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fmb-1833-11-16-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm von Boguslawski in Cottbus <lb></lb>Düsseldorf, 16. November 1833 Entschuldigen Sie mein langes Stillschweigen auf Ihren sehr freundlichen Brief. Wie Sie es erwartet hatten langte er gerade hier an während ich ausgeflogen war und mich am OberRhein herumtrieb, theils um gute alte Kirchenmusik herbeizuschaffen, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 814

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA Washington, DC US-Wc Washington, DC, The Library of Congress, Music Division Whittall Collection Box 1, folder 31. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm von Boguslawski in Cottbus; Düsseldorf, 16. November 1833 Entschuldigen Sie mein langes Stillschweigen auf Ihren sehr freundlichen Brief. Wie Sie es erwartet hatten langte er gerade hier an während ich ausgeflogen war und mich am OberRhein herumtrieb, theils um gute alte Kirchenmusik herbeizuschaffen,

3 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Hake, Mendelssohn als Lehrer, S. 461 f.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

16. November 1833 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Boguslawski, Wilhelm von (1803-1874) Cottbus Deutschland deutsch
Herrn Herrn v: Boguslawsky Ob. l. G. Assessor Hoch Wohlgeboren in Cotbus. frei.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Lieber Herr v. Boguslawsky

Entschuldigen Sie mein langes Stillschweigen auf Ihren sehr freundlichen Brief. Wie Sie es erwartet hatten langte er gerade hier an während ich ausgeflogen war und mich am OberRhein herumtrieb, theils um gute alte Kirchenmusik herbeizuschaffen, die uns hier fehlte, theils um die Weinlese mitzumachen. Nach meiner Rückkunft warteten so vielfältige Geschäfte auf mich, und ich hatte bei den Anstalten für unsre Aufführungen dermaßen zu thun, daß wieder nicht ans Briefschreiben zu kommen war, und jetzt wo ich eigentlich sehe daß es den ganzen Winter hindurch eher ärger als besser damit werden wird, muß ich Ihnen in aller Eile meinen Dank und ein Lebenszeichen schicken, denn ein ordentlicher Brief wird es doch nicht. Es freut mich sehr, daß Sie sich fortwährend mit Musik so thätig beschäftigen, und es würde mir recht sehr lieb sein, wenn Sie mir etwas von Ihren Arbeiten zukommen lassen könnten: die Ouvertüre<name key="PSN0110007" style="hidden" type="author">Boguslawski, Wilhelm von (1803-1874)</name><name key="CRT0108251" style="hidden" type="music">Elfino</name> und der dritte Act, oder der erste noch dazu oder das Ganze, wenn es ginge; meine offenherzige Meinung darüber sollten Sie gewiß bekommen, und obwohl ich Ihnen nicht dafür stehe daß soviele außerordentlichs darin vorkämen, wie in beiliegendem Brief so würden dafür auch die großen guten Lehren und der vornehme Ton gespart sein, denn beide misfallen mir sehr. Eigentlich thut es mir leid, daß Sie ihn mir gar zugeschickt haben, denn es ist eine Art Urtheil darin wie ich es nirgends, aber am allerwenigsten über Musik und von Musikern liebe. Eher noch von Tischlern, da weiß der Meister wie die Fugen liegen müssen, und wie das Ungehobelte geputzt wird, aber da muß er auch Geselle und Lehrjunge gewesen sein, und kann sich nicht selbst auf einmal dazu machen; und wer ein rechter Tischler ist sieht am Ende, glaub’ ich, jeden Tisch mit einer gewissen Liebe an. Das kalte Raisonniren über Musik ist mir ganz zuwider. Und somit werd’ ich vielleicht mehr tadeln und weniger loben, aber beides vielleicht aufrichtiger und Sie müssen mir nur im Voraus versprechen meinen Brief keinem Musiker weiter zu zeigen und ihn mir nicht mehr zu verübeln oder anzurechnen, als manches verlorne oder gewonnene Schach. Und haben Sie Dank, daß Sie fortfahren meiner so freundlich zu gedenken.

Wir haben am heil. Caecilientage die erste Aufführung unsres neuen Düsseldorfer MusikVereinsMusikvereinDüsseldorfDeutschland, wir geben die Ouvertüre zu Egmont<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108052" style="hidden" type="music">Ouvertüre und Begleitmusik zu Goethes Trauerspiel »Egmont« op. 84</name>, ein Clavier Concert<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vi4af480-lzkh-w4pc-m1jv-6h36hyxk1md2"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100349" style="hidden">Konzert Nr. 1 g-Moll für Klavier und Orchester bzw. Streichorchester, [November 1830 bis Oktober 1831]<idno type="MWV">O 7</idno><idno type="op">25</idno></name> von mir, und Alexanders Fest<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108949" style="hidden" type="music">Alexander’s Feast or The Power of Musick HWV 75</name> von Händel, welches für diesen Tag (22 Nov.) componirt worden ist. Die beiden ersten HauptProben sind schon sehr gut vorwärts gegangen und da wir noch zwei GeneralProben machen, so denk ich es wird gut klingen. Aber zu thun giebt es viel, und so entschuldigen Sie wenn ich abbreche. Lassen Sie bald wieder von sich hören und sehen, wenn auch nur Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.statt der Person. Jetzt schließe ich gar, wie ReissigerReißiger (Reissiger), Carl Gottlieb (1798-1859) „kommen Sie denn nicht einmal an den Rhein?“

Leben Sie wohl, empfehlen Sie mich Ihrer Frau GemahlinnBoguslawski, Wassilissa von (1809-1895) wenn sie sich von der AusstellungKöniglich Preußische Akademie der KünsteBerlinDeutschland her meiner erinnert

Ihr ergebnerFelix Mendelssohn Bartholdy.Düsseldorf 16 Nov. 1833
            Lieber Herr v. Boguslawsky
Entschuldigen Sie mein langes Stillschweigen auf Ihren sehr freundlichen Brief. Wie Sie es erwartet hatten langte er gerade hier an während ich ausgeflogen war und mich am OberRhein herumtrieb, theils um gute alte Kirchenmusik herbeizuschaffen, die uns hier fehlte, theils um die Weinlese mitzumachen. Nach meiner Rückkunft warteten so vielfältige Geschäfte auf mich, und ich hatte bei den Anstalten für unsre Aufführungen dermaßen zu thun, daß wieder nicht ans Briefschreiben zu kommen war, und jetzt wo ich eigentlich sehe daß es den ganzen Winter hindurch eher ärger als besser damit werden wird, muß ich Ihnen in aller Eile meinen Dank und ein Lebenszeichen schicken, denn ein ordentlicher Brief wird es doch nicht. Es freut mich sehr, daß Sie sich fortwährend mit Musik so thätig beschäftigen, und es würde mir recht sehr lieb sein, wenn Sie mir etwas von Ihren Arbeiten zukommen lassen könnten: die Ouvertüre und der dritte Act, oder der erste noch dazu oder das Ganze, wenn es ginge; meine offenherzige Meinung darüber sollten Sie gewiß bekommen, und obwohl ich Ihnen nicht dafür stehe daß soviele außerordentlichs darin vorkämen, wie in beiliegendem Brief so würden dafür auch die großen guten Lehren und der vornehme Ton gespart sein, denn beide misfallen mir sehr. Eigentlich thut es mir leid, daß Sie ihn mir gar zugeschickt haben, denn es ist eine Art Urtheil darin wie ich es nirgends, aber am allerwenigsten über Musik und von Musikern liebe. Eher noch von Tischlern, da weiß der Meister wie die Fugen liegen müssen, und wie das Ungehobelte geputzt wird, aber da muß er auch Geselle und Lehrjunge gewesen sein, und kann sich nicht selbst auf einmal dazu machen; und wer ein rechter Tischler ist sieht am Ende, glaub’ ich, jeden Tisch mit einer gewissen Liebe an. Das kalte Raisonniren über Musik ist mir ganz zuwider. Und somit werd’ ich vielleicht mehr tadeln und weniger loben, aber beides vielleicht aufrichtiger und Sie müssen mir nur im Voraus versprechen meinen Brief keinem Musiker weiter zu zeigen und ihn mir nicht mehr zu verübeln oder anzurechnen, als manches verlorne oder gewonnene Schach. Und haben Sie Dank, daß Sie fortfahren meiner so freundlich zu gedenken.
Wir haben am heil. Caecilientage die erste Aufführung unsres neuen Düsseldorfer MusikVereins, wir geben die Ouvertüre zu Egmont, ein Clavier Concert von mir, und Alexanders Fest von Händel, welches für diesen Tag (22 Nov. ) componirt worden ist. Die beiden ersten HauptProben sind schon sehr gut vorwärts gegangen und da wir noch zwei GeneralProben machen, so denk ich es wird gut klingen. Aber zu thun giebt es viel, und so entschuldigen Sie wenn ich abbreche. Lassen Sie bald wieder von sich hören und sehen, wenn auch nur statt der Person. Jetzt schließe ich gar, wie Reissiger „kommen Sie denn nicht einmal an den Rhein?“
Leben Sie wohl, empfehlen Sie mich Ihrer Frau Gemahlinn wenn sie sich von der Ausstellung her meiner erinnert
Ihr ergebner
Felix Mendelssohn Bartholdy.
Düsseldorf 16 Nov. 1833          
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Eher noch von Tischlern, da weiß der Meister wie die Fugen liegen müssen, und wie das Ungehobelte geputzt wird, aber da muß er auch Geselle und Lehrjunge gewesen sein, und kann sich nicht selbst auf einmal dazu machen; und wer ein rechter Tischler ist sieht am Ende, glaub’ ich, jeden Tisch mit einer gewissen Liebe an. Das kalte Raisonniren über Musik ist mir ganz zuwider. Und somit werd’ ich vielleicht mehr tadeln und weniger loben, aber beides vielleicht aufrichtiger und Sie müssen mir nur im Voraus versprechen meinen Brief keinem Musiker weiter zu zeigen und ihn mir nicht mehr zu verübeln oder anzurechnen, als manches verlorne oder gewonnene Schach. Und haben Sie Dank, daß Sie fortfahren meiner so freundlich zu gedenken.</p><p>Wir haben am heil. 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