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fmb-1834-05-17-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Düsseldorf, 17. Mai 1834 Liebe Mutter habe Dank für die Zeilen die ich heut früh von Dir erhielt; Gott gebe Dir nur bald die völlige, gänzliche Genesung wieder nach der Du, Dich sehnst. Aber nach den guten Berichten, die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 937

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IIIb/37 (197). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 17. Mai 1834 Liebe Mutter habe Dank für die Zeilen die ich heut früh von Dir erhielt; Gott gebe Dir nur bald die völlige, gänzliche Genesung wieder nach der Du, Dich sehnst. Aber nach den guten Berichten, die

4 beschr. S.; Adresse.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

17. Mai 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
An Mde. Mde. Mendelssohn Bartholdy Wohlgeb. in Berlin.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Liebe Mutter habe Dank für die Zeilen die ich heut früh von Dir erhielt; Gott gebe Dir nur bald die völlige, gänzliche Genesung wieder nach der Du, Dich sehnst. Aber nach den guten Berichten, die ich empfange geht es ja auch rasch vorwärts, und so wirds der Himmel schenken, daß wir uns glücklich und froh im Herbste wiedersehen. Ich fahre fort die lieben Briefe der SchwesternDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) in dem Deinigen zu beantworten, und hoffe sie haben nichts dagegen; will nun auch einmal Familienbriefe schreiben, an die FamilieMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy, wie sie damals von ihr kamen. Der Ofenschirm ist prächtig, und kam unversehrt an Leib und Seele (an Stickerei und Rahm) an; der Plan meiner Stube ist nun so abzuändern, daß das Clavier an der Wand steht, nahe am Ofen, und der Schirm vor demselben, mein Schreibtisch steht am Fenster vor dem Clavier, und über dem Schreibtisch hängt Mrs. HorsleyHorsley, Elizabeth Hutchins (1793-1875)’s Bücherbret. Der Schirm ist übrigens so classisch, daß Graf NesselrodeNesselrode-Ehreshoven, Franz Bertram Reichsgraf von (1783-1847), der ihn neulich sehr bewunderte, seiner FrauNesselrode-Ehreshoven, Marie Luise Gräfin von, (1799-1851) ihn haarklein beschrieben hat und auch so einen haben wollte, und nun quält mich die ihr zu sagen, obs in Chenille ist oder auf Gaze gros points. Ich sage petits points aber sie kann gewiß keins von allen dreien, und will gewiß so einen kaufen, wird sich aber in Düsseldorf umsehen müssen. Der Musikdirector aus Barmen heißt SchornsteinSchornstein, Hermann (1811-1882), ein Sohn des ElberfelderSchornstein, Johannes (1789-1853), und ist nicht RahlesRahles, Carl Ferdinand (1800-1878), denn der wohnt in Solingen, und läßt die Messerklingen klingen, sonst ist wohl niemand da musikalisch. Liebe Mutter eben komme ich von einer netten LandParthie zurück, die Dir VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) näher erklären wird; von Herrn TrenelleTrenelle, Sylvestre (Sylvester; vorh. Samuel) (1776-1845) in Saaren nämlich. WoringensWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. reis’ten vorgestern dahin und redeten mir sehr zu mitzukommen, was ich meiner Arbeiten wegen nicht konnte, indeß nahm ich den ganzen Abend zu Hülfe, schrieb neun Briefe, componirte ein Lied aus gmoll<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qhdlbuvb-0u7r-xa1h-97ld-syjtkczuonob"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100280" style="hidden">Andres Mailied »Ich weiß mir’n Mädchen« / Hüt du dich »Ich weiß ein Mädchen«, 14. 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Samuel) (1776-1845) erkundigte sich sehr lebhaft nach VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Befinden, ließ sich von ihm alles erzählen, und grüßt vielmal, wie auch seine FrauTrenelle, Anna und Frau von WoringenWoringen, Elise Johanna Maria von (?-1840). Es ist da wirklich wunderschön im Frühjahr, so behaglich, hügelig, wiesenreich, mit vielen rothen Ziegeldächern und spitzen Kirchenthürmen bestreut, reich und doch klein und beschränkt, wie man es so oft in Deutschland findet. Abends spielten wir Reifen, und Topfschlagen, und heut ritt ich gemächlich wieder her; litt aber sehr an der Hitze, da mir die Sonne sehr gerade ins Gesicht schien, und meine Nase braun brannte. Sowie ich in Düsseldorf hineinritt kam der Bote des VereinsVerein zur Beförderung der Tonkunst (seit September 1834: Verein für Tonkunst)DüsseldorfDeutschland brachte ein Schreiben von Aachen, daß das Musikfest16. Niederrheinisches Musikfest (1834)AachenDeutschland nun diesmal doch an Pfingsten noch sein sollte, und so muß ich nun gleich wieder einpacken, mit der Schnellpost fortreisen, und komme erst Dinstag wieder. Wenn ich in der Zwischenzeit Dir von Aachen aus nicht sollte schreiben können, so entschuldige es, weils da wohl toll hergehen wird; doch finde ich vielleicht einen Moment heraus und grüße Dich, liebe Mutter. Heut muß ich schließen.

Immer DeinFelix MB.den 17 Mai 1834Düsseldorf.
            Liebe Mutter habe Dank für die Zeilen die ich heut früh von Dir erhielt; Gott gebe Dir nur bald die völlige, gänzliche Genesung wieder nach der Du, Dich sehnst. Aber nach den guten Berichten, die ich empfange geht es ja auch rasch vorwärts, und so wirds der Himmel schenken, daß wir uns glücklich und froh im Herbste wiedersehen. Ich fahre fort die lieben Briefe der Schwestern in dem Deinigen zu beantworten, und hoffe sie haben nichts dagegen; will nun auch einmal Familienbriefe schreiben, an die Familie, wie sie damals von ihr kamen. Der Ofenschirm ist prächtig, und kam unversehrt an Leib und Seele (an Stickerei und Rahm) an; der Plan meiner Stube ist nun so abzuändern, daß das Clavier an der Wand steht, nahe am Ofen, und der Schirm vor demselben, mein Schreibtisch steht am Fenster vor dem Clavier, und über dem Schreibtisch hängt Mrs. Horsley’s Bücherbret. Der Schirm ist übrigens so classisch, daß Graf Nesselrode, der ihn neulich sehr bewunderte, seiner Frau ihn haarklein beschrieben hat und auch so einen haben wollte, und nun quält mich die ihr zu sagen, obs in Chenille ist oder auf Gaze gros points. Ich sage petits points aber sie kann gewiß keins von allen dreien, und will gewiß so einen kaufen, wird sich aber in Düsseldorf umsehen müssen. Der Musikdirector aus Barmen heißt Schornstein, ein Sohn des Elberfelder, und ist nicht Rahles, denn der wohnt in Solingen, und läßt die Messerklingen klingen, sonst ist wohl niemand da musikalisch. Liebe Mutter eben komme ich von einer netten LandParthie zurück, die Dir Vater näher erklären wird; von Herrn Trenelle in Saaren nämlich. Woringens reis’ten vorgestern dahin und redeten mir sehr zu mitzukommen, was ich meiner Arbeiten wegen nicht konnte, indeß nahm ich den ganzen Abend zu Hülfe, schrieb neun Briefe, componirte ein Lied aus gmoll (Fanny ich hab wieder ein Paar gemacht, ein Mailied, altdeutsch, aus g dur) und kam richtig so weit, daß ich mir früh um 6 mein Pferd satteln ließ und um 1 2 10 glücklich ankam, und mich unterwegs prächtig erbaut hatte, an den verschiednen Blüthen und Blättern und Sonnenscheinen und Schatten. Auch mein Pferd benahm sich musterhaft, wurde kaum naß, ließ sich nachher von den Damen mit Zucker füttern, den es ganz manierlich aus der Hand nahm, und sprang noch kurz vor Saarn so schön zum Galopp an, als sey es noch nicht gegangen. Herr Trenelle erkundigte sich sehr lebhaft nach Vaters Befinden, ließ sich von ihm alles erzählen, und grüßt vielmal, wie auch seine Frau und Frau von Woringen. Es ist da wirklich wunderschön im Frühjahr, so behaglich, hügelig, wiesenreich, mit vielen rothen Ziegeldächern und spitzen Kirchenthürmen bestreut, reich und doch klein und beschränkt, wie man es so oft in Deutschland findet. Abends spielten wir Reifen, und Topfschlagen, und heut ritt ich gemächlich wieder her; litt aber sehr an der Hitze, da mir die Sonne sehr gerade ins Gesicht schien, und meine Nase braun brannte. Sowie ich in Düsseldorf hineinritt kam der Bote des Vereins brachte ein Schreiben von Aachen, daß das Musikfest nun diesmal doch an Pfingsten noch sein sollte, und so muß ich nun gleich wieder einpacken, mit der Schnellpost fortreisen, und komme erst Dinstag wieder. Wenn ich in der Zwischenzeit Dir von Aachen aus nicht sollte schreiben können, so entschuldige es, weils da wohl toll hergehen wird; doch finde ich vielleicht einen Moment heraus und grüße Dich, liebe Mutter. Heut muß ich schließen.
Immer Dein
Felix MB.
den 17 Mai 1834Düsseldorf.          
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-05-17" xml:id="date_1c9512c5-c6db-4839-98f7-6263b5ca3036">17. 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Liebe Mutter eben komme ich von einer netten LandParthie zurück, die <persName xml:id="persName_b2d73a09-2fdd-406d-af5d-6b0e0a273f79">Dir Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> näher erklären wird; von <persName xml:id="persName_f8e724e6-9e25-4a65-b14c-a00a46562893">Herrn Trenelle<name key="PSN0115383" style="hidden">Trenelle, Sylvestre (Sylvester; vorh. Samuel) (1776-1845)</name></persName> in Saaren nämlich. <persName xml:id="persName_762a8bac-a205-4225-8d04-0213bf92ee28">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W.</name></persName> reis’ten vorgestern dahin und redeten mir sehr zu mitzukommen, was ich meiner Arbeiten wegen nicht konnte, indeß nahm ich den ganzen Abend zu Hülfe, schrieb neun Briefe, componirte <title xml:id="title_c478eb26-3642-4bdd-941b-9da0b0374e4c">ein Lied aus gmoll<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qhdlbuvb-0u7r-xa1h-97ld-syjtkczuonob"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100280" style="hidden">Andres Mailied »Ich weiß mir’n Mädchen« / Hüt du dich »Ich weiß ein Mädchen«, 14. Mai 1834<idno type="MWV">K 81</idno><idno type="op"></idno></name></title> (<persName xml:id="persName_5e124b8d-ee0d-4fa9-868d-2e4ae9f39601">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> ich hab wieder ein Paar gemacht, ein <title xml:id="title_9a87be40-2d7d-41a4-abfb-7fdae9ec2cd2">Mailied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ifwjrcak-4aug-yvbk-vxwe-qksrotkwgeeo"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100279" style="hidden">Minnelied (Mailied) »Leucht’t heller als die Sonne«, 11. Mai 1834<idno type="MWV">K 80</idno><idno type="op">34/1</idno></name></title>, altdeutsch, aus g dur) und kam richtig so weit, daß ich mir früh um 6 <persName xml:id="persName_dc1b6848-18af-47bb-a069-64f9fbee42c0">mein Pferd<name key="PSN0115413" style="hidden">Tyrol (Tirol), Pferd von → Felix Mendelssohn Bartholdy</name></persName> satteln ließ und um <formula rend="fraction_slash"> <hi rend="supslash">1</hi> <hi rend="barslash"></hi> <hi rend="subslash">2</hi></formula> 10 glücklich ankam, und mich unterwegs prächtig erbaut hatte, an den verschiednen Blüthen und Blättern und Sonnenscheinen und Schatten. Auch <persName xml:id="persName_751ce736-404f-41dc-9332-f62a54f6048e">mein Pferd<name key="PSN0115413" style="hidden">Tyrol (Tirol), Pferd von → Felix Mendelssohn Bartholdy</name></persName> benahm sich musterhaft, wurde kaum naß, ließ sich nachher von den Damen mit Zucker füttern, den es ganz manierlich aus der Hand nahm, und sprang noch kurz vor Saarn so schön zum Galopp an, als sey es noch nicht gegangen. <persName xml:id="persName_68dd17c6-fa23-429a-ba22-0be312a46cf3">Herr Trenelle<name key="PSN0115383" style="hidden">Trenelle, Sylvestre (Sylvester; vorh. Samuel) (1776-1845)</name></persName> erkundigte sich sehr lebhaft nach <persName xml:id="persName_9bdbc393-3a18-4952-bbca-9f3a646e91a0">Vaters<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> Befinden, ließ sich von ihm alles erzählen, und grüßt vielmal, wie auch <persName xml:id="persName_496acbf2-e3e1-4602-9dd2-8bbab7e47433">seine Frau<name key="PSN0115381" style="hidden">Trenelle, Anna</name></persName> und <persName xml:id="persName_a1b44ba8-ec52-4f7c-918e-6f49c56ae16c">Frau von Woringen<name key="PSN0115878" style="hidden">Woringen, Elise Johanna Maria von (?-1840)</name></persName>. Es ist da wirklich wunderschön im Frühjahr, so behaglich, hügelig, wiesenreich, mit vielen rothen Ziegeldächern und spitzen Kirchenthürmen bestreut, reich und doch klein und beschränkt, wie man es so oft in Deutschland findet. Abends spielten wir Reifen, und Topfschlagen, und heut ritt ich gemächlich wieder her; litt aber sehr an der Hitze, da mir die Sonne sehr gerade ins Gesicht schien, und meine Nase braun brannte. Sowie ich in Düsseldorf hineinritt kam der Bote des <placeName xml:id="placeName_d20ab3db-7cc9-4103-95b8-1e3d6046d0c1">Vereins<name key="NST0100437" style="hidden" subtype="" type="institution">Verein zur Beförderung der Tonkunst (seit September 1834: Verein für Tonkunst)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> brachte ein Schreiben von Aachen, daß das <placeName xml:id="placeName_da680de1-f83b-4713-b109-950fd935ac2c">Musikfest<name key="NST0100321" style="hidden" subtype="" type="institution">16. Niederrheinisches Musikfest (1834)</name><settlement key="STM0100106" style="hidden" type="">Aachen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nun diesmal <hi rend="underline">doch</hi> an Pfingsten noch sein sollte, und so muß ich nun gleich wieder einpacken, mit der Schnellpost fortreisen, und komme erst Dinstag wieder. Wenn ich in der Zwischenzeit Dir von Aachen aus nicht sollte schreiben können, so entschuldige es, weils da wohl toll hergehen wird; doch finde ich vielleicht einen Moment heraus und grüße Dich, liebe Mutter. <seg type="closer" xml:id="seg_767bee61-e194-4002-918b-09c5591bdcc1">Heut muß ich schließen.</seg></p><signed rend="right">Immer Dein</signed><signed rend="right">Felix MB.</signed><dateline rend="left">den <date cert="high" when="1834-05-17" xml:id="date_18015ece-c082-4a5f-b36e-b7e19a7983d8">17 Mai 1834</date></dateline><dateline rend="left">Düsseldorf.</dateline></div></body> </text></TEI>