]> Brief: fmb-1832-09-26-02

fmb-1832-09-26-02

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles in Hamburg <lb></lb>Berlin, 26. September 1832 Tromba in d. Das ist ein Trompetenstoß zur Freude daß Ihr nun endlich zusagt; es ist ja gar zu prächtig, daß wir Euch hier sehen und haben werden, und wie vergnügt mich das macht brauche Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 614

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Leeds GB-LEbc Leeds, University Library, The Brotherton Library Brotherton Collection MS Mendelssohn, Letters 12. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles in Hamburg; Berlin, 26. September 1832 Tromba in d. Das ist ein Trompetenstoß zur Freude daß Ihr nun endlich zusagt; es ist ja gar zu prächtig, daß wir Euch hier sehen und haben werden, und wie vergnügt mich das macht brauche

3 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel, Zusatz von Ignaz Moscheles’ Hand auf der Adressenseite: »Vom 26t Sept 1832«. – In Ignaz Moscheles’ Briefalbum enthalten. Autographe Notiz von Moscheles in dessen Briefalbum zu diesem Brief: »Berlin 26t September 1832 Eine Trompeten Intrade drückt seine Freude aus über mein baldiges Kommen / um das von ihm vorbereitete Concert zu geben. Er bietet mir sein Instr: v [Jean-Baptiste Orphée Pierre] Erard, oder eines v. [Conrad] Graf an. / 2te Seite: humoristische Zeilen für meine Frau.«

Felix Mendelssohn Bartholdy

Sammlung William Thomas Freemantle, Rotherham, Yorkshire.

Moscheles, Briefe, S. 44-46. Maggs Brothers, London, Catalogue 457 (Weihnachten 1924), Nr. 2777 (Faksimile der ersten Briefseite). Maggs Brothers, London, Catalogue 476 (1926), Nr. 180 (Faksimile der ersten Briefseite).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

26. September 1832 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Berlin Deutschland Moscheles, Charlotte (1805-1889) Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) Hamburg Deutschland deutsch
Herrn Herrn I. Moscheles Wohlgeb Hamburg. p. Adr: Herrn [Theodor] Jacques Wohlg. auf der Esplanade. franco
Zusatz von Ignaz Moscheles’ Hand auf der Adressenseite: »Vom 26t Sept 1832«.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Lieber Moscheles

Tromba in d.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_eaui4bbl-dttv-xddq-obod-ieqxvxdmhnub"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="miscellanea" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="varia" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="quotations_of_notes_in_letters" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100582" style="hidden">26. September 1832 an Ignaz und Charlotte Moscheles<idno type="MWV">Z 6–f</idno><idno type="op"></idno></name> Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.

Das ist ein Trompetenstoß zur Freude daß Ihr nun endlich zusagt; es ist ja gar zu prächtig, daß wir Euch hier sehen und haben werden, und wie vergnügt mich das macht brauche ich nicht erst zu sagen. Deshalb schreibe ich auch heut nur kurz, das Beßre und Beste kommt mündlich, in 14 Tagen. (Tromba da Capo) Und daß ich Dir heut schreibe ist blos damit Du mir sogleich schreibst, was ich nun bestimmtes für Dich besorge. Also 1) Willst Du denn durchaus in einem Gasthofe wohnen (mein Anerbieten scheinst Du nicht anzunehmen) und soll ich denn nicht vielleicht vorher eine Wohnung wochenweise für Dich nehmen. Dann müßte ich aber den Tag Deiner Ankunft genau wissen, und wenigstens zum vorläufigen Besehen müßte ich wissen, wieviel Zimmer Ihr brauchen werdet. 2) Du schreibst von dem Courmachen bei mitwirkenden Sängern etc. hast Du darin irgend einen Wunsch, den ich dem Grafen RedernRedern, Wilhelm Friedrich Graf von (1802-1883) mittheilen sollte, betreffend die unterstützenden Sänger und die Stücke die außerdem gegeben werden sollen? Was denkst Du von Deiner Sinfonie<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110056" style="hidden" type="music">1. Sinfonie C-Dur, op. 81</name>? Aber darin müßte das ganze Orchester auf der Bühne sein und Du dirigiren. 3) Ich denke Gr. RedernRedern, Wilhelm Friedrich Graf von (1802-1883) noch heute zu sprechen, um ihm Deinen prächtigen Entschluß mitzutheilen, die Zeitungsanzeigen muß er dann von Theaterwegen besorgen, ich werde dann auch die angemeßne interessante Vorstellung in Erinnerung bringen. 4) Du schreibst „was für ein Clavier that is the question“ Ich antworte there be none of beautys daughters<name key="PSN0110239" style="hidden" type="author">Byron (gen. Lord Byron), George Gordon Noel (seit 1794) 6th Baron (1788-1824)</name><name key="CRT0108330" style="hidden" type="literature">There be none of Beauty’s daughters</name> with a magic like ErardsÉrard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855)Érard, Klavierfabrik in Paris und London, mein Instrument ist nämlich vor 8 Tagen schon von Hamburg hieher abgegangen, (pr Dampf) ich erwarte es also jede Stunde hier, und da Du in London schon Dein Concert<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110038" style="hidden" type="music">5. Klavierkonzert C-Dur, op. 87a</name> drauf gegeben hast, so würde ich es als eine große Freundlichkeit von Dir und als ein gutes Omen betrachten, wenn Du es mir hier zum Oeffentlich. Spielen einweihen wolltest. Daß es gut ist, weißt Du, also bitte nimm’s an. Magst Du aber nicht, so bekommt morgen oder übermorgen meine jüngre SchwesterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) ein neues Instrument von GrafGraf, Conrad (1782-1851), von dem sie aus Wien Wunder geschrieben haben, und sie läßt Dir sagen, daß es Ihr und dem Instrument und dem GrafGraf, Conrad (1782-1851) die größte Freude sein sollte, wenn Du es hier öffentlich einweihen willst. Daß nun außerdem alle Berliner Instrumentenmacher Dir die Thüren einrennen werden, und zu Deinen Füßen liegen, weiß ich schon, da giebts Instrumente in Birnenform, und mit drei Beinen, und mit einem Transponirpedale, und mit einem kleinen Schreibpult drin, mit vier Saiten, und mit einer, Giraffen, und Tascheninstrumente, schwarze weiße und grüne – Du wirst die Qual haben, denn Du wirst die Wahl haben. Also wo ist die question? – Jetzt verstehe ich die Betschwester, und danke schön. Aber ich componire gar nichts, und lebe, wie ein Spargel lebt, befinde mich wohl und thue gar nichts. Wenn Du kommst, werde ich mich schämen, daß ich Euch auch gar nichts Neues werde zeigen können. Und fragst Du mich, was ich gethan habe, seit ich hier bin so weiß ich es nicht.

Aber stille, denn ich schlage Deinen Brief um und erblicke Sie, drohende Mde. MoschelesMoscheles, Charlotte (1805-1889). Schelten Sie, aber hören Sie. Glauben Sie, daß mir es Freude macht, so faul und jämmerlich herumzugehen, wie ich thue? Glauben Sie, daß ich nur so eine Gesellschaftsmelancholie habe, wie die verzognen großen Kinder? Wissen Sie nicht, daß ich nur so dumm schrieb, weil ich so dumm war? Aber verzeihen Sie mir, es wird besser werden und wenn Sie erst herkommen, dann wird von Melancholie nichts zu spüren sein. Ich werde keine unzufriedene Natur, kein verzogenes Kind, aber freilich auch kein Genie sein, nur lustig werde ich sein, und zum Zeichen, daß Sie mir nicht böse sind, nehmen Sie nur gleich eine Einladung zu einer fête an, die ich dem MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) auf meiner Stube geben will. Es haben mir schon einige Damen zugesagt, und soll sehr brillant werden, wir wollen Musik machen. Auf Wiedersehn denn. Du aber, o MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870), beantworte mir Alles noch einmal schriftlich und dann viel besser mündlich.

DeinFelix Mendelssohn Bartholdy.Berlin 26 Sept 1832.
            Lieber Moscheles
Tromba in d.
Das ist ein Trompetenstoß zur Freude daß Ihr nun endlich zusagt; es ist ja gar zu prächtig, daß wir Euch hier sehen und haben werden, und wie vergnügt mich das macht brauche ich nicht erst zu sagen. Deshalb schreibe ich auch heut nur kurz, das Beßre und Beste kommt mündlich, in 14 Tagen. (Tromba da Capo) Und daß ich Dir heut schreibe ist blos damit Du mir sogleich schreibst, was ich nun bestimmtes für Dich besorge. Also 1) Willst Du denn durchaus in einem Gasthofe wohnen (mein Anerbieten scheinst Du nicht anzunehmen) und soll ich denn nicht vielleicht vorher eine Wohnung wochenweise für Dich nehmen. Dann müßte ich aber den Tag Deiner Ankunft genau wissen, und wenigstens zum vorläufigen Besehen müßte ich wissen, wieviel Zimmer Ihr brauchen werdet. 2) Du schreibst von dem Courmachen bei mitwirkenden Sängern etc. hast Du darin irgend einen Wunsch, den ich dem Grafen Redern mittheilen sollte, betreffend die unterstützenden Sänger und die Stücke die außerdem gegeben werden sollen? Was denkst Du von Deiner Sinfonie? Aber darin müßte das ganze Orchester auf der Bühne sein und Du dirigiren. 3) Ich denke Gr. Redern noch heute zu sprechen, um ihm Deinen prächtigen Entschluß mitzutheilen, die Zeitungsanzeigen muß er dann von Theaterwegen besorgen, ich werde dann auch die angemeßne interessante Vorstellung in Erinnerung bringen. 4) Du schreibst „was für ein Clavier that is the question“ Ich antworte there be none of beautys daughters with a magic like Erards, mein Instrument ist nämlich vor 8 Tagen schon von Hamburg hieher abgegangen, (pr Dampf) ich erwarte es also jede Stunde hier, und da Du in London schon Dein Concert drauf gegeben hast, so würde ich es als eine große Freundlichkeit von Dir und als ein gutes Omen betrachten, wenn Du es mir hier zum Oeffentlich. Spielen einweihen wolltest. Daß es gut ist, weißt Du, also bitte nimm’s an. Magst Du aber nicht, so bekommt morgen oder übermorgen meine jüngre Schwester ein neues Instrument von Graf, von dem sie aus Wien Wunder geschrieben haben, und sie läßt Dir sagen, daß es Ihr und dem Instrument und dem Graf die größte Freude sein sollte, wenn Du es hier öffentlich einweihen willst. Daß nun außerdem alle Berliner Instrumentenmacher Dir die Thüren einrennen werden, und zu Deinen Füßen liegen, weiß ich schon, da giebts Instrumente in Birnenform, und mit drei Beinen, und mit einem Transponirpedale, und mit einem kleinen Schreibpult drin, mit vier Saiten, und mit einer, Giraffen, und Tascheninstrumente, schwarze weiße und grüne – Du wirst die Qual haben, denn Du wirst die Wahl haben. Also wo ist die question? – Jetzt verstehe ich die Betschwester, und danke schön. Aber ich componire gar nichts, und lebe, wie ein Spargel lebt, befinde mich wohl und thue gar nichts. Wenn Du kommst, werde ich mich schämen, daß ich Euch auch gar nichts Neues werde zeigen können. Und fragst Du mich, was ich gethan habe, seit ich hier bin so weiß ich es nicht.
Aber stille, denn ich schlage Deinen Brief um und erblicke Sie, drohende Mde. Moscheles. Schelten Sie, aber hören Sie. Glauben Sie, daß mir es Freude macht, so faul und jämmerlich herumzugehen, wie ich thue? Glauben Sie, daß ich nur so eine Gesellschaftsmelancholie habe, wie die verzognen großen Kinder? Wissen Sie nicht, daß ich nur so dumm schrieb, weil ich so dumm war? Aber verzeihen Sie mir, es wird besser werden und wenn Sie erst herkommen, dann wird von Melancholie nichts zu spüren sein. Ich werde keine unzufriedene Natur, kein verzogenes Kind, aber freilich auch kein Genie sein, nur lustig werde ich sein, und zum Zeichen, daß Sie mir nicht böse sind, nehmen Sie nur gleich eine Einladung zu einer fête an, die ich dem Moscheles auf meiner Stube geben will. Es haben mir schon einige Damen zugesagt, und soll sehr brillant werden, wir wollen Musik machen. Auf Wiedersehn denn. Du aber, o Moscheles, beantworte mir Alles noch einmal schriftlich und dann viel besser mündlich.
Dein
Felix Mendelssohn Bartholdy.
Berlin 26 Sept 1832.          
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Dann müßte ich aber den Tag Deiner Ankunft genau wissen, und wenigstens zum vorläufigen Besehen müßte ich wissen, wieviel Zimmer Ihr brauchen werdet. 2) Du schreibst von dem Courmachen bei mitwirkenden Sängern etc. hast Du darin irgend einen Wunsch, den ich dem <persName xml:id="persName_32bc443d-e06c-43a7-833d-45a483e43e7c">Grafen Redern<name key="PSN0114098" style="hidden">Redern, Wilhelm Friedrich Graf von (1802-1883)</name></persName> mittheilen sollte, betreffend die unterstützenden Sänger und die Stücke die außerdem gegeben werden sollen? Was denkst Du von <title xml:id="title_c18cf25c-d383-4983-8285-dc1e99eeb0e5">Deiner Sinfonie<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110056" style="hidden" type="music">1. Sinfonie C-Dur, op. 81</name></title>? Aber darin müßte das ganze Orchester auf der Bühne sein und Du dirigiren. 3) Ich denke <persName xml:id="persName_2f21c741-13cc-43ae-bcd5-d3ea84b74957">Gr. Redern<name key="PSN0114098" style="hidden">Redern, Wilhelm Friedrich Graf von (1802-1883)</name></persName> noch heute zu sprechen, um ihm Deinen prächtigen Entschluß mitzutheilen, die Zeitungsanzeigen muß er dann von Theaterwegen besorgen, ich werde dann auch die angemeßne interessante Vorstellung in Erinnerung bringen. 4) Du schreibst „was für ein Clavier that is the question“ Ich antworte there be none of <title xml:id="title_39a83b1e-c46d-4c9f-8086-96d9e086d390">beautys daughters<name key="PSN0110239" style="hidden" type="author">Byron (gen. Lord Byron), George Gordon Noel (seit 1794) 6th Baron (1788-1824)</name><name key="CRT0108330" style="hidden" type="literature">There be none of Beauty’s daughters</name></title> with a magic like <persName xml:id="persName_fe6a0984-6f81-4bdd-b919-f056f6f89545">Erards<name key="PSN0110924" style="hidden">Érard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855)</name><name key="PSN0110926" style="hidden">Érard, Klavierfabrik in Paris und London</name></persName>, mein Instrument ist nämlich vor 8 Tagen schon von Hamburg hieher abgegangen, (pr Dampf) ich erwarte es also jede Stunde hier, und da Du in London schon <title xml:id="title_1651d837-4123-4e74-9306-275dccce9f34">Dein Concert<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110038" style="hidden" type="music">5. Klavierkonzert C-Dur, op. 87a</name></title> drauf gegeben hast, so würde ich es als eine große Freundlichkeit von Dir und als ein gutes Omen betrachten, wenn Du es mir hier zum Oeffentlich. Spielen einweihen wolltest. Daß es gut ist, weißt Du, also bitte nimm’s an. Magst Du aber nicht, so bekommt morgen oder übermorgen <persName xml:id="persName_644de996-a23b-4a6d-92ac-048c1a7f7d54">meine jüngre Schwester<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> ein neues Instrument von <persName xml:id="persName_17e2fe85-86f5-46d8-8cf8-43bd798f3812">Graf<name key="PSN0111505" style="hidden">Graf, Conrad (1782-1851)</name></persName>, von dem sie aus Wien Wunder geschrieben haben, und sie läßt Dir sagen, daß es Ihr und dem Instrument und dem <persName xml:id="persName_61260424-cc00-40af-81e3-2f38902fe9df">Graf<name key="PSN0111505" style="hidden">Graf, Conrad (1782-1851)</name></persName> die größte Freude sein sollte, wenn Du es hier öffentlich einweihen willst. Daß nun außerdem alle Berliner Instrumentenmacher Dir die Thüren einrennen werden, und zu Deinen Füßen liegen, weiß ich schon, da giebts Instrumente in Birnenform, und mit drei Beinen, und mit einem Transponirpedale, und mit einem kleinen Schreibpult drin, mit vier Saiten, und mit einer, Giraffen, und Tascheninstrumente, schwarze weiße und grüne – Du wirst die Qual haben, denn Du wirst die Wahl haben. Also wo ist die question? – Jetzt verstehe ich die Betschwester, und danke schön. Aber ich componire gar nichts, und lebe, wie ein Spargel lebt, befinde mich wohl und thue gar nichts. Wenn Du kommst, werde ich mich schämen, daß ich Euch auch gar nichts Neues werde zeigen können. Und fragst Du mich, was ich gethan habe, seit ich hier bin so weiß ich es nicht.</p><p>Aber stille, denn ich schlage Deinen Brief um und erblicke Sie, drohende <persName xml:id="persName_36cdcc67-818f-46f2-9ba4-967bd42c6d5f">Mde. Moscheles<name key="PSN0113436" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName>. Schelten Sie, aber hören Sie. Glauben Sie, daß mir es Freude macht, so faul und jämmerlich herumzugehen, wie ich thue? Glauben Sie, daß ich nur so eine Gesellschaftsmelancholie habe, wie die verzognen großen Kinder? Wissen Sie nicht, daß ich nur so dumm schrieb, weil ich so dumm war? Aber verzeihen Sie mir, es wird besser werden und wenn Sie erst herkommen, dann wird von Melancholie nichts zu spüren sein. Ich werde keine unzufriedene Natur, kein verzogenes Kind, aber freilich auch kein Genie sein, nur lustig werde ich sein, und zum Zeichen, daß Sie mir nicht böse sind, nehmen Sie nur gleich eine Einladung zu einer fête an, die ich dem <persName xml:id="persName_17f4048d-3fb7-4c0a-a4de-bf23fe6ba7ce">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> auf meiner Stube geben will. Es haben mir schon einige Damen zugesagt, und soll sehr brillant werden, wir wollen Musik machen. <seg type="closer" xml:id="seg_1923f259-70eb-4cac-997d-d78fd4e4bd80">Auf Wiedersehn denn</seg>. Du aber, o <persName xml:id="persName_365dc69b-170f-4fc5-86d6-1463d3f57538">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName>, beantworte mir Alles noch einmal schriftlich und dann viel besser mündlich.</p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix Mendelssohn Bartholdy.</signed><dateline rend="left">Berlin <date cert="high" when="1832-09-26" xml:id="date_e40f288f-bbc2-4014-9aef-1037904fbb57">26 Sept 1832.</date></dateline></div></body> </text></TEI>