fmb-1833-02-06-01
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Berlin, 4. und 6. Februar 1833
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
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tenFebr. 33
Redensarten machen wir wenig mit einander, und so glaubst Du mirs daß Dein Brief mich einen Tag lang sehr glücklich gemacht hat. Ich wollte ich könnte Dir das danken, oder Du könntest gesehn haben, wie ich seit ich ihn habe, nichts gelesen habe als den Brief, Morgens beim Caffee und Abends im Bett bis ich die Lampe ausmache. Vorgestern früh kam er an, und gestern wollte ich eigentlich meine Antwort anfangen, aber ich war keine Minute allein gestern, und heut ist ja drüben bei Euch ein großer Feiertag, den mache ich auf meine Art mit und schreibe Dir. Wie ich aber das dicke Couvert bekam, und den langen Brief fand und wie ich erst vorne dann hinten, dann wieder vorne darin las, so daß ich gestern noch ein Paar neue Stellen darin fand, solche Freude kannst Du gar nicht haben, denn es kann einen gar kein Mensch so in die Ferne oder Nähe versetzen, wie Du, daß man eben ganz mit Dir denkt und lebt; kurz ich war ein Weilchen wieder mit Euch zusammen, und das danke ich Dir. Du hättest mir nicht anfangs vom aparten Frühling zu schreiben brauchen, man kanns wohl lesen, daß Du ihn hast. Jetzt ist es 6 Uhr und Ihr geht zu Tisch – aber eigentlich ist es fatal, wenn man sich irgend etwas ausmalen will, was nur im Nebenhause vorgeht, es kommt eben Alles immer anders. Also sag ich weiter nichts, wie ich heut Abend zu Dir hindenke, sondern hoffe Du wirst mir das besser schreiben, und michs nacherleben lassen, dann versuche ichs gar nicht erst. Bei mir stimmt eben einer mein altes Clavier, das in einem schlechten Zustande durch die näher kommende
Denn dies ist wahrhaftig ein Nest, ich bin nicht partheiisch dagegen, das glaub mir, aber es ist zu Zeiten zum Verzweifeln, ich denk mir China nicht viel ärger, nur unbewußter, natürlicher. Die ganze Stadt ist ja genau auf demselben Puncte, wie ich sie vor drei Jahren verlassen habe, da liegt 1830 dazwischen, unglaubliche Zeiten, „bejammernswerthe Umwälzungen“ wie unsre Landstände sagen, aber bis hieher ist nichts gedrungen, wir sind nicht aufgewacht und nicht eingeschlafen, es ist als gäbe es keine Zeit. Früher schrieb ich das Alles meiner bösen Laune zu, nicht meine Laune dem Allen, aber jetzt wo mir wieder frei zu Muth ist, jetzt sehe ich, daß es nicht meine Schuld ist. Die Gesellschaften sind langweilig, Geselligkeit haben sie nicht und Oeffentlichkeit auch nicht. Nur wenn man sich in seine 4 Pfähle zurückzieht, kann man behaglich sein, das thue ich denn auch jetzt nach Kräften. Einen wahren, ernsthaften Kummer habe ich aber hier, und das ist des
teFebr. ist von dem ich mancherlei erfahren muß. Der Gegenstand
tenTheil Moses vor Pharao, die Plagen, die Ausführung, das Wunder im rothen Meer bis zum Triumphlied der Mirjam. Im 3
tendie Wüste, die Empörungen, das goldne Kalb, der grimmige Herr Gott, endlich die zehn Gebote. Ich habe es Alles aus Bibelstellen zusammengesetzt und das einzige, was ich dazu gedichtet habe, ist: „des Abends aber“ oder
ten
Berlin d. 4ten Febr. 33. Klingemann Redensarten machen wir wenig mit einander, und so glaubst Du mirs daß Dein Brief mich einen Tag lang sehr glücklich gemacht hat. Ich wollte ich könnte Dir das danken, oder Du könntest gesehn haben, wie ich seit ich ihn habe, nichts gelesen habe als den Brief, Morgens beim Caffee und Abends im Bett bis ich die Lampe ausmache. Vorgestern früh kam er an, und gestern wollte ich eigentlich meine Antwort anfangen, aber ich war keine Minute allein gestern, und heut ist ja drüben bei Euch ein großer Feiertag, den mache ich auf meine Art mit und schreibe Dir. Wie ich aber das dicke Couvert bekam, und den langen Brief fand und wie ich erst vorne dann hinten, dann wieder vorne darin las, so daß ich gestern noch ein Paar neue Stellen darin fand, solche Freude kannst Du gar nicht haben, denn es kann einen gar kein Mensch so in die Ferne oder Nähe versetzen, wie Du, daß man eben ganz mit Dir denkt und lebt; kurz ich war ein Weilchen wieder mit Euch zusammen, und das danke ich Dir. Du hättest mir nicht anfangs vom aparten Frühling zu schreiben brauchen, man kanns wohl lesen, daß Du ihn hast. Jetzt ist es 6 Uhr und Ihr geht zu Tisch – aber eigentlich ist es fatal, wenn man sich irgend etwas ausmalen will, was nur im Nebenhause vorgeht, es kommt eben Alles immer anders. Also sag ich weiter nichts, wie ich heut Abend zu Dir hindenke, sondern hoffe Du wirst mir das besser schreiben, und michs nacherleben lassen, dann versuche ichs gar nicht erst. Bei mir stimmt eben einer mein altes Clavier, das in einem schlechten Zustande durch die näher kommende Symphonie ist, es hingen mehrere Saiten draußen, die drin fehlten, und ich selbst komme eben von Hensels über den Hof her, die ganz behaglich um 6 zu Mittag essen, trotz Euch Großstädtern. Wenn ich nun nicht heut Abend in ein langweiliges Quartett zu Alexander Mendelssohn müßte, so könnte ich den Feiertag recht schön mitfeiern, aber wer kann in Herrn Kelz Gegenwart an die schönen lieben Kinder denken, ohne Furcht zu bekommen? Denn dasselbe alte Quartett, das Du bei uns am Sonntag hörtest, als Dich Greulich einführte, sitzt immer noch hier und spielt immer noch, ebenso richtig, ebenso nüchtern, wenn ich Alexander nicht wirklich lieb hätte und wenn er sich nicht gegen Paul so höchst nobel und liebenswürdig benommen hätte, so kriegte mich kein Teufel heut unter die Philister. So muß man aber hier leben; sogar eine Gratulationsvisite mußte ich machen, denn auch in Berlin ist heut Geburtstag, nämlich der der alten Mde. Beer, und wäre ich nicht herausgefahren, so hätte es Abends schlimmes Familienunglück gegeben. Sie gab mir die Hand, wie ich herauskam, und zeigte mir ihre Geschenke, das hätte Sophy aber auch gethan, wenn ich hinausgekommen wäre, und jünger und netter ist sie wahrhaftig. Hast Du denn auch recht in Wonne geplätschert? Und Deine Oberonschöre mit Schwung gesungen? oder gar accompagnirt? Ich komme aber wieder ins Vermuthen hinein, und das will ich einmal nicht, die Idee die Chöre singen zu lassen gefällt mir aber sehr gut, wie ich überhaupt das feurig stille Mädchen, mit ihrer Verschlossenheit gar zu lieb habe. Nun grüß sie denn vielmal, Du wirst es schon ohne dies gethan haben, und sag ihr, wie gern ich jetzt mitsänge, und feierte, und sehr sorry ich wäre, nicht in town zu sein. Denn dies ist wahrhaftig ein Nest, ich bin nicht partheiisch dagegen, das glaub mir, aber es ist zu Zeiten zum Verzweifeln, ich denk mir China nicht viel ärger, nur unbewußter, natürlicher. Die ganze Stadt ist ja genau auf demselben Puncte, wie ich sie vor drei Jahren verlassen habe, da liegt 1830 dazwischen, unglaubliche Zeiten, „bejammernswerthe Umwälzungen“ wie unsre Landstände sagen, aber bis hieher ist nichts gedrungen, wir sind nicht aufgewacht und nicht eingeschlafen, es ist als gäbe es keine Zeit. Früher schrieb ich das Alles meiner bösen Laune zu, nicht meine Laune dem Allen, aber jetzt wo mir wieder frei zu Muth ist, jetzt sehe ich, daß es nicht meine Schuld ist. Die Gesellschaften sind langweilig, Geselligkeit haben sie nicht und Oeffentlichkeit auch nicht. Nur wenn man sich in seine 4 Pfähle zurückzieht, kann man behaglich sein, das thue ich denn auch jetzt nach Kräften. Einen wahren, ernsthaften Kummer habe ich aber hier, und das ist des Vaters Augenleiden; er ist so kurzsichtig, daß es ihm Mühe macht, Abends zu lesen, und so ist er gezwungen, wenn Licht kommt, fast alle Arbeiten sogleich einzustellen. Du kannst denken, wie ihn das betrübt machen muß, und doch ist er grade in dieser ganzen Zeit so liebenswürdig, namentlich gegen mich so freundschaftlich und wirklich zutraulich, wie ich ihn sonst nie gekannt habe. Übrigens ist das ganze Haus wohl, Beckchen as well as may be expected, dabei aber so unverändert, daß ich zuweilen ganz vergesse, daß sie eine verheirathete Frau und eine Respectsperson seitdem geworden ist. Fannys Clavierspiel hat aber gelitten, weil sie es gar zu wenig geübt hat, es fehlt ihr hier an Aufmunterung und an Interesse dafür, aber auch das ist schon sehr abscheulich, denn anderswo sind sie froh, wenn sie so etwas schönes hören können, und hier muß man sie erst dazu bitten. Doch habe ich die alten Sonntagsmusiken wieder in Gang gebracht, hauptsächlich aus diesem Grunde, und dann um den Eltern Plaisir zu machen; nächsten Sonntag ist die zweite, und so sollen sie alle 14 Tage durchdauern, bis Paul kommt und sie fortsetzen kann. Wir haben Schottische Lieder von Weber gemacht, die sich mit der Begleitung von Flöte, Geige, Baß und Clavier gar zu reizend ausnehmen. Kennst Du sie? Und sind sie in England zu haben? Wo nicht bring ich sie Dir mit und wir ergötzen uns dran. – Das ist wohl prächtig was Du mir von der Oper schreibst, aber Du bist volage und untreu, was die Verse betrifft, wenn sie angefangen wäre, dann bekäme ich sie, und dann sollten die Leute sich freuen, aber wird sie angefangen? Daß ich nach einem Sujet mich mit allen Fingern und Fühlhörnern umthue kannst Du denken, mir ist nun einmal, als könnte mir kein andrer als Du meinen Operntext machen; drum glaub Du nur, daß ich die Stelle aus Deinem Briefe auswendig lernen und Dir alle Tage vorsagen will, öfter als es Dir recht sein wird. Bitte aber, wenn Du mir wieder schreibst, sage etwas über Turandot und die Oper für Marx. Es scheint mir aus Deinen Worten hervor zu gehn, daß Du sie nicht machen willst; ich habe Dir schon im ersten Brief drüber geschrieben, daß ich Dir nicht zureden werde und weshalb nicht, aber es wäre mir lieber, wenn Du mit zwei Worten die Sache ganz abschnittest, als wenn Du sie einschlafen ließest, das Bestimmte ist immer besser. Nun werde ich vielleicht deswegen lange keinen Brief von Dir bekommen, denn Du wirst darüber nicht schreiben wollen; aber denke daß heute der 4te Febr. ist von dem ich mancherlei erfahren muß. Der Gegenstand seines Oratoriums werde Dir hiemit gesagt, da Du ihn doch für Neukomm nicht brauchen kannst, weil der einen Theil davon schon componirt hat, mit vielem Blech – Moses ists. Im ersten Theil die Bedrückung Israels bis zu Moses Gespräch mit Gott im flammenden Busch. Im 2ten Theil Moses vor Pharao, die Plagen, die Ausführung, das Wunder im rothen Meer bis zum Triumphlied der Mirjam. Im 3ten die Wüste, die Empörungen, das goldne Kalb, der grimmige Herr Gott, endlich die zehn Gebote. Ich habe es Alles aus Bibelstellen zusammengesetzt und das einzige, was ich dazu gedichtet habe, ist: „des Abends aber“ oder „er sprach“. Drum ists auch so schön. Ich werde Dir den Text zu meinem Oratorium Paulus mitbringen, ehe ich zu componiren anfange (es ist für den CäcilienVerein in Frankfurt) Du sollst es ratificiren, ehe es gültig ist. – Wie meine Symphonie wird? Ich weiß es selbst noch nicht, und bin noch sehr im Zweifel drüber, aber auf jeden Fall sehr in adur, und sehr lustig, und der letzte Satz ein etwas wildes amoll Stück; ich habe mir noch nie für ein Stück von mir, so herzlich Gelingen gewünscht, wie für dieses, und deshalb bin ich fast befangen dabey und fürchte es wird nicht so, wie ich gern möchte . Den 6ten. Nun ist schon wieder Dampfboottag und der Brief noch nicht fertig, und was habe ich noch Alles zu erzählen! Mein Geburtstag ist nett abgelaufen, daß aber Dein eben angekommner Brief ein Hauptgeschenk war kannst Du glauben; Heinrich Beer, den ich schändlich grob behandle, hat mir das Manuscript des b dur Trios von Beethovens und einen fast rührenden Brief von Mozart geschenkt, worin der sich beim Wiener Magistrat um eine unbesoldete Stelle bewirbt, und anführt seine musikalischen Talente seien im Auslande bekannt und man würdige seinen Namen einiger Rücksicht. Ich mußte gerade eben an die Sing-Akademie schreiben, die mir die VizeDirectorstelle angetragen hatte, nachdem sie Rungenhagen mit Pauken und Trompeten zum Director sich gewählt hatte. Ich glaube, meine Antwort wäre sonst etwas klobig ausgefallen, aber der Brief machte mich demüthig, und so schrieb ich nur mit höflichen Ausdrücken, daß sie sich hängen lassen könnten. Morgen Abend ist Ries’ Concert, worin ich die cmoll Sonate mit Violin von Beethoven, das cdur Concert mit Violin und Violoncell und den Sommernachtstraum leisten muß, außerdem wird Coriolan, und 2 Stücke von Spohr gegeben. Nächste Woche dirigirt Hr. Girschner in seinem Concert meine Hebriden ; ich sage Dir ich bin Mode in Berlin, sie halten mich aber für einen arroganten Sonderling. Nun werde ich pünctlich und beantworte, es geht zu Ende; von Mlle. Cavan kann ich noch nichts sagen, habe die Krause noch nicht finden können; Deine Geldangelegenheit, sagt mir Vater, würde er entweder durch mich, oder noch vorher durch irgend jemand dem er in London Geld zu zahlen hat berichtigen lassen; Mutter läßt sagen, sie habe Dir, wegen Deines Stillschweigens, schon lange kein Loos mehr genommen, es ist daher unwahrscheinlich, daß Du was Erhebliches gewonnen haben solltest. Sie läßt aber fragen, ob Sie wieder eins nehmen solle, ein halbes, ein Viertel; den Tag ebenfalls was und wie? Auch wünscht Vater zu wissen, ob Du von dem Buchdrucker noch irgend etwas gehört hast? Was Du von der Reise schreibst, ist ganz recht, bleibe Du nur dabei, die Umstände werden schon ja sagen. Und nun leb wohl, schreib viel, schreib Alles, aber namentlich vom Arm, und von allen Kensingtonern, und viel von Rosen und Deine versprochne Meinung über die Akademiegeschichte, und vom Chat und wann Stenzler kommt – Du siehst, ich habe Deinen Brief neben mir liegen, drunter liegt das neuste Heft von Kunst und Alterthum (posthume) mit einem göttlichen Stück von Goethe, und drunter wieder mein kleines Berliner Notizenbuch, das mir Beckchen geschenkt hat. Das grüne von Dir hebe ich mir auf für London 1833 und unsre Fußreise. Amen. FMB.
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März 1833; [Juni 1834 bis Anfang 1835]<idno type="MWV">N 16</idno><idno type="op">90</idno></name></title> ist, es hingen mehrere Saiten draußen, die drin fehlten, und ich selbst komme eben von <persName xml:id="persName_63a9a550-b881-4caa-8115-cb59d48ceaee">Hensels<name key="PSN0111890" style="hidden">Hensel, Familie von → Wilhelm H.</name></persName> über den Hof her, die ganz behaglich um 6 zu Mittag essen, trotz Euch Großstädtern. Wenn ich nun nicht heut Abend in ein langweiliges Quartett <persName xml:id="persName_f3a742cf-f00a-4d19-830e-1be1cce1b98a">zu Alexander Mendelssohn<name key="PSN0113213" style="hidden">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName> müßte, so könnte ich den Feiertag recht schön mitfeiern, aber wer kann in <persName xml:id="persName_abfd6d02-9c6f-4142-a58d-757cca34c2ff">Herrn Kelz<name key="PSN0112347" style="hidden">Kelz, Johann Friedrich (1786-1862)</name></persName> Gegenwart an <persName xml:id="persName_da013272-8d9f-44b9-be83-2299005418d4">die schönen lieben Kinder<name key="PSN0112107" style="hidden">Horsley, Mary Elizabeth (1813-1881)</name><name key="PSN0112105" style="hidden">Horsley, Frances Arabella (Fanny) (1815-1849)</name><name key="PSN0112108" style="hidden">Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894)</name></persName> denken, ohne Furcht zu bekommen? Denn dasselbe alte Quartett, das Du <placeName xml:id="placeName_e04ac5db-83af-47f6-b1ef-1c31922352b6">bei uns am Sonntag<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hörtest, als <persName xml:id="persName_22156226-0946-499e-a985-7731e521768d">Dich Greulich<name key="PSN0111530" style="hidden">Greulich, Carl Wilhelm (1796-1837)</name></persName> einführte, sitzt immer noch hier und spielt immer noch, ebenso richtig, ebenso nüchtern, wenn ich <persName xml:id="persName_da48cc4e-3f95-4fec-a700-86748d24fb78">Alexander<name key="PSN0113213" style="hidden">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName> nicht wirklich lieb hätte und wenn er sich nicht gegen <persName xml:id="persName_6dfc4791-f2f5-4a39-a0f2-6cd9a7467c06">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> so höchst nobel und liebenswürdig benommen hätte, so kriegte mich kein Teufel heut unter die Philister. So muß man aber hier leben; sogar eine Gratulationsvisite mußte ich machen, denn auch in Berlin ist heut Geburtstag, nämlich der <persName xml:id="persName_645b88ff-929c-42ca-988a-f871bd403aee">der alten Mde. Beer<name key="PSN0109764" style="hidden">Beer, Amalie (Esther Jehuda) (1767-1854)</name></persName>, und wäre ich nicht herausgefahren, so hätte es Abends schlimmes Familienunglück gegeben. <persName xml:id="persName_6c704fd1-0143-40e5-953c-899cb48a95ab">Sie<name key="PSN0109764" style="hidden">Beer, Amalie (Esther Jehuda) (1767-1854)</name></persName> gab mir die Hand, wie ich herauskam, und zeigte mir ihre Geschenke, das hätte <persName xml:id="persName_416aa7f9-13e9-426e-abcc-ca2a50ba3b57">Sophy<name key="PSN0112108" style="hidden">Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894)</name></persName> aber auch gethan, wenn ich hinausgekommen wäre, und jünger und netter ist sie wahrhaftig. Hast Du denn auch recht in Wonne geplätschert? Und <title xml:id="title_6f2fcd32-555d-44c4-aa3e-db1a3a231d21">Deine Oberonschöre<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111259" style="hidden" type="music">Oberon, or the Elf King’s Oath WeV C. 10</name></title> mit Schwung gesungen? oder gar accompagnirt? Ich komme aber wieder ins Vermuthen hinein, und das will ich einmal nicht, die Idee die Chöre singen zu lassen gefällt mir aber sehr gut, wie ich überhaupt <persName xml:id="persName_b64253ec-c18c-4a53-8720-0cd7a8871a20">das feurig stille Mädchen<name key="PSN0112108" style="hidden">Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894)</name></persName>, mit ihrer Verschlossenheit gar zu lieb habe. Nun grüß sie denn vielmal, Du wirst es schon ohne dies gethan haben, und sag ihr, wie gern ich jetzt mitsänge, und feierte, und sehr sorry ich wäre, nicht in town zu sein.</p><p>Denn dies ist wahrhaftig ein Nest, ich bin nicht partheiisch dagegen, das glaub mir, aber es ist zu Zeiten zum Verzweifeln, ich denk mir China nicht viel ärger, nur unbewußter, natürlicher. Die ganze Stadt ist ja genau auf demselben Puncte, wie ich sie vor drei Jahren verlassen habe, da liegt 1830 dazwischen, unglaubliche Zeiten, „bejammernswerthe Umwälzungen“ wie unsre Landstände sagen, aber bis hieher ist nichts gedrungen, wir sind nicht aufgewacht und nicht eingeschlafen, es ist als gäbe es keine Zeit. Früher schrieb ich das Alles meiner bösen Laune zu, nicht meine Laune dem Allen, aber jetzt wo mir wieder frei zu Muth ist, jetzt sehe ich, daß es nicht meine Schuld ist. Die Gesellschaften sind langweilig, Geselligkeit haben sie nicht und Oeffentlichkeit auch nicht. Nur wenn man sich in seine 4 Pfähle zurückzieht, kann man behaglich sein, das thue ich denn auch jetzt nach Kräften. Einen wahren, ernsthaften Kummer habe ich aber hier, und das ist des <persName xml:id="persName_70a52c0d-b073-4ded-b232-0e1a29a6f4c9">Vaters<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> Augenleiden; er ist so kurzsichtig, daß es ihm Mühe macht, Abends zu lesen, und so ist er gezwungen, wenn Licht kommt, fast alle Arbeiten sogleich einzustellen. Du kannst denken, wie ihn das betrübt machen muß, und doch ist er grade in dieser ganzen Zeit so liebenswürdig, namentlich gegen mich so freundschaftlich und wirklich zutraulich, wie ich ihn sonst nie gekannt habe. Übrigens ist das ganze Haus wohl, <persName xml:id="persName_ec483f77-4ae6-42a3-a46d-c862e7dd6fe8">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> as well as may be expected, dabei aber so unverändert, daß ich zuweilen ganz vergesse, daß sie eine verheirathete Frau und eine Respectsperson seitdem geworden ist. <persName xml:id="persName_71b7f86e-1c2f-4566-9e6b-32403fef48d8">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> Clavierspiel hat aber gelitten, weil sie es gar zu wenig geübt hat, es fehlt ihr hier an Aufmunterung und an Interesse dafür, aber auch das ist schon sehr abscheulich, denn anderswo sind sie froh, wenn sie so etwas schönes hören können, und hier muß man sie erst dazu bitten. Doch habe ich <placeName xml:id="placeName_ac9023f0-490a-47de-af8b-8ea7e5f68405">die alten Sonntagsmusiken<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wieder in Gang gebracht, hauptsächlich aus diesem Grunde, und dann um den <persName xml:id="persName_dbeeca24-bdcd-44c9-bc09-289f2606c555">Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> Plaisir zu machen; nächsten Sonntag <placeName xml:id="placeName_4bef1144-627c-4d80-89b8-7a33acbf37f1">ist die zweite<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, und so sollen sie alle 14 Tage durchdauern, bis <persName xml:id="persName_b0a56593-4f73-4961-bac1-9937576aeec1">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> kommt und sie fortsetzen kann. Wir haben <title xml:id="title_c407c928-1e7c-4a02-990b-0f9ab31a8290">Schottische Lieder<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111263" style="hidden" type="music">10 Schottische Nationalgesänge WeV U. 16</name></title> von Weber gemacht, die sich mit der Begleitung von Flöte, Geige, Baß und Clavier gar zu reizend ausnehmen. Kennst Du sie? Und sind sie in England zu haben? Wo nicht bring ich <title xml:id="title_f63a0126-97f2-49fb-8627-d53dc439326b">sie<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111263" style="hidden" type="music">10 Schottische Nationalgesänge WeV U. 16</name></title> Dir mit und wir ergötzen uns dran. – Das ist wohl prächtig was Du mir von der Oper schreibst, aber Du bist volage und untreu, was die Verse betrifft, wenn sie angefangen wäre, dann bekäme ich sie, und dann sollten die Leute sich freuen, aber wird sie angefangen? Daß ich nach einem Sujet mich mit allen Fingern und Fühlhörnern umthue kannst Du denken, mir ist nun einmal, als könnte mir kein andrer als Du meinen Operntext machen; drum glaub Du nur, daß ich die Stelle aus Deinem Briefe auswendig lernen und Dir alle Tage vorsagen will, öfter als es Dir recht sein wird. Bitte aber, wenn Du mir wieder schreibst, sage etwas über <title xml:id="title_29dd2a17-6c6e-411e-b4a4-bd56c3825cb0">Turandot<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name><name key="CRT0109545" style="hidden" type="dramatic_work">Turandot (Libretto)</name></title> und die Oper für <persName xml:id="persName_0b69da8c-76aa-4a73-9531-c70c9adef3f1">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName>. Es scheint mir aus Deinen Worten hervor zu gehn, daß Du sie nicht machen willst; ich habe Dir schon im ersten Brief drüber geschrieben, daß ich Dir nicht zureden werde und weshalb nicht, aber es wäre mir lieber, wenn Du mit zwei Worten die Sache ganz abschnittest, als wenn Du sie einschlafen ließest, das Bestimmte ist immer besser. Nun werde ich vielleicht deswegen lange keinen Brief von Dir bekommen, denn Du wirst darüber nicht schreiben wollen; aber denke daß heute der 4<hi rend="superscript">te</hi> Febr. ist von dem ich mancherlei erfahren muß. Der Gegenstand <title xml:id="title_41fd086a-7932-4bf0-af66-eb3ac5e95660">seines Oratoriums<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name><name key="CRT0109905" style="hidden" type="music">Mose. Oratorium aus der heiligen Schrift op. 10</name></title> werde Dir hiemit gesagt, da Du ihn doch für <title xml:id="title_2af84b27-27fe-4338-9eb1-fb24a552b716">Neukomm<name key="PSN0113580" style="hidden" type="author">Neukomm, Sigismund (seit 1815) Ritter von (1778-1858)</name><name key="CRT0110203" style="hidden" type="music">Das Gesetz des alten Bundes, oder Die Gesetzgebung auf Sinai (Die zehn Gebote) NV 316</name></title> nicht brauchen kannst, weil der einen Theil davon schon componirt hat, mit vielem Blech – <title xml:id="title_ce28d650-c7ee-49df-91ad-85b12de0bd2f">Moses<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name><name key="CRT0109905" style="hidden" type="music">Mose. Oratorium aus der heiligen Schrift op. 10</name></title> ists. Im ersten Theil die Bedrückung Israels bis zu Moses Gespräch mit Gott im flammenden Busch. Im 2<hi rend="superscript">ten</hi> Theil Moses vor Pharao, die Plagen, die Ausführung, das Wunder im rothen Meer bis zum Triumphlied der Mirjam. Im 3<hi rend="superscript">ten</hi> die Wüste, die Empörungen, das goldne Kalb, der grimmige Herr Gott, endlich die zehn Gebote. Ich habe es Alles aus Bibelstellen zusammengesetzt und das einzige, was ich dazu gedichtet habe, ist: „des Abends aber“ oder <title xml:id="title_fd6c9c05-f36e-41e9-98ba-2996301973b7">„er sprach“<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name><name key="CRT0109905" style="hidden" type="music">Mose. Oratorium aus der heiligen Schrift op. 10</name></title>. Drum ists auch so schön. Ich werde Dir den Text zu <title xml:id="title_4006bcdf-be37-4584-a78c-f5f89d80c943">meinem Oratorium Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_oq3hryim-jrs1-iewe-f6wv-qdvc1fh5hehk"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> mitbringen, ehe ich zu componiren anfange (es ist für den <placeName xml:id="placeName_13638bf9-9b79-43d7-a65c-74ea737e10bc">CäcilienVerein<name key="NST0100338" style="hidden" subtype="" type="institution">Cäcilienverein</name><settlement key="STM0100204" style="hidden" type="">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> in Frankfurt) Du sollst es ratificiren, ehe es gültig ist. – Wie <title xml:id="title_d1d0a5e9-73e5-447d-a9e8-5d84b0bf23e5">meine Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_meay5m5i-ekzq-kjgw-csq6-lfdrvxvolry1"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100342" style="hidden">Sinfonie A-Dur (»Italienische«) für Orchester, [Ende 1830] bis 13. März 1833; [Juni 1834 bis Anfang 1835]<idno type="MWV">N 16</idno><idno type="op">90</idno></name></title> wird? Ich weiß es selbst noch nicht, und bin noch sehr im Zweifel drüber, aber auf jeden Fall sehr in adur, und sehr lustig, und der letzte Satz ein etwas wildes amoll Stück; ich habe mir noch nie für ein Stück von mir, so herzlich Gelingen gewünscht, wie für dieses, und deshalb bin ich fast befangen dabey und fürchte <title xml:id="title_fcf135ca-217f-4bdb-91d7-94a6b0cb5c1f">es wird nicht so, wie ich gern möchte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2ht6rfft-omt6-k2vo-rtnt-ybtd4jtfqvaj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100342" style="hidden">Sinfonie A-Dur (»Italienische«) für Orchester, [Ende 1830] bis 13. März 1833; [Juni 1834 bis Anfang 1835]<idno type="MWV">N 16</idno><idno type="op">90</idno></name></title>.</p></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_8f997b43-666d-41cd-b12a-b3301b2137c3"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p><seg type="inline">Den <date cert="high" when="1833-02-06" xml:id="date_66d585ed-414a-4818-bebc-de2ccd796ee0">6</date></seg><date cert="high" when="1833-02-06" xml:id="date_0bba8646-1567-4a1f-baee-73c99a691b7e"><hi rend="superscript">ten</hi></date><seg type="inline">.</seg> Nun ist schon wieder Dampfboottag und der Brief noch nicht fertig, und was habe ich noch Alles zu erzählen! Mein Geburtstag ist nett abgelaufen, daß aber Dein eben angekommner Brief ein Hauptgeschenk war kannst Du glauben; <persName xml:id="persName_c0a498ba-e9d1-4cde-a109-cf94d814bce8">Heinrich Beer<name key="PSN0109766" style="hidden">Beer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842)</name></persName>, den ich schändlich grob behandle, hat mir <title xml:id="title_615d409f-f628-48d6-87fa-75f3c8964d5b">das Manuscript des b dur Trios<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108032" style="hidden" type="music">Klaviertrio B-Dur, op. 97 (»Erzherzog«)</name></title> von Beethovens und einen fast rührenden Brief von <persName xml:id="persName_7816190e-0a0f-4d1e-974a-61b7c61e8910">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName> geschenkt, worin der sich beim Wiener Magistrat um eine unbesoldete Stelle bewirbt, und anführt seine musikalischen Talente seien im Auslande bekannt und man würdige seinen Namen einiger Rücksicht. Ich mußte gerade eben an die <placeName xml:id="placeName_1cf03b18-7e10-4882-a553-c1c041f20bee">Sing-Akademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> schreiben, die mir die VizeDirectorstelle angetragen hatte, nachdem sie <persName xml:id="persName_6c8704d1-2148-40d7-9380-5773a4635178">Rungenhagen<name key="PSN0114359" style="hidden">Rungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851)</name></persName> mit Pauken und Trompeten zum Director sich gewählt hatte. Ich glaube, meine Antwort wäre sonst etwas klobig ausgefallen, aber der Brief machte mich demüthig, und so schrieb ich nur mit höflichen Ausdrücken, daß sie sich hängen lassen könnten. Morgen Abend ist <persName xml:id="persName_1486a64d-101b-4ab3-be7b-a0f542ca3609">Ries<name key="PSN0114192" style="hidden">Ries, Johann Peter Joseph Hubert (1802-1886)</name></persName>’ Concert, worin ich die <title xml:id="title_d04f351f-2686-4111-aa8e-5817ef3d93ff">cmoll Sonate<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108076" style="hidden" type="music">Sonate für Klavier und Violine c-Moll, op. 30/2</name></title> mit Violin von Beethoven, <title xml:id="title_304b146d-bd6a-4111-8df1-c628ec362dcd">das cdur Concert<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108103" style="hidden" type="music">Tripelkonzert C-Dur, op. 56</name></title> mit Violin und Violoncell und den <title xml:id="title_ca70daba-24a5-492a-b97f-b2a8495654a8">Sommernachtstraum<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_s98btulk-mjar-9cmz-9jsh-ttsbf1czgkzd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> leisten muß, außerdem wird <title xml:id="title_212e0f9c-4224-45fd-ba8b-23973c0790c0">Coriolan<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108007" style="hidden" type="">Coriolan-Ouvertüre op. 62</name></title>, und <title xml:id="title_b1b5128c-ef81-4cca-9480-23ab968ed6bc">2 Stücke von Spohr<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110957" style="hidden" type="music">8. Violinkonzert [Nr. 12] a-Moll, op. 47 (in modo di scena cantante)</name><name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110961" style="hidden" type="music">Zemire und Azor WoO 52</name></title> gegeben. Nächste Woche dirigirt <persName xml:id="persName_ae283eb4-210d-4786-8c2f-ed7c04edb8da">Hr. Girschner<name key="PSN0111386" style="hidden">Girschner, Carl Friedrich Johann (auch: Christian Friedrich Johann) (1794-1860)</name></persName> in seinem Concert <title xml:id="title_4f9a63a6-1cc1-4959-9c7b-76f4b76b911b">meine Hebriden<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dhjjmoms-qtcg-sqqz-9tbh-a0040h8kqbzz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title>; ich sage Dir ich bin Mode in Berlin, sie halten mich aber für einen arroganten Sonderling. Nun werde ich pünctlich und beantworte, es geht zu Ende; von <persName xml:id="persName_ba19a700-25ba-4f82-b4d2-72479d08a99a">Mlle. Cavan<name key="PSN0110328" style="hidden">Cavan, Fräulein (?-1834)</name></persName> kann ich noch nichts sagen, habe die <persName xml:id="persName_4b9f1a7e-bb7f-41f1-bcee-63b0ff8759ce">Krause<name key="PSN0112522" style="hidden">Krause, Amalie (1787-1846)</name></persName> noch nicht finden können; Deine Geldangelegenheit, sagt mir <persName xml:id="persName_cd705b62-f540-4e86-b228-f910f824e74a">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>, würde er entweder durch mich, oder noch vorher durch irgend jemand dem er in London Geld zu zahlen hat berichtigen lassen; <persName xml:id="persName_b9c452f9-1eb9-46d3-9e45-5260274608f9">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> läßt sagen, sie habe Dir, wegen Deines Stillschweigens, schon lange kein Loos mehr genommen, es ist daher unwahrscheinlich, daß Du was Erhebliches gewonnen haben solltest. Sie läßt aber fragen, ob Sie wieder eins nehmen solle, ein halbes, ein Viertel; den Tag ebenfalls was und wie? Auch wünscht <persName xml:id="persName_b76e87af-f503-4fdb-8b38-0fdaa38dda1b">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> zu wissen, ob Du von dem Buchdrucker noch irgend etwas gehört hast? Was Du von der Reise schreibst, ist ganz recht, bleibe Du nur dabei, die Umstände werden schon ja sagen. Und nun leb wohl, schreib viel, schreib Alles, aber namentlich vom Arm, und von allen <persName xml:id="persName_28aaf6d8-582c-4e9d-b92d-218dd18c1b99">Kensingtonern<name key="PSN0112100" style="hidden">Horsley, Familie von → William H.</name></persName>, und viel von <persName xml:id="persName_fdd60045-fded-4893-aaf6-ec14987ed146">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> und Deine versprochne Meinung über die <placeName xml:id="placeName_1e3955dc-152a-4353-9d39-e5855515fff1">Akademiegeschichte<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, und vom Chat und wann <persName xml:id="persName_150cf0a9-67d4-4c00-bab8-842129fb5f87">Stenzler<name key="PSN0115112" style="hidden">Stenzler, Adolf Friedrich (1807-1887)</name></persName> kommt – Du siehst, ich habe Deinen Brief neben mir liegen, drunter liegt <title xml:id="title_584da86e-5fa8-4740-b017-24d5fc2b696f">das neuste Heft von Kunst und Alterthum<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108856" style="hidden" type="literature">Ueber Kunst und Alterthum</name></title> (posthume) <title xml:id="title_4f4288bd-fab1-43f1-b1b4-8ff211ebbe61">mit einem göttlichen Stück von Goethe<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108819" style="hidden" type="literature">Für junge Dichter</name></title>, und drunter wieder mein kleines Berliner Notizenbuch, das mir <persName xml:id="persName_fa150e13-3403-4479-96ca-5ef0a8cda6c2">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> geschenkt hat. Das grüne von Dir hebe ich mir auf für London 1833 und unsre Fußreise.</p><signed rend="right">Amen.</signed><signed rend="right">FMB.</signed></div></body> </text></TEI>