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fmb-1834-05-02-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Düsseldorf, 2. Mai 1834 Liebe Mutter, Du glaubst nicht welche Angst ich gestern Deiner Krankheit wegen gehabt habe; Vater schrieb zwar, alle Gefahr sei beseitigt, aber nicht, worin sie bestanden habe, nur von heftigen Kopfschmerzen, so malte ich mir Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 917

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IIIb/31 (190). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 2. Mai 1834 Liebe Mutter, Du glaubst nicht welche Angst ich gestern Deiner Krankheit wegen gehabt habe; Vater schrieb zwar, alle Gefahr sei beseitigt, aber nicht, worin sie bestanden habe, nur von heftigen Kopfschmerzen, so malte ich mir

4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

2. Mai 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
An Mde. Mde. Mendelssohn Bartholdy. Wohlgeboren in Berlin Leipziger Straße no. 3.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Düsseldorf d. 2 Mai 1834.

Liebe Mutter, Du glaubst nicht welche Angst ich gestern Deiner Krankheit wegen gehabt habe; VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) schrieb zwar, alle Gefahr sei beseitigt, aber nicht, worin sie bestanden habe, nur von heftigen Kopfschmerzen, so malte ich mir nun Alles mögliche aus, frug Sachverständige, die mir auch nichts bestimmtes weiter sagen konnten, und erst heut durch den letzten Brief der SchwesternDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847), in welchem sie wieder blaue Stube datiren, und Du auf dem Sopha sitzest, bin ich beruhigt. Doch weiß ich noch nicht, was es nun eigentlich war? Und ob es nun auch wirklich vorüber? Und erwarte nun wieder den morgenden Brief, wie ich den heutigen erwartete. Bringt er mir nur wieder so gute Nachrichten, wie der heutige. – Ich will nun auch täglich schreiben, wie ich täglich Brief erhalten soll, da ich höre daß Du Dir meinen Zettel hast vorlesen lassen, und hoffe nur bald wieder Deine liebe Hand zu sehen. Aber strenge Dich doch nur ja nicht zu frühe an, und schone Dich recht sehr. Wenn das wirklich mit eine Folge Deiner Agitation bei Mariane SaalingsSaaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868) Verlobung war, so wollte ich wahrhaftig lieber – übrigens ist aber die Partie ganz gut. Ihr SchwesternDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) aber schreibt nur recht genau fort, und gebt recht ausführliche bulletins, bis gar keine mehr nothwendig sind, was das Beste wäre. Liebe Mutter eigentlich kann ich Dir heut nichts schreiben, was Dich amüsirt, weil ich noch nicht wieder in die Stimmung kommen kann (hoffentlich kann ichs morgen) Daher heute nur eine Nachricht, die Dir lieb sein wird, wie Sie mich freut – daß ich nämlich höchst wahrscheinlich im Herbst Euch auf einige Wochen besuchen werde. Mein Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fzqhtzvl-dul0-a9jb-myvv-tnmfhqdqwmol"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> ist angefangen, 2 Nummern schon fertig, und ich hoffe gewiß bis zum Herbst wenigstens den ersten Theil beendigt zu haben, vielleicht mehr; dann darf ich mir die Freude erlauben; es kommt aber noch dazu daß ich in Angelegenheiten des MusikfestesNiederrheinische MusikfesteRheinlandDeutschland wahrscheinlich etwas officiell in Berlin werde zu thun haben, und das träfe dann mit der Zeit gerade zusammen, da es wenigstens ein Paar Wochen aufhält, und im Herbst geschehn muß. Darüber schreibe ich morgen an VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) das Nähere, und bitte ihn um einige Auskunft. Mein Kommen aber ist freilich am meisten Euretwegen, indessen hätte ichs ohne Fortschritte in meinen Arbeiten doch nicht gedurft, und freue mich deshalb doppelt darauf. Zur AusstellungszeitKöniglich Preußische Akademie der KünsteBerlinDeutschland nimmt sich eine Hatze Maler hier eine Schnellpost für sich allein, da werde ich mir wohl das Cabriolet vorbehalten, und dann mich wieder einquartiren.

Übrigens denke mich Dir zu Pferde, auf einem netten, lustigen BraunenTyrol (Tirol), Pferd von → Felix Mendelssohn Bartholdy, der gerade ist, als sey er für mich auf der Welt, fromm und zahm, und doch ein bischen scheu, und sehr genteel, so daß ich mich jeden Tag auf das Reiten freue. Nun steht jetzt noch dazu alles hier in Blüthe, und da riecht man im Vorbeireiten in die Äste hinein, und läßt sich wohl in der Welt sein; nach dem Reiten kriegt er ein Stück Zucker, wenn er artig war. Meinen Biographienautor weiß ich aber nicht, es ist hübsch von ihm, wenn sie Dir gefällt; von GropiusGropius, Friedrich George (1802-1842) weiß ich gar nichts, wie paß ich auch mit 6 andern Gelehrten und Künstlern zusammen, dazu bin ich viel zu unverträglich und schlage aus. Dagegen hat HildebrandHildebrandt, Ferdinand Theodor (1804-1874) angefangen mich zu malen, und so weit ich selbst es beurtheilen kann glaub ich es wird ein vortreffliches Portrait<name key="PSN0111982" style="hidden" type="author">Hildebrandt, Ferdinand Theodor (1804-1874)</name><name key="CRT0109260" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1834)</name>. Es wird auch wohl zur AusstellungKöniglich Preußische Akademie der KünsteBerlinDeutschland kommen, aber ich denke, ich selbst sehe mir ähnlicher, und komme daher lieber in Person. Heut ist noch Generalprobe (ich reite nachher) und morgen Concert, davon schreibe ich morgen mehr. Nun aber leb für heute wohl, liebe Mutter; hoffentlich ist das Wetter so herrlich bei Euch wie hier, und erquickt Dich und vollendet die Besserung. Lebewohl.

DeinFelix MB.
            Düsseldorf d. 2 Mai 1834. Liebe Mutter, Du glaubst nicht welche Angst ich gestern Deiner Krankheit wegen gehabt habe; Vater schrieb zwar, alle Gefahr sei beseitigt, aber nicht, worin sie bestanden habe, nur von heftigen Kopfschmerzen, so malte ich mir nun Alles mögliche aus, frug Sachverständige, die mir auch nichts bestimmtes weiter sagen konnten, und erst heut durch den letzten Brief der Schwestern, in welchem sie wieder blaue Stube datiren, und Du auf dem Sopha sitzest, bin ich beruhigt. Doch weiß ich noch nicht, was es nun eigentlich war? Und ob es nun auch wirklich vorüber? Und erwarte nun wieder den morgenden Brief, wie ich den heutigen erwartete. Bringt er mir nur wieder so gute Nachrichten, wie der heutige. – Ich will nun auch täglich schreiben, wie ich täglich Brief erhalten soll, da ich höre daß Du Dir meinen Zettel hast vorlesen lassen, und hoffe nur bald wieder Deine liebe Hand zu sehen. Aber strenge Dich doch nur ja nicht zu frühe an, und schone Dich recht sehr. Wenn das wirklich mit eine Folge Deiner Agitation bei Mariane Saalings Verlobung war, so wollte ich wahrhaftig lieber – übrigens ist aber die Partie ganz gut. Ihr Schwestern aber schreibt nur recht genau fort, und gebt recht ausführliche bulletins, bis gar keine mehr nothwendig sind, was das Beste wäre. Liebe Mutter eigentlich kann ich Dir heut nichts schreiben, was Dich amüsirt, weil ich noch nicht wieder in die Stimmung kommen kann (hoffentlich kann ichs morgen) Daher heute nur eine Nachricht, die Dir lieb sein wird, wie Sie mich freut – daß ich nämlich höchst wahrscheinlich im Herbst Euch auf einige Wochen besuchen werde. Mein Oratorium ist angefangen, 2 Nummern schon fertig, und ich hoffe gewiß bis zum Herbst wenigstens den ersten Theil beendigt zu haben, vielleicht mehr; dann darf ich mir die Freude erlauben; es kommt aber noch dazu daß ich in Angelegenheiten des Musikfestes wahrscheinlich etwas officiell in Berlin werde zu thun haben, und das träfe dann mit der Zeit gerade zusammen, da es wenigstens ein Paar Wochen aufhält, und im Herbst geschehn muß. Darüber schreibe ich morgen an Vater das Nähere, und bitte ihn um einige Auskunft. Mein Kommen aber ist freilich am meisten Euretwegen, indessen hätte ichs ohne Fortschritte in meinen Arbeiten doch nicht gedurft, und freue mich deshalb doppelt darauf. Zur Ausstellungszeit nimmt sich eine Hatze Maler hier eine Schnellpost für sich allein, da werde ich mir wohl das Cabriolet vorbehalten, und dann mich wieder einquartiren.
Übrigens denke mich Dir zu Pferde, auf einem netten, lustigen Braunen, der gerade ist, als sey er für mich auf der Welt, fromm und zahm, und doch ein bischen scheu, und sehr genteel, so daß ich mich jeden Tag auf das Reiten freue. Nun steht jetzt noch dazu alles hier in Blüthe, und da riecht man im Vorbeireiten in die Äste hinein, und läßt sich wohl in der Welt sein; nach dem Reiten kriegt er ein Stück Zucker, wenn er artig war. Meinen Biographienautor weiß ich aber nicht, es ist hübsch von ihm, wenn sie Dir gefällt; von Gropius weiß ich gar nichts, wie paß ich auch mit 6 andern Gelehrten und Künstlern zusammen, dazu bin ich viel zu unverträglich und schlage aus. Dagegen hat Hildebrand angefangen mich zu malen, und so weit ich selbst es beurtheilen kann glaub ich es wird ein vortreffliches Portrait. Es wird auch wohl zur Ausstellung kommen, aber ich denke, ich selbst sehe mir ähnlicher, und komme daher lieber in Person. Heut ist noch Generalprobe (ich reite nachher) und morgen Concert, davon schreibe ich morgen mehr. Nun aber leb für heute wohl, liebe Mutter; hoffentlich ist das Wetter so herrlich bei Euch wie hier, und erquickt Dich und vollendet die Besserung. Lebewohl.
Dein
Felix MB.          
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Nun steht jetzt noch dazu alles hier in Blüthe, und da riecht man im Vorbeireiten in die Äste hinein, und läßt sich wohl in der Welt sein; nach dem Reiten kriegt er ein Stück Zucker, wenn er artig war. Meinen Biographienautor weiß ich aber nicht, es ist hübsch von ihm, wenn sie Dir gefällt; von <persName xml:id="persName_aafd2be1-99c6-4c69-9528-5af175faf98a">Gropius<name key="PSN0111560" style="hidden">Gropius, Friedrich George (1802-1842)</name></persName> weiß ich gar nichts, wie paß ich auch mit 6 andern Gelehrten und Künstlern zusammen, dazu bin ich viel zu unverträglich und schlage aus. Dagegen hat <persName xml:id="persName_d32a49f0-2480-4631-9b85-324b16e6fbce">Hildebrand<name key="PSN0111982" style="hidden">Hildebrandt, Ferdinand Theodor (1804-1874)</name></persName> angefangen mich zu malen, und so weit ich selbst es beurtheilen kann glaub ich es wird ein <title xml:id="title_c79d3d8c-882b-4302-a6ae-81ea76e566fe">vortreffliches Portrait<name key="PSN0111982" style="hidden" type="author">Hildebrandt, Ferdinand Theodor (1804-1874)</name><name key="CRT0109260" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1834)</name></title>. Es wird auch wohl zur <placeName xml:id="placeName_eb72dbf8-9cbc-4e47-b26b-bbe95190b8da">Ausstellung<name key="NST0100240" style="hidden" subtype="Kunstausstellung" type="institution">Königlich Preußische Akademie der Künste</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> kommen, aber ich denke, ich selbst sehe mir ähnlicher, und komme daher lieber in Person. Heut ist noch Generalprobe (ich reite nachher) und morgen Concert, davon schreibe ich morgen mehr. Nun aber leb für heute wohl, liebe Mutter; hoffentlich ist das Wetter so herrlich bei Euch wie hier, und erquickt Dich und vollendet die Besserung. <seg type="closer" xml:id="seg_417f84ce-8da9-4a28-9255-ed3d25a8fadf">Lebewohl.</seg></p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix MB.</signed></div></body> </text></TEI>