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fmb-1833-09-05-01

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Rebecka Lejeune Dirichlet, Abraham Mendelssohn Bartholdy und Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy<lb></lb>Horchheim, 5. September 1833 Land, Land! Das heißt Vater und Felix, und alle Josephs, endlich sind wir wieder zusammengekommen. Vorgestern, als ich Euch schrieb, fuhren wir noch Abends in gräßlichem Regenwetter nach Mainz, nachdem wir bei Veits gegessen hatten, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 783

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Depos. Berlin 36. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet, Abraham Mendelssohn Bartholdy und Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; Horchheim, 5. September 1833 Land, Land! Das heißt Vater und Felix, und alle Josephs, endlich sind wir wieder zusammengekommen. Vorgestern, als ich Euch schrieb, fuhren wir noch Abends in gräßlichem Regenwetter nach Mainz, nachdem wir bei Veits gegessen hatten,

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel. – Die fehlende Jahresangabe erschließt sich aus dem Briefinhalt.

Rebecka Lejeune Dirichlet, Abraham Mendelssohn Bartholdy, Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

5. September 1833 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Horchheim Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy Berlin Deutschland deutsch
An Mde. Mde. Mendelssohn Bartholdy Berlin
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Horchheim den 5ten September.

Land, Land! Das heißt VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) und Felix, und alle JosephsMendelssohn, Joseph (1770-1848)Mendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862)Mendelssohn, Alexander (1798-1871)Mendelssohn, Marianne (1799-1880)Mendelssohn, Georg Benjamin (Benny) (1794-1874)Mendelssohn, Rosamunde Ernestine Pauline (Rosa) (1804-1883), endlich sind wir wieder zusammengekommen. Vorgestern, als ich Euch schrieb, fuhren wir noch Abends in gräßlichem Regenwetter nach Mainz, nachdem wir bei VeitsVeit, Familie von → Philipp V.Veit, Philipp (1793-1877) gegessen hatten, und von Karoline VeitVeit, Caroline (Carolina) (1806-1890), ihren KindernVeit, Maria Dorothea Aloisia (1822-1897)Veit, Maria Theresia (1824-1870)Veit, Maria Franziska (1826-1912)Veit, Maria Benedicta Domitilla (1828-1838)Veit, Friedrich Anastasia Maria (1830-1878) und circa 4 Regenschirmen nach Hause eskortirt worden waren, die alle dem KleinenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) ihre Aufwartung machen wollten; in ganz Mainz war eine Stube unbesetzt, DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) mußte sich also hinter einem Schirme, und LuiseLuise, Köchin von → Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin (bis November 1833) angezogen zu Bett legen, und um halb 6 wieder im Regen aufs Dampfschiff; ich habe es aber ausgetrotzt, und blieb mit einem Regenschirme auf dem Verdeck, WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) im Wagen; in der Kajüte war vor Engländern nicht zu bleiben, und nach ein paar Stunden klärte sich der Himmel auf. Wir hatten eine wunderschöne Fahrt, um 11 fuhren wir schon bei Horchheim vorbei, wo ich mir schon die traurigsten Gedanken machte, als ich TanteMendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862) und OnkelMendelssohn, Joseph (1770-1848), aber nicht VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) und Felix am Ufer stehen und uns grüßen sah, in Koblenz wurden wir aber von ihnen empfangen. VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) sieht wohl aus, befindet sich gut, und ißt mit vortrefflichstem Appetit. Halte nur gleich, wenn er kommt, ein tüchtiges Frühstück von Fleisch und Wein bereit, liebe Mutter, denn solches steht in Mr. StonesStone, Thomas Arthur (1797-1864) schriftlicher Instruktion. Von Miss AlexandersAlexander, Mary (1806-1867) Freundlichkeit können sie kein Ende finden. Felix trägt e[ine] prächtige silberne Kette, von Miss AlexanderAlexander, Mary (1806-1867), VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) ein großes schottisches plaid, von Miss AlexanderAlexander, Mary (1806-1867), ich trage ein schottisches Tuch, mit den Farben des Hauses Stuart, von Miss AlexanderAlexander, Mary (1806-1867), FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) bekommt eben so eins, und Du liebe Mutter, einen schottischen Beutel, von Miss AlexanderAlexander, Mary (1806-1867). VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) hat auch nur 25 Pfund Arrowroot mit, von Miss AlexanderAlexander, Mary (1806-1867), etc. etc. cum grazia in infinitum. Hier ist es nun wunderhübsch, aus dem Fenster meiner Stube sehe ich vor dem Hause den pleasure ground mit Orangebäumen, dahinter waldige Berge, und rechts den Rhein mit Ehrenbreitstein; die Leute hier sind unendlich freundlich, wir frühstücken essen, soupiren en famille, spielen Billard und Whist, waren einmal erst mit Mänteln und Regenschirmen am Rhein; heut ist aber besser Wetter und höherer Barometer, WalterchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) ist schon im Garten, ich werde ihm bald folgen; Onkel JosephMendelssohn, Joseph (1770-1848) spricht schon von allen ordentlichen Partien, mir scheint aber die beste, hier in dem schönen Garten in Ruhe sitzen zu bleiben, und Tante HinnyMendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862) ist meiner Meinung. Ich bin überhaupt kein neugieriger Reisender, und bleibe gern, wo es mir gefällt, ohne mich sehr viel umzusehen, wo es mir vielleicht noch mehr gefallen könnte. Von SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) muß ich VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) sehr viel erzählen, und rathe ihm, sich sein schlechtes ch bei Zeiten abzugewöhnen, sonst kriegt er die schönsten Schelte von GroßvaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835). – Der vielberühmte Mr. Alphonse Lavie ist auch hier, ich kann ihn aber gar nicht so göttlich finden, er ist mehr ein hübscher Mann im genre von Prof. FischerFischer, Gottfried Emil (1791-1841). Ach Kinder, und was für Pfirsich und Feigen giebts hier! Ich muß unglaublich viel Fenchelthee trinken. Wann wir abreisen, davon ist noch gar keine Rede. In Frankfurt habe ich einem Kinde im Wirthshause einen Kuß gegeben, blos weil es eine Strohmütze wie SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) auf hatte. Sonst wars in Frankfurt nit schen; ich bin nicht aus der Thüre gegangen. Adies, schreibt bald, und laßt SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) auch schreiben. Grüßt die ganze FamilieMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy, Luise HenselHensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876) ja nicht zu vergessen, die mir hat schreiben wollen.

Rebecka Lejeune Dirichlet
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)

Nun will ich mich auf gut KlingemannischKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) mit eigenen Worten anhängen, nicht um Euch zu sagen, was Ihr wißt, daß ich mich gar sehr mit RebekkaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) und dem kleinen WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887), einem würklich charmanten Kinde gefreut habe, sondern daß ich dieses, nachdem sich nach dem fürchterlichsten Wetter heut die Sonne wieder zum erstenmale herauswagt, noch einige Tage hier, im freundlichen Wohnsitze freundlichst aufgenommen, weiter thun will, und dann so Gott will, ohne franz. Aufenthalt zu Euch will. Heut über 8/tage haben wir uns hoffentlich schon wieder manches Erlebte erzählt, und ich bin wieder zu Hause, wo ich am Ende doch auch so übel nicht aufgenommen seyn werde und wohin mich große Ungeduld zieht. Lebt alle wohl und gesund.

Der Eurige herzlich Abraham Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Moi aussi, Madame je me réjouis infiniment d’avance du plaisir & des agrémens que je trouverai au sein de votre familleMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy à Berlin & je regrette d’autant plus que mon séjour dans cette ville ne sera que si court.

Tout à vous Alphonse Lavie Felix Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Ich nun habe Euch für heut blos zu grüßen und muß dann wieder mit BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) und VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) weiter plaudern. Beide DirichletsDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) sind im besten Wohlsein, oder vielmehr alle dreiDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859), und das ist mehr als ich von mir rühmen kann, denn ich habe wieder sehr an Ohrenpein, wie vorigen Herbst gelitten, und war sonst unwohl und verdrießlich. So Gott will gehts bald vorüber, und ich schreibe dann muntrer. Lebt wohl

Felix MB.
            Horchheim den 5ten September. Land, Land! Das heißt Vater und Felix, und alle Josephs, endlich sind wir wieder zusammengekommen. Vorgestern, als ich Euch schrieb, fuhren wir noch Abends in gräßlichem Regenwetter nach Mainz, nachdem wir bei Veits gegessen hatten, und von Karoline Veit, ihren Kindern und circa 4 Regenschirmen nach Hause eskortirt worden waren, die alle dem Kleinen ihre Aufwartung machen wollten; in ganz Mainz war eine Stube unbesetzt, Dirichlet mußte sich also hinter einem Schirme, und Luise angezogen zu Bett legen, und um halb 6 wieder im Regen aufs Dampfschiff; ich habe es aber ausgetrotzt, und blieb mit einem Regenschirme auf dem Verdeck, Walter im Wagen; in der Kajüte war vor Engländern nicht zu bleiben, und nach ein paar Stunden klärte sich der Himmel auf. Wir hatten eine wunderschöne Fahrt, um 11 fuhren wir schon bei Horchheim vorbei, wo ich mir schon die traurigsten Gedanken machte, als ich Tante und Onkel, aber nicht Vater und Felix am Ufer stehen und uns grüßen sah, in Koblenz wurden wir aber von ihnen empfangen. Vater sieht wohl aus, befindet sich gut, und ißt mit vortrefflichstem Appetit. Halte nur gleich, wenn er kommt, ein tüchtiges Frühstück von Fleisch und Wein bereit, liebe Mutter, denn solches steht in Mr. Stones schriftlicher Instruktion. Von Miss Alexanders Freundlichkeit können sie kein Ende finden. Felix trägt eine prächtige silberne Kette, von Miss Alexander, Vater ein großes schottisches plaid, von Miss Alexander, ich trage ein schottisches Tuch, mit den Farben des Hauses Stuart, von Miss Alexander, Fanny bekommt eben so eins, und Du liebe Mutter, einen schottischen Beutel, von Miss Alexander. Vater hat auch nur 25 Pfund Arrowroot mit, von Miss Alexander, etc. etc. cum grazia in infinitum. Hier ist es nun wunderhübsch, aus dem Fenster meiner Stube sehe ich vor dem Hause den pleasure ground mit Orangebäumen, dahinter waldige Berge, und rechts den Rhein mit Ehrenbreitstein; die Leute hier sind unendlich freundlich, wir frühstücken essen, soupiren en famille, spielen Billard und Whist, waren einmal erst mit Mänteln und Regenschirmen am Rhein; heut ist aber besser Wetter und höherer Barometer, Walterchen ist schon im Garten, ich werde ihm bald folgen; Onkel Joseph spricht schon von allen ordentlichen Partien, mir scheint aber die beste, hier in dem schönen Garten in Ruhe sitzen zu bleiben, und Tante Hinny ist meiner Meinung. Ich bin überhaupt kein neugieriger Reisender, und bleibe gern, wo es mir gefällt, ohne mich sehr viel umzusehen, wo es mir vielleicht noch mehr gefallen könnte. Von Sebastian muß ich Vater sehr viel erzählen, und rathe ihm, sich sein schlechtes ch bei Zeiten abzugewöhnen, sonst kriegt er die schönsten Schelte von Großvater. – Der vielberühmte Mr. Alphonse Lavie ist auch hier, ich kann ihn aber gar nicht so göttlich finden, er ist mehr ein hübscher Mann im genre von Prof. Fischer. Ach Kinder, und was für Pfirsich und Feigen giebts hier! Ich muß unglaublich viel Fenchelthee trinken. Wann wir abreisen, davon ist noch gar keine Rede. In Frankfurt habe ich einem Kinde im Wirthshause einen Kuß gegeben, blos weil es eine Strohmütze wie Sebastian auf hatte. Sonst wars in Frankfurt nit schen; ich bin nicht aus der Thüre gegangen. Adies, schreibt bald, und laßt Sebastian auch schreiben. Grüßt die ganze Familie, Luise Hensel ja nicht zu vergessen, die mir hat schreiben wollen.
Rebecka Lejeune Dirichlet
Nun will ich mich auf gut Klingemannisch mit eigenen Worten anhängen, nicht um Euch zu sagen, was Ihr wißt, daß ich mich gar sehr mit Rebekka und dem kleinen Walter, einem würklich charmanten Kinde gefreut habe, sondern daß ich dieses, nachdem sich nach dem fürchterlichsten Wetter heut die Sonne wieder zum erstenmale herauswagt, noch einige Tage hier, im freundlichen Wohnsitze freundlichst aufgenommen, weiter thun will, und dann so Gott will, ohne franz. Aufenthalt zu Euch will. Heut über 8/tage haben wir uns hoffentlich schon wieder manches Erlebte erzählt, und ich bin wieder zu Hause, wo ich am Ende doch auch so übel nicht aufgenommen seyn werde und wohin mich große Ungeduld zieht. Lebt alle wohl und gesund.
Der Eurige herzlich Abraham Mendelssohn Bartholdy
Moi aussi, Madame je me réjouis infiniment d’avance du plaisir & des agrémens que je trouverai au sein de votre famille à Berlin & je regrette d’autant plus que mon séjour dans cette ville ne sera que si court.
Tout à vous
Alphonse Lavie Felix Mendelssohn Bartholdy
Ich nun habe Euch für heut blos zu grüßen und muß dann wieder mit Beckchen und Vater weiter plaudern. Beide Dirichlets sind im besten Wohlsein, oder vielmehr alle drei, und das ist mehr als ich von mir rühmen kann, denn ich habe wieder sehr an Ohrenpein, wie vorigen Herbst gelitten, und war sonst unwohl und verdrießlich. So Gott will gehts bald vorüber, und ich schreibe dann muntrer. Lebt wohl
Felix MB.          
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September 1833</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113247" resp="author" xml:id="persName_d9f0f9b3-6599-4abe-92b2-0833e3c6e1dc">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName> <persName key="PSN0110673" resp="author" xml:id="persName_03a494a1-244c-49ed-a9ff-30feb07a4c1e">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_0c2f68a3-c903-46a5-b692-3b1d56fc9ff5">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0113247" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_b2543f90-8f8b-44e2-81a7-b62787ad7388"> <settlement key="STM0100149">Horchheim</settlement> <country>Deutschland</country></placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0113260" resp="receiver" xml:id="persName_bfacf200-7b96-4a72-8e6c-5e23bc371429">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <persName key="PSN0113241" resp="receiver" xml:id="persName_da2e338b-4df2-460c-b55a-e4e2fd251b88">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_41bf2687-beed-4359-8648-8579965aa398"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country></placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_27c1c7d1-f582-45dd-831a-14c36f9832a7"> <head> <address> <addrLine>An Mde.</addrLine> <addrLine>Mde. Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>Berlin</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_5f308b3b-5ecc-4be6-a0cb-61259ea28424"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <dateline rend="right">Horchheim den <date cert="high" when="1833-09-05" xml:id="date_3aaea982-3931-4c7d-9e05-3a1f28b3cf55">5ten September</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent">Land, Land! Das heißt <persName xml:id="persName_81b9375b-2db9-4553-bad5-3b05b316ee1c">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> und Felix, <persName xml:id="persName_957431b2-71ba-41a5-9711-abd28f1a9f01">und alle Josephs<name key="PSN0113227" style="hidden">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name><name key="PSN0113223" style="hidden">Mendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862)</name><name key="PSN0113213" style="hidden">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name><name key="PSN0113230" style="hidden">Mendelssohn, Marianne (1799-1880)</name><name key="PSN0113222" style="hidden">Mendelssohn, Georg Benjamin (Benny) (1794-1874)</name><name key="PSN0113237" style="hidden">Mendelssohn, Rosamunde Ernestine Pauline (Rosa) (1804-1883)</name></persName>, endlich sind wir wieder zusammengekommen. Vorgestern, als ich Euch schrieb, fuhren wir noch Abends in gräßlichem Regenwetter nach Mainz, nachdem wir bei <persName xml:id="persName_233773f8-d253-413d-9faa-005a116f328d">Veits<name key="PSN0115462" style="hidden">Veit, Familie von → Philipp V.</name><name key="PSN0115472" style="hidden">Veit, Philipp (1793-1877)</name></persName> gegessen hatten, und von <persName xml:id="persName_c9035397-14e4-49bb-ad2a-36f0fbbcc2e2">Karoline Veit<name key="PSN0115463" style="hidden">Veit, Caroline (Carolina) (1806-1890)</name></persName>, <persName xml:id="persName_383c5b3b-bb2b-48a7-9be2-7d6d66ac4d58">ihren Kindern<name key="PSN0115468" style="hidden">Veit, Maria Dorothea Aloisia (1822-1897)</name><name key="PSN0115470" style="hidden">Veit, Maria Theresia (1824-1870)</name><name key="PSN0115469" style="hidden">Veit, Maria Franziska (1826-1912)</name><name key="PSN0115467" style="hidden">Veit, Maria Benedicta Domitilla (1828-1838)</name><name key="PSN0115465" style="hidden">Veit, Friedrich Anastasia Maria (1830-1878)</name></persName> und circa 4 Regenschirmen nach Hause eskortirt worden waren, die alle dem <persName xml:id="persName_7493fb33-b1c5-4c5b-a27b-ea2f0fc35356">Kleinen<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> ihre Aufwartung machen wollten; in ganz Mainz war eine Stube unbesetzt, <persName xml:id="persName_b41c3c51-8ec6-4e1b-b43d-df4e7c8eb1ab">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> mußte sich also hinter einem Schirme, und <persName xml:id="persName_ddc743ef-5aff-4259-bb91-904e983da5d2">Luise<name key="PSN0112983" style="hidden">Luise, Köchin von → Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin (bis November 1833)</name></persName> angezogen zu Bett legen, und um halb 6 wieder im Regen aufs Dampfschiff; ich habe es aber ausgetrotzt, und blieb mit einem Regenschirme auf dem Verdeck, <persName xml:id="persName_335d31f4-4fa6-4554-aca7-23b5b430350a">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> im Wagen; in der Kajüte war vor Engländern nicht zu bleiben, und nach ein paar Stunden klärte sich der Himmel auf. Wir hatten eine wunderschöne Fahrt, um 11 fuhren wir schon bei Horchheim vorbei, wo ich mir schon die traurigsten Gedanken machte, als ich <persName xml:id="persName_ca45972b-5162-429d-be06-1b907077ba75">Tante<name key="PSN0113223" style="hidden">Mendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862)</name></persName> und <persName xml:id="persName_f9d9e127-020a-4afa-b386-5e3e60ff9561">Onkel<name key="PSN0113227" style="hidden">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName>, aber nicht <persName xml:id="persName_181c5dbb-ce91-4d87-9e81-c233b77677cc">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> und Felix am Ufer stehen und uns grüßen sah, in Koblenz wurden wir aber von ihnen empfangen. <persName xml:id="persName_802aa7da-6bbf-41f0-861b-57e274b7d583">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> sieht wohl aus, befindet sich gut, und ißt mit vortrefflichstem Appetit. Halte nur gleich, wenn er kommt, ein tüchtiges Frühstück von Fleisch und Wein bereit, liebe Mutter, denn solches steht in <persName xml:id="persName_cea4b8ff-cf8e-4be1-aa90-3b904db9a374">Mr. Stones<name key="PSN0115161" style="hidden">Stone, Thomas Arthur (1797-1864)</name></persName> schriftlicher Instruktion. Von Miss <persName xml:id="persName_c62006e9-e4df-46d6-b1d1-fd0842577685">Alexanders<name key="PSN0109430" style="hidden">Alexander, Mary (1806-1867)</name></persName> Freundlichkeit können sie kein Ende finden. Felix trägt e[ine] prächtige silberne Kette, von <persName xml:id="persName_f7d098ee-745c-4d41-a156-edf20b7728e3">Miss Alexander<name key="PSN0109430" style="hidden">Alexander, Mary (1806-1867)</name></persName>, <persName xml:id="persName_3e09ad7e-46ea-4194-a0b0-a7214ac62f19">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> ein großes schottisches plaid, von <persName xml:id="persName_dc01c8c9-4d1e-4bcd-9a25-f02f9c3f757a">Miss Alexander<name key="PSN0109430" style="hidden">Alexander, Mary (1806-1867)</name></persName>, ich trage ein schottisches Tuch, mit den Farben des Hauses Stuart, von <persName xml:id="persName_d22c88ac-0d9e-4531-8138-96e82c02d065">Miss Alexander<name key="PSN0109430" style="hidden">Alexander, Mary (1806-1867)</name></persName>, <persName xml:id="persName_997f9c3b-5db7-43cf-ad71-b7ebfbdbcdf1">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> bekommt eben so eins, und Du liebe Mutter, einen schottischen Beutel, von <persName xml:id="persName_feecd60c-b515-4851-998a-b3828e4c0aee">Miss Alexander<name key="PSN0109430" style="hidden">Alexander, Mary (1806-1867)</name></persName>. <persName xml:id="persName_f8507e46-54fa-424c-a383-abd1ad584a21">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> hat auch nur 25 Pfund Arrowroot mit, von <persName xml:id="persName_5c9bd203-c6d4-4870-a55a-a368b3d3f231">Miss Alexander<name key="PSN0109430" style="hidden">Alexander, Mary (1806-1867)</name></persName>, etc. etc. cum grazia in infinitum. Hier ist es nun wunderhübsch, aus dem Fenster meiner Stube sehe ich vor dem Hause den pleasure ground mit Orangebäumen, dahinter waldige Berge, und rechts den Rhein mit Ehrenbreitstein; die Leute hier sind unendlich freundlich, wir frühstücken essen, soupiren en famille, spielen Billard und Whist, waren einmal erst mit Mänteln und Regenschirmen am Rhein; heut ist aber besser Wetter und höherer Barometer, <persName xml:id="persName_290c3e1a-7df4-4693-bb9a-32bb30a82b8b">Walterchen<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> ist schon im Garten, ich werde ihm bald folgen; <persName xml:id="persName_f9b946d3-c164-4370-bf1c-a03e633d4131">Onkel Joseph<name key="PSN0113227" style="hidden">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName> spricht schon von allen ordentlichen Partien, mir scheint aber die beste, hier in dem schönen Garten in Ruhe sitzen zu bleiben, und <persName xml:id="persName_d7c1fd98-9d23-4ae3-b7d3-cdcf4e7c85c6">Tante Hinny<name key="PSN0113223" style="hidden">Mendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862)</name></persName> ist meiner Meinung. Ich bin überhaupt kein neugieriger Reisender, und bleibe gern, wo es mir gefällt, ohne mich sehr viel umzusehen, wo es mir vielleicht noch mehr gefallen könnte. Von <persName xml:id="persName_b337edb3-45c4-4a90-a7e2-8103c283ad77">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> muß ich <persName xml:id="persName_149f11f5-c633-4dc0-8161-930167bed8bc">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> sehr viel erzählen, und rathe ihm, sich sein schlechtes ch bei Zeiten abzugewöhnen, sonst kriegt er die schönsten Schelte von <persName xml:id="persName_57c1327e-5fba-436c-aa76-e3f8e07648a9">Großvater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>. – Der vielberühmte Mr. Alphonse Lavie ist auch hier, ich kann ihn aber gar nicht so göttlich finden, er ist mehr ein hübscher Mann im genre von <persName xml:id="persName_dd155281-ed83-410a-ae7f-7f60857c0cd8">Prof. Fischer<name key="PSN0111066" style="hidden" type="person">Fischer, Gottfried Emil (1791-1841)</name></persName>. Ach Kinder, und was für Pfirsich und Feigen giebts hier! Ich muß unglaublich viel Fenchelthee trinken. Wann wir abreisen, davon ist noch gar keine Rede. In Frankfurt habe ich einem Kinde im Wirthshause einen Kuß gegeben, blos weil es eine Strohmütze wie <persName xml:id="persName_0505372d-d3f4-45e4-862c-57c89dcd7877">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> auf hatte. Sonst wars in Frankfurt nit schen; ich bin nicht aus der Thüre gegangen. <seg type="closer" xml:id="seg_9b84854e-4066-4997-957a-3cc74ff919b9">Adies, schreibt bald, und laßt </seg><persName xml:id="persName_51103045-3aa0-47e0-b7b1-33bdc6a9b4e4">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName><seg type="closer" xml:id="seg_37cac519-c176-4a4f-8a5f-bc27e6c489ec"> auch schreiben. Grüßt die </seg><persName xml:id="persName_c1f99b19-d1b9-4044-ba24-9b5bb2c35494">ganze Familie<name key="PSN0113241" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName><seg type="closer" xml:id="seg_5d0871bc-103a-4e5d-bb9e-3550205a5bba">, </seg><persName xml:id="persName_cd8b6145-69cd-4734-87d6-c01bf0a5be83">Luise Hensel<name key="PSN0111896" style="hidden">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName><seg type="closer" xml:id="seg_82ff0bef-f450-4080-b528-02b16ca6af40"> ja nicht zu vergessen, die mir hat schreiben wollen.</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Rebecka Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_62ef7d20-b8a9-451a-aa29-a2e76fdaaac4"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_1dba1938-ef3f-46c9-9c42-cc47ce8a5d00">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113247" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_e999e6c8-88a8-4673-b42e-fbbd60791642">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Nun will ich mich auf gut <persName xml:id="persName_58d1342a-3039-42ea-bfd9-5361565f8c39">Klingemannisch<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> mit eigenen Worten anhängen, nicht um Euch zu sagen, was Ihr wißt, daß ich mich gar sehr mit <persName xml:id="persName_891846cf-e58f-4926-bd39-7fb651d0d745">Rebekka<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und dem <persName xml:id="persName_9238255c-ddd4-4d55-a787-f6ef950c3cd8">kleinen Walter<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName>, einem würklich charmanten Kinde gefreut habe, sondern daß ich dieses, nachdem sich nach dem fürchterlichsten Wetter heut die Sonne wieder zum erstenmale herauswagt, noch einige Tage hier, im freundlichen Wohnsitze freundlichst aufgenommen, weiter thun will, und dann so Gott will, ohne franz. Aufenthalt zu Euch will. Heut über 8/tage haben wir uns hoffentlich schon wieder manches Erlebte erzählt, und ich bin wieder zu Hause, wo ich am Ende doch auch so übel nicht aufgenommen seyn werde und wohin mich große Ungeduld zieht. <seg type="closer" xml:id="seg_05d943c5-a764-4cae-ac70-f2c11e8b0d51">Lebt alle wohl und gesund.</seg></p> <signed rend="right">Der Eurige herzlich <add resp="UT" type="editors_addition">Abraham Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_f7f6083f-a898-482c-9cc4-458a00591a8b"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_720e151c-a4f1-4b8d-bd2a-d0a941b384a5">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_426fd9a8-21e3-4f65-a5c8-7e745615ea83">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Moi aussi, Madame je me réjouis infiniment d’avance du plaisir &amp; des agrémens que je trouverai au sein <persName xml:id="persName_0126018a-eb09-4026-98b0-6d5421281c96">de votre famille<name key="PSN0113241" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName> à Berlin &amp; je regrette d’autant plus que mon séjour dans cette ville ne sera que si court.</p> <signed rend="right">Tout à vous</signed> <signed rend="right">Alphonse Lavie <add resp="UT" type="editors_addition">Felix Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_f398b268-1493-4db3-811e-3da26bb13de8"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Ich nun habe Euch für heut blos zu grüßen und muß dann wieder mit <persName xml:id="persName_ab8d665b-572f-4e63-be0d-cda2c0a49a10">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und <persName xml:id="persName_bb6a247d-0304-413d-97fc-7ff862f6ccb6">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> weiter plaudern. <persName xml:id="persName_3c2598e6-6ae9-4fda-829c-88db119158bd">Beide Dirichlets<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name><name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> sind im besten Wohlsein, oder vielmehr <persName xml:id="persName_4238f462-aa04-4dd6-aeeb-a28869b6f1d0">alle drei<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name><name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name><name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName>, und das ist mehr als ich von mir rühmen kann, denn ich habe wieder sehr an Ohrenpein, wie vorigen Herbst gelitten, und war sonst unwohl und verdrießlich. So Gott will gehts bald vorüber, und ich schreibe dann muntrer. <seg type="closer" xml:id="seg_747d4581-8a74-4aeb-a5b7-ccb52798cfc8">Lebt wohl</seg></p> <signed rend="right">Felix MB.</signed> </div> </body> </text></TEI>