]> Brief: fmb-1833-09-30-01

fmb-1833-09-30-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Eduard Devrient in Berlin <lb></lb>Düsseldorf, 30. September 1833 Es ist Unrecht, daß der erste Brief, den ich Dir jetzt schreibe, nichts enthalten soll als eine Bitte an Dich in einer Geschäftssache; aber ich bin nun ein gewaltiger Geschäftsmann, habe schon Gutachten, Comités, Ausschüsse Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 797

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYpm New York, NY, The Pierpont Morgan Library Morgan Collection – Musicians Letters MLT M5377.D514 (9). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Eduard Devrient in Berlin; Düsseldorf, 30. September 1833 Es ist Unrecht, daß der erste Brief, den ich Dir jetzt schreibe, nichts enthalten soll als eine Bitte an Dich in einer Geschäftssache; aber ich bin nun ein gewaltiger Geschäftsmann, habe schon Gutachten, Comités, Ausschüsse

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,11,16. Devrient, Erinnerungen, S. 159-163.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

30. September 1833 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Devrient, Philipp Eduard (1801-1877) Berlin Deutschland deutsch
Herrn Herrn Eduard Devrient kön. Sänger Berlin Markgrafenstraße no. 102. frei.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Düsseldorf d. 30 Sept. 33Lieber Eduard

Es ist Unrecht, daß der erste Brief, den ich Dir jetzt schreibe, nichts enthalten soll als eine Bitte an Dich in einer Geschäftssache; aber ich bin nun ein gewaltiger Geschäftsmann, habe schon Gutachten, Comités, Ausschüsse und Conferenzen von denen ich Nachts träume und so bleibt mir Tags wenig Zeit zum Schreiben übrig. Sind wir einmal constituirt (!) so schreibe ich und beschreibe Alles. Übrigens gefall ich mir prächtig hier.

Meine Bitte an Dich ist folgende: Mach RungenhagenRungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851) einen freundlichen Besuch. Und zwar deswegen: Vor etwa 5 oder 6 Jahren gab mir Zelter Ordre, das „Dettinger Tedeum“<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108975" style="hidden" type="music">Dettingen Te Deum HWV 283</name> <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="PRC0100675" style="hidden">Georg Friedrich Händel, Dettinger Te Deum (Dettingen Te Deum) HWV 283, Instrumentation (Neuorchestrierung), 1829, mit späteren Revisionen<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name>, und „Acis und Galatea“<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108943" style="hidden" type="music">Acis and Galatea (Masque) HWV 49a</name>ↂ<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ewkpzxx3-kxzb-zs0o-jstj-btnmhgef5gq0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="appendices" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="appendix_B:_foreign_works" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="a)_arrangements_and_performance_devices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100674" style="hidden">Georg Friedrich Händel, Acis und Galathea (Acis and Galatea) HWV 49a, Instrumentation (Neuorchestrierung), 1828 bis 3. Januar 1829<idno type="MWV">Anh. 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Auch GlasbrennerGlaßbrenner, Georg Adolf Theodor (Pseud.: Adolf Brennglas) (1810-1876) wünschten wir hier zu haben; es fehlt ohnedies an hübschen Mädchen.

Es ist seitdem Nachmittag und Verdauungszeit geworden, deshalb kann ich ins Plaudern kommen, obwohl ich beim Eingang eilig war. Jede Minute erwarte ich DirichletsDirichlet (Lejeune Dirichlet), Familie von → Johann Peter Gustav Lejeune D., die heut früh von Achen abreisen sollten, und die wohl einige Tage hier mit mir wohnen werden. Dann kommen sie zurück und sollen Euch alle sehr grüßen. Eben setzt man meiner Wohnung gegenüber das erste Capitäl auf die Säulen, die vor dem neuen SchauspielhauseStadttheaterDüsseldorfDeutschland angebracht werden, und das Volk steht umher und wundert sich. Wenn nur unten an der Säule schon der Zettel klebte, der Deine erste Gastrolle in meiner neuen Oper ankündigt! Vorerst kommst Du zum nächsten Düsseldorfer Musikfest18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland, und wir machen eine Fußreise zu Dampfboot, und zeichnen unterwegs und essen Trauben, die dies Jahr übrigens köstlich sind, ganz klebrig. Nun lebe aber wohl, ich muß hinüber aufs Rathhaus zum Oberbürgermeister v: FuchsiusFuchsius (eigtl. Voiss), Joseph Goswin Hubert Maria von (1793-1854). Grüß Deine DamenDevrient, Therese (1803-1882)Devrient, Anna (1828-1839)Devrient, Marie (1825-1873)Schröder-Devrient, Wilhelmine (1804-1860) sehr schön und herzlich, und wünsche Ihnen viel frohes glückliches Leben, grüß auch MarieDevrient, Marie (1825-1873) und AnnaDevrient, Anna (1828-1839) und den GräulDevrient, Carl Felix (1826-1907) vom Hofrath; ich wollte, ich säße eben an der Tischecke und bekäme etwas vom Mittagbrod ab.

            Düsseldorf d. 30 Sept. 33Lieber Eduard
Es ist Unrecht, daß der erste Brief, den ich Dir jetzt schreibe, nichts enthalten soll als eine Bitte an Dich in einer Geschäftssache; aber ich bin nun ein gewaltiger Geschäftsmann, habe schon Gutachten, Comités, Ausschüsse und Conferenzen von denen ich Nachts träume und so bleibt mir Tags wenig Zeit zum Schreiben übrig. Sind wir einmal constituirt (!) so schreibe ich und beschreibe Alles. Übrigens gefall ich mir prächtig hier.
Meine Bitte an Dich ist folgende: Mach Rungenhagen einen freundlichen Besuch. Und zwar deswegen: Vor etwa 5 oder 6 Jahren gab mir Zelter Ordre, das „Dettinger Tedeum“, und „Acis und Galatea“ↂ “ von Händel zu instrumentiren. Ich that es, er nahm die Partituren, und ich habe seitdem nicht weiter davon gehört, weiß aber daß sie sich in der Bibliothek der Sing-Akademie befinden. Nun möcht’ ich sie hier für mein Leben gern haben (es sind nur Partituren von den zugesetzten Instrumenten, nicht vollständige und sind von mir auf mein gewöhnliches hohes Papier geschrieben) ja, ich brauche sie eigentlich nothwendig hier, und deswegen wünschte ich Du könntest sie Dir geben lassen und mir sobald als irgend möglich per Fahrpost herschicken. Das wäre mir das Liebste und da die Akademie die Sachen gar nicht braucht, auch das Natürlichste. Da ich aber nun allerdings nicht beweisen kann, daß die Sachen mein Eigenthum sind, und da sie sich für den Augenblick im Besitz der Sing-Akademie befinden, so sollte mich es gar nicht verwundern, wenn sie sich weigerten, sie mir herauszugeben; und wenn also in diesem Punct (wie ich fast fürchte) Deine diplomatische Finesse scheitert, so setze mir wenigstens das durch, daß ich Abschriften von den beiden Additional-Partituren bekomme, und laß sie mir so schnell als möglich copiren und schicke sie (gegen dankbare Erstattung &c &c. ) Ich dächte das könnten sie, irgendhonetter Weise nicht abschlagen, und mir liegt viel daran. Die Partituren selbst werden leicht herauszufinden sein, Du kennst ja meine Hand, und mußt selbst mit in die Bibliothek gehen. Auch übersetzten wir Acis damals ins Deutsche; auch diese Übersetzung müßte sich wohl noch vorfinden, und ist das der Fall so möchte ich sie gern haben. Lege nur ja Gewicht darauf, daß beide Partituren nur allein die von mir zugesetzten Instrumente enthalten, also für die Akademie ohne Werth sind, (da sie sich ihre Oratorien allein instrumentiren können, mit ein Paar Hörnern und einem alten Kamm und Pauken) und daß ich nur diese meine Geistesproducte haben will. Ich schreibe nicht an die Academie, weil ich sie direct um keine Gefälligkeit bitten will (und als solche werden sie es doch betrachten) Drum bitte ich Dich entschuldige den great trouble (Earl of Cockburn) und such mir die Sachen recht bald zu schaffen, ich möchte sie gern zu unsern Winter Concerten hierhaben. Die werden sehr brillant werden, seht nur zu, ob Ihr es uns Kleinstädtern hier gleichthun werdet; wir haben Rosinen im Kopf (Figürlich) und wenn alles gut geht, verschreiben wir uns Rellstab oder Sobernheim oder wie die Herrn heißen hieher, und dann könnt Ihr in Berlin gar nicht mehr musiciren. Auch Glasbrenner wünschten wir hier zu haben; es fehlt ohnedies an hübschen Mädchen.
Es ist seitdem Nachmittag und Verdauungszeit geworden, deshalb kann ich ins Plaudern kommen, obwohl ich beim Eingang eilig war. Jede Minute erwarte ich Dirichlets, die heut früh von Achen abreisen sollten, und die wohl einige Tage hier mit mir wohnen werden. Dann kommen sie zurück und sollen Euch alle sehr grüßen. Eben setzt man meiner Wohnung gegenüber das erste Capitäl auf die Säulen, die vor dem neuen Schauspielhause angebracht werden, und das Volk steht umher und wundert sich. Wenn nur unten an der Säule schon der Zettel klebte, der Deine erste Gastrolle in meiner neuen Oper ankündigt! Vorerst kommst Du zum nächsten Düsseldorfer Musikfest, und wir machen eine Fußreise zu Dampfboot, und zeichnen unterwegs und essen Trauben, die dies Jahr übrigens köstlich sind, ganz klebrig. Nun lebe aber wohl, ich muß hinüber aufs Rathhaus zum Oberbürgermeister v: Fuchsius. Grüß Deine Damen sehr schön und herzlich, und wünsche Ihnen viel frohes glückliches Leben, grüß auch Marie und Anna und den Gräul vom Hofrath; ich wollte, ich säße eben an der Tischecke und bekäme etwas vom Mittagbrod ab.          
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S.; Adresse, mehrere Poststempel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="copy_from_foreign_hand">Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,11,16.</bibl> <bibl type="printed_letter">Devrient, Erinnerungen, S. 159-163.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1833-09-30" xml:id="date_7b3e3d18-5ec9-4d2d-a079-6cf404a638c8">30. September 1833</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_77054edf-067e-4879-8521-dc0d60e4dccd">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_5dce8e2e-a212-430f-ae76-426ef3f0d037"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0110637" resp="receiver" xml:id="persName_7f1cb4fa-81d1-476d-afa8-94b0e93e0bfb">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_7a2da387-b7e3-4aad-a0b8-e603b47bcd96"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_42968b71-edfe-4ae1-bbde-f07d035b70c3"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Herrn Eduard Devrient</addrLine> <addrLine>kön. Sänger</addrLine> <addrLine>Berlin</addrLine> <addrLine>Markgrafenstraße no. 102.</addrLine> <addrLine>frei.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_2e301104-50cb-4500-814f-9f99dfbb5111"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Düsseldorf d. <date cert="high" when="1833-09-30" xml:id="date_af7ef7e6-e0a9-4a12-8af5-15a25ed7afed">30 Sept. 33</date></dateline><salute rend="left">Lieber Eduard</salute><p style="paragraph_without_indent">Es ist Unrecht, daß der erste Brief, den ich Dir jetzt schreibe, nichts enthalten soll als eine Bitte an Dich in einer Geschäftssache; aber ich bin nun ein gewaltiger Geschäftsmann, habe schon Gutachten, Comités, Ausschüsse und Conferenzen von denen ich Nachts träume und so bleibt mir Tags wenig Zeit zum Schreiben übrig. Sind wir einmal constituirt (!) so schreibe ich und beschreibe Alles. Übrigens gefall ich mir prächtig hier.</p><p>Meine Bitte an Dich ist folgende: Mach <persName xml:id="persName_ee4cafaf-599a-41d8-8e56-e2af82a0a906">Rungenhagen<name key="PSN0114359" style="hidden">Rungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851)</name></persName> einen freundlichen Besuch. Und zwar deswegen: Vor etwa 5 oder 6 Jahren gab mir Zelter Ordre, das <title xml:id="title_10934a45-c510-4daa-85a7-ae1bbf7c81e9">„Dettinger Tedeum“<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108975" style="hidden" type="music">Dettingen Te Deum HWV 283</name></title><title xml:id="title_90ca1549-0d20-457e-91c1-8b8bd2080f02"> <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="PRC0100675" style="hidden">Georg Friedrich Händel, Dettinger Te Deum (Dettingen Te Deum) HWV 283, Instrumentation (Neuorchestrierung), 1829, mit späteren Revisionen<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name></title>, und <title xml:id="title_deefa76c-b0eb-4178-a4bf-1a39bb2b34e7">„Acis und Galatea“<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108943" style="hidden" type="music">Acis and Galatea (Masque) HWV 49a</name></title><title xml:id="title_aa66a605-45b7-48d7-a3f8-240dc9e8a768">ↂ<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ewkpzxx3-kxzb-zs0o-jstj-btnmhgef5gq0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="appendices" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="appendix_B:_foreign_works" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="a)_arrangements_and_performance_devices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100674" style="hidden">Georg Friedrich Händel, Acis und Galathea (Acis and Galatea) HWV 49a, Instrumentation (Neuorchestrierung), 1828 bis 3. Januar 1829<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name></title>“ von Händel zu instrumentiren. Ich that es, er nahm die Partituren, und ich habe seitdem nicht weiter davon gehört, weiß aber daß sie sich in der Bibliothek der <placeName xml:id="placeName_073ba04a-b784-4495-b863-a41a06fe0f53">Sing-Akademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> befinden. Nun möcht’ ich sie hier für mein Leben gern haben (es sind nur Partituren von den zugesetzten Instrumenten, <hi rend="underline">nicht</hi> vollständige und sind von mir auf mein gewöhnliches hohes Papier geschrieben) ja, ich brauche sie eigentlich nothwendig hier, und deswegen wünschte ich Du könntest sie Dir geben lassen und mir sobald als irgend möglich per Fahrpost herschicken. Das wäre mir das Liebste und da die Akademie die Sachen gar nicht braucht, auch das Natürlichste. Da ich aber nun allerdings nicht <hi rend="underline">beweisen</hi> kann, daß die <title xml:id="title_6e3a8cdc-5315-4a28-8cb4-fb0b0ac6b545">Sachen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fajmduoi-roud-kaaw-gdpf-0wcnkqpglplk"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="appendices" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="appendix_B:_foreign_works" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="a)_arrangements_and_performance_devices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100675" style="hidden">Georg Friedrich Händel, Dettinger Te Deum (Dettingen Te Deum) HWV 283, Instrumentation (Neuorchestrierung), 1829, mit späteren Revisionen<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_yzskwkd8-f1pf-tudw-lzbs-yfk6l36z8ujc"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="appendices" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="appendix_B:_foreign_works" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="a)_arrangements_and_performance_devices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100674" style="hidden">Georg Friedrich Händel, Acis und Galathea (Acis and Galatea) HWV 49a, Instrumentation (Neuorchestrierung), 1828 bis 3. Januar 1829<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name></title> mein Eigenthum sind, und da sie sich für den Augenblick im Besitz der <placeName xml:id="placeName_0db6a47c-3cf4-4ff4-83c7-0cc5c6c1af5e">Sing-Akademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> befinden, so sollte mich es gar nicht verwundern, wenn sie sich weigerten, sie mir herauszugeben; und wenn also in diesem Punct (wie ich fast fürchte) Deine diplomatische Finesse scheitert, so setze mir wenigstens das durch, daß ich Abschriften von <title xml:id="title_530ef30a-a4e8-40a4-9fca-5c4779834fd3">den beiden Additional-Partituren<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ylej85l6-dc7z-i116-c9c2-q5sfn8wo7ebm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="appendices" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="appendix_B:_foreign_works" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="a)_arrangements_and_performance_devices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100675" style="hidden">Georg Friedrich Händel, Dettinger Te Deum (Dettingen Te Deum) HWV 283, Instrumentation (Neuorchestrierung), 1829, mit späteren Revisionen<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jp1o9jiy-7vee-gkty-vlfn-nklxg1mnffp6"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="appendices" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="appendix_B:_foreign_works" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="a)_arrangements_and_performance_devices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100674" style="hidden">Georg Friedrich Händel, Acis und Galathea (Acis and Galatea) HWV 49a, Instrumentation (Neuorchestrierung), 1828 bis 3. Januar 1829<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name></title> bekomme, und laß sie mir so schnell als möglich copiren und schicke sie (gegen dankbare Erstattung &amp;c &amp;c.) Ich dächte das könnten sie, irgendhonetter Weise nicht abschlagen, und mir liegt viel daran. Die <title xml:id="title_c78b7160-d58e-4de1-acb2-1e221e59ab52">Partituren<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dx8xndxj-is8v-j3iu-chxf-8aswlp8ncywy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="appendices" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="appendix_B:_foreign_works" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="a)_arrangements_and_performance_devices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100675" style="hidden">Georg Friedrich Händel, Dettinger Te Deum (Dettingen Te Deum) HWV 283, Instrumentation (Neuorchestrierung), 1829, mit späteren Revisionen<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_3anieiri-dghr-fbvt-7o8m-rfkfgzuczyur"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="appendices" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="appendix_B:_foreign_works" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="a)_arrangements_and_performance_devices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100674" style="hidden">Georg Friedrich Händel, Acis und Galathea (Acis and Galatea) HWV 49a, Instrumentation (Neuorchestrierung), 1828 bis 3. Januar 1829<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name></title> selbst werden leicht herauszufinden sein, Du kennst ja meine Hand, und mußt selbst mit in die Bibliothek gehen. Auch übersetzten wir <title xml:id="title_f5b7deae-c544-4f38-b9bc-da43e6acbe77">Acis<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108943" style="hidden" type="music">Acis and Galatea (Masque) HWV 49a</name></title> damals ins Deutsche; auch diese Übersetzung müßte sich wohl noch vorfinden, und ist das der Fall so möchte ich sie gern haben. Lege nur ja Gewicht darauf, daß <title xml:id="title_202a29fd-7c83-4282-a6c2-c998452b751d">beide Partituren<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wt9conup-kmyw-4puw-gy9h-mybitdsom1mn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="appendices" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="appendix_B:_foreign_works" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="a)_arrangements_and_performance_devices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100675" style="hidden">Georg Friedrich Händel, Dettinger Te Deum (Dettingen Te Deum) HWV 283, Instrumentation (Neuorchestrierung), 1829, mit späteren Revisionen<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_5uilareq-8zjb-0feb-ol8x-uux9h2hmlnxf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="appendices" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="appendix_B:_foreign_works" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="a)_arrangements_and_performance_devices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100674" style="hidden">Georg Friedrich Händel, Acis und Galathea (Acis and Galatea) HWV 49a, Instrumentation (Neuorchestrierung), 1828 bis 3. Januar 1829<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name></title> <hi rend="underline">nur allein</hi> die von mir zugesetzten Instrumente enthalten, also für die <placeName xml:id="placeName_302a1f1e-9eee-4213-97f5-3475176d9fe3">Akademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ohne Werth sind, (da sie sich <title xml:id="title_36389ad9-2144-4f54-aa7c-231ccc3dd2b1">ihre Oratorien<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108975" style="hidden" type="music">Dettingen Te Deum HWV 283</name><name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108943" style="hidden" type="music">Acis and Galatea (Masque) HWV 49a</name></title> allein instrumentiren können, mit ein Paar Hörnern und einem alten Kamm und Pauken) und daß ich nur diese <hi rend="underline">meine</hi> Geistesproducte haben will. Ich schreibe nicht an die <placeName xml:id="placeName_e538515c-982b-408c-9b71-96fcdc02a922">Academie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, weil ich sie <hi rend="underline">direct</hi> um keine Gefälligkeit bitten will (und als solche werden sie es doch betrachten) Drum bitte ich Dich entschuldige <title xml:id="title_da6226ce-bd73-48ea-b153-d3bf3c162441">den great trouble (Earl of Cockburn<name key="PSN0109578" style="hidden" type="author">Auber, Daniel-François-Esprit (1782-1871)</name><name key="CRT0107674" style="hidden" type="music">Fra Diavolo ou L’Hôtellerie de Terracine AWV 18</name></title>) und such mir die Sachen recht bald zu schaffen, ich möchte sie gern zu unsern Winter Concerten hierhaben. Die werden sehr brillant werden, seht nur zu, ob Ihr es uns Kleinstädtern hier gleichthun werdet; wir haben Rosinen im Kopf (Figürlich) und wenn alles gut geht, verschreiben wir uns <persName xml:id="persName_78d5a2fe-1afa-49ac-b92c-20c75a124e0f">Rellstab<name key="PSN0114136" style="hidden">Rellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860)</name></persName> oder <persName xml:id="persName_8c8334cf-baa8-489c-bbda-f696a59b2cd9">Sobernheim<name key="PSN0114955" style="hidden">Sobernheim, Joseph Friedrich (1803-1846)</name></persName> oder wie die Herrn heißen hieher, und dann könnt Ihr in Berlin gar nicht mehr musiciren. Auch <persName xml:id="persName_1bc5cd95-f293-4a9d-9f72-b247f4498f03">Glasbrenner<name key="PSN0111397" style="hidden">Glaßbrenner, Georg Adolf Theodor (Pseud.: Adolf Brennglas) (1810-1876)</name></persName> wünschten wir hier zu haben; es fehlt ohnedies an hübschen Mädchen.</p><p>Es ist seitdem Nachmittag und Verdauungszeit geworden, deshalb kann ich ins Plaudern kommen, obwohl ich beim Eingang eilig war. Jede Minute erwarte ich <persName xml:id="persName_751c1123-581e-4ebe-9558-872c9ec5ba1f">Dirichlets<name key="PSN0110664" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Familie von → Johann Peter Gustav Lejeune D.</name></persName>, die heut früh von Achen abreisen sollten, und die wohl einige Tage hier mit mir wohnen werden. Dann kommen sie zurück und sollen Euch alle sehr grüßen. Eben setzt man meiner Wohnung gegenüber das erste Capitäl auf die Säulen, die vor dem <placeName xml:id="placeName_fa30d2ba-8425-4a58-bfc5-06faf3cbe9c3">neuen Schauspielhause<name key="NST0100296" style="hidden" subtype="" type="institution">Stadttheater</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> angebracht werden, und das Volk steht umher und wundert sich. Wenn nur unten an der Säule schon der Zettel klebte, der Deine erste Gastrolle in meiner neuen Oper ankündigt! Vorerst kommst Du zum nächsten <placeName xml:id="placeName_727df5ff-bc9c-4652-ad63-cf00e7b99c8b">Düsseldorfer Musikfest<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, und wir machen eine Fußreise zu Dampfboot, und zeichnen unterwegs und essen Trauben, die dies Jahr übrigens köstlich sind, ganz klebrig. Nun lebe aber wohl, ich muß hinüber aufs Rathhaus zum <persName xml:id="persName_64dec1eb-e6c5-4c2e-9f66-0a225c871402">Oberbürgermeister v: Fuchsius<name key="PSN0111253" style="hidden">Fuchsius (eigtl. Voiss), Joseph Goswin Hubert Maria von (1793-1854)</name></persName>. Grüß Deine <persName xml:id="persName_06667744-7743-4a22-bc43-499ca4e968d1">Damen<name key="PSN0110639" style="hidden">Devrient, Therese (1803-1882)</name><name key="PSN0110627" style="hidden">Devrient, Anna (1828-1839)</name><name key="PSN0110635" style="hidden">Devrient, Marie (1825-1873)</name><name key="PSN0114707" style="hidden">Schröder-Devrient, Wilhelmine (1804-1860)</name></persName> sehr schön und herzlich, und wünsche Ihnen viel frohes glückliches Leben, grüß auch <persName xml:id="persName_d3858fc7-7fa8-4f67-b31f-6704e6db8437">Marie<name key="PSN0110635" style="hidden">Devrient, Marie (1825-1873)</name></persName> und <persName xml:id="persName_3ab94dfb-92b0-419b-ba2e-23223b2fbea9">Anna<name key="PSN0110627" style="hidden">Devrient, Anna (1828-1839)</name></persName> und den <persName xml:id="persName_6a7744f1-1c7d-4c65-8b5a-9bf0d792fb3e">Gräul<name key="PSN0110628" style="hidden">Devrient, Carl Felix (1826-1907)</name></persName> vom Hofrath; ich wollte, ich säße eben an der Tischecke und bekäme etwas vom Mittagbrod ab. <seg type="closer" xml:id="seg_bdd9a16"></seg></p></div></body></text></TEI>