]> Brief: fmb-1834-04-24-01

fmb-1834-04-24-01

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Berlin <lb></lb>Düsseldorf, 24. April 1834 Lieber Ritz so eben erhalte ich Ihren Brief vom 17ten und eile ihn zugleich mit dem vorigen zu beantworten. Ich ließ dies so lange anstehen, weil ich gern durch einen Comitébrief ihn erwiedern wollte, es Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 912

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA Washington, DC US-Wc Washington, DC, The Library of Congress, Music Division Whittall Collection Box 1, folder 34. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Berlin; Düsseldorf, 24. April 1834 Lieber Ritz so eben erhalte ich Ihren Brief vom 17ten und eile ihn zugleich mit dem vorigen zu beantworten. Ich ließ dies so lange anstehen, weil ich gern durch einen Comitébrief ihn erwiedern wollte, es

3 beschr. S.; Adresse, Bemerkung auf der Adressenseite von Paul Mendelssohn Bartholdys Hand: »Felix empfiehlt schleunige Antwort! / Ich bin heute den ganzen Tag im Comptoir zu / finden. PaulMB.«

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

24. April 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) Berlin Deutschland deutsch
Herrn Herrn Julius Rietz Wohlgeboren. in Berlin. Neue Friedrichsstraße no. 25.
Bemerkung auf der Adressenseite von Paul Mendelssohn Bartholdys Hand: »Felix empfiehlt schleunige Antwort! / Ich bin heute den ganzen Tag im Comptoir zu / finden. PaulMB.«
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Düsseldorf d. 24 April 1834.

Lieber Ritz so eben erhalte ich Ihren Brief vom 17ten und eile ihn zugleich mit dem vorigen zu beantworten. Ich ließ dies so lange anstehen, weil ich gern durch einen ComitébriefTheaterverein (1832 bis Anfang 1834: Provisorischer Theaterverein)DüsseldorfDeutschland ihn erwiedern wollte, es war aber dieser Tage nicht zu machen, und so thue ich es lieber gleich selbst. Zuerst die Beantwortung Ihrer Fragen. ad 1 was Sie zu thun haben? ist die Antwort kurz, nämlich: Alles was ein Musikdirector bei einem Theater zu thun hat. Wir beide werden die einzigen angestellten Directoren sein, einen Unterdirector dürfen weder Sie noch ich halten; ich werde die Führung der Geschäfte und das Einstudiren oder Dirigiren einer gewissen Anzahl Opern (worüber wir beide uns verständigen müßten) Sie das Einstudiren der andern Opern, und deren Direction, deren sämmtliche Solo- Orchester und Chor Proben und in Stücken, wo eigne Musik nothwendig ist, wie z. B. Egmont<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108052" style="hidden" type="music">Ouvertüre und Begleitmusik zu Goethes Trauerspiel »Egmont« op. 84</name>, Tell<name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759-1805)</name><name key="CRT0110678" style="hidden" type="dramatic_work">Wilhelm Tell</name> von Schiller, und dgl. das Orchester zu dirigiren haben. Weil aber wir beide uns über vieles verabreden müßten, so meine ich daß es besser sei, wenn man Ihnen nicht den fertigen Contract nach Berlin schickt (obwohl Sie sagen, das verstände sich von selbst) sondern daß man den erst hier nach unsrer beider Übereinkunft abfaßt; sobald Ihnen das ComitéTheaterverein (1832 bis Anfang 1834: Provisorischer Theaterverein)DüsseldorfDeutschland schreibt und die Stelle anträgt, können Sie sich darauf verlassen, es sei der Contract 14 Tage eher oder später da. Doch wird dies ganz nach Ihrem Wunsch angeordnet werden. ad. 2 und 3 habe ich zu erwiedern, daß Ihr Contract nicht gleich auf die ganze Dauer des VereinsTheaterverein (1832 bis Anfang 1834: Provisorischer Theaterverein)DüsseldorfDeutschland, sondern nur für ein Jahr etwa, gemacht werden kann, für diese Zeit ist Ihnen die Auszahlung des Gehaltes garantirt, der Actienverein bestehe oder nicht, und da Sie mit jährlichem Gehalte angestellt werden sollen, so ist Ihre Frage wegen der Monate wo nicht gespielt wird, dadurch schon erledigt, denn dies geht ja die Zahlung Ihrer jährlichen Gage gar nichts an. Eine andre Frage wäre es, ob Sie diese ganzen Monate für sich benutzen könnten, zu Reisen &c.; dies glaube ich nicht, einen Theil davon aber gewiß. Endlich habe ich ad. 4 eine jährliche Zulage von 100 rt so gut als bestimmt Ihnen anzukündigen; ImmermannImmermann, Karl Leberecht (1796-1840) ist damit einverstanden, und da es eigentlich von ihm hauptsächlich abhängt, so kann es nicht fehlen. Es wird dafür Ihnen die Verpflichtung auferlegt die zur Handlung gehörige Musik bei neuen Stücken zu componiren – ganz wie Sie es wünschten. Sie werden sich also auf 500 rt stehen, durch Lectionen können Sie wenigstens noch auf 150-200 rechnen, und sollte ich dann einmal in längrer Zeit mich wieder in die weite Welt begeben, so steht Ihnen der angenehmste Wirkungskreis offen, indem Sie natürlich dann die nächste Anwartschaft auf meine Stelle hätten, und der GesangvereinSingvereinDüsseldorfDeutschland wirklich ganz interessant und anregend ist, dessen Direction Sie dadurch übernähmen. Sind Ihnen nun also diese Bedingungen mit dem Gehalte auf ein Jahr von diesem September an gerechnet recht, und wollen Sie mir darüber sogleich Antwort schreiben, so wird es mich freuen. Es ist freilich viel zu thun, aber das Ding läßt sich gut an, und geht crescendo und das ist immer das Beste. Ich bitte Sie aber um schleunige Antwort, damit wir dann qua ComitéTheaterverein (1832 bis Anfang 1834: Provisorischer Theaterverein)DüsseldorfDeutschland wiederschreiben, und die Sache endlich ins Reine bringen.

Was Sie mir von Hrn. RäderRaeder, Gustav (1810-1868) schreiben gefällt mir sehr und ist mir doppelt angenehm, weil ich mich gerade nach einem Sänger und Schauspieler von diesen Eigenschaften umsehen muß, und wir zwar einen sehr guten BaßGünther, Carl Wilhelm (1809-1859) schon bekommen, aber eben deswegen einen andern zu Figaro<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110123" style="hidden" type="music">Le nozze di Figaro KV 492</name>, Papageno, &c. desto nothwendiger brauchen. Ersuchen Sie ihn also, sich unverzüglich mit seinem Rollenverzeichniß, etwanigen Bedingungen &c. in einem Briefe an „den LandsGerichtsRath Carl ImmermannImmermann, Karl Leberecht (1796-1840)“ oder an mich (als Mitglied des ComitéTheaterverein (1832 bis Anfang 1834: Provisorischer Theaterverein)DüsseldorfDeutschland) zu wenden, als diejenigen, die die neue Anstalt dirigiren werden, und verlassen Sie sich darauf, daß ich nach Ihrer angelegentlichen Empfehlung sehr wünsche, ihn hieherzuziehen, und das Meinige dazu thun werde.

Ich freue mich drauf bald was von Ihren neuern Sachen zu sehen, und Sie selbst dazu, denn ich hoffe nun, daß sich es machen wird. Schreiben Sie nur gleich wieder und leben Sie wohl.

Stets Ihr ergebnerFelix Mendelssohn Bartholdy
            Düsseldorf d. 24 April 1834. Lieber Ritz so eben erhalte ich Ihren Brief vom 17ten und eile ihn zugleich mit dem vorigen zu beantworten. Ich ließ dies so lange anstehen, weil ich gern durch einen Comitébrief ihn erwiedern wollte, es war aber dieser Tage nicht zu machen, und so thue ich es lieber gleich selbst. Zuerst die Beantwortung Ihrer Fragen. ad 1 was Sie zu thun haben? ist die Antwort kurz, nämlich: Alles was ein Musikdirector bei einem Theater zu thun hat. Wir beide werden die einzigen angestellten Directoren sein, einen Unterdirector dürfen weder Sie noch ich halten; ich werde die Führung der Geschäfte und das Einstudiren oder Dirigiren einer gewissen Anzahl Opern (worüber wir beide uns verständigen müßten) Sie das Einstudiren der andern Opern, und deren Direction, deren sämmtliche Solo- Orchester und Chor Proben und in Stücken, wo eigne Musik nothwendig ist, wie z. B. Egmont, Tell von Schiller, und dgl. das Orchester zu dirigiren haben. Weil aber wir beide uns über vieles verabreden müßten, so meine ich daß es besser sei, wenn man Ihnen nicht den fertigen Contract nach Berlin schickt (obwohl Sie sagen, das verstände sich von selbst) sondern daß man den erst hier nach unsrer beider Übereinkunft abfaßt; sobald Ihnen das Comité schreibt und die Stelle anträgt, können Sie sich darauf verlassen, es sei der Contract 14 Tage eher oder später da. Doch wird dies ganz nach Ihrem Wunsch angeordnet werden. ad. 2 und 3 habe ich zu erwiedern, daß Ihr Contract nicht gleich auf die ganze Dauer des Vereins, sondern nur für ein Jahr etwa, gemacht werden kann, für diese Zeit ist Ihnen die Auszahlung des Gehaltes garantirt, der Actienverein bestehe oder nicht, und da Sie mit jährlichem Gehalte angestellt werden sollen, so ist Ihre Frage wegen der Monate wo nicht gespielt wird, dadurch schon erledigt, denn dies geht ja die Zahlung Ihrer jährlichen Gage gar nichts an. Eine andre Frage wäre es, ob Sie diese ganzen Monate für sich benutzen könnten, zu Reisen &c. ; dies glaube ich nicht, einen Theil davon aber gewiß. Endlich habe ich ad. 4 eine jährliche Zulage von 100 rt so gut als bestimmt Ihnen anzukündigen; Immermann ist damit einverstanden, und da es eigentlich von ihm hauptsächlich abhängt, so kann es nicht fehlen. Es wird dafür Ihnen die Verpflichtung auferlegt die zur Handlung gehörige Musik bei neuen Stücken zu componiren – ganz wie Sie es wünschten. Sie werden sich also auf 500 rt stehen, durch Lectionen können Sie wenigstens noch auf 150-200 rechnen, und sollte ich dann einmal in längrer Zeit mich wieder in die weite Welt begeben, so steht Ihnen der angenehmste Wirkungskreis offen, indem Sie natürlich dann die nächste Anwartschaft auf meine Stelle hätten, und der Gesangverein wirklich ganz interessant und anregend ist, dessen Direction Sie dadurch übernähmen. Sind Ihnen nun also diese Bedingungen mit dem Gehalte auf ein Jahr von diesem September an gerechnet recht, und wollen Sie mir darüber sogleich Antwort schreiben, so wird es mich freuen. Es ist freilich viel zu thun, aber das Ding läßt sich gut an, und geht crescendo und das ist immer das Beste. Ich bitte Sie aber um schleunige Antwort, damit wir dann qua Comité wiederschreiben, und die Sache endlich ins Reine bringen.
Was Sie mir von Hrn. Räder schreiben gefällt mir sehr und ist mir doppelt angenehm, weil ich mich gerade nach einem Sänger und Schauspieler von diesen Eigenschaften umsehen muß, und wir zwar einen sehr guten Baß schon bekommen, aber eben deswegen einen andern zu Figaro, Papageno, &c. desto nothwendiger brauchen. Ersuchen Sie ihn also, sich unverzüglich mit seinem Rollenverzeichniß, etwanigen Bedingungen &c. in einem Briefe an „den LandsGerichtsRath Carl Immermann“ oder an mich (als Mitglied des Comité) zu wenden, als diejenigen, die die neue Anstalt dirigiren werden, und verlassen Sie sich darauf, daß ich nach Ihrer angelegentlichen Empfehlung sehr wünsche, ihn hieherzuziehen, und das Meinige dazu thun werde.
Ich freue mich drauf bald was von Ihren neuern Sachen zu sehen, und Sie selbst dazu, denn ich hoffe nun, daß sich es machen wird. Schreiben Sie nur gleich wieder und leben Sie wohl.
Stets Ihr ergebner
Felix Mendelssohn Bartholdy          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1834-04-24-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1834-04-24-01" xml:id="title_fe28f30f-473d-4244-9dd4-11bd3aec972d">Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Berlin <lb></lb>Düsseldorf, 24. April 1834</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_6a624332-7597-4195-9bb8-6edcebdb2f00">Lieber Ritz so eben erhalte ich Ihren Brief vom 17ten und eile ihn zugleich mit dem vorigen zu beantworten. Ich ließ dies so lange anstehen, weil ich gern durch einen Comitébrief ihn erwiedern wollte, es</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_5a484137-de24-40f5-81eb-3aec49955b27">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 3, 912</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_15d334ba-72e6-4b9e-9157-d64ec056b600"> <msDesc> <msIdentifier> <country>USA</country> <settlement>Washington, DC</settlement> <institution key="RISM">US-Wc</institution> <repository>Washington, DC, The Library of Congress, Music Division</repository> <collection>Whittall Collection</collection> <idno type="signatur">Box 1, folder 34.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1834-04-24-01" type="letter" xml:id="title_d313fe84-4681-42fb-bf5b-e00969813fef">Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Berlin; Düsseldorf, 24. April 1834</title> <incipit>Lieber Ritz so eben erhalte ich Ihren Brief vom 17ten und eile ihn zugleich mit dem vorigen zu beantworten. Ich ließ dies so lange anstehen, weil ich gern durch einen Comitébrief ihn erwiedern wollte, es</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>3 beschr. S.; Adresse, Bemerkung auf der Adressenseite von Paul Mendelssohn Bartholdys Hand: »Felix empfiehlt schleunige Antwort! / Ich bin heute den ganzen Tag im Comptoir zu / finden. PaulMB.«</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-04-24" xml:id="date_a1ed5a83-8963-450f-83a3-e93ed56ada29">24. April 1834</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_c0c27f7a-d208-4eaf-94cb-f263a47db87d">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_8cadf68a-785d-48b4-8505-7a72d963844d"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0114200" resp="receiver" xml:id="persName_57cc4af0-9b49-4b43-a67b-d4ab8e6462a2">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_53553f2b-5242-4c5d-837b-7303a2787ec9"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_0499d23e-710e-42e0-83da-db96dfc66e25"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Herrn Julius Rietz</addrLine> <addrLine>Wohlgeboren.</addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine>Berlin.</addrLine> <addrLine>Neue Friedrichsstraße no. 25.</addrLine> </address> </head> </div> <div type="annotation" xml:id="div_d332e73a-c5ec-47b3-b56b-b474b0b5eabd"> <note type="other-third-party-annotation" xml:id="note_f6e311c9-66ef-4df1-b73f-8c098000fc49">Bemerkung auf der Adressenseite von Paul Mendelssohn Bartholdys Hand: »Felix empfiehlt schleunige Antwort! / Ich bin heute den ganzen Tag im Comptoir zu / finden. PaulMB.«</note> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_6cbfc58a-3725-41e1-824c-7b0ac2b0b181"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Düsseldorf d. <date cert="high" when="1834-04-24" xml:id="date_99a42ac5-3811-48aa-8077-3f797e27120f">24 April 1834.</date></dateline><p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Lieber Ritz</seg> so eben erhalte ich Ihren Brief vom 17<hi rend="superscript">ten</hi> und eile ihn zugleich mit dem vorigen zu beantworten. Ich ließ dies so lange anstehen, weil ich gern durch einen <placeName xml:id="placeName_57068889-69b7-497a-9c4f-e23f4e140f95">Comitébrief<name key="NST0100325" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">Theaterverein (1832 bis Anfang 1834: Provisorischer Theaterverein)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ihn erwiedern wollte, es war aber dieser Tage nicht zu machen, und so thue ich es lieber gleich selbst. Zuerst die Beantwortung Ihrer Fragen. ad 1 was Sie zu thun haben? ist die Antwort kurz, nämlich: Alles was ein Musikdirector bei einem Theater zu thun hat. Wir beide werden die einzigen angestellten Directoren sein, einen Unterdirector dürfen weder Sie noch ich halten; ich werde die Führung der Geschäfte und das Einstudiren oder Dirigiren einer gewissen Anzahl Opern (worüber wir beide uns verständigen müßten) Sie das Einstudiren der andern Opern, und deren Direction, deren sämmtliche Solo- Orchester und Chor Proben und in Stücken, wo eigne Musik nothwendig ist, wie z. B. <title xml:id="title_46bf6188-6a91-419d-9554-ff6cda39d617">Egmont<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108052" style="hidden" type="music">Ouvertüre und Begleitmusik zu Goethes Trauerspiel »Egmont« op. 84</name></title>, <title xml:id="title_a856efbe-2775-4940-9c55-66aae1358da6">Tell<name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759-1805)</name><name key="CRT0110678" style="hidden" type="dramatic_work">Wilhelm Tell</name></title> von Schiller, und dgl. das Orchester zu dirigiren haben. Weil aber wir beide uns über vieles verabreden müßten, so meine ich daß es besser sei, wenn man Ihnen nicht den fertigen Contract nach Berlin schickt (obwohl Sie sagen, das verstände sich von selbst) sondern daß man den erst hier nach unsrer beider Übereinkunft abfaßt; sobald Ihnen das <placeName xml:id="placeName_fa12e498-5c74-4274-b807-b8e7236e0d68">Comité<name key="NST0100325" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">Theaterverein (1832 bis Anfang 1834: Provisorischer Theaterverein)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> schreibt und die Stelle anträgt, können Sie sich darauf verlassen, es sei der Contract 14 Tage eher oder später da. Doch wird dies ganz nach Ihrem Wunsch angeordnet werden. ad. 2 und 3 habe ich zu erwiedern, daß Ihr Contract nicht gleich auf die ganze Dauer des <placeName xml:id="placeName_97ba9a17-6cd9-43a3-bf64-db8d54df2db7">Vereins<name key="NST0100325" style="hidden" subtype="" type="institution">Theaterverein (1832 bis Anfang 1834: Provisorischer Theaterverein)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, sondern nur für ein Jahr etwa, gemacht werden kann, für diese Zeit ist Ihnen die Auszahlung des Gehaltes <hi rend="underline">garantirt</hi>, der Actienverein bestehe oder nicht, und da Sie mit <hi rend="underline">jährlichem</hi> Gehalte angestellt werden sollen, so ist Ihre Frage wegen der Monate wo <hi rend="underline">nicht</hi> gespielt wird, dadurch schon erledigt, denn dies geht ja die Zahlung Ihrer <hi rend="underline">jährlichen</hi> Gage gar nichts an. Eine andre Frage wäre es, ob Sie diese ganzen Monate für sich benutzen könnten, zu Reisen &amp;c.; dies glaube ich nicht, einen Theil davon aber gewiß. Endlich habe ich ad. 4 eine jährliche Zulage von 100 rt so gut als bestimmt Ihnen anzukündigen; <persName xml:id="persName_dc1849c4-6c4a-46bb-a30e-5328a6f6811d">Immermann<name key="PSN0112169" style="hidden">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name></persName> ist damit einverstanden, und da es eigentlich von ihm hauptsächlich abhängt, so kann es nicht fehlen. Es wird dafür Ihnen die Verpflichtung auferlegt die zur <hi rend="underline">Handlung</hi> gehörige Musik bei neuen Stücken zu componiren – ganz wie Sie es wünschten. Sie werden sich also auf 500 rt stehen, durch Lectionen können Sie wenigstens noch auf 150-200 rechnen, und sollte ich dann einmal in längrer Zeit mich wieder in die weite Welt begeben, so steht Ihnen der angenehmste Wirkungskreis offen, indem Sie natürlich dann die nächste Anwartschaft auf meine Stelle hätten, und der <placeName xml:id="placeName_f39828e2-7412-41cc-beed-3c9b2521d19a">Gesangverein<name key="NST0100306" style="hidden" subtype="" type="institution">Singverein</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wirklich ganz interessant und anregend ist, dessen Direction Sie dadurch übernähmen. Sind Ihnen nun also diese Bedingungen mit dem Gehalte auf ein Jahr von diesem September an gerechnet recht, und wollen Sie mir darüber <hi rend="underline">sogleich</hi> Antwort schreiben, so wird es mich freuen. Es ist freilich viel zu thun, aber das Ding läßt sich gut an, und geht crescendo und das ist immer das Beste. Ich bitte Sie aber um schleunige Antwort, damit wir dann qua <placeName xml:id="placeName_f536139b-549b-444a-aa7a-a3527a2526e0">Comité<name key="NST0100325" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">Theaterverein (1832 bis Anfang 1834: Provisorischer Theaterverein)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wiederschreiben, und die Sache endlich ins Reine bringen.</p><p>Was Sie mir von <persName xml:id="persName_00537e91-0c0d-4aae-bb86-33d22fabe6ae">Hrn. Räder<name key="PSN0114058" style="hidden">Raeder, Gustav (1810-1868)</name></persName> schreiben gefällt mir sehr und ist mir doppelt angenehm, weil ich mich gerade nach einem Sänger und Schauspieler von diesen Eigenschaften umsehen muß, und wir zwar <hi rend="underline">einen</hi> <persName xml:id="persName_876d55f3-72dd-4aa1-97be-6c1c776a2ab6">sehr guten Baß<name key="PSN0111623" style="hidden">Günther, Carl Wilhelm (1809-1859)</name></persName> schon bekommen, aber eben deswegen einen andern zu <title xml:id="title_d87f77bd-492e-4ada-b9bf-2eb8b8e88485">Figaro<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110123" style="hidden" type="music">Le nozze di Figaro KV 492</name></title>, Papageno, &amp;c. desto nothwendiger brauchen. Ersuchen Sie ihn also, sich unverzüglich mit seinem Rollenverzeichniß, etwanigen Bedingungen &amp;c. in einem Briefe an „den LandsGerichtsRath Carl <persName xml:id="persName_706f1e34-02d6-4cc4-b6e7-4ecdc1f6f91b">Immermann<name key="PSN0112169" style="hidden">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name></persName>“ oder an <hi rend="underline">mich</hi> (als Mitglied des <placeName xml:id="placeName_3f557462-bcca-4afe-a564-a817ef5d75b4">Comité<name key="NST0100325" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">Theaterverein (1832 bis Anfang 1834: Provisorischer Theaterverein)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>) zu wenden, als diejenigen, die die neue Anstalt dirigiren werden, und verlassen Sie sich darauf, daß ich nach Ihrer angelegentlichen Empfehlung sehr wünsche, ihn hieherzuziehen, und das Meinige dazu thun werde.</p><p>Ich freue mich drauf bald was von Ihren neuern Sachen zu sehen, und Sie selbst dazu, denn ich hoffe nun, daß sich es machen wird. <seg type="closer" xml:id="seg_30a1134e-7a77-4295-ab60-5f3b015a81fa">Schreiben Sie nur gleich wieder und leben Sie wohl.</seg></p><signed rend="right">Stets Ihr ergebner</signed><signed rend="right">Felix Mendelssohn Bartholdy</signed></div></body> </text></TEI>