fmb-1834-06-11-02
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Düsseldorf, 11. Juni 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; S. 1: Felix Mendelssohn Bartholdys Vorschlag zum Inhalt des ersten Akts des Librettos »Pervonte«; S. 2 Brieftext; S. 4 Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
London.
gutenVernehmen mit ihm sein) Die entscheidet nun den Streit, indem sie den Edelmann nicht will, und die Fee gar herausfordert.
Dünkt Dir das aber nicht recht mit der Fee, da ich es hauptsächlich wünschte, um sie nicht so hineinschneien zu lassen, so könnte doch auf jeden Fall dieser Streit und Auftritt der Vastola als Schiedsrichterinn zwischen dem dicken Seneschall und ihrem heimlichen Liebhaber zum Anfang von Wirkung sein. Und wenn Du den Feenplan verwirfst, würde ich stark vorschlagen statt der einen Fee, wenigstens zwei zu nehmen, da die mehr als Feeenelement, weniger als Person, erscheinen, als eine allein, und also eher ex abrupto belohnen, einschlafen &c. können. (Zudem ist es auch neuer und netter.)
Vastola wiese also alles ab, fühlte sich himmlisch wohl in ihrer Freiheit, und ginge bald wieder zum Ballspiel mit den Gefährtinnen ab; sie müßte das erstemal eine sehr brillante aber kurze Erscheinung sein. Die Männer vom Hofe und der Seneschall blieben allein, wären verdrießlich, und weissagten Aenderung (oder Feenrache c’est selon) Der König könnte auch bleiben, das hängt nun vom détail ab, und wie Du den König halten willst.
Der 2te
durchdie Tollheit schon die Liebe zum Edelmann, wenn er turniert, etwas durchgucken) &c. Die Scene schlösse mit dem Jammern der Mutter und des Edelmanns und des Chors. Dann das Stranden der Gondel; Decoration vorne und hinten Meere, nur ein öder Strich Land, das Verhungern unvermeidlich; dann
icham ersten mehr machen kann, als das eben Geschriebene, außer wenn Du mir etwa weiter forthilfst, und im Arbeiten, oder Ausarbeiten, mir dies oder das mittheilst, was mich dann wieder auf neue Ideen bringen würde. Bitte, fang nun bald nur den ersten Act an – wild hinein – dann findet sich Alles bald. Der Plan wie er ist, ist gewiß prächtig – aber Du mußt das Beste daran thun, und drum fange nun bald an! Und schreibe mir, daß Du angefangen hast.
Das
Lieber Klingemann Act 1 Sc. 1 muß nach meiner Überzeugung bei Hofe sein. Die Scene in der Hütte erhält erst dadurch ihre Bedeutung, daß wir die Verhältnisse am Hofe schon vor Augen gesehen haben. Es ist nur dahin zu wirken, daß die Fee wo möglich von vorn herein drin verwoben ist; könnte sie vielleicht von der Art Feen sein, die die allzuspröden Mädchen bestrafen (neu erfundne Feeenart) und von denen beim Aufgehen des Vorhangs der Seneschall die Hofleute unterhalten könnte, um sie zu trösten, daß die Prinzessinn auch noch ihre Strafe dahin hätte? Dann müßtest Du Dir aber ihren ganzen Character und ihr Wirken recht bestimmt ausdenken, und eine schöne Romanze für den (lustigen, dicken) Seneschall schreiben, worin er von ihr erzählt. Er könnte etwa in den 2 ersten Strophen von den Wundern der Fee an andern Spröden erzählen, und in den folgenden die ganze Geschichte der Vastola gut exponiren, damit Publicus au fait ist. Er würde dann vom jungen Edelmann (oder Prinzen) unterbrochen, der nicht mehr zuhören will, und lieber der Vastola keine Strafe wünscht, und der dann meint, sie werde sich auch ohne die Fee entschließen (er müßte überhaupt keck und nicht hoffnungslos sein) und es könnte einen netten Zank geben, an dessen Ende Vastola mit dem Vater käme. (Sie muß im guten Vernehmen mit ihm sein) Die entscheidet nun den Streit, indem sie den Edelmann nicht will, und die Fee gar herausfordert. Dünkt Dir das aber nicht recht mit der Fee, da ich es hauptsächlich wünschte, um sie nicht so hineinschneien zu lassen, so könnte doch auf jeden Fall dieser Streit und Auftritt der Vastola als Schiedsrichterinn zwischen dem dicken Seneschall und ihrem heimlichen Liebhaber zum Anfang von Wirkung sein. Und wenn Du den Feenplan verwirfst, würde ich stark vorschlagen statt der einen Fee, wenigstens zwei zu nehmen, da die mehr als Feeenelement, weniger als Person, erscheinen, als eine allein, und also eher ex abrupto belohnen, einschlafen &c. können. (Zudem ist es auch neuer und netter. ) Vastola wiese also alles ab, fühlte sich himmlisch wohl in ihrer Freiheit, und ginge bald wieder zum Ballspiel mit den Gefährtinnen ab; sie müßte das erstemal eine sehr brillante aber kurze Erscheinung sein. Die Männer vom Hofe und der Seneschall blieben allein, wären verdrießlich, und weissagten Aenderung (oder Feenrache c’est selon) Der König könnte auch bleiben, das hängt nun vom détail ab, und wie Du den König halten willst. Sc. II Pervonte’s Hütte. Er und die Mutter. Er schlafend oder sonst faul; sie könnte vielleicht auch irgend so etwas von einer Fee wissen, die ihn begünstigen wollte oder dgl. er müßte es nicht verstehen und dazu gähnen; (das gäbe ein gutes Duett) sie treibt ihn fort in den Wald zum Holzhauen, aber er müsse bei Strafe in einer Stunde wieder da sein. Da müßte nun die ganze Misere recht anschaulich exponirt sein. Ich glaube es könnte sehr gut sein, wenn die Mutter ihn auch verheirathen wollte, und er auch lieber ledig bleiben wollte, aber aus Dummheit, so daß die ganze vorige Hofscene gewissermaßen parodirt erschiene. (Das ist aber nur so’n Einfall eben) Sc. III Der Wald mit der Fee (oder den Feen) Ob wir einen Quell annehmen, und sie sich baden lassen (die Franzosen thuen es jetzt mit Anstand auf der Scene) oder nur aus dem Bade kommen, damit sie einen Grund zum Einschlafen haben – das Feeneinschlafen kann übrigens gut werden – dann Pervonte. Langer Monolog &c. für ihn allein. Dann langes Stück mit der (oder den) Feen. – Man könnte wohl Kotzebue in Hinsicht des Kusses beibehalten, der Kerl könnte klug genug sein, zu sagen: so eine oder gar keine. Dann die Scene mit dem Bündel. Vielleicht ließe sich es machen, daß er abritte, und daß Vastola mit den Frauen auf denselben Platz Ballschlagend nach und nach aufträten, gleich als wenn sie sich immer weiter in den Wald vertieft (vielleicht ein wenig verirrt) hätten; Die Verirrung könnte Grund zu einem augenblicklichen Anhalten des Spiels geben; kleiner Schreck; bis eins der Mädchen etwa (oder Vastola selbst) den Quell erkennt. Vielleicht könnte er auch Feenquell heißen, und somit sie an ihre Aufforderung erinnern. es wäre gut um uns die vierte Verwandlung zu ersparen, die unangenehm ist. Freilich wäre es auf der Terrasse schöner. Dann der Actschluß mit Vastolas Verlieben. Da hast Du nur für ein recht großes Ensemble (vom Ballschlagen ginge das Finale an) zu sorgen; da nun nach seinem Wunsch und ihrem Erschrecken nicht mehr viel gesungen werden kann, so meine ich man müßte die Stelle vorher, wo sie ihn necken, und reizen und nach und nach wild machen etwas breit halten, und könnte Pervonte dabei gut characterisiren (er könnte ja etwa zum Bündel sagen, steh still und absteigen; nachher beim Fortreiten geht der Bündel nicht, und Vastola behielte Zeit sich ihm zu nähern, ihn halten zu wollen, und erst aus Angst vor ihr müßte er zufällig das Wort finden das den Bündel in Bewegung setzt. Schluß) Übrigens müßte Pervonte zwar sehr roh und grob-derb, aber doch nicht ganz abstoßend (wie bei Wieland) gehalten sein, und im Anfang an den vielen Mädchen Spas finden, und sie wieder necken. Der 2te Act müßte dagegen wieder in der Hütte anfangen, und da müßte die Exposition von dem sein, was bei Hofe vorgegangen ist, „daß das Fest zu Erkennung von Vastolas Geliebten sein soll“, wo die Mutter Pervonte hintreibt &c. Vielleicht könnte die Mutter die Zeitung lesen, was ein Motiv zu einer curiosen komischen Arie wäre, und darin zum Fest die Aufforderung finden. Sie könnte erst allein sein, und ihn wieder nach Holz geschickt haben, und von ihrem neulichen Schreck über das Bündel noch sprechen. Dann käme er mit dem Bündel, klagte kurz, daß es nicht mehr gehen wolle, die Mutter putzt ihn heraus und er geht zum Fest. Vielleicht sie mit, das wäre glaub ich gut. – Dann das Fest recht ausführlich. Da mußt Du Dir ein Paar alte, nette Ritterspiele oder dgl. ausdenken. Auch ein mat de Cocagne, Wurstgreifen oder dgl. (Es müßten die 3 Stände nach einander vorüberziehen. ) Vastolas Auftreten müßte fast toll sein, sie macht sich aus all den Leuten nichts, will immer fort, eine gute Recitativ oder dgl. Scene (auch müßte sie im Court journal das die Mutter läse für behext oder toll angegeben sein) Zuletzt beim Mat de Cocagne Pervonte mit der Mutter. Umarmung &c. Der junge Liebhaber muß in der Scene wirken, Pervonte erstechen wollen, Vastola muß ihn schützen (überhaupt kann sie in der ganzen Scene rührend werden, und vielleicht kann durch die Tollheit schon die Liebe zum Edelmann, wenn er turniert, etwas durchgucken) &c. Die Scene schlösse mit dem Jammern der Mutter und des Edelmanns und des Chors. Dann das Stranden der Gondel; Decoration vorne und hinten Meere, nur ein öder Strich Land, das Verhungern unvermeidlich; dann Wieland’s Scene, wie Vast. zahm wird — Weiter schreibe ich heut nicht. Fange Du nur jetzt bald den ersten Act an, so will ich Dir Alles übrige schicken; ich habe noch für den letzten Act manches im Kopfe. Doch zweifle ich, daß ich am ersten mehr machen kann, als das eben Geschriebene, außer wenn Du mir etwa weiter forthilfst, und im Arbeiten, oder Ausarbeiten, mir dies oder das mittheilst, was mich dann wieder auf neue Ideen bringen würde. Bitte, fang nun bald nur den ersten Act an – wild hinein – dann findet sich Alles bald. Der Plan wie er ist, ist gewiß prächtig – aber Du mußt das Beste daran thun, und drum fange nun bald an! Und schreibe mir, daß Du angefangen hast. Düsseldorf d. 11 Juni 1834. Dies wollte ich Dir schon vor einigen Tagen schicken, liebster Klingemann, aber ich zögerte immer, und wollte mir noch einiges ausdenken, um Dir es mitzutheilen, indeß finde ich für jetzt im ersten Act nichts mehr, und ich glaube, das einzige was nun dazu geschehen muß, ist, daß Du anfängst. Theile mir nur gleich Deine Meinung darüber mit, damit ich Dir wieder meine mittheile, und wir im Zuge bleiben. – Nun erhalte ich heut durch den schnell durchreisenden Goltermann, den ich sammt seiner Frau eben an der Wirthstafel gesprochen habe, Deinen letzten Brief, und sehe leider, daß Du wieder unwohl warst. Ist es denn schon vorbei, und brauchst Du denn nun Stone regelmäßig, und ist es wieder Magen mit gewesen, oder blos das Herzklopfen? Thue doch was Ordentliches, und halte doch mal Diät etwa (Ich weiß wie schlecht dergl. Rathschläge aus der Ferne sind, doch kann mans nicht lassen. ) Bitte laß mich gleich hören, wie Dirs geht, Du Alter, da ich Dich nun nicht dies Jahr sehen soll. Franck erwarte ich täglich. Mit meinem Oratorium geht es auch rasch vorwärts, vielleicht wird es schon dies Jahr fertig; ich könnte Dir schon ein Paar lustige Nummern draus zeigen. Ich bin jetzt so sehr dabei, daß ich meine neuen Sachen nicht genug durchsehen kann, um sie Dir zu schicken, doch sollst Du bald eine Sendung erhalten. – Wie freut es mich, wenn Dir meine adur Sinfonie Freude gemacht hat; ich glaube nicht, daß mich irgend ein Lob jemals verderben kann, geschweige denn das Deinige – das bringt mich weiter, wenn Du mir’s giebst. Und dann ist mir immer als hätte ich mehr Neigung zur Arroganz, wenn die Leute mich herunterreißen, als wenn sie mich loben. Neue Lieder habe ich übrigens nicht geschrieben, Thompson sage was er wolle d. h. es sind keine herausgekommen – im Herbst wird wohl wieder ein Heft bei einander sein; vor 14 Tagen habe ich plötzlich 3 neue gemacht, die mir gut gefallen. Meine Gesangscene scheint mir selbst nicht gut, also kann ichs der Caradori um so weniger übel nehmen, wenn sie sich davor fürchtet; ich habe mal was machen wollen, das den Leuten mundrecht wäre, und das ist die HaupttodComponistensünde; es geschieht mir Recht, wills nicht mehr thun. – Habe Dank für die pünctliche Besorgung der Rechnungangelegenheiten, aber schreib mir doch ungefähr wieviel und für wieviel Lithographieen Du haben willst? Etwa eine von jedem der hiesigen (besten?) von ihrem Hauptbilde? Daß Herz gehißt worden ist, ist wacker. Aber was ists mit Delphine für eine Geschichte? Endlich schreibe mir doch in welcher Sprache die Passion bei Alsagger aufgeführt worden ist, das interessirt mich doch. Den Meinigen geht es wohl, der Mutter, Gott sei Dank, langsam besser. Ich hoffe sie in diesem Herbst zu besuchen. „Zeit und Raum reichen nicht hin, aber die alten Gesinnungen (C. Klingemann) Felix MB. Das Achner Musikfest? War nicht sehr erbaulich, Hiller und Chopin waren da, und wollten mich bereden mit nach Paris zu gehn, und schimpften auf Deutschland. Na, nächstens mehr davon.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-06-11" xml:id="date_5a10ac42-3bdc-46c8-90e8-a7afb6c9d4ac">11. 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Er würde dann vom jungen Edelmann (oder Prinzen) unterbrochen, der nicht mehr zuhören will, und lieber der Vastola keine Strafe wünscht, und der dann meint, sie werde sich auch ohne die Fee entschließen (er müßte überhaupt keck und nicht hoffnungslos sein) und es könnte einen netten Zank geben, an dessen Ende Vastola mit dem Vater käme. (Sie muß im <hi rend="underline">guten</hi> Vernehmen mit ihm sein) Die entscheidet nun den Streit, indem sie den Edelmann nicht will, und die Fee gar herausfordert.</p> <p>Dünkt Dir das aber nicht recht mit der Fee, da ich es hauptsächlich wünschte, um sie nicht so hineinschneien zu lassen, so könnte doch auf jeden Fall dieser Streit und Auftritt der Vastola als Schiedsrichterinn zwischen dem dicken Seneschall und ihrem heimlichen Liebhaber zum Anfang von Wirkung sein. 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Dann langes Stück mit der (oder den) Feen. – Man könnte wohl <title xml:id="title_d3ce7478-145e-4b87-ba54-7a133a80a7ff">Kotzebue<name key="PSN0112511" style="hidden" type="author">Kotzebue, August Friedrich Ferdinand (seit 1785) von (1761-1819)</name><name key="CRT0109573" style="hidden" type="dramatic_work">Pervonte oder Die Wünsche (Libretto)</name></title> in Hinsicht des Kusses beibehalten, der Kerl könnte klug genug sein, zu sagen: so eine oder gar keine. Dann die Scene mit dem Bündel. Vielleicht ließe sich es machen, daß er abritte, und daß Vastola mit den Frauen auf denselben Platz Ballschlagend nach und nach aufträten, gleich als wenn sie sich immer weiter in den Wald vertieft (vielleicht ein wenig verirrt) hätten; Die Verirrung könnte Grund zu einem augenblicklichen Anhalten des Spiels geben; kleiner Schreck; bis eins der Mädchen etwa (oder Vastola selbst) den Quell erkennt. Vielleicht könnte er auch Feenquell heißen, und somit sie an ihre Aufforderung erinnern. es wäre gut um uns die vierte Verwandlung zu ersparen, die unangenehm ist. Freilich wäre es auf der Terrasse schöner. Dann der <title xml:id="title_ad5a07b9-c1db-468a-8ca8-ce984eccce2c">Actschluß<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_g4jatsfp-ayqe-w7mz-jlw8-f0y0wuqlpqzj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="works_not_executed" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100712" style="hidden">Pervonte<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> mit Vastolas Verlieben. Da hast Du nur für ein recht großes Ensemble (vom Ballschlagen ginge das Finale an) zu sorgen; da nun nach seinem Wunsch und ihrem Erschrecken nicht mehr viel gesungen werden kann, so meine ich man müßte die Stelle vorher, wo sie ihn necken, und reizen und nach und nach wild machen etwas breit halten, und könnte Pervonte dabei gut characterisiren (er könnte ja etwa zum Bündel sagen, steh still und absteigen; nachher beim Fortreiten geht der Bündel nicht, und Vastola behielte Zeit sich ihm zu nähern, ihn halten zu wollen, und erst aus Angst vor ihr müßte er zufällig das Wort finden das den Bündel in Bewegung setzt. Schluß) Übrigens müßte Pervonte zwar sehr roh und grob-derb, aber doch nicht ganz abstoßend (wie bei <title xml:id="title_34a4061f-ab01-458b-a946-789d1414421d">Wieland<name key="PSN0115764" style="hidden" type="author">Wieland, Christoph Martin (1733-1813)</name><name key="CRT0111297" style="hidden" type="literature">Pervonte oder die Wünsche. Ein neapolitanisches Mährchen</name></title>) gehalten sein, und im Anfang an den vielen Mädchen Spas finden, und sie wieder necken.</p> <p>Der 2<hi rend="superscript">te</hi> <title xml:id="title_aa86273a-64d7-4188-b30c-580d2b5f3a5d">Act<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_loacn4eo-aoso-m0w0-4len-g1w8as1nwyip"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="works_not_executed" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100712" style="hidden">Pervonte<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> müßte dagegen wieder in der Hütte anfangen, und da müßte die Exposition von dem sein, was bei Hofe vorgegangen ist, „daß das Fest zu Erkennung von Vastolas Geliebten sein soll“, wo die Mutter Pervonte hintreibt &c. Vielleicht könnte die Mutter die Zeitung lesen, was ein Motiv zu einer curiosen komischen Arie wäre, und darin zum Fest die Aufforderung finden. Sie könnte erst allein sein, und ihn wieder nach Holz geschickt haben, und von ihrem neulichen Schreck über das Bündel noch sprechen. Dann käme er mit dem Bündel, klagte kurz, daß es nicht mehr gehen wolle, die Mutter putzt ihn heraus und er geht zum Fest. Vielleicht sie mit, das wäre glaub ich gut. – Dann das Fest recht ausführlich. Da mußt Du Dir ein Paar alte, nette Ritterspiele oder dgl. ausdenken. Auch ein mat de Cocagne, Wurstgreifen oder dgl. (Es müßten die 3 Stände nach einander vorüberziehen.) Vastolas Auftreten müßte fast toll sein, sie macht sich aus all den Leuten nichts, will immer fort, eine gute Recitativ oder dgl. Scene (auch müßte sie im Court journal das die Mutter läse für behext oder toll angegeben sein) Zuletzt beim Mat de Cocagne Pervonte mit der Mutter. Umarmung &c. Der junge Liebhaber muß in der Scene wirken, Pervonte erstechen wollen, Vastola muß ihn schützen (überhaupt kann sie in der ganzen Scene rührend werden, und vielleicht kann <hi rend="underline">durch</hi> die Tollheit schon die Liebe zum Edelmann, wenn er turniert, etwas durchgucken) &c. Die Scene schlösse mit dem Jammern der Mutter und des Edelmanns und des Chors. Dann das Stranden der Gondel; Decoration vorne und hinten Meere, nur ein öder Strich Land, das Verhungern unvermeidlich; dann <title xml:id="title_523dc024-e010-40e9-808b-af939ce92f99">Wieland’<name key="PSN0115764" style="hidden" type="author">Wieland, Christoph Martin (1733-1813)</name><name key="CRT0111297" style="hidden" type="literature">Pervonte oder die Wünsche. Ein neapolitanisches Mährchen</name></title>s Scene, wie Vast. zahm wird — <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_9e55136b-32e9-1d965-1ad07-a8d380e59282" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> Weiter schreibe ich heut nicht. Fange Du nur jetzt bald <title xml:id="title_e366b0fc-51a7-4d67-bde2-94cc1576e377">den ersten Act<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rwo1vw2w-s1rq-bcmj-6fcg-pscyglyugnnb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="works_not_executed" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100712" style="hidden">Pervonte<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> an, so will ich Dir Alles übrige schicken; ich habe noch für den letzten Act manches im Kopfe. Doch zweifle ich, daß <hi rend="underline">ich</hi> am ersten mehr machen kann, als das eben Geschriebene, außer wenn Du mir etwa weiter forthilfst, und im Arbeiten, oder Ausarbeiten, mir dies oder das mittheilst, was mich dann wieder auf neue Ideen bringen würde. Bitte, fang nun bald nur den ersten Act an – wild hinein – dann findet sich Alles bald. Der Plan wie er ist, ist gewiß prächtig – aber Du mußt das Beste daran thun, und drum fange nun bald an! Und schreibe mir, daß Du angefangen hast.</p> <p style="paragraph_centered"> <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_68599bb3-af3b-3ca94-24b90-08167d86a08f" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> </p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_2d37f25c-c686-4ca9-932d-25c8cffbd296"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <dateline rend="right">Düsseldorf d. <date cert="high" when="1834-06-11" xml:id="date_73bf1f5e-0c2e-44a5-9c09-bcaf4edd88d3">11 Juni 1834.</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Dies wollte ich Dir schon vor einigen Tagen schicken, liebster Klingemann,</seg> aber ich zögerte immer, und wollte mir noch einiges ausdenken, um Dir es mitzutheilen, indeß finde ich für jetzt im ersten Act nichts mehr, und ich glaube, das einzige was nun dazu geschehen muß, ist, daß Du anfängst. Theile mir nur gleich Deine Meinung darüber mit, damit ich Dir wieder meine mittheile, und wir im Zuge bleiben. – Nun erhalte ich heut durch den schnell durchreisenden <persName xml:id="persName_a80ddf77-31ca-4364-a92e-6c27550f4f4f">Goltermann<name key="PSN0111463" style="hidden">Goltermann, Johann Heinrich Gerhard (1759-1836)</name></persName>, den ich sammt <persName xml:id="persName_7ee22017-b315-4cf6-aa58-88d83c25f7c1">seiner Frau<name key="PSN0111464" style="hidden">Goltermann, Johanne Margarethe</name></persName> eben an der Wirthstafel gesprochen habe, Deinen letzten Brief, und sehe leider, daß Du wieder unwohl warst. Ist es denn schon vorbei, und brauchst Du denn nun <persName xml:id="persName_98f54b2b-bcc3-451a-b9c0-24ad2e9e9e0c">Stone<name key="PSN0115161" style="hidden">Stone, Thomas Arthur (1797-1864)</name></persName> regelmäßig, und ist es wieder Magen mit gewesen, oder blos das Herzklopfen? Thue doch was Ordentliches, und halte doch mal Diät etwa (Ich weiß wie schlecht dergl. Rathschläge aus der Ferne sind, doch kann mans nicht lassen.) Bitte laß mich gleich hören, wie Dirs geht, Du Alter, da ich Dich nun nicht dies Jahr sehen soll. <persName xml:id="persName_8b30cd7b-908d-40a3-873a-417f8041176e">Franck<name key="PSN0111123" style="hidden">Franck, Georg Hermann (1802-1855)</name></persName> erwarte ich täglich. Mit <title xml:id="title_5e407cda-1ad6-4898-ac51-befe0f653b27">meinem Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_a5v8f3ea-ppaz-yc1t-xyts-pzmsantt5gw8"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> geht es auch rasch vorwärts, vielleicht wird es schon dies Jahr fertig; ich könnte Dir schon ein Paar lustige Nummern draus zeigen. Ich bin jetzt so sehr dabei, daß ich meine neuen Sachen nicht genug durchsehen kann, um sie Dir zu schicken, doch sollst Du bald eine Sendung erhalten. – Wie freut es mich, wenn Dir <title xml:id="title_9758c213-040a-4cab-9154-f4c8e3ec54e6">meine adur Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_g8bkjm5p-gowp-v6ij-6lry-cm6i03o7i2r1"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100342" style="hidden">Sinfonie A-Dur (»Italienische«) für Orchester, [Ende 1830] bis 13. März 1833; [Juni 1834 bis Anfang 1835]<idno type="MWV">N 16</idno><idno type="op">90</idno></name></title> Freude gemacht hat; ich glaube nicht, daß mich irgend ein Lob jemals verderben kann, geschweige denn das Deinige – das bringt mich weiter, wenn Du mir’s giebst. Und dann ist mir immer als hätte ich mehr Neigung zur Arroganz, wenn die Leute mich herunterreißen, als wenn sie mich loben. Neue Lieder habe ich übrigens nicht geschrieben, <persName xml:id="persName_4d953666-fc11-4e95-b3b9-41e941dc7c50">Thompson<name key="PSN0115318" style="hidden">Thomson, John (1805-1841)</name></persName> sage was er wolle d. h. es sind keine herausgekommen – im Herbst wird wohl wieder ein Heft bei einander sein; vor 14 Tagen habe ich plötzlich <title xml:id="title_cfefb29a-9154-47a1-91e2-2bc101f2fe23">3 neue<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_kkeri2tt-ws0y-mfbr-h9g0-dvsyi6eczcqe"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100281" style="hidden">Jagdlied »Mit Lust tät ich ausreiten«, 25. Mai 1834<idno type="MWV">K 82</idno><idno type="op">84/3</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wor7jj2v-fgou-hlgp-yieb-v9iov8srjnwy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100282" style="hidden">»Warum sind denn die Rosen so blass«, Fragment, [nach dem 25. Mai 1834]<idno type="MWV">K 83</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vsisoknj-eeiu-kwwp-oyzq-bopeacgt7kgc"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100280" style="hidden">Andres Mailied »Ich weiß mir’n Mädchen« / Hüt du dich »Ich weiß ein Mädchen«, 14. Mai 1834<idno type="MWV">K 81</idno><idno type="op"></idno></name></title> gemacht, die mir gut gefallen. <title xml:id="title_90590b13-9745-4e5f-9698-618f9a758ea9">Meine Gesangscene<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fp5qxp0c-5kfl-fvql-pygs-xywhaqjw7ip7"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_orchestra" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100231" style="hidden">»Infelice! – Ah, ritorna, età dell’ oro« für Sopran, obligate Violine und Orchester, 3. April 1834<idno type="MWV">H 4</idno><idno type="op"></idno></name></title> scheint mir selbst nicht gut, also kann ichs der <persName xml:id="persName_e2b443c0-e187-4050-a0d1-441a100d325b">Caradori<name key="PSN0110278" style="hidden">Caradori-Allan, Maria Caterina Rosalbina (1800-1865)</name></persName> um so weniger übel nehmen, wenn sie sich davor fürchtet; ich habe mal was machen wollen, das den Leuten mundrecht wäre, und das ist die HaupttodComponistensünde; es geschieht mir Recht, wills nicht mehr thun. – Habe Dank für die pünctliche Besorgung der Rechnungangelegenheiten, aber schreib mir doch ungefähr wieviel und für wieviel Lithographieen Du haben willst? Etwa eine von jedem der hiesigen (besten?) von ihrem Hauptbilde? Daß <persName xml:id="persName_4e98d146-2c6c-4142-9e15-e3ccdb1ce0e7">Herz<name key="PSN0111939" style="hidden">Herz, Henri (Heinrich) (1803-1888)</name></persName> gehißt worden ist, ist wacker. Aber was ists mit <persName xml:id="persName_588b32f0-7a64-47da-96c6-d6670b19138a">Delphine<name key="PSN0114515" style="hidden">Schauroth, Delphine (Adolphine) von (1814-1887)</name></persName> für eine Geschichte? Endlich schreibe mir doch in welcher Sprache die <title xml:id="title_e8cc20a4-5979-4193-ba8b-aeba72cc22e6">Passion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title> bei <persName xml:id="persName_61f6e75e-e901-452d-8c6b-55ccd846c75c">Alsagger<name key="PSN0109448" style="hidden">Alsager, Thomas Massa (1779-1846)</name></persName> aufgeführt worden ist, das interessirt mich doch. Den <persName xml:id="persName_7ff6bcc2-7835-4eab-af6e-3d2534d1c59c">Meinigen<name key="PSN0113241" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName> geht es wohl, der <persName xml:id="persName_b45313da-203e-4e02-b789-f1a371da08a7">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, Gott sei Dank, langsam besser. Ich hoffe sie in diesem Herbst zu besuchen. „Zeit und Raum reichen nicht hin, aber die alten Gesinnungen (C. Klingemann)</p> <signed rend="right">Felix MB.</signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_61daaf2b-db21-40bc-9efd-25f92ce7817a"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Das <placeName xml:id="placeName_323f7e1b-6673-46d6-ab44-e09ffb4b25b9">Achner Musikfest<name key="NST0100321" style="hidden" subtype="" type="institution">16. Niederrheinisches Musikfest (1834)</name><settlement key="STM0100106" style="hidden" type="">Aachen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>? War nicht sehr erbaulich, <persName xml:id="persName_fea37c0b-967e-45a1-9027-e05a89a548e5">Hiller<name key="PSN0112003" style="hidden">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName> und <persName xml:id="persName_c79e5b4f-e230-4192-9b72-5eafd30d8af7">Chopin<name key="PSN0110374" style="hidden">Chopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810-1849)</name></persName> waren da, und wollten mich bereden mit nach Paris zu gehn, und schimpften auf Deutschland. Na, nächstens mehr davon.</p> </div> </body> </text></TEI>