]> Brief: fmb-1833-10-05-01

fmb-1833-10-05-01

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Rebecka Lejeune Dirichlet, Felix Mendelssohn Bartholdy und Peter Gustav Lejeune Dirichlet an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy<lb></lb>Düsseldorf, 5. Oktober 1833 Auch diese Freude schwindet! Denn übermorgen ist der späteste Termin unsrer Abreise, sowohl wegen des großen, als des kleinen Professors, die Tage werden kurz und die Morgen kühl, die Mittage sind dafür desto schöner, Felix Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 799

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Depos. Berlin 41. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet, Felix Mendelssohn Bartholdy und Peter Gustav Lejeune Dirichlet an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; Düsseldorf, 5. Oktober 1833 Auch diese Freude schwindet! Denn übermorgen ist der späteste Termin unsrer Abreise, sowohl wegen des großen, als des kleinen Professors, die Tage werden kurz und die Morgen kühl, die Mittage sind dafür desto schöner, Felix

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel. – Das Jahr wurde hinter dem Datum von fremder Hand ergänzt. Der Brief ist auf einem Papier mit der Blindprägung »RD« geschrieben.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

5. Oktober 1833 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Düsseldorf Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy Berlin Deutschland deutsch
An Frau Stadträthin Mendelssohn Bartholdy. Berlin
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) HübnersHübner, Familie von → Rudolph Julius H. den 5ten Oktober

Auch diese Freude schwindet! Denn übermorgen ist der späteste Termin unsrer Abreise, sowohl wegen des großenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859), als des kleinen ProfessorsDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887), die Tage werden kurz und die Morgen kühl, die Mittage sind dafür desto schöner, Felix ist ein guter Wetterbrauer. Hieraus seht ihr, daß ich Euren unruhigen, wie Euren beruhigten Brief erhalten habe, ersteren im StockkämpchenStockkämpchen (Lokal)DüsseldorfDeutschland, dem Treptow der gebildeten Düsseldorfer, wo ich noch als Strohwittwe mit HübnersHübner, Familie von → Rudolph Julius H., BendemannsBendemann, Familie von → Eduard B. und WoringensWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. war, als plötzlich DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) an der Hand eines fremden Mannes erschien, der sich unterwegs in ihn verliebt hatte und ihm den Weg zeigte. Denselben Abend hielt Felix seinen Debüt im SingvereinSingvereinDüsseldorfDeutschland, ich war mit WoringensWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. engagirt, hinzugehen; Felix flehte mich aber so dringend, nicht hinzugehen, weil er sich vor mir genirte, Directorwürde zu haben, daß ich ihm nachgab, WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) quälte auf der andren Seite. Felix und DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) wohnen zusammen, da Felixens Stuben erst rein gemacht werden, sie wollten heut um 8 kommen, bei HübnersHübner, Familie von → Rudolph Julius H. Kaffee zu trinken, sind aber noch nicht da, und diesen Zeitpunkt benutze ich zum Schreiben, da ich, wenn Felix da ist, lieber mir von ihm vorspielen lasse, und mit ihm plaudere, er ist sehr liebenswürdig und vergnügt. Da sein Hornfrühstück nicht mit abgegangen ist, habe ich ihm ein sehr komplettes von gelbem faïence mit Stahlverzierung zu Füßen gelegt, worüber er sich sehr gefreut hat. Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe. LessingLessing, Carl Friedrich (1808-1880) fecit Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe. In der Stube, wo ich schreibe, sitzt Madame BendemannBendemann, Fanny Eleonore (1778-1857) mit Julius FriedländerFriedländer, Eduard Julius Theodor (1813-1884) auf dem Sopha, und konversirt, davor steht EmmaHübner, Albertine Eleonore Mathilde Emma (1830-1844), und wird von PaulineHübner, Pauline Charlotte (1809-1895) geschnürt, eine Familienscene. Das Alles wollte ich schon gestern schreiben, hatte aber starkes Kopfweh, und wollte mich für WoringensWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. soirée schonen. FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) wird mitfühlen, wie ich mich von Sopha zu Sopha herumtrieb, in die Sonne ging, Kamillenthee trank, sagte, nich hingehen, doch hingehen, und am Ende um 8 Uhr zu Bett ging, und wie heut Alles verschlafen ist. Ich habe aber nur geschrieben, wo ich nicht gewesen bin, gewesen bin ich aber auf der AkademieKöniglich Preußische KunstakademieDüsseldorfDeutschland, wo jedoch nichts fertiges zu sehen ist, von wegen Ausstellung in Münster; es kommt aber Alles zur AusstellungKöniglich Preußische Akademie der KünsteBerlinDeutschland nach Berlin (Eben wird hinter mir debattirt, wo wir heut hinfahren). Sohns<name key="PSN0114959" style="hidden" type="author">Sohn, Carl Ferdinand (1805-1867)</name><name key="CRT0110884" style="hidden" type="art">Diana mit ihren Nymphen im Bade</name> jungen Fleischmarkt habe ich gesehen, LessingLessing, Carl Friedrich (1808-1880) in Person nur auf der Straße, gestern habe ich ihn bei WoringensWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. versäumt. HübnersHübner, Familie von → Rudolph Julius H. wohnen hier zwischen zwei Gärten, einem kleinen, wo WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) spatzieren geht, und seine Windeln trocknet, und dem wunderschönen Hofgarten, der eine Passage nach der Stadt ist, und in dem man sehr ungenirt sitzen und Butterbrot essen kann. Ich habe eine Anzeige der Düsseldorfer Zeitung

Rebecka Lejeune Dirichlet
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

gelesen, die zum Todtlachen ist, wollte BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) wahrscheinlich sagen, hier falle ich aber ein. Lieber VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835), Dein Brief für den ich herzlich danke kam gestern an und ich sollte ihn eigentlich heut beantworten, denn ich will den Sonnabend jetzt zu meinem Posttag nach Berlin machen um meine Woche gut zu beschließen. Auch sollten mich heut die Berufsgeschäfte nicht davon abhalten, denn obwohl die sich ganz ordentlich häufen, sind sie doch sehr lustiger Natur und geben noch überdies selbst Stoff zum Beschreiben. Aber BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) reis’t übermorgen, und da ich doch jeden Tag ein Paar Stunden für mich haben muß wo ich nicht mit ihr zusammensein kann, so müßt Ihr mich bis Montag morgen entschuldigen, damit ich soviel wie möglich von ihrem Aufenthalt noch habe. Wenn der JungeDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) nies’t, so ists zum Todtlachen, überhaupt passen die 3 LeuteDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887), Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe. wundervoll zusammen. Sowie DirichletsDirichlet (Lejeune Dirichlet), Familie von → Johann Peter Gustav Lejeune D. reisen, zieh ich ein, dann pack ich aus, dann schreib ich; eben noch von der Reise hab ich nachzutragen, daß Ihr auch an meinem Wetter Theil nehmt und abbekommt, freut mich sehr; die Weinlese im Rheingau wird brillant, und meine Prophezeiung von Nordhausen rechtfertigt sich; denn bekanntlich sah ich schon damals, daß wir in 14 Tagen das schönste Wetter haben würden. So bleibt es nun auch für den Oderbruch gut und soll Euch gute Trauben und lustigen Herbst geben. Denique censeo Carthaginem.

Euer Cato felix.
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859)

Mir wird übel mitgespielt, bald wird meine Epistel vermisset, bald auch nicht für die bescheidenste Äußerung Platz gelassen, mein einziger Trost ist daß Sie mein Herz kennen und wissen, daß ich bin und verbleibe der unendlich lange

Peter Gustav Lejeune Dirichlet
            Hübners den 5ten Oktober Auch diese Freude schwindet! Denn übermorgen ist der späteste Termin unsrer Abreise, sowohl wegen des großen, als des kleinen Professors, die Tage werden kurz und die Morgen kühl, die Mittage sind dafür desto schöner, Felix ist ein guter Wetterbrauer. Hieraus seht ihr, daß ich Euren unruhigen, wie Euren beruhigten Brief erhalten habe, ersteren im Stockkämpchen, dem Treptow der gebildeten Düsseldorfer, wo ich noch als Strohwittwe mit Hübners, Bendemanns und Woringens war, als plötzlich Dirichlet an der Hand eines fremden Mannes erschien, der sich unterwegs in ihn verliebt hatte und ihm den Weg zeigte. Denselben Abend hielt Felix seinen Debüt im Singverein, ich war mit Woringens engagirt, hinzugehen; Felix flehte mich aber so dringend, nicht hinzugehen, weil er sich vor mir genirte, Directorwürde zu haben, daß ich ihm nachgab, Walter quälte auf der andren Seite. Felix und Dirichlet wohnen zusammen, da Felixens Stuben erst rein gemacht werden, sie wollten heut um 8 kommen, bei Hübners Kaffee zu trinken, sind aber noch nicht da, und diesen Zeitpunkt benutze ich zum Schreiben, da ich, wenn Felix da ist, lieber mir von ihm vorspielen lasse, und mit ihm plaudere, er ist sehr liebenswürdig und vergnügt. Da sein Hornfrühstück nicht mit abgegangen ist, habe ich ihm ein sehr komplettes von gelbem faïence mit Stahlverzierung zu Füßen gelegt, worüber er sich sehr gefreut hat. Lessing fecit In der Stube, wo ich schreibe, sitzt Madame Bendemann mit Julius Friedländer auf dem Sopha, und konversirt, davor steht Emma, und wird von Pauline geschnürt, eine Familienscene. Das Alles wollte ich schon gestern schreiben, hatte aber starkes Kopfweh, und wollte mich für Woringens soirée schonen. Fanny wird mitfühlen, wie ich mich von Sopha zu Sopha herumtrieb, in die Sonne ging, Kamillenthee trank, sagte, nich hingehen, doch hingehen, und am Ende um 8 Uhr zu Bett ging, und wie heut Alles verschlafen ist. Ich habe aber nur geschrieben, wo ich nicht gewesen bin, gewesen bin ich aber auf der Akademie, wo jedoch nichts fertiges zu sehen ist, von wegen Ausstellung in Münster; es kommt aber Alles zur Ausstellung nach Berlin (Eben wird hinter mir debattirt, wo wir heut hinfahren) . Sohns jungen Fleischmarkt habe ich gesehen, Lessing in Person nur auf der Straße, gestern habe ich ihn bei Woringens versäumt. Hübners wohnen hier zwischen zwei Gärten, einem kleinen, wo Walter spatzieren geht, und seine Windeln trocknet, und dem wunderschönen Hofgarten, der eine Passage nach der Stadt ist, und in dem man sehr ungenirt sitzen und Butterbrot essen kann. Ich habe eine Anzeige der Düsseldorfer Zeitung
Rebecka Lejeune Dirichlet
gelesen, die zum Todtlachen ist, wollte Beckchen wahrscheinlich sagen, hier falle ich aber ein. Lieber Vater, Dein Brief für den ich herzlich danke kam gestern an und ich sollte ihn eigentlich heut beantworten, denn ich will den Sonnabend jetzt zu meinem Posttag nach Berlin machen um meine Woche gut zu beschließen. Auch sollten mich heut die Berufsgeschäfte nicht davon abhalten, denn obwohl die sich ganz ordentlich häufen, sind sie doch sehr lustiger Natur und geben noch überdies selbst Stoff zum Beschreiben. Aber Beckchen reis’t übermorgen, und da ich doch jeden Tag ein Paar Stunden für mich haben muß wo ich nicht mit ihr zusammensein kann, so müßt Ihr mich bis Montag morgen entschuldigen, damit ich soviel wie möglich von ihrem Aufenthalt noch habe. Wenn der Junge nies’t, so ists zum Todtlachen, überhaupt passen die 3 Leute, wundervoll zusammen. Sowie Dirichlets reisen, zieh ich ein, dann pack ich aus, dann schreib ich; eben noch von der Reise hab ich nachzutragen, daß Ihr auch an meinem Wetter Theil nehmt und abbekommt, freut mich sehr; die Weinlese im Rheingau wird brillant, und meine Prophezeiung von Nordhausen rechtfertigt sich; denn bekanntlich sah ich schon damals, daß wir in 14 Tagen das schönste Wetter haben würden. So bleibt es nun auch für den Oderbruch gut und soll Euch gute Trauben und lustigen Herbst geben. Denique censeo Carthaginem.
Euer
Cato felix.
Mir wird übel mitgespielt, bald wird meine Epistel vermisset, bald auch nicht für die bescheidenste Äußerung Platz gelassen, mein einziger Trost ist daß Sie mein Herz kennen und wissen, daß ich bin und verbleibe der unendlich lange
Peter Gustav Lejeune Dirichlet          
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Denn übermorgen ist der späteste Termin unsrer Abreise, sowohl wegen des <persName xml:id="persName_366c909d-2cff-4906-8e9e-b149e2745b2a">großen<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName>, als <persName xml:id="persName_8c7e5281-117d-4043-90ea-a2529d65f471">des kleinen Professors<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName>, die Tage werden kurz und die Morgen kühl, die Mittage sind dafür desto schöner, Felix ist ein guter Wetterbrauer. Hieraus seht ihr, daß ich Euren unruhigen, wie Euren beruhigten Brief erhalten habe, ersteren im <placeName xml:id="placeName_6269f320-a614-4a83-ab73-86c0d0636f8c">Stockkämpchen<name key="NST0100343" style="hidden" subtype="" type="institution">Stockkämpchen (Lokal)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, dem Treptow der gebildeten Düsseldorfer, wo ich noch als Strohwittwe mit <persName xml:id="persName_8b03a311-3168-4e92-b61d-40973e15cc33">Hübners<name key="PSN0112121" style="hidden">Hübner, Familie von → Rudolph Julius H.</name></persName>, <persName xml:id="persName_99047f92-39b2-4af7-afff-75b20ac80d00">Bendemanns<name key="PSN0109804" style="hidden">Bendemann, Familie von → Eduard B.</name></persName> und <persName xml:id="persName_c21f21e4-6c80-47db-8b54-21a594126186">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W.</name></persName> war, als plötzlich <persName xml:id="persName_d273a119-81c1-4dd8-bac4-76afdf3b7f73">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> an der Hand eines fremden Mannes erschien, der sich unterwegs in ihn verliebt hatte und ihm den Weg zeigte. Denselben Abend hielt Felix seinen Debüt im <placeName xml:id="placeName_1f3cfca8-1a3e-4bff-a4b9-f578aceefdfa">Singverein<name key="NST0100306" style="hidden" subtype="" type="institution">Singverein</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, ich war mit <persName xml:id="persName_515f0f34-3b6b-40e7-a7a7-80301fa9e837">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W.</name></persName> engagirt, hinzugehen; Felix flehte mich aber so dringend, nicht hinzugehen, weil er sich vor mir genirte, Directorwürde zu haben, daß ich ihm nachgab, <persName xml:id="persName_e5db9bd7-1ccd-4cdd-aa84-cb2c39b6b1d4">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> quälte auf der andren Seite. Felix und <persName xml:id="persName_1afcf431-0acb-4361-9c61-86d8782b5f8e">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> wohnen zusammen, da Felixens Stuben erst rein gemacht werden, sie wollten heut um 8 kommen, bei <persName xml:id="persName_b96eae64-9573-4966-be5b-3726f02e4ceb">Hübners<name key="PSN0112121" style="hidden">Hübner, Familie von → Rudolph Julius H.</name></persName> Kaffee zu trinken, sind aber noch nicht da, und diesen Zeitpunkt benutze ich zum Schreiben, da ich, wenn Felix da ist, lieber mir von ihm vorspielen lasse, und mit ihm plaudere, er ist sehr liebenswürdig und vergnügt. Da sein Hornfrühstück nicht mit abgegangen ist, habe ich ihm ein sehr komplettes von gelbem faïence mit Stahlverzierung zu Füßen gelegt, worüber er sich sehr gefreut hat. <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_a2c0b4ea-0021-bbfcd-4a467-a302a97b95ec" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> <persName xml:id="persName_a5c74750-8df7-42d9-95b4-9baae5fea5eb">Lessing<name key="PSN0112803" style="hidden">Lessing, Carl Friedrich (1808-1880)</name></persName> fecit <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_a04a3eee-b40c-3cfac-d3cfc-7256a191816e" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> In der Stube, wo ich schreibe, sitzt <persName xml:id="persName_40d8768d-675a-46e8-89b1-eaa8593b6a5b">Madame Bendemann<name key="PSN0109809" style="hidden">Bendemann, Fanny Eleonore (1778-1857)</name></persName> mit <persName xml:id="persName_e6c8fec7-886b-4cea-919f-d5e1b273aaad">Julius Friedländer<name key="PSN0111202" style="hidden">Friedländer, Eduard Julius Theodor (1813-1884)</name></persName> auf dem Sopha, und konversirt, davor steht <persName xml:id="persName_f135707a-c471-4451-a2bb-a53cb23c05db">Emma<name key="PSN0112123" style="hidden">Hübner, Albertine Eleonore Mathilde Emma (1830-1844)</name></persName>, und wird von <persName xml:id="persName_562baca5-ac26-421a-bb89-25ebe115a173">Pauline<name key="PSN0112129" style="hidden">Hübner, Pauline Charlotte (1809-1895)</name></persName> geschnürt, eine Familienscene. Das Alles wollte ich schon gestern schreiben, hatte aber starkes Kopfweh, und wollte mich für <persName xml:id="persName_817ab6a9-e6b1-40a5-ad94-6d5abdb9da19">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W.</name></persName> soirée schonen. <persName xml:id="persName_7c5ecc7d-711d-40a1-bf5e-548d0b55a2f8">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> wird mitfühlen, wie ich mich von Sopha zu Sopha herumtrieb, in die Sonne ging, Kamillenthee trank, sagte, nich hingehen, doch hingehen, und am Ende um 8 Uhr zu Bett ging, und wie heut Alles verschlafen ist. Ich habe aber nur geschrieben, wo ich nicht gewesen bin, gewesen bin ich aber auf der <placeName xml:id="placeName_99865b21-9fab-48df-a577-21618fa1059c">Akademie<name key="NST0100312" style="hidden" subtype="" type="institution">Königlich Preußische Kunstakademie</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, wo jedoch nichts fertiges zu sehen ist, von wegen Ausstellung in Münster; es kommt aber Alles zur <placeName xml:id="placeName_d98cf4ed-a4df-4d04-8b5c-45e46d1dc96b">Ausstellung<name key="NST0100240" style="hidden" subtype="Kunstausstellung" type="institution">Königlich Preußische Akademie der Künste</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nach Berlin (Eben wird hinter mir debattirt, wo wir heut hinfahren). <title xml:id="title_89abf91a-c1d2-454b-bd68-abfdec2f8814">Sohns<name key="PSN0114959" style="hidden" type="author">Sohn, Carl Ferdinand (1805-1867)</name><name key="CRT0110884" style="hidden" type="art">Diana mit ihren Nymphen im Bade</name></title> jungen Fleischmarkt habe ich gesehen, <persName xml:id="persName_94ecedcc-0514-41f6-b312-def39528d184">Lessing<name key="PSN0112803" style="hidden">Lessing, Carl Friedrich (1808-1880)</name></persName> in Person nur auf der Straße, gestern habe ich ihn bei <persName xml:id="persName_c88a0f1c-f835-4cd9-8328-093c400c0315">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W.</name></persName> versäumt. <persName xml:id="persName_f362cc0e-819b-49e3-b2b4-5c821f6f1ba2">Hübners<name key="PSN0112121" style="hidden">Hübner, Familie von → Rudolph Julius H.</name></persName> wohnen hier zwischen zwei Gärten, einem kleinen, wo <persName xml:id="persName_323352dc-9987-423e-9156-dbd90285ff4a">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> spatzieren geht, und seine Windeln trocknet, und dem wunderschönen Hofgarten, der eine Passage nach der Stadt ist, und in dem man sehr ungenirt sitzen und Butterbrot essen kann. Ich habe eine Anzeige der Düsseldorfer Zeitung</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Rebecka Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_9ad07520-101a-4bba-94c6-08f0d1165766"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">gelesen, die zum Todtlachen ist, wollte <persName xml:id="persName_c4115aaa-a504-4375-9292-93cc07fbec5b">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> wahrscheinlich sagen, hier falle ich aber ein. <persName xml:id="persName_190cdbe1-1885-4576-baa1-2734c748df14">Lieber Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>, Dein Brief für den ich herzlich danke kam gestern an und ich sollte ihn eigentlich heut beantworten, denn ich will den Sonnabend jetzt zu meinem Posttag nach Berlin machen um meine Woche gut zu beschließen. Auch sollten mich heut die Berufsgeschäfte nicht davon abhalten, denn obwohl die sich ganz ordentlich häufen, sind sie doch sehr lustiger Natur und geben noch überdies selbst Stoff zum Beschreiben. Aber <persName xml:id="persName_5e27ae6e-05dc-445f-a91f-920fe97a99ce">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> reis’t übermorgen, und da ich doch jeden Tag ein Paar Stunden für mich haben muß wo ich nicht mit ihr zusammensein kann, so müßt Ihr mich bis Montag morgen entschuldigen, damit ich soviel wie möglich von ihrem Aufenthalt noch habe. Wenn der <persName xml:id="persName_9d9c504c-e0d0-4890-861a-d5227ae5277a">Junge<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> nies’t, so ists zum Todtlachen, überhaupt passen die <persName xml:id="persName_8d8ca4d4-2131-40fd-8502-cb4d1bd9c263">3 Leute<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name><name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name><name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName>, <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_25d446c2-a6a7-ab3a4-8f111-f2bc45016c8e" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> wundervoll zusammen. Sowie <persName xml:id="persName_107a0b5c-9c2a-4750-9985-6eb82bf0e4a2">Dirichlets<name key="PSN0110664" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Familie von → Johann Peter Gustav Lejeune D.</name></persName> reisen, zieh ich ein, dann pack ich aus, dann schreib ich; eben noch von der Reise hab ich nachzutragen, daß Ihr auch an <hi rend="underline">meinem</hi> Wetter Theil nehmt und abbekommt, freut mich sehr; die Weinlese im Rheingau wird brillant, und meine Prophezeiung von Nordhausen rechtfertigt sich; denn bekanntlich sah ich schon damals, daß wir in 14 Tagen das schönste Wetter haben würden. So bleibt es nun auch für den Oderbruch gut und soll Euch gute Trauben und lustigen Herbst geben. <seg type="closer" xml:id="seg_55f8bed8-11f7-4dd1-8a95-88f5455edc9d">Denique censeo Carthaginem.</seg></p> <signed rend="right">Euer</signed> <signed rend="right">Cato felix.</signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_1d0b43ab-1763-4b9b-91a4-97d88fc87dee"> <docAuthor key="PSN0110672" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_33655143-7506-46fd-8ad5-a0f88416f0d1">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110672" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_f3d3fced-01b7-4875-a705-78160ed123f8">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Mir wird übel mitgespielt, bald wird meine Epistel vermisset, bald auch nicht für die bescheidenste Äußerung Platz gelassen, <seg type="closer" xml:id="seg_bd59cf37-6390-40a7-b964-0ad17666a30e">mein einziger Trost ist daß Sie mein Herz kennen und wissen, daß ich bin und verbleibe der unendlich lange</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Peter Gustav Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> </body> </text></TEI>