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fmb-1834-02-02-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Düsseldorf, 1. und 2. Februar 1834 Liebe Mutter Habe vielen Dank für Deinen Brief vom 22sten mit der lieben Nachschrift von Vater. Ohrenpein, und Componiren und ein wenig Heimweh haben die letzten Wochen ausgefüllt, daher entschuldige, wenn ich heut nicht viel Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 847

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. Vc/62 (179). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 1. und 2. Februar 1834 Liebe Mutter Habe vielen Dank für Deinen Brief vom 22sten mit der lieben Nachschrift von Vater. Ohrenpein, und Componiren und ein wenig Heimweh haben die letzten Wochen ausgefüllt, daher entschuldige, wenn ich heut nicht viel

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel. – Die Einordnung des Briefs in das Jahr 1834 ergibt sich aus den erwähnten Aufführungen. Aus Felix Mendelssohn Bartholdys Bemerkung »Morgen ist nun mein Geburtstag« (Z. 81) lässt sich schließen, dass der Brief am 1. Februar begonnen und am 2. Februar beendet wurde.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

1. und 2. Februar 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
An Mde. Mde. Mendelssohn Bartholdy Wohlgeboren Berlin Leipziger Straße no. 3.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Düsseldorf d. 1 Febr.

Liebe Mutter Habe vielen Dank für Deinen Brief vom 22sten mit der lieben Nachschrift von VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835). Ohrenpein, und Componiren und ein wenig Heimweh haben die letzten Wochen ausgefüllt, daher entschuldige, wenn ich heut nicht viel vernünftiges zu schreiben weiß. Meine Ohren waren so anhaltend unartig, daß ich nun seit den letzten Tagen gar nicht mehr ausgegangen bin (weil es von Erkältung zu kommen scheint) und auch die Messe für morgen absagen mußte, um mich gründlich zu curiren. Es ist ganz unbedeutend, aber sehr langweilig, und wie ich nun so behaglich zu Hause sitze, den ganzen Tag zu thun habe, und auch manchen netten Einfall, da bekomme ich Abends um 1 2 9 zur Theestunde das Heimweh und möchte ich könnte zu Dir in die blaue Stube wandern, um meine Stimme über Herrn von HolteiHoltei, Karl Eduard von (1798-1880) mit abzugeben. Es geht alles recht gut und schön, so lange einem nichts fehlt, aber Ohrenpein habe ich am liebsten zu Hause, also werde ich auch wohl gesund am liebsten bei Euch sein. Die Partitur des Wasserträgers<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108366" style="hidden" type="music">Les Deux Journées, ou Le Porteur d’eau</name> ist gestern angekommen, und ich habe mich schon sehr damit gefreut. Die Weihnachtsgeschenke gehn nun wirklich morgen mit der Fahrpost ab, der Himmel ist wieder ziemlich geworden, desto fleckiger ist die Partitur zur Melusina<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_puxpzygq-bn87-cfjg-qrll-dxwcdpgfuew1"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name> und ich bin neugierig, ob sich FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) gut herausfinden wird. 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Morgen fängt auch ImmermannImmermann, Karl Leberecht (1796-1840) seine Vorlesungen an, seinen litterarischen rout wie ers nennt, weil er 88 Personen eingeladen hat, und kaum 70 lassen kann, er lies’t das Leben ein Traum<name key="PSN0110244" style="hidden" type="author">Calderón de la Barca, Pedro (1600-1681)</name><name key="CRT0108334" style="hidden" type="dramatic_work">La vida es sueño</name>, der gestiefelte Kater<name key="PSN0115334" style="hidden" type="author">Tieck, Johann Ludwig (1773-1853)</name><name key="CRT0111069" style="hidden" type="literature">Der gestiefelte Kater</name>, Wallensteins Tod<name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759-1805)</name><name key="CRT0110677" style="hidden" type="dramatic_work">Wallensteins Tod</name> nach seiner Bearbeitung für die Scene, Hamlet<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564-1616)</name><name key="CRT0110859" style="hidden" type="dramatic_work">Hamlet (The Tragedy of Hamlet, Prince of Denmark)</name>, und den Oedipus des Sophokles<name key="PSN0114972" style="hidden" type="author">Sophokles</name><name key="CRT0110895" style="hidden" type="dramatic_work">Oedipus auf Kolonos</name>; dazu studirt er als Mustervorstellung den Nathan<name key="PSN0112804" style="hidden" type="author">Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)</name><name key="CRT0109737" style="hidden" type="dramatic_work">Nathan der Weise</name> ein, SeydelmannSeydelmann, Carl (1793-1843) aus Stuttgart, der Mittwoch auftreten wird, macht Nathan<name key="PSN0112804" style="hidden" type="author">Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)</name><name key="CRT0109737" style="hidden" type="dramatic_work">Nathan der Weise</name>, dann werde ich den Wasserträger<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108366" style="hidden" type="music">Les Deux Journées, ou Le Porteur d’eau</name> einstudiren, SeydelmannSeydelmann, Carl (1793-1843) spielt noch Faust<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108814" style="hidden" type="dramatic_work">Faust. 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Jetzt sitze ich einem sehr bequemen Portraitmaler aus Elberfeld, der mir erlaubt beim Sitzen zu schreiben, zu lesen, zu thun was ich will, sein Portrait wird aber auch so völlig abscheulich, daß man es für jeden Saufbruder erkennen kann, nur aber für mich nicht, Steinbrück<name key="PSN0115099" style="hidden" type="author">Steinbrück, Eduard Carl (1802-1882)</name><name key="CRT0110978" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Porträt 1836)</name> hat das seinige nach 3 Sitzungen wieder weggewischt. Übrigens ist das Leben nett und angenehm hier; Du liebst ja zu lachen, so muß ich Dir erzählen womit jetzt wir alle die Köpfe voll haben: dumme rebus zu machen. Es kam vor 3 Wochen die Rede davon, ich zeichnete einige von den alten, den folgenden Tag hatten einige Maler neue erfunden, die suchte ich wieder zu überbieten, und jetzt sind alle Wände der Atteliers mit rebus beschmiert, worunter denn auch einige von meiner Hand al fresco gemalt sind. Es ist zwar Schade fürs Porto, aber, wie gesagt, Du liebst das Lachen, also schick ich Dir hier ein Paar Pröbchen. Ihr werdet sie nicht geschwind errathen, und doch ist alles Deutsch, und ich hoffe zu erkennen.

No. 1. Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.

No. 2. Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.

No. 3. Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.

No. 4 Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.

No. 1 ist ein sehr bekannter Name, das Ding was der Mann am Ende von no. 2 in der Hand hat, ist ein Dolch, das dritte Ding in no. 3 ist ein Schwein, und das 4te in no. 4 ein Ballen Zeug, alles andre spricht für sich selbst. Ich bin jetzt mit der Gesangscene<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ajll2rxh-d4ji-ejat-o33h-5vrx1iimn4ws"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_orchestra" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100231" style="hidden">»Infelice! – Ah, ritorna, età dell’ oro« für Sopran, obligate Violine und Orchester, 3. 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April 1833]<idno type="MWV">O 9</idno><idno type="op"></idno></name> von denen<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110025" style="hidden" type="music">Duo concertant en Variations brillantes sur la Marche Bohémienne »Preciosa« c-Moll, op. 87b (Gemeinschaftskomposition mit → Felix Mendelssohn Bartholdy)</name> Du schreibst, herausgekommen sind? Ich möchte sie sehr gerne zu Gesicht bekommen, weil sie MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) ganz umgearbeitet hat. Du schreibst aber, Du legtest eine schöne annonce ein, und es lag nichts im Briefe. Wenn übrigens ein Oesterreicher Postbeamte diesen Brief durchschnüffelte und käme an die rebus, so bekämst Du ihn nie, denn er lös’te sie nie auf. Ich hoffe aber ein besseres von unsern gebildeten NaglerianerusNagler, Karl Ferdinand Friedrich (seit 1823/24) von (1770-1846); à propos BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858), warum hast Du mir denn das Packet für Aachen nicht geschickt, und was heißt das, feindliche Stadt? Weil sie RiesRies, Ferdinand (1784-1838) zum Director wählen? Bah. Ich gehe zum Musikfest16. Niederrheinisches Musikfest (1834)AachenDeutschland selbst nach Aachen, wenn ich nicht nach London oder nach Berlin im Mai reise. Also wenns wieder was zu besorgen giebt, bitt’ ich mirs aus. Ich vergaß drauf zu antworten, weil ich dachte die Frage wär nur Spas gewesen. Wegen Hensels Portrait<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109176" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1833)</name> habe ich schon 2mal an MoriMori, Nicolas (1796-1839) geschrieben, und thu es heut zum 3ten male. Bitte liebe Mutter sage PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874), ich könnte ihm jetzt noch nichts schreiben, und würde es auch in den nächsten Wochen noch nicht können, weil bis dahin mehr bestimmt sein würde, als jetzt, über alle die Geschäfte, die er mir besorgt hat. Was die cmoll Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_doxqoopb-ygkz-6bps-ahwa-4e08kxccntep"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name> bei SchlesingerN. Simrock, Musikverlag in Bonn betrifft, so bin ich doch sehr für das Scherzo aus gmoll<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_c90n1xqc-d54h-mzz0-ptg6-zrqfruwilkab"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name>, sonst fehlt alles Pikante und Ehrbare darin. ZeltersZelter, Carl Friedrich (1758-1832) Correspondenz<name key="PSN0114188" style="hidden" type="author">Riemer, Friedrich Wilhelm (1774-1845)</name><name key="CRT0110463" style="hidden" type="literature">Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 (Herausgabe)</name>, deren 3ten Band mir ImmermannImmermann, Karl Leberecht (1796-1840) jetzt geliehen hat, finde ich traurig, und viele Stellen wirklich beleidigend; dennoch bin ich VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Meinung daß am gemeinsten RiemerRiemer, Friedrich Wilhelm (1774-1845) bei der Sache auftritt, und wo ich ihn wiedersehe, soll ihm mein cutdead dafür gewiß nicht ausbleiben. Lebwohl, sehr liebe Mutter, und seid alle vielmal gegrüßt. Morgen ist nun mein Geburtstag wieder, der ist aber niemals vergnügt außer dem Hause, und diesmal thun mir die Ohren weh. Adio.

DeinFelix MB.
            Düsseldorf d. 1 Febr. Liebe Mutter Habe vielen Dank für Deinen Brief vom 22sten mit der lieben Nachschrift von Vater. Ohrenpein, und Componiren und ein wenig Heimweh haben die letzten Wochen ausgefüllt, daher entschuldige, wenn ich heut nicht viel vernünftiges zu schreiben weiß. Meine Ohren waren so anhaltend unartig, daß ich nun seit den letzten Tagen gar nicht mehr ausgegangen bin (weil es von Erkältung zu kommen scheint) und auch die Messe für morgen absagen mußte, um mich gründlich zu curiren. Es ist ganz unbedeutend, aber sehr langweilig, und wie ich nun so behaglich zu Hause sitze, den ganzen Tag zu thun habe, und auch manchen netten Einfall, da bekomme ich Abends um 1 2 9 zur Theestunde das Heimweh und möchte ich könnte zu Dir in die blaue Stube wandern, um meine Stimme über Herrn von Holtei mit abzugeben. Es geht alles recht gut und schön, so lange einem nichts fehlt, aber Ohrenpein habe ich am liebsten zu Hause, also werde ich auch wohl gesund am liebsten bei Euch sein. Die Partitur des Wasserträgers ist gestern angekommen, und ich habe mich schon sehr damit gefreut. Die Weihnachtsgeschenke gehn nun wirklich morgen mit der Fahrpost ab, der Himmel ist wieder ziemlich geworden, desto fleckiger ist die Partitur zur Melusina und ich bin neugierig, ob sich Fanny gut herausfinden wird. Das ist prächtig, daß sie jetzt soviel und so schön spielt, wenn i nur etwas davon hätt’, und hören könnt’. Dies Wetter ist aber unerhört, im Hofgarten sind viele Bäume grün, alle Tage regnet es aus warmer Luft, der Rhein kommt wieder in die Stadt, da muß der Mensch wohl schlimme Ohren kriegen. Deshalb habe ich auch alle Festivitäten abgesagt, an denen Düsseldorf jetzt sehr reich ist, wenn man wollte, könnte man jeden Abend wo anders tanzen, denn alles giebt jetzt Bälle, vom Prinzen bis zu den gemeinen Soldaten, die von den zusammengeschoßnen Strafgeldern, gestern auch einen Ball gegeben haben. Morgen fängt auch Immermann seine Vorlesungen an, seinen litterarischen rout wie ers nennt, weil er 88 Personen eingeladen hat, und kaum 70 lassen kann, er lies’t das Leben ein Traum, der gestiefelte Kater, Wallensteins Tod nach seiner Bearbeitung für die Scene, Hamlet, und den Oedipus des Sophokles; dazu studirt er als Mustervorstellung den Nathan ein, Seydelmann aus Stuttgart, der Mittwoch auftreten wird, macht Nathan, dann werde ich den Wasserträger einstudiren, Seydelmann spielt noch Faust, Clavigo und Shylock, gegen Ostern wird der Messias gegeben, und zum Armenconcert bin ich nach Elberfeld geladen, also Kunst vollauf. Jetzt sitze ich einem sehr bequemen Portraitmaler aus Elberfeld, der mir erlaubt beim Sitzen zu schreiben, zu lesen, zu thun was ich will, sein Portrait wird aber auch so völlig abscheulich, daß man es für jeden Saufbruder erkennen kann, nur aber für mich nicht, Steinbrück hat das seinige nach 3 Sitzungen wieder weggewischt. Übrigens ist das Leben nett und angenehm hier; Du liebst ja zu lachen, so muß ich Dir erzählen womit jetzt wir alle die Köpfe voll haben: dumme rebus zu machen. Es kam vor 3 Wochen die Rede davon, ich zeichnete einige von den alten, den folgenden Tag hatten einige Maler neue erfunden, die suchte ich wieder zu überbieten, und jetzt sind alle Wände der Atteliers mit rebus beschmiert, worunter denn auch einige von meiner Hand al fresco gemalt sind. Es ist zwar Schade fürs Porto, aber, wie gesagt, Du liebst das Lachen, also schick ich Dir hier ein Paar Pröbchen. Ihr werdet sie nicht geschwind errathen, und doch ist alles Deutsch, und ich hoffe zu erkennen.
No. 1.
No. 2.
No. 3.
No. 4
No. 1 ist ein sehr bekannter Name, das Ding was der Mann am Ende von no. 2 in der Hand hat, ist ein Dolch, das dritte Ding in no. 3 ist ein Schwein, und das 4te in no. 4 ein Ballen Zeug, alles andre spricht für sich selbst. Ich bin jetzt mit der Gesangscene für England beschäftigt, und die Partitur meines Rondo liegt fertig vor mir; Fanny soll es spielen, wenn es raus ist, das Ding gefällt mir gut, obschon es zu sehr concertmäßig ist, aber ich glaube es ist einiges Gute darin. Kannst Du mich nicht wissen lassen, wo die Gipsy Variations von denen Du schreibst, herausgekommen sind? Ich möchte sie sehr gerne zu Gesicht bekommen, weil sie Moscheles ganz umgearbeitet hat. Du schreibst aber, Du legtest eine schöne annonce ein, und es lag nichts im Briefe. Wenn übrigens ein Oesterreicher Postbeamte diesen Brief durchschnüffelte und käme an die rebus, so bekämst Du ihn nie, denn er lös’te sie nie auf. Ich hoffe aber ein besseres von unsern gebildeten Naglerianerus; à propos Beckchen, warum hast Du mir denn das Packet für Aachen nicht geschickt, und was heißt das, feindliche Stadt? Weil sie Ries zum Director wählen? Bah. Ich gehe zum Musikfest selbst nach Aachen, wenn ich nicht nach London oder nach Berlin im Mai reise. Also wenns wieder was zu besorgen giebt, bitt’ ich mirs aus. Ich vergaß drauf zu antworten, weil ich dachte die Frage wär nur Spas gewesen. Wegen Hensels Portrait habe ich schon 2mal an Mori geschrieben, und thu es heut zum 3ten male. Bitte liebe Mutter sage Paul, ich könnte ihm jetzt noch nichts schreiben, und würde es auch in den nächsten Wochen noch nicht können, weil bis dahin mehr bestimmt sein würde, als jetzt, über alle die Geschäfte, die er mir besorgt hat. Was die cmoll Symphonie bei Schlesinger betrifft, so bin ich doch sehr für das Scherzo aus gmoll, sonst fehlt alles Pikante und Ehrbare darin. Zelters Correspondenz, deren 3ten Band mir Immermann jetzt geliehen hat, finde ich traurig, und viele Stellen wirklich beleidigend; dennoch bin ich Vaters Meinung daß am gemeinsten Riemer bei der Sache auftritt, und wo ich ihn wiedersehe, soll ihm mein cutdead dafür gewiß nicht ausbleiben. Lebwohl, sehr liebe Mutter, und seid alle vielmal gegrüßt. Morgen ist nun mein Geburtstag wieder, der ist aber niemals vergnügt außer dem Hause, und diesmal thun mir die Ohren weh. Adio.
Dein
Felix MB.          
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Ohrenpein, und Componiren und ein wenig Heimweh haben die letzten Wochen ausgefüllt, daher entschuldige, wenn ich heut nicht viel</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_55855df3-fb3f-43b9-b3c5-61f25b467ef2">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 3, 847</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_1a589180-f2d7-4eda-bb1a-3acd983e7f2d"> <msDesc> <msIdentifier> <country>USA</country> <settlement>New York, NY</settlement> <institution key="RISM">US-NYp</institution> <repository>New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division</repository> <collection>*MNY++ Mendelssohn Letters</collection> <idno type="signatur">Vol. Vc/62 (179).</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1834-02-02-01" type="letter" xml:id="title_9553a775-8682-4060-a83b-ca0484904602">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 1. und 2. Februar 1834</title> <incipit>Liebe Mutter Habe vielen Dank für Deinen Brief vom 22sten mit der lieben Nachschrift von Vater. Ohrenpein, und Componiren und ein wenig Heimweh haben die letzten Wochen ausgefüllt, daher entschuldige, wenn ich heut nicht viel</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel. – Die Einordnung des Briefs in das Jahr 1834 ergibt sich aus den erwähnten Aufführungen. Aus Felix Mendelssohn Bartholdys Bemerkung »Morgen ist nun mein Geburtstag« (Z. 81) lässt sich schließen, dass der Brief am 1. Februar begonnen und am 2. Februar beendet wurde.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-02-01" xml:id="date_fb965fa1-5acc-492b-991f-57ad316f754e">1.</date> und <date cert="high" when="1834-02-02" xml:id="date_8ad78770-946a-4531-9d3d-0e544a69146a">2. Februar 1834</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_0a144cf5-1875-4e78-8645-779bb9f357b2">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_db2fa300-8d6f-4f98-99a2-9f0275c42b71"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0113260" resp="receiver" xml:id="persName_72b9c0bc-b565-47fa-b3f2-16c5d44aaeb7">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_99c70675-a88a-4c19-9eb0-81d729c08c12"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_41a65ec6-1fbf-40db-b5f3-cc5383598fcf"> <head> <address> <addrLine>An Mde.</addrLine> <addrLine>Mde. Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>Wohlgeboren</addrLine> <addrLine>Berlin</addrLine> <addrLine>Leipziger Straße no. 3.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_054de046-5997-4f3f-94e9-0dda945a78db"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Düsseldorf d. <date cert="high" when="1834-02-01" xml:id="date_8f3187eb-4720-42f1-9b6d-17992598bfa8">1 Febr.</date></dateline><p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Liebe Mutter</seg> Habe vielen Dank für Deinen Brief vom <date cert="high" when="1834-01-22" xml:id="date_aaca5682-ed87-46c7-9af4-374dac4ff6a6">22<hi rend="superscript">sten</hi></date> mit der lieben Nachschrift von <persName xml:id="persName_fb1208d5-d134-43e3-82eb-1b4d16cbe557">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>. Ohrenpein, und Componiren und ein wenig Heimweh haben die letzten Wochen ausgefüllt, daher entschuldige, wenn ich heut nicht viel vernünftiges zu schreiben weiß. Meine Ohren waren so anhaltend unartig, daß ich nun seit den letzten Tagen gar nicht mehr ausgegangen bin (weil es von Erkältung zu kommen scheint) und auch die Messe für morgen absagen mußte, um mich gründlich zu curiren. Es ist ganz unbedeutend, aber sehr langweilig, und wie ich nun so behaglich zu Hause sitze, den ganzen Tag zu thun habe, und auch manchen netten Einfall, da bekomme ich Abends um <formula rend="fraction_slash"> <hi rend="supslash">1</hi> <hi rend="barslash"></hi> <hi rend="subslash">2</hi> </formula> 9 zur Theestunde das Heimweh und möchte ich könnte zu Dir in die blaue Stube wandern, um meine Stimme über <persName xml:id="persName_c525e184-505d-42e5-bf19-eadd3da62252">Herrn von Holtei<name key="PSN0112072" style="hidden">Holtei, Karl Eduard von (1798-1880)</name></persName> mit abzugeben. Es geht alles recht gut und schön, so lange einem nichts fehlt, aber Ohrenpein habe ich am liebsten zu Hause, also werde ich auch wohl gesund am liebsten bei Euch sein. Die <title xml:id="title_d9331029-90b2-4a66-8173-7de20599fea7">Partitur des Wasserträgers<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108366" style="hidden" type="music">Les Deux Journées, ou Le Porteur d’eau</name></title> ist gestern angekommen, und ich habe mich schon sehr damit gefreut. Die Weihnachtsgeschenke gehn nun wirklich morgen mit der Fahrpost ab, der Himmel ist wieder ziemlich geworden, desto fleckiger ist die <title xml:id="title_b547e78e-e3af-4b64-85f4-d881f5c65c65">Partitur zur Melusina<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_puxpzygq-bn87-cfjg-qrll-dxwcdpgfuew1"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title> und ich bin neugierig, ob sich <persName xml:id="persName_d8a08972-e576-475b-9254-b71be03b3d54">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> gut herausfinden wird. Das ist prächtig, daß sie jetzt soviel und so schön spielt, <title xml:id="title_34f36102-ce80-4bc3-b4ac-4018256f58da">wenn i nur etwas davon hätt<name key="PSN0109699" style="hidden" type="author">Bäuerle, Adolf (eigtl. Johann Andreas) (Pseud.: Otto Hörn, J. H. Fels) (1786-1859)</name><name key="CRT0107974" style="hidden" type="literature">Die Bürger in Wien</name></title>’, und hören könnt’. Dies Wetter ist aber unerhört, im Hofgarten sind viele Bäume grün, alle Tage regnet es aus warmer Luft, der Rhein kommt wieder in die Stadt, da muß der Mensch wohl schlimme Ohren kriegen. Deshalb habe ich auch alle Festivitäten abgesagt, an denen Düsseldorf jetzt sehr reich ist, wenn man wollte, könnte man jeden Abend wo anders tanzen, denn alles giebt jetzt Bälle, vom <persName xml:id="persName_f2e5fdbd-7dab-4918-b80e-35c3d0658dd1">Prinzen<name key="PSN0113993" style="hidden">Preußen, Friedrich Wilhelm Ludwig Prinz von (1794-1863)</name></persName> bis zu den gemeinen Soldaten, die von den zusammengeschoßnen Strafgeldern, gestern auch einen Ball gegeben haben. Morgen fängt auch <persName xml:id="persName_d481f344-dfb9-44fe-be05-4d3c3a41701b">Immermann<name key="PSN0112169" style="hidden">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name></persName> seine Vorlesungen an, seinen litterarischen rout wie ers nennt, weil er 88 Personen eingeladen hat, und kaum 70 lassen kann, er lies’t <title xml:id="title_46940177-fb54-426a-b964-a371cfd160d7">das Leben ein Traum<name key="PSN0110244" style="hidden" type="author">Calderón de la Barca, Pedro (1600-1681)</name><name key="CRT0108334" style="hidden" type="dramatic_work">La vida es sueño</name></title>, <title xml:id="title_70db9980-4cd1-4883-95af-69149fb39697">der gestiefelte Kater<name key="PSN0115334" style="hidden" type="author">Tieck, Johann Ludwig (1773-1853)</name><name key="CRT0111069" style="hidden" type="literature">Der gestiefelte Kater</name></title>, <title xml:id="title_269ea1ef-8b15-4b2a-9b52-4b9aea2a5d25">Wallensteins Tod<name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759-1805)</name><name key="CRT0110677" style="hidden" type="dramatic_work">Wallensteins Tod</name></title> nach seiner Bearbeitung für die Scene, <title xml:id="title_9a6ca63e-ff20-4543-8070-c40129441be4">Hamlet<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564-1616)</name><name key="CRT0110859" style="hidden" type="dramatic_work">Hamlet (The Tragedy of Hamlet, Prince of Denmark)</name></title>, und den <title xml:id="title_310d5012-bd80-48fe-a173-723d125f43bc">Oedipus des Sophokles<name key="PSN0114972" style="hidden" type="author">Sophokles</name><name key="CRT0110895" style="hidden" type="dramatic_work">Oedipus auf Kolonos</name></title>; dazu studirt er als Mustervorstellung den <title xml:id="title_d6c5e4ac-64b2-4088-b125-dc1eaf5fa85e">Nathan<name key="PSN0112804" style="hidden" type="author">Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)</name><name key="CRT0109737" style="hidden" type="dramatic_work">Nathan der Weise</name></title> ein, <persName xml:id="persName_f6cc0027-6fca-4ea3-8f65-4d7df097f76b">Seydelmann<name key="PSN0114880" style="hidden">Seydelmann, Carl (1793-1843)</name></persName> aus Stuttgart, der Mittwoch auftreten wird, macht <title xml:id="title_fc23c6f4-feb2-4fc1-b92c-5e901b9fa828">Nathan<name key="PSN0112804" style="hidden" type="author">Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)</name><name key="CRT0109737" style="hidden" type="dramatic_work">Nathan der Weise</name></title>, dann werde ich den <title xml:id="title_2802251d-d3f8-4389-8382-fa11cc6e433c">Wasserträger<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108366" style="hidden" type="music">Les Deux Journées, ou Le Porteur d’eau</name></title> einstudiren, <persName xml:id="persName_6a7e3889-3bab-4449-809d-90bdfaa36329">Seydelmann<name key="PSN0114880" style="hidden">Seydelmann, Carl (1793-1843)</name></persName> spielt noch <title xml:id="title_51546f25-0609-4520-8ca4-da54f055adb5">Faust<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108814" style="hidden" type="dramatic_work">Faust. Der Tragödie erster Theil</name></title>, <title xml:id="title_018d711f-43ae-470d-833b-fe05025d44c0">Clavigo<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108807" style="hidden" type="dramatic_work">Clavigo</name></title> und <title xml:id="title_85881edd-738b-4671-9e0e-2079fc2fd6ea">Shylock<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564-1616)</name><name key="CRT0110863" style="hidden" type="dramatic_work">Der Kaufmann von Venedig (The Merchant of Venice)</name></title>, gegen Ostern wird der <title xml:id="title_792de3cd-4c68-4698-9e23-1de21710a1ae">Messias<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108996" style="hidden" type="music">Messiah HWV 56</name></title> gegeben, und zum Armenconcert bin ich nach Elberfeld geladen, also Kunst vollauf. Jetzt sitze ich einem sehr bequemen Portraitmaler aus Elberfeld, der mir erlaubt beim Sitzen zu schreiben, zu lesen, zu thun was ich will, sein Portrait wird aber auch so völlig abscheulich, daß man es für jeden Saufbruder erkennen kann, nur aber für mich nicht, <title xml:id="title_32767495-af7e-4ad3-a652-d40155043c3e">Steinbrück<name key="PSN0115099" style="hidden" type="author">Steinbrück, Eduard Carl (1802-1882)</name><name key="CRT0110978" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Porträt 1836)</name></title> hat das seinige nach 3 Sitzungen wieder weggewischt. Übrigens ist das Leben nett und angenehm hier; Du liebst ja zu lachen, so muß ich Dir erzählen womit jetzt wir alle die Köpfe voll haben: dumme rebus zu machen. Es kam vor 3 Wochen die Rede davon, ich zeichnete einige von den alten, den folgenden Tag hatten einige Maler neue erfunden, die suchte ich wieder zu überbieten, und jetzt sind alle Wände der Atteliers mit rebus beschmiert, worunter denn auch einige von meiner Hand al fresco gemalt sind. Es ist zwar Schade fürs Porto, aber, wie gesagt, Du liebst das Lachen, also schick ich Dir hier ein Paar Pröbchen. Ihr werdet sie nicht geschwind errathen, und doch ist alles Deutsch, und ich hoffe zu erkennen.</p><p style="paragraph_without_indent"><hi rend="underline">No</hi>. <hi rend="underline">1</hi>. <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_5fe18963-48ab-095d8-08c68-4772db01256f" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note></p><p style="paragraph_without_indent">No. 2. <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_2f1ed18e-2a8e-c827c-07a1c-c3bab12c6bd2" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note></p><p style="paragraph_without_indent">No. 3. <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_8a3b9db3-7c7f-e1f8f-17e47-11d843ba0543" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note></p><p style="paragraph_without_indent">No. 4 <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_5900dddd-eeba-3bee9-d4f92-f5439ba0810f" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note></p><p>No. 1 ist ein sehr bekannter Name, das Ding was der Mann am Ende von no. 2 in der Hand hat, ist ein Dolch, das dritte Ding in no. 3 ist ein Schwein, und das 4<hi rend="superscript">te</hi> in no. 4 ein Ballen Zeug, alles andre spricht für sich selbst. Ich bin jetzt mit der <title xml:id="title_7251dcf0-dc49-491b-a394-5501f8f8576b">Gesangscene<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ajll2rxh-d4ji-ejat-o33h-5vrx1iimn4ws"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_orchestra" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100231" style="hidden">»Infelice! – Ah, ritorna, età dell’ oro« für Sopran, obligate Violine und Orchester, 3. April 1834<idno type="MWV">H 4</idno><idno type="op"></idno></name></title> für England beschäftigt, und die <title xml:id="title_0ccdbbb5-c5ee-46b3-b6bf-bdc38f10bd09">Partitur meines Rondo<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pnedokln-i7yf-frpc-erov-m8v1nzaspwpl"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100352" style="hidden">Rondo brillant Es-Dur für Klavier und Orchester, [November 1833] bis 29. Januar 1834<idno type="MWV">O 10</idno><idno type="op">29</idno></name></title> liegt fertig vor mir; <persName xml:id="persName_04dd1128-e7b8-40e7-bcbd-d7d4947eacb9">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> soll es spielen, wenn es raus ist, das Ding gefällt mir gut, obschon es zu sehr concertmäßig ist, aber ich glaube es ist einiges Gute darin. Kannst Du mich nicht wissen lassen, wo <title xml:id="title_e846af3e-9f71-42fd-bbf7-1b7f89fe1830">die Gipsy Variations<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mcdwulcy-toxx-qqhq-ngml-gbdojhzo3unb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100351" style="hidden">Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester (Gemeinschaftskomposition mit Ignaz Moscheles), [29. April 1833]<idno type="MWV">O 9</idno><idno type="op"></idno></name></title> <title xml:id="title_fdf29ab6-b62e-4f4f-8278-4d85eca723bf">von denen<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110025" style="hidden" type="music">Duo concertant en Variations brillantes sur la Marche Bohémienne »Preciosa« c-Moll, op. 87b (Gemeinschaftskomposition mit → Felix Mendelssohn Bartholdy)</name></title> Du schreibst, herausgekommen sind? Ich möchte sie sehr gerne zu Gesicht bekommen, weil sie <persName xml:id="persName_f77344a1-3276-4d39-ad79-2f2f84c3504c">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> ganz umgearbeitet hat. Du schreibst aber, Du legtest eine schöne annonce ein, und es lag nichts im Briefe. Wenn übrigens ein Oesterreicher Postbeamte diesen Brief durchschnüffelte und käme an die rebus, so bekämst Du ihn nie, denn er lös’te sie nie auf. Ich hoffe aber ein besseres von unsern gebildeten <persName xml:id="persName_56125bc8-19d7-486d-af4d-471755f8fef5">Naglerianerus<name key="PSN0113537" style="hidden">Nagler, Karl Ferdinand Friedrich (seit 1823/24) von (1770-1846)</name></persName>; à propos <persName xml:id="persName_3be9ef28-55bf-4ba1-8089-16b4f2094a54">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, warum hast Du mir denn das Packet für Aachen nicht geschickt, und was heißt das, feindliche Stadt? Weil sie <persName xml:id="persName_9a7b13f5-c6db-4ca5-9741-e2c3d0348c67">Ries<name key="PSN0114191" style="hidden">Ries, Ferdinand (1784-1838)</name></persName> zum Director wählen? Bah. Ich gehe zum <placeName xml:id="placeName_c9884caf-947a-4e8b-bae0-69d5863eebf2">Musikfest<name key="NST0100321" style="hidden" subtype="" type="institution">16. Niederrheinisches Musikfest (1834)</name><settlement key="STM0100106" style="hidden" type="">Aachen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> selbst nach Aachen, wenn ich nicht nach London oder nach Berlin im Mai reise. Also wenns wieder was zu besorgen giebt, bitt’ ich mirs aus. Ich vergaß drauf zu antworten, weil ich dachte die Frage wär nur Spas gewesen. Wegen <title xml:id="title_d365b7d5-9d59-43c6-915f-5c52aa8936b2">Hensels Portrait<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109176" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1833)</name></title> habe ich schon 2mal an <persName xml:id="persName_aaef7726-f1bf-4801-af37-5de1bc2f7697">Mori<name key="PSN0113424" style="hidden">Mori, Nicolas (1796-1839)</name></persName> geschrieben, und thu es heut zum 3<hi rend="superscript">ten</hi> male. Bitte liebe Mutter sage <persName xml:id="persName_7144e282-e8c9-496d-99fd-588718d3798c">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>, ich könnte ihm jetzt noch nichts schreiben, und würde es auch in den nächsten Wochen noch nicht können, weil bis dahin mehr bestimmt sein würde, als jetzt, über alle die Geschäfte, die er mir besorgt hat. Was die <title xml:id="title_50a87e8d-4217-4e44-aeea-6b405d179fd3">cmoll Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_doxqoopb-ygkz-6bps-ahwa-4e08kxccntep"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name></title> bei <persName xml:id="persName_8b7b780b-10b8-4b18-9230-f160d180590e">Schlesinger<name key="PSN0114935" style="hidden">N. Simrock, Musikverlag in Bonn</name></persName> betrifft, so bin ich doch sehr für das <title xml:id="title_c6868dac-3361-49d7-9a4a-bf2195cadffd">Scherzo aus gmoll<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_c90n1xqc-d54h-mzz0-ptg6-zrqfruwilkab"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name></title>, sonst fehlt alles Pikante und Ehrbare darin. <persName xml:id="persName_fbf3f646-59c5-4238-8950-b65d6f781bef">Zelters<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> <title xml:id="title_3e9b9317-75ce-4888-9e3d-a63e9f15c709">Correspondenz<name key="PSN0114188" style="hidden" type="author">Riemer, Friedrich Wilhelm (1774-1845)</name><name key="CRT0110463" style="hidden" type="literature">Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 (Herausgabe)</name></title>, deren 3<hi rend="superscript">ten</hi> Band mir <persName xml:id="persName_48b14324-5b0e-4454-a09b-5c1c1ddbfdeb">Immermann<name key="PSN0112169" style="hidden">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name></persName> jetzt geliehen hat, finde ich traurig, und viele Stellen wirklich beleidigend; dennoch bin ich <persName xml:id="persName_6fa0a700-edaa-4152-bab3-a415411fc359">Vaters<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> Meinung daß am gemeinsten <persName xml:id="persName_a5b624f6-f34e-4ec5-99f8-8fca57dc30ec">Riemer<name key="PSN0114188" style="hidden">Riemer, Friedrich Wilhelm (1774-1845)</name></persName> bei der Sache auftritt, und wo ich ihn wiedersehe, soll ihm mein cutdead dafür gewiß nicht ausbleiben. Lebwohl, sehr liebe Mutter, und seid alle vielmal gegrüßt. Morgen ist nun mein Geburtstag wieder, der ist aber niemals vergnügt außer dem Hause, und diesmal thun mir die Ohren weh. <seg type="closer" xml:id="seg_49cc1629-4457-4c39-be4d-daba78869338">Adio.</seg></p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix MB.</signed></div></body> </text></TEI>