an sie schreiben, aber es scheint mir besser daß ich Dir Vollmacht gebe (wie ich hiemit thue) und Dich bitte, es für mich auszumachen. Willst Du ihr erst 900 rt und ein halbes Benefiz bieten und sie geht es ein, desto besser; aber wie gesagt 1000 rt werde ich ihr auch ohne die geringste Schwierigkeit geben können, auch wohl 1000 und ein halbes Benefiz. – Gestern haben wir die erste Sitzung des VerwaltungsrathesStadttheaterDüsseldorfDeutschland gehabt, worin sich die ersten Männer der Stadt (OberBürgermeisterFuchsius (eigtl. Voiss), Joseph Goswin Hubert Maria von (1793-1854), Graf SpeeSpee, Franz Joseph Anton Reichsgraf von (1781-1839) &c) befinden, und die Sache geht gut von Statten und in gutem Geist. Wir werden wahrscheinlich alle Woche 2 Opern geben, also giebt es Beschäftigung vollauf. – Mit der BötticherBötticher, Caecilie (?-1835) von der ich im vorigen Briefe schrieb, ist es wohl nichts? Sie kam mir immer etwas kalt und unbildsam vor; schlägts aber fehl mit der GrosserGrosser, Henriette (1818-1899) und die wäre zu haben, so wäre es auch gut. Überhaupt nimm Dich doch der Sache ein wenig an, Du kannst mir noch ein Paar bedeutende Stellen besetzen helfen. Erstlich ein guter erster Tenor, dem wir auch 1000 rt geben können, und der uns noch fehlt (der bisherige schlechte ist zwar noch da, aber ein neuer wäre viel besser) dann ein zweiter Tenor, dem wir etwa 500 rt geben würden – sollte sich dazu nicht in Berlin ein gutes Subject finden, etwa „a. d. Chor“ Allenfalls auch noch ein andrer Sopran neben der GrosserGrosser, Henriette (1818-1899) mit etwas weniger Gehalt, und wenn sich gar Choristen finden sollten, Tenöre oder Bässe, die für 20 rt monatlich auf 7 Monate und die Reisekosten Düsseldorf und den Rhein sehen wollten, da könnte ich von jedem 4-5 gleich brauchen. Du schreibst daß Du Dich für die AnstaltStadttheaterDüsseldorfDeutschland interessirst, also sag ich Dir kaum „Pardon“ und gar „gratias“ für Deinen Brief; gratias sage ich aber doch, es ist mir herzlich lieb, daß Du an mich gedacht hast und denkst.

Wahrscheinlich kreuzt sich dieser Brief mit einem von Dir, als Antwort auf meinen letzten und die verlangte Partit.<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108975" style="hidden" type="music">Dettingen Te Deum HWV 283</name> von Händel<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_99wowucr-mxrf-wduq-iqxy-22b5aru5iq2z"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="appendices" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="appendix_B:_foreign_works" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="a)_arrangements_and_performance_devices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100675" style="hidden">Georg Friedrich Händel, Dettinger Te Deum (Dettingen Te Deum) HWV 283, Instrumentation (Neuorchestrierung), 1829, mit späteren Revisionen<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name>; aber es wäre mir lieb, wenn Du auf diesen hier so bald als möglich Antwort gäbst und mich vom Erfolg benachrichtigst. Lebewohl und habe Dank.

DeinFelix MB.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Ein 2 stimmiges Lied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jhtqrv0o-xwgw-vcbb-ctsx-8gdorhbkijmu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="works_not_executed" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100709" style="hidden">Lied für zwei Stimmen<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name> soll nächstens erscheinen (nämlich bei Euch.)

            Düsseldorf den 4 July 1834. Lieber Eduard So eben erhalte ich Deinen Brief vom 26ten und eile ihn zu beantworten. Da ich bis jetzt noch gar keine erste Sängerinn für unsre Bühne gefunden hatte, und auf alle deshalb gemachte Anfragen nur ungenügende Antworten erhielt, so ist mir es doppelt lieb Aussicht zu haben, eine von Dir Empfohlene bekommen zu können. Es versteht sich daß ich da gleich zugreife, wenn Du einen Empfehlungsbrief schreibst und keines andern Menschen Urtheil abzuwarten brauche, also wünsche ich nur daß sie bis dahin kein andres Engagement eingegangen sei, und daß Du also gleich in meinem Namen sie für uns festhalten könntest. Die Bedingungen hier sind gewiß recht annehmbar. Da Du schreibst daß wir sie für 1000 rt bestimmt haben könnten, so würde ich ihr für das erste Jahr diesen Gehalt auswirken, und etwa noch die Versicherung im 2ten Jahre ein ganzes Benefiz für sich zu haben, wenn sie hier bleiben wollte. Wenn sie auf 1000 rt eingehen will, so kannst Du mit ihr die Sache ganz und gar abmachen, und brauchst mir dann nur zu schreiben, so kann ich ihr sogleich den Contract schicken. Nun bitte, setz Dich an meine Stelle und schaff mir eine gute prima donna; alles was Du mir von der Grosser schreibst, gefällt mir gut, sogar der Mangel an tournure, denn es zeigt daß sie jung ist und erst anfängt, zwei meiner Lieblingseigenschaften, und wenn man sie in Berlin herausruft, so wird das Publikum hier vor Entzücken betrunken sein. Ich würde gleich selbst an sie schreiben, aber es scheint mir besser daß ich Dir Vollmacht gebe (wie ich hiemit thue) und Dich bitte, es für mich auszumachen. Willst Du ihr erst 900 rt und ein halbes Benefiz bieten und sie geht es ein, desto besser; aber wie gesagt 1000 rt werde ich ihr auch ohne die geringste Schwierigkeit geben können, auch wohl 1000 und ein halbes Benefiz. – Gestern haben wir die erste Sitzung des Verwaltungsrathes gehabt, worin sich die ersten Männer der Stadt (OberBürgermeister, Graf Spee &c) befinden, und die Sache geht gut von Statten und in gutem Geist. Wir werden wahrscheinlich alle Woche 2 Opern geben, also giebt es Beschäftigung vollauf. – Mit der Bötticher von der ich im vorigen Briefe schrieb, ist es wohl nichts? Sie kam mir immer etwas kalt und unbildsam vor; schlägts aber fehl mit der Grosser und die wäre zu haben, so wäre es auch gut. Überhaupt nimm Dich doch der Sache ein wenig an, Du kannst mir noch ein Paar bedeutende Stellen besetzen helfen. Erstlich ein guter erster Tenor, dem wir auch 1000 rt geben können, und der uns noch fehlt (der bisherige schlechte ist zwar noch da, aber ein neuer wäre viel besser) dann ein zweiter Tenor, dem wir etwa 500 rt geben würden – sollte sich dazu nicht in Berlin ein gutes Subject finden, etwa „a. d. Chor“ Allenfalls auch noch ein andrer Sopran neben der Grosser mit etwas weniger Gehalt, und wenn sich gar Choristen finden sollten, Tenöre oder Bässe, die für 20 rt monatlich auf 7 Monate und die Reisekosten Düsseldorf und den Rhein sehen wollten, da könnte ich von jedem 4-5 gleich brauchen. Du schreibst daß Du Dich für die Anstalt interessirst, also sag ich Dir kaum „Pardon“ und gar „gratias“ für Deinen Brief; gratias sage ich aber doch, es ist mir herzlich lieb, daß Du an mich gedacht hast und denkst.
Wahrscheinlich kreuzt sich dieser Brief mit einem von Dir, als Antwort auf meinen letzten und die verlangte Partit. von Händel ; aber es wäre mir lieb, wenn Du auf diesen hier so bald als möglich Antwort gäbst und mich vom Erfolg benachrichtigst. Lebewohl und habe Dank.
Dein
Felix MB.
Ein 2 stimmiges Lied soll nächstens erscheinen (nämlich bei Euch. )          
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Voiss), Joseph Goswin Hubert Maria von (1793-1854)</name></persName>, <persName xml:id="persName_fe70ef60-0825-448a-8520-cfd65c6b5d43">Graf Spee<name key="PSN0115008" style="hidden">Spee, Franz Joseph Anton Reichsgraf von (1781-1839)</name></persName> &amp;c) befinden, und die Sache geht gut von Statten und in gutem Geist. Wir werden wahrscheinlich alle Woche 2 Opern geben, also giebt es Beschäftigung vollauf. – Mit der <persName xml:id="persName_c944855c-17bd-4154-8317-b7292f4cf7ec">Bötticher<name key="PSN0110052" style="hidden">Bötticher, Caecilie (?-1835)</name></persName> von der ich im vorigen Briefe schrieb, ist es wohl nichts? Sie kam mir immer etwas kalt und unbildsam vor; schlägts aber fehl mit der <persName xml:id="persName_bd2aeb7f-57fe-4ff4-879e-b9989abb7963">Grosser<name key="PSN0111581" style="hidden">Grosser, Henriette (1818-1899)</name></persName> und die wäre zu haben, so wäre es auch gut. Überhaupt nimm Dich doch der Sache ein wenig an, Du kannst mir noch ein Paar bedeutende Stellen besetzen helfen. Erstlich ein guter erster Tenor, dem wir auch 1000 rt geben können, und der uns noch fehlt (der bisherige schlechte ist zwar noch da, aber ein neuer wäre viel besser) dann ein zweiter Tenor, dem wir etwa 500 rt geben würden – sollte sich dazu nicht in Berlin ein gutes Subject finden, etwa „a. d. Chor“ Allenfalls auch noch ein andrer Sopran neben der <persName xml:id="persName_17b937e4-1b51-49d7-8721-8d6a077d7d19">Grosser<name key="PSN0111581" style="hidden">Grosser, Henriette (1818-1899)</name></persName> mit etwas weniger Gehalt, und wenn sich gar Choristen finden sollten, Tenöre oder Bässe, die für 20 rt monatlich auf 7 Monate und die Reisekosten Düsseldorf und den Rhein sehen wollten, da könnte ich von jedem 4-5 gleich brauchen. Du schreibst daß Du Dich für die <placeName xml:id="placeName_a460f79a-1d43-4871-9377-8a74e2538cd2">Anstalt<name key="NST0100296" style="hidden" subtype="" type="institution">Stadttheater</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> interessirst, also sag ich Dir kaum „Pardon“ und gar „gratias“ für Deinen Brief; gratias sage ich aber doch, es ist mir herzlich lieb, daß Du an mich gedacht hast und denkst.</p><p>Wahrscheinlich kreuzt sich dieser Brief mit einem von Dir, als Antwort auf meinen letzten und die <title xml:id="title_8d5db5dd-7599-41f9-a78f-90369518a696">verlangte Partit.<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108975" style="hidden" type="music">Dettingen Te Deum HWV 283</name></title> <title xml:id="title_5328d4f3-b118-453e-bad4-57897d508c02">von Händel<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_99wowucr-mxrf-wduq-iqxy-22b5aru5iq2z"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="appendices" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="appendix_B:_foreign_works" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="a)_arrangements_and_performance_devices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100675" style="hidden">Georg Friedrich Händel, Dettinger Te Deum (Dettingen Te Deum) HWV 283, Instrumentation (Neuorchestrierung), 1829, mit späteren Revisionen<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name></title>; aber es wäre mir lieb, wenn Du auf diesen hier so bald als möglich Antwort gäbst und mich vom Erfolg benachrichtigst. <seg type="closer" xml:id="seg_ef2e2988-355b-4810-8537-aa5448e998ac">Lebewohl und habe Dank.</seg></p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix MB.</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_c7389791-36dd-4e21-83ae-284b91d599e3"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent">Ein <title xml:id="title_d5a6bac3-4349-4aaf-9f5e-100558e13c15">2 stimmiges Lied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jhtqrv0o-xwgw-vcbb-ctsx-8gdorhbkijmu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="works_not_executed" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100709" style="hidden">Lied für zwei Stimmen<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> soll nächstens erscheinen (nämlich bei Euch.)</p></div></body> </text></TEI>