fmb-1833-05-27-01
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Düsseldorf, 27. Mai 1833
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse von Abraham Mendelssohn Bartholdys Hand. – Der Brief wurde am Pfingstmontag, dem 27. Mai 1833, geschrieben. Darauf weisen auch die Aufführungsdaten der erwähnten Kompositionen.
Abraham Mendelssohn Bartholdy, Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
An meine Frau
tenPfingsttag, 1833
ich muß mich heute kurz faßen, weil ich müde von gestern und heute bin und noch viel zu schreiben und zu thun habe. Also die
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Heute hat
Eurer Beschreibung nach war das Wetter bei Euch ganz wie ich es auf der Reise gehabt; und also werdet ihr es auch wohl gestern und heute sehr kühl gehabt haben, und keinen Regen.
Lieben Leute, meine rechte Schulter thut mir sehr weh vom Tactiren, und weil ich rausgekriegt habe, daß es im Orchester lange nicht so gut geht, wenn ich mit der linken Tact schlage, so muß ich mich für
P. S. Am Sonnabend hatten wir von 8 bis 1 2 1 2
Beckchen! Herr Venedey,
Dies sind Köpfe oder
vielmehr Kopfschlag, wie Baumschlag.
Dusseldorff, 2ten Pfingsttag, 1833. ich muß mich heute kurz faßen, weil ich müde von gestern und heute bin und noch viel zu schreiben und zu thun habe. Also die gestrige Aufführung war sehr schön, der Saal so voll, wie er nach offiziellen Nachrichten noch nie war; Felix wurde beim Herauftreten auf seinen Platz durch einen GeneralTusch des Orchesters, und sehr lebhaften Applaus des Publikums begrüßt; seine Ouverture ging vortrefflich. Nach kurzer Pause die erste Abth. von Israel, dann eine Stunde Pause, und nun ging das Zechen im Garten los; dann der 2te Theil. Die Chöre gingen größtentheils so vortrefflich, wie ich sie noch nicht gehört, die Soli waren schwächer, desto stärker aber die unglaubliche Hitze. Dennoch war das Publikum sehr rege, und applaudirte außer der Ouverture auch mehrere Chöre, und ein Duett welches die Dekker mit der Utrechterin sang; auch dies soll sich hier selten ereignen, und das Publikum gewöhnt sich, in den Oratorien still zu bleiben. Um 10 Uhr war der Spas aus, und wir gingen in eine Abendgesellschaft mit Thee, Heringsalad und Eis, und kamen erst um 1 Uhr nach Haus. Heute früh war, oder ist vielmehr noch, GeneralProbe der heut abend vorkommenden Stücke, Pastoral Symph., Leonore, und die beiden Cantaten. Letztere habe ich nicht 2 mal hören wollen, und bin zu Hause gegangen, schreiben. Der Saal war von 1 2 9 Uhr morgens an gepropft voll (vergiß nicht das das Entrée 10/sgr kostet) und die ganze Sache bleibt ein unglaubliches Ding. auf Morgen Früh ist nun ein drittes concert angesetzt, in welchem die Decker die Arie aus dem Freyschütz, und mit v Woringhen zusammen das Duett aus Fidelio, dann die Utrechterin mehreres singen und Felix spielen wird (was, weiß er noch nicht, wahrscheinlich Weber) und die HauptChöre aus Israel wiederhohlt werden. Morgen Nachmittag allgemeines Kommando nach einem Orte in der Nähe, Mittwoch großes allgemeines diner, und Abends Ball, womit dann dieses Fest abgeschloßen ist. Wenn ich darüber berichtet haben werde, so werden Bogen nicht hinreichen, um Dir die Güte Freundlichkeit, und wahre Gastfreundschaft zu beschreiben, die ich in diesem Hause, jede Minute, erlebe, und welche meinem Aufenthalt hier einen ganz eigenen Reiz und Werth giebt. Ich bleibe dabei – das Ganze ist ein einziges Ereignis. Heute hat der hiesige Collecteur eine Estaffette mit der Nachricht bekommen, daß das dortige große Loos bei ihm gefallen sey, es gewinnen es 4 sehr unbemittelte Fräulein. Also, Fanny und Rebekka! auf und in die nächste Ziehung. Eurer Beschreibung nach war das Wetter bei Euch ganz wie ich es auf der Reise gehabt; und also werdet ihr es auch wohl gestern und heute sehr kühl gehabt haben, und keinen Regen. Nun genug für heute; Felix ißt heute bei meinen Wirthen, ich erwarte ihn, und er wird wohl noch einige Zeilen schreiben Abraham Mendelssohn Bartholdy Lieben Leute, meine rechte Schulter thut mir sehr weh vom Tactiren, und weil ich rausgekriegt habe, daß es im Orchester lange nicht so gut geht, wenn ich mit der linken Tact schlage, so muß ich mich für heut Abend (d. h. in einer Stunde fängt es schon an) schonen und Euch blos sagen, daß ich wollte Ihr wäret hier. Adies. Felix MB. P. S. Am Sonnabend hatten wir von 8 bis 1 2 2, und von 3 bis 1 2 10 Probe. Ich glaubte ich würde mir meine Seele ausschreien, aber nein! Beckchen! Herr Venedey, Herr Nacken, Hr. Germendonk und Herr Granthil lassen Dich grüßen. Lern diese Namen auswendig, wie auch Hrn. Hürxthal, Pampus und Köter. Dirichlet, Dich läßt Vergifosse grüßen; aber er ist nicht hergekommen, hats aber dem Dürener Musikdir. Hrn Engler aufgetragen, der mich schon dorthin einläd’t; wer weiß, was ich thue? Mutter, Dich, – aber ich muß graue Strümpfe anziehn! –s Dies sind Köpfe oder vielmehr Kopfschlag, wie Baumschlag.
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Sinfonie F-Dur, op. 68 (»Pastorale«)</name></title>, <title xml:id="title_0aa56bdf-c00b-4d6a-94db-bc2b597541a6">Leonore<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108038" style="hidden" type="music">Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 C-Dur, op. 72b</name></title>, und <title xml:id="title_d8980b50-5bac-4157-af05-953837517dcc">die beiden Cantaten<name key="PSN0115836" style="hidden" type="author">Wolf (Wolff), Ernst Wilhelm (1735-1792)</name><name key="CRT0111312" style="hidden" type="music">Osterkantate (»Den Lebensfürsten haben sie getötet«)</name><name key="PSN0115815" style="hidden" type="author">Winter, Peter von (1754-1825)</name><name key="CRT0111306" style="hidden" type="music">Die Macht der Töne (Timotheus oder die Macht der Töne, Gli effetti di musica)</name></title>. Letztere habe ich nicht 2 mal hören wollen, und bin zu Hause gegangen, schreiben. Der <placeName xml:id="placeName_916278ed-8903-4f98-95b5-495138b86b24">Saal<name key="NST0100301" style="hidden" subtype="" type="institution">Beckerscher Saal (Geislerscher Saal)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> war von <formula rend="fraction_slash"> <hi rend="supslash">1</hi> <hi rend="barslash"></hi> <hi rend="subslash">2</hi> </formula> 9 Uhr morgens an gepropft voll (vergiß nicht das das Entrée 10/sgr kostet) und die ganze Sache bleibt ein unglaubliches Ding. auf Morgen Früh ist nun ein <placeName xml:id="placeName_745a21b6-83f8-4baa-b0dd-2ad0c356b7c3">drittes concert<name key="NST0100303" style="hidden" subtype="" type="institution">15. Niederrheinisches Musikfest (1833)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> angesetzt, in welchem die Decker die <title xml:id="title_7506e709-0724-4347-a0d2-ba5d02cc6cfc">Arie aus dem Freyschütz<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111243" style="hidden" type="music">Der Freischütz op. 77 (WeV C. 7)</name></title>, und mit <persName xml:id="persName_d088d371-097a-431a-a2ce-819430340215">v Woringhen<name key="PSN0115884" style="hidden">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName> zusammen das <title xml:id="title_da2b007a-d8a0-4cba-90e2-7e6f887ca61b">Duett aus Fidelio<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108010" style="hidden" type="music">Fidelio op. 72</name></title>, dann die <persName xml:id="persName_741c5ea0-5a94-4931-b60f-fd03a7f56759">Utrechterin<name key="PSN0112573" style="hidden">Kufferath, Elisabeth Sophie (1801-1884)</name></persName> mehreres singen und Felix spielen wird (was, weiß er noch nicht, wahrscheinlich <persName xml:id="persName_4213e8fe-807c-4304-912d-2f53d3d5a20a">Weber<name key="PSN0115645" style="hidden">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name></persName>) und die <title xml:id="title_4024709a-69be-48c5-bd08-371188bde192">HauptChöre aus Israel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108989" style="hidden" type="music">Israel in Egypt HWV 54</name></title> wiederhohlt werden. Morgen Nachmittag allgemeines Kommando nach einem Orte in der Nähe, Mittwoch großes allgemeines diner, und Abends Ball, womit dann dieses <placeName xml:id="placeName_47fd7413-dbd0-447d-84de-a254e173896d">Fest<name key="NST0100303" style="hidden" subtype="" type="institution">15. Niederrheinisches Musikfest (1833)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> abgeschloßen ist. Wenn ich darüber berichtet haben werde, so werden Bogen nicht hinreichen, um Dir die Güte Freundlichkeit, und wahre Gastfreundschaft zu beschreiben, die ich in diesem Hause, jede Minute, erlebe, und welche meinem Aufenthalt hier einen ganz eigenen Reiz und Werth giebt. Ich bleibe dabei – das Ganze ist ein einziges Ereignis.</p> <p>Heute hat <persName xml:id="persName_f1e3bc03-6334-435b-80ec-9e0274dd646e">der hiesige Collecteur<name key="PSN0115006" style="hidden">Spatz, Johann Gerhard (1781-1852)</name></persName> eine Estaffette mit der Nachricht bekommen, daß das dortige große Loos bei ihm gefallen sey, es gewinnen es 4 sehr unbemittelte Fräulein. Also, <persName xml:id="persName_cebdb7ca-baba-410b-991b-a33d67c33954">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und <persName xml:id="persName_9de0b84a-9d14-4278-95aa-ccf2dc4b515e">Rebekka<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>! auf und in die nächste Ziehung.</p> <p>Eurer Beschreibung nach war das Wetter bei Euch ganz wie ich es auf der Reise gehabt; und also werdet ihr es auch wohl gestern und heute sehr kühl gehabt haben, und keinen Regen.</p> <closer rend="left" xml:id="closer_64c88345-748d-4b9b-9d34-51fd91c75957">Nun genug für heute; Felix ißt heute bei meinen Wirthen, ich erwarte ihn, und er wird wohl noch einige Zeilen schreiben</closer> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Abraham Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_58ef4ddc-1d37-4f7f-9d91-1421b5b2324f"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_42d1d7b2-9a2d-4300-9070-235348c77011">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_a33ecf47-376b-48c7-83ed-99e049948624">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Lieben Leute, meine rechte Schulter thut mir sehr weh vom Tactiren, und weil ich rausgekriegt habe, daß es im Orchester lange nicht so gut geht, wenn ich mit der linken Tact schlage, so muß ich mich für <placeName xml:id="placeName_5adc9045-c6a3-4d91-b2d1-5aa67624e9e3">heut Abend<name key="NST0100303" style="hidden" subtype="" type="institution">15. Niederrheinisches Musikfest (1833)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> (d. h. in einer Stunde fängt es schon an) schonen und Euch blos sagen, daß ich wollte Ihr wäret hier. <seg type="closer" xml:id="seg_afdc1ab9-a0d2-4704-a538-5c006a434da9">Adies.</seg></p> <signed rend="right">Felix MB.</signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_65813a3b-b5a8-4f8a-a83a-44360ccd1315"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_09991872-78fb-4ac0-9b77-7a79c91ad702">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_ca410536-653d-42dc-8012-73406ec4ffc4">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">P. S. Am Sonnabend hatten wir von 8 bis <formula rend="fraction_slash"> <hi rend="supslash">1</hi> <hi rend="barslash"></hi> <hi rend="subslash">2</hi> </formula> 2, und von 3 bis <formula rend="fraction_slash"> <hi rend="supslash">1</hi> <hi rend="barslash"></hi> <hi rend="subslash">2</hi> </formula> 10 Probe. Ich glaubte ich würde mir meine Seele ausschreien, aber nein!</p> <p>Beckchen! Herr Venedey, <persName xml:id="persName_eb29bf6f-c2e5-4aa2-9823-2fe22586d03b">Herr Nacken<name key="PSN0113533" style="hidden">Nacken, Julius (1809-1867)</name></persName>, Hr. Germendonk und Herr Granthil lassen Dich grüßen. Lern diese Namen auswendig, wie auch Hrn. Hürxthal, Pampus und Köter. <persName xml:id="persName_69bb7455-79c0-48fc-9d3f-d37ab8a06d01">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName>, Dich läßt <persName xml:id="persName_a3f8f274-0552-48f7-8b04-942376b58c12">Vergifosse<name key="PSN0115708" style="hidden">Wergifosse, Cornelius Leonard Joseph (1797-1847)</name></persName> grüßen; aber er ist nicht hergekommen, hats aber dem <persName xml:id="persName_70b45e81-3f75-4e12-8b2d-9a7a4745e440">Dürener Musikdir. Hrn Engler<name key="PSN0110914" style="hidden">Engels, Stephan</name></persName> aufgetragen, der mich schon dorthin einläd’t; wer weiß, was ich thue? Mutter, Dich, – aber ich muß graue Strümpfe anziehn! –s</p> <p style="paragraph_centered"> <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_6c58a4c9-4502-aba1a-d04eb-5996c189d6c6" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> </p> <p style="paragraph_centered">Dies sind Köpfe oder</p> <p style="paragraph_centered">vielmehr Kopfschlag, wie Baumschlag.</p> </div> </body> </text></TEI>