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fmb-1834-05-14-02

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin<lb></lb>Düsseldorf, 14. Mai 1834 Habe tausend Dank für die 2 Zeilen, die Du mir mit Deiner lieben Hand wieder geschrieben hast. Wenn ich sie nur bald wieder ganz wie sonst zu sehen und zu lesen bekomme, und wenns nur Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 930

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IIIb/36 (196). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 14. Mai 1834 Habe tausend Dank für die 2 Zeilen, die Du mir mit Deiner lieben Hand wieder geschrieben hast. Wenn ich sie nur bald wieder ganz wie sonst zu sehen und zu lesen bekomme, und wenns nur

4 beschr. S.; Adresse.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Brief Nr. 931 (fmb-1834-05-14-03 Felix Mendelssohn Bartholdy an Hermann Franck in Berlin; Düsseldorf, 14. Mai 1834).

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

14. Mai 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
An Mde. Mde. Mendelssohn Bartholdy Wohlgeboren
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Liebe Mutter

Habe tausend Dank für die 2 Zeilen, die Du mir mit Deiner lieben Hand wieder geschrieben hast. Wenn ich sie nur bald wieder ganz wie sonst zu sehen und zu lesen bekomme, und wenns nur sicher fortschreitet mit der Besserung! Von meinem Herzen weiß ich gar nichts Böses zu sagen, nur daß CasperCasper, Johann Ludwig (1796-1864) einmal vor undenklichen Zeiten behauptete, ich hätte einen „weitverbreiteten Herzschlag“ sonst nichts, und ich habe auch selbst davon nie was gespürt. Wir wollen das, so Gott will, im Herbst weiter besprechen; jetzt geht mirs gut und wohl auf. Dieser Tage bekam ich einen mir sehr angenehmen Brief, über den Du Dich gewiß auch freust; nämlich von der mir gänzlich unbekannten PetersschenC. F. Peters, Musikverlag in Leipzig Musikhandlung in Leipzig, die mich in den höflichsten Worten um Verlag bittet (es ist eine der besten und honorigsten, die jetzt existiren) indem sie mir erzählt daß meine Meeresstille<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_8epgqoct-ukcf-m7iy-stxk-2hg8re6ztt7v"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name> mit dem größten Erfolg in Leipzig gegeben sei, und hätte wiederholt werden müssen, für den Mitregenten Prinz FriedrichSachsen, Friedrich August II. von (1797-1854), der grade anwesend war. Da sie mir nun zugleich ganz frei stellen, ihnen von meinen Sachen zu schicken, was ich nur wolle, und sich mit meinen Bedingungen im Voraus einverstanden erklären, und da ich zugleich einen Brief von HauserHauser, Franz (František) (1794-1870) erhielt, der mir noch mittheilt daß mein bisheriger Leipziger Widersacher, ein Hr. WieckWieck, Johann Gottlob Friedrich (1785-1873), um anzuziehen meine Hebriden<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_icystjjb-yoeo-tnno-5kxn-nsehrwgaelin"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name> in seinem Concert gegeben hätte, wenige Tage nach der Aufführung im AbonnementsConcert so machte mir das großes Plaisir, und ich dachte gleich, wem ichs erzählen könnte. Das kann ich hier nun aber nicht, sonst halten sie es gar für Renommage, und so schreib ichs geschwind nach Hause. Es ist wieder eine neue Art in meinem Leben, daß ich so Sachen schreibe, einpacke und wegschicke, und dann nichts davon höre, bis nach beendigter Aufführung und mit der Nachricht über den guten oder nicht guten Erfolg; dann bin ich aber schon wieder bei ganz andern Arbeiten, und so konnte ich mich gestern nicht einmal mehr auf die Meeresstille<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_j8r9dstn-pjr7-lnac-looy-soiwjamvsvtt"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name> ganz und gar besinnen, da sie ganz verändert ist, (sogar die Trompeten am Schluß sind anders geworden,) und so bin ich ordentlich neugierig auf die erste Correctur davon die bald kommt. Ein paar neue Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_hewmciau-y0es-ypay-jtdr-tl551vxzlzzt"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100279" style="hidden">Minnelied (Mailied) »Leucht’t heller als die Sonne«, 11. 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Er war ganz glücklich, daß ich ihn beredet hatte die amoll Sonate<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108078" style="hidden" type="music">Sonate für Klavier und Violine A-Dur, op. 47 (»Kreutzer«)</name> von Beethoven auswendig mit mir zu spielen; erst wollte er durchaus nicht heran, und nachher meinte er, das sey solch ein Wagestück, das er sich nie was Aehnliches zugetraut hätte. Heut früh um 4 ist er fortgereis’t nach Bonn, und kommt zum Musikfest16. Niederrheinisches Musikfest (1834)AachenDeutschland nach Achen, wo ich ihn wiedertreffe.

Hier ist das Augenmittel, wie es mir dictirt wird.

6 gelbe Eidotter (das weiße muß gänzlich davon sein) von rohen Eiern, in einem großen Löffel von (geschlagenem) Eisen mit ein wenig ungesalzener Butter (wie eine starke Bohne groß) wird auf dem Feuer braun gebraten, und im Löffel unter einander gerührt, bis es Schaum giebt, von diesem heißen Schaum wird immer eine Messerspitze voll in ein leinenes Lümpchen genommen, und ausgedrückt, so fährt man fort bis nichts mehr im Löffel ist (was in der Leinwand nach dem Ausdrücken bleibt, wird weggeworfen) und mit diesem Saft bestreicht man sich morgens oder Abends die Schläfe und Augenknochen nächst den Augen (aber nicht in die Augen.)

So spricht der Kutscher, es sei das Ausdrücken des heißen Schaums eine unangenehme Arbeit, die an den Händen weh thue; aber es sey probat. Gott gebe das.

Und nun lebwohl, liebe Mutter, es ist Nachmittag und warm und das wirst Du dem Briefe anmerken; sey Du nur gesund, und grüße die SchwesternDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) und SchwägerDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)Hensel, Wilhelm (1794-1861) und PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) und die zukünftige SchwägerinnHeine, Pauline Louise Albertine (1814-1879), und auf Wiedersehen. Dein Felix MB. Düsseldorf 14 Mai 1834.
            Liebe Mutter
Habe tausend Dank für die 2 Zeilen, die Du mir mit Deiner lieben Hand wieder geschrieben hast. Wenn ich sie nur bald wieder ganz wie sonst zu sehen und zu lesen bekomme, und wenns nur sicher fortschreitet mit der Besserung! Von meinem Herzen weiß ich gar nichts Böses zu sagen, nur daß Casper einmal vor undenklichen Zeiten behauptete, ich hätte einen „weitverbreiteten Herzschlag“ sonst nichts, und ich habe auch selbst davon nie was gespürt. Wir wollen das, so Gott will, im Herbst weiter besprechen; jetzt geht mirs gut und wohl auf. Dieser Tage bekam ich einen mir sehr angenehmen Brief, über den Du Dich gewiß auch freust; nämlich von der mir gänzlich unbekannten Petersschen Musikhandlung in Leipzig, die mich in den höflichsten Worten um Verlag bittet (es ist eine der besten und honorigsten, die jetzt existiren) indem sie mir erzählt daß meine Meeresstille mit dem größten Erfolg in Leipzig gegeben sei, und hätte wiederholt werden müssen, für den Mitregenten Prinz Friedrich, der grade anwesend war. Da sie mir nun zugleich ganz frei stellen, ihnen von meinen Sachen zu schicken, was ich nur wolle, und sich mit meinen Bedingungen im Voraus einverstanden erklären, und da ich zugleich einen Brief von Hauser erhielt, der mir noch mittheilt daß mein bisheriger Leipziger Widersacher, ein Hr. Wieck, um anzuziehen meine Hebriden in seinem Concert gegeben hätte, wenige Tage nach der Aufführung im AbonnementsConcert so machte mir das großes Plaisir, und ich dachte gleich, wem ichs erzählen könnte. Das kann ich hier nun aber nicht, sonst halten sie es gar für Renommage, und so schreib ichs geschwind nach Hause. Es ist wieder eine neue Art in meinem Leben, daß ich so Sachen schreibe, einpacke und wegschicke, und dann nichts davon höre, bis nach beendigter Aufführung und mit der Nachricht über den guten oder nicht guten Erfolg; dann bin ich aber schon wieder bei ganz andern Arbeiten, und so konnte ich mich gestern nicht einmal mehr auf die Meeresstille ganz und gar besinnen, da sie ganz verändert ist, (sogar die Trompeten am Schluß sind anders geworden, ) und so bin ich ordentlich neugierig auf die erste Correctur davon die bald kommt. Ein paar neue Lieder habe ich gemacht, und eine Clavier Etüde, die aber nichts taugt. Ries Concert war der großen Hitze wegen leer, doch hat er so wenig Kosten daß er guten Überschuß behält, und die Musik ging gut. Er war ganz glücklich, daß ich ihn beredet hatte die amoll Sonate von Beethoven auswendig mit mir zu spielen; erst wollte er durchaus nicht heran, und nachher meinte er, das sey solch ein Wagestück, das er sich nie was Aehnliches zugetraut hätte. Heut früh um 4 ist er fortgereis’t nach Bonn, und kommt zum Musikfest nach Achen, wo ich ihn wiedertreffe.
Hier ist das Augenmittel, wie es mir dictirt wird.
6 gelbe Eidotter (das weiße muß gänzlich davon sein) von rohen Eiern, in einem großen Löffel von (geschlagenem) Eisen mit ein wenig ungesalzener Butter (wie eine starke Bohne groß) wird auf dem Feuer braun gebraten, und im Löffel unter einander gerührt, bis es Schaum giebt, von diesem heißen Schaum wird immer eine Messerspitze voll in ein leinenes Lümpchen genommen, und ausgedrückt, so fährt man fort bis nichts mehr im Löffel ist (was in der Leinwand nach dem Ausdrücken bleibt, wird weggeworfen) und mit diesem Saft bestreicht man sich morgens oder Abends die Schläfe und Augenknochen nächst den Augen (aber nicht in die Augen. )
So spricht der Kutscher, es sei das Ausdrücken des heißen Schaums eine unangenehme Arbeit, die an den Händen weh thue; aber es sey probat. Gott gebe das.
Und nun lebwohl, liebe Mutter, es ist Nachmittag und warm und das wirst Du dem Briefe anmerken; sey Du nur gesund, und grüße die Schwestern und Schwäger und Paul und die zukünftige Schwägerinn, und auf Wiedersehen. Dein
Felix MB.
Düsseldorf 14 Mai 1834.          
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-05-14" xml:id="date_ccc22490-cc9d-4a62-b5ec-4cf41aea6ac6">14. 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Von meinem Herzen weiß ich gar nichts Böses zu sagen, nur daß <persName xml:id="persName_bc7821ab-c54a-4beb-8fa7-752740e86225">Casper<name key="PSN0110308" style="hidden">Casper, Johann Ludwig (1796-1864)</name></persName> einmal vor undenklichen Zeiten behauptete, ich hätte einen „weitverbreiteten Herzschlag“ sonst nichts, und ich habe auch selbst davon nie was gespürt. Wir wollen das, so Gott will, im Herbst weiter besprechen; jetzt geht mirs gut und wohl auf. Dieser Tage bekam ich einen mir sehr angenehmen Brief, über den Du Dich gewiß auch freust; nämlich von der mir gänzlich unbekannten <persName xml:id="persName_ce708a71-9c45-463e-a439-56871b4bbe33">Petersschen<name key="PSN0113831" style="hidden">C. F. Peters, Musikverlag in Leipzig</name></persName> Musikhandlung in Leipzig, die mich in den höflichsten Worten um Verlag bittet (es ist eine der besten und honorigsten, die jetzt existiren) indem sie mir erzählt daß <title xml:id="title_d0106690-edf8-40b9-9ce9-ad7ba828a15d">meine Meeresstille<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_8epgqoct-ukcf-m7iy-stxk-2hg8re6ztt7v"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name></title> mit dem größten Erfolg in Leipzig gegeben sei, und hätte wiederholt werden müssen, für den <persName xml:id="persName_423970c9-466b-4fcd-9646-f73f8d73dd68">Mitregenten Prinz Friedrich<name key="PSN0114404" style="hidden">Sachsen, Friedrich August II. von (1797-1854)</name></persName>, der grade anwesend war. Da sie mir nun zugleich ganz frei stellen, ihnen von meinen Sachen zu schicken, was ich nur wolle, und sich mit meinen Bedingungen im Voraus einverstanden erklären, und da ich zugleich einen Brief von <persName xml:id="persName_53f50606-c336-47a0-84ca-62fd2934775d">Hauser<name key="PSN0111775" style="hidden">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName> erhielt, der mir noch mittheilt daß mein bisheriger Leipziger Widersacher, ein <persName xml:id="persName_74c13cdf-aeae-403d-b241-976da7d64fb5">Hr. Wieck<name key="PSN0115761" style="hidden">Wieck, Johann Gottlob Friedrich (1785-1873)</name></persName>, um anzuziehen <title xml:id="title_a26c4034-04f3-431c-899f-ecb5738d73f0">meine Hebriden<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_icystjjb-yoeo-tnno-5kxn-nsehrwgaelin"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title> in seinem Concert gegeben hätte, wenige Tage nach der Aufführung im AbonnementsConcert so machte mir das großes Plaisir, und ich dachte gleich, wem ichs erzählen könnte. Das kann ich hier nun aber nicht, sonst halten sie es gar für Renommage, und so schreib ichs geschwind nach Hause. Es ist wieder eine neue Art in meinem Leben, daß ich so Sachen schreibe, einpacke und wegschicke, und dann nichts davon höre, bis nach beendigter Aufführung und mit der Nachricht über den guten oder nicht guten Erfolg; dann bin ich aber schon wieder bei ganz andern Arbeiten, und so konnte ich mich gestern nicht einmal mehr auf die <title xml:id="title_fd98d908-2263-4eee-8fb7-773c64891bf2">Meeresstille<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_j8r9dstn-pjr7-lnac-looy-soiwjamvsvtt"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name></title> ganz und gar besinnen, da sie ganz verändert ist, (sogar die Trompeten am Schluß sind anders geworden,) und so bin ich ordentlich neugierig auf die erste Correctur davon die bald kommt<title xml:id="title_2693ce78-aefd-4787-a85b-776921e2def8">. Ein paar neue Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_hewmciau-y0es-ypay-jtdr-tl551vxzlzzt"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100279" style="hidden">Minnelied (Mailied) »Leucht’t heller als die Sonne«, 11. Mai 1834<idno type="MWV">K 80</idno><idno type="op">34/1</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nhhjid7g-slhu-6noc-ztem-jtqemcgplyhe"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100280" style="hidden">Andres Mailied »Ich weiß mir’n Mädchen« / Hüt du dich »Ich weiß ein Mädchen«, 14. Mai 1834<idno type="MWV">K 81</idno><idno type="op"></idno></name></title> habe ich gemacht, und eine <title xml:id="title_ee27d75f-17e9-408d-8687-819baad346db">Clavier Etüde<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_g8wrmyhe-ax7w-xknd-skeh-rzmerjsvqrmb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100447" style="hidden">Etüde F-Dur, 21. April 1834<idno type="MWV">U 100</idno><idno type="op">104/2-2</idno></name></title>, die aber nichts taugt. <persName xml:id="persName_4a1ac8dc-2e07-47ae-9f27-1530731cdd70">Ries<name key="PSN0114192" style="hidden">Ries, Johann Peter Joseph Hubert (1802-1886)</name></persName> Concert war der großen Hitze wegen leer, doch hat er so wenig Kosten daß er guten Überschuß behält, und die Musik ging gut. Er war ganz glücklich, daß ich ihn beredet hatte die <title xml:id="title_c2577649-09b9-43cd-bdf6-592b8483e768">amoll Sonate<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108078" style="hidden" type="music">Sonate für Klavier und Violine A-Dur, op. 47 (»Kreutzer«)</name></title> von Beethoven auswendig mit mir zu spielen; erst wollte er durchaus nicht heran, und nachher meinte er, das sey solch ein Wagestück, das er sich nie was Aehnliches zugetraut hätte. Heut früh um 4 ist er fortgereis’t nach Bonn, und kommt zum <placeName xml:id="placeName_e107c20b-9083-4837-928d-be7c715dcb27">Musikfest<name key="NST0100321" style="hidden" subtype="" type="institution">16. Niederrheinisches Musikfest (1834)</name><settlement key="STM0100106" style="hidden" type="">Aachen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nach Achen, wo ich ihn wiedertreffe.</p> <p>Hier ist das Augenmittel, wie es mir dictirt wird.</p> <p>6 gelbe Eidotter (das weiße muß gänzlich davon sein) von rohen Eiern, in einem großen Löffel von (geschlagenem) Eisen mit ein wenig ungesalzener Butter (wie eine starke Bohne groß) wird auf dem Feuer braun gebraten, und im Löffel unter einander gerührt, bis es Schaum giebt, von diesem <hi rend="underline">heißen</hi> Schaum wird immer eine Messerspitze voll in ein leinenes Lümpchen genommen, und ausgedrückt, so fährt man fort bis nichts mehr im Löffel ist (was in der Leinwand nach dem Ausdrücken bleibt, wird weggeworfen) und mit diesem Saft bestreicht man sich morgens oder Abends die Schläfe und Augenknochen nächst den Augen (aber <hi rend="underline">nicht in</hi> die Augen.)</p> <p>So spricht der Kutscher, es sei das Ausdrücken des heißen Schaums eine unangenehme Arbeit, die an den Händen weh thue; aber es sey probat. Gott gebe das.</p> <closer rend="left" xml:id="closer_a44c6229-2893-43c4-a406-a75374370449">Und nun lebwohl, liebe Mutter, es ist Nachmittag und warm und das wirst Du dem Briefe anmerken; sey Du nur gesund, und grüße <persName xml:id="persName_15bf3032-3609-40e5-aa59-5400e5494cdf">die Schwestern<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name><name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und <persName xml:id="persName_66ebf5b4-5741-4868-b043-56850cf10c2a">Schwäger<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name><name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> und <persName xml:id="persName_af64e43c-4401-4010-b04a-1e29650745da">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und <persName xml:id="persName_ebc4619e-ebfb-4808-af6e-7aab1ed1015b">die zukünftige Schwägerinn<name key="PSN0117011" style="hidden">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>, und auf Wiedersehen.</closer> <signed rend="right">Dein</signed> <signed rend="right">Felix MB.</signed> <dateline rend="left">Düsseldorf <date cert="high" when="1834-05-14" xml:id="date_459474a1-8a0d-40f6-a0c2-afdaaaf844a9">14 Mai 1834.</date></dateline> </div> </body> </text></TEI>