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fmb-1833-10-09-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Mary Alexander in London <lb></lb>Düsseldorf, 26. September und 9. Oktober 1833 Ich glaube Sie können niemals solch einen wundernetten Brief empfangen haben, wie der Ihrige an mich war, und so können Sie auch gar nicht wissen, welch eine herzliche Freude Sie mir dadurch gemacht haben, und Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 800

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. b. 13, fol. 1. Reproduktion des Autographs Felix Mendelssohn Bartholdy an Mary Alexander in London; Düsseldorf, 26. September und 9. Oktober 1833 Ich glaube Sie können niemals solch einen wundernetten Brief empfangen haben, wie der Ihrige an mich war, und so können Sie auch gar nicht wissen, welch eine herzliche Freude Sie mir dadurch gemacht haben, und

2 beschr. S.; Adressenseite nicht reproduziert (vgl. dazu Z. 32). – Felix Mendelssohn Bartholdy hat sich in der Datierung geirrt. Er traf nachweislich am 25. September 1833 in Düsseldorf ein (vgl. die Briefe Nr. 793, Z. 3, bzw. fmb-1833-09-26-01, ebenda, und Nr. 794, Z. 4, bzw. fmb-1833-09-27-01, ebenda). Die Angabe »gestern nun hier angelangt« (Z. 9) verweist somit auf das Schreibedatum 26. September 1833.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

26. September und 9. Oktober 1833 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Alexander, Mary (1806-1867) London Großbritannien deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Düsseldorf d. 27 Sept. 1833.Mein liebes Fräulein

Ich glaube Sie können niemals solch einen wundernetten Brief empfangen haben, wie der Ihrige an mich war, und so können Sie auch gar nicht wissen, welch eine herzliche Freude Sie mir dadurch gemacht haben, und wie er mich immer von Neuem wieder erfreut. Leider empfing ich ihn in Berlin nur wenige Stunden vor meiner Abreise und konnte also nicht gleich Ihnen antworten und danken, aber ich las ihn mir auf der Reise im offnen Wagen desto öfter durch, und da ich gestern nun hier angelangt bin, so mag ich keinen Tag versäumen, sondern bitte Sie jetzt gleich mir doch ja zuweilen, wenn Sie gerade nichts Bessers thun mögen, ein Paar Zeilen zu schicken, weil ich denke, Sie können niemand mehr dadurch erfreuen als mich. Das versetzt mich nach London, und läßt mir frohe, liebe Zeit wieder hervorkommen, und bringt mir tausend Erinnerungen, die ich Ihnen dann verdanke und die mich für lange Zeit vergnügt stimmen. Haben Sie nun einmal Lust einem Menschen diese Freude zu machen (und ich weiß, Sie thun das gerne) so schreiben Sie mir.

Und was nun nebenbei Ihr Deutschschreiben betrifft, so ist es fabelhaft. Ich soll ganz aufrichtig sein, wollen Sie – nun eben, es ist merkwürdig. Eigentlich ist der Brief in schönerm Deutsch, als hätte ihn eine Deutsche geschrieben, denn alle Wendungen sind so eigen und so neu; aber freilich, wenn ich nur auf dem geschnitzten Lehnstuhle säße, und irgendwo eine Brille finden könnte, da suchte ich wohl drei oder vier Fehler heraus, und sagte Ihnen auch das einzige Mittel, sie bald zu verbessern; nämlich recht viel Deutsch zu schreiben (besonders nach Düsseldorf.) Ich las den Meinigen zu Hause einige Stellen vor, die wollten es erst durchaus nicht glauben, daß eine Engländerinn das geschrieben habe, bis ich irgend ein versetztes Wort fand und es ihnen so bewies. Wenn Sie nun aber die Wahrheit hören wollen, und versichern, Ihre Eitelkeit werde nicht gekränkt, und wenn Sie von „lästigen Briefen“ sprechen, ist das nicht ein wenig „fishing?“??? Denn Sie müssen es ja doch wohl selbst wissen? –

Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

PostScr. d. 9ten October. Mein liebes Fräulein ich schrieb diesen Brief den Abend nach meiner Ankunft hier, und habe bis zu diesem Augenblick buchstäblich nicht Zeit gehabt ihn zuzumachen und zu adressiren. Was ich nun Alles zu thun hatte, warum sichs so häufte, schreibe ich im nächsten Brief, sonst würde dieser noch einmal so lang, als er schon ist. Leben Sie wohl.

Ihr Felix MB
            Düsseldorf d. 27 Sept. 1833. Mein liebes Fräulein
Ich glaube Sie können niemals solch einen wundernetten Brief empfangen haben, wie der Ihrige an mich war, und so können Sie auch gar nicht wissen, welch eine herzliche Freude Sie mir dadurch gemacht haben, und wie er mich immer von Neuem wieder erfreut. Leider empfing ich ihn in Berlin nur wenige Stunden vor meiner Abreise und konnte also nicht gleich Ihnen antworten und danken, aber ich las ihn mir auf der Reise im offnen Wagen desto öfter durch, und da ich gestern nun hier angelangt bin, so mag ich keinen Tag versäumen, sondern bitte Sie jetzt gleich mir doch ja zuweilen, wenn Sie gerade nichts Bessers thun mögen, ein Paar Zeilen zu schicken, weil ich denke, Sie können niemand mehr dadurch erfreuen als mich. Das versetzt mich nach London, und läßt mir frohe, liebe Zeit wieder hervorkommen, und bringt mir tausend Erinnerungen, die ich Ihnen dann verdanke und die mich für lange Zeit vergnügt stimmen. Haben Sie nun einmal Lust einem Menschen diese Freude zu machen (und ich weiß, Sie thun das gerne) so schreiben Sie mir.
Und was nun nebenbei Ihr Deutschschreiben betrifft, so ist es fabelhaft. Ich soll ganz aufrichtig sein, wollen Sie – nun eben, es ist merkwürdig. Eigentlich ist der Brief in schönerm Deutsch, als hätte ihn eine Deutsche geschrieben, denn alle Wendungen sind so eigen und so neu; aber freilich, wenn ich nur auf dem geschnitzten Lehnstuhle säße, und irgendwo eine Brille finden könnte, da suchte ich wohl drei oder vier Fehler heraus, und sagte Ihnen auch das einzige Mittel, sie bald zu verbessern; nämlich recht viel Deutsch zu schreiben (besonders nach Düsseldorf. ) Ich las den Meinigen zu Hause einige Stellen vor, die wollten es erst durchaus nicht glauben, daß eine Engländerinn das geschrieben habe, bis ich irgend ein versetztes Wort fand und es ihnen so bewies. Wenn Sie nun aber die Wahrheit hören wollen, und versichern, Ihre Eitelkeit werde nicht gekränkt, und wenn Sie von „lästigen Briefen“ sprechen, ist das nicht ein wenig „fishing?“??? Denn Sie müssen es ja doch wohl selbst wissen? –
PostScr. d. 9ten October. Mein liebes Fräulein ich schrieb diesen Brief den Abend nach meiner Ankunft hier, und habe bis zu diesem Augenblick buchstäblich nicht Zeit gehabt ihn zuzumachen und zu adressiren. Was ich nun Alles zu thun hatte, warum sichs so häufte, schreibe ich im nächsten Brief, sonst würde dieser noch einmal so lang, als er schon ist. Leben Sie wohl.
Ihr Felix MB          
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Eigentlich ist der Brief in schönerm Deutsch, als hätte ihn eine Deutsche geschrieben, denn alle Wendungen sind so eigen und so neu; aber freilich, wenn ich nur auf dem geschnitzten Lehnstuhle säße, und irgendwo eine Brille finden könnte, da suchte ich wohl drei oder vier Fehler heraus, und sagte Ihnen auch das einzige Mittel, sie bald zu verbessern; nämlich recht viel Deutsch zu schreiben (besonders nach Düsseldorf.) Ich las den Meinigen zu Hause einige Stellen vor, die wollten es erst durchaus nicht glauben, daß eine Engländerinn das geschrieben habe, bis ich irgend ein versetztes Wort fand und es ihnen so bewies. Wenn Sie nun aber die Wahrheit hören wollen, und versichern, Ihre Eitelkeit werde nicht gekränkt, und wenn Sie von „lästigen Briefen“ sprechen, ist das nicht ein wenig „fishing?“??? 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