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fmb-1833-09-09-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Joseph Mendelssohn in Horchheim <lb></lb>Kassel, 9. September 1833 Unsrer Verabredung gemäß schreibe ich Dir von hier aus um Dir zu sagen daß wir die Reise glücklich und angenehm zurückgelegt haben. Vater ist sehr wohl, der Fuß sieht ganz gut aus und wird wohl Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 787

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division Felix Mendelssohn Bartholdy Vol. IIIb/10 (166). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Joseph Mendelssohn in Horchheim; Kassel, 9. September 1833 Unsrer Verabredung gemäß schreibe ich Dir von hier aus um Dir zu sagen daß wir die Reise glücklich und angenehm zurückgelegt haben. Vater ist sehr wohl, der Fuß sieht ganz gut aus und wird wohl

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Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

9. September 1833 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Kassel Deutschland Mendelssohn, Joseph (1770-1848) Horchheim Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Cassel d. 9 Sept. 33Lieber Onkel

Unsrer Verabredung gemäß schreibe ich Dir von hier aus um Dir zu sagen daß wir die Reise glücklich und angenehm zurückgelegt haben. VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) ist sehr wohl, der Fuß sieht ganz gut aus und wird wohl bald geheilt sein und so hoffe ich, daß das Übrige der Reise eben so leicht von Statten gehn werde. Nur ungeduldig ist VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) sehr stark, und hätte gewiß schon die Nacht durch gereis’t, wenn ich nicht die entschiedenste Opposition dagegen bildete und alle möglichen Berge und Hügel dagegen aufzubringen wüßte. Er wollte durchaus die ganze Fahrt in 4 Tagen beendigen; aber es ist nun dahin gebracht, daß der alte Plan befolgt wird, und wir somit erst am Donnerstag ankommen können Auch will er gar zu viel gehen, und mir gar nicht erlauben ihm dies oder das abzunehmen und dabei giebt es dann wieder Differenzen, weil erMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) behauptet die Sache sey gar nichts, und ich das nicht grade zugebe. Indessen scheint sichs wirklich bald bessern zu wollen, und das ist die Hauptsache.

Ihr habt wohl auch so herrliches Wetter gehabt, wie wir gestern, es war eine [Lust] den ganzen Tag; heut früh war es sehr bewölkt, aber gegen Mittag kam die Son[ne durch] und es blieb dann fortwährend schön, so daß wir im offnen Wagen fahren konnte[n. Heute] werdet Ihr schön herumgestiegen sein. Wir begleiteten Euch in Gedanken, indem [wir unter] den Horchheimer Birnen und Nüssen Verheerung machten – mehr wie drei Birne[n blieben] nicht übrig, also denke wie fleißig wir waren. Auch geschlafen haben wir in unsern beiden Ecken à discretion, haben ein wenig politisirt nach gewohnter Weise, ich sagte das Volk, und VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) sagte OnkelMendelssohn, Joseph (1770-1848) hätte gesagt etc. etc., haben uns an der schönen Gegend bei Weilburg und Wetzlar gefreut und so wären wir hier. Morgen um 1 2 7 solls weiter gehen.

Aber VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) will zu Bett, und das muß ich auch, erstlich aus Pflicht, weil ihn das Licht stört, und dann aus Neigung. Man spricht hier von nichts, als vom angekommnen KaiserRussland, Nikolaus I. Pawlowitsch (Nikolaj Pavlovič) von (1796-1855) von Rußland und der Flauheit der Massen. Beides ist Dir aber schon bekannt und so habe ich weiter nichts neues zu melden. VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) grüßt herzlich und würde selbst schreiben, wenn es seine Augen nicht zu sehr angriffe. Leb denn wohl, grüß TanteMendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862), grüß RosaMendelssohn, Rosamunde Ernestine Pauline (Rosa) (1804-1883) und BenniMendelssohn, Georg Benjamin (Benny) (1794-1874), grüß ganz Horchheim, grüß DouglasDouglas, Herr, und wenn Du Dich das nächstemal auf die Caroline verläufst, so denk an mich.

DeinFelix Mendelssohn B.
            Cassel d. 9 Sept. 33Lieber Onkel
Unsrer Verabredung gemäß schreibe ich Dir von hier aus um Dir zu sagen daß wir die Reise glücklich und angenehm zurückgelegt haben. Vater ist sehr wohl, der Fuß sieht ganz gut aus und wird wohl bald geheilt sein und so hoffe ich, daß das Übrige der Reise eben so leicht von Statten gehn werde. Nur ungeduldig ist Vater sehr stark, und hätte gewiß schon die Nacht durch gereis’t, wenn ich nicht die entschiedenste Opposition dagegen bildete und alle möglichen Berge und Hügel dagegen aufzubringen wüßte. Er wollte durchaus die ganze Fahrt in 4 Tagen beendigen; aber es ist nun dahin gebracht, daß der alte Plan befolgt wird, und wir somit erst am Donnerstag ankommen können Auch will er gar zu viel gehen, und mir gar nicht erlauben ihm dies oder das abzunehmen und dabei giebt es dann wieder Differenzen, weil er behauptet die Sache sey gar nichts, und ich das nicht grade zugebe. Indessen scheint sichs wirklich bald bessern zu wollen, und das ist die Hauptsache.
Ihr habt wohl auch so herrliches Wetter gehabt, wie wir gestern, es war eine Lust den ganzen Tag; heut früh war es sehr bewölkt, aber gegen Mittag kam die Sonne durch und es blieb dann fortwährend schön, so daß wir im offnen Wagen fahren konnten. Heute werdet Ihr schön herumgestiegen sein. Wir begleiteten Euch in Gedanken, indem wir unter den Horchheimer Birnen und Nüssen Verheerung machten – mehr wie drei Birnen blieben nicht übrig, also denke wie fleißig wir waren. Auch geschlafen haben wir in unsern beiden Ecken à discretion, haben ein wenig politisirt nach gewohnter Weise, ich sagte das Volk, und Vater sagte Onkel hätte gesagt etc. etc., haben uns an der schönen Gegend bei Weilburg und Wetzlar gefreut und so wären wir hier. Morgen um 1 2 7 solls weiter gehen.
Aber Vater will zu Bett, und das muß ich auch, erstlich aus Pflicht, weil ihn das Licht stört, und dann aus Neigung. Man spricht hier von nichts, als vom angekommnen Kaiser von Rußland und der Flauheit der Massen. Beides ist Dir aber schon bekannt und so habe ich weiter nichts neues zu melden. Vater grüßt herzlich und würde selbst schreiben, wenn es seine Augen nicht zu sehr angriffe. Leb denn wohl, grüß Tante, grüß Rosa und Benni, grüß ganz Horchheim, grüß Douglas, und wenn Du Dich das nächstemal auf die Caroline verläufst, so denk an mich.
Dein
Felix Mendelssohn B.          
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