]> Brief: fmb-1833-03-08-01

fmb-1833-03-08-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Schubring in Dessau <lb></lb>Berlin, 8. März 1833 Ich bin sehr strafbar, das gestehe ich, wegen meines Stillschweigens, umso mehr da ich Dir für Deine Sendung nur im Stillen bis jetzt danken und Dich um Fortsetzung bitten konnte, aber ich weiß daß Du Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 683

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

- - - Privatbesitz - - Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Schubring in Dessau; Berlin, 8. März 1833 Ich bin sehr strafbar, das gestehe ich, wegen meines Stillschweigens, umso mehr da ich Dir für Deine Sendung nur im Stillen bis jetzt danken und Dich um Fortsetzung bitten konnte, aber ich weiß daß Du

2 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Felix Mendelssohn Bartholdy schickte mit dem Brief geliehene Musikalien von August Seelmann zurück.

-

Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,61,35 (nur Briefteil in Privatbesitz). Schubring, Briefwechsel, S. 36-38 (Teildruck).
Estland Tartu EV-TAu Tartu, Universitetsjaja biblioteka Handschriften- und Raraabteilung Sch 1917. (ab Z. 46) Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Schubring in Dessau; Berlin, 8. März 1833 Meinung verlangt hattest. Auf jeden Fall aber danke ihm in meinem Namen sehr für seine Musik, und bitte ihn wenn er irgend etwas anders von seiner Composition entbehren kann und will (Du ließest ein Wort davon fallen)

Ab Z. 46 (»Meinung verlangt hattest«): 2 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

8. März 1833 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Berlin Deutschland Schubring, Karl Julius (1806-1889) Dessau Deutschland deutsch
Herrn Herrn Prediger Julius Schubring Dessau. frei. hiebei P. S. eine Rolle mit Musikalien in Wachsleinewand.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Lieber Schubring

Ich bin sehr strafbar, das gestehe ich, wegen meines Stillschweigens, umso mehr da ich Dir für Deine Sendung nur im Stillen bis jetzt danken und Dich um Fortsetzung bitten konnte, aber ich weiß daß Du verzeihen wirst, wenn ich Dir erzähle, daß ich übermorgen meine Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_56rav2g1-dzci-6jpy-qyqm-mtzdzkqdb9j0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100342" style="hidden">Sinfonie A-Dur (»Italienische«) für Orchester, [Ende 1830] bis 13. März 1833; [Juni 1834 bis Anfang 1835]<idno type="MWV">N 16</idno><idno type="op">90</idno></name> für das PhilharmonicPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien fertig machen werde, daß ich nächste Woche eine zweite<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2q6womhu-yyic-yef7-udxe-yw8anpe9phgr"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100344" style="hidden">Sinfonie Nr. 3 a-Moll (»Schottische«) für Orchester, 30. Juli 1829; [ca. 1841] bis 20. Januar 1842<idno type="MWV">N 18</idno><idno type="op">56</idno></name> anfangen und in diesem Monat noch beendigen will, und daß ich dann auch noch mancherlei bis zu meiner Abreise im April zu thun habe. Da mußte ich mich erst zur Arbeit und zum guten Muth zwingen, das war zuweilen schwer, jetzt habe ich aber Beides vollauf, und so geht es mir gut und ich habe keine Zeit zum Schreiben. Ich denke das wird Dir auch lieber sein, als ein langer mismuthiger Brief, und Du wirst darum in diesem die Eile und das späte Kommen entschuldigen. Schlimm genug ists freilich, daß auch der Dank für Deine trefflichen Bemerkungen<name key="PSN0114732" style="hidden" type="author">Schubring, Karl Julius (1806-1889)</name><name key="CRT0110774" style="hidden" type="literature">Paulus (Libretto)</name> zum Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_uf6b81pz-hdml-zbjb-janl-gfvvvqn4yaow"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> so lange ausgeblieben ist; er ist drum nicht weniger herzlich, und das verstand sich von selbst, und drum eilte ich mich nicht mehr, ihn Dir zu sagen, auch dachte ich Du würdest wohl von selbst, wenn Dirs die Zeit erlaubte, noch andre Notizen für die folgenden Theile suchen und finden. Nun fange ich aber an zu merken, daß Du es doch nicht von selbst thun wirst, und so würde ich Dich jetzt ganz ausdrücklich dazu antreiben und quälen: aber ich erwarte in der nächsten Woche einen fertigen Entwurf zum Text<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xlp9vruz-4j5j-qzqo-gpos-zd71lfcctbwn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name>, und wenn ich den erst habe werde ich Dir genauer sagen können, was ich dazu brauche, hast Du also noch nichts wieder gesammelt, so schick es mir nicht vorher, aber hast Du etwas, so kann ich davon nicht genug bekommen, es findet sich schon noch eine Stelle für etwas Gutes mehr, also schick dann gleich. Kommst Du denn noch zu Ostern das nun in 4 Wochen ist? Und geht es dann zur Hochzeit? Bis Ende April träfst Du mich bestimmt hier.

Hiebei erfolgt auch die geliehne Musik<name key="PSN0114841" style="hidden" type="author">Seelmann, August (1806-1855)</name><name key="CRT0110848" style="hidden" type="music">Bußkantate</name><name key="PSN0114841" style="hidden" type="author">Seelmann, August (1806-1855)</name><name key="CRT0110849" style="hidden" type="music">Erntekantate</name> wieder. Ich habe einige recht gute und tüchtig gemeinte Sachen darin gefunden. Im Ganzen wünschte ich es ein wenig natürlicher, womit ich einerseits die Declamation der Worte meine, wie z. B. in den Recitativen fast durchgängig, in dem ersten Chor der Bußcantate<name key="PSN0114841" style="hidden" type="author">Seelmann, August (1806-1855)</name><name key="CRT0110848" style="hidden" type="music">Bußkantate</name> das: wende Dich zu mir und das: vergieb mir alle meine Sünde, oder am Schluß der Aerntecantate<name key="PSN0114841" style="hidden" type="author">Seelmann, August (1806-1855)</name><name key="CRT0110849" style="hidden" type="music">Erntekantate</name> das wiederholte loben in Sopran und Baß, oder das: die Saat geht auf, andrerseits auch oft den Melodiegang, wie in der Bußcantate<name key="PSN0114841" style="hidden" type="author">Seelmann, August (1806-1855)</name><name key="CRT0110848" style="hidden" type="music">Bußkantate</name> im Duett das abgebrochne: Schmerzen am Ende des Tactes, das „erquicken“ am Schluß des ersten Baßsolo u. a., endlich aber auch zuweilen den Satz, der mir nicht immer rein scheint, wenigstens nicht im höheren Sinne der Reinheit, wie z. B. die ganze Führung der Bratsche im Anfang der Bußcant.<name key="PSN0114841" style="hidden" type="author">Seelmann, August (1806-1855)</name><name key="CRT0110848" style="hidden" type="music">Bußkantate</name> von Tact 3 bis Tact 7 und das Abbrechen des Basses: Tact 9, ebenso die Bratsche beim letzten Ritornell dieses Chors, ferner gleich das Contrasubject der Fuge aus es „ich will den Herrn“, der Tenor und Sopran darin, Tact 14 und so andre Stellen. Ich weiß nun nicht wie Du mit Hrn. SeelmannSeelmann, August (1806-1855) stehst, und noch weniger wie ich und ob ich mit ihm bekannt bin, also weiß ich auch nicht, ob Du ihm das Alles mittheilen sollst, denn oft ist es nur unangenehm dergleichen von einem Fremden zu hören, und fördert oft gar nicht sondern hemmt nur. Das überlege Dir also, ich glaube Du thust besser es ihmSeelmann, August (1806-1855) nicht zu sagen; doch wollte ich es Dir geschrieben haben, weil Du meine aufrichtige Meinung verlangt hattest. Auf jeden Fall aber danke ihm in meinem Namen sehr für seine Musik<name key="PSN0114841" style="hidden" type="author">Seelmann, August (1806-1855)</name><name key="CRT0110848" style="hidden" type="music">Bußkantate</name><name key="PSN0114841" style="hidden" type="author">Seelmann, August (1806-1855)</name><name key="CRT0110849" style="hidden" type="music">Erntekantate</name>, und bitte ihn wenn er irgend etwas anders von seiner Composition entbehren kann und will (Du ließest ein Wort davon fallen) es mir doch ja zukommen zu lassen, weil mich der ernsthafte Sinn in diesen beiden Sachen sehr gefreut und interessirt hat. – Aber nun ist meine Zeit schon wieder um, ich werde aufhören müssen, und so lebwohl. Schreib mir ein Paar Worte wieder; sag doch, kannst Du mir bald die hmoll Messe<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107802" style="hidden" type="music">Messe h-Moll, BWV 232</name> zurückschicken, Du thätest mir einen Gefallen, wenn Du sie mir noch in diesem Monat zukommen ließest; eine Gelegenheit findet sich ja wohl. Noch muß ich erzählen, wie ich Deine BrautValentin, Anna Elisabeth (1811-1876) neulich als Taube sah, sie hatte aber kein Oelblatt im Munde sondern schlechte RöselscheRösel, Gottlob Samuel (1769-1843) Knittelverse, aber doch versprach sie, sie wolle Dich besänftigen wegen meiner Schreibefaulheit. Das hoffe ich denn auch. Lebwohl.

DeinFelix Mendelssohn Bartholdy.Berlin 8/3 33
            Lieber Schubring
Ich bin sehr strafbar, das gestehe ich, wegen meines Stillschweigens, umso mehr da ich Dir für Deine Sendung nur im Stillen bis jetzt danken und Dich um Fortsetzung bitten konnte, aber ich weiß daß Du verzeihen wirst, wenn ich Dir erzähle, daß ich übermorgen meine Symphonie für das Philharmonic fertig machen werde, daß ich nächste Woche eine zweite anfangen und in diesem Monat noch beendigen will, und daß ich dann auch noch mancherlei bis zu meiner Abreise im April zu thun habe. Da mußte ich mich erst zur Arbeit und zum guten Muth zwingen, das war zuweilen schwer, jetzt habe ich aber Beides vollauf, und so geht es mir gut und ich habe keine Zeit zum Schreiben. Ich denke das wird Dir auch lieber sein, als ein langer mismuthiger Brief, und Du wirst darum in diesem die Eile und das späte Kommen entschuldigen. Schlimm genug ists freilich, daß auch der Dank für Deine trefflichen Bemerkungen zum Paulus so lange ausgeblieben ist; er ist drum nicht weniger herzlich, und das verstand sich von selbst, und drum eilte ich mich nicht mehr, ihn Dir zu sagen, auch dachte ich Du würdest wohl von selbst, wenn Dirs die Zeit erlaubte, noch andre Notizen für die folgenden Theile suchen und finden. Nun fange ich aber an zu merken, daß Du es doch nicht von selbst thun wirst, und so würde ich Dich jetzt ganz ausdrücklich dazu antreiben und quälen: aber ich erwarte in der nächsten Woche einen fertigen Entwurf zum Text, und wenn ich den erst habe werde ich Dir genauer sagen können, was ich dazu brauche, hast Du also noch nichts wieder gesammelt, so schick es mir nicht vorher, aber hast Du etwas, so kann ich davon nicht genug bekommen, es findet sich schon noch eine Stelle für etwas Gutes mehr, also schick dann gleich. Kommst Du denn noch zu Ostern das nun in 4 Wochen ist? Und geht es dann zur Hochzeit? Bis Ende April träfst Du mich bestimmt hier.
Hiebei erfolgt auch die geliehne Musik wieder. Ich habe einige recht gute und tüchtig gemeinte Sachen darin gefunden. Im Ganzen wünschte ich es ein wenig natürlicher, womit ich einerseits die Declamation der Worte meine, wie z. B. in den Recitativen fast durchgängig, in dem ersten Chor der Bußcantate das: wende Dich zu mir und das: vergieb mir alle meine Sünde, oder am Schluß der Aerntecantate das wiederholte loben in Sopran und Baß, oder das: die Saat geht auf, andrerseits auch oft den Melodiegang, wie in der Bußcantate im Duett das abgebrochne: Schmerzen am Ende des Tactes, das „erquicken“ am Schluß des ersten Baßsolo u. a., endlich aber auch zuweilen den Satz, der mir nicht immer rein scheint, wenigstens nicht im höheren Sinne der Reinheit, wie z. B. die ganze Führung der Bratsche im Anfang der Bußcant. von Tact 3 bis Tact 7 und das Abbrechen des Basses: Tact 9, ebenso die Bratsche beim letzten Ritornell dieses Chors, ferner gleich das Contrasubject der Fuge aus es „ich will den Herrn“, der Tenor und Sopran darin, Tact 14 und so andre Stellen. Ich weiß nun nicht wie Du mit Hrn. Seelmann stehst, und noch weniger wie ich und ob ich mit ihm bekannt bin, also weiß ich auch nicht, ob Du ihm das Alles mittheilen sollst, denn oft ist es nur unangenehm dergleichen von einem Fremden zu hören, und fördert oft gar nicht sondern hemmt nur. Das überlege Dir also, ich glaube Du thust besser es ihm nicht zu sagen; doch wollte ich es Dir geschrieben haben, weil Du meine aufrichtige Meinung verlangt hattest. Auf jeden Fall aber danke ihm in meinem Namen sehr für seine Musik, und bitte ihn wenn er irgend etwas anders von seiner Composition entbehren kann und will (Du ließest ein Wort davon fallen) es mir doch ja zukommen zu lassen, weil mich der ernsthafte Sinn in diesen beiden Sachen sehr gefreut und interessirt hat. – Aber nun ist meine Zeit schon wieder um, ich werde aufhören müssen, und so lebwohl. Schreib mir ein Paar Worte wieder; sag doch, kannst Du mir bald die hmoll Messe zurückschicken, Du thätest mir einen Gefallen, wenn Du sie mir noch in diesem Monat zukommen ließest; eine Gelegenheit findet sich ja wohl. Noch muß ich erzählen, wie ich Deine Braut neulich als Taube sah, sie hatte aber kein Oelblatt im Munde sondern schlechte Röselsche Knittelverse, aber doch versprach sie, sie wolle Dich besänftigen wegen meiner Schreibefaulheit. Das hoffe ich denn auch. Lebwohl.
Dein
Felix Mendelssohn Bartholdy.
Berlin 8/3 33          
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1833-03-08" xml:id="date_dc6a403a-a964-46cb-b7ff-11cd62035814">8. März 1833</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_f2f78936-f2cc-4d14-8cb1-873b4cf4244c">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_b030676f-f90d-4cde-8910-45d3ae0898f3"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0114732" resp="receiver" xml:id="persName_7f0300bf-9225-4504-9706-a5ad6a2412b6">Schubring, Karl Julius (1806-1889)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_bd41e680-6b06-4bcf-a83e-19973ef3668e"> <settlement key="STM0100131">Dessau</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_fd3aaec2-0600-4f0f-afa3-7693c0f4f817"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Herrn Prediger Julius <hi n="1" rend="underline">Schubring</hi></addrLine> <addrLine>Dessau.</addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">frei</hi>.</addrLine> <addrLine>hiebei P. S.</addrLine> <addrLine>eine Rolle mit Musikalien</addrLine> <addrLine>in Wachsleinewand.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_11cdc4da-477e-4bf6-b4f3-4572d471b234"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><salute rend="left">Lieber Schubring</salute><p style="paragraph_without_indent">Ich bin sehr strafbar, das gestehe ich, wegen meines Stillschweigens, umso mehr da ich Dir für Deine Sendung nur im Stillen bis jetzt danken und Dich um Fortsetzung bitten konnte, aber ich weiß daß Du verzeihen wirst, wenn ich Dir erzähle, daß ich übermorgen <title xml:id="title_4b40253f-f6f4-424f-9c58-f33c8c1d06df">meine Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_56rav2g1-dzci-6jpy-qyqm-mtzdzkqdb9j0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100342" style="hidden">Sinfonie A-Dur (»Italienische«) für Orchester, [Ende 1830] bis 13. März 1833; [Juni 1834 bis Anfang 1835]<idno type="MWV">N 16</idno><idno type="op">90</idno></name></title> für das <placeName xml:id="placeName_fbd50791-69af-40a0-a72a-1c19c3f02b7c">Philharmonic<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> fertig machen werde, daß ich nächste Woche <title xml:id="title_4d2c6c87-2bf2-4c88-a986-07a7f3bcc3a5">eine zweite<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2q6womhu-yyic-yef7-udxe-yw8anpe9phgr"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100344" style="hidden">Sinfonie Nr. 3 a-Moll (»Schottische«) für Orchester, 30. Juli 1829; [ca. 1841] bis 20. Januar 1842<idno type="MWV">N 18</idno><idno type="op">56</idno></name></title> anfangen und in diesem Monat noch beendigen will, und daß ich dann auch noch mancherlei bis zu meiner Abreise im April zu thun habe. Da mußte ich mich erst zur Arbeit und zum guten Muth zwingen, das war zuweilen schwer, jetzt habe ich aber Beides vollauf, und so geht es mir gut und ich habe keine Zeit zum Schreiben. Ich denke das wird Dir auch lieber sein, als ein langer mismuthiger Brief, und Du wirst darum in diesem die Eile und das späte Kommen entschuldigen. Schlimm genug ists freilich, daß auch der Dank für <title xml:id="title_3c12bc32-7f46-485a-a1a9-e53b1ef4b3fe">Deine trefflichen Bemerkungen<name key="PSN0114732" style="hidden" type="author">Schubring, Karl Julius (1806-1889)</name><name key="CRT0110774" style="hidden" type="literature">Paulus (Libretto)</name></title> zum <title xml:id="title_c5693ac5-6b94-4971-9089-b8dae3b9f13b">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_uf6b81pz-hdml-zbjb-janl-gfvvvqn4yaow"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> so lange ausgeblieben ist; er ist drum nicht weniger herzlich, und das verstand sich von selbst, und drum eilte ich mich nicht mehr, ihn Dir zu sagen, auch dachte ich Du würdest wohl von selbst, wenn Dirs die Zeit erlaubte, noch andre Notizen für die folgenden Theile suchen und finden. Nun fange ich aber an zu merken, daß Du es doch nicht von selbst thun wirst, und so würde ich Dich jetzt ganz ausdrücklich dazu antreiben und quälen: aber ich erwarte in der nächsten Woche einen fertigen <title xml:id="title_a07286f6-0254-4901-8896-b59fd0d8c94a">Entwurf zum Text<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xlp9vruz-4j5j-qzqo-gpos-zd71lfcctbwn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title>, und wenn ich den erst habe werde ich Dir genauer sagen können, was ich dazu brauche, hast Du also noch nichts wieder gesammelt, so schick es mir nicht vorher, aber hast Du etwas, so kann ich davon nicht genug bekommen, es findet sich schon noch eine Stelle für etwas Gutes mehr, also schick dann gleich. Kommst Du denn noch zu Ostern das nun in 4 Wochen ist? Und geht es dann zur Hochzeit? Bis Ende April träfst Du mich bestimmt hier.</p><p>Hiebei erfolgt auch <title xml:id="title_de4caa35-1d47-455d-aef9-4eb3b8d56b11">die geliehne Musik<name key="PSN0114841" style="hidden" type="author">Seelmann, August (1806-1855)</name><name key="CRT0110848" style="hidden" type="music">Bußkantate</name><name key="PSN0114841" style="hidden" type="author">Seelmann, August (1806-1855)</name><name key="CRT0110849" style="hidden" type="music">Erntekantate</name></title> wieder. Ich habe einige recht gute und tüchtig gemeinte Sachen darin gefunden. Im Ganzen wünschte ich es ein wenig natürlicher, womit ich einerseits die Declamation der Worte meine, wie z. B. in den Recitativen fast durchgängig, <title xml:id="title_898e9b60-9fed-4e4d-a0ef-fcd8d248b533">in dem ersten Chor der Bußcantate<name key="PSN0114841" style="hidden" type="author">Seelmann, August (1806-1855)</name><name key="CRT0110848" style="hidden" type="music">Bußkantate</name></title> das: wende Dich <hi rend="underline">zu</hi> mir und das: vergieb <hi rend="underline">mir</hi> alle meine Sünde, oder am Schluß der <title xml:id="title_c76336c6-e1a1-495c-8406-eeb305d18c65">Aerntecantate<name key="PSN0114841" style="hidden" type="author">Seelmann, August (1806-1855)</name><name key="CRT0110849" style="hidden" type="music">Erntekantate</name></title> das wiederholte loben in Sopran und Baß, oder das: <hi rend="underline">die</hi> Saat geht auf, andrerseits auch oft den Melodiegang, wie in der <title xml:id="title_0a53fd7a-8745-4e54-b4a6-817a27132d2a">Bußcantate<name key="PSN0114841" style="hidden" type="author">Seelmann, August (1806-1855)</name><name key="CRT0110848" style="hidden" type="music">Bußkantate</name></title> im Duett das abgebrochne: Schmerzen am Ende des Tactes, das „erquicken“ am Schluß des ersten Baßsolo u. a., endlich aber auch zuweilen den Satz, der mir nicht immer rein scheint, wenigstens nicht im höheren Sinne der Reinheit, wie z. B. die ganze Führung der Bratsche im <title xml:id="title_fb09be01-3ff4-4170-a656-e270a19234b7">Anfang der Bußcant.<name key="PSN0114841" style="hidden" type="author">Seelmann, August (1806-1855)</name><name key="CRT0110848" style="hidden" type="music">Bußkantate</name></title> von Tact 3 bis Tact 7 und das Abbrechen des Basses: Tact 9, ebenso die Bratsche beim letzten Ritornell dieses Chors, ferner gleich das Contrasubject der Fuge aus es „ich will den Herrn“, der Tenor und Sopran darin, Tact 14 und so andre Stellen. Ich weiß nun nicht wie Du mit <persName xml:id="persName_88b83d18-5848-49d0-8040-6eee92bb959c">Hrn. Seelmann<name key="PSN0114841" style="hidden">Seelmann, August (1806-1855)</name></persName> stehst, und noch weniger wie ich und ob ich mit ihm bekannt bin, also weiß ich auch nicht, ob Du ihm das Alles mittheilen sollst, denn oft ist es nur unangenehm dergleichen von einem Fremden zu hören, und fördert oft gar nicht sondern hemmt nur. Das überlege Dir also, ich glaube Du thust besser es <persName xml:id="persName_950954d4-72b3-4fae-9d14-ff6c672efd49">ihm<name key="PSN0114841" style="hidden">Seelmann, August (1806-1855)</name></persName> <hi rend="underline">nicht</hi> zu sagen; doch wollte ich es Dir geschrieben haben, weil Du meine aufrichtige Meinung verlangt hattest. Auf jeden Fall aber danke ihm in meinem Namen sehr <title xml:id="title_f4be5b10-ca65-489f-aaf4-3a2173359d0e">für seine Musik<name key="PSN0114841" style="hidden" type="author">Seelmann, August (1806-1855)</name><name key="CRT0110848" style="hidden" type="music">Bußkantate</name><name key="PSN0114841" style="hidden" type="author">Seelmann, August (1806-1855)</name><name key="CRT0110849" style="hidden" type="music">Erntekantate</name></title>, und bitte ihn wenn er irgend etwas anders von seiner Composition entbehren kann und will (Du ließest ein Wort davon fallen) es mir doch ja zukommen zu lassen, weil mich der ernsthafte Sinn in diesen beiden Sachen sehr gefreut und interessirt hat. – Aber nun ist meine Zeit schon wieder um, ich werde aufhören müssen, und so lebwohl. Schreib mir ein Paar Worte wieder; sag doch, kannst Du mir bald die <title xml:id="title_24231a39-5948-41e0-9dd1-9cc45e804b87">hmoll Messe<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107802" style="hidden" type="music">Messe h-Moll, BWV 232</name></title> zurückschicken, Du thätest mir einen Gefallen, wenn Du sie mir noch in diesem Monat zukommen ließest; eine Gelegenheit findet sich ja wohl. Noch muß ich erzählen, wie ich <persName xml:id="persName_fb017155-d297-438f-834d-f14f8945b29f">Deine Braut<name key="PSN0115439" style="hidden">Valentin, Anna Elisabeth (1811-1876)</name></persName> neulich als Taube sah, sie hatte aber kein Oelblatt im Munde sondern schlechte <persName xml:id="persName_9e2d3afb-cd45-469e-976c-48afeb546483">Röselsche<name key="PSN0114280" style="hidden">Rösel, Gottlob Samuel (1769-1843)</name></persName> Knittelverse, aber doch versprach sie, sie wolle Dich besänftigen wegen meiner Schreibefaulheit. Das hoffe ich denn auch. <seg type="closer" xml:id="seg_ad43a5f1-09b0-4486-995d-d0f64c947c87">Lebwohl.</seg></p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix Mendelssohn Bartholdy.</signed><dateline rend="left">Berlin <date cert="high" when="1833-03-08" xml:id="date_9187bd30-41a0-4fc2-84d6-37ffe6f7b70f">8/3 33</date></dateline></div></body> </text></TEI>