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fmb-1832-08-07-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Karl Leberecht Immermann in Düsseldorf <lb></lb>Berlin, 7. August 1832 Ihren Brief vom 2ten d. eile ich sogleich zu beantworten, denn daß ich in irgend einem Falle all Ihre Freundlichkeit für mich durch ein 14 tägiges Stillschweigen zu verändern im Stande wäre haben Sie wohl Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 3, 591

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

DeutschlandDüsseldorfD-DÜhhDüsseldorf, Heinrich-Heine-Institut-51.4897/4.AutographFelix Mendelssohn Bartholdy an Karl Leberecht Immermann in Düsseldorf; Berlin, 7. August 1832Ihren Brief vom 2ten d. eile ich sogleich zu beantworten, denn daß ich in irgend einem Falle all Ihre Freundlichkeit für mich durch ein 14 tägiges Stillschweigen zu verändern im Stande wäre haben Sie wohl

2 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Abschrift, D-WRgs, GSA 49/202,2, Bl. 11.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

7. August 1832 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Berlin Deutschland Immermann, Karl Leberecht (1796-1840) Düsseldorf Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Ihren Brief vom 2ten d. eile ich sogleich zu beantworten, denn daß ich in irgend einem Falle all Ihre Freundlichkeit für mich durch ein 14 tägiges Stillschweigen zu verändern im Stande wäre haben Sie wohl nicht im Ernst von mir gedacht. Es wäre die größte Undankbarkeit und Sie haben mir eben in Ihrem Briefe wieder einen neuen Beweis Ihrer Güte und Ihres Wohlwollens gegeben.

Allerdings stimme ich jetzt ganz mit Ihnen darin überein, daß wir zur Vollendung oder Aenderung der Oper<name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109449" style="hidden" type="dramatic_work">Der Sturm (Libretto)</name> zusammen sein müßten, obwohl wir damals im Gespräche immer so ganz einer Meinung waren, daß ich glaubte, wir dächten über keine der Hauptansichten verschieden. Wäre ich in diesem Augenblicke wie Sie schreiben, persönlich ganz frei, so wäre ich morgen auf der Schnellpost und bald bei Ihnen. Ja wenn es mir nicht für meine ganze künftige Laufbahn wichtig wäre die nächsten Monate bis nach Neujahr hier zu bleiben und einige längst angeknüpfte musikalische Unternehmungen hier auszuführen so sollte mich nichts davon abhalten. In dieser Zeit aber muß ich es durch einige öffentliche Aufführungen, Concerte und dgl. versuchen, ob ich hier in Berlin künftig einmal zum Leben und Wirken werde kommen können und weil ich dies Alles nicht abbrechen darf, so ist es mir unmöglich eher nach Düsseldorf zu kommen, als bis gegen das nächste Frühjahr. Wenn ich nicht fürchtete, daß Sie dann mit ganz andern Arbeiten und Ideen beschäftigt sein werden, so könnte ich hoffen dann wenigstens auf so lange Zeit mit Ihnen zusammen zu leben, bis wir alle fraglichen Puncte des Textes<name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109449" style="hidden" type="dramatic_work">Der Sturm (Libretto)</name> und der Composition erledigt hätten. Bis dahin kann ich es aber nicht; bleibt es jedoch Ihr Wille, den Text<name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109449" style="hidden" type="dramatic_work">Der Sturm (Libretto)</name> nicht anderweitig zu benutzen, so will ich kommen, sobald ich hier frei bin, und wir besprechen Alles Übrige.

Daß ich aber nicht angefangen habe, die Stellen zu componiren, die mir so schön und musikalisch erschienen, das liegt in meiner ganzen Art ein Gedicht<name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109449" style="hidden" type="dramatic_work">Der Sturm (Libretto)</name> in Musik zu setzen. Ich kann das nicht stückweise machen, meine Lieblingsstelle zuerst und dann nach und nach so weiter nach außen hin, sondern ich muß mit dem ganzen Gedicht ganz einverstanden und ganz davon erfüllt sein und mich so hinein denken, daß ich es noch einmal empfinden und hervorbringen kann, sonst würde ich im Gegentheil auf die Stellen, die mich nicht ergriffen hätten, später gar nicht zurückkommen können.

Was mich am meisten in Ihrem Briefe betrübt hat, ist der letzte Schluß, der förmlicher und höflicher ist, als Sie sonst an mich schrieben. Halten Sie mich nicht für undankbar. Ich muß es wiederholen, ich hätte viel lieber eine Oper gegen meine Überzeugung geschrieben, als diese Briefe; aber dann wäre es uns beiden später um so unangenehmer gewesen. Ich kann einmal für meine innre Überzeugung nichts. Den ganzen Umfang Ihrer Freundlichkeit und übergroßen Güte, die Sie für mich haben und beweisen, fühle ich viel zu lebhaft, als daß ich Ihnen von meinem Danke dafür viel Worte schreiben könnte. Glauben Sie mir, daß ich das mit ganzem Herzen anerkenne, und bleiben Sie mir freundlich. Leben Sie wohl und erfreuen Sie durch ein Paar Zeilen Antwort

IhrenFelix Mendelssohn Bartholdy.Berlin 7 August 32.
            Ihren Brief vom 2ten d. eile ich sogleich zu beantworten, denn daß ich in irgend einem Falle all Ihre Freundlichkeit für mich durch ein 14 tägiges Stillschweigen zu verändern im Stande wäre haben Sie wohl nicht im Ernst von mir gedacht. Es wäre die größte Undankbarkeit und Sie haben mir eben in Ihrem Briefe wieder einen neuen Beweis Ihrer Güte und Ihres Wohlwollens gegeben.
Allerdings stimme ich jetzt ganz mit Ihnen darin überein, daß wir zur Vollendung oder Aenderung der Oper zusammen sein müßten, obwohl wir damals im Gespräche immer so ganz einer Meinung waren, daß ich glaubte, wir dächten über keine der Hauptansichten verschieden. Wäre ich in diesem Augenblicke wie Sie schreiben, persönlich ganz frei, so wäre ich morgen auf der Schnellpost und bald bei Ihnen. Ja wenn es mir nicht für meine ganze künftige Laufbahn wichtig wäre die nächsten Monate bis nach Neujahr hier zu bleiben und einige längst angeknüpfte musikalische Unternehmungen hier auszuführen so sollte mich nichts davon abhalten. In dieser Zeit aber muß ich es durch einige öffentliche Aufführungen, Concerte und dgl. versuchen, ob ich hier in Berlin künftig einmal zum Leben und Wirken werde kommen können und weil ich dies Alles nicht abbrechen darf, so ist es mir unmöglich eher nach Düsseldorf zu kommen, als bis gegen das nächste Frühjahr. Wenn ich nicht fürchtete, daß Sie dann mit ganz andern Arbeiten und Ideen beschäftigt sein werden, so könnte ich hoffen dann wenigstens auf so lange Zeit mit Ihnen zusammen zu leben, bis wir alle fraglichen Puncte des Textes und der Composition erledigt hätten. Bis dahin kann ich es aber nicht; bleibt es jedoch Ihr Wille, den Text nicht anderweitig zu benutzen, so will ich kommen, sobald ich hier frei bin, und wir besprechen Alles Übrige.
Daß ich aber nicht angefangen habe, die Stellen zu componiren, die mir so schön und musikalisch erschienen, das liegt in meiner ganzen Art ein Gedicht in Musik zu setzen. Ich kann das nicht stückweise machen, meine Lieblingsstelle zuerst und dann nach und nach so weiter nach außen hin, sondern ich muß mit dem ganzen Gedicht ganz einverstanden und ganz davon erfüllt sein und mich so hinein denken, daß ich es noch einmal empfinden und hervorbringen kann, sonst würde ich im Gegentheil auf die Stellen, die mich nicht ergriffen hätten, später gar nicht zurückkommen können.
Was mich am meisten in Ihrem Briefe betrübt hat, ist der letzte Schluß, der förmlicher und höflicher ist, als Sie sonst an mich schrieben. Halten Sie mich nicht für undankbar. Ich muß es wiederholen, ich hätte viel lieber eine Oper gegen meine Überzeugung geschrieben, als diese Briefe; aber dann wäre es uns beiden später um so unangenehmer gewesen. Ich kann einmal für meine innre Überzeugung nichts. Den ganzen Umfang Ihrer Freundlichkeit und übergroßen Güte, die Sie für mich haben und beweisen, fühle ich viel zu lebhaft, als daß ich Ihnen von meinem Danke dafür viel Worte schreiben könnte. Glauben Sie mir, daß ich das mit ganzem Herzen anerkenne, und bleiben Sie mir freundlich. Leben Sie wohl und erfreuen Sie durch ein Paar Zeilen Antwort
Ihren
Felix Mendelssohn Bartholdy.
Berlin 7 August 32.          
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Ja wenn es mir nicht für meine ganze künftige Laufbahn wichtig wäre die nächsten Monate bis nach Neujahr hier zu bleiben und einige längst angeknüpfte musikalische Unternehmungen hier auszuführen so sollte mich nichts davon abhalten. In dieser Zeit aber muß ich es durch einige öffentliche Aufführungen, Concerte und dgl. versuchen, ob ich hier in Berlin künftig einmal zum Leben und Wirken werde kommen können und weil ich dies Alles nicht abbrechen darf, so ist es mir unmöglich eher nach Düsseldorf zu kommen, als bis gegen das nächste Frühjahr. 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