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fmb-1833-07-23-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy, Carl Klingemann und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet, die Familie Mendelssohn Bartholdy und Wolff Nathan in Berlin<lb></lb>London, 23. Juli 1833 Wie geht es? Wie lebst Du und Dein Junge? Vater und der seinige sind wohl und leben in Eintracht, indem sie den ganzen Tag disputiren über Essen und Politik und hübsche Mädchen die Vater häßlich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 759

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IIIb/9 (164). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy, Carl Klingemann und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet, die Familie Mendelssohn Bartholdy und Wolff Nathan in Berlin; London, 23. Juli 1833 Wie geht es? Wie lebst Du und Dein Junge? Vater und der seinige sind wohl und leben in Eintracht, indem sie den ganzen Tag disputiren über Essen und Politik und hübsche Mädchen die Vater häßlich

4 beschr. S. – Der Brief war eingelegt in Abraham Mendelssohn Bartholdys Brief an seine Ehefrau Lea vom 21., 22. und 23. Juli 1833 (D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 13,23. Druck: Klein, Abraham Mendelssohn Bartholdy in England, S. 107-110) abgeschickt worden.

Felix Mendelssohn Bartholdy, Carl Klingemann, Abraham Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

23. Juli 1833 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) London Großbritannien Nathan, Wolff (1810-1877) Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Berlin Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) 103 Gt Portland St July 23. 33 Liebes Beckchen!

Wie geht es? Wie lebst Du und Dein JungeDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)? VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) und der seinige sind wohl und leben in Eintracht, indem sie den ganzen Tag disputiren über Essen und Politik und hübsche Mädchen die VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) häßlich findet, wie auch umgekehrt. Eben hat er mir für einen Schilling eine Passage abgekauft; unsre Zimmer liegen nämlich so: (Kupfertafel 1)

Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.

Da hört er mich nun eben an einem Clavierstück<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vmcnl6ql-4kty-v3rw-smls-nzotzduskscy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100441" style="hidden">Andante cantabile B-Dur (Musical Sketch Nr. 1), 25. Juli 1833<idno type="MWV">U 93</idno><idno type="op"></idno></name> componiren und sagt es gefiele ihm gut bis auf die Stelle „Tidelideli“ ich biete an, sie wegzulassen wenn ich was dafür bekomme, und wir werden um einen Schilling Handels einig: Ist das nicht wohlfeil? Aber was kümmert Euch dergleichen? Ihr grübelt noch immer über einen Namen. Ich wollte Du nähmest Walter, er gefällt mir, und erinnert an Allwaltend, an Schalten und Walten, an Walter ScottScott, (seit 1820) Sir Walter (1771-1832), und doch auch an gewaltig, Waldteufel u s. f. lauter Sachen die ich gern habe. – Gustav mag ich auch, er kann dann ein Schwedenkönig werden, oder ein netter Mensch aus der unsichtbaren Loge<name key="PSN0114173" style="hidden" type="author">Richter, Johann Paul Friedrich (Pseud.: Jean Paul) (1763-1825)</name><name key="CRT0110460" style="hidden" type="literature">Die unsichtbare Loge. Eine Biographie</name>, den man nur vor schönen Frauen etwas in Acht nehmen müßte. Nur Alexander nicht; ich kann den RussenRussland, Alexander I. Pawlowitsch (Aleksandr Pavlovič) von (1777-1825) nicht ausstehen und den ErobrerAlexander III. (der Große) (356 v. Chr.-323 v. Chr.) auch nicht, was indessen vor DroysenDroysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884) ein strenges Geheimniß bleiben muß. Könnte man den Jungen nicht AristophanesAristophanes (um 445 v. Chr.-um 385 v. Chr.) nennen? oder Hoffegut oder Eduard? Schreib bald darüber, liebes Beckchen, aber nenn ihn nicht Isaac, DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) oder NewtonNewton, (seit 1705) Sir Isaac (1643-1727) zu Liebe, und laß mich nächstens wissen, wie er aussieht, und wie Du, als Amme. Wann wirst Du ihn spähnen? Heut früh haben sie die Juden emancipirt, das amüsirt mich prächtig, zumal da vor ein Paar Tagen Eure lumpigen Posener Ordnungen hier runtergemacht worden sind, nach Recht und Billigkeit; die Times fühlte sich vornehm, und meinte in England sei es doch besser, und nachdem gestern eine Menge Judenhasser: Mr. FinnFinch, George of Burley-on-the-Hill (1794-1870), und Mr. BruceCumming-Bruce, Charles Lennox (1790-1875) und der Rohsche InglisInglis, Sir Robert Harry 2nd Baronet (1786-1855) gesalbadert hatten, schloß Robert GrantGrant, (seit 1834) Sir Robert (1778-1838), der die Bill einbringt, indem er fragte, ob sie glaubten, daß sie da seien um die Prophezeiungen zu erfüllen (denn darauf stützen sie sich) und sagte er hielte sich an das Wort „Glory to God, and good will to men (dies ist nebenbei unübersetzbar) und darauf waren ayes 187, und noes 52. Das ist ganz nobel und schön. Nächsten Monat geh ich wahrscheinlich an die See, nach Hastings oder Brighton, und wenn ich Geld habe kauf ich mir einen Cutter und fahre auf meiner eignen Yacht nach Düsseldorf. Denn solche Pläne mach ich jetzt, woraus aber nichts wird, und beschränke mich plumcakes und Carricaturen nach Hause zu bringen. Setzt ein Comité nieder und erbrecht darin feierlich den Griechischen Brief, und legt mir seinen Inhalt vor; wenn Ihr an Geheimnisse kommt so überspringt sie, ohne sie gelesen zu haben. Zu Mitgliedern dieses Comités schlage ich PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) allein vor, der auch zugleich Praesident und Sekretair sein soll, ihn allein lesen, und mir dann sagen von wem er ist und was drin steht. Merkst Du meinem Styl an, daß ich hungrig bin wie ein Löwe und daß wir nur auf KlingemannKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) warten, um Suppe zu essen, die VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) hier wieder einführt? Le style c’est l’homme, ich bin hungrig. Die Misses AlexanderAlexander, Anna-Joanna (1793-1859)Alexander, Mary (1806-1867)Alexander, Margaret Stewart (1791-1861), die VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) ganz entsetzlich die Cour machen, haben ihm marmelade geschenkt (sie sind Schottinnen) und darauf singt KlingemannKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862): Deutlich schimmert auf jedem Purpurblättchen Marmelaide<name key="PSN0113128" style="hidden" type="author">Matthisson, Friedrich (seit 1809) von (1761-1831)</name><name key="CRT0109917" style="hidden" type="literature">Adelaide</name>. Er kommt eben hinein, mit ihm die Suppe auf jenen runden Tisch, lebwohl! Nach Tische sag ich Dir noch gesegnete Mahlzeit.

Felix Mendelssohn Bartholdy
Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)

Gesegnete Mahlzeit! Denn es ist nach Tische, und wäre das Papier so voll wie wir, zwei junge Leute, so gäbe es keinen Brief und wenig Aussicht mehr in der Welt. Beide Ihrige, VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) und Sohn, sagen jetzt, ich säße mir, beim Schreiben im Licht, ich schreibe aber doch und fort. Was wollen Sie von uns hören? Es wird jetzt still und anmuthig in London, die Musik hört auf und man kann zu Worte kommen, des Morgens regnets und Abends scheint die Sonne, um 11. Uhr mache ich meinen Morgenbesuch bei den Beiden, und über die breite Times reichen wir uns die Hände und lesen BroughamBrougham, Henry Peter (seit 1830) 1st Baron Brougham and Vaux (1778-1868), und fangen wohl an zu streiten, hören aber nicht wieder auf, bis wir auseinander stieben, und unterzeichnen unsre KriegsArtikel nur FF, was bekanntlich entweder heißen kann das Gegentheil von pp, oder Fortsetzung folgt, oder Fr. FörsterFörster, Friedrich Christoph (1791-1868), vor welchem letztern uns aber Gott bewahre. Guter Umgang verdirbt schlechte Sitten, wie wäre ich auf den Aermsten gekommen, wenn ich nicht jetzt einen Berliner und Berliner StadtrathMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) so viel und gern frequentirte, daß er mich ins schönste Berliner Himmelblau verkehrt ich mag wollen oder nicht. – Eben, wie ich auf die andre Seite schiele und mein linkes Auge nicht weiß was das rechte thut, erfahre ich erst, daß ich an SieDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) schreibe, allerverehrteste und so höchsterwünschterweise wundervoll schnell genesene Frau mathematische Frau ProfessorinnDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)! Es ist mir aber lieb, denn es hat mir Gelegenheit gegeben, auf eine ganz unbefangene Weise die innersten Herzensmeinungen und Weltansichten auszusprechen, die nur in geweihtester Stunde den Geweihtesten mitgetheilt werden. Jetzt bin ich aber heraus, der kleine Page klirrt mit Tassen und Theelöffeln und ich frage: soll das Kaffee bedeuten? Denn dem widerstehe ich so wenig wie der Freundschaft und der Zukunft mit und in der ich lebe und sterbe

Ihr CKl.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

P. S. für die verehrte Frau StadträthinMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842): Ich kann gar nicht begreifen, warum ich nicht in jeder Claße einen größten Gewinn kriege, nachdem ich doch angefangen habe 50 rt zu gewinnen. Es ist Jammerschade, es stört mir etwas den Genuß an den scharmanten und capabeln Hausbriefen, an denen ich zur glücklichen Stunde mit hören darf, ich horche immer auf nach 1000 und vielen 1000 rt. und rufe mit dem treflichen SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898): Was soll ich haben? –

Jetzt dictirt mir gar VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) einen Auftrag an NathanNathan, Wolff (1810-1877), den ich also (verzeih BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)) so einschwärze:

Herr NathanNathan, Wolff (1810-1877) möge, wenn ich ihm nicht nächsten Posttag das Gegentheil schreibe die 50 000 Gulden pr Dampfboot an Adolphus GoldschmidtGoldschmidt (Goldsmith), Adolph (Adolf, Adolphus) (1798-1879), Winchester House Broad Street, London senden. Ich bringe die Gegen Valuta mit. Ich bestätige Alles was ich in meinem Briefe geschrieben habe, und wünsche er möge die 5 Procentigen wohlfeil kaufen können. Sind 4P.Centige Spanier noch zu meinem limitum zu verkaufen so wünschte ich die 15 000 Piaster gegeben zu sehn.“

Dies wird dictirt, weil seitdem das Licht gekommen ist, wir wollen den eben empfangnen Brief nächsten Posttag beantworten. Kinder, Ihr scheltet weil ich nicht schreibe, aber nie war ich in weniger Laune zum Schreiben als grade jetzt; mir wird ungeduldig sowie ich das Datum fertig geschrieben habe. Doch ist es Unrecht, o liebste FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847), daß an Dich so wenig adressirt worden ist, es macht mich […] und fahre fort so schön zu schreiben und wünsche HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) von mir tausend Glück zum Bilde und der Hauptfigur<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109167" style="hidden" type="art">Christus vor Pilatus (Ölgemälde 1834)</name>. Du willst Details über mich, liebe MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842); die jetzt selbst zu geben, würde mir schwer oder unmöglich, aber nun erfülle ich unaufhaltsam meinen Plan, den ich mit KlingemannKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) ausgeheckt und schicke Dir nächstens alle mögl. Zeitungen, gelehrte und ungelehrte, die von mir handeln, und Du mußt das Porto tragen. Leb wohl BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) und DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859), bleibt gesund und glücklich.

Felix MB.
            103 Gt Portland St July 23. 33 Liebes Beckchen!
Wie geht es? Wie lebst Du und Dein Junge? Vater und der seinige sind wohl und leben in Eintracht, indem sie den ganzen Tag disputiren über Essen und Politik und hübsche Mädchen die Vater häßlich findet, wie auch umgekehrt. Eben hat er mir für einen Schilling eine Passage abgekauft; unsre Zimmer liegen nämlich so: (Kupfertafel 1)
Da hört er mich nun eben an einem Clavierstück componiren und sagt es gefiele ihm gut bis auf die Stelle „Tidelideli“ ich biete an, sie wegzulassen wenn ich was dafür bekomme, und wir werden um einen Schilling Handels einig: Ist das nicht wohlfeil? Aber was kümmert Euch dergleichen? Ihr grübelt noch immer über einen Namen. Ich wollte Du nähmest Walter, er gefällt mir, und erinnert an Allwaltend, an Schalten und Walten, an Walter Scott, und doch auch an gewaltig, Waldteufel u s. f. lauter Sachen die ich gern habe. – Gustav mag ich auch, er kann dann ein Schwedenkönig werden, oder ein netter Mensch aus der unsichtbaren Loge, den man nur vor schönen Frauen etwas in Acht nehmen müßte. Nur Alexander nicht; ich kann den Russen nicht ausstehen und den Erobrer auch nicht, was indessen vor Droysen ein strenges Geheimniß bleiben muß. Könnte man den Jungen nicht Aristophanes nennen? oder Hoffegut oder Eduard? Schreib bald darüber, liebes Beckchen, aber nenn ihn nicht Isaac, Dirichlet oder Newton zu Liebe, und laß mich nächstens wissen, wie er aussieht, und wie Du, als Amme. Wann wirst Du ihn spähnen? Heut früh haben sie die Juden emancipirt, das amüsirt mich prächtig, zumal da vor ein Paar Tagen Eure lumpigen Posener Ordnungen hier runtergemacht worden sind, nach Recht und Billigkeit; die Times fühlte sich vornehm, und meinte in England sei es doch besser, und nachdem gestern eine Menge Judenhasser: Mr. Finn, und Mr. Bruce und der Rohsche Inglis gesalbadert hatten, schloß Robert Grant, der die Bill einbringt, indem er fragte, ob sie glaubten, daß sie da seien um die Prophezeiungen zu erfüllen (denn darauf stützen sie sich) und sagte er hielte sich an das Wort „Glory to God, and good will to men (dies ist nebenbei unübersetzbar) und darauf waren ayes 187, und noes 52. Das ist ganz nobel und schön. Nächsten Monat geh ich wahrscheinlich an die See, nach Hastings oder Brighton, und wenn ich Geld habe kauf ich mir einen Cutter und fahre auf meiner eignen Yacht nach Düsseldorf. Denn solche Pläne mach ich jetzt, woraus aber nichts wird, und beschränke mich plumcakes und Carricaturen nach Hause zu bringen. Setzt ein Comité nieder und erbrecht darin feierlich den Griechischen Brief, und legt mir seinen Inhalt vor; wenn Ihr an Geheimnisse kommt so überspringt sie, ohne sie gelesen zu haben. Zu Mitgliedern dieses Comités schlage ich Paul allein vor, der auch zugleich Praesident und Sekretair sein soll, ihn allein lesen, und mir dann sagen von wem er ist und was drin steht. Merkst Du meinem Styl an, daß ich hungrig bin wie ein Löwe und daß wir nur auf Klingemann warten, um Suppe zu essen, die Vater hier wieder einführt? Le style c’est l’homme, ich bin hungrig. Die Misses Alexander, die Vater ganz entsetzlich die Cour machen, haben ihm marmelade geschenkt (sie sind Schottinnen) und darauf singt Klingemann: Deutlich schimmert auf jedem Purpurblättchen Marmelaide. Er kommt eben hinein, mit ihm die Suppe auf jenen runden Tisch, lebwohl! Nach Tische sag ich Dir noch gesegnete Mahlzeit.
Felix Mendelssohn Bartholdy
Gesegnete Mahlzeit! Denn es ist nach Tische, und wäre das Papier so voll wie wir, zwei junge Leute, so gäbe es keinen Brief und wenig Aussicht mehr in der Welt. Beide Ihrige, Vater und Sohn, sagen jetzt, ich säße mir, beim Schreiben im Licht, ich schreibe aber doch und fort. Was wollen Sie von uns hören? Es wird jetzt still und anmuthig in London, die Musik hört auf und man kann zu Worte kommen, des Morgens regnets und Abends scheint die Sonne, um 11. Uhr mache ich meinen Morgenbesuch bei den Beiden, und über die breite Times reichen wir uns die Hände und lesen Brougham, und fangen wohl an zu streiten, hören aber nicht wieder auf, bis wir auseinander stieben, und unterzeichnen unsre KriegsArtikel nur FF, was bekanntlich entweder heißen kann das Gegentheil von pp, oder Fortsetzung folgt, oder Fr. Förster, vor welchem letztern uns aber Gott bewahre. Guter Umgang verdirbt schlechte Sitten, wie wäre ich auf den Aermsten gekommen, wenn ich nicht jetzt einen Berliner und Berliner Stadtrath so viel und gern frequentirte, daß er mich ins schönste Berliner Himmelblau verkehrt ich mag wollen oder nicht. – Eben, wie ich auf die andre Seite schiele und mein linkes Auge nicht weiß was das rechte thut, erfahre ich erst, daß ich an Sie schreibe, allerverehrteste und so höchsterwünschterweise wundervoll schnell genesene Frau mathematische Frau Professorinn! Es ist mir aber lieb, denn es hat mir Gelegenheit gegeben, auf eine ganz unbefangene Weise die innersten Herzensmeinungen und Weltansichten auszusprechen, die nur in geweihtester Stunde den Geweihtesten mitgetheilt werden. Jetzt bin ich aber heraus, der kleine Page klirrt mit Tassen und Theelöffeln und ich frage: soll das Kaffee bedeuten? Denn dem widerstehe ich so wenig wie der Freundschaft und der Zukunft mit und in der ich lebe und sterbe
Ihr CKl.
P. S. für die verehrte Frau Stadträthin: Ich kann gar nicht begreifen, warum ich nicht in jeder Claße einen größten Gewinn kriege, nachdem ich doch angefangen habe 50 rt zu gewinnen. Es ist Jammerschade, es stört mir etwas den Genuß an den scharmanten und capabeln Hausbriefen, an denen ich zur glücklichen Stunde mit hören darf, ich horche immer auf nach 1000 und vielen 1000 rt. und rufe mit dem treflichen Sebastian: Was soll ich haben? –
Jetzt dictirt mir gar Vater einen Auftrag an Nathan, den ich also (verzeih Beckchen) so einschwärze:
„Herr Nathan möge, wenn ich ihm nicht nächsten Posttag das Gegentheil schreibe die 50 000 Gulden pr Dampfboot an Adolphus Goldschmidt, Winchester House Broad Street, London senden. Ich bringe die Gegen Valuta mit. Ich bestätige Alles was ich in meinem Briefe geschrieben habe, und wünsche er möge die 5 Procentigen wohlfeil kaufen können. Sind 4P. Centige Spanier noch zu meinem limitum zu verkaufen so wünschte ich die 15 000 Piaster gegeben zu sehn. “
Dies wird dictirt, weil seitdem das Licht gekommen ist, wir wollen den eben empfangnen Brief nächsten Posttag beantworten. Kinder, Ihr scheltet weil ich nicht schreibe, aber nie war ich in weniger Laune zum Schreiben als grade jetzt; mir wird ungeduldig sowie ich das Datum fertig geschrieben habe. Doch ist es Unrecht, o liebste Fanny, daß an Dich so wenig adressirt worden ist, es macht mich … und fahre fort so schön zu schreiben und wünsche Hensel von mir tausend Glück zum Bilde und der Hauptfigur. Du willst Details über mich, liebe Mutter; die jetzt selbst zu geben, würde mir schwer oder unmöglich, aber nun erfülle ich unaufhaltsam meinen Plan, den ich mit Klingemann ausgeheckt und schicke Dir nächstens alle mögl. Zeitungen, gelehrte und ungelehrte, die von mir handeln, und Du mußt das Porto tragen. Leb wohl Beckchen und Dirichlet, bleibt gesund und glücklich.
Felix MB.          
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Juli 1833</title> <incipit>Wie geht es? Wie lebst Du und Dein Junge? Vater und der seinige sind wohl und leben in Eintracht, indem sie den ganzen Tag disputiren über Essen und Politik und hübsche Mädchen die Vater häßlich</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S. – Der Brief war eingelegt in Abraham Mendelssohn Bartholdys Brief an seine Ehefrau Lea vom 21., 22. und 23. Juli 1833 (D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 13,23. Druck: Klein, Abraham Mendelssohn Bartholdy in England, S. 107-110) abgeschickt worden.</p> <handDesc hands="3"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy, Carl Klingemann, Abraham Mendelssohn Bartholdy </p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1833-07-23" xml:id="date_c8124af5-f54d-4d05-a7c4-234861c4ac54">23. Juli 1833</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113247" resp="author" xml:id="persName_2f1b1467-9eb3-46b0-9d1b-5d676f35e04d">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName> <persName key="PSN0112434" resp="author" xml:id="persName_f37266ae-6368-498b-8e66-f1db0ed2149d">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</persName> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_ffb9b98d-df96-457a-9ba4-6c7718f2806e">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><persName key="PSN0112434" resp="writer">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_45e15455-37d5-44dd-ac81-405785ab2bad"> <settlement key="STM0100126">London</settlement> <country>Großbritannien</country></placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0113546" resp="receiver" xml:id="persName_7e820f5a-2e70-4d63-957e-b9c5510e67ad">Nathan, Wolff (1810-1877)</persName> <persName key="PSN0113241" resp="receiver" xml:id="persName_70257884-ee89-4503-ba68-b93b1a1d9d4c">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</persName> <persName key="PSN0110673" resp="receiver" xml:id="persName_655535eb-aac5-4803-9307-a8c558ee0565">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_35f4ab46-4268-4da7-843e-7834e4839214"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country></placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_49f32811-5fd7-4986-9e8d-0ddf963c495c"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <dateline rend="right">103 G<hi rend="superscript">t</hi> Portland S<hi rend="superscript">t</hi></dateline> <dateline rend="right"><date cert="high" when="1833-07-23" xml:id="date_9d704403-7950-4b58-9218-4e5a5d72645e">July 23. 33</date></dateline> <salute rend="left">Liebes Beckchen!</salute> <p style="paragraph_without_indent">Wie geht es? Wie lebst Du und <persName xml:id="persName_7d2d92a4-1fd4-4772-9648-588ebc0cf4e3">Dein Junge<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName>? <persName xml:id="persName_19981708-8f9f-4a45-a5d5-f611075b4cbf">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> und der seinige sind wohl und leben in Eintracht, indem sie den ganzen Tag disputiren über Essen und Politik und hübsche Mädchen die <persName xml:id="persName_b57ac3ef-02ee-48c5-bd04-659c82a79987">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> häßlich findet, wie auch umgekehrt. Eben hat er mir für einen Schilling eine Passage abgekauft; unsre Zimmer liegen nämlich so: (Kupfertafel 1)</p> <p style="paragraph_centered"> <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_bfadf415-7443-37d2a-bbcc9-691f6f7c9ed7" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> </p> <p>Da hört er mich nun eben <title xml:id="title_7f8507ba-1ac4-4353-83bc-ed4c73225a24">an einem Clavierstück<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vmcnl6ql-4kty-v3rw-smls-nzotzduskscy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100441" style="hidden">Andante cantabile B-Dur (Musical Sketch Nr. 1), 25. Juli 1833<idno type="MWV">U 93</idno><idno type="op"></idno></name></title> componiren und sagt es gefiele ihm gut bis auf die Stelle „Tidelideli“ ich biete an, sie wegzulassen wenn ich was dafür bekomme, und wir werden um einen Schilling Handels einig: Ist das nicht wohlfeil? Aber was kümmert Euch dergleichen? Ihr grübelt noch immer über einen Namen. Ich wollte Du nähmest Walter, er gefällt mir, und erinnert an Allwaltend, an Schalten und Walten, an <persName xml:id="persName_b695226c-c761-4b1c-a542-76bd08a36a9d">Walter Scott<name key="PSN0114821" style="hidden">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771-1832)</name></persName>, und doch auch an gewaltig, Waldteufel u s. f. lauter Sachen die ich gern habe. – Gustav mag ich auch, er kann dann ein Schwedenkönig werden, oder ein netter Mensch <title xml:id="title_65a51ee5-cb35-4d04-a860-8bcd37dd2132">aus der unsichtbaren Loge<name key="PSN0114173" style="hidden" type="author">Richter, Johann Paul Friedrich (Pseud.: Jean Paul) (1763-1825)</name><name key="CRT0110460" style="hidden" type="literature">Die unsichtbare Loge. Eine Biographie</name></title>, den man nur vor schönen Frauen etwas in Acht nehmen müßte. Nur Alexander nicht; ich kann den <persName xml:id="persName_bdf5750e-0842-4bfa-bb2e-071d1e0cba03">Russen<name key="PSN0114361" style="hidden">Russland, Alexander I. Pawlowitsch (Aleksandr Pavlovič) von (1777-1825)</name></persName> nicht ausstehen und den <persName xml:id="persName_b6404c17-f421-48e4-b007-6ef1354c9e75">Erobrer<name key="PSN0109425" style="hidden">Alexander III. (der Große) (356 v. Chr.-323 v. Chr.)</name></persName> auch nicht, was indessen vor <persName xml:id="persName_65dc8e7d-7f34-4246-b51e-9dba9bd9d13c">Droysen<name key="PSN0110751" style="hidden">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName> ein strenges Geheimniß bleiben muß. Könnte man den Jungen nicht <persName xml:id="persName_80b0c7fd-f6c8-4cbc-9c20-aeb9d4264c3a">Aristophanes<name key="PSN0109523" style="hidden">Aristophanes (um 445 v. Chr.-um 385 v. Chr.)</name></persName> nennen? oder Hoffegut oder Eduard? Schreib bald darüber, liebes Beckchen, aber nenn ihn nicht Isaac, <persName xml:id="persName_237ff9ec-db93-4f49-816d-02697d53ec2a">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> oder <persName xml:id="persName_545bf7dd-d785-43f9-9275-ce1c6228471c">Newton<name key="PSN0113587" style="hidden">Newton, (seit 1705) Sir Isaac (1643-1727)</name></persName> zu Liebe, und laß mich nächstens wissen, wie er aussieht, und wie Du, als Amme. Wann wirst Du ihn spähnen? Heut früh haben sie die Juden emancipirt, das amüsirt mich prächtig, zumal da vor ein Paar Tagen Eure lumpigen Posener Ordnungen hier runtergemacht worden sind, nach Recht und Billigkeit; die Times fühlte sich vornehm, und meinte in England sei es doch besser, und nachdem gestern eine Menge Judenhasser: <persName xml:id="persName_286f7b5d-6b1b-4bd9-9c4e-373d175561b0">Mr. Finn<name key="PSN0111046" style="hidden">Finch, George of Burley-on-the-Hill (1794-1870)</name></persName>, und <persName xml:id="persName_c0884a4a-fa84-4dfa-a8c9-77135b0e3dbd">Mr. Bruce<name key="PSN0110515" style="hidden">Cumming-Bruce, Charles Lennox (1790-1875)</name></persName> und der <persName xml:id="persName_acce9cf2-c0ec-4c80-adea-9842091f5ce9">Rohsche Inglis<name key="PSN0112172" style="hidden">Inglis, Sir Robert Harry 2nd Baronet (1786-1855)</name></persName> gesalbadert hatten, schloß <persName xml:id="persName_b4715d7f-8fb0-485c-bc1d-f003be7ebbe1">Robert Grant<name key="PSN0116863" style="hidden">Grant, (seit 1834) Sir Robert (1778-1838)</name></persName>, der die Bill einbringt, indem er fragte, ob sie glaubten, daß sie da seien um die Prophezeiungen zu erfüllen (denn darauf stützen sie sich) und sagte er hielte sich an das Wort „Glory to God, and good will to men (dies ist nebenbei unübersetzbar) und darauf waren ayes 187, und noes 52. Das ist ganz nobel und schön. Nächsten Monat geh ich wahrscheinlich an die See, nach Hastings oder Brighton, und wenn ich Geld habe kauf ich mir einen Cutter und fahre auf meiner eignen Yacht nach Düsseldorf. Denn solche Pläne mach ich jetzt, woraus aber nichts wird, und beschränke mich plumcakes und Carricaturen nach Hause zu bringen. Setzt ein Comité nieder und erbrecht darin feierlich den Griechischen Brief, und legt mir seinen Inhalt vor; wenn Ihr an Geheimnisse kommt so überspringt sie, ohne sie gelesen zu haben. Zu Mitgliedern dieses Comités schlage ich <persName xml:id="persName_c9dfac56-a511-45fe-a087-d898d6cb4716">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> allein vor, der auch zugleich Praesident und Sekretair sein soll, ihn allein lesen, und mir dann sagen von wem er ist und was drin steht. Merkst Du meinem Styl an, daß ich hungrig bin wie ein Löwe und daß wir nur auf <persName xml:id="persName_b3178516-38a0-4bed-82d3-b41682f8e91b">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> warten, um Suppe zu essen, die <persName xml:id="persName_789e2c83-3832-4061-b3ca-0e38cae67995">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> hier wieder einführt? Le style c’est l’homme, ich bin hungrig. Die <persName xml:id="persName_957c4e39-8f3c-4102-a616-f24ed4ac4574">Misses Alexander<name key="PSN0109428" style="hidden">Alexander, Anna-Joanna (1793-1859)</name><name key="PSN0109430" style="hidden">Alexander, Mary (1806-1867)</name><name key="PSN0109429" style="hidden">Alexander, Margaret Stewart (1791-1861)</name></persName>, die <persName xml:id="persName_8eced5a7-1e7a-4fd7-afd6-36e1a8fb8066">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> ganz entsetzlich die Cour machen, haben ihm marmelade geschenkt (sie sind Schottinnen) und darauf singt <persName xml:id="persName_a8d628af-df3f-463f-a0d1-0ea84ace1e5e">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName>: Deutlich schimmert <title xml:id="title_55a5caa7-479a-48ee-928e-6d7131a888c5">auf jedem Purpurblättchen Marmelaide<name key="PSN0113128" style="hidden" type="author">Matthisson, Friedrich (seit 1809) von (1761-1831)</name><name key="CRT0109917" style="hidden" type="literature">Adelaide</name></title>. Er kommt eben hinein, mit ihm die Suppe auf jenen runden Tisch, <seg type="closer" xml:id="seg_03e80264-e0f7-456b-a463-1d3328149c3c">lebwohl! Nach Tische sag ich Dir noch gesegnete Mahlzeit.</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Felix Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_c7bb564c-94a5-4e41-b14b-3a6240e4692b"> <docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Gesegnete Mahlzeit!</seg> Denn es ist nach Tische, und wäre das Papier so voll wie wir, zwei junge Leute, so gäbe es keinen Brief und wenig Aussicht mehr in der Welt. Beide Ihrige, <persName xml:id="persName_776d47cd-92c0-4902-824e-c0334d3ca902">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> und Sohn, sagen jetzt, ich säße mir, beim Schreiben im Licht, ich schreibe aber doch und fort. Was wollen Sie von uns hören? Es wird jetzt still und anmuthig in London, die Musik hört auf und man kann zu Worte kommen, des Morgens regnets und Abends scheint die Sonne, um 11. Uhr mache ich meinen Morgenbesuch bei den Beiden, und über die breite Times reichen wir uns die Hände und lesen <persName xml:id="persName_02c957a6-a8fd-4d0a-ac70-f0d00f62c559">Brougham<name key="PSN0110150" style="hidden">Brougham, Henry Peter (seit 1830) 1st Baron Brougham and Vaux (1778-1868)</name></persName>, und fangen wohl an zu streiten, hören aber nicht wieder auf, bis wir auseinander stieben, und unterzeichnen unsre KriegsArtikel nur FF, was bekanntlich entweder heißen kann das Gegentheil von pp, oder Fortsetzung folgt, oder <persName xml:id="persName_6ad7ffb0-1b58-40c8-9441-8336fd236d1c">Fr. Förster<name key="PSN0111098" style="hidden">Förster, Friedrich Christoph (1791-1868)</name></persName>, vor welchem letztern uns aber Gott bewahre. Guter Umgang verdirbt schlechte Sitten, wie wäre ich auf den Aermsten gekommen, wenn ich nicht jetzt einen Berliner und <persName xml:id="persName_c22e840b-521e-4fe5-bd91-af9be4942585">Berliner Stadtrath<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> so viel und gern frequentirte, daß er mich ins schönste Berliner Himmelblau verkehrt ich mag wollen oder nicht. – Eben, wie ich auf die andre Seite schiele und mein linkes Auge nicht weiß was das rechte thut, erfahre ich erst, daß ich an <persName xml:id="persName_1428f25e-a4e4-4b92-b0c3-3d7183a9122e">Sie<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> schreibe, allerverehrteste und so höchsterwünschterweise wundervoll schnell genesene <persName xml:id="persName_1e27ad90-7c37-4e2f-8c2e-c34dd9cccd8f">Frau mathematische Frau Professorinn<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>! Es ist mir aber lieb, denn es hat mir Gelegenheit gegeben, auf eine ganz unbefangene Weise die innersten Herzensmeinungen und Weltansichten auszusprechen, die nur in geweihtester Stunde den Geweihtesten mitgetheilt werden. Jetzt bin ich aber heraus, der kleine Page klirrt mit Tassen und Theelöffeln und ich frage: soll das Kaffee bedeuten? <seg type="closer" xml:id="seg_1ebf8394-4a25-4b65-84d3-03c6825fa319">Denn dem widerstehe ich so wenig wie der Freundschaft und der Zukunft mit und in der ich lebe und sterbe</seg></p> <signed rend="right">Ihr CKl.</signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_055f7dbc-875c-4f6d-b5b9-bb56adf233df"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_bfcd425e-997e-4352-a311-9fb4d008aeb3">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_60ba4792-3218-450b-8cec-9e070a272dd0">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">P. S. für die <persName xml:id="persName_9e20d699-93fa-4f43-b6b1-0ece97ffe51c">verehrte Frau Stadträthin<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>: Ich kann gar nicht begreifen, warum ich nicht in jeder Claße einen größten Gewinn kriege, nachdem ich doch angefangen habe 50 rt zu gewinnen. Es ist Jammerschade, es stört mir etwas den Genuß an den scharmanten und capabeln Hausbriefen, an denen ich zur glücklichen Stunde mit hören darf, ich horche immer auf nach 1000 und vielen 1000 rt. und rufe mit dem treflichen <persName xml:id="persName_a4b3320a-2c4e-4b02-99ad-61bd5bd811ec">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName>: Was soll ich haben? –</p> <p style="paragraph_without_indent">Jetzt dictirt mir gar <persName xml:id="persName_365ac6fa-ec33-4bd5-b4f2-f26a4555c13c">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> einen Auftrag an <persName xml:id="persName_89f41d5e-04fe-43e9-b84a-a0c61069f1bd">Nathan<name key="PSN0113546" style="hidden">Nathan, Wolff (1810-1877)</name></persName>, den ich also (verzeih <persName xml:id="persName_fcd55263-ee27-4a28-ba48-bdce1e1735bc">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>) so einschwärze:</p> <p>„<persName xml:id="persName_702813db-961d-415d-a252-c3e6dc29b898">Herr Nathan<name key="PSN0113546" style="hidden">Nathan, Wolff (1810-1877)</name></persName> möge, wenn ich ihm nicht nächsten Posttag das Gegentheil schreibe die 50 000 Gulden pr Dampfboot an <persName xml:id="persName_674a8055-448a-41ee-adba-8e5eb738be8a">Adolphus Goldschmidt<name key="PSN0111441" style="hidden">Goldschmidt (Goldsmith), Adolph (Adolf, Adolphus) (1798-1879)</name></persName>, Winchester House Broad Street, London senden. Ich bringe die Gegen Valuta mit. Ich bestätige Alles was ich in meinem Briefe geschrieben habe, und wünsche er möge die 5 Procentigen wohlfeil kaufen können. Sind 4P.Centige Spanier noch zu meinem limitum zu verkaufen so wünschte ich die 15 000 Piaster gegeben zu sehn.“</p> <p>Dies wird dictirt, weil seitdem das Licht gekommen ist, wir wollen den eben empfangnen Brief nächsten Posttag beantworten. Kinder, Ihr scheltet weil ich nicht schreibe, aber nie war ich in weniger Laune zum Schreiben als grade jetzt; mir wird ungeduldig sowie ich das Datum fertig geschrieben habe. Doch ist es Unrecht, o liebste <persName xml:id="persName_31397afe-def7-4942-b115-4d513245425d">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, daß an Dich so wenig adressirt worden ist, es macht mich […] und fahre fort so schön zu schreiben und wünsche <persName xml:id="persName_77f341dd-fdb5-4053-90c8-aa0b32d79820">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> von mir tausend Glück <title xml:id="title_723c7284-4dd9-438e-87a1-fb310e5ef6a3">zum Bilde und der Hauptfigur<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109167" style="hidden" type="art">Christus vor Pilatus (Ölgemälde 1834)</name></title>. Du willst Details über mich, liebe <persName xml:id="persName_87bc6e7b-d79b-41f6-9205-02e1e0e8bb2e">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>; die jetzt selbst zu geben, würde mir schwer oder unmöglich, aber nun erfülle ich unaufhaltsam meinen Plan, den ich mit <persName xml:id="persName_35081e9a-e65c-4093-9a03-ff9e59ee5686">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> ausgeheckt und schicke Dir nächstens alle mögl. Zeitungen, gelehrte und ungelehrte, die von mir handeln, und Du mußt das Porto tragen. Leb wohl <persName xml:id="persName_8718ab4e-7f73-4f59-9d38-7601e1037ca7">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und <persName xml:id="persName_fa90f75d-b4c6-407b-9c6f-02144b9c4b06">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName>, <seg type="closer" xml:id="seg_8fde55ea-1024-4084-b4fc-ddf311fce826">bleibt gesund und glücklich.</seg></p> <signed rend="right">Felix MB.</signed> </div> </body> </text></TEI>