fmb-1832-11-02-01
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Berlin, 2. November 1832
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
2 beschr. S.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Tausend Dank für Ihre Zeilen; genug ists mir freilich lange nicht, aber ich kann nun doch wieder unbefangen und ohne Furcht von Misverständnissen an Sie schreiben. Aber halten Sie bald Ihr Versprechen und lassen Sie mich viel von Ihnen und den Ihrigen wissen; wenn Sie beschreiben wie die Stube eingerichtet ist, wo die Stühle stehn u s. w. ist es mir gerade genau genug. Ich soll Berlin verlassen, schreiben Sie; das wird wohl schwerlich geschehn, denn muß ich wegkommen, und kann ichs nicht, so ist es nicht Schade darum. Sonderbar gerade in der letzten Zeit, wo sich mir sehr betrübende Augenblicke und Aussichten immer mehr gehäuft, ist mir nach und nach heitrer geworden, und da das lauter Dinge sind, die sich unmöglich ändern können, so werde ich vielleicht bald wieder ganz, wie sonst sein, nur freilich auf einem andern Wege. Never mind.
Jetzt bin ichs aber noch nicht, und deshalb verzeihen Sie mir, wenn ich auf das beigelegte
Verzeihen Sie mir meine Aufrichtigkeit, aber Sie müssen wohl derselben Meinung sein, und weil ich auf die nächste Seite nun
Liebe Ottilie Tausend Dank für Ihre Zeilen; genug ists mir freilich lange nicht, aber ich kann nun doch wieder unbefangen und ohne Furcht von Misverständnissen an Sie schreiben. Aber halten Sie bald Ihr Versprechen und lassen Sie mich viel von Ihnen und den Ihrigen wissen; wenn Sie beschreiben wie die Stube eingerichtet ist, wo die Stühle stehn u s. w. ist es mir gerade genau genug. Ich soll Berlin verlassen, schreiben Sie; das wird wohl schwerlich geschehn, denn meine Eltern sind hier, und ich glaube sagen zu können, daß ihnen mein Aufenthalt erfreulich ist, und das ist mir am Ende die Hauptsache. Über meine böse Stimmung muß ich wegkommen, und kann ichs nicht, so ist es nicht Schade darum. Sonderbar gerade in der letzten Zeit, wo sich mir sehr betrübende Augenblicke und Aussichten immer mehr gehäuft, ist mir nach und nach heitrer geworden, und da das lauter Dinge sind, die sich unmöglich ändern können, so werde ich vielleicht bald wieder ganz, wie sonst sein, nur freilich auf einem andern Wege. Never mind. Jetzt bin ichs aber noch nicht, und deshalb verzeihen Sie mir, wenn ich auf das beigelegte Gedicht von Herzen schimpfe. Will man einmal dem Goethe noch irgend etwas nachrufen, so sey auch der Ernst drin, der in seinem ganzen Leben für uns war, nicht Philisterphrasen, von seinen menschlichen Fehlern, und seinem guten Streben und dgl. was ich jedem guten Bürger nachrufen will. Ich hielt es für meine Pflicht es zu componiren, d. h. ein Paar Töne zu nehmen auf die die Worte gerade passen, und zwar erstlich, weil ich Ihnen nichts, das Sie bei mir bestellen, abschlagen darf und dann weil es Eberwein, dem ichs geben sollte am Ende noch philisterhafter gemacht hätte, als ich, obwohl meine Musik auch schon viel darin leistet. Indeß hege ich die stille Hoffnung, daß das ganze Ding unbrauchbar befunden werden wird, denn man sagt mir eben, daß bei einer Trauerloge auch Frauen sein dürften, und ich der ich mir unter Freimaurern alle Maurerinnen verbannt gedacht hatte, habe in Gottes Namen für Männerstimmen componirt, besonders da mir der Kanzler Müller nicht das Gegentheil geschrieben hat. Auch wird er sichs wohl durchcomponirt gedacht haben, aber wenn ich hätte drauf noch erst Musik machen sollen daß Goethe „den Meistern zugezählt“ bleibt, und daß er „wahr und tief empfunden“ so hätte ich alle Gemeinplätze aufkaufen müssen, um die Worte auszudrücken. Also sehen Sie zu, daß die ganze Geschichte unterbleibt, denn wenn der Schatten wirklich heraufschweben kann, so kann er sich ja an solchem Kunstwerktreiben nicht erfreuen. Verzeihen Sie mir meine Aufrichtigkeit, aber Sie müssen wohl derselben Meinung sein, und weil ich auf die nächste Seite nun die Musik schreiben muß, so leben Sie mir wohl und schreiben Sie mir bald. An Ulrike und Emma und wer sich noch meiner einmal erinnern mag, die herzlichsten Grüße, leben Sie alle glücklich. Ihr Felix Mendelssohn Bartholdy 2 Nov. 32.
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1832-11-02" xml:id="date_8cd1dd01-4e80-4d49-8470-cc0b3686d2cf">2. 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