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fmb-1834-05-28-03

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin <lb></lb>Düsseldorf, 28. Mai 1834 Ihr lieben Geren, Ihr seid doch prächtige Leute, grade so wie man sie zu Schwestern haben muß. Dank Euch tausendmal für Euern Brief vom 21sten, obwohl ich wirklich schon sehr beruhigt war durch Eure Berichte, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 944

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IIIb/40 (200). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Düsseldorf, 28. Mai 1834 Ihr lieben Geren, Ihr seid doch prächtige Leute, grade so wie man sie zu Schwestern haben muß. Dank Euch tausendmal für Euern Brief vom 21sten, obwohl ich wirklich schon sehr beruhigt war durch Eure Berichte,

4 beschr. S.; Adresse (über die bereits beschriebene vierte Seite). – Der Brief wurde eingeschlossen in dem Brief gleichen Datums an Abraham Mendelssohn Bartholdy (Nr. 942 bzw. fmb-1834-05-28-01) versandt.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

28. Mai 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Berlin Deutschland deutsch
An Frau Professorinn HENSEL. und Frau Professorinn DIRICHLET zu BERLIN.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Düsseldorf d. 28 Mai 34.

Ihr lieben Geren, Ihr seid doch prächtige Leute, grade so wie man sie zu Schwestern haben muß. Dank Euch tausendmal für Euern Brief vom 21sten, obwohl ich wirklich schon sehr beruhigt war durch Eure Berichte, und (wie das bei uns kommt) die Antwort schon erhielt ehe Ihr die Frage, so ists doch eben wieder so ganz recht und schön, daß Ihr doch gleich noch einmal darauf antwortet, und mich völlig au fait setzt, und mir auch keinen Zweifel mehr übrig laßt. Ihr sollt aber sehr bedankt sein, höchst liebe Geren, Ihr wißt, wies andern Menschen zu Muthe ist, namentlich solchen wie Euer Unterzeichneter. – Gestern bekam ich wieder einen schönen langen Brief von MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842), worin sie schreibt, daß VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) nach Baden geht (was mir ungemein lieber ist) und daß sie ihn vielleicht begleiten und mir rendezvous geben will; wenn das geschieht, (wie ich hoffe und wünsche) so bin ich nur auf meine Reiseroute nach Berlin neugierig, ungefähr wie voriges Jahr wo ich von Coblenz nach Düsseldorf über Gießen, Cassel, Berlin und Leipzig reis’te. Es scheint aber mal daß ich zum wandernden Musikanten bestimmt bin, die schönsten Vorsätze hatt’ ich, und erlebe doch wie sie für diesmal wieder zu Wasser werden. Aber ich bin auch jetzt fleißig, Geren; unter andern grämt’ ich mich neulich so drüber, daß ich lange keine Lieder gemacht hätte, daß mir gleich in den nächsten Tagen eins nach dem andern<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ksrvi2uq-jcxy-gwvl-lq7p-wqezewhhpofm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100281" style="hidden">Jagdlied »Mit Lust tät ich ausreiten«, 25. 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Über die wahre echte Stimmung, (den Kammerton) ist hier alles uneinig, woher es kommt, daß die Blaseinstrumente immer greulich stimmen; nun bitte ich Dich also, schreibe an HenningHenning, Karl Wilhelm (1784-1867) ein Paar Zeilen, und bitte ihn in meinem Namen um eine Stimmgabel, die die Berliner Orchesterstimmung angiebt, und deren Richtigkeit (in dieser Beziehung) von ihm attestirt sei, laß sie dann durch CalixCalix, Christian Heinrich (1768-1851)Calix jun., August (1797-1871) auch prüfen und attestiren und einpacken und schick sie mir stante pede Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe. nach Düsseldorf. Willst Du das thun? Fanny „Ja“. – Einen bösen Punct habe ich musikalisch zu berühren, das sind Marxs eben herausgegebne Männerstimmensachen<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name><name key="CRT0109909" style="hidden" type="music">Komm, Gott Schöpfer, heil’ger Geist (Ambrosianischer Hymnus) op. 4/1</name><name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name><name key="CRT0109910" style="hidden" type="music">Ach! Herr! strafe mich nicht in deinem Zorn op. 4/2</name>. Du schriebst mir einmal es seien schöne Sachen darin, und ich habe zu meinem Leidwesen nichts gefunden, was mir gefallen, und sehr vieles was mir entsetzlich misfallen hat. Wenn ich eine Stelle nur fände, die mir recht wäre, würde ich ihm drüber schreiben, aber so weiß ich nichts zu sagen, und erwarte nur das Nächste von ihm, das hoffentlich anders sein wird. Es scheint mir so sehr gesucht und trocken, und doch ohne alle Neuheit oder Eindruck. Dies ist aber ein fataler Ton, und so hätte ich es lieber gar nicht schreiben sollen, es bleibt natürlich unter uns. Wie sind die Lieder<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name><name key="CRT0109911" style="hidden" type="music">Zwölf Gesänge für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte op. 2</name>? Grüßt Betty BeerBeer, Rebecka (Betty) (1793-1850) sehr vielmal von mir, der ich sie immer sehr lieb gehabt habe, und haben werde. Fiesco<name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759-1805)</name><name key="CRT0110673" style="hidden" type="dramatic_work">Die Verschwörung des Fiesco zu Genua</name> ist ein schönes Stück, ich liebe es doch, gähnt’ auch die Hölle selbst, wenn er ein kalter Racker ist, so wird er ja auch dafür ins Salzwasser geschmissen, die einzige tugendhafte Person ist der Mohr, mein Engel und besondrer protégé namentlich gegen das Ende. Der Castanienbaum<name key="PSN0113934" style="hidden" type="author">Pohlke, Karl Wilhelm (1810-1876)</name><name key="CRT0110334" style="hidden" type="art">Kastanienbaum</name> von Pohlke hängt richtig über dem Sopha, und macht mir Freude, wenn ich ihn ansehe. KortümsKortüm, Karl Wilhelm Christian (1787-1859)Kortüm, Emilie (1799-1880) sind hier; als ich von Cöln abfuhr und eben HillerHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) und ChopinChopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810-1849) zum Abschied die Hand geschüttelt hatte, fand ich ihn auf dem Dampfboot. HillerHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) hatte noch eben gefragt, „sag mal wo ist der DohrnDohrn, Carl August (1806-1892), der in Paris so oft mit uns war, nach Algier wollte &c.“ ich hatte geantwortet „er sey in Schweden gewesen bei BenedicksBenedicks, Wilhelm (1780-1851) aber seit einem Jahre und mehr hätte ich nichts von ihm gehört“ als ich nach Düsseldorf kam, und gleich auf dem Sopha einschlief, klopft er an, und weckt mich auf, und kommt aus Norwegen und bleibt 14 Tage in Düsseldorf, und reis’tDohrn, Carl August (1806-1892) nach America um Zuckerplantagen zu besichtigen. Und nun kommt auch FranckFranck, Georg Hermann (1802-1855)! O Welt! sagt DroysenDroysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884) (was macht denn der? immer noch le rat rétirè du monde<name key="PSN0112626" style="hidden" type="author">La Fontaine, Jean de (1621-1695)</name><name key="CRT0109618" style="hidden" type="literature">Le Rat qui s’est retiré du monde</name>? in einem Käse?) Das Musikfest16. Niederrheinisches Musikfest (1834)AachenDeutschland war eigentlich ledern, die Chöre stark und gut, auch das Orchester meist gut, aber die Solostimmen alle nicht gut, und das ganze (wie man von Pferden sagt) war nicht zusammen. Auch nicht sehr voll war es, und hätte ich die beiden PariserHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)Chopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810-1849) nicht gehabt, so hätte ich sehr geflucht. FetisFétis, François-Joseph (1784-1871) war auch da, und kam mit der freundlichsten Lächelmiene, und ausgestreckter Hand auf mich zu, nachdem er mich in Paris indirect gecuttet hatte, jetzt gab ich ihm dafür cut dead, nickte mit dem Kopf und drehte mich um. Er mag nun auf mich herziehen, ich liebe in solchen Dingen Aufrichtigkeit, und suche durch mein Betragen möglichst kund zu geben, was ich empfinde, nämlich in diesem Falle „Lassen Sie sich hängen“. Aber was mir sehr lieb war, ist daß ich DirichletsDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) ElternDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Arnold Remaklus Maria (1762-1837)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868) höchst wohl und munter und freundlich gefunden habe, die MutterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868) sieht ihm ja ganz frappant ähnlich, und spricht auch sogar in ähnlichem Ton; leider sahe ich sie nur einmal, der VaterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Arnold Remaklus Maria (1762-1837) war so gütig mich wieder aufzusuchen und verfehlte mich, und als ich zum zweitenmale kam waren sie beide ausgegangen. Sie haben sich natürlich sehr erkundigt, und über SöhnlicheDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) Schreibefaulheit geklagt, und die SchwiegertöchterlicheDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Pünctlichkeit gelobt. Auch war der Herr WergifosseWergifosse, Cornelius Leonard Joseph (1797-1847) im Glanze und ließ sehr grüßen, er hat mir aber allzuviel von einem Pächter. Seine FrauWergifosse, Elvira (1804-1879) sieht wahrhaftig BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) ein bischen ähnlich, wie die von fern in 35 Jahren aussehen wird, ich machte ihr auch über Tische auf eine Entfernung von 15 Schritt die cour, habe aber kein Wort mit ihr gesprochen. Wie schön ist mein Ofenschirm hier rechts. Na Adies.

Von meinem Kirchenrath Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2xuzukvp-bbxm-oijh-pyfr-lpz8sjlnsalz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> schreibe ich Dir nächstens, o BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858).

            Düsseldorf d. 28 Mai 34. Ihr lieben Geren, Ihr seid doch prächtige Leute, grade so wie man sie zu Schwestern haben muß. Dank Euch tausendmal für Euern Brief vom 21sten, obwohl ich wirklich schon sehr beruhigt war durch Eure Berichte, und (wie das bei uns kommt) die Antwort schon erhielt ehe Ihr die Frage, so ists doch eben wieder so ganz recht und schön, daß Ihr doch gleich noch einmal darauf antwortet, und mich völlig au fait setzt, und mir auch keinen Zweifel mehr übrig laßt. Ihr sollt aber sehr bedankt sein, höchst liebe Geren, Ihr wißt, wies andern Menschen zu Muthe ist, namentlich solchen wie Euer Unterzeichneter. – Gestern bekam ich wieder einen schönen langen Brief von Mutter, worin sie schreibt, daß Vater nach Baden geht (was mir ungemein lieber ist) und daß sie ihn vielleicht begleiten und mir rendezvous geben will; wenn das geschieht, (wie ich hoffe und wünsche) so bin ich nur auf meine Reiseroute nach Berlin neugierig, ungefähr wie voriges Jahr wo ich von Coblenz nach Düsseldorf über Gießen, Cassel, Berlin und Leipzig reis’te. Es scheint aber mal daß ich zum wandernden Musikanten bestimmt bin, die schönsten Vorsätze hatt’ ich, und erlebe doch wie sie für diesmal wieder zu Wasser werden. Aber ich bin auch jetzt fleißig, Geren; unter andern grämt’ ich mich neulich so drüber, daß ich lange keine Lieder gemacht hätte, daß mir gleich in den nächsten Tagen eins nach dem andern einfiel, worunter zwei lustige (ein altdeutsches in g dur) die Euch gefallen werden, denk’ ich. Gestern hab ich den Stadtmusikanten einen neuen Prozessionsmarsch gemacht, den sie morgen bei der Frohnleichnamsprozession durch ganz Düsseldorf trompeten müssen; über den ersten Marsch hats Zank gegeben, weil die Neußer Stadtmusikanten ihn auch haben wollten, und die Düsseldorfer behaupteten den dürfe niemand anders blasen, als sie. Nun Gott schenke, so wenig falsche Töne, als möglich. Auch geben wir Morgen Beethovens c dur Messe (op. 86) und das ave verum Corpus von Mozart; gestern war schon Orchester Probe, heut ist GeneralProbe in der Kirche. – à propos, Fanny sei ein Mann, und zwar ein Geschäftsmann, und höre mir zu. Über die wahre echte Stimmung, (den Kammerton) ist hier alles uneinig, woher es kommt, daß die Blaseinstrumente immer greulich stimmen; nun bitte ich Dich also, schreibe an Henning ein Paar Zeilen, und bitte ihn in meinem Namen um eine Stimmgabel, die die Berliner Orchesterstimmung angiebt, und deren Richtigkeit (in dieser Beziehung) von ihm attestirt sei, laß sie dann durch Calix auch prüfen und attestiren und einpacken und schick sie mir stante pede nach Düsseldorf. Willst Du das thun? Fanny „Ja“. – Einen bösen Punct habe ich musikalisch zu berühren, das sind Marxs eben herausgegebne Männerstimmensachen. Du schriebst mir einmal es seien schöne Sachen darin, und ich habe zu meinem Leidwesen nichts gefunden, was mir gefallen, und sehr vieles was mir entsetzlich misfallen hat. Wenn ich eine Stelle nur fände, die mir recht wäre, würde ich ihm drüber schreiben, aber so weiß ich nichts zu sagen, und erwarte nur das Nächste von ihm, das hoffentlich anders sein wird. Es scheint mir so sehr gesucht und trocken, und doch ohne alle Neuheit oder Eindruck. Dies ist aber ein fataler Ton, und so hätte ich es lieber gar nicht schreiben sollen, es bleibt natürlich unter uns. Wie sind die Lieder? Grüßt Betty Beer sehr vielmal von mir, der ich sie immer sehr lieb gehabt habe, und haben werde. Fiesco ist ein schönes Stück, ich liebe es doch, gähnt’ auch die Hölle selbst, wenn er ein kalter Racker ist, so wird er ja auch dafür ins Salzwasser geschmissen, die einzige tugendhafte Person ist der Mohr, mein Engel und besondrer protégé namentlich gegen das Ende. Der Castanienbaum von Pohlke hängt richtig über dem Sopha, und macht mir Freude, wenn ich ihn ansehe. Kortüms sind hier; als ich von Cöln abfuhr und eben Hiller und Chopin zum Abschied die Hand geschüttelt hatte, fand ich ihn auf dem Dampfboot. Hiller hatte noch eben gefragt, „sag mal wo ist der Dohrn, der in Paris so oft mit uns war, nach Algier wollte &c. “ ich hatte geantwortet „er sey in Schweden gewesen bei Benedicks aber seit einem Jahre und mehr hätte ich nichts von ihm gehört“ als ich nach Düsseldorf kam, und gleich auf dem Sopha einschlief, klopft er an, und weckt mich auf, und kommt aus Norwegen und bleibt 14 Tage in Düsseldorf, und reis’t nach America um Zuckerplantagen zu besichtigen. Und nun kommt auch Franck! O Welt! sagt Droysen (was macht denn der? immer noch le rat rétirè du monde? in einem Käse?) Das Musikfest war eigentlich ledern, die Chöre stark und gut, auch das Orchester meist gut, aber die Solostimmen alle nicht gut, und das ganze (wie man von Pferden sagt) war nicht zusammen. Auch nicht sehr voll war es, und hätte ich die beiden Pariser nicht gehabt, so hätte ich sehr geflucht. Fetis war auch da, und kam mit der freundlichsten Lächelmiene, und ausgestreckter Hand auf mich zu, nachdem er mich in Paris indirect gecuttet hatte, jetzt gab ich ihm dafür cut dead, nickte mit dem Kopf und drehte mich um. Er mag nun auf mich herziehen, ich liebe in solchen Dingen Aufrichtigkeit, und suche durch mein Betragen möglichst kund zu geben, was ich empfinde, nämlich in diesem Falle „Lassen Sie sich hängen“. Aber was mir sehr lieb war, ist daß ich Dirichlets Eltern höchst wohl und munter und freundlich gefunden habe, die Mutter sieht ihm ja ganz frappant ähnlich, und spricht auch sogar in ähnlichem Ton; leider sahe ich sie nur einmal, der Vater war so gütig mich wieder aufzusuchen und verfehlte mich, und als ich zum zweitenmale kam waren sie beide ausgegangen. Sie haben sich natürlich sehr erkundigt, und über Söhnliche Schreibefaulheit geklagt, und die Schwiegertöchterliche Pünctlichkeit gelobt. Auch war der Herr Wergifosse im Glanze und ließ sehr grüßen, er hat mir aber allzuviel von einem Pächter. Seine Frau sieht wahrhaftig Beckchen ein bischen ähnlich, wie die von fern in 35 Jahren aussehen wird, ich machte ihr auch über Tische auf eine Entfernung von 15 Schritt die cour, habe aber kein Wort mit ihr gesprochen. Wie schön ist mein Ofenschirm hier rechts. Na Adies.
Von meinem Kirchenrath Paulus schreibe ich Dir nächstens, o Beckchen.          
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Dank Euch tausendmal für Euern Brief vom 21sten, obwohl ich wirklich schon sehr beruhigt war durch Eure Berichte,</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_4ca41c39-9f06-47f4-bfc9-add4a650273e">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 3, 944</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_a11385c3-bf75-468f-97b2-63bcb2cb7ca6"> <msDesc> <msIdentifier> <country>USA</country> <settlement>New York, NY</settlement> <institution key="RISM">US-NYp</institution> <repository>New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division</repository> <collection>*MNY++ Mendelssohn Letters</collection> <idno type="signatur">Vol. IIIb/40 (200).</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1834-05-28-03" type="letter" xml:id="title_90b058d0-a8cb-4f02-a9ea-7b95250df709">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Düsseldorf, 28. Mai 1834</title> <incipit>Ihr lieben Geren, Ihr seid doch prächtige Leute, grade so wie man sie zu Schwestern haben muß. Dank Euch tausendmal für Euern Brief vom 21sten, obwohl ich wirklich schon sehr beruhigt war durch Eure Berichte,</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse (über die bereits beschriebene vierte Seite). – Der Brief wurde eingeschlossen in dem Brief gleichen Datums an Abraham Mendelssohn Bartholdy (Nr. 942 bzw. fmb-1834-05-28-01) versandt.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-05-28" xml:id="date_a619af58-2d74-41a0-b24b-8c0ac95cf2d2">28. Mai 1834</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_32836a6e-e571-4d52-aa47-acfbf5068767">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_dc4dadd1-d49e-408e-8457-fe9d4bcb77e6"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0110673" resp="receiver" xml:id="persName_ca127f3e-36eb-4b2b-b11e-a7f003db93e7">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <persName key="PSN0111893" resp="receiver" xml:id="persName_eccbefe7-64db-4494-b7c4-1f2d4f9fa4c1">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_8c696b55-0703-4554-81e5-4f367a03716d"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_a9c290ed-967b-410e-9085-7ded3e8e7572"> <head> <address> <addrLine>An Frau Professorinn <hi n="1" rend="underline">HENSEL</hi>.</addrLine> <addrLine>und Frau Professorinn</addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">DIRICHLET</hi></addrLine> <addrLine>zu</addrLine> <addrLine>BERLIN.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_ea8e8b15-74e5-447f-81c2-f674b7df1053"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Düsseldorf d. <date cert="high" when="1834-05-28" xml:id="date_5e686227-53a1-47e6-8243-398a8b1e0b6f">28 Mai 34</date>.</dateline><p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Ihr lieben Geren,</seg> Ihr seid doch prächtige Leute, grade so wie man sie zu Schwestern haben muß. Dank Euch tausendmal für Euern Brief vom 21<hi rend="superscript">sten</hi>, obwohl ich wirklich schon sehr beruhigt war durch Eure Berichte, und (wie das bei uns kommt) die Antwort schon erhielt ehe Ihr die Frage, so ists doch eben wieder so ganz recht und schön, daß Ihr doch gleich noch einmal darauf antwortet, und mich völlig au fait setzt, und mir auch keinen Zweifel mehr übrig laßt. Ihr sollt aber sehr bedankt sein, höchst liebe Geren, Ihr wißt, wies andern Menschen zu Muthe ist, namentlich solchen wie Euer Unterzeichneter. – Gestern bekam ich wieder einen schönen langen Brief von <persName xml:id="persName_c0c55c0e-cc6a-4c1d-bade-097be83ec61b">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, worin sie schreibt, daß <persName xml:id="persName_bcd6aea9-2544-4ad0-aad7-3e3c7f9302f4">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> nach Baden geht (was mir ungemein lieber ist) und daß sie ihn vielleicht begleiten und mir rendezvous geben will; wenn das geschieht, (wie ich hoffe und wünsche) so bin ich nur auf meine Reiseroute nach Berlin neugierig, ungefähr wie voriges Jahr wo ich von Coblenz nach Düsseldorf über Gießen, Cassel, Berlin und Leipzig reis’te. Es scheint aber mal daß ich zum wandernden Musikanten bestimmt bin, die schönsten Vorsätze hatt’ ich, und erlebe doch wie sie für diesmal wieder zu Wasser werden. Aber ich bin auch jetzt fleißig, Geren; unter andern grämt’ ich mich neulich so drüber, daß ich lange keine Lieder gemacht hätte, daß mir gleich in den nächsten Tagen <title xml:id="title_bf693fd0-b33c-461d-b533-e7808648d607">eins nach dem andern<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ksrvi2uq-jcxy-gwvl-lq7p-wqezewhhpofm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100281" style="hidden">Jagdlied »Mit Lust tät ich ausreiten«, 25. Mai 1834<idno type="MWV">K 82</idno><idno type="op">84/3</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bcedup6m-1rdt-s67w-q7yd-0fc2wsk96kiw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100282" style="hidden">»Warum sind denn die Rosen so blass«, Fragment, [nach dem 25. Mai 1834]<idno type="MWV">K 83</idno><idno type="op"></idno></name></title> einfiel, worunter <title xml:id="title_42185261-e2dd-45e0-8645-915ded3d7d7d">zwei lustige<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mvueqzmn-ad9q-kxmt-kgqd-vb3fchmfijsd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100280" style="hidden">Andres Mailied »Ich weiß mir’n Mädchen« / Hüt du dich »Ich weiß ein Mädchen«, 14. Mai 1834<idno type="MWV">K 81</idno><idno type="op"></idno></name></title> (<title xml:id="title_a71bbdd8-7b32-4927-9f71-40842cddf3d3">ein altdeutsches<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9gmlhwe4-hrc0-a6vk-r3im-oyykgf7obrld"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100279" style="hidden">Minnelied (Mailied) »Leucht’t heller als die Sonne«, 11. Mai 1834<idno type="MWV">K 80</idno><idno type="op">34/1</idno></name></title> in g dur) die Euch gefallen werden, denk’ ich. Gestern hab ich den Stadtmusikanten einen <title xml:id="title_601d31b0-8264-4c99-ae22-6843e3056e49">neuen Prozessionsmarsch<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_smsjoelz-gb5r-grfz-8xtn-5amfekaiecbr"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100368" style="hidden">Prozessionsmarsch, [27. Mai 1834]<idno type="MWV">P 13</idno><idno type="op"></idno></name></title> gemacht, den sie morgen bei der Frohnleichnamsprozession durch ganz Düsseldorf trompeten müssen; über <title xml:id="title_9a69ef99-7e78-4c82-a45c-de0827df8506">den ersten Marsch<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_7yu2dsop-uyvl-14zh-fouz-dek39dnja3iq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100366" style="hidden">Prozessionsmarsch Es-Dur, [vor dem 13. Oktober 1833]<idno type="MWV">P 11</idno><idno type="op"></idno></name></title> hats Zank gegeben, weil die Neußer Stadtmusikanten ihn auch haben wollten, und die Düsseldorfer behaupteten <title xml:id="title_54ab06f9-f6dd-4baf-9f1d-d796fda1d4d0">den<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gthls6it-t64u-otua-xivz-icenj5gm3m60"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100366" style="hidden">Prozessionsmarsch Es-Dur, [vor dem 13. Oktober 1833]<idno type="MWV">P 11</idno><idno type="op"></idno></name></title> dürfe niemand anders blasen, als sie. Nun Gott schenke, so wenig falsche Töne, als möglich. Auch geben wir Morgen <title xml:id="title_f0fe7364-8321-46a3-ab76-d6d1a291f27a">Beethovens c dur Messe<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108044" style="hidden" type="music">Messe C-Dur, op. 86</name></title> (op. 86) und das <title xml:id="title_b255cc2f-e5a5-42b1-a47d-19bad31d7dcd">ave verum Corpus<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110081" style="hidden" type="music">Ave verum corpus KV 618</name></title> von Mozart; gestern war schon Orchester Probe, heut ist GeneralProbe in der <placeName xml:id="placeName_53bba5ae-c9ec-4331-88a7-4c796dc93dd2">Kirche<name key="SGH0100313" style="hidden" subtype="" type="sight">St. Maximilian</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. – à propos, Fanny sei ein Mann, und zwar ein Geschäftsmann, und höre mir zu. Über die wahre echte Stimmung, (den Kammerton) ist hier alles uneinig, woher es kommt, daß die Blaseinstrumente immer greulich stimmen; nun bitte ich Dich also, schreibe an <persName xml:id="persName_1dce1e47-2a2b-4535-8d6a-6cb9c0f84547">Henning<name key="PSN0111884" style="hidden">Henning, Karl Wilhelm (1784-1867)</name></persName> ein Paar Zeilen, und bitte ihn in meinem Namen um eine Stimmgabel, die die Berliner Orchesterstimmung angiebt, und deren Richtigkeit (in dieser Beziehung) von ihm attestirt sei, laß sie dann durch <persName xml:id="persName_94b20ee3-4be3-487b-9ea5-ac947d8fe682">Calix<name key="PSN0110246" style="hidden">Calix, Christian Heinrich (1768-1851)</name><name key="PSN0110245" style="hidden">Calix jun., August (1797-1871)</name></persName> auch prüfen und attestiren und einpacken und schick sie mir stante pede <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_0228987d-361d-2a3ed-a06bf-9d0675c9c58a" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> nach Düsseldorf. Willst Du das thun? Fanny „Ja“. – Einen bösen Punct habe ich musikalisch zu berühren, das sind <title xml:id="title_43bee8df-78d7-4eb0-b265-21f1ac4ebd14">Marxs eben herausgegebne Männerstimmensachen<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name><name key="CRT0109909" style="hidden" type="music">Komm, Gott Schöpfer, heil’ger Geist (Ambrosianischer Hymnus) op. 4/1</name><name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name><name key="CRT0109910" style="hidden" type="music">Ach! Herr! strafe mich nicht in deinem Zorn op. 4/2</name></title>. Du schriebst mir einmal es seien schöne Sachen darin, und ich habe zu meinem Leidwesen nichts gefunden, was mir gefallen, und sehr vieles was mir entsetzlich misfallen hat. Wenn ich eine Stelle nur fände, die mir recht wäre, würde ich ihm drüber schreiben, aber so weiß ich nichts zu sagen, und erwarte nur das Nächste von ihm, das hoffentlich anders sein wird. Es scheint mir so sehr gesucht und trocken, und doch ohne alle Neuheit oder Eindruck. Dies ist aber ein fataler Ton, und so hätte ich es lieber gar nicht schreiben sollen, es bleibt natürlich unter uns. Wie sind die <title xml:id="title_2fd9ce50-1e6f-4e18-b286-64da89fe0c25">Lieder<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name><name key="CRT0109911" style="hidden" type="music">Zwölf Gesänge für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte op. 2</name></title>? Grüßt <persName xml:id="persName_5fbf4f57-bf67-435f-9aea-4f5daf92a87c">Betty Beer<name key="PSN0109770" style="hidden">Beer, Rebecka (Betty) (1793-1850)</name></persName> sehr vielmal von mir, der ich sie immer sehr lieb gehabt habe, und haben werde. <title xml:id="title_468ebdfc-1184-4f6c-a014-b4f49bf1137b">Fiesco<name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759-1805)</name><name key="CRT0110673" style="hidden" type="dramatic_work">Die Verschwörung des Fiesco zu Genua</name></title> ist ein schönes Stück, ich liebe es doch, <hi rend="underline">gähnt’</hi> auch die Hölle selbst, wenn er ein kalter Racker ist, so wird er ja auch dafür ins Salzwasser geschmissen, die einzige tugendhafte Person ist der Mohr, mein Engel und besondrer protégé namentlich gegen das Ende. Der <title xml:id="title_8137b3e7-9d5a-40ea-9aab-3d225a10d77a">Castanienbaum<name key="PSN0113934" style="hidden" type="author">Pohlke, Karl Wilhelm (1810-1876)</name><name key="CRT0110334" style="hidden" type="art">Kastanienbaum</name></title> von Pohlke hängt richtig über dem Sopha, und macht mir Freude, wenn ich ihn ansehe. <persName xml:id="persName_de3176a2-50ef-4355-8491-6c983d6ac515">Kortüms<name key="PSN0112497" style="hidden">Kortüm, Karl Wilhelm Christian (1787-1859)</name><name key="PSN0112496" style="hidden">Kortüm, Emilie (1799-1880)</name></persName> sind hier; als ich von Cöln abfuhr und eben <persName xml:id="persName_e0844cea-0aa7-40be-a483-8aa5b30f5d45">Hiller<name key="PSN0112003" style="hidden">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName> und <persName xml:id="persName_decd62c5-d544-4cad-ba62-6ed3fe864668">Chopin<name key="PSN0110374" style="hidden">Chopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810-1849)</name></persName> zum Abschied die Hand geschüttelt hatte, fand ich ihn auf dem Dampfboot. <persName xml:id="persName_546b9e20-a6a2-4ae8-b185-109f6d2f4329">Hiller<name key="PSN0112003" style="hidden">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName> hatte noch eben gefragt, „sag mal wo ist der <persName xml:id="persName_01500fed-0868-447b-bed7-de83b3c86980">Dohrn<name key="PSN0110691" style="hidden">Dohrn, Carl August (1806-1892)</name></persName>, der in Paris so oft mit uns war, nach Algier wollte &amp;c.“ ich hatte geantwortet „er sey in Schweden gewesen bei <persName xml:id="persName_9765b440-4f1d-4d38-b4d9-fea8a079c513">Benedicks<name key="PSN0109845" style="hidden">Benedicks, Wilhelm (1780-1851)</name></persName> aber seit einem Jahre und mehr hätte ich nichts von ihm gehört“ als ich nach Düsseldorf kam, und gleich auf dem Sopha einschlief, klopft er an, und weckt mich auf, und kommt aus Norwegen und bleibt 14 Tage in Düsseldorf, und <persName xml:id="persName_e9c2f9db-e3cf-4da4-b495-6c4b38c685c8">reis’t<name key="PSN0110691" style="hidden">Dohrn, Carl August (1806-1892)</name></persName> nach America um Zuckerplantagen zu besichtigen. Und nun kommt auch <persName xml:id="persName_f489496b-50d0-4db7-933f-0e55750a504e">Franck<name key="PSN0111123" style="hidden">Franck, Georg Hermann (1802-1855)</name></persName>! O Welt! sagt <persName xml:id="persName_41d1626e-f8c6-48cf-894e-0e5078a06078">Droysen<name key="PSN0110751" style="hidden">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName> (was macht denn der? immer noch <title xml:id="title_fd9f20aa-4717-4c20-b912-ed7b9c466c6c">le rat rétirè du monde<name key="PSN0112626" style="hidden" type="author">La Fontaine, Jean de (1621-1695)</name><name key="CRT0109618" style="hidden" type="literature">Le Rat qui s’est retiré du monde</name></title>? in einem Käse?) Das <placeName xml:id="placeName_6d394f07-7f2a-4c1f-a6e5-fa1aabff8fcd">Musikfest<name key="NST0100321" style="hidden" subtype="" type="institution">16. Niederrheinisches Musikfest (1834)</name><settlement key="STM0100106" style="hidden" type="">Aachen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> war eigentlich ledern, die Chöre stark und gut, auch das Orchester meist gut, aber die Solostimmen alle nicht gut, und das ganze (wie man von Pferden sagt) war nicht zusammen. Auch nicht sehr voll war es, und hätte ich <persName xml:id="persName_7df9674c-3198-4000-b9cc-78cd53f599e2">die beiden Pariser<name key="PSN0112003" style="hidden">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name><name key="PSN0110374" style="hidden">Chopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810-1849)</name></persName> nicht gehabt, so hätte ich sehr geflucht. <persName xml:id="persName_8ad4b8ac-30f9-450d-973e-b6549389ac81">Fetis<name key="PSN0111039" style="hidden">Fétis, François-Joseph (1784-1871)</name></persName> war auch da, und kam mit der freundlichsten Lächelmiene, und ausgestreckter Hand auf mich zu, nachdem er mich in Paris indirect gecuttet hatte, jetzt gab ich ihm dafür cut dead, nickte mit dem Kopf und drehte mich um. Er mag nun auf mich herziehen, ich liebe in solchen Dingen Aufrichtigkeit, und suche durch mein Betragen möglichst kund zu geben, was ich empfinde, nämlich in diesem Falle „Lassen Sie sich hängen“. Aber was mir sehr lieb war, ist daß ich <persName xml:id="persName_b405f75c-5f2a-49fb-93c3-89fba378ed60">Dirichlets<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> <persName xml:id="persName_2ddf5de3-a7b7-4ef2-938c-05cae3a2d19f">Eltern<name key="PSN0110671" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Arnold Remaklus Maria (1762-1837)</name><name key="PSN0110667" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName> höchst wohl und munter und freundlich gefunden habe, die <persName xml:id="persName_cf34e610-180c-46ee-9e07-c980bd8490c0">Mutter<name key="PSN0110667" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName> sieht ihm ja ganz frappant ähnlich, und spricht auch sogar in ähnlichem Ton; leider sahe ich sie nur einmal, der <persName xml:id="persName_a87d65fb-c992-4050-be94-ce5df36f5b43">Vater<name key="PSN0110671" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Arnold Remaklus Maria (1762-1837)</name></persName> war so gütig mich wieder aufzusuchen und verfehlte mich, und als ich zum zweitenmale kam waren sie beide ausgegangen. Sie haben sich natürlich sehr erkundigt, und über <persName xml:id="persName_1dfd93f9-373d-48f5-8d39-9ec71e030c15">Söhnliche<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> Schreibefaulheit geklagt, und die <persName xml:id="persName_1c2d7d5a-56d2-498e-bfb0-8d19bb98072c">Schwiegertöchterliche<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> Pünctlichkeit gelobt. Auch war der <persName xml:id="persName_234af978-38ce-480c-a4ff-59b9341a7ddc">Herr Wergifosse<name key="PSN0115708" style="hidden">Wergifosse, Cornelius Leonard Joseph (1797-1847)</name></persName> im Glanze und ließ sehr grüßen, er hat mir aber allzuviel von einem Pächter. <persName xml:id="persName_931b0ea4-64a8-4abf-949c-fd299b4615cf">Seine Frau<name key="PSN0115709" style="hidden">Wergifosse, Elvira (1804-1879)</name></persName> sieht wahrhaftig <persName xml:id="persName_912aad19-6b22-464f-ac02-304da33d01b1">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> ein bischen ähnlich, wie die von fern in 35 Jahren aussehen wird, ich machte ihr auch über Tische auf eine Entfernung von 15 Schritt die cour, habe aber kein Wort mit ihr gesprochen. Wie schön ist mein Ofenschirm hier rechts. Na Adies.</p><p>Von meinem Kirchenrath <title xml:id="title_1da4def3-368f-4a70-9dd8-90c1b743fb3e">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2xuzukvp-bbxm-oijh-pyfr-lpz8sjlnsalz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> schreibe ich Dir nächstens, o <persName xml:id="persName_cfee7f06-632d-47ed-bf01-45fa4979c380">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>.</p></div></body> </text></TEI>