]> Brief: fmb-1834-04-11-01

fmb-1834-04-11-01

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin <lb></lb>Düsseldorf, 11. April 1834 Mein sehr vielgeliebtes Beckchen Gott gebe Dir doch Alles Gute und Liebe und Glückliche zum heutigen Tage, und mache Dich froh und lasse Dich wie Du bist. Ich wollte sehr ich könnte ein bischen bei Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 900

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IIIb/30 (188). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Düsseldorf, 11. April 1834 Mein sehr vielgeliebtes Beckchen Gott gebe Dir doch Alles Gute und Liebe und Glückliche zum heutigen Tage, und mache Dich froh und lasse Dich wie Du bist. Ich wollte sehr ich könnte ein bischen bei

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel. – Mehrfach Textverlust wegen Beschädigung des Briefrands.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

11. April 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Berlin Deutschland deutsch
An Mde. Mde. Lejeune Dirichlet. Wohlgeb. Berlin Leipziger Straße no. 3. frei.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Düsseldorf den 11ten April 34.

Mein sehr vielgeliebtes Beckchen Gott gebe Dir doch Alles Gute und Liebe und Glückliche zum heutigen Tage, und mache Dich froh und lasse Dich wie Du bist. Ich wollte sehr ich könnte ein bischen bei Euch sein, heut müßten wir uns lustig machen. Sehr nett war es, daß heut früh Dein Brief vom 3ten ankam, als ich gerade in meiner Stube auf und abging wie ein Waschbär um Dir in Gedanken zu gratuliren, ich las ihn nun, als conversirten wir so mit einander, und als büßte ich nichts ein, als die Chocolade. VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) hat doch Recht, daß es besser ist, den Brief zum Geburtstag zu schreiben, als an dem Tage, aber ich weiß es immer nicht zu berechnen, und hab mich einmal so dran gewöhnt. Sonst wäre mirs viel lieber dieser Brief wäre auch heut schon da. Jetzt ist Nachmittag, und Mittag hatten mich HübnersHübner, Familie von → Rudolph Julius H. zu Deiner Geburtstagsfeier eingeladen (so wie WoringensWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. zu heut Abend, wo Deiner sehr gedacht werden soll) Deine Gesundheit wurde in weißem Weine getrunken und EbersEbers, Emil (1807-1884) und NerenzNerenz, Wilhelm (1804-1871) stießen auch mit an, und ich hielt keinen speech, raisonnirte aber innerlich. Gleich nachher mußte ich im Schnee und Hagel zu ImmermannImmermann, Karl Leberecht (1796-1840) hinaus, und tausend Geschäfte abmachen, dann lief ich wieder hinein, vor einer gräulichen dicken Wolke her die mir immer näher auf den Pelz kam und auch richtig Schnee zu speien anfing sobald ich hier war, allwo ich nun aber in Pantoffeln sitze, und eine Clavierfantasie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fxu0zysz-2gog-kouw-cohm-2njdqhcalrhd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100446" style="hidden">Caprice / Capriccio a-Moll, 9. April 1834<idno type="MWV">U 99</idno><idno type="op">33/1</idno></name> fertig gemacht habe, die zweite<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pmaqmpyf-qenk-yfyw-yvtx-ah1zcsjtsjz8"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100443" style="hidden">Caprice / Capriccio b-Moll, [Ende Juli 1833]: Andante – Allegro di molto, 25. Juli 1833; bis Ende Juli 1833 umgearbeitet zu Adagio – Presto agitato; Adagio – Presto agitato, 1. August 1833; Neukomposition der Einleitung (Adagio), bis 14. Mai 1834<idno type="MWV">U 95</idno><idno type="op">33/3</idno></name> seit dieser Woche, und (wie ich jetzt meine) ordentliche Stücke und ernsthaft, nicht in der schlampampigen Manier, in der Du mich HerzHerz, Henri (Heinrich) (1803-1888) titulirst. Hör, Dein Brief ist aber wieder sehr schön. Wenn ich da wäre brauchte WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) gar keinen Kuchen backen zu lernen, denn ich wollte das für ihn machen, äße aber bei der Gelegenheit mit; daß Luise DulkenDulcken, Marie Louise (1811-1850) mein Concert<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fkxtehyd-nhzd-umui-zb12-5cvyvp3m3qon"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100349" style="hidden">Konzert Nr. 1 g-Moll für Klavier und Orchester bzw. Streichorchester, [November 1830 bis Oktober 1831]<idno type="MWV">O 7</idno><idno type="op">25</idno></name> so schön spielt, kann ich mir wohl denken, aber lieber ist es mir daß Du mir schreibst, sie sei noch geblieben, wie sonst, unbefangen und gut, denn das hatte ich nicht geglaubt, wohl meistens ihres MannesDulcken, Theobald Augustus (1800-1882) wegen. Ich bin sehr unfreundlich gegen sie gewesen, und habe mir gedacht sie sei es auch gegen mich, so freut mich doppelt was Du schreibst, und ich bitte es ihrDulcken, Marie Louise (1811-1850) ab, und will es gern gut machen, wenn sich mal wieder eine Gelegenheit dazu finden sollte nur der MannDulcken, Theobald Augustus (1800-1882) ist mir wirklich unleidlich. Was scher ich mich um den Weltgeist? Der kann rennen, wohin er will, wenn ich nur was süßes zu essen bekomme, und auf GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839) habe ich immer mehr für Butterkuchen, als für Liberalismus gehalten, den er doch einmal nicht hat; visant Paracletus und ich. Sag mal ist denn das wahr, von einem entsetzlichen Mordversuch gegen das ganze Königl. Haus? Hier spricht die Welt davon, und sogar das Düsseldorfer Waschfaß, Zeitung genannt. Schreib mir doch, was die Berliner Klatschannalen davon sagen. Die TuchfabrikantinnStoltenhoff, Julie Wilhelmine (II) (1814-1878)! Ja, wäre sie nur zu mir gekommen! Aber das that sie nicht, sondern ich mußte hingehen, und sie war sehr hübsch, und auf der Straße erkannte ich sie immer nicht, und sie grüßte mich zuerst. Das Unglück ist nur daß ich mir grade ein Paar Tage vorher in London bei NewtonNewton & Co., Schneiderei in London Kleider bestellt hatte, da der mein Maaß noch hatte, und daß ich die nun in wenig Tagen durch einen Reisenden bekomme. Hier macht kein Schneider was Ordentliches; ein Paar schwarze Beinkleider, die ich im Anfang des Winters mir machen ließ, sind jetzt schon untragbar schabig, meine Englischen aber glänzen noch überall. Nun was geht Dich das aber an? Und gar am Geburtstage? Ja ich weiß heut nichts besseres; Dinstag reis’t Hr. BendemannBendemann, Anton Heinrich (bis 1811: Aaron Hirsch Bendix) (1775-1866) ab, der nimmt eine Menge Sachen für Euch mit; die Dürener Ansichten, sammt Strümpfen, die gestochne fis moll Sonate<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zaedhuot-yie8-hwry-iboy-cdnfpp6hjkvw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100440" style="hidden">Fantasie (Sonate écossaise) fis-Moll, 29. Januar 1833<idno type="MWV">U 92</idno><idno type="op">28</idno></name> für FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847), und in Eure Wirthschaft ein kleines Bild<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vwmg7qwc-twjq-qhcc-jg1i-b7qljqikdvtc"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="watercolors_and_colored_pen_and_ink_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_watercolors" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100732" style="hidden">Schweizer Gebirgspass, [vor dem 11. April 1834]; Standort unbekannt<idno type="MWV">AQ 11*</idno><idno type="op"></idno></name>, das sich DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) vor langer Zeit bestellt hatte; und das ich jetzt fertig gemalt. Es ist wunderschön, ohne Bescheidenheit. Bis auf den Mittelgrund. Gestern bekam ich einen allerliebsten Brief von Mde. MoschelesMoscheles, Charlotte (1805-1889), die mir unter andern schreibt, daß ihr MannMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) mein neues Rondo mit Orchester<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pnrxeqbv-j6il-ba2o-qt1n-bvfqpscis66h"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100352" style="hidden">Rondo brillant Es-Dur für Klavier und Orchester, [November 1833] bis 29. Januar 1834<idno type="MWV">O 10</idno><idno type="op">29</idno></name> in seinem Concerte spielen wird. Findest Du das nicht hübsch von ihm? Ich glaube man könnte KalkbrennerKalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849) zu Kalk brennen, ehe er ein Stück von einem andren, und gar anfangenden spielte, der keinen Orden hat und gar städtischer – halt, hier komme ich wieder ins Renommiren mit meiner städtischen Musikdirectorschaft. Lebewohl. Wir haben jetzt ein sogenanntes Kränzchen (Σινγεθῆ) welches herumgeht bei SohnsSohn, Carl Ferdinand (1805-1867)Sohn, Emilie Auguste (1805-1884), HübnersHübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882)Hübner, Pauline Charlotte (1809-1895), WoringensWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. und SteinbrücksSteinbrück, Familie von → Eduard S.; da haben sie gestern Abend höchst verwerflich gegrölt, daß mir noch die Ohren brummen. Überhaupt bin ich heut nicht fett, aber guter Dinge, und möchte nur gerne mit Euch sein. Vielleicht kann ich doch den Herbst nicht widerstehen, obwohl ichs sollte. FrankFranck, Georg Hermann (1802-1855) hat mir geschrieben, auch Jul. RitzRietz, August Wilhelm Julius (1812-1877), auch BoguslavskyBoguslawski, Wilhelm von (1803-1874). Herrn v. SulickiSulicki, Herr von hat sein Hund in die N[a]se [gebi]ss[en.] Di[e]s ist alles und nichts auf heut. S[ei] glücklich und lebwohl.

[Felix Mendelssohn Bartholdy]
            Düsseldorf den 11ten April 34. Mein sehr vielgeliebtes Beckchen Gott gebe Dir doch Alles Gute und Liebe und Glückliche zum heutigen Tage, und mache Dich froh und lasse Dich wie Du bist. Ich wollte sehr ich könnte ein bischen bei Euch sein, heut müßten wir uns lustig machen. Sehr nett war es, daß heut früh Dein Brief vom 3ten ankam, als ich gerade in meiner Stube auf und abging wie ein Waschbär um Dir in Gedanken zu gratuliren, ich las ihn nun, als conversirten wir so mit einander, und als büßte ich nichts ein, als die Chocolade. Vater hat doch Recht, daß es besser ist, den Brief zum Geburtstag zu schreiben, als an dem Tage, aber ich weiß es immer nicht zu berechnen, und hab mich einmal so dran gewöhnt. Sonst wäre mirs viel lieber dieser Brief wäre auch heut schon da. Jetzt ist Nachmittag, und Mittag hatten mich Hübners zu Deiner Geburtstagsfeier eingeladen (so wie Woringens zu heut Abend, wo Deiner sehr gedacht werden soll) Deine Gesundheit wurde in weißem Weine getrunken und Ebers und Nerenz stießen auch mit an, und ich hielt keinen speech, raisonnirte aber innerlich. Gleich nachher mußte ich im Schnee und Hagel zu Immermann hinaus, und tausend Geschäfte abmachen, dann lief ich wieder hinein, vor einer gräulichen dicken Wolke her die mir immer näher auf den Pelz kam und auch richtig Schnee zu speien anfing sobald ich hier war, allwo ich nun aber in Pantoffeln sitze, und eine Clavierfantasie fertig gemacht habe, die zweite seit dieser Woche, und (wie ich jetzt meine) ordentliche Stücke und ernsthaft, nicht in der schlampampigen Manier, in der Du mich Herz titulirst. Hör, Dein Brief ist aber wieder sehr schön. Wenn ich da wäre brauchte Walter gar keinen Kuchen backen zu lernen, denn ich wollte das für ihn machen, äße aber bei der Gelegenheit mit; daß Luise Dulken mein Concert so schön spielt, kann ich mir wohl denken, aber lieber ist es mir daß Du mir schreibst, sie sei noch geblieben, wie sonst, unbefangen und gut, denn das hatte ich nicht geglaubt, wohl meistens ihres Mannes wegen. Ich bin sehr unfreundlich gegen sie gewesen, und habe mir gedacht sie sei es auch gegen mich, so freut mich doppelt was Du schreibst, und ich bitte es ihr ab, und will es gern gut machen, wenn sich mal wieder eine Gelegenheit dazu finden sollte nur der Mann ist mir wirklich unleidlich. Was scher ich mich um den Weltgeist? Der kann rennen, wohin er will, wenn ich nur was süßes zu essen bekomme, und auf Gans habe ich immer mehr für Butterkuchen, als für Liberalismus gehalten, den er doch einmal nicht hat; visant Paracletus und ich. Sag mal ist denn das wahr, von einem entsetzlichen Mordversuch gegen das ganze Königl. Haus? Hier spricht die Welt davon, und sogar das Düsseldorfer Waschfaß, Zeitung genannt. Schreib mir doch, was die Berliner Klatschannalen davon sagen. Die Tuchfabrikantinn! Ja, wäre sie nur zu mir gekommen! Aber das that sie nicht, sondern ich mußte hingehen, und sie war sehr hübsch, und auf der Straße erkannte ich sie immer nicht, und sie grüßte mich zuerst. Das Unglück ist nur daß ich mir grade ein Paar Tage vorher in London bei Newton Kleider bestellt hatte, da der mein Maaß noch hatte, und daß ich die nun in wenig Tagen durch einen Reisenden bekomme. Hier macht kein Schneider was Ordentliches; ein Paar schwarze Beinkleider, die ich im Anfang des Winters mir machen ließ, sind jetzt schon untragbar schabig, meine Englischen aber glänzen noch überall. Nun was geht Dich das aber an? Und gar am Geburtstage? Ja ich weiß heut nichts besseres; Dinstag reis’t Hr. Bendemann ab, der nimmt eine Menge Sachen für Euch mit; die Dürener Ansichten, sammt Strümpfen, die gestochne fis moll Sonate für Fanny, und in Eure Wirthschaft ein kleines Bild, das sich Dirichlet vor langer Zeit bestellt hatte; und das ich jetzt fertig gemalt. Es ist wunderschön, ohne Bescheidenheit. Bis auf den Mittelgrund. Gestern bekam ich einen allerliebsten Brief von Mde. Moscheles, die mir unter andern schreibt, daß ihr Mann mein neues Rondo mit Orchester in seinem Concerte spielen wird. Findest Du das nicht hübsch von ihm? Ich glaube man könnte Kalkbrenner zu Kalk brennen, ehe er ein Stück von einem andren, und gar anfangenden spielte, der keinen Orden hat und gar städtischer – halt, hier komme ich wieder ins Renommiren mit meiner städtischen Musikdirectorschaft. Lebewohl. Wir haben jetzt ein sogenanntes Kränzchen (Σινγεθῆ) welches herumgeht bei Sohns, Hübners, Woringens und Steinbrücks; da haben sie gestern Abend höchst verwerflich gegrölt, daß mir noch die Ohren brummen. Überhaupt bin ich heut nicht fett, aber guter Dinge, und möchte nur gerne mit Euch sein. Vielleicht kann ich doch den Herbst nicht widerstehen, obwohl ichs sollte. Frank hat mir geschrieben, auch Jul. Ritz, auch Boguslavsky. Herrn v. Sulicki hat sein Hund in die Nase gebissen.  Dies ist alles und nichts auf heut. Sei glücklich und lebwohl.
Felix Mendelssohn Bartholdy          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1834-04-11-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1834-04-11-01" xml:id="title_0d3b20ab-6917-49b0-b6e0-80d60410b2f1">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin <lb></lb>Düsseldorf, 11. April 1834</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_4151584a-dd1b-4a2c-bdc1-cf93deba3928">Mein sehr vielgeliebtes Beckchen Gott gebe Dir doch Alles Gute und Liebe und Glückliche zum heutigen Tage, und mache Dich froh und lasse Dich wie Du bist. Ich wollte sehr ich könnte ein bischen bei</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_87d992c2-f21f-46d9-a27c-b8a4f341e1aa">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 3, 900</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_ecf30b38-18a8-41eb-9b38-309b82fc69af"> <msDesc> <msIdentifier> <country>USA</country> <settlement>New York, NY</settlement> <institution key="RISM">US-NYp</institution> <repository>New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division</repository> <collection>*MNY++ Mendelssohn Letters</collection> <idno type="signatur">Vol. IIIb/30 (188).</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1834-04-11-01" type="letter" xml:id="title_3d6891e9-f534-4b68-931e-4cbabfd6da55">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Düsseldorf, 11. April 1834</title> <incipit>Mein sehr vielgeliebtes Beckchen Gott gebe Dir doch Alles Gute und Liebe und Glückliche zum heutigen Tage, und mache Dich froh und lasse Dich wie Du bist. Ich wollte sehr ich könnte ein bischen bei</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel. – Mehrfach Textverlust wegen Beschädigung des Briefrands.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-04-11" xml:id="date_d240fc19-94bf-48cd-a62d-d296c9fc9ed2">11. April 1834</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_f9be79b9-5172-47d2-9048-d277728e8d04">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_3748b973-2674-4bc9-9efc-f3b1b232c464"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0110673" resp="receiver" xml:id="persName_15edb057-edcc-4d21-a84e-0f62d5380a6f">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_da8b1797-8bcd-4ab6-9635-8428de7b2d49"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_3ac848d6-9431-4c5b-9237-71928bae91ae"> <head> <address> <addrLine>An Mde.</addrLine> <addrLine>Mde. Lejeune Dirichlet.</addrLine> <addrLine>Wohlgeb.</addrLine> <addrLine>Berlin</addrLine> <addrLine>Leipziger Straße no. 3.</addrLine> <addrLine>frei.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_fe3d621b-36cc-48e9-8a0e-d7e80ad47dee"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Düsseldorf den <date cert="high" when="1834-04-11" xml:id="date_e017992f-c765-4515-a96e-473fbeb42c15">11<hi rend="superscript">ten</hi> April 34</date>.</dateline><p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Mein sehr vielgeliebtes Beckchen</seg> Gott gebe Dir doch Alles Gute und Liebe und Glückliche zum heutigen Tage, und mache Dich froh und lasse Dich wie Du bist. Ich wollte sehr ich könnte ein bischen bei Euch sein, heut müßten wir uns lustig machen. Sehr nett war es, daß heut früh Dein Brief vom 3<hi rend="superscript">ten</hi> ankam, als ich gerade in meiner Stube auf und abging wie ein Waschbär um Dir in Gedanken zu gratuliren, ich las ihn nun, als conversirten wir so mit einander, und als büßte ich nichts ein, als die Chocolade. <persName xml:id="persName_1324bb24-8793-4875-af42-dac9e5476f3b">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> hat doch Recht, daß es besser ist, den Brief zum Geburtstag zu schreiben, als an dem Tage, aber ich weiß es immer nicht zu berechnen, und hab mich einmal so dran gewöhnt. Sonst wäre mirs viel lieber dieser Brief wäre auch heut schon da. Jetzt ist Nachmittag, und Mittag hatten mich <persName xml:id="persName_0d749635-db67-464b-8cd0-43b01eb63d72">Hübners<name key="PSN0112121" style="hidden">Hübner, Familie von → Rudolph Julius H.</name></persName> zu Deiner Geburtstagsfeier eingeladen (so wie <persName xml:id="persName_f3f0091d-f4fc-45dd-8014-db5b5ddb97e7">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W.</name></persName> zu heut Abend, wo Deiner sehr gedacht werden soll) Deine Gesundheit wurde in weißem Weine getrunken und <persName xml:id="persName_7fe85aff-e1b0-436e-b358-a48770015b12">Ebers<name key="PSN0110811" style="hidden">Ebers, Emil (1807-1884)</name></persName> und <persName xml:id="persName_22b6bb01-4623-4a7f-8353-7a51d3163e53">Nerenz<name key="PSN0113571" style="hidden">Nerenz, Wilhelm (1804-1871)</name></persName> stießen auch mit an, und ich hielt keinen speech, raisonnirte aber innerlich. Gleich nachher mußte ich im Schnee und Hagel zu <persName xml:id="persName_d94b8176-99b6-49ec-a964-e7f27d8e6244">Immermann<name key="PSN0112169" style="hidden">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name></persName> hinaus, und tausend Geschäfte abmachen, dann lief ich wieder hinein, vor einer gräulichen dicken Wolke her die mir immer näher auf den Pelz kam und auch richtig Schnee zu speien anfing sobald ich hier war, allwo ich nun aber in Pantoffeln sitze, und eine <title xml:id="title_95512889-90f5-4020-8a4d-970a63252d27">Clavierfantasie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fxu0zysz-2gog-kouw-cohm-2njdqhcalrhd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100446" style="hidden">Caprice / Capriccio a-Moll, 9. April 1834<idno type="MWV">U 99</idno><idno type="op">33/1</idno></name></title> fertig gemacht habe, <title xml:id="title_611ec54e-a1c9-481c-ab37-2e1e453bce23">die zweite<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pmaqmpyf-qenk-yfyw-yvtx-ah1zcsjtsjz8"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100443" style="hidden">Caprice / Capriccio b-Moll, [Ende Juli 1833]: Andante – Allegro di molto, 25. Juli 1833; bis Ende Juli 1833 umgearbeitet zu Adagio – Presto agitato; Adagio – Presto agitato, 1. August 1833; Neukomposition der Einleitung (Adagio), bis 14. Mai 1834<idno type="MWV">U 95</idno><idno type="op">33/3</idno></name></title> seit dieser Woche, und (wie ich jetzt meine) ordentliche Stücke und ernsthaft, nicht in der schlampampigen Manier, in der Du mich <persName xml:id="persName_0563e665-c4cb-4592-8ea4-8333dcb0caf3">Herz<name key="PSN0111939" style="hidden">Herz, Henri (Heinrich) (1803-1888)</name></persName> titulirst. Hör, Dein Brief ist aber wieder sehr schön. Wenn ich da wäre brauchte <persName xml:id="persName_1e429d0e-1f76-4757-a383-1bc5ae7239bd">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> gar keinen Kuchen backen zu lernen, denn ich wollte das für ihn machen, äße aber bei der Gelegenheit mit; daß <persName xml:id="persName_913d5848-ec26-4705-a6b0-0e0605ccd747">Luise Dulken<name key="PSN0110768" style="hidden">Dulcken, Marie Louise (1811-1850)</name></persName> <title xml:id="title_3c01cdb9-0e9b-4093-8b16-67eb09778474">mein Concert<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fkxtehyd-nhzd-umui-zb12-5cvyvp3m3qon"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100349" style="hidden">Konzert Nr. 1 g-Moll für Klavier und Orchester bzw. Streichorchester, [November 1830 bis Oktober 1831]<idno type="MWV">O 7</idno><idno type="op">25</idno></name></title> so schön spielt, kann ich mir wohl denken, aber lieber ist es mir daß Du mir schreibst, sie sei noch geblieben, wie sonst, unbefangen und gut, denn das hatte ich nicht geglaubt, wohl meistens <persName xml:id="persName_73a7155f-cbae-4237-b95d-4b3d427ff58d">ihres Mannes<name key="PSN0110769" style="hidden">Dulcken, Theobald Augustus (1800-1882)</name></persName> wegen. Ich bin sehr unfreundlich gegen sie gewesen, und habe mir gedacht sie sei es auch gegen mich, so freut mich doppelt was Du schreibst, und ich bitte es <persName xml:id="persName_db6b995f-0146-42db-abb4-11dfd76daaf1">ihr<name key="PSN0110768" style="hidden">Dulcken, Marie Louise (1811-1850)</name></persName> ab, und will es gern gut machen, wenn sich mal wieder eine Gelegenheit dazu finden sollte nur der <persName xml:id="persName_433bccd2-7ed9-4da0-8ea4-0b46519b6152">Mann<name key="PSN0110769" style="hidden">Dulcken, Theobald Augustus (1800-1882)</name></persName> ist mir wirklich unleidlich. Was scher ich mich um den Weltgeist? Der kann rennen, wohin er will, wenn ich nur was süßes zu essen bekomme, und auf <persName xml:id="persName_fe3ab372-1c54-4de3-b687-64bfdcc8d691">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> habe ich immer mehr für Butterkuchen, als für Liberalismus gehalten, den er doch einmal nicht hat; visant Paracletus und ich. Sag mal ist denn das wahr, von einem entsetzlichen Mordversuch gegen das ganze Königl. Haus? Hier spricht die Welt davon, und sogar das Düsseldorfer Waschfaß, Zeitung genannt. Schreib mir doch, was die Berliner Klatschannalen davon sagen. Die <persName xml:id="persName_58c82133-83be-428e-bdab-1bab91e808d2">Tuchfabrikantinn<name key="PSN0115154" style="hidden">Stoltenhoff, Julie Wilhelmine (II) (1814-1878)</name></persName>! Ja, wäre sie nur zu mir gekommen! Aber das that sie nicht, sondern ich mußte hingehen, und sie war sehr hübsch, und auf der Straße erkannte ich sie immer nicht, und sie grüßte mich zuerst. Das Unglück ist nur daß ich mir grade ein Paar Tage vorher in London bei <persName xml:id="persName_915e68f0-c8a5-4b81-a83e-19d988665b60">Newton<name key="PSN0113588" style="hidden">Newton &amp; Co., Schneiderei in London</name></persName> Kleider bestellt hatte, da der mein Maaß noch hatte, und daß ich die nun in wenig Tagen durch einen Reisenden bekomme. Hier macht kein Schneider was Ordentliches; ein Paar schwarze Beinkleider, die ich im Anfang des Winters mir machen ließ, sind jetzt schon untragbar schabig, meine Englischen aber glänzen noch überall. Nun was geht Dich das aber an? Und gar am Geburtstage? Ja ich weiß heut nichts besseres; Dinstag reis’t <persName xml:id="persName_33822962-5a77-4143-80b1-cf6e81a204fc">Hr. Bendemann<name key="PSN0109805" style="hidden">Bendemann, Anton Heinrich (bis 1811: Aaron Hirsch Bendix) (1775-1866)</name></persName> ab, der nimmt eine Menge Sachen für Euch mit; die Dürener Ansichten, sammt Strümpfen, <title xml:id="title_fca2acb2-cb69-4e86-8111-475f09405873">die gestochne fis moll Sonate<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zaedhuot-yie8-hwry-iboy-cdnfpp6hjkvw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100440" style="hidden">Fantasie (Sonate écossaise) fis-Moll, 29. Januar 1833<idno type="MWV">U 92</idno><idno type="op">28</idno></name></title> für <persName xml:id="persName_d20dae3c-0962-46eb-9baa-5525a291fcd9">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, und in Eure Wirthschaft <title xml:id="title_b01bceaa-d6b9-45d7-b086-0f6e12639276">ein kleines Bild<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vwmg7qwc-twjq-qhcc-jg1i-b7qljqikdvtc"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="watercolors_and_colored_pen_and_ink_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_watercolors" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100732" style="hidden">Schweizer Gebirgspass, [vor dem 11. April 1834]; Standort unbekannt<idno type="MWV">AQ 11*</idno><idno type="op"></idno></name></title>, das sich <persName xml:id="persName_606becce-4bd7-4eab-9f56-dcac5f068337">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> vor langer Zeit bestellt hatte; und das ich jetzt fertig gemalt. Es ist wunderschön, ohne Bescheidenheit. Bis auf den Mittelgrund. Gestern bekam ich einen allerliebsten Brief von <persName xml:id="persName_c3aa9bc6-d2d2-418a-89e9-1d3837a6b7da">Mde. Moscheles<name key="PSN0113436" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName>, die mir unter andern schreibt, daß <persName xml:id="persName_b83b2e9d-38ca-49bd-9732-d3f0a2a33008">ihr Mann<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> <title xml:id="title_579a6a0e-59b0-4833-8a89-05d3b403ea4b">mein neues Rondo mit Orchester<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pnrxeqbv-j6il-ba2o-qt1n-bvfqpscis66h"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100352" style="hidden">Rondo brillant Es-Dur für Klavier und Orchester, [November 1833] bis 29. Januar 1834<idno type="MWV">O 10</idno><idno type="op">29</idno></name></title> in seinem Concerte spielen wird. Findest Du das nicht hübsch von ihm? Ich glaube man könnte <persName xml:id="persName_2bf9c1ce-41ad-472f-a1fc-b2dc13f0c625">Kalkbrenner<name key="PSN0112301" style="hidden">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849)</name></persName> zu Kalk brennen, ehe er ein Stück von einem andren, und gar anfangenden spielte, der keinen Orden hat und gar städtischer – halt, hier komme ich wieder ins Renommiren mit meiner städtischen Musikdirectorschaft. Lebewohl. Wir haben jetzt ein sogenanntes Kränzchen (Σινγεθῆ) welches herumgeht bei <persName xml:id="persName_5d44891b-5873-4907-a78e-b654fb8abd28">Sohns<name key="PSN0114959" style="hidden">Sohn, Carl Ferdinand (1805-1867)</name><name key="PSN0114960" style="hidden">Sohn, Emilie Auguste (1805-1884)</name></persName>, <persName xml:id="persName_c571ff59-168b-4147-b2d3-9cf8ff69d83b">Hübners<name key="PSN0112130" style="hidden">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882)</name><name key="PSN0112129" style="hidden">Hübner, Pauline Charlotte (1809-1895)</name></persName>, <persName xml:id="persName_479cd882-11b7-4340-bb75-5f8da9dad612">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W.</name></persName> und <persName xml:id="persName_c77e48d7-eb3f-44ec-ad08-d7dc2263b5e7">Steinbrücks<name key="PSN0115098" style="hidden">Steinbrück, Familie von → Eduard S.</name></persName>; da haben sie gestern Abend höchst verwerflich gegrölt, daß mir noch die Ohren brummen. Überhaupt bin ich heut nicht fett, aber guter Dinge, und möchte nur gerne mit Euch sein. Vielleicht kann ich doch den Herbst nicht widerstehen, obwohl ichs sollte. <persName xml:id="persName_91746b07-0af5-4340-8561-e527bb449f43">Frank<name key="PSN0111123" style="hidden">Franck, Georg Hermann (1802-1855)</name></persName> hat mir geschrieben, auch <persName xml:id="persName_702e2842-9cba-48d0-b521-9efe0526217c">Jul. Ritz<name key="PSN0114200" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName>, auch <persName xml:id="persName_3f354d62-68e6-4834-8df5-7923a2b6f0b0">Boguslavsky<name key="PSN0110007" style="hidden">Boguslawski, Wilhelm von (1803-1874)</name></persName>. <persName xml:id="persName_8828eac0-c2dd-43d7-bfd2-ce9c8fe5fa58">Herrn v. Sulicki<name key="PSN0115215" style="hidden">Sulicki, Herr von</name></persName> hat sein Hund in die N[a]se [gebi]ss[en.] Di[e]s ist alles und nichts auf heut. <seg type="closer" xml:id="seg_5bb71b65-a23b-4059-90c4-a88e99a8f179">S[ei] glücklich und lebwohl.</seg></p><signed rend="right">[Felix Mendelssohn Bartholdy]</signed></div></body> </text></TEI>