fmb-1834-05-06-01
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Düsseldorf, 6. Mai 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
tenTheile
Düsseldorf den 6 Mai 1834Liebe Mutter verzeih, daß ich mein Wort, täglich zu schreiben nicht gehalten habe; ich bekam am nächsten Tag keinen Brief obwohl er mir angekündigt war (er war mit einem andern Briefe zusammen angekommen) und das machte mich von neuem ängstlich, unlustig zum Schreiben. Dann schrieb mir Vater von Deinen Augenschmerzen, von denen ich noch gar nichts gewußt hatte, und erst gestern, seit Beckchens beruhigender Brief kam, bin ich wieder etwas unbesorgter; auch versichert mein Arzt hier, diese Schwäche sey bei so starkem Blutverlust unvermeidlich, und dann noch wahrscheinlich von dem Mittel herrührend, das bei solchen Fällen das beste sei; sie verschwinde in wenigen Wochen gänzlich. Hoffentlich genießest Du also die Genesungszeit froh, und kannst bald die böse Krankheit ganz vergessen, denn wieder sagt mein Arzt, daß ein so schnelles Erholen, wie das Deinige, selten und ein Zeichen der besten Natur sei, und daß man, bei beobachteter Diät &c., gewiß keine Wiederkehr je zu erwarten habe. Das gebe Gott! Und mich hats gestern, um ein ganz Theil freier gemacht. Auch theilte mir Mde. Bendemann in einem blauen Billetchen gleich die Stelle aus ihres Mannes Brief darüber mit, und sie war auch sehr tröstlich. So konnte denn Nachmittag wieder spazieren geritten werden, und das Wetter feierte auch den Tag der bessern Nachrichten mit, und war herrlich heiter. Wenn Du Gefallen an Düsseldorfer Zuständen hast, so will ich mal wieder thun, als sei ich auf der Reise und alles erzählen, was um mich vorgeht, die Schwestern haben sogar danach gefragt und werden es nicht übel nehmen, daß ich die Beantwortung an Dich heut richte. Also gestern nach Görresheim geritten (Beckchen muß erklären) mit einem jungen Musikdirector aus Barmen, der zum Concert herüber gekommen war, und einem jungen Hasenclever aus Aehringhausen (Vater wird den erklären) der aus Bonn auf einige Wochen hier ist, einer der liebenswürdigsten Menschen, in Windischmanns Art, aber noch lebhafter und aufgeweckter. Der Barmer war glaub ich noch nie auf einem Pferde gewesen, was sich bald von selbst zeigte da er es verschwieg, war ganz schwarz angezogen mit goldner Brille, und wackelte so verflucht, daß ich mich bei Gretzen (cf. Beckchen) sehr schämte. In Görresheim als er abstieg fiel der ganze Sattel mit ihm vom Pferde runter und es gab keinen Maitrank, was beides verdrießlich. Auf den Bergen lag Hildebrand mit einigen Malern, da wurde also Quartier genommen, die schmutzigen Jungen mußten Butterbrod und Wein in Körben herbeischleppen, Sybels kamen mit Frau Töchtern &c., und wir mußten die Röcke und resp. Hosenträger leider wieder anziehen, aber dann gingen sie, und wir zogen sie wieder ab, und blieben bis Sonnenuntergang liegen, und ritten über Speckermünchen (ein schändlicher Name) und Stockkämpchen zurück, durch den Hofgarten, der jetzt ganz einzig duftet. Dann ging ich noch zu Mde Bendemann um mich für ihre Aufmerksamkeit zu bedanken, daselbst waren Woringens sämmtlich, und Sohns, und Hr. von Oer. Unser Concert am Sonnabend war schön, was die Musik betrifft, und häßlich was das Geld betrifft; die Musik ging vollkommen, aber es war leer, und die Leute waren zwar im Enthusiasmus aber molto onor, poco contante. Das geschieht aber den Herren vom Comité eigentlich recht, denn sie wollen ihrem weisesten Mitgliede (das bin ich) niemals folgen, und behaupten, sie kennen Düsseldorf besser, und ist doch nicht wahr; sie speculiren auf tausend und eine abentheuerliche Rücksichten, und wenns dann, wie natürlich, verrechnet ist, so suchen sie wieder tausend und einen noch abentheuerlichern Grund heraus, der Schuld sei. Von nun an werde ich aber wohl Oberwasser haben, zumal da die Musik ganz prächtig ging, namentlich meine freie Phantasie am Schluß, die vielleicht die beste öffentliche war, die ich jemals gemacht habe, weil ich mich ganz behaglich dabei fühlte. Die Leute machten aber nachher einen unglaublichen Spectakel, und der alte Musikdirector Wolf aus Crefeld der zum Concert herüber gekommen war, weinte ein bischen, und drückte mir die Hand und sagte nichts als: Ich habe Hummel phantasiren hören. Und sogar Immermann war guter Dinge geworden, der doch jetzt viel brummt, als Theatermufti. Es hatte mit der Zauberflöt-Ouvertüre angefangen, dann spielte ich ein Clavier Concert von einem hiesigen Musiker, Burgmüller, (um Düsseldorfsche Musik zu befördern) dann kamen die Einleitungschöre aus Jessonda; im 2ten Theile Beethovens Festouvertüre aus Cdur, die ganz prachtvoll ist, und besser ging, als je bei Möser, dann einige Chöre aus Israel, und dann meine Phantasie, die ich mit einem Israelchor anfing, und mit der Zauberflöte wieder zuschloß. Am folgenden Morgen war nun große séance bei mir, indem die Crefelder Musiker, und der obige Barmer Musikdirector, und Hasenclever, und einige Maler, sich einfanden, um uns an Bachschen Orgelsachen zu erbauen. Wir loos’ten wer das Pedal spielen sollte, Schornstein trafs und trommelte gut (Fanny wär doch noch besser gewesen) so musicirten wir bis eins, und dinirten dann in Corpore bei Beeking, wo die Herrn sehr lustig wurden, und nach Tische mit Mühe bis Goetzen kamen und dort im Freien Maitrank tranken, und 4stimmige Lieder sangen. Das war vor 8 Tagen noch schöner gewesen, wo Immermann den Malern die ihm zu seinem Hofer eine wunderschöne Decoration unentgeldlich gemalt hatten, ein großes diner gab, und das ganze diner nach Tische zu Goetzen wankte (N. B. ich nicht mit, propter equum, ich ritt) Am Sonnabend war nämlich der Hofer gewesen, und so gut gegangen, als die Kräfte hier es erlaubten, die Decoration (der Berg Isel mit vielem Schnee, unten Inspruck mit dem Flusse) war sehr beklatscht worden, Immermann gerufen &c. kurz alles war zufrieden, und da waren sie denn sehr vergnügt. Neulich Abends bin ich in Gesellschaft, auf einmal läßt mich der Diakonus der Maxkirche herausrufen, ob ich nicht übermorgen eine Messe geben könne, der Erzbischof würde hinkommen, da müßte es feierlich zugehen; gleich wurden Circulare in Bewegung gesetzt, den folgenden Tag um 3 probirt, und richtig sangen wir zu großer Erbauung der Leute die Cherubinische Cdur Messe, und legten als graduale mein Ave maria ein, das Woringen sehr gut sang. Der Erzbischof ließ mich sogar fragen, wo das graduale zu haben sei, ich ließ antworten, wie an Fanny, es sey in seiner eignen Diöcese erschienen, und koste &c. Überhaupt geht es mit der Kirchenmusik hübsch; übermorgen singen wir das Crucifixus von Lotti, einen Psalm in fdur von ihm, und mein „Mitten wir im Leben sind“ . – Noch muß ich erzählen, daß wir im GesangVerein „Du Hirte Israel“ und „Gottes Zeit“ zu allgemeinem Enthusiasmus gesungen haben, es geht schon ganz erstaunlich gut, und sie singen es mit dem rechten Eifer; jetzt laß ich mein non nobis ausschreiben, dann kommt das magnificat von Durante, und zum Alleseelentag geben wir das requiem von Cherubini. Leider hat unser vortrefflicher Bassist stark Blut gespuckt, und kann jetzt nicht singen (weshalb auch die Walpurgisnacht unterbleiben mußte. ) Morgen kommt Ries und giebt Montag sein Concert, mit der obligaten Sonate von Beethoven. – Sind das nicht genug Düsseldorfiana? Aber morgen wollen wir mal auf die Academie gehn, und haarklein berichten. Siehst Du, Beckchen, die Vormittage bis 12 bin ich immer zu Hause und habe mit Paulo zu schaffen, und dann giebts vollauf zu thun; Abends bin ich mit Malern, oder bei Woringens, oder Hübners oder Schadows oder zu Haus und Dinstags im GesangVerein. Gestern ist der Ofenschirm angekommen, aber Mde. Bendemann will ihn nicht zeigen, ehe er fertig ist; ich habe ihn aber doch gesehn, und finde ihn sehr prachtvoll. Sobald ich ihn habe, will ich ihn kritisch beleuchten, wie Rellstab die Schechner, d. h. anbeten, und aufstellen, und einen neuen Zimmerplan schicken. Arconati for ever. Ich hab zwei neue Englische Röcke, und Mde. Moscheles hat mir eine Halsbinde mitgeschickt. Das versteht sich doch, daß ich Dirichlets Eltern besuche, sobald ich nach Achen komme; und Beckchen, mach mein kleines Buch bald fertig, ich brauch grade eins, und dann möchte ich gerne mit Gelegenheit (oder bei derselben) meine Partitur von Idomeneo haben. Der Maitrank ist dies Jahr sehr gut, und wird in Massen consumirt. Wenn ich im Herbst komme, will ich ein wahres, ordentliches Recept mitbringen; aber in Berlin giebt es keinen Waldmeister. Liebe Mutter, wenn Du nur wieder ganz wohl wärest; so recht munter ist mir doch noch bei alle dem nicht zu Muthe, und das ganze Haus hat diesmal sein Versprechen gegen mich nicht recht erfüllt, und mir nicht die ganze umständliche Wahrheit gleich berichtet, was immer entsetzlich ängstlich ist, weil man sich dann Alles so schlimm ausmalt. Auf meinen letzten Brief erwarte ich nun bestimmte Antwort, und so Gott will, bist Du dann wieder ganz gesund. Lebe wohl, wohl, liebe Mutter Dein Felix Mendelssohn Bartholdy.
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Dann ging ich noch zu <persName xml:id="persName_09c4033b-3155-4b7c-914c-d7fdf57a3733">Mde Bendemann<name key="PSN0109809" style="hidden">Bendemann, Fanny Eleonore (1778-1857)</name></persName> um mich für ihre Aufmerksamkeit zu bedanken, daselbst waren <persName xml:id="persName_232944ad-3e1c-4fea-b86a-e8212415b38a">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W.</name></persName> sämmtlich, und <persName xml:id="persName_f6defe61-2cdc-4972-b9ff-2ead3028c332">Sohns<name key="PSN0114959" style="hidden">Sohn, Carl Ferdinand (1805-1867)</name><name key="PSN0114960" style="hidden">Sohn, Emilie Auguste (1805-1884)</name></persName>, und <persName xml:id="persName_b5b80138-1054-4ebd-9300-56696a3c86b8">Hr. von Oer<name key="PSN0113644" style="hidden">Oer, Theobald Reinhold Freiherr von (1807-1885)</name></persName>. Unser Concert am Sonnabend war schön, was die Musik betrifft, und häßlich was das Geld betrifft; die Musik ging vollkommen, aber es war leer, und die Leute waren zwar im Enthusiasmus aber molto onor<title xml:id="title_d8f2a3b6-9844-459b-9524-36083479a869">, poco contante<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110123" style="hidden" type="music">Le nozze di Figaro KV 492</name></title>. Das geschieht aber den Herren vom <placeName xml:id="placeName_60f3c6dc-c19f-4460-a626-71c7596ddfee">Comité<name key="NST0100437" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">Verein zur Beförderung der Tonkunst (seit September 1834: Verein für Tonkunst)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> eigentlich recht, denn sie wollen ihrem weisesten Mitgliede (das bin ich) niemals folgen, und behaupten, sie kennen Düsseldorf besser, und ist doch nicht wahr; sie speculiren auf tausend und eine abentheuerliche Rücksichten, und wenns dann, wie natürlich, verrechnet ist, so suchen sie wieder tausend und einen noch abentheuerlichern Grund heraus, der Schuld sei. Von nun an werde ich aber wohl Oberwasser haben, zumal da die Musik ganz prächtig ging, namentlich meine freie Phantasie am Schluß, die vielleicht die beste öffentliche war, die ich jemals gemacht habe, weil ich mich ganz behaglich dabei fühlte. Die Leute machten aber nachher einen unglaublichen Spectakel, und <persName xml:id="persName_33c5a714-5f78-4008-9b58-489012994ba5">der alte Musikdirector Wolf<name key="PSN0115849" style="hidden">Wolff, Johann Nikolaus (1770-1847)</name></persName> aus Crefeld der zum Concert herüber gekommen war, weinte ein bischen, und drückte mir die Hand und sagte nichts als: Ich habe <persName xml:id="persName_50eee86e-55e2-412a-9f52-5f4ecd3b33c9">Hummel<name key="PSN0112147" style="hidden">Hummel, Johann Nepomuk (1778-1837)</name></persName> phantasiren hören. Und sogar <persName xml:id="persName_fb9959ea-8e8b-4a5c-b3ab-4ba60585418d">Immermann<name key="PSN0112169" style="hidden">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name></persName> war guter Dinge geworden, der doch jetzt viel brummt, als Theatermufti. Es hatte mit der <title xml:id="title_f11c4f55-0f6a-4462-a523-d05a20fc20ae">Zauberflöt-Ouvertüre<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110155" style="hidden" type="music">Die Zauberflöte KV 620</name></title> angefangen, dann spielte ich ein <title xml:id="title_cb0405f5-8e16-4cc8-bea8-1c86015bb398">Clavier Concert<name key="PSN0110211" style="hidden" type="author">Burgmüller, August Joseph Norbert (1810-1836)</name><name key="CRT0108316" style="hidden" type="music">Klavierkonzert fis-Moll, op. 1</name></title> von einem hiesigen Musiker, Burgmüller, (um Düsseldorfsche Musik zu befördern) dann kamen die <title xml:id="title_79a72740-3a0c-40b4-8d89-c2a5ce67f250">Einleitungschöre aus Jessonda<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110920" style="hidden" type="music">Jessonda WoO 53</name></title>; im 2<hi rend="superscript">ten</hi> Theile <title xml:id="title_47af7d1a-a164-4560-bd2b-3fbf6158e0a8">Beethovens Festouvertüre<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108051" style="hidden" type="music">Ouvertüre Die Weihe des Hauses C-Dur, op. 124</name></title> aus Cdur, die ganz prachtvoll ist, und besser ging, als je bei <persName xml:id="persName_1d376aac-8465-4e3b-8d4a-977a1c95f43e">Möser<name key="PSN0113371" style="hidden">Moeser (Möser), Carl Heinrich Ludwig Joachim Wilhelm (1774-1851)</name></persName>, dann <title xml:id="title_26cc1aa8-d79d-454f-97fa-4b885ea68b4c">einige Chöre aus Israel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108989" style="hidden" type="music">Israel in Egypt HWV 54</name></title>, und dann meine Phantasie, die ich mit einem <title xml:id="title_c969be19-4563-4c4d-b776-de20003dcea8">Israelchor<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108989" style="hidden" type="music">Israel in Egypt HWV 54</name></title> anfing, und mit der <title xml:id="title_738abfe4-0e0f-4be3-844b-c5b7f1894710">Zauberflöte<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110155" style="hidden" type="music">Die Zauberflöte KV 620</name></title> wieder zuschloß. Am folgenden Morgen war nun große séance bei mir, indem die Crefelder Musiker, und der obige <persName xml:id="persName_0a1e9a7c-b3eb-496b-b3ed-e28dc2d252ee">Barmer Musikdirector<name key="PSN0114679" style="hidden">Schornstein, Hermann (1811-1882)</name></persName>, und <persName xml:id="persName_ad353b4f-6a80-4003-a0d9-7faed346ec25">Hasenclever<name key="PSN0111748" style="hidden">Hasenclever, Richard (1813-1876)</name></persName>, und einige Maler, sich einfanden, um uns an <title xml:id="title_89e45112-b570-4a66-8652-a480586769c3">Bachschen Orgelsachen<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107857" style="hidden" type="music">Orgelwerke</name></title> zu erbauen. Wir loos’ten wer das Pedal spielen sollte, <persName xml:id="persName_27a668d9-2153-4cf7-a675-87d224eb6796">Schornstein<name key="PSN0114679" style="hidden">Schornstein, Hermann (1811-1882)</name></persName> trafs und trommelte gut (<persName xml:id="persName_8f0e6322-096f-46a2-8295-f2265a488d9f">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> wär doch noch besser gewesen) so musicirten wir bis eins, und dinirten dann in Corpore bei <persName xml:id="persName_ecda1e82-fb36-41c8-b4e0-26968a117e30">Beeking<name key="PSN0109762" style="hidden">Beeking, Christian (1785-1862)</name></persName>, wo die Herrn sehr lustig wurden, und nach Tische mit Mühe bis <persName xml:id="persName_a6076234-66e1-447b-b122-130ddd7fef1f">Goetzen<name key="PSN0111490" style="hidden">Götzen, Johann</name></persName> kamen und dort im Freien Maitrank tranken, und 4stimmige Lieder sangen. Das war vor 8 Tagen noch schöner gewesen, wo <persName xml:id="persName_3ae769fa-ba7d-4d01-929f-071ce44f03f7">Immermann<name key="PSN0112169" style="hidden">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name></persName> den Malern die ihm zu <title xml:id="title_047cf403-205c-40dd-abfb-32e3358c2534">seinem Hofer<name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109439" style="hidden" type="dramatic_work">Andreas Hofer, der Sandwirth von Passeyer</name></title> eine wunderschöne Decoration unentgeldlich gemalt hatten, ein großes diner gab, und das ganze diner nach Tische zu <persName xml:id="persName_d0835e9f-4d09-4da6-9a80-5e92c8243a3a">Goetzen<name key="PSN0111490" style="hidden">Götzen, Johann</name></persName> wankte (N. B. ich nicht mit, propter equum, ich ritt) Am Sonnabend war nämlich der <title xml:id="title_1f063994-b02b-454e-b2d2-c01668b67247">Hofer<name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109439" style="hidden" type="dramatic_work">Andreas Hofer, der Sandwirth von Passeyer</name></title> gewesen, und so gut gegangen, als die Kräfte hier es erlaubten, die Decoration (der Berg Isel mit vielem Schnee, unten Inspruck mit dem Flusse) war sehr beklatscht worden, <persName xml:id="persName_f70b085e-1a82-4a8e-ab1b-a358250060e5">Immermann<name key="PSN0112169" style="hidden">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name></persName> gerufen &c. kurz alles war zufrieden, und da waren sie denn sehr vergnügt. Neulich Abends bin ich in Gesellschaft, auf einmal läßt mich der Diakonus der <placeName xml:id="placeName_aa757cdc-dfe7-4086-bad2-f971587f6444">Maxkirche<name key="SGH0100313" style="hidden" subtype="" type="sight">St. Maximilian</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> herausrufen, ob ich nicht übermorgen eine Messe geben könne, der <persName xml:id="persName_4d7a429d-3e13-4ea9-940b-2784fa2dfbac">Erzbischof<name key="PSN0115017" style="hidden">Spiegel zum Desenberg und Canstein, Ferdinand August Maria Joseph Anton (seit 1816) Graf von (1764-1835)</name></persName> würde hinkommen, da müßte es feierlich zugehen; gleich wurden Circulare in Bewegung gesetzt, den folgenden Tag um 3 probirt, und richtig <placeName xml:id="placeName_ebfd0fa1-9d97-488f-94e9-7245eac77cf6">sangen wir<name key="NST0100306" style="hidden" subtype="" type="institution">Singverein</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu großer Erbauung der Leute die <title xml:id="title_6dbe7189-1e27-4dad-9569-fa093778613d">Cherubinische Cdur Messe<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108385" style="hidden" type="music">Messe solennelle Nr. 4 C-Dur</name></title>, und legten als graduale <title xml:id="title_cf985a82-395d-4ccf-890b-b244ac15c254">mein Ave maria<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_7xiosgys-stim-wf5s-wiks-y3cmsaqakyxh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name></title> ein, das <persName xml:id="persName_46990e96-88a2-4b62-9ba7-b9b6e8cb0f48">Woringen<name key="PSN0115884" style="hidden">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName> sehr gut sang. Der <persName xml:id="persName_9641894c-7254-49e1-8b30-78568c264ba0">Erzbischof<name key="PSN0115017" style="hidden">Spiegel zum Desenberg und Canstein, Ferdinand August Maria Joseph Anton (seit 1816) Graf von (1764-1835)</name></persName> ließ mich sogar fragen, wo das <title xml:id="title_5bff71fb-65aa-45b9-98e7-369248d5fa86">graduale<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_krkkadhw-xf5o-3mru-1yjb-rvqnncu6nrqy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name></title> zu haben sei, ich ließ antworten, wie an <persName xml:id="persName_9d4b6c51-b899-419c-b509-8002350e8091">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, es sey in seiner eignen Diöcese erschienen, und koste &c. Überhaupt geht es mit der Kirchenmusik hübsch; übermorgen singen wir das <title xml:id="title_6e3807da-b168-4b2d-852b-779b1a7bbb7a">Crucifixus<name key="PSN0112935" style="hidden" type="author">Lotti, Antonio (1666-1740)</name><name key="CRT0109805" style="hidden" type="music">Crucifixus à 8 voci</name><name key="PSN0112935" style="hidden" type="author">Lotti, Antonio (1666-1740)</name><name key="CRT0109806" style="hidden" type="music">Crucifixus à 10 voci</name></title> von Lotti, einen <title xml:id="title_70b09760-6280-48b1-8ab3-d200485c7d14">Psalm in fdur<name key="PSN0112935" style="hidden" type="author">Lotti, Antonio (1666-1740)</name><name key="CRT0109809" style="hidden" type="music">Psalm F-Dur</name></title> von ihm, und mein <title xml:id="title_c09c19eb-8dc9-4345-9248-6ff16d13a9da">„Mitten wir im Leben sind“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ctm2r5oi-sxeq-3cvh-0n1v-c5t20efunksa"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100131" style="hidden">Choral »Mitten wir im Leben sind« für gemischten Chor a cappella, 20. November 1830<idno type="MWV">B 21</idno><idno type="op">23/3</idno></name></title>. – Noch muß ich erzählen, daß wir im <placeName xml:id="placeName_5fab0370-afc5-4971-b4e6-3f80595bfc3c">GesangVerein<name key="NST0100306" style="hidden" subtype="" type="institution">Singverein</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> <title xml:id="title_254cff71-0aca-4574-8553-4a9a197c8c6d">„Du Hirte Israel“<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107739" style="hidden" type="music">Du Hirte Israel, höre BWV 104</name></title> und <title xml:id="title_5610b5d6-a4c6-4053-9c1c-4714e60c3fa9">„Gottes Zeit“<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107755" style="hidden" type="music">Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit (Actus tragicus) BWV 106</name></title> zu allgemeinem Enthusiasmus gesungen haben, es geht schon ganz erstaunlich gut, und sie singen es mit dem rechten Eifer; jetzt laß ich <title xml:id="title_c446d69d-ca5d-42d6-919e-b7fd90d9fdac">mein non nobis<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_d9yk6zmp-siow-zh9l-uem5-e6kqmm81j9c9"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100109" style="hidden">Der 115. Psalm »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1829] bis 15. November 1830<idno type="MWV">A 9</idno><idno type="op">31</idno></name></title> ausschreiben, dann kommt das <title xml:id="title_9e35874e-22b5-410c-8b8e-2e070bc786b3">magnificat von Durante<name key="PSN0110792" style="hidden" type="author">Durante, Francesco (1684–1755)</name><name key="CRT0112045" style="hidden" type="music">Magnificat B-Dur für vier Stimmen und Orgel</name></title>, und zum Alleseelentag geben wir das <title xml:id="title_d093ce38-216f-4c0a-a872-e4c074003aae">requiem<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108392" style="hidden" type="music">Requiem c-Moll</name></title> von Cherubini. Leider hat unser vortrefflicher <persName xml:id="persName_8b629098-c80d-4162-867d-30753d9dc1f2">Bassist<name key="PSN0111623" style="hidden">Günther, Carl Wilhelm (1809-1859)</name></persName> stark Blut gespuckt, und kann jetzt nicht singen (weshalb auch die <title xml:id="title_38106c9b-61ff-4951-82c0-a6d5a0ef0da7">Walpurgisnacht<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_3vptwybl-g4kr-ali0-ldzj-8uci09qnfkyp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100172" style="hidden">Die erste Walpurgisnacht, Ballade für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1830] bis 13. Februar 1832; Herbst 1840 bis Dezember 1842; 15. Juli 1843<idno type="MWV">D 3</idno><idno type="op">60</idno></name></title> unterbleiben mußte.) Morgen kommt <persName xml:id="persName_570bbbdc-be81-4e24-ae2b-27b89fe8aecf">Ries<name key="PSN0114192" style="hidden">Ries, Johann Peter Joseph Hubert (1802-1886)</name></persName> und giebt Montag sein Concert, mit der <title xml:id="title_9a430b36-ba2d-4819-a406-d3affb2b1ac8">obligaten Sonate<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108078" style="hidden" type="music">Sonate für Klavier und Violine A-Dur, op. 47 (»Kreutzer«)</name></title> von Beethoven. – Sind das nicht genug Düsseldorfiana? Aber morgen wollen wir mal auf die <placeName xml:id="placeName_e3ba314d-21e3-4361-8f02-8d19801306ff">Academie<name key="NST0100312" style="hidden" subtype="" type="institution">Königlich Preußische Kunstakademie</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gehn, und haarklein berichten. Siehst Du, <persName xml:id="persName_3a72d13b-444b-47fd-b072-8d2d268441e3">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, die Vormittage bis 12 bin ich immer zu Hause und habe mit <title xml:id="title_723cf5d3-e4b4-4ac5-adb2-227336072e8e">Paulo<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gcizyroa-m8lh-anmy-x1th-4g3wja3d7ms6"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> zu schaffen, und dann giebts vollauf zu thun; Abends bin ich mit Malern, oder bei <persName xml:id="persName_d6628d83-d143-4b2c-90b6-91dbe9e5f44d">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W.</name></persName>, oder <persName xml:id="persName_a8ebdf68-6aae-47ea-8706-6d5bd960125c">Hübners<name key="PSN0112130" style="hidden">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882)</name><name key="PSN0112129" style="hidden">Hübner, Pauline Charlotte (1809-1895)</name></persName> oder <persName xml:id="persName_3e359e96-acba-4c15-b378-9fe22de39cc7">Schadows<name key="PSN0114494" style="hidden">Schadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862)</name><name key="PSN0114492" style="hidden">Schadow, Charlotte (seit 1843) von Godenhaus (1795-1882)</name></persName> oder zu Haus und Dinstags im <placeName xml:id="placeName_26961c2d-76ff-4796-aaf9-1c4b44a60c55">GesangVerein<name key="NST0100306" style="hidden" subtype="" type="institution">Singverein</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. Gestern ist der Ofenschirm angekommen, aber <persName xml:id="persName_5699cc19-c1fe-4988-b44e-14223c80efc0">Mde. Bendemann<name key="PSN0109809" style="hidden">Bendemann, Fanny Eleonore (1778-1857)</name></persName> will ihn nicht zeigen, ehe er fertig ist; ich habe ihn aber doch gesehn, und finde ihn sehr prachtvoll. Sobald ich ihn habe, will ich ihn kritisch beleuchten, wie <persName xml:id="persName_fbe01613-f736-40d1-93e4-ec7cb3e51a45">Rellstab<name key="PSN0114136" style="hidden">Rellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860)</name></persName> die <persName xml:id="persName_7cc81682-e4e8-451e-8543-9f5b69fb95ef">Schechner<name key="PSN0114518" style="hidden">Schechner-Waagen, Nanette (Anna) (1806-1860)</name></persName>, d. h. anbeten, und aufstellen, und einen neuen Zimmerplan schicken. <persName xml:id="persName_e94546d1-9d96-4e8a-aa3a-d5347c484dc1">Arconati<name key="PSN0109518" style="hidden">Arconati Visconti, Giuseppe Marchese (1797-1873)</name><name key="PSN0109516" style="hidden">Arconati Visconti, Carletto (1819-1839)</name><name key="PSN0109517" style="hidden">Arconati Visconti, Costanze Marchesa (1800-1870)</name></persName> for ever. Ich hab zwei neue Englische Röcke, und <persName xml:id="persName_c2e753d7-3964-486f-8039-8a13f15857bb">Mde. Moscheles<name key="PSN0113436" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> hat mir eine Halsbinde mitgeschickt. Das versteht sich doch, daß ich <persName xml:id="persName_55a8233c-593f-4f3f-85f8-0abdea828252">Dirichlets<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> <persName xml:id="persName_53597e77-790a-4217-ba31-e4da01bdba12">Eltern<name key="PSN0110671" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Arnold Remaklus Maria (1762-1837)</name><name key="PSN0110667" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName> besuche, sobald ich nach Achen komme; und <persName xml:id="persName_d8978cd8-f9a1-4188-a945-d09d5f2b52f5">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, mach mein kleines Buch bald fertig, ich brauch grade eins, und dann möchte ich gerne mit Gelegenheit (oder bei derselben) <title xml:id="title_c5b01ead-d6d2-4c08-8caf-d720ae3c0851">meine Partitur von Idomeneo<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110094" style="hidden" type="music">Idomeneo KV 366</name></title> haben. Der Maitrank ist dies Jahr sehr gut, und wird in Massen consumirt. Wenn ich im Herbst komme, will ich ein wahres, ordentliches Recept mitbringen; aber in Berlin giebt es keinen Waldmeister. Liebe Mutter, wenn Du nur wieder ganz wohl wärest; so recht munter ist mir doch noch bei alle dem nicht zu Muthe, und das ganze Haus hat diesmal sein Versprechen gegen mich nicht recht erfüllt, und mir nicht die ganze umständliche Wahrheit gleich berichtet, was immer entsetzlich ängstlich ist, weil man sich dann Alles so schlimm ausmalt. Auf meinen letzten Brief erwarte ich nun bestimmte Antwort, und so Gott will, bist Du dann wieder ganz gesund. <seg type="closer" xml:id="seg_90532280-6f29-4ab0-9d1d-eda5d9cc108f">Lebe wohl, wohl, liebe Mutter</seg></p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix Mendelssohn Bartholdy.</signed></div></body> </text></TEI>