]> Brief: fmb-1834-06-19-01

fmb-1834-06-19-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Düsseldorf, 19. Juni 1834 Liebe Mutter Aus Deinem vorletzten Briefe mit der Nachschrift von Vater sehe ich, daß Ihr beide die Reise nach Baden nun wohl aufgegeben habt, und daß wir uns also erst in Berlin im Herbst wiedersehen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 954

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IIIb/43 (203). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 19. Juni 1834 Liebe Mutter Aus Deinem vorletzten Briefe mit der Nachschrift von Vater sehe ich, daß Ihr beide die Reise nach Baden nun wohl aufgegeben habt, und daß wir uns also erst in Berlin im Herbst wiedersehen

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel: [DÜSSELD. 5-6 / 20/6] [N1 / 25/6 / C.], Siegel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

19. Juni 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
An Mde. Mde. Mendelssohn Bartholdy. Wohlgeboren Berlin Leipziger Straße no. 3.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Düsseldorf den 19 Juni 1834

Liebe Mutter Aus Deinem vorletzten Briefe mit der Nachschrift von VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) sehe ich, daß Ihr beide die Reise nach Baden nun wohl aufgegeben habt, und daß wir uns also erst in Berlin im Herbst wiedersehen werden, so Gott will. Obwohl mir es freilich leid thut, so habe ich doch dafür die Freude Euch nun alle zusammen zu sehen, denn wer weiß ob ich von Baden aus hätte nach Berlin mitreisen können, da ich jetzt wirklich sehr viel zu thun habe. Dazu kommen auch die vielen durchreisenden Fremden, die sich förmlich ablösen; es wimmelt davon hier. FranckFranck, Georg Hermann (1802-1855) wird hoffentlich längere Zeit hier bleiben, er ist so lebendig und scharf, daß ich mich jeden Tag drauf freue ihn zu sehen, und daß ich immer nur das eine wieder und wieder beklage, seinen Mangel eines bestimmten Berufs. Er gefällt allen Leuten hier sehr, und sogar ImmermannImmermann, Karl Leberecht (1796-1840) ist gleich sehr freundlich und zutraulich mit ihm gewesen, die Gräfinn AhlefeldAhlefeldt-Laurvig, Elisa(beth) Davidia Margarete Gräfin von, gesch. Freiherrin von Lützow (1788-1855) hat ihn eingeladen, und die SchadowSchadow, Charlotte (seit 1843) von Godenhaus (1795-1882) lobt seinen feinen Ton. Wir machen nun viel Musik, und gedenken viel der alten Zeiten, und spielen alle Tage Schach, erFranck, Georg Hermann (1802-1855) reitet auch zuweilen mit aus, und so wie der Brief fertig ist, wollen wir zusammen baden, denn es ist heut wieder einmal warm, zum erstenmal seit langer Zeit. Die Medaille<name key="PSN0112929" style="hidden" type="author">Loos, Gottfried Bernhard (1773-1843)</name><name key="CRT0109799" style="hidden" type="art">Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (Medaille)</name> von SchleiermacherSchleiermacher, Friedrich Daniel Ernst (1768-1834) und die Correctur der Sinf.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dha6zeac-juwi-kfpz-rt7n-r9kr1dghpfgz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. 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Liebe Mutter Deine Beschreibung von FannysHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) fete ist sehr erfreulich, aber das schönste dabei ist, daß Deine Hand wieder so exemplarisch schön und klein und scharf und egal ist, wie jemals; nur schreibst Du am Ende Du bekämest wieder Herzklopfen, und so möchte ich Dich zum erstenmale bitten, mir weniger zu schreiben, denn ich kann mir wohl denken, daß es Dich noch angreift. Aber ein Paar Worte laß mich desto öfter hören, das strengt Dich nicht an, und macht mir die größte Freude. – Ich bin heut so schwül und dumpfig, wie das Wetter, will deshalb mich ins Wasser begeben. Liebe FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) habe Dank für Deinen Brief, und daß Du Dir BaderBader, Karl Adam (1789-1870), meinen ewigen Lieblingsänger, heranziehst dran thust Du nicht übel. Mach nur tüchtig Musik, und schick mir von Deinen Liedern<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="CRT0111463" style="hidden" type="music">»Drei Lieder nach Heine von Mary Alexander« für Singstimme und Klavier HU 274 (begonnen am 16. März 1834)</name> bald. Lebt wohl.

EuerFelix MB
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

P. S. Habe ich denn schon den Empfang des Johannes<name key="PSN0109467" style="hidden" type="author">Amsler, Samuel (1791-1849)</name><name key="CRT0107635" style="hidden" type="art">Johannes</name> von Domenichino<name key="PSN0110702" style="hidden" type="author">Domenichino (eigtl. Domenico Zampieri) (1581-1641)</name><name key="CRT0108574" style="hidden" type="art">Der Evangelist Johannes</name> angezeigt, und Dir, lieber Vater, für das schöne Geschenk gedankt? Ich glaube kaum, und thue es herzlich hiemit.

            Düsseldorf den 19 Juni 1834Liebe Mutter Aus Deinem vorletzten Briefe mit der Nachschrift von Vater sehe ich, daß Ihr beide die Reise nach Baden nun wohl aufgegeben habt, und daß wir uns also erst in Berlin im Herbst wiedersehen werden, so Gott will. Obwohl mir es freilich leid thut, so habe ich doch dafür die Freude Euch nun alle zusammen zu sehen, denn wer weiß ob ich von Baden aus hätte nach Berlin mitreisen können, da ich jetzt wirklich sehr viel zu thun habe. Dazu kommen auch die vielen durchreisenden Fremden, die sich förmlich ablösen; es wimmelt davon hier. Franck wird hoffentlich längere Zeit hier bleiben, er ist so lebendig und scharf, daß ich mich jeden Tag drauf freue ihn zu sehen, und daß ich immer nur das eine wieder und wieder beklage, seinen Mangel eines bestimmten Berufs. Er gefällt allen Leuten hier sehr, und sogar Immermann ist gleich sehr freundlich und zutraulich mit ihm gewesen, die Gräfinn Ahlefeld hat ihn eingeladen, und die Schadow lobt seinen feinen Ton. Wir machen nun viel Musik, und gedenken viel der alten Zeiten, und spielen alle Tage Schach, er reitet auch zuweilen mit aus, und so wie der Brief fertig ist, wollen wir zusammen baden, denn es ist heut wieder einmal warm, zum erstenmal seit langer Zeit. Die Medaille von Schleiermacher und die Correctur der Sinf. habe ich gleichzeitig erhalten, und danke schön dafür. Aber sehr bedanke ich mich für Dein schönes Buch, Beckchen, das mir ganz vortrefflich gerade paßt, und das Düsseldorfer Buch werden soll. Du kennst doch meinen Geschmack sehr genau, denn es ist gerade so eingebunden; und das Papier ist so schön elegant, und es ist auch so hübsch dick, wie ich mir es selbst kaum ausgesucht haben könnte. Sey vielmal bedankt dafür; wenns vollgeschrieben ist, kriegst Dus zum Aufheben. Treibst Du noch Griechisch? Hast Du mal Oedipus von Colonos von Sophocles gelesen? Immermann trug es neulich in der Solgerschen Übersetzung vor, wo ich denn sehr oft an uns beide und den Voss dachte, aber das Stück ist doch prachtvoll. Theseus ist ein gentleman. Wenn Dus nicht kennst, so lies gleich los, mit dem Rost. Liebe Mutter Deine Beschreibung von Fannys fete ist sehr erfreulich, aber das schönste dabei ist, daß Deine Hand wieder so exemplarisch schön und klein und scharf und egal ist, wie jemals; nur schreibst Du am Ende Du bekämest wieder Herzklopfen, und so möchte ich Dich zum erstenmale bitten, mir weniger zu schreiben, denn ich kann mir wohl denken, daß es Dich noch angreift. Aber ein Paar Worte laß mich desto öfter hören, das strengt Dich nicht an, und macht mir die größte Freude. – Ich bin heut so schwül und dumpfig, wie das Wetter, will deshalb mich ins Wasser begeben. Liebe Fanny habe Dank für Deinen Brief, und daß Du Dir Bader, meinen ewigen Lieblingsänger, heranziehst dran thust Du nicht übel. Mach nur tüchtig Musik, und schick mir von Deinen Liedern bald. Lebt wohl.
Euer
Felix MB
P. S. Habe ich denn schon den Empfang des Johannes von Domenichino angezeigt, und Dir, lieber Vater, für das schöne Geschenk gedankt? Ich glaube kaum, und thue es herzlich hiemit.          
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Die <title xml:id="title_f5578fe9-6935-4f14-b2e4-0869e94a54bc">Medaille<name key="PSN0112929" style="hidden" type="author">Loos, Gottfried Bernhard (1773-1843)</name><name key="CRT0109799" style="hidden" type="art">Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (Medaille)</name></title> von <persName xml:id="persName_fe16dfec-6f62-4254-b120-1ffa59750468">Schleiermacher<name key="PSN0114564" style="hidden">Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst (1768-1834)</name></persName> und die <title xml:id="title_ff6a096d-04d4-4602-a22d-775168041d20">Correctur der Sinf.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dha6zeac-juwi-kfpz-rt7n-r9kr1dghpfgz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name></title> habe ich gleichzeitig erhalten, und danke schön dafür. Aber sehr bedanke ich mich für Dein schönes Buch, <persName xml:id="persName_b8af988b-ddc5-4fb9-980f-d509f418ce66">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, das mir ganz vortrefflich gerade paßt, und das Düsseldorfer Buch werden soll. Du kennst doch meinen Geschmack sehr genau, denn es ist gerade so eingebunden; und das Papier ist so schön elegant, und es ist auch so hübsch dick, wie ich mir es selbst kaum ausgesucht haben könnte. Sey vielmal bedankt dafür; wenns vollgeschrieben ist, kriegst Dus zum Aufheben. Treibst Du noch Griechisch? Hast Du mal <title xml:id="title_1dd4f1df-80b5-4741-90ce-17d188087423">Oedipus von Colonos<name key="PSN0114972" style="hidden" type="author">Sophokles</name><name key="CRT0110895" style="hidden" type="dramatic_work">Oedipus auf Kolonos</name></title> von Sophocles gelesen? <persName xml:id="persName_12168f44-6aa4-4276-bdf3-3d6fefd3ac10">Immermann<name key="PSN0112169" style="hidden">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name></persName> trug es neulich in der <title xml:id="title_2b104f82-98c1-4b0f-8c06-63195d7ee05a">Solgerschen Übersetzung<name key="PSN0114962" style="hidden" type="author">Solger, Karl Wilhelm Ferdinand (1780-1819)</name><name key="CRT0110889" style="hidden" type="dramatic_work">König Oedipus (dt. Übersetzung von → Sophokles’ Tragödie Oedipus auf Kolonos)</name></title> vor, wo ich denn sehr oft an uns beide und den <persName xml:id="persName_1abeb64e-320a-4f74-9800-47a9e5baaa63">Voss<name key="PSN0110751" style="hidden">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName> dachte, aber das Stück ist doch prachtvoll. <title xml:id="title_566e4f29-4464-4919-b10a-8291be6f3173">Theseus<name key="PSN0114972" style="hidden" type="author">Sophokles</name><name key="CRT0110895" style="hidden" type="dramatic_work">Oedipus auf Kolonos</name></title> ist ein gentleman. Wenn Dus nicht kennst, so lies gleich los, <title xml:id="title_b7411f9d-bb86-44bb-a9db-6d23935ae5c2">mit dem Rost<name key="PSN0114300" style="hidden" type="author">Rost, Valentin Christian Friedrich (1790-1862)</name><name key="CRT0110596" style="hidden" type="science">Griechisch-Deutsches Wörterbuch</name></title>. Liebe Mutter Deine Beschreibung von <persName xml:id="persName_87709916-0857-4839-8b1b-687e0735a970">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> fete ist sehr erfreulich, aber das schönste dabei ist, daß Deine Hand wieder so exemplarisch schön und klein und scharf und egal ist, wie jemals; nur schreibst Du am Ende Du bekämest wieder Herzklopfen, und so möchte ich Dich zum erstenmale bitten, mir weniger zu schreiben, denn ich kann mir wohl denken, daß es Dich noch angreift. Aber ein Paar Worte laß mich desto öfter hören, das strengt Dich nicht an, und macht mir die größte Freude. – Ich bin heut so schwül und dumpfig, wie das Wetter, will deshalb mich ins Wasser begeben. Liebe <persName xml:id="persName_d73946cf-1e18-47da-976f-b86fde751352">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> habe Dank für Deinen Brief, und daß Du Dir <persName xml:id="persName_ac33f4e8-ef31-4c1b-a73c-ac88c5150379">Bader<name key="PSN0109627" style="hidden">Bader, Karl Adam (1789-1870)</name></persName>, meinen ewigen Lieblingsänger, heranziehst dran thust Du nicht übel. Mach nur tüchtig Musik, und schick mir von <title xml:id="title_b70a3d62-e5e3-4d00-9ea5-e40b89e3bce3">Deinen Liedern<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="CRT0111463" style="hidden" type="music">»Drei Lieder nach Heine von Mary Alexander« für Singstimme und Klavier HU 274 (begonnen am 16. März 1834)</name></title> bald. <seg type="closer" xml:id="seg_5ef47a89-ac35-4db0-9d9f-27c7babd4e83">Lebt wohl.</seg></p><signed rend="right">Euer</signed><signed rend="right">Felix MB</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_4ee65a0d-ada2-45ea-8833-fb66ec629fa2"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent">P. S. Habe ich denn schon den Empfang des <title xml:id="title_18f2e71e-5057-4b6a-a4b7-fedda526595d">Johannes<name key="PSN0109467" style="hidden" type="author">Amsler, Samuel (1791-1849)</name><name key="CRT0107635" style="hidden" type="art">Johannes</name></title> von <title xml:id="title_6f131025-f8a2-4576-b56d-a885cc2f2e51">Domenichino<name key="PSN0110702" style="hidden" type="author">Domenichino (eigtl. Domenico Zampieri) (1581-1641)</name><name key="CRT0108574" style="hidden" type="art">Der Evangelist Johannes</name></title> angezeigt, und Dir, lieber Vater, für das schöne Geschenk gedankt? Ich glaube kaum, und thue es herzlich hiemit.</p></div></body> </text></TEI>