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fmb-1832-11-16-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Aloys Fuchs in Wien <lb></lb> Berlin, 16. November 1832 Als ein großer Sünder erscheine ich vor Ihnen, denn das Instrument und Ihre liebe Sendung sind glücklich angekommen und noch immer habe ich Ihnen keine Antwort geschrieben. Aber meine große Entschuldigung steht in der Berliner Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 634

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Belgien Morlanwelz-Mariemont B-MA Morlanwelz-Mariemont, Musée de Mariemont, Bibliothèque - Aut 1118/1c. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Aloys Fuchs in Wien; Berlin, 16. November 1832 Als ein großer Sünder erscheine ich vor Ihnen, denn das Instrument und Ihre liebe Sendung sind glücklich angekommen und noch immer habe ich Ihnen keine Antwort geschrieben. Aber meine große Entschuldigung steht in der Berliner

3 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,19,6. Hanslick, Briefe an Aloys Fuchs, S. 76 f. Malou Haine, 400 Lettres de musiciens au Musée Royal de Mariemont, Lüttich 1995, S. 210

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

16. November 1832 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Berlin Deutschland Fuchs, Aloys Anton (1799-1853) Wien Österreich deutsch
Herrn Herrn Aloys Fuchs Wohlgeb. Wien beim Herrn Hof Rath Raphael Georg Kiesewetter im Kriegsgebeude, 3tr Stock fr
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Lieber Herr Fuchs

Als ein großer Sünder erscheine ich vor Ihnen, denn das Instrument und Ihre liebe Sendung sind glücklich angekommen und noch immer habe ich Ihnen keine Antwort geschrieben. Aber meine große Entschuldigung steht in der Berliner Zeitung, welche besagt daß ich gestern mein erstes Concert hier gegeben habe, und daß ich in den nächsten Wochen noch zwei andere, sämmtlich zu wohlthätigen Zwecken geben muß. Was das nun für ein Umherlaufen, Sorgen, Bestellen und Hetzen ist, können Sie gar nicht glauben; ich kam nicht zu mir selbst, noch viel weniger zu einem Brief. Dann wollte ich aber auch gerne den GrafschenGraf, Conrad (1782-1851) Flügel erst öffentlich producirt haben um Ihnen vom Erfolge recht viel schreiben zu können. Gestern ist das nun geschehen und heut eile ich also Ihnen Nachricht zu geben, freilich muß ich Sie aber vor Allem bitten meine Briefunterlassungssünde mir nachzusehen und mir deswegen nicht zu zürnen; täglich dachte ich daran, und täglich ging die Post ab ohne daß ich schreiben konnte. Daher mußte ich aber fürchten Sie möchten die Geduld mit mir verlieren und so will ich denn heut obwohl noch mit Danksagungsvisiten und dgl. sehr gedrängt in aller Eile sagen, wie sehr verpflichtet ich Ihnen für Ihre große Güte und Freundlichkeit bin. Das Instrument, das Sie mir ausgesucht ist ganz trefflich und hat im ganzen Hause die größte Freude gemacht. Es nahm sich gestern sehr klar und deutlich und gesangreich aus und kam prächtig gegen das OrchesterKönigliche HofkapelleBerlinDeutschland durch, hat auch allgemeine Anerkennung gefunden. Bitte, danken Sie GrafGraf, Conrad (1782-1851) in meinem Namen recht sehr und sagen Sie ihm, wie gern ich auf seinen Instrumenten spiele; Sie selbst aber, sein Sie aufs herzlichste bedankt für Ihre freundliche Besorgung meiner Bitte und für das schöne Instrument das Sie mir verschafft haben. Ich wünsche mirs von ganzem Herzen, daß eine Gelegenheit kommen möge, wo ich Ihnen einen Gegendienst zu erweisen im Stande wäre, und hoffe Sie werden dann mir vor Ihren andern Correspondenten hier den Vorzug geben und mir die Freude lassen Ihnen irgend behülflich zu sein.

Für die Notizen über GluckGluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714-1787) muß ich Ihnen noch ganz besonders Dank sagen; sie sind vom höchsten Interesse für mich gewesen, weil es das erste authentische ist, das ich über sein Leben gelesen habe, und weil ich ihn für den größten Musiker halte. Über einige Stellen darin muß ich mir vorbehalten, Sie zu fragen, weil ich Ihre Brochüre im Augenblick nicht hier habe, sondern sie einigen Freunden geliehen habe, die sich ebenfalls sehr lebhaft dafür interessiren.* Sein Sie herzlich bedankt und sagen Sie mir doch gütigst in Ihrer Antwort ob ich dies Exemplar behalten darf oder ob ich es Ihnen mit Gelegenheit wieder zurückschicken soll? Mit dem ersten Reisenden den ich kenne erhalten Sie auch einige schwache Autographen, Ihr interessanter Catalog setzt mich nun in den Stand ordentlich für Sie zu werben, und nur meine Concertlaufereien haben mich bis jetzt davon abhalten können.

Nun noch einmal pater peccavi d. h. ich bin sehr faul, aber Sie sehr freundlich und werden mir nicht böse werden. Und so leben Sie wohl. Ihr hochachtungsvoll ergebenster Felix Mendelssohn Bartholdy. 16 Nov. 1832.
Sie stehlen nicht und sind discrete Leute, sonst hätte ichs ihnen nicht anvertraut.
            Lieber Herr Fuchs
Als ein großer Sünder erscheine ich vor Ihnen, denn das Instrument und Ihre liebe Sendung sind glücklich angekommen und noch immer habe ich Ihnen keine Antwort geschrieben. Aber meine große Entschuldigung steht in der Berliner Zeitung, welche besagt daß ich gestern mein erstes Concert hier gegeben habe, und daß ich in den nächsten Wochen noch zwei andere, sämmtlich zu wohlthätigen Zwecken geben muß. Was das nun für ein Umherlaufen, Sorgen, Bestellen und Hetzen ist, können Sie gar nicht glauben; ich kam nicht zu mir selbst, noch viel weniger zu einem Brief. Dann wollte ich aber auch gerne den Grafschen Flügel erst öffentlich producirt haben um Ihnen vom Erfolge recht viel schreiben zu können. Gestern ist das nun geschehen und heut eile ich also Ihnen Nachricht zu geben, freilich muß ich Sie aber vor Allem bitten meine Briefunterlassungssünde mir nachzusehen und mir deswegen nicht zu zürnen; täglich dachte ich daran, und täglich ging die Post ab ohne daß ich schreiben konnte. Daher mußte ich aber fürchten Sie möchten die Geduld mit mir verlieren und so will ich denn heut obwohl noch mit Danksagungsvisiten und dgl. sehr gedrängt in aller Eile sagen, wie sehr verpflichtet ich Ihnen für Ihre große Güte und Freundlichkeit bin. Das Instrument, das Sie mir ausgesucht ist ganz trefflich und hat im ganzen Hause die größte Freude gemacht. Es nahm sich gestern sehr klar und deutlich und gesangreich aus und kam prächtig gegen das Orchester durch, hat auch allgemeine Anerkennung gefunden. Bitte, danken Sie Graf in meinem Namen recht sehr und sagen Sie ihm, wie gern ich auf seinen Instrumenten spiele; Sie selbst aber, sein Sie aufs herzlichste bedankt für Ihre freundliche Besorgung meiner Bitte und für das schöne Instrument das Sie mir verschafft haben. Ich wünsche mirs von ganzem Herzen, daß eine Gelegenheit kommen möge, wo ich Ihnen einen Gegendienst zu erweisen im Stande wäre, und hoffe Sie werden dann mir vor Ihren andern Correspondenten hier den Vorzug geben und mir die Freude lassen Ihnen irgend behülflich zu sein.
Für die Notizen über Gluck muß ich Ihnen noch ganz besonders Dank sagen; sie sind vom höchsten Interesse für mich gewesen, weil es das erste authentische ist, das ich über sein Leben gelesen habe, und weil ich ihn für den größten Musiker halte. Über einige Stellen darin muß ich mir vorbehalten, Sie zu fragen, weil ich Ihre Brochüre im Augenblick nicht hier habe, sondern sie einigen Freunden geliehen habe, die sich ebenfalls sehr lebhaft dafür interessiren. * Sein Sie herzlich bedankt und sagen Sie mir doch gütigst in Ihrer Antwort ob ich dies Exemplar behalten darf oder ob ich es Ihnen mit Gelegenheit wieder zurückschicken soll? Mit dem ersten Reisenden den ich kenne erhalten Sie auch einige schwache Autographen, Ihr interessanter Catalog setzt mich nun in den Stand ordentlich für Sie zu werben, und nur meine Concertlaufereien haben mich bis jetzt davon abhalten können.
Nun noch einmal pater peccavi d. h. ich bin sehr faul, aber Sie sehr freundlich und werden mir nicht böse werden. Und so leben Sie wohl. Ihr hochachtungsvoll ergebenster
Felix Mendelssohn Bartholdy.
16 Nov. 1832. Sie stehlen nicht und sind discrete Leute, sonst hätte ichs ihnen nicht anvertraut.          
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Daher mußte ich aber fürchten Sie möchten die Geduld mit mir verlieren und so will ich denn heut obwohl noch mit Danksagungsvisiten und dgl. sehr gedrängt in aller Eile sagen, wie sehr verpflichtet ich Ihnen für Ihre große Güte und Freundlichkeit bin. Das Instrument, das Sie mir ausgesucht ist ganz trefflich und hat im ganzen Hause die größte Freude gemacht. Es nahm sich gestern sehr klar und deutlich und gesangreich aus und kam prächtig gegen das <placeName xml:id="placeName_ff12eb6a-6033-459e-a164-a1fc3b468244">Orchester<name key="NST0100406" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliche Hofkapelle</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> durch, hat auch allgemeine Anerkennung gefunden. 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Über einige Stellen darin muß ich mir vorbehalten, Sie zu fragen, weil ich Ihre Brochüre im Augenblick nicht hier habe, sondern sie einigen Freunden geliehen habe, die sich ebenfalls sehr lebhaft dafür interessiren.<ref target="#fn1" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr1">*</ref> Sein Sie herzlich bedankt und sagen Sie mir doch gütigst in Ihrer Antwort ob ich dies Exemplar behalten darf oder ob ich es Ihnen mit Gelegenheit wieder zurückschicken soll? Mit dem ersten Reisenden den ich kenne erhalten Sie auch einige schwache Autographen, Ihr interessanter Catalog setzt mich nun in den Stand ordentlich für Sie zu werben, und nur meine Concertlaufereien haben mich bis jetzt davon abhalten können.</p> <closer rend="left" xml:id="closer_0f4c6555-48d9-40a2-b481-e1db9c7b3965">Nun noch einmal pater peccavi d. h. ich bin sehr faul, aber Sie sehr freundlich und werden mir nicht böse werden. 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