fmb-1834-06-09-02
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Düsseldorf, 9. Juni 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
2 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
tenJuni 1834
sten April ist; aber Du scheinst beim Schreiben so zerstreut und auch verdrießlich gewesen zu sein, daß mir es fast lieb ist, nun glauben zu können, alle die schlimmen Sorgen seien vorübergezogen und der Himmel wieder heiter um Dich. Ein Zwist mit gleich wieder und was recht Lustiges, sonst denke ich mir Dich mit einer ausgebildeten bösen Runzel auf der Stirn, bis Du mich eines Besseren belehrst. Da will ich auch gleich ein Paar wichtige Fragen thun, die Du mir gleich beantworten mußt (also schreiben!) Ist sten Nov. geht das
inständigst, schick mir noch die
die
Düsseldorf den 9ten Juni 1834. Lieber Eduard! Inliegend ein Paar Zeilen an Deine liebe Frau, und mein herzlichster Glückwunsch für die erfreuliche Nachricht, die Du mir in Deinem letzten Briefe mittheilest. Ich habe ihn sehr spät, etwa vor 14 Tagen, erhalten und weiß nicht, ob er bei Dir oder den Meinigen sich so lange aufgehalten hat, da er vom 25sten April ist; aber Du scheinst beim Schreiben so zerstreut und auch verdrießlich gewesen zu sein, daß mir es fast lieb ist, nun glauben zu können, alle die schlimmen Sorgen seien vorübergezogen und der Himmel wieder heiter um Dich. Ein Zwist mit Deinem Intendanten? Ach gäbe doch Gott, der drohte nicht blos, sondern schlüge recht ordentlich drein, dann könntest Du ja nach Düsseldorf kommen, und da solltest Du gewiß mit der Musikdirection (die ich bin) in gutem Vernehmen bleiben – aber ich glaube nicht an den Zwist, Du wirst dem aimable roué (Geräderten) die Wahrheit recht von der Leber gesagt haben, damit wird es abgemacht gewesen sein. Aber schreib mir doch mehr davon. Dann steht folgender Satz in Deinem Brief: „Wirklich Felix, Dein Geist war an jenem Abend unter uns. Hast Du ihn in Düsseldorf nicht vermißt?“ Das verstehe ich rein weg gar nicht; ich bitte Dich erklär mir das, und worauf es geht, oder obs ein Schreibfehler ist? Dann kriege ich Schelte, daß ich noch nicht gleich meinem jüngern Bruder mein Nest zu bauen angefangen habe, und deswegen dachte ich gerade sehr gepriesen zu sein, kurz Du warst gewiß übler Laune, da schreib mir nur gleich wieder und was recht Lustiges, sonst denke ich mir Dich mit einer ausgebildeten bösen Runzel auf der Stirn, bis Du mich eines Besseren belehrst. Da will ich auch gleich ein Paar wichtige Fragen thun, die Du mir gleich beantworten mußt (also schreiben!) Ist Hoppe der Tenorist noch in Berlin? Hat er irgendwo ein festes Engagement, oder ist er vielleicht für nächsten Winter für uns hier zu acquiriren? Und weißt Du mir irgend eine gute, junge erste Sängerinn, die Lust und Stimme (weiter nichts) haben muß nachzuweisen? Denn am 1sten Nov. geht das städtische Theater los, und ich habe schwere Sorgen, als Generalmusikdirector von Pempelfort. Ach noch eins, Du schreibst ich solle den Händelschen Acis zurückschicken; ich aber bitte Dich statt dessen inständigst, schick mir noch die Partitur des Dettinger Te Deum von Händel, welche sich bei der SingAcademie mit hinzugefügten Blaseinstrumenten von mir befindet, und dort nach dieser meiner Bearbeitung einmal öffentlich aufgeführt worden ist. Ich werde es hier nächstens in der Kirche geben, und brauche dazu nothwendig diese Partitur von mir, die ich dann gleich nach der Aufführung wieder schicken würde. Man wird sie Dir hoffentlich nicht vorenthalten, da ich selbst kein Exemplar davon besitze, und sie nicht für die Academie sondern nur für Zelter gemacht habe; also ist es billig, daß ich wenigstens eine Abschrift kriegen kann. (N. B. es kommt mir entweder auf mein Originalmanuscr. oder auf die Partitur an, nach der damals dirigirt worden ist, an) Und hier ist auch mein Grund, den Du wohl billigen wirst. Ich habe in der Partitur zu Acisↂ, die unter dem Titel „neu bearbeitet von F. M. B. “ von Zelter aufgeführt ist, unter vielen guten Sachen, doch mehrere gefunden, die ich jetzt durchaus nicht vertreten möchte, und die ich corrigiren muß, ehe ich sie wieder in fremde Hände geben kann, weil ich grade in solchen Bearbeitungen eine große Gewissenhaftigkeit für Pflicht halte. Nun erinnre ich mich aber im Te Deum ↂ einigemal noch willkührlicher geschaltet zu haben, als im Acis ↂ, und diese Fehler (wie ich sie jetzt ansehe) wünsche ich herauszubringen, da ich die ganze Bearbeitung nicht mehr zurücknehmen kann. Deswegen bitte ich Dich hauptsächlich schick es mir, gieb es nur meinen Eltern, wenn Dus Dir mal von Rungenhagen auf einige Wochen für mich geborgt hast; er wird sich wohl nicht weigern, und Du thust mir einen großen Gefallen. – Der Grund aber ist natürlich nur für Dich allein bestimmt, und Du mußt ihn nicht weitersagen. Lebewohl und schreib mir bald, dann will ich auch besser antworten als heut, wo es heißes, mattes, langweiliges Wetter ist, und man sich kaum bewegen mag. Eben wills gewittern. Adies.
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Januar 1829<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name></title>, die unter dem Titel „neu bearbeitet von F. M. B.“ von <persName xml:id="persName_7e1df89d-ee1d-49b5-9c6e-431324551db4">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> aufgeführt ist, unter vielen guten Sachen, doch mehrere gefunden, die ich jetzt durchaus nicht vertreten möchte, und die ich corrigiren muß, ehe ich sie wieder in fremde Hände geben kann, weil ich grade in solchen Bearbeitungen eine große Gewissenhaftigkeit für Pflicht halte. Nun erinnre ich mich aber <title xml:id="title_00b6da6c-7f76-47e6-b71b-8300624708f9">im Te Deum<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_urxncl5r-9b4x-uoxs-7xuk-5z41uo8vcbeh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="appendices" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="appendix_B:_foreign_works" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="a)_arrangements_and_performance_devices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100675" style="hidden">Georg Friedrich Händel, Dettinger Te Deum (Dettingen Te Deum) HWV 283, Instrumentation (Neuorchestrierung), 1829, mit späteren Revisionen<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name></title><title xml:id="title_68bca835-b114-4945-b273-73e0e051f1bb">ↂ<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108975" style="hidden" type="music">Dettingen Te Deum HWV 283</name></title> einigemal noch willkührlicher geschaltet zu haben, als im <title xml:id="title_e4cdcc01-0521-47cb-9917-ff8e3c0d624c">Acis<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pv7zjmtw-gdsi-ndsw-9z6y-bnlxxcc5pesr"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="appendices" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="appendix_B:_foreign_works" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="a)_arrangements_and_performance_devices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100674" style="hidden">Georg Friedrich Händel, Acis und Galathea (Acis and Galatea) HWV 49a, Instrumentation (Neuorchestrierung), 1828 bis 3. Januar 1829<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name></title><title xml:id="title_2545e43b-8801-4c83-bcdd-af39ca3a4257">ↂ<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108943" style="hidden" type="music">Acis and Galatea (Masque) HWV 49a</name></title>, und diese Fehler (wie ich sie jetzt ansehe) wünsche ich herauszubringen, da ich die ganze Bearbeitung nicht mehr zurücknehmen kann. Deswegen bitte ich Dich hauptsächlich schick es mir, gieb es nur <persName xml:id="persName_9ea066e5-efba-44c5-b83c-37f5a4d1b83e">meinen Eltern<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name><name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>, wenn Dus Dir mal von <persName xml:id="persName_544e3dd8-024c-441d-83cf-331164ca1a0a">Rungenhagen<name key="PSN0114359" style="hidden">Rungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851)</name></persName> auf einige Wochen für mich geborgt hast; er wird sich wohl nicht weigern, und Du thust mir einen großen Gefallen. – Der Grund aber ist natürlich nur für Dich allein bestimmt, und Du mußt ihn nicht weitersagen.</p> <closer rend="left" xml:id="closer_7291853f-e663-490c-a2db-600fa35e60b6">Lebewohl und schreib mir bald, dann will ich auch besser antworten als heut, wo es heißes, mattes, langweiliges Wetter ist, und man sich kaum bewegen mag. Eben wills gewittern. Adies. </closer></div></body></text></TEI>