fmb-1833-10-10-01
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Düsseldorf, 9. und 10. Oktober 1833
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
6 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Es ist jetzt Morgens ganz frühe, und doch bin ich schon 3mal unterbrochen worden; wenn es eine Stunde später ist so muß ich ausgehen und der Tag ist wieder fort; also schreibe ich jetzt durch dick und dünn, besonders um zu melden, daß die
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O Gott, dies ist ein schrecklich kleinstädtischer Brief. Wie oft kommt das Rathhaus darin vor! Aber das Herz ist voll Schöppen und Schoppen, deshalb geht der Mund davon über, d. h. aber nur figürlich.
P. S. Von jetzt an grüße ich keinen mehr, damit [grüße] ich sehr alle!
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Düsseldorf d. 9 Oct. 1833Lieber Vater Es ist jetzt Morgens ganz frühe, und doch bin ich schon 3mal unterbrochen worden; wenn es eine Stunde später ist so muß ich ausgehen und der Tag ist wieder fort; also schreibe ich jetzt durch dick und dünn, besonders um zu melden, daß die Familie Dirichlet vorgestern Morgen von hier nach Berlin abgereis’t ist. Sie werden hoffentlich mit diesem Brief zusammen, vielleicht noch vor ihm eintreffen; das wäre mir lieb, wenn er unnütz wäre, und wenn Ihr alle wohl und froh bei seiner Ankunft zusammen säßet. Prächtig gesund waren sie alle drei bei der Abfahrt, Walter schrie gewaltig, bis die Pferde anzogen, sowie der Wagen sich bewegte, fing er an zu knurren, wurde behaglich, schlief 20 Schritt vom Thorweg ab ein (das hat er gewiß schon für eine große Reise gehalten) wir kuckten in den Korb, aber er blieb beim Schlafen, und bis Görresheim wohin ich mitfuhr, ist er nicht aufgewacht. Zum Abschied sangen Beckchen und Dir. und ich ein Studentenlied, dann ging ich langsam nach Düsseldorf zurück, in dem schönen Wetter, das ich gebraut hatte. Mögen sie wohl bei Euch anlangen, und gleich ihr Wort halten und mir schreiben, wenn sie da sind. – Vorgestern kam ein Brief an mich, in welchem folgendes stand: „Mein lieber Gustav hiebey überschicke ich Ihnen in Auftrag der Mama die Ansichten von Düren. Die beiden Alten sind mit Elwira nach Motzenborn (sic!) Ich bin vieler Geschäfte wegen verhindert die Spazierfahrt mitzumachen. Ich hoffe, daß Papa und Mama bis zum 20 wo ich auch nach Aachen muß bei uns bleiben werden; allein aus der Rheinreise scheint nichts zu werden. Adieu mein guter herrlicher Freund; machen Sie viele herzliche Empfehlungen von uns allen an Frau Rebecca. Wir grüßen Sie so herzlich als wir Sie aufrichtig lieben. Geben Sie uns recht bald von Ihnen Nachrichten. JWergifosse. Viele Empfehlungen an Hrn F. Mendelsohn Bartholdy mit Bitten den Einladungen des Hrn. Engels nachzukommen. “ Das letzte braucht Dir. nicht zu bestellen; aber ich wünsche zu wissen, ob ich das erste (nämlich die Dürener Ansichten) die in einer langen Rolle versiegelt vor mir liegen, nach Berlin schicken soll (per Post?) Desgleichen ob ich ein Paar dicke wollene blaue Strümpfe, gezeichnet D. 2 auch auf die Fahrpost geben, oder etwa selbst tragen soll? Um sie auszutreten, oder sonst. Sie kamen mir an der Hand des Hausmädchens entgegen, als ich aus Görresheim zurückkehrte, und waren auf no. 13 bei Beeking liegen geblieben. – Einen großen bull habe ich gemacht, lieber Vater, und mich schon selbst sehr darum gescholten, entschuldige mich so eher, beim Auspacken nämlich habe ich die Stellmacherrechnungen von Groschop in Ehrenbreitstein attestirt in meiner eignen Brieftasche gefunden, und bin nun Ursache daß Du sie vergeblich in der Deinigen gesucht hast, was mir sehr fatal ist. Ich hatte diese Brieftasche den ersten Tag hier ganz übersehen und so kam es daß ich mir einbildete, Du habest die Rechnungen dort behalten. Morgen werd ich es nun abmachen, wenn ich sonst vor Stadtmusikanten und Hoboisten und Conferenzen und Rathhäusern dazu kommen kann. Zum Glück ist der Sattler ein ehrlicher Mann. Jetzt will ich Dir wieder ein Stück Tagebuch schicken, denn von der Reise ist noch nachzutragen, was ich von Veits Bildern gesehen habe, weil das Hensel interessirt. Zur Ausschmückung der Plafonds im Stedelschen Instit. hat er für den altdeutschen Saal zwei Compositionen gemacht, von denen mir namentlich die eine, die drei bildenden Künste ganz vortrefflich gefällt. Da ist eine Anmuth und Unschuld in den drei Gestalten, wie sie einem heut zu Tage selten vorkommen, und das ist es auch und eine gewisse Ruhe und Einfachheit die mich in allem was er macht anzieht. Es ist wirklich Frömmigkeit in seinen Bildern zu sehen, und ein ruhiges liebenswürdiges Innere, unbekümmert um viel Lärmen in der Welt. Auch die zweite Composition: Das Wiedererwachen der Kunst, die durch den christlichen Engel getröstet oder neubelebt wird gefällt mir. Dann hat er den Schild des Achilles componirt, ganz wie ihn Homer beschreibt, und thut sich viel darauf zu Gute, daß Alles in dieser eng gegebnen Form so zusammensteht, wie es dort im Gedicht folgt. Aber weiter hat mir auch nichts darin geschienen, schöne Einzelheiten natürlich ausgenommen; zu Homerischen Menschen und zu einem Schild von Vulcan, möchte ich mehr haben, als er dargestellt hat, da braucht es auch etwas Ungeschlachtheit und sehr derbes Zutappen und das hat er nun freilich nicht, und darum scheint mir es fast matt. Eine neue Composition aber, die zu einem großen Frescobilde im Saal bestimmt ist, wird wieder wunderschön, weils wieder ein christlicher Gegenstand ist. Das sind die Heiden in den Wäldern auf der einen Seite, zu denen von der andern her die christliche Religion mit ihrem ganzen Gefolge, den Künsten und Wissenschaften, dem Ritterthum, den Märtyrern, der Geistlichkeit einzieht und ihnen helles Licht bringt, so daß auf der einen Seite freie bebaute lustige Landschaft ist die sich auf der andern nach und nach verliert bis es im dunkeln ernsthaften Wald endigt. Und zwischen beiden steht Bonifacius an der umgehauenen Eiche und hat eben seine Predigt vollendet, als der Zug herankommt. Übrigens ist Veit ein prächtiger Kerl und läßt Dich grüßen, Hensel. Nun sollt ich noch von zwei netten Frankfurterinnen erzählen, die meine Lieder sehr lieblich singen und überhaupt hübsch sind, und von der Reise über Wiesbaden und Schwalbach, wie es bei Nassau wunderschön wird, wie mir eine junge Engländerinn begegnete, die mit der Harke auf der Schulter zum Heumachen ging, aber mich ruft die Düsseldorfer Pflicht; nämlich um sich beschreiben zu lassen, denn Du sagst mir, daß Du davon wissen willst, lieber Vater. Das ist nun eine höchst lustige Pflicht, nur zerreißen einem die Stiefel dabei, denn ich habe herumlaufen müssen in diesen Tagen, wie toll. Es lag alles sehr im Argen, und ich kann bis jetzt nicht einmal einen ordentlichen Boten kriegen; indeß wird es besser werden, und sie zeigen alle soviel Liebe und Lust zur Sache, daß es eine Freude ist. Ganz prächtig gefiel mir die erste Zusammenkunft des großen Musikvereins am Montag. Sie versammelten sich auf dem Rathhause im Sitzungssaal, der Oberbürgermeister präsidirte, die Stimmzettel wurden von den Rathsdienern vertheilt, und die Concert-Angelegenheit wurde so ernsthaft und wichtig besprochen, daß man sah, es war eine Sache der Stadt geworden. Der Ausschuß wurde gewählt (natürlich sind der Bürgermeister und Woringen darin) hat sich auch schon einmal seitdem versammelt, wird zum 2ten male Sonnabend draußen in Beckers Saale bei einem Schöppchen zusammenkommen, und am 22sten November (Caecilientag) wird wahrscheinlich das erste Concert sein. Ich denke es soll aus der Ouvertüre zu Iphigenia, einem Clavier-Concert von Beethoven, und dem Alexander-fest bestehen. Oder wir machen statt der beiden ersten Stücke die Ouv. zu Egmont von Beethoven, dann eine Arie von Haydn, und dann ein Clavier-Concert von Mozart. (Das scheint mir aber zu lang) . Was meinst Du, Fanny? Oder Mach einen andern Vorschlag, damit Dein Namenstag würdig gefeiert wird. Es wäre hübsch wenn es grade auf den Tag fallen könnte, damit wir Düsseldorfer uns höflich gegen Dich bezeigen könnten. Bauen wir doch dem Kronprinzen Ehrenpforten, malen ihm einen Transparent, geben ihm einen Ball (allwo ich tanzen werde) und schicken ihm Jungfrauen entgegen. Eben kommt wieder ein Brief den ich copire, heut hab ichs bequem, (ich wollte nur ich könnte die Handschrift auch copiren, die sieht aus wie Steindruck, so fest und egal und officiell und rathhausmäßig. Drüber steht „Es gereicht mir zu wahrem Vergnügen Ew. Wohlgeboren benachrichtigen zu können, daß die hohe Regierung auf den Antrag meines Herrn Amtsvorgängers und des Stadtrathes Wohlderselben (sic!) Anstellung als städtischen Music Directors genehmigt und zur Ergänzung des Ihnen contractmäßig zugesicherten Gehaltes, aus der Stadtkasse einen jährlichen Zuschuß von Zweihundert Thaler und zwar vorläufig auf drei Jahre festgesetzt hat. Ich wünsche gleich allen hiesigen Freunden der Tonkunst, daß es Ihnen Herr Director, in unserer Stadt recht wohlergehen und so gefallen möge, daß Sie weit über die verabredeten 3 Jahre hinaus in unsrer Mitte zu verweilen, und unseren Bürgern noch manchen schönen Genuß zu schaffen Sich bewogen finden möchten. Erlauben Ew. Wohlgeboren, daß ich Ihnen bei dieser Gelegenheit die Fortdauer meiner ausgezeichneten Hochachtung versichre. Der Oberbürgermeister v. Fuchsius. “ Nun bin ich also bestallt. Nächste Woche halten wir einen Umzug durch die Schulen und das Gymnasium und wohnen überall einer Singstunde bei, denn wir wollen Menschen menschlich sehn, und dann strafen, weil ich fürchte zu lohnen wird es wenig geben, auch besteht die Belohnung nur darin daß die Jungen mit in den Chor genommen werden und in der Kirche und bei den Aufführungen mithelfen; so ein Paar gute Knabenstimmen fluschen sehr. Gestern gab es aber eine rührende Scene. Es ist am nächsten Sonntag eine Prozession (vorher muß ich eine Messe aufführen) und dabei ist bisjetzt Musik gewesen, für die gar kein Beiwort passen soll. Simon, des Trompeters Schwiegervater, schlug den Tact erbärmlich schön, und zwei abgelebte Kater (die Clarinett blasen) quälten sich ihm beizustehn. Außerdem war noch eine Posaune dabei, 12 Kerls im Ganzen, und sie blasen Kirmesmärsche. Ein Kaplan kam und klagte mir seine Noth, der Pastor sagte es sei ein Scandal, der Bürgermeister sagte sein Vorgänger sei evangelisch gewesen, der hätte sichs gefallen lassen, aber er wolle selbst mitgehen nun müsse auch die Musik besser sein; Simon wurde vorgefordert und erschien. Ein ganz alter, verdrießlicher Musikant mit einem schabigen Rocke, und als sie ihm auf den Pelz fuhren, sagte er: er werde und wolle keine bessere Musik machen; wollten wir es besser haben, so möchten wir es einem anderen geben. Er wisse wohl, daß man jetzt viel Ansprüche mache, es solle jetzt Alles schön klingen, das sey zu seiner Zeit nicht gewesen, und er mache es noch ebenso gut wie damals. Da wurde es mir wahrhaftig schwer, ihm die Sache abzunehmen, obwohl es die anderen gewiß besser machen werden, aber ich dachte mir so, wenn ich in 50 Jahren mal auf ein Rathhaus gerufen würde, und müßte so sprechen, und ein Gelbschnabel schnauzte mich an, und mein Rock wäre so schabig, und ich wüßte eben auch gar nicht, warum alles besser klingen sollte und da wurde mir schlecht zu Muth. Und nun kam der alte Mann heut früh um 8 zu mir und bat ich möchte doch wenigstens seinen Pflegesohn dabei lassen, der spiele gewiß gut und ich versprachs ihm, und mir fielen die Geschichten ein mit denen ich Paul so oft geärgert habe, es war um aus der Haut zu fahren. – Der Gesangverein gestern Abend tröstete mich etwas. Wir probirten erst die Messe für Sontag (ich muß eine von Haydn nehmen, weil alle andern die da sind, noch lustiger sind, Sonnabend 1 2 3 ist Probe in der Franziskanerkirche) die ziemlich glatt ging, und dann, weil die Musik gar nicht sehr gefiel, nahm ich ein Paar Chöre aus Israel wieder vor; die gingen wieder mit einer Kraft und Begeisterung, und sie wütheten alle dermaßen hinein, daß es herzerhebend war. Auch waren gewiß an 70 Sänger da, und es melden sich neue Mitglieder, die Sache geht gut. Zum 2ten Concert will ich ein Stück von Beethoven, eins von Weber, eins von mir nehmen, und dann Acis und Galatea von Händel. Halt, hier ist eine wunderschöne Geschichte, die ich geschwind einschiebe, sonst vergeß ich sie. Sontag war ein großes diner, wo stark poculirt wurde, endlich kam ein Pokal, der faßte zwei Flaschen Wein, und war voll 22er Rheinwein, es wurde Stille geboten und ein Rath stand auf und hielt folgende Rede: „Es ist mir der ehrenvolle Auftrag geworden, die Gesundheit unsres neuen Oberbürgermeisters in diesem Wein auszubringen. Möge er uns wohl schmecken! Und möge der liebe Gott in diesem Jahre uns ein ähnliches Gewächs erndten lassen. “ Hoch! riefen wir Alle, aber ich wollte ich könnt’ Euch das schmunzelnde Gesicht malen, wie es den Niersteiner ansah und den Bürgermeister darüber vergaß. Bitte, goutirt dies. – Auch Gehalt habe ich nun zum erstenmal bekommen, und ordentlich in meine Schubfächer vertheilt, die Miethe apart, &c. Auch die Hemdkragen laß ich mir ändern, liebe Mutter. Auch von der Bibliothek des Musikvereins habe ich einen neuen Catalog gemacht, weil der alte zwar wunderschön neu geschrieben, aber keine Nummer drin richtig war. Es ist fast lauter scheusliches Zeug da, und nun so ein 40 Sopranstimmen von einer Hymne von Leidesdorf, oder von einem heiligen Lied von J. P. Schmidt, oder einer Cantate von Kunzen durchzuzählen, ist kein Spas, und sie sind so staubig und werden nie mehr gebraucht. Indeß ich dachte an Zelters Seb. Bachs, und habe den Katalog ganz fertig, und es werden ordentliche Statuten gemacht, und von jeder Directionssitzung ein kleines Protocoll aufgenommen, damit sie sich nicht mehr schimpfen und zanken, zwei Versöhnungen habe ich richtig schon durchgesetzt. Das ist nun alles sehr vergnügt, lieber Vater; aber das ist nicht die Traube. Sondern nach der springe ich morgen wieder los, wenn ich an meine Ouvertüre zu Melusina wieder gehe, und wieder arbeiten kann. Und das ist es worauf und worüber ich mich freue und was mich sehr vergnügt macht. Lebewohl für heut. O Gott, dies ist ein schrecklich kleinstädtischer Brief. Wie oft kommt das Rathhaus darin vor! Aber das Herz ist voll Schöppen und Schoppen, deshalb geht der Mund davon über, d. h. aber nur figürlich. Lebt alle wohl. Felix MB. P. S. Von jetzt an grüße ich keinen mehr, damit grüße ich sehr alle! 2tes Postscr. Fräulein Luisen’s Brief an Dr. Möller habe ich wohl abgegeben, ihn selbst aber nicht getroffen, und keinen seiner Familie. Ich lasse sie nicht grüßen vide 1stes Postscr. 3tes P. S. Rosen muß bald nach Berlin kommen. Ende October schrieb er mir. Fanny! wie steht es mit den Servietten? Bitte, schick sie doch. 4tes P. S. Natürlich hat Hauser Alles öffentlich gesagt, und Weinlig ins Gesicht. Der bat ihn, er möchte die Partituren der Thomasschule wiederschenken, als guter Bürger. Hauser ist aber ein Böhme, und wollte keinen Patriotismus haben, und behielt sie. 5tes P. S. Adies (den 10ten October) 6tes P. S. Eben kommt der Brief vom 6ten an. Danke für Servietten und Alles. Aber schreiben thu ich heut nichts mehr, Sonnabend über 8 Tage aber, ich bin ja schon homerisch. Adies.
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Prächtig gesund waren sie <persName xml:id="persName_f32ce28d-e53c-4259-9436-509091027fbd">alle drei<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name><name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name><name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> bei der Abfahrt, <persName xml:id="persName_699cf9cb-0815-4902-8dd2-5bb7f03234d2">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> schrie gewaltig, bis die Pferde anzogen, sowie der Wagen sich bewegte, fing er an zu knurren, wurde behaglich, schlief 20 Schritt vom Thorweg ab ein (das hat er gewiß schon für eine große Reise gehalten) wir kuckten in den Korb, aber er blieb beim Schlafen, und bis Görresheim wohin ich mitfuhr, ist er nicht aufgewacht. Zum Abschied sangen <persName xml:id="persName_ba2ed34e-610b-478e-bf20-4bdd2865610e">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und <persName xml:id="persName_aac2350a-1b45-44c3-a82c-ef552f0eb991">Dir<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName>. und ich ein Studentenlied, dann ging ich langsam nach Düsseldorf zurück, in dem schönen Wetter, das ich gebraut hatte. Mögen <persName xml:id="persName_cdfbba3f-aec8-419e-9305-8ea40141c31d">sie<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name><name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name><name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name><name key="PSN0110664" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Familie von → Johann Peter Gustav Lejeune D.</name></persName> wohl bei Euch anlangen, und gleich ihr Wort halten und mir schreiben, wenn sie da sind. – Vorgestern kam ein Brief an mich, in welchem folgendes stand: „<persName xml:id="persName_68260168-7649-4475-8768-e0224a2f8002">Mein lieber Gustav<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> hiebey überschicke ich Ihnen in Auftrag der <persName xml:id="persName_289a8eea-42ff-42f0-8e29-0089730aa95a">Mama<name key="PSN0110667" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName> die Ansichten von Düren. <persName xml:id="persName_36354b72-4997-4aac-9f17-179e5593e930">Die beiden Alten<name key="PSN0110671" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Arnold Remaklus Maria (1762-1837)</name><name key="PSN0110667" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName> sind mit <persName xml:id="persName_510cf83f-65d9-46bc-9773-bb83423c536a">Elwira<name key="PSN0115709" style="hidden">Wergifosse, Elvira (1804-1879)</name></persName> nach Motzenborn (sic!) Ich bin vieler Geschäfte wegen verhindert die Spazierfahrt mitzumachen. Ich hoffe, daß <persName xml:id="persName_2526af04-ab70-4aa7-8434-6b607efcddcf">Papa<name key="PSN0110671" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Arnold Remaklus Maria (1762-1837)</name></persName> und <persName xml:id="persName_bd0d8dbd-d2d7-4312-a65c-879fc9ff5e77">Mama<name key="PSN0110667" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName> bis zum 20 wo ich auch nach Aachen muß bei uns bleiben werden; allein aus der Rheinreise scheint nichts zu werden. Adieu mein guter herrlicher Freund; machen Sie viele herzliche Empfehlungen von uns allen an <persName xml:id="persName_115a90d8-30a4-49e0-b9ff-945cf818b806">Frau Rebecca<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>. Wir grüßen Sie so herzlich als wir Sie aufrichtig lieben. Geben Sie uns recht bald von Ihnen Nachrichten. <persName xml:id="persName_c3c7c527-c144-4d7f-a205-cdcb070b72b5">JWergifosse<name key="PSN0115708" style="hidden">Wergifosse, Cornelius Leonard Joseph (1797-1847)</name></persName>. Viele Empfehlungen an Hrn F. Mendelsohn Bartholdy mit Bitten den Einladungen des <persName xml:id="persName_3a0e64f3-65e6-43fa-82a7-c56187774262">Hrn. Engels<name key="PSN0110914" style="hidden">Engels, Stephan</name></persName> nachzukommen.“ Das letzte braucht Dir. nicht zu bestellen; aber ich wünsche zu wissen, ob ich das erste (nämlich die Dürener Ansichten) die in einer langen Rolle versiegelt vor mir liegen, nach Berlin schicken soll (per Post?) Desgleichen ob ich ein Paar dicke wollene blaue Strümpfe, gezeichnet <persName xml:id="persName_4a970825-9cd8-44fa-9893-d9b6cac373b5">D.<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> 2 auch auf die Fahrpost geben, oder etwa selbst tragen soll? Um sie auszutreten, oder sonst. Sie kamen mir an der Hand des Hausmädchens entgegen, als ich aus Görresheim zurückkehrte, und waren auf no. 13 bei <persName xml:id="persName_5b99c27e-dd27-41c6-b387-e87c6b5adde8">Beeking<name key="PSN0109762" style="hidden">Beeking, Christian (1785-1862)</name></persName> liegen geblieben. – Einen großen bull habe ich gemacht, <persName xml:id="persName_3295827a-0a2c-4e55-8aa0-a71beaf4ce8d">lieber Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>, und mich schon selbst sehr darum gescholten, entschuldige mich so eher, beim Auspacken nämlich habe ich die Stellmacherrechnungen von <persName xml:id="persName_2d3a547e-236e-4dbe-9d8c-20adddce434c">Groschop<name key="PSN0111562" style="hidden">Groschopp, Peter Josef von (1794-1858)</name></persName> in Ehrenbreitstein attestirt in meiner eignen Brieftasche gefunden, und bin nun Ursache daß Du sie vergeblich in der Deinigen gesucht hast, was mir sehr fatal ist. Ich hatte diese Brieftasche den ersten Tag hier ganz übersehen und so kam es daß ich mir einbildete, Du habest die Rechnungen dort behalten. Morgen werd ich es nun abmachen, wenn ich sonst vor Stadtmusikanten und Hoboisten und Conferenzen und Rathhäusern dazu kommen kann. Zum Glück ist der Sattler ein ehrlicher Mann. Jetzt will ich Dir wieder ein Stück Tagebuch schicken, denn von der Reise ist noch nachzutragen, was ich von <persName xml:id="persName_c35781e2-4d18-4ca1-a365-179b3ed487ad">Veits<name key="PSN0115472" style="hidden">Veit, Philipp (1793-1877)</name></persName> Bildern gesehen habe, weil das <persName xml:id="persName_8303cc93-bd4b-47cb-ad42-0e421dde2119">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> interessirt. Zur Ausschmückung der Plafonds im <placeName xml:id="placeName_13fe648a-5e73-473a-97d5-d939919f455c">Stedelschen Instit.<name key="NST0100435" style="hidden" subtype="" type="institution">Städelsches Kunstinstitut</name><settlement key="STM0100204" style="hidden" type="">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hat er für den altdeutschen Saal <title xml:id="title_0e754818-7b39-46a4-9e28-e9356630ada5">zwei Compositionen<name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793-1877)</name><name key="CRT0111137" style="hidden" type="art">Die Einführung der Künste in Deutschland durch das Christentum</name><name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793-1877)</name><name key="CRT0111133" style="hidden" type="art">Allegorische Gestalten der Architektur, Plastik und Malerei</name></title> gemacht, von denen mir namentlich die eine, <title xml:id="title_89152444-464c-4b6a-8598-682052374d51">die drei bildenden Künste<name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793-1877)</name><name key="CRT0111133" style="hidden" type="art">Allegorische Gestalten der Architektur, Plastik und Malerei</name></title> ganz vortrefflich gefällt. Da ist eine Anmuth und Unschuld in den drei Gestalten, wie sie einem heut zu Tage selten vorkommen, und das ist es auch und eine gewisse Ruhe und Einfachheit die mich in allem was er macht anzieht. Es ist wirklich Frömmigkeit in seinen Bildern zu sehen, und ein ruhiges liebenswürdiges Innere, unbekümmert um viel Lärmen in der Welt. Auch die zweite Composition: Das <title xml:id="title_bb537366-0701-4963-b109-f57466e6095d">Wiedererwachen der Kunst<name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793-1877)</name><name key="CRT0111137" style="hidden" type="art">Die Einführung der Künste in Deutschland durch das Christentum</name></title>, die durch den christlichen Engel getröstet oder neubelebt wird gefällt mir. Dann hat er den <title xml:id="title_06d22568-7065-4101-9159-4dac456e9de5">Schild des Achilles<name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793-1877)</name><name key="CRT0111145" style="hidden" type="art">Schild des Achilleus</name></title> componirt, ganz wie ihn <title xml:id="title_fb2faee6-7311-42a5-827b-1ee639a7cedf">Homer<name key="PSN0112080" style="hidden" type="author">Homer</name><name key="CRT0109350" style="hidden" type="literature">Ilias</name></title> beschreibt, und thut sich viel darauf zu Gute, daß Alles in dieser eng gegebnen Form so zusammensteht, wie es dort im <title xml:id="title_dda25f26-206d-46c2-bd2e-8ec49d5c132b">Gedicht<name key="PSN0112080" style="hidden" type="author">Homer</name><name key="CRT0109350" style="hidden" type="literature">Ilias</name></title> folgt. Aber weiter hat mir auch nichts darin geschienen, schöne Einzelheiten natürlich ausgenommen; zu <persName xml:id="persName_ca4be9d4-d68b-4988-89e5-746d8fd87f9f">Homerischen<name key="PSN0112080" style="hidden">Homer</name></persName> Menschen und zu einem Schild von Vulcan, möchte ich mehr haben, als er dargestellt hat, da braucht es auch etwas Ungeschlachtheit und sehr derbes Zutappen und das hat er nun freilich nicht, und darum scheint mir es fast matt. <title xml:id="title_72de71c2-2e53-430c-8cbc-0e70b2b44264">Eine neue Composition<name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793-1877)</name><name key="CRT0111137" style="hidden" type="art">Die Einführung der Künste in Deutschland durch das Christentum</name></title> aber, die zu einem großen Frescobilde im Saal bestimmt ist, wird wieder wunderschön, weils wieder ein christlicher Gegenstand ist. Das sind die Heiden in den Wäldern auf der einen Seite, zu denen von der andern her die christliche Religion mit ihrem ganzen Gefolge, den Künsten und Wissenschaften, dem Ritterthum, den Märtyrern, der Geistlichkeit einzieht und ihnen helles Licht bringt, so daß auf der einen Seite freie bebaute lustige Landschaft ist die sich auf der andern nach und nach verliert bis es im dunkeln ernsthaften Wald endigt. Und zwischen beiden steht <persName xml:id="persName_b378d1fa-eb04-402e-8062-79c981c1e279">Bonifacius<name key="PSN0110023" style="hidden">Bonifatius (eigtl. Winfried) (?-754)</name></persName> an der umgehauenen Eiche und hat eben <title xml:id="title_62e16a60-452d-42c8-8979-f0973a65d507">seine Predigt vollendet, als der Zug herankommt<name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793-1877)</name><name key="CRT0111137" style="hidden" type="art">Die Einführung der Künste in Deutschland durch das Christentum</name></title>. Übrigens ist <persName xml:id="persName_b2a3aca3-1a3b-4bb3-a433-916547e4fe6d">Veit<name key="PSN0115472" style="hidden">Veit, Philipp (1793-1877)</name></persName> ein prächtiger Kerl und läßt Dich grüßen, <persName xml:id="persName_055423ea-1c9a-40c7-887e-9fba9aac3771">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>. Nun sollt ich noch von zwei netten Frankfurterinnen erzählen, die <title xml:id="title_b0ab403a-93b8-43e3-afc3-d92ab57f1231">meine Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ybylzlyl-zcsv-dfid-9tt9-qdnooc7banfe"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100618" style="hidden">Zwölf Gesänge für eine Singstimme und Klavier, 1827, 1. Heft; enthält MWV K 30, Das Heimweh »Was ist’s, was mir den Atem hemmet«, komponiert von Fanny Mendelssohn Bartholdy, Italien »Schöner und schöner schmückt sich«, komponiert von Fanny Mendelssohn Bartholdy, MWV K 37, K 31 und K 17, 2. Heft; enthält MWV K 32, K 33, K 34, K 35, K 36 und Duett (Suleika und Hatem) »An des lust’gen Brunnens Rand«, komponiert von Fanny Mendelssohn Bartholdy<idno type="MWV">SD 2</idno><idno type="op">8</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wivtkwqh-xyjy-fv5l-cyvs-ovplyznatqre"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100619" style="hidden">Zwölf Lieder für eine Singstimme und Klavier, 1830, 1. Heft (Der Jüngling); enthält MWV K 39, K 41, K 42, K 52, K 38 und K 50, 2. Heft (Das Mädchen); enthält Sehnsucht »Fern und ferner schallt der Reigen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 51, K 53, Verlust »Und wüssten’s die Blumen, die kleinen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 54 und Die Nonne »Im stillen Klostergarten«, komponiert von Fanny Hensel<idno type="MWV">SD 3</idno><idno type="op">9</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_1efykvbt-e2bz-y0py-yefu-22zkmxkpitbr"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100622" style="hidden">Sechs Gesänge für eine Singstimme und Klavier, 1833; enthält MWV K 56, K 63, K 72, K 70, K 71 und K 65<idno type="MWV">SD 6</idno><idno type="op">19a</idno></name></title> sehr lieblich singen und überhaupt hübsch sind, und von der Reise über Wiesbaden und Schwalbach, wie es bei Nassau wunderschön wird, wie mir eine junge Engländerinn begegnete, die mit der Harke auf der Schulter zum Heumachen ging, aber mich ruft die Düsseldorfer Pflicht; nämlich um sich beschreiben zu lassen, denn Du sagst mir, daß Du davon wissen willst, <persName xml:id="persName_f10a56fc-4208-4600-9c58-00b35828f5a4">lieber Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>. Das ist nun eine höchst lustige Pflicht, nur zerreißen einem die Stiefel dabei, denn ich habe herumlaufen müssen in diesen Tagen, wie toll. Es lag alles sehr im Argen, und ich kann bis jetzt nicht einmal einen ordentlichen Boten kriegen; indeß wird es besser werden, und sie zeigen alle soviel Liebe und Lust zur Sache, daß es eine Freude ist. Ganz prächtig gefiel mir die erste Zusammenkunft des <placeName xml:id="placeName_a8628b20-1d6d-40e7-b0ee-c019e0df65d4">großen Musikvereins<name key="NST0100320" style="hidden" subtype="" type="institution">Musikverein</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> am Montag. Sie versammelten sich auf dem Rathhause im Sitzungssaal, der <persName xml:id="persName_f7839b70-2075-4ff8-93e4-b7b4a8952f30">Oberbürgermeister<name key="PSN0111253" style="hidden">Fuchsius (eigtl. Voiss), Joseph Goswin Hubert Maria von (1793-1854)</name></persName> präsidirte, die Stimmzettel wurden von den Rathsdienern vertheilt, und die Concert-Angelegenheit wurde so ernsthaft und wichtig besprochen, daß man sah, es war eine Sache der Stadt geworden. Der Ausschuß wurde gewählt (natürlich sind der <persName xml:id="persName_9592eee5-56df-4db1-b053-8325bb1e98db">Bürgermeister<name key="PSN0111253" style="hidden">Fuchsius (eigtl. Voiss), Joseph Goswin Hubert Maria von (1793-1854)</name></persName> und <persName xml:id="persName_3ddce6fb-b172-4878-afd3-ff72579cc920">Woringen<name key="PSN0115884" style="hidden">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName> darin) hat sich auch schon einmal seitdem versammelt, wird zum 2<hi rend="superscript">ten</hi> male Sonnabend draußen in <persName xml:id="persName_e3a0a514-ec1b-4fb6-bf1c-e56f379319c2">Beckers<name key="PSN0109747" style="hidden">Becker, Anton (1770-1856)</name></persName> <placeName xml:id="placeName_5e941365-4ce8-49a7-9c49-cc2b67569c11">Saale<name key="NST0100301" style="hidden" subtype="" type="institution">Beckerscher Saal (Geislerscher Saal)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> bei einem Schöppchen zusammenkommen, und am 22<hi rend="superscript">sten</hi> November (Caecilientag) wird wahrscheinlich das erste Concert sein. Ich denke es soll aus der <title xml:id="title_85abc725-3089-4ac4-b584-40c2eb5e588c">Ouvertüre zu Iphigenia<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714-1787)</name><name key="CRT0111400" style="hidden" type="music">Iphigénie en Aulide GluckWV 1.42</name></title>, einem Clavier-Concert von <persName xml:id="persName_0feddc6e-1b5c-4ab7-bf10-3dfc05a7eb89">Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName>, und dem <title xml:id="title_a2856c16-cb9c-4fa3-a165-669910945ec4">Alexander-fest<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108949" style="hidden" type="music">Alexander’s Feast or The Power of Musick HWV 75</name></title> bestehen. Oder wir machen statt der beiden ersten Stücke die <title xml:id="title_229e8255-4787-4726-a68a-eaf4a58bd302">Ouv. zu Egmont<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108052" style="hidden" type="music">Ouvertüre und Begleitmusik zu Goethes Trauerspiel »Egmont« op. 84</name></title> von Beethoven, dann eine Arie von <persName xml:id="persName_1378cbb8-62ec-40d5-88cc-ade71ee5a401">Haydn<name key="PSN0111789" style="hidden">Haydn, Franz Joseph (1732-1809)</name></persName>, und dann ein Clavier-Concert von <persName xml:id="persName_1370cdfb-fdcd-41da-bc7b-84223ca3b139">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName>. (Das scheint mir aber zu lang). Was meinst Du, <persName xml:id="persName_8d70af5b-d3e7-4c34-bedd-706fa7206366">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>? Oder Mach einen andern Vorschlag, damit Dein Namenstag würdig gefeiert wird. Es wäre hübsch wenn es grade auf den Tag fallen könnte, damit wir Düsseldorfer uns höflich gegen Dich bezeigen könnten. Bauen wir doch dem <persName xml:id="persName_e2c0a510-b107-4668-ae8d-0532fb586bd8">Kronprinzen<name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName> Ehrenpforten, malen ihm einen Transparent, geben ihm einen Ball (allwo ich tanzen werde) und schicken ihm Jungfrauen entgegen. Eben kommt wieder ein Brief den ich copire, heut hab ichs bequem, (ich wollte nur ich könnte die Handschrift auch copiren, die sieht aus wie Steindruck, so fest und egal und officiell und rathhausmäßig. Drüber steht <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_d1b1cc0e-b5d7-df2e6-1d9d4-5e4ea1a6e90d" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> „Es gereicht mir zu wahrem Vergnügen Ew. Wohlgeboren benachrichtigen zu können, daß die hohe Regierung auf den Antrag <persName xml:id="persName_84ecff7c-9bcd-4fcc-b96a-1fd147ab14c7">meines Herrn Amtsvorgängers<name key="PSN0114660" style="hidden">Schöller, Johann Philipp (1772-1842)</name></persName> und des Stadtrathes Wohlderselben (sic!) Anstellung als städtischen Music Directors genehmigt und zur Ergänzung des Ihnen contractmäßig zugesicherten Gehaltes, aus der Stadtkasse einen jährlichen Zuschuß von Zweihundert Thaler und zwar vorläufig auf drei Jahre festgesetzt hat. Ich wünsche gleich allen hiesigen Freunden der Tonkunst, daß es Ihnen Herr Director, in unserer Stadt recht wohlergehen und so gefallen möge, daß Sie weit über die verabredeten 3 Jahre hinaus in unsrer Mitte zu verweilen, und unseren Bürgern noch manchen schönen Genuß zu schaffen Sich bewogen finden möchten. Erlauben Ew. Wohlgeboren, daß ich Ihnen bei dieser Gelegenheit die Fortdauer meiner ausgezeichneten Hochachtung versichre. Der <persName xml:id="persName_16671d7a-76ce-4c1f-9b60-f0a2bb499a2d">Oberbürgermeister v. Fuchsius<name key="PSN0111253" style="hidden">Fuchsius (eigtl. Voiss), Joseph Goswin Hubert Maria von (1793-1854)</name></persName>.“ Nun bin ich also bestallt. Nächste Woche halten wir einen Umzug durch die Schulen und das Gymnasium und wohnen überall einer Singstunde bei, denn wir wollen Menschen menschlich sehn, und dann strafen, weil ich für[chte] zu lohnen wird es wenig geben, auch besteht die Belohnung nur darin daß die Jungen mit in den <placeName xml:id="placeName_a9eb8afc-d8af-429b-9e48-aeacabb18299">Chor<name key="NST0100306" style="hidden" subtype="" type="institution">Singverein</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> genommen werden und in der Kirche und bei den Aufführungen mithelfen; so ein Paar gute Knabenstimmen fluschen sehr. Gestern gab es aber eine rührende Scene. Es ist am nächsten Sonntag eine Prozession (vorher muß ich eine Messe aufführen) und dabei ist bisjetzt Musik gewesen, für die gar kein Beiwort passen soll. <persName xml:id="persName_5f3216bc-d61f-40e4-90a3-6ac1ad1d1f65">Simon<name key="PSN0114927" style="hidden">Simon, Michael</name></persName>, des <persName xml:id="persName_de0f8d43-54fc-4419-802e-5c9b33011ac8">Trompeters<name key="PSN0118864" style="hidden">Trompeter in Düsseldorf, Schwiegervater von → Michael Simon</name></persName> Schwiegervater, schlug den Tact erbärmlich schön, und <persName xml:id="persName_b78cccd5-c105-4ec3-9c90-a636e3d68674">zwei abgelebte Kater<name key="PSN0112444" style="hidden">Klotz, Carl (1802-1874)</name><name key="PSN0111060" style="hidden">Fischer, Carl</name></persName> (die Clarinett blasen) quälten sich ihm beizustehn. Außerdem war noch eine <persName xml:id="persName_6808f331-8d61-41a2-9c52-a6874773d085">Posaune<name key="PSN0114516" style="hidden">Schauseil, Johann Gottlieb (1804-1877)</name></persName> dabei, 12 Kerls im Ganzen, und sie blasen Kirmesmärsche. Ein <persName xml:id="persName_da9d7818-7e71-4ee8-88ee-e177b1f3b420">Kaplan<name key="PSN0114908" style="hidden">Sieger, Alexander Ignaz Stephan Hubert von (1798-1848)</name></persName> kam und klagte mir seine Noth, der <persName xml:id="persName_aedf8026-4fa9-4315-893a-9dede34ff8ea">Pastor<name key="PSN0112247" style="hidden">Joesten, Philipp Hubert Joseph (1800-1874)</name></persName> sagte es sei ein Scandal, der <persName xml:id="persName_7b55471d-ab76-46be-8af3-332b7b65cc96">Bürgermeister<name key="PSN0111253" style="hidden">Fuchsius (eigtl. Voiss), Joseph Goswin Hubert Maria von (1793-1854)</name></persName> sagte sein <persName xml:id="persName_344ef89e-85e9-4f3d-bcdc-1e13a97eaa63">Vorgänger<name key="PSN0114660" style="hidden">Schöller, Johann Philipp (1772-1842)</name></persName> sei evangelisch gewesen, der hätte sichs gefallen lassen, aber <hi rend="underline">er</hi> wolle selbst mitgehen nun müsse auch die Musik besser sein; <persName xml:id="persName_423ef45c-5db5-431c-a19c-c5c7a9d3e2b9">Simon<name key="PSN0114927" style="hidden">Simon, Michael</name></persName> wurde vorgefordert und erschien. Ein ganz alter, verdrießlicher Musikant mit einem schabigen Rocke, und als sie ihm auf den Pelz fuhren, sagte er: er werde und wolle keine bessere Musik machen; wollten wir es besser haben, so möchten wir es einem anderen geben. Er wisse wohl, daß man jetzt viel Ansprüche mache, es solle jetzt Alles schön klingen, das sey zu seiner Zeit nicht gewesen, und er mache es noch ebenso gut wie damals. Da wurde es mir wahrhaftig schwer, ihm die Sache abzunehmen, obwohl es die anderen gewiß besser machen werden, aber ich dachte mir so, wenn ich in 50 Jahren mal auf ein Rathhaus gerufen würde, und müßte so sprechen, und ein Gelbschnabel schnauzte mich an, und mein Rock wäre so schabig, und ich wüßte eben auch gar nicht, warum alles besser klingen sollte und da wurde mir schlecht zu Muth. Und nun kam <persName xml:id="persName_800aaf59-444c-4d4f-a815-686810600606">der alte Mann<name key="PSN0114927" style="hidden">Simon, Michael</name></persName> heut früh um 8 zu mir und bat ich möchte doch wenigstens seinen <persName xml:id="persName_d6fc3d84-c1a1-40c3-944c-c2307725ff37">Pflegesohn<name key="PSN0118865" style="hidden">[Simon], Pflegesohn von → Michael S.</name></persName> dabei lassen, der spiele gewiß gut und ich versprachs <persName xml:id="persName_39345786-3461-4db4-949f-0ca4f2cfb368">ihm<name key="PSN0114927" style="hidden">Simon, Michael</name></persName>, und mir fielen die Geschichten ein mit denen ich <persName xml:id="persName_1b31e97c-9f51-4bdd-b338-ed6939f9ca32">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> so oft geärgert habe, es war um aus der Haut zu fahren. – Der <placeName xml:id="placeName_449a01e9-c585-4d98-a78a-cb85b1b9f233">Gesangverein<name key="NST0100306" style="hidden" subtype="" type="institution">Singverein</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gestern Abend tröstete mich etwas. Wir probirten erst die Messe für Sontag (ich muß eine von <title xml:id="title_ddafc19e-08f0-466e-a1ae-4ccd85e8c8a0">Haydn<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732-1809)</name><name key="CRT0109075" style="hidden" type="music">Messe</name></title> nehmen, weil alle andern die da sind, <hi rend="underline">noch</hi> lustiger sind, Sonnabend <formula rend="fraction_slash"> <hi rend="supslash">1</hi> <hi rend="barslash"></hi> <hi rend="subslash">2</hi> </formula> 3 ist Probe in der <placeName xml:id="placeName_e7953806-3b18-4f15-914f-6806a8d59a99">Franziskanerkirche<name key="SGH0100313" style="hidden" subtype="" type="sight">St. Maximilian</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>) die ziemlich glatt ging, und dann, weil die Musik gar nicht sehr gefiel, nahm ich ein <title xml:id="title_6824a90b-a836-47a7-98ac-380c20198607">Paar Chöre aus Israel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108989" style="hidden" type="music">Israel in Egypt HWV 54</name></title> wieder vor; die gingen wieder mit einer Kraft und Begeisterung, und sie wütheten alle dermaßen hinein, daß es herzerhebend war. Auch waren gewiß an 70 Sänger da, und es melden sich neue Mitglieder, die Sache geht gut. Zum 2<hi rend="superscript">ten</hi> Concert will ich <title xml:id="title_8901699d-41bf-4558-b0fe-9aa9b2b53d2c">ein Stück von Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108066" style="hidden" type="music">5. Sinfonie c-Moll, op. 67 (»Schicksal«)</name></title>, <title xml:id="title_f3aaf65d-86fa-419a-9ede-2b56d809f039">eins von Weber<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111259" style="hidden" type="music">Oberon, or the Elf King’s Oath WeV C. 10</name></title>, <title xml:id="title_ab29cf31-b908-4fc1-b7d0-ca0a3de66e46">eins von mir<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fg2lmamu-whrv-2gwv-uqnz-1gqxbhiawk1y"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> nehmen, und dann <title xml:id="title_71dae48e-f380-45b0-ba3e-f606172ec581">Acis und Galatea<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108943" style="hidden" type="music">Acis and Galatea (Masque) HWV 49a</name></title> von Händel. Halt, hier ist eine wunderschöne Geschichte, die ich geschwind einschiebe, sonst vergeß ich sie. Sontag war ein großes diner, wo stark poculirt wurde, endlich kam ein Pokal, der faßte zwei Flaschen Wein, und war voll 22<hi rend="superscript">er</hi> Rheinwein, es wurde Stille geboten und ein Rath stand auf und hielt folgende Rede: „Es ist mir der ehrenvolle Auftrag geworden, die Gesundheit unsres neuen <persName xml:id="persName_369f1e97-e041-4a6d-ae9e-08ce6dbfc113">Oberbürgermeisters<name key="PSN0111253" style="hidden">Fuchsius (eigtl. Voiss), Joseph Goswin Hubert Maria von (1793-1854)</name></persName> in diesem Wein auszubringen. Möge er uns wohl schmecken! Und möge der liebe Gott in diesem Jahre uns ein ähnliches Gewächs erndten lassen.“ Hoch! riefen wir Alle, aber ich wollte ich könnt’ Euch das schmunzelnde Gesicht malen, wie es den Niersteiner ansah und den <persName xml:id="persName_a27e6eb2-1383-4421-8c64-7d5367b1a065">Bürgermeister<name key="PSN0111253" style="hidden">Fuchsius (eigtl. Voiss), Joseph Goswin Hubert Maria von (1793-1854)</name></persName> darüber vergaß. Bitte, goutirt dies. – Auch Gehalt habe ich nun zum erstenmal bekommen, und ordentlich in meine Schubfächer vertheilt, die Miethe apart, &c. Auch die Hemdkragen laß ich mir ändern, liebe <persName xml:id="persName_feac4ce6-d93a-4ea9-9a17-e034bb765cfb">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>. Auch von der Bibliothek des <placeName xml:id="placeName_6539c2aa-57da-411d-9fc4-79916fed0c9c">Musikvereins<name key="NST0100320" style="hidden" subtype="" type="institution">Musikverein</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> habe ich einen neuen Catalog gemacht, weil der alte zwar wunderschön neu geschrieben, aber keine Nummer drin richtig war. Es ist fast lauter scheusliches Zeug da, und nun so ein 40 Sopranstimmen von einer <title xml:id="title_57daf604-8b3c-4b1d-af74-10b8a11cec24">Hymne von Leidesdorf<name key="PSN0112762" style="hidden" type="author">Leidesdorf, Maximilian (eigtl. Marcus) Joseph (1787-1840)</name><name key="CRT0109684" style="hidden" type="music">Hymne</name></title>, oder von <title xml:id="title_e6547a75-b711-49dd-bfd8-1a5195384980">einem heiligen Lied von J. P. Schmidt<name key="PSN0114614" style="hidden" type="author">Schmidt, Johann Philipp Samuel (1779-1853)</name><name key="CRT0110700" style="hidden" type="music">Heiliges Lied, Hymnus zum Lobe Gottes und der Natur</name></title>, oder einer <title xml:id="title_3def4077-d8f1-4e27-80d3-e49934a40b53">Cantate von Kunzen<name key="PSN0112598" style="hidden" type="author">Kunzen, Friedrich Ludwig Aemilius (1761-1817)</name><name key="CRT0109616" style="hidden" type="music">Kantate</name></title> durchzuzählen, ist kein Spas, und sie sind so staubig und werden nie mehr gebraucht. Indeß ich dachte an <persName xml:id="persName_44a9b7fe-8f9f-46e3-b703-6d1bf8b93be1">Zelters<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> <persName xml:id="persName_de4995e9-de86-410a-a47b-b3c4d400a173">Seb. Bachs<name key="PSN0109617" style="hidden">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName>, und habe den Katalog ganz fertig, und es werden ordentliche Statuten gemacht, und von jeder Directionssitzung ein kleines Protocoll aufgenommen, damit sie sich nicht mehr schimpfen und zanken, zwei Versöhnungen habe ich richtig schon durchgesetzt.</p><p>Das ist nun alles sehr vergnügt, <persName xml:id="persName_37df70b6-5089-4181-b0c6-b96112bd8b02">lieber Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>; aber das ist nicht die Traube. Sondern nach der springe ich morgen wieder los, wenn ich an <title xml:id="title_8d8ed505-7fc1-4641-b297-de4ca68e98ac">meine Ouvertüre zu Melusina<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wdcchpwc-iats-shw8-yyiz-1vdwxyx0nnga"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title> wieder gehe, und wieder arbeiten kann. Und das ist es worauf und worüber ich mich freue und was mich sehr vergnügt macht. Lebewohl für heut.</p><p>O Gott, dies ist ein schrecklich kleinstädtischer Brief. Wie oft kommt das Rathhaus darin vor! Aber das Herz ist voll Schöppen und Schoppen, deshalb geht der Mund davon über, d. h. aber nur figürlich. <seg type="closer" xml:id="seg_21cc8022-11a1-43b2-9937-160cd466f9d9">Lebt alle wohl.</seg></p><signed rend="right">Felix MB.</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_f44a81a6-4f2b-4629-a42c-fb0a13839f17"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent">P. S. Von jetzt an grüße ich keinen mehr, damit [grüße] ich sehr alle!</p></div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_278d6f21-a03f-42ce-873e-0e6b74324edf"> <head rend="left">verte 2<hi rend="superscript">tes</hi> Postscr.</head> <p style="paragraph_without_indent">2<hi rend="superscript">tes</hi> Postscr. <persName xml:id="persName_7f8c86ca-e64a-49d3-9555-72f48b8874fe">Fräulein Luisen<name key="PSN0111896" style="hidden">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName>’s Brief an <persName xml:id="persName_39194655-94ed-45b1-a9a9-67865234fd11">Dr. Möller<name key="PSN0113390" style="hidden">Möller (Møller), Jakob Nicolaus (Nicolai) (1777-1862)</name><name key="PSN0113391" style="hidden">Möller (Møller), Johannes (1800-1862)</name></persName> habe ich wohl abgegeben, ihn selbst aber nicht getroffen, und keinen seiner Familie. Ich lasse <persName xml:id="persName_87185173-4b37-4cff-b157-3568e4239ca8">sie<name key="PSN0111896" style="hidden">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName> nicht grüßen vide 1<hi rend="superscript">stes</hi> Postscr.</p> </div><div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_8fa3ced4-dada-4b46-a141-1b8c1a025508"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p>3<hi rend="superscript">tes</hi> P.S. <persName xml:id="persName_2e61ee77-7095-4b0b-8336-44ccceb3e344">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> muß bald nach Berlin kommen. Ende October schrieb er mir. <persName xml:id="persName_23fce193-963e-4f8a-bdcf-9b42cb99c3e9">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>! wie steht es mit den Servietten? Bitte, schick sie doch.</p></div><div n="5" type="act_of_writing" xml:id="div_6e4c355f-d8f3-4863-8eae-93db2add8a3f"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p>4<hi rend="superscript">tes</hi> P.S. Natürlich hat <persName xml:id="persName_fd22c5ed-7db8-4a0c-8b8e-10958fbcfdba">Hauser<name key="PSN0111775" style="hidden">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName> Alles öffentlich gesagt, und <persName xml:id="persName_2e0ac979-dbd9-4909-9954-810194056bc9">Weinlig<name key="PSN0115677" style="hidden">Weinlig, Christian Theodor (1780-1842)</name></persName> ins Gesicht. Der bat ihn, er möchte die Partituren der <placeName xml:id="placeName_84c3e605-ed4e-44a1-91af-d03836077cac">Thomasschule<name key="NST0100193" style="hidden" subtype="" type="institution">Thomasschule</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wiederschenken, als guter Bürger. <persName xml:id="persName_ad890549-4641-4149-847b-4b5f742eddda">Hauser<name key="PSN0111775" style="hidden">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName> ist aber ein Böhme, und wollte keinen Patriotismus haben, und behielt sie.</p></div><div n="6" type="act_of_writing" xml:id="div_1266b780-e6f3-4ec6-b2bb-52784442702d"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p>5<hi rend="superscript">tes</hi> P.S. <seg type="inline">Adies (den <date cert="high" when="1833-10-10" xml:id="date_32e457e7-e57f-4e29-8b43-64f7b37025ab">10</date></seg><date cert="high" when="1833-10-10" xml:id="date_1cee4b65-7530-4f88-af89-6b14e295bbd2"><hi rend="superscript">ten</hi><seg type="inline"> October</seg></date>)</p></div><div n="7" type="act_of_writing" xml:id="div_9aaed256-87ca-40b1-a51e-528d964b5ebc"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p>6<hi rend="superscript">tes</hi> P.S. Eben kommt der Brief vom 6<hi rend="superscript">ten</hi> an. Danke für Servietten und Alles. Aber schreiben thu ich heut nichts mehr, Sonnabend über 8 Tage aber, ich bin ja schon <persName xml:id="persName_16bbb98e-de2a-461f-ae66-464671e43ee0">homerisch<name key="PSN0112080" style="hidden">Homer</name></persName>. <seg type="closer" xml:id="seg_ba08dabf-498d-4bdd-b922-2846fa20fb8a">Adies.</seg></p></div></body> </text></TEI>