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fmb-1832-05-18-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>London, 18. Mai 1832 Deinen Brief vom 9ten habe ich in Händen; Gott gebe, daß Zelter in diesem Augenblicke gerettet und außer aller Gefahr sein möge; Du schreibst er sei es, aber ich erwarte sehnlichst Euern nächsten Brief, um Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 2, 550

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 13, fol. 115-116. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin; London, 18. Mai 1832 Deinen Brief vom 9ten habe ich in Händen; Gott gebe, daß Zelter in diesem Augenblicke gerettet und außer aller Gefahr sein möge; Du schreibst er sei es, aber ich erwarte sehnlichst Euern nächsten Brief, um

4 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Green Books

Mendelssohn, Reisebriefe, S. 333 f. (Teildruck). Sietz, Leben in Briefen, S. 100-102 (Teildruck).
USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IIIb/156. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin; London, 18. Mai 1832 Ich werde wieder ans Schreiben gesetzt – mein sanfter Tyrann will es so. Und siehe es ging gestern Abend ein größeres Gähnen durch eine große Gesellschaft und dann kam die müde Nacht und der leere Morgen

2 S.; Adresse von Felix Mendelssohn Bartholdys Hand, mehrere Poststempel.

Carl Klingemann

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

18. Mai 1832 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) London Großbritannien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Berlin Deutschland deutsch
Mr. Mr. A. Mendelssohn Bartholdy Berlin Hamburgh steamboat.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)London 18 Mai 32Lieber Vater

Deinen Brief vom 9ten habe ich in Händen; Gott gebe, daß ZelterZelter, Carl Friedrich (1758-1832) in diesem Augenblicke gerettet und außer aller Gefahr sein möge; Du schreibst er sei es, aber ich erwarte sehnlichst Euern nächsten Brief, um die Besserung bestätigt zu sehen. Ich habe es längst gefürchtet seit Goethe’sGoethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832) Tode, aber das Eintreffen ist doch noch immer anders, der Himmel mög’ es abwenden.

Nun dank’ ich Dir für Deinen lieben Brief und daß Du mir Deinen Wunsch sagst, mich wieder zu sehen. Wie glücklich mich das macht, und wie gern ich Dir gehorche und Alles andre seitwärts lasse um sobald als möglich zurück zu kommen, brauche ich nicht zu sagen. Wäre ich frei gewesen, als Dein Brief kam und hätte mich nicht das Leben hier schon in mancherlei Verbindungen und Versprechen gezogen, so wäre ich gleich aufgebrochen und heut wohl schon unterwegs. Das konnte ich nicht, aber doch denke ich bald so weit zu sein. Ich würde wohl auch gern diese Geschäfte Deinem und meinem Wunsche aufgeopfert haben, aber ich darf es nicht, weil die Leute hier darauf halten und ich sie mir für einen spätern Aufenthalt, an den ich viel denke, zu Freunden behalten möchte, und weil ich weiß, daß auch Du nicht damit zufrieden sein würdest. Das späteste Engagement, das ich eingegangen bin, ist am 11ten Juni, wo ich im PhilharmonicPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien dirigiren soll, dann bin ich frei und werde reisen. Vorher kann ich es schon deswegen nicht gut, weil einige Rechnungen die ich mit der Gesellschaft habe, erst nach dem letzten Concert abgemacht werden können, und weil ich auch für Cramer’sCramer, Addison & Beale, Musikverlag in London die ganze Zeit bis dahin werde zu thun haben. Unmittelbar darauf geht es aber aufs Dampfboot, ich weiß noch nicht, ob über Hamburg oder über Rotterdam; das hängt von Immermanns<name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109449" style="hidden" type="dramatic_work">Der Sturm (Libretto)</name> Text ab, den ich täglich erwarte. Spätestens denke ich also den 20sten nächsten Monats bei Euch zu sein, und dann das Uebrige mündlich.

Das klingt Alles steif und kalt, und ich möchte es zerreißen, wenn ich ans Wiedersehen denke, aber bis dahin ist eben, so Gott will, wenig zu sagen und zu schreiben.

Nun aber muß ich Dich noch um nähere Auskunft bitten, was Du meinst, indem Du mir schreibst „der nicht zu bezweifelnde Wunsch und das Bedürfniß ZeltersZelter, Carl Friedrich (1758-1832), Dich jetzt in seiner Nähe zu haben, wo es ihm gewiß fürs erste, wenn nicht überhaupt unmöglich sein wird, sich der Akadem:Sing-AkademieBerlinDeutschland anzunehmen, woraus folgt, daß wenn Du nicht eintrittst, es ein Andrer thun muß u. s. w.“ Vor allen Dingen möchte ich Dich bitten mir doch ganz genau zu sagen, wie es Z.Zelter, Carl Friedrich (1758-1832) geht, denn Du schreibst vorher, er sei wieder ganz besser und habe seine Pfeife geraucht, und hier, er werde sich vielleicht überhaupt der AkademieSing-AkademieBerlinDeutschland nicht mehr annehmen können. Dann möchte ich aber auch gern wissen, ob Z.Zelter, Carl Friedrich (1758-1832) diesen Wunsch gegen Dich ausgesprochen hat, oder ob Du nur glaubst, daß er ihn haben müsse. Wäre das erste der Fall, so würde ich sogleich nach Deiner Antwort an ZelterZelter, Carl Friedrich (1758-1832) schreiben, und in welcher Art es auch sei ihm jeden Dienst anbieten und ihm jede Arbeit abzunehmen suchen, so lange er es wollte, denn das wäre dann natürlich meine Pflicht. Ich hatte mir vorgenommen vor meiner Rückkunft auch an LichtensteinLichtenstein, Martin H(e)inrich Karl (1780-1857) zu schreiben, wegen des mir damals gemachten Antrags, aber daran ist jetzt natürlich nicht zu denken, denn ich möchte auf keine Weise annehmen, daß Z.Zelter, Carl Friedrich (1758-1832) nicht wieder eintreten könnte, und selbst in diesem Falle würde ich mich nun nicht mehr mit irgend jemand anders darüber besprechen, als mit ihm selbst. Alles andre käme mir wie ein Unrecht gegen ihn vor. Wenn er aber meine Dienste braucht, so bin ich bereit und will mich freuen, wenn ich ihm irgend behülflich sein kann, und noch mehr, wenn er es nicht braucht, und ganz wieder hergestellt ist. Hierüber bitte ich Dich um ein Paar Worte. Ich wollte ihm heut schreiben und wurde durch viele Störungen an der Beendigung des Briefes verhindert, Dinstag wird es geschehn; sag mir aber aufrichtig, wie es ihm geht.

Über meine Gesundheit habe aber keine Besorgniß, sie war lange nicht so vollkommen gut, wie jetzt, und sonderbar ist es, daß gerade was die Nerven betrifft, an denen ich in Italien und in München oft gelitten habe, ich nie so gesund war; der beef und der porter thun ihre Schuldigkeit. Wie froh ich hier bin mit allen lieben Freunden, wie ich mich an KlingemannKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) wirklich erquicke brauche ich nicht wieder zu schreiben. Doch will ich Dir meine Pläne und Arbeiten bis zur Abreise noch mittheilen; gestern früh ist das Rondau brillant<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mhcofsrr-l1d1-rheo-pj4u-qcekh4ephxv2"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100350" style="hidden">Capriccio brillant h-Moll für Klavier und Orchester, [Anfang Mai 1832] bis 18. Mai 1832<idno type="MWV">O 8</idno><idno type="op">22</idno></name> fertig geworden, das spiele ich heute über 8 Tage öffentlich in Mori’sMori, Nicolas (1796-1839) evening concert; den Tag drauf probire ich im Philharm.Philharmonic SocietyLondonGroßbritannien mein Münchener Concertstück<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2tmjqmhm-0gik-hmdu-jsbg-uaofcdtwkvvp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100349" style="hidden">Konzert Nr. 1 g-Moll für Klavier und Orchester bzw. Streichorchester, [November 1830 bis Oktober 1831]<idno type="MWV">O 7</idno><idno type="op">25</idno></name> und spiele es dann Montag den 28sten in ihrem Concert; am 1sten Juni ist MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) Concert da spiele ich mit ihm ein Concert für 2 Claviere von Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110109" style="hidden" type="music">Konzert für zwei Klaviere Es-Dur, KV 365</name> und dirigire meine beiden Ouvertüren, die Hebriden<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bvnuctfb-kpck-28ly-wflt-ledpnjxsyrxy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name> und den Sommernachtstraum<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_iku7hatg-mwx4-tr9b-uly5-ma3yexypxyug"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name>, endlich den 11ten ist das letzte Philharm.Philharmonic SocietyLondonGroßbritannien, in dem ich irgend etwas dirigiren soll. Für CramersCramer, Addison & Beale, Musikverlag in London muß ich das Arrangement<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tqhybrgk-n671-onzz-be7g-f41fscotgg57"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name> fertig machen und einige Lieder für Clavier<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pvhjstjm-1zwc-3yg7-rpju-uavh7e0tuhk6"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100621" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 1. Heft, 1832; enthält MWV U 86, U 80, U 89, U 73, U 90 und U 78<idno type="MWV">SD 5</idno><idno type="op">19b</idno></name>, dann auch einige mit Engl. Worten, und endlich für mich mehrere Deutsche<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_g1ajt7qy-3tsa-b37m-gzp3-kbwteqptimcm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100272" style="hidden">Der Blumenstrauß »Sie wandelt im Blumengarten«, [Mai 1832]<idno type="MWV">K 73</idno><idno type="op">47/5</idno></name>, denn es ist doch am Ende einmal Frühling und der Flieder blüht. Vorigen Montag wurden die Hebriden<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_4ucbktve-afic-lbvz-8vfp-vnncishxxwco"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name> im Philharm:Philharmonic SocietyLondonGroßbritannien zum erstenmale gegeben, es ging prächtig und machte sich ganz seltsam, zwischen mancherlei Rossini<name key="PSN0114299" style="hidden" type="author">Rossini, Gioachino Antonio (1792-1868)</name><name key="CRT0110573" style="hidden" type="music">Il barbiere di Siviglia ossia L’inutile precauzione</name>; die Leute haben aber mich und das Stück ungemein freundlich aufgenommen; heut Abend ist Mr. VaughansVaughan, Thomas (1782-1843) Concert – jetzt wird Dir aber übel vor lauter Concerten, ich schließe auch.

Wenn ich je interessante und frohe Zeit zugleich erlebt habe, so war es diese; die Engländer haben sich sehr grandios benommen; wenn Du es irgend kannst, so lies doch eine Engl. Zeitung vom vorigen Dinstag mit den Reden von Montag Abend; da steht viel Weltgeschichte darin.

Und nun lebwohl, lieber Vater oder vielmehr Ihr Alle, auf Wiedersehen. In einigen Wochen werden wir also zusammen sein, so Gott will und dann einen lustigen Sommer erleben, auch so Gott will, aber das steht eben bei Allem. Die Musikfeste, eine kleine Oper, Reisen ins Land auf Eisenbahnen, und manches andre fliegt nun in die Luft und macht Platz der Rückreise und dem Wiedersehen; da geht es jetzt darauf hin, und wie vor 2 Jahren die Reise und das Hinausgehn in die Welt, so ist jetzt das Wiedersehen mein Ziel und mein Beruf; bis dahin

Felix MB
Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) 103. Gr. PortlandStreet 18 May 1832. Verehrteste Sämmtliche!

Ich werde wieder ans Schreiben gesetzt – mein sanfter Tyrann will es so. Und siehe es ging gestern Abend ein größeres Gähnen durch eine große Gesellschaft und dann kam die müde Nacht und der leere Morgen und der lederne Posttag und schwüles Morgenwetter und Alles wirft den alten Menschen um und doch thut er was der junge Mensch will. Wenn auch matt. Die Kinderfrau aber spricht: “Das Befinden des Impertinenten ist besser als das von PerrierPérier, Casimir Pierre (1777-1832) der gestorben ist und von Anderen die sterben werden, der Puls ist zum Impuls geworden, und er kennt keine Wehen als Frühlingswehen, keine andre Galle als Nachti- und Madrigalle und kein Grimmen und Schneiden als Ergrimmen und Durchschneiden, wenn MeyerbeerMeyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864) ihm nach einem ipse fecit sagt: Charmant! und die Leute überhaupt wollen er solle spielen.” – Wir haben dann zu besänftigen, Madame MoschelesMoscheles, Charlotte (1805-1889) und ich.

Das Leben ist fortwährend gut genug und die Geschichte webt munter fort. Ich hoffe man findet uns Engländer passabel und fast imposant: Die Leute machen schöne Musik im Parlament und wissen zu reden. Den Earl GreyGrey, Charles (gen. Viscount Howick) (seit 1807) 2nd Earl of (1764-1845) werden wir wohl nicht los – die Nation ist verblendet gegen WellingtonsWellesley, Arthur Richard (seit 1852) 2nd Duke of Wellington, (1812-1814) Lord Douro, (seit 1814) Marquess of Douro, (seit 1863) Earl of Mornington (1807-1884) unbezahlbare Verdienste und reine – Motive; das verdammte Neue will sich gar nicht abweisen lassen und häuft sich, in umgekehrten Verhältniß zu den sybillinischen Büchern. Ich wollte ich wäre ein M P. mit 10,000 Pfund des Jahres, man sollte meine edlen unabhängigen Gesinnungen loben. Einstweilen rede ich verblümt. –

Drei Wochen leben wir nun so miteinander, der F. und ich, und habe ich wohl die Ref.Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_5f8i1zax-yc0b-xtop-iuyp-y1cwzja8nqzv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name> hören können und die WalpurgisNacht<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cruhl1sg-ckrn-qjzh-e7ex-dpixrhfwmutd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100172" style="hidden">Die erste Walpurgisnacht, Ballade für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1830] bis 13. Februar 1832; Herbst 1840 bis Dezember 1842; 15. Juli 1843<idno type="MWV">D 3</idno><idno type="op">60</idno></name> und mehrere Kirchenmusik? Ich kriegs auch nicht zu hören, so frivol sind wir. Die HebridenOuvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_r6kf4ngy-a0fu-fmjy-szyp-zyxouevgoq8s"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name> (Ouv. to the Isles of Fingal) habe ich wohl hören müssen, wollte ich anders meine halbe Guinee aus dem PhilharmonicPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien herauskriegen, und einsichtige Kenner wollen sie sehr loben; Instrumentation, reiner Satz, Einheit und Fluß sind empfehlenswerthe Eigenschaften des Componisten, der uns durch dies Werk abermals zu den schönsten Hoffnungen berechtigt. Freilich hat man noch nicht ganz heraus, was er damit hat sagen wollen und ist begierig auf die dazu gehörige Oper. Es waren wohl nur Enthusiasten die im Philh.Philharmonic SocietyLondonGroßbritannien Saale an der rechten Seite standen und es ein Werk nach ihrem eigenen Herzen nannten, was dabei klopfte; – man muß auch jenes bedeutende Kind dahin rechnen, das behauptete: es könne sie den ganzen Tag lang hören, und würde ihrer nimmer müde. – Das Publicum klatschte; – “warum encored Ihr sie nicht?” fragte eine wohlwollende Mutter einen jungen Mann und Kenner nicht ohne Unwillen; der antwortete aber betrübt “Gott wir haben ja eben erst die Cinti-DamoreauCinti-Damoreau, Laure (1801-1863) encored!” –

Wollte man nun alle die Heldenthaten aufzählen die im Essen und Trinken bei den nettesten Leuten in allen Theilen Londons geleistet sind oder noch werden, so ginge Ihnen allen der Appetit auf 8. Tage aus. Aber durch alles das Schlingen schlingen sich feine rosenrothe Fädchen – Blumenfädchen – Späße, – Beziehungen, – Intentionen, – die ein Philister durch ein dickes Mikroskop nicht größer sähe als eine Milbe und die er so wenig zu erklären wüßte als den geheimen Inhalt der Hebridenouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_kyspuu7m-mwb5-ajb8-usxr-ukfzuoplgtlr"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name> – und an denen wir Schälke, sentimentale Schälke, unsere aparte Wonne haben. Ich wollte nur die Nachwelt bekäme davon zu reden.

Und wenn eine Zeit so gut ist, soll man nicht klagen daß sie so schnell fliegt und so bald vorüber ist. Drum ziehe er dann in Himmels Namen wenn Sie ihn haben wollen; wir begegnen uns doch schon wieder zu guter Stunde.

Für mich sollen in diesen letzten Briefen (sie wurden in St PaulsSt. Paul’s CathedralLondonGroßbritannien unter der Cuppel gelesen und das Dettingensche Tedeum<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108975" style="hidden" type="music">Dettingen Te Deum HWV 283</name> wurde aus Ironie dazu geblasen – ich erfuhr da Ihr Verlangen und Felixens nahe Abreise) manches Schöne und Liebe seyn; ich danke um so gerührter und unbefangener dafür da mir Felix so wenig ausrichtet wie Grüße pp überhaupt.

Historisches:

Auf Felix KaminGesims steht die Tasse mit dem Brandenburger Thor.

Der Atlas sagte beim ersten Phil. ConcertPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien, wo Felix war ohne zu glänzen: The illustrious Visitors of this Concert were Mr F. Mendelssohn-Bartholdy and MeyerbeerMeyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864). –

Madame MoschelesMoscheles, Charlotte (1805-1889) große Musical Party in voriger Woche stand ausführlich in der Morning Post beschrieben. –

Mr AyrtonAyrton, William (1777-1858) wird Felix im Harmonicon entsetzlich loben; ich habs während der Ouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ppjembpp-hinr-dwqy-2gnp-3doyrysasewg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name> an seiner Nasenspitze gesehen.

Felix hat noch zwei Dutzend AntrittsVisiten zu machen. Heute eine bei Mrs. AustinAustin, Sarah (1793-1867), zu der es nicht kommen wird. –

Die Deutschen Sänger und Sängerinnen haben großen Succeß, der Freischütz<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111243" style="hidden" type="music">Der Freischütz op. 77 (WeV C. 7)</name> war zum dritten Male voll. HaitzingerHaizinger, Anton (1796-1869) legt eine Arie von RossiniRossini, Gioachino Antonio (1792-1868) ein. Madame HaitzingerHaizinger, Amalie (1800-1884) ist nicht mehr hübsch genug, sonst säße sie an der Casse. Mamsell SchneiderSchneider, Maschinka (1815-1882) ist mir von Sgr. TeichmannTeichmann, Carl Friedrich Heinrich Wilhelm (1798-1873) empfohlen; ich werde sie protegiren. Bei meiner nächsten Wurstfete schicke ich ihr eine: at home.

Madame MoschelesMoscheles, Charlotte (1805-1889) fühlt sich, wenn sie Deutsche Artisten und Artistinnen zum Essen hat, die mit Messern und Gabeln gesticuliren und zwischen Fisch und Braten Rouladen singen, vor ihren Bedienten compromittirt.

Felix macht mir eben eine frivole Bemerkung.

Heute Abend wird in Mr VaughansVaughan, Thomas (1782-1843) Concert der Sommernachtstraum<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vgti1t8f-p1qi-ca5v-4xw2-feqdfg41motq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name> aufgeführt – “the favourite Ouverture pp –

Desgleichen sind Mr. Mendelssohns celebrated ouvertures zum Sommernachtstr<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cqpuv1sy-1z6k-hnjw-scwp-iqpur08sh33b"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name>. und Isles of Fingal<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_o8gbxgn7-bwux-h2e1-ltry-kpmdrwnw3szu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name> für MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) Concert angekündigt.

Und wenn diese Compositionen auch wirklich so gut sind wie diese Zettel versichern, so ist das doch nicht mißzuverstehen, – denn diese Formen gehören zum Puffing.

Felix wird hier nichts componiren, – aber nachher viel. Er wird in London essen und in Berlin verdauen. –

Felix behauptet wie er dies liest, ich hätts mit an ihn geschrieben.

Hier hört das Historische auf und hier fängt die Zukunft an die uns der Himmel just so lieblich und kindly schenke wie die Gegenwart und in der ich nimmer mehr noch weniger zu seyn wünsche wie

Ihr alter CKl.
            London 18 Mai 32Lieber Vater
Deinen Brief vom 9ten habe ich in Händen; Gott gebe, daß Zelter in diesem Augenblicke gerettet und außer aller Gefahr sein möge; Du schreibst er sei es, aber ich erwarte sehnlichst Euern nächsten Brief, um die Besserung bestätigt zu sehen. Ich habe es längst gefürchtet seit Goethe’s Tode, aber das Eintreffen ist doch noch immer anders, der Himmel mög’ es abwenden.
Nun dank’ ich Dir für Deinen lieben Brief und daß Du mir Deinen Wunsch sagst, mich wieder zu sehen. Wie glücklich mich das macht, und wie gern ich Dir gehorche und Alles andre seitwärts lasse um sobald als möglich zurück zu kommen, brauche ich nicht zu sagen. Wäre ich frei gewesen, als Dein Brief kam und hätte mich nicht das Leben hier schon in mancherlei Verbindungen und Versprechen gezogen, so wäre ich gleich aufgebrochen und heut wohl schon unterwegs. Das konnte ich nicht, aber doch denke ich bald so weit zu sein. Ich würde wohl auch gern diese Geschäfte Deinem und meinem Wunsche aufgeopfert haben, aber ich darf es nicht, weil die Leute hier darauf halten und ich sie mir für einen spätern Aufenthalt, an den ich viel denke, zu Freunden behalten möchte, und weil ich weiß, daß auch Du nicht damit zufrieden sein würdest. Das späteste Engagement, das ich eingegangen bin, ist am 11ten Juni, wo ich im Philharmonic dirigiren soll, dann bin ich frei und werde reisen. Vorher kann ich es schon deswegen nicht gut, weil einige Rechnungen die ich mit der Gesellschaft habe, erst nach dem letzten Concert abgemacht werden können, und weil ich auch für Cramer’s die ganze Zeit bis dahin werde zu thun haben. Unmittelbar darauf geht es aber aufs Dampfboot, ich weiß noch nicht, ob über Hamburg oder über Rotterdam; das hängt von Immermanns Text ab, den ich täglich erwarte. Spätestens denke ich also den 20sten nächsten Monats bei Euch zu sein, und dann das Uebrige mündlich.
Das klingt Alles steif und kalt, und ich möchte es zerreißen, wenn ich ans Wiedersehen denke, aber bis dahin ist eben, so Gott will, wenig zu sagen und zu schreiben.
Nun aber muß ich Dich noch um nähere Auskunft bitten, was Du meinst, indem Du mir schreibst „der nicht zu bezweifelnde Wunsch und das Bedürfniß Zelters, Dich jetzt in seiner Nähe zu haben, wo es ihm gewiß fürs erste, wenn nicht überhaupt unmöglich sein wird, sich der Akadem: anzunehmen, woraus folgt, daß wenn Du nicht eintrittst, es ein Andrer thun muß u. s. w. “ Vor allen Dingen möchte ich Dich bitten mir doch ganz genau zu sagen, wie es Z. geht, denn Du schreibst vorher, er sei wieder ganz besser und habe seine Pfeife geraucht, und hier, er werde sich vielleicht überhaupt der Akademie nicht mehr annehmen können. Dann möchte ich aber auch gern wissen, ob Z. diesen Wunsch gegen Dich ausgesprochen hat, oder ob Du nur glaubst, daß er ihn haben müsse. Wäre das erste der Fall, so würde ich sogleich nach Deiner Antwort an Zelter schreiben, und in welcher Art es auch sei ihm jeden Dienst anbieten und ihm jede Arbeit abzunehmen suchen, so lange er es wollte, denn das wäre dann natürlich meine Pflicht. Ich hatte mir vorgenommen vor meiner Rückkunft auch an Lichtenstein zu schreiben, wegen des mir damals gemachten Antrags, aber daran ist jetzt natürlich nicht zu denken, denn ich möchte auf keine Weise annehmen, daß Z. nicht wieder eintreten könnte, und selbst in diesem Falle würde ich mich nun nicht mehr mit irgend jemand anders darüber besprechen, als mit ihm selbst. Alles andre käme mir wie ein Unrecht gegen ihn vor. Wenn er aber meine Dienste braucht, so bin ich bereit und will mich freuen, wenn ich ihm irgend behülflich sein kann, und noch mehr, wenn er es nicht braucht, und ganz wieder hergestellt ist. Hierüber bitte ich Dich um ein Paar Worte. Ich wollte ihm heut schreiben und wurde durch viele Störungen an der Beendigung des Briefes verhindert, Dinstag wird es geschehn; sag mir aber aufrichtig, wie es ihm geht.
Über meine Gesundheit habe aber keine Besorgniß, sie war lange nicht so vollkommen gut, wie jetzt, und sonderbar ist es, daß gerade was die Nerven betrifft, an denen ich in Italien und in München oft gelitten habe, ich nie so gesund war; der beef und der porter thun ihre Schuldigkeit. Wie froh ich hier bin mit allen lieben Freunden, wie ich mich an Klingemann wirklich erquicke brauche ich nicht wieder zu schreiben. Doch will ich Dir meine Pläne und Arbeiten bis zur Abreise noch mittheilen; gestern früh ist das Rondau brillant fertig geworden, das spiele ich heute über 8 Tage öffentlich in Mori’s evening concert; den Tag drauf probire ich im Philharm. mein Münchener Concertstück und spiele es dann Montag den 28sten in ihrem Concert; am 1sten Juni ist Moscheles Concert da spiele ich mit ihm ein Concert für 2 Claviere von Mozart und dirigire meine beiden Ouvertüren, die Hebriden und den Sommernachtstraum, endlich den 11ten ist das letzte Philharm., in dem ich irgend etwas dirigiren soll. Für Cramers muß ich das Arrangement fertig machen und einige Lieder für Clavier, dann auch einige mit Engl. Worten, und endlich für mich mehrere Deutsche, denn es ist doch am Ende einmal Frühling und der Flieder blüht. Vorigen Montag wurden die Hebriden im Philharm: zum erstenmale gegeben, es ging prächtig und machte sich ganz seltsam, zwischen mancherlei Rossini; die Leute haben aber mich und das Stück ungemein freundlich aufgenommen; heut Abend ist Mr. Vaughans Concert – jetzt wird Dir aber übel vor lauter Concerten, ich schließe auch.
Wenn ich je interessante und frohe Zeit zugleich erlebt habe, so war es diese; die Engländer haben sich sehr grandios benommen; wenn Du es irgend kannst, so lies doch eine Engl. Zeitung vom vorigen Dinstag mit den Reden von Montag Abend; da steht viel Weltgeschichte darin.
Und nun lebwohl, lieber Vater oder vielmehr Ihr Alle, auf Wiedersehen. In einigen Wochen werden wir also zusammen sein, so Gott will und dann einen lustigen Sommer erleben, auch so Gott will, aber das steht eben bei Allem. Die Musikfeste, eine kleine Oper, Reisen ins Land auf Eisenbahnen, und manches andre fliegt nun in die Luft und macht Platz der Rückreise und dem Wiedersehen; da geht es jetzt darauf hin, und wie vor 2 Jahren die Reise und das Hinausgehn in die Welt, so ist jetzt das Wiedersehen mein Ziel und mein Beruf; bis dahin
Felix MB
103. Gr. PortlandStreet 18 May 1832. Verehrteste Sämmtliche!
Ich werde wieder ans Schreiben gesetzt – mein sanfter Tyrann will es so. Und siehe es ging gestern Abend ein größeres Gähnen durch eine große Gesellschaft und dann kam die müde Nacht und der leere Morgen und der lederne Posttag und schwüles Morgenwetter und Alles wirft den alten Menschen um und doch thut er was der junge Mensch will. Wenn auch matt. Die Kinderfrau aber spricht: “Das Befinden des Impertinenten ist besser als das von Perrier der gestorben ist und von Anderen die sterben werden, der Puls ist zum Impuls geworden, und er kennt keine Wehen als Frühlingswehen, keine andre Galle als Nachti- und Madrigalle und kein Grimmen und Schneiden als Ergrimmen und Durchschneiden, wenn Meyerbeer ihm nach einem ipse fecit sagt: Charmant! und die Leute überhaupt wollen er solle spielen. ” – Wir haben dann zu besänftigen, Madame Moscheles und ich.
Das Leben ist fortwährend gut genug und die Geschichte webt munter fort. Ich hoffe man findet uns Engländer passabel und fast imposant: Die Leute machen schöne Musik im Parlament und wissen zu reden. Den Earl Grey werden wir wohl nicht los – die Nation ist verblendet gegen Wellingtons unbezahlbare Verdienste und reine – Motive; das verdammte Neue will sich gar nicht abweisen lassen und häuft sich, in umgekehrten Verhältniß zu den sybillinischen Büchern. Ich wollte ich wäre ein M P. mit 10, 000 Pfund des Jahres, man sollte meine edlen unabhängigen Gesinnungen loben. Einstweilen rede ich verblümt. –
Drei Wochen leben wir nun so miteinander, der F. und ich, und habe ich wohl die Ref. Sinfonie hören können und die WalpurgisNacht und mehrere Kirchenmusik? Ich kriegs auch nicht zu hören, so frivol sind wir. Die HebridenOuvertüre (Ouv. to the Isles of Fingal) habe ich wohl hören müssen, wollte ich anders meine halbe Guinee aus dem Philharmonic herauskriegen, und einsichtige Kenner wollen sie sehr loben; Instrumentation, reiner Satz, Einheit und Fluß sind empfehlenswerthe Eigenschaften des Componisten, der uns durch dies Werk abermals zu den schönsten Hoffnungen berechtigt. Freilich hat man noch nicht ganz heraus, was er damit hat sagen wollen und ist begierig auf die dazu gehörige Oper. Es waren wohl nur Enthusiasten die im Philh. Saale an der rechten Seite standen und es ein Werk nach ihrem eigenen Herzen nannten, was dabei klopfte; – man muß auch jenes bedeutende Kind dahin rechnen, das behauptete: es könne sie den ganzen Tag lang hören, und würde ihrer nimmer müde. – Das Publicum klatschte; – “warum encored Ihr sie nicht?” fragte eine wohlwollende Mutter einen jungen Mann und Kenner nicht ohne Unwillen; der antwortete aber betrübt “Gott wir haben ja eben erst die Cinti-Damoreau encored!” –
Wollte man nun alle die Heldenthaten aufzählen die im Essen und Trinken bei den nettesten Leuten in allen Theilen Londons geleistet sind oder noch werden, so ginge Ihnen allen der Appetit auf 8. Tage aus. Aber durch alles das Schlingen schlingen sich feine rosenrothe Fädchen – Blumenfädchen – Späße, – Beziehungen, – Intentionen, – die ein Philister durch ein dickes Mikroskop nicht größer sähe als eine Milbe und die er so wenig zu erklären wüßte als den geheimen Inhalt der Hebridenouvertüre – und an denen wir Schälke, sentimentale Schälke, unsere aparte Wonne haben. Ich wollte nur die Nachwelt bekäme davon zu reden.
Und wenn eine Zeit so gut ist, soll man nicht klagen daß sie so schnell fliegt und so bald vorüber ist. Drum ziehe er dann in Himmels Namen wenn Sie ihn haben wollen; wir begegnen uns doch schon wieder zu guter Stunde.
Für mich sollen in diesen letzten Briefen (sie wurden in St Pauls unter der Cuppel gelesen und das Dettingensche Tedeum wurde aus Ironie dazu geblasen – ich erfuhr da Ihr Verlangen und Felixens nahe Abreise) manches Schöne und Liebe seyn; ich danke um so gerührter und unbefangener dafür da mir Felix so wenig ausrichtet wie Grüße pp überhaupt.
Auf Felix KaminGesims steht die Tasse mit dem Brandenburger Thor.
Der Atlas sagte beim ersten Phil. Concert, wo Felix war ohne zu glänzen: The illustrious Visitors of this Concert were Mr F. Mendelssohn-Bartholdy and Meyerbeer. –
Madame Moscheles große Musical Party in voriger Woche stand ausführlich in der Morning Post beschrieben. –
Mr Ayrton wird Felix im Harmonicon entsetzlich loben; ich habs während der Ouvertüre an seiner Nasenspitze gesehen.
Felix hat noch zwei Dutzend AntrittsVisiten zu machen. Heute eine bei Mrs. Austin, zu der es nicht kommen wird. –
Die Deutschen Sänger und Sängerinnen haben großen Succeß, der Freischütz war zum dritten Male voll. Haitzinger legt eine Arie von Rossini ein. Madame Haitzinger ist nicht mehr hübsch genug, sonst säße sie an der Casse. Mamsell Schneider ist mir von Sgr. Teichmann empfohlen; ich werde sie protegiren. Bei meiner nächsten Wurstfete schicke ich ihr eine: at home.
Madame Moscheles fühlt sich, wenn sie Deutsche Artisten und Artistinnen zum Essen hat, die mit Messern und Gabeln gesticuliren und zwischen Fisch und Braten Rouladen singen, vor ihren Bedienten compromittirt.
Felix macht mir eben eine frivole Bemerkung.
Heute Abend wird in Mr Vaughans Concert der Sommernachtstraum aufgeführt – “the favourite Ouverture pp –
Desgleichen sind Mr. Mendelssohns celebrated ouvertures zum Sommernachtstr . und Isles of Fingal für Moscheles Concert angekündigt.
Und wenn diese Compositionen auch wirklich so gut sind wie diese Zettel versichern, so ist das doch nicht mißzuverstehen, – denn diese Formen gehören zum Puffing.
Felix wird hier nichts componiren, – aber nachher viel. Er wird in London essen und in Berlin verdauen. –
Felix behauptet wie er dies liest, ich hätts mit an ihn geschrieben.
Hier hört das Historische auf und hier fängt die Zukunft an die uns der Himmel just so lieblich und kindly schenke wie die Gegenwart und in der ich nimmer mehr noch weniger zu seyn wünsche wie
Ihr alter CKl.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1832-05-18-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1832-05-18-01" xml:id="title_a5315d34-373f-4bcf-85a7-a0567fa5ea32">Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>London, 18. 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1832-05-18" xml:id="date_bbdd44ca-8348-4027-8323-af0641fc9d41">18. Mai 1832</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0112434" resp="author" xml:id="persName_13fe9334-bc66-4488-b2e4-fe8af39623ac">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</persName> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_ae8c21b9-b63f-4f6e-968d-87101af70ed2">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><persName key="PSN0112434" resp="writer">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_153c90c1-02c7-47f4-adba-2b5ec0833aa1"> <settlement key="STM0100126">London</settlement> <country>Großbritannien</country> </placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0113247" resp="receiver" xml:id="persName_41d0c381-c387-4851-9275-32acd54fdb00">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_dc0423b8-c5ab-4db7-84df-b07ba01ee0c9"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_32cc04cb-2514-4c5c-8519-13c91700d61a"> <head> <address> <addrLine>Mr.</addrLine> <addrLine>Mr. A. Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>Berlin</addrLine> <addrLine>Hamburgh <hi n="1" rend="underline">steamboat</hi>.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_eaee0d57-40ef-42c6-848f-a9b1f314c077"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">London <date cert="high" when="1832-05-18" xml:id="date_4306eab7-8b97-4860-9b14-dd2992159c40">18 Mai 32</date></dateline><salute rend="left">Lieber Vater</salute><p style="paragraph_without_indent">Deinen Brief vom 9<hi rend="superscript">ten</hi> habe ich in Händen; Gott gebe, daß <persName xml:id="persName_3ac08f03-086f-415b-9fc8-61b794fec38b">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> in diesem Augenblicke gerettet und außer aller Gefahr sein möge; Du schreibst er sei es, aber ich erwarte sehnlichst Euern nächsten Brief, um die Besserung bestätigt zu sehen. Ich habe es längst gefürchtet seit <persName xml:id="persName_b165d30f-c214-45d7-aa73-cf230c0da194">Goethe’s<name key="PSN0111422" style="hidden">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name></persName> Tode, aber das Eintreffen ist doch noch immer anders, der Himmel mög’ es abwenden.</p><p>Nun dank’ ich Dir für Deinen lieben Brief und daß Du mir Deinen Wunsch sagst, mich wieder zu sehen. Wie glücklich mich das macht, und wie gern ich Dir gehorche und Alles andre seitwärts lasse um sobald als möglich zurück zu kommen, brauche ich nicht zu sagen. Wäre ich frei gewesen, als Dein Brief kam und hätte mich nicht das Leben hier schon in mancherlei Verbindungen und Versprechen gezogen, so wäre ich gleich aufgebrochen und heut wohl schon unterwegs. Das konnte ich nicht, aber doch denke ich bald so weit zu sein. Ich würde wohl auch gern diese Geschäfte Deinem und meinem Wunsche aufgeopfert haben, aber ich darf es nicht, weil die Leute hier darauf halten und ich sie mir für einen spätern Aufenthalt, an den ich viel denke, zu Freunden behalten möchte, und weil ich weiß, daß auch Du nicht damit zufrieden sein würdest. Das späteste Engagement, das ich eingegangen bin, ist am 11<hi rend="superscript">ten</hi> Juni, wo ich im <placeName xml:id="placeName_c58c4a9a-c45c-442a-a0fb-957fc69e9497">Philharmonic<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> dirigiren soll, dann bin ich frei und werde reisen. Vorher kann ich es schon deswegen nicht gut, weil einige Rechnungen die ich mit der Gesellschaft habe, erst nach dem letzten Concert abgemacht werden können, und weil ich auch für <persName xml:id="persName_d2f0ad94-03d2-4b60-be50-cec74ba12810">Cramer’s<name key="PSN0110489" style="hidden">Cramer, Addison &amp; Beale, Musikverlag in London</name></persName> die ganze Zeit bis dahin werde zu thun haben. Unmittelbar darauf geht es aber aufs Dampfboot, ich weiß noch nicht, ob über Hamburg oder über Rotterdam; das hängt von <title xml:id="title_70af4d68-a311-4d88-9c68-fd804ce6061d">Immermanns<name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109449" style="hidden" type="dramatic_work">Der Sturm (Libretto)</name></title> Text ab, den ich täglich erwarte. Spätestens denke ich also den 20<hi rend="superscript">sten</hi> nächsten Monats bei Euch zu sein, und dann das Uebrige mündlich.</p><p>Das klingt Alles steif und kalt, und ich möchte es zerreißen, wenn ich ans Wiedersehen denke, aber bis dahin ist eben, so Gott will, wenig zu sagen und zu schreiben.</p><p>Nun aber muß ich Dich noch um nähere Auskunft bitten, was Du meinst, indem Du mir schreibst „der nicht zu bezweifelnde Wunsch und das Bedürfniß <persName xml:id="persName_8e7301a7-e24f-4c1f-9751-e82324174bcd">Zelters<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName>, Dich jetzt in seiner Nähe zu haben, wo es ihm gewiß fürs erste, wenn nicht überhaupt unmöglich sein wird, sich der <placeName xml:id="placeName_ce0889f1-1ae5-434f-8483-00c6b6f5d743">Akadem:<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> anzunehmen, woraus folgt, daß wenn Du nicht eintrittst, es ein Andrer thun muß u. s. w.“ Vor allen Dingen möchte ich Dich bitten mir doch ganz genau zu sagen, wie es <persName xml:id="persName_334c381e-f91a-4ef1-82be-39d97ef39d79">Z.<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> geht, denn Du schreibst vorher, er sei wieder ganz besser und habe seine Pfeife geraucht, und hier, er werde sich vielleicht überhaupt der <placeName xml:id="placeName_87053dbe-0b6b-4a72-9ccd-8d952626a994">Akademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nicht mehr annehmen können. Dann möchte ich aber auch gern wissen, ob <persName xml:id="persName_003b2222-e485-493c-8c00-2fda665c2d26">Z.<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> diesen Wunsch gegen Dich ausgesprochen hat, oder ob Du nur glaubst, daß er ihn haben müsse. Wäre das erste der Fall, so würde ich sogleich nach Deiner Antwort an <persName xml:id="persName_a812c37e-3e6b-4bf8-bdd1-99f019a48fff">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> schreiben, und in welcher Art es auch sei ihm jeden Dienst anbieten und ihm jede Arbeit abzunehmen suchen, so lange er es wollte, denn das wäre dann natürlich meine Pflicht. Ich hatte mir vorgenommen vor meiner Rückkunft auch an <persName xml:id="persName_c53e22ef-d213-4e78-b847-c050063df733">Lichtenstein<name key="PSN0112826" style="hidden">Lichtenstein, Martin H(e)inrich Karl (1780-1857)</name></persName> zu schreiben, wegen des mir damals gemachten Antrags, aber daran ist jetzt natürlich nicht zu denken, denn ich möchte auf keine Weise annehmen, daß <persName xml:id="persName_c331eadd-e531-4323-b641-baf689ffab63">Z.<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> nicht wieder eintreten könnte, und selbst in diesem Falle würde ich mich nun nicht mehr mit irgend jemand anders darüber besprechen, als mit ihm selbst. Alles andre käme mir wie ein Unrecht gegen ihn vor. Wenn er aber meine Dienste braucht, so bin ich bereit und will mich freuen, wenn ich ihm irgend behülflich sein kann, und noch mehr, wenn er es nicht braucht, und ganz wieder hergestellt ist. Hierüber bitte ich Dich um ein Paar Worte. Ich wollte ihm heut schreiben und wurde durch viele Störungen an der Beendigung des Briefes verhindert, Dinstag wird es geschehn; sag mir aber aufrichtig, wie es ihm geht.</p><p>Über meine Gesundheit habe aber keine Besorgniß, sie war lange nicht so vollkommen gut, wie jetzt, und sonderbar ist es, daß gerade was die Nerven betrifft, an denen ich in Italien und in München oft gelitten habe, ich nie so gesund war; der beef und der porter thun ihre Schuldigkeit. Wie froh ich hier bin mit allen lieben Freunden, wie ich mich an <persName xml:id="persName_ff5646f4-dc25-4371-b3f2-ea266b0d15dc">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> wirklich erquicke brauche ich nicht wieder zu schreiben. Doch will ich Dir meine Pläne und Arbeiten bis zur Abreise noch mittheilen; gestern früh ist das <title xml:id="title_9f2d0d3c-aaa9-488a-afa8-f9f0440de049">Rondau brillant<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mhcofsrr-l1d1-rheo-pj4u-qcekh4ephxv2"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100350" style="hidden">Capriccio brillant h-Moll für Klavier und Orchester, [Anfang Mai 1832] bis 18. Mai 1832<idno type="MWV">O 8</idno><idno type="op">22</idno></name></title> fertig geworden, das spiele ich heute über 8 Tage öffentlich in <persName xml:id="persName_3a2c2cc7-ddae-4b4e-9762-7fb1b5ceab4f">Mori’s<name key="PSN0113424" style="hidden">Mori, Nicolas (1796-1839)</name></persName> evening concert; den Tag drauf probire ich im <placeName xml:id="placeName_617fbd28-a734-4030-a59a-5d1a5a307299">Philharm.<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> <title xml:id="title_4d2d61cd-d480-427b-8f2c-435ba325970e">mein Münchener Concertstück<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2tmjqmhm-0gik-hmdu-jsbg-uaofcdtwkvvp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100349" style="hidden">Konzert Nr. 1 g-Moll für Klavier und Orchester bzw. Streichorchester, [November 1830 bis Oktober 1831]<idno type="MWV">O 7</idno><idno type="op">25</idno></name></title> und spiele es dann Montag den 28<hi rend="superscript">sten</hi> in ihrem Concert; am 1<hi rend="superscript">sten</hi> Juni ist <persName xml:id="persName_94a88f2a-1f24-4e19-996f-302edab876e0">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> Concert da spiele ich mit ihm ein <title xml:id="title_a0b2b192-eaca-4e43-954e-fd7a63e91c20">Concert für 2 Claviere von Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110109" style="hidden" type="music">Konzert für zwei Klaviere Es-Dur, KV 365</name></title> und dirigire meine beiden Ouvertüren, die <title xml:id="title_18c9fa49-b285-4d5c-b0b5-5c3f8c1bc588">Hebriden<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bvnuctfb-kpck-28ly-wflt-ledpnjxsyrxy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title> und den <title xml:id="title_78d3e6de-8733-429e-b901-ade473c8d44d">Sommernachtstraum<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_iku7hatg-mwx4-tr9b-uly5-ma3yexypxyug"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title>, endlich den 11<hi rend="superscript">ten</hi> ist das letzte <placeName xml:id="placeName_23d43a18-c065-46a6-9720-3b9ad2e61204">Philharm.<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, in dem ich irgend etwas dirigiren soll. Für <persName xml:id="persName_866e951c-e59d-4021-b683-fa9e069a5700">Cramers<name key="PSN0110489" style="hidden">Cramer, Addison &amp; Beale, Musikverlag in London</name></persName> muß ich <title xml:id="title_fb91b24e-9054-40c1-a641-a964675460e5">das Arrangement<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tqhybrgk-n671-onzz-be7g-f41fscotgg57"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> fertig machen und <title xml:id="title_e578ddb4-a383-43a1-881c-1902d2875253">einige Lieder für Clavier<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pvhjstjm-1zwc-3yg7-rpju-uavh7e0tuhk6"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100621" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 1. Heft, 1832; enthält MWV U 86, U 80, U 89, U 73, U 90 und U 78<idno type="MWV">SD 5</idno><idno type="op">19b</idno></name></title>, dann auch einige mit Engl. Worten, und endlich für mich <title xml:id="title_3cd90760-30de-4759-b8b8-0c96afe63c6f">mehrere Deutsche<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_g1ajt7qy-3tsa-b37m-gzp3-kbwteqptimcm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100272" style="hidden">Der Blumenstrauß »Sie wandelt im Blumengarten«, [Mai 1832]<idno type="MWV">K 73</idno><idno type="op">47/5</idno></name></title>, denn es ist doch am Ende einmal Frühling und der Flieder blüht. Vorigen Montag wurden die <title xml:id="title_bcf6bcad-c3fa-4b23-a5ef-b2f5bd15915c">Hebriden<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_4ucbktve-afic-lbvz-8vfp-vnncishxxwco"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title> im <placeName xml:id="placeName_2ed4a509-1b54-41d0-a698-1251ad434661">Philharm:<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> zum erstenmale gegeben, es ging prächtig und machte sich ganz seltsam, zwischen <title xml:id="title_0082e9ed-85f2-4177-85ef-ef8339fc975a">mancherlei Rossini<name key="PSN0114299" style="hidden" type="author">Rossini, Gioachino Antonio (1792-1868)</name><name key="CRT0110573" style="hidden" type="music">Il barbiere di Siviglia ossia L’inutile precauzione</name></title>; die Leute haben aber mich und das Stück ungemein freundlich aufgenommen; heut Abend ist <persName xml:id="persName_8f6417d3-713c-4e84-a597-a2d012e4ff9d">Mr. Vaughans<name key="PSN0115456" style="hidden">Vaughan, Thomas (1782-1843)</name></persName> Concert – jetzt wird Dir aber übel vor lauter Concerten, ich schließe auch.</p><p>Wenn ich je interessante und frohe Zeit zugleich erlebt habe, so war es diese; die Engländer haben sich sehr grandios benommen; wenn Du es irgend kannst, so lies doch eine Engl. Zeitung vom vorigen Dinstag mit den Reden von Montag Abend; da steht viel Weltgeschichte darin.</p><p>Und nun lebwohl, lieber Vater oder vielmehr Ihr Alle, auf Wiedersehen. In einigen Wochen werden wir also zusammen sein, so Gott will und dann einen lustigen Sommer erleben, auch so Gott will, aber das steht eben bei Allem. Die Musikfeste, eine kleine Oper, Reisen ins Land auf Eisenbahnen, und manches andre fliegt nun in die Luft und macht Platz der Rückreise und dem Wiedersehen; da geht es jetzt darauf hin, <seg type="closer" xml:id="seg_965fa559-259e-4e40-9956-5716ce2e25dc">und wie vor 2 Jahren die Reise und das Hinausgehn in die Welt, so ist jetzt das Wiedersehen mein Ziel und mein Beruf; bis dahin</seg></p><signed rend="right">Felix MB</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_a3c67715-73bc-4279-a8a1-a03efdfcd51e"> <docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_d85920cc-de5d-469a-bfb0-f2453beda3af">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_41c8bf5f-3647-43b8-8abf-6068ab9b82b5">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</docAuthor> <dateline rend="right">103. Gr. PortlandStreet <date cert="high" when="1832-05-18" xml:id="date_403001cd-2a92-4b76-a381-87409b9f5f31">18 May 1832</date>.</dateline> <salute rend="left">Verehrteste Sämmtliche!</salute> <p style="paragraph_without_indent">Ich werde wieder ans Schreiben gesetzt – mein sanfter Tyrann will es so. Und siehe es ging gestern Abend ein größeres Gähnen durch eine große Gesellschaft und dann kam die müde Nacht und der leere Morgen und der lederne Posttag und schwüles Morgenwetter und Alles wirft den alten Menschen um und doch thut er was der junge Mensch will. Wenn auch matt. Die Kinderfrau aber spricht: “Das Befinden des Impertinenten ist besser als das von <persName xml:id="persName_202c8623-956e-4dab-9279-0fcc690fa40d">Perrier<name key="PSN0113810" style="hidden">Périer, Casimir Pierre (1777-1832)</name></persName> der gestorben ist und von Anderen die sterben werden, der Puls ist zum Impuls geworden, und er kennt keine Wehen als Frühlingswehen, keine andre Galle als Nachti- und Madrigalle und kein Grimmen und Schneiden als Ergrimmen und Durchschneiden, wenn <persName xml:id="persName_fe9e04ba-fa4c-451b-89f9-acbdd68e9043">Meyerbeer<name key="PSN0113318" style="hidden">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864)</name></persName> ihm nach einem ipse fecit sagt: Charmant! und die Leute überhaupt wollen er solle spielen.” – Wir haben dann zu besänftigen, <persName xml:id="persName_bd967963-a184-4785-9c7e-8d5033248228">Madame Moscheles<name key="PSN0113436" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> und ich.</p> <p>Das Leben ist fortwährend gut genug und die Geschichte webt munter fort. Ich hoffe man findet uns Engländer passabel und fast imposant: Die Leute machen schöne Musik im Parlament und wissen zu reden. Den <persName xml:id="persName_f0d9cfbd-fc15-4868-b089-d4a31b511e6b">Earl Grey<name key="PSN0111533" style="hidden">Grey, Charles (gen. Viscount Howick) (seit 1807) 2nd Earl of (1764-1845)</name></persName> werden wir wohl nicht los – die Nation ist verblendet gegen <persName xml:id="persName_7ae6ffee-4932-4d96-8211-e23ec6aa0021">Wellingtons<name key="PSN0115693" style="hidden">Wellesley, Arthur Richard (seit 1852) 2nd Duke of Wellington, (1812-1814) Lord Douro, (seit 1814) Marquess of Douro, (seit 1863) Earl of Mornington (1807-1884)</name></persName> unbezahlbare Verdienste und reine – Motive; das verdammte Neue will sich gar nicht abweisen lassen und häuft sich, in umgekehrten Verhältniß zu den sybillinischen Büchern. Ich wollte ich wäre ein M P. mit 10,000 Pfund des Jahres, man sollte meine edlen unabhängigen Gesinnungen loben. Einstweilen rede ich verblümt. –</p> <p>Drei Wochen leben wir nun so miteinander, der F. und ich, und habe ich wohl die <title xml:id="title_e4362797-cd02-48d0-b622-6b53f5453b3c">Ref.Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_5f8i1zax-yc0b-xtop-iuyp-y1cwzja8nqzv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name></title> hören können und die <title xml:id="title_0b598aef-8da2-4a4a-9829-2ee5e6fc85ce">WalpurgisNacht<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cruhl1sg-ckrn-qjzh-e7ex-dpixrhfwmutd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100172" style="hidden">Die erste Walpurgisnacht, Ballade für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1830] bis 13. Februar 1832; Herbst 1840 bis Dezember 1842; 15. Juli 1843<idno type="MWV">D 3</idno><idno type="op">60</idno></name></title> und mehrere Kirchenmusik? Ich kriegs auch nicht zu hören, so frivol sind wir. Die <title xml:id="title_1df0fc2a-cac9-4265-b4a3-d49875776238">HebridenOuvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_r6kf4ngy-a0fu-fmjy-szyp-zyxouevgoq8s"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title> (Ouv. to the Isles of Fingal) habe ich wohl hören müssen, wollte ich anders meine halbe Guinee aus dem <placeName xml:id="placeName_d5b035b8-275d-4f74-af0b-75e2fa38bb47">Philharmonic<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> herauskriegen, und einsichtige Kenner wollen sie sehr loben; Instrumentation, reiner Satz, Einheit und Fluß sind empfehlenswerthe Eigenschaften des Componisten, der uns durch dies Werk abermals zu den schönsten Hoffnungen berechtigt. Freilich hat man noch nicht ganz heraus, was er damit hat sagen wollen und ist begierig auf die dazu gehörige Oper. Es waren wohl nur Enthusiasten die im <placeName xml:id="placeName_19c1d784-5d6b-4580-8bd3-03b0811a7bcc">Philh.<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> Saale an der rechten Seite standen und es ein Werk nach ihrem eigenen Herzen nannten, was dabei klopfte; – man muß auch jenes bedeutende Kind dahin rechnen, das behauptete: es könne sie den ganzen Tag lang hören, und würde ihrer nimmer müde. – Das Publicum klatschte; – “warum encored Ihr sie nicht?” fragte eine wohlwollende Mutter einen jungen Mann und Kenner nicht ohne Unwillen; der antwortete aber betrübt “Gott wir haben ja eben erst die <persName xml:id="persName_71e49ad0-e679-4bb4-a970-8aa1c176bfe3">Cinti-Damoreau<name key="PSN0110396" style="hidden">Cinti-Damoreau, Laure (1801-1863)</name></persName> encored!” –</p> <p>Wollte man nun alle die Heldenthaten aufzählen die im Essen und Trinken bei den nettesten Leuten in allen Theilen Londons geleistet sind oder noch werden, so ginge Ihnen allen der Appetit auf 8. Tage aus. Aber durch alles das Schlingen schlingen sich feine rosenrothe Fädchen – Blumenfädchen – Späße, – Beziehungen, – Intentionen, – die ein Philister durch ein dickes Mikroskop nicht größer sähe als eine Milbe und die er so wenig zu erklären wüßte als den geheimen Inhalt der <title xml:id="title_7ae00e0a-a496-4ec6-82e9-6cb55e9d34bd">Hebridenouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_kyspuu7m-mwb5-ajb8-usxr-ukfzuoplgtlr"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title> – und an denen wir Schälke, sentimentale Schälke, unsere aparte Wonne haben. Ich wollte nur die Nachwelt bekäme davon zu reden.</p> <p>Und wenn eine Zeit so gut ist, soll man nicht klagen daß sie so schnell fliegt und so bald vorüber ist. Drum ziehe er dann in Himmels Namen wenn Sie ihn haben wollen; wir begegnen uns doch schon wieder zu guter Stunde.</p> <p>Für mich sollen in diesen letzten Briefen (sie wurden in S<hi rend="superscript">t</hi> <placeName xml:id="placeName_ba4617c3-f210-4aa9-b53e-7465e3d6b429">Pauls<name key="SGH0100307" style="hidden" subtype="" type="sight">St. Paul’s Cathedral</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> unter der Cuppel gelesen und <title xml:id="title_ecfba7a2-1bd1-4e63-83a2-eda56abd3f9d">das Dettingensche Tedeum<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108975" style="hidden" type="music">Dettingen Te Deum HWV 283</name></title> wurde aus Ironie dazu geblasen – ich erfuhr da Ihr Verlangen und Felixens nahe Abreise) manches Schöne und Liebe seyn; ich danke um so gerührter und unbefangener dafür da mir Felix so wenig ausrichtet wie Grüße pp überhaupt.</p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_d79ea3d7-200c-4e7c-a3f7-8b225251bf91"> <head rend="left"><hi n="1" rend="underline">Historisches</hi>:</head> <p>Auf Felix KaminGesims steht die Tasse mit dem Brandenburger Thor.</p> <p>Der Atlas sagte beim ersten <placeName xml:id="placeName_0020fe31-6994-474d-b081-8eadcdc17fa0">Phil. Concert<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, wo Felix war ohne zu glänzen: The illustrious Visitors of this Concert were M<hi rend="superscript">r</hi> F. Mendelssohn-Bartholdy and <persName xml:id="persName_5ef22418-d4ea-4c42-a72d-8261a3a2bfde">Meyerbeer<name key="PSN0113318" style="hidden">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864)</name></persName>. – </p> <p><persName xml:id="persName_510178c2-65fc-445c-a58d-6f756ad58a9c">Madame Moscheles<name key="PSN0113436" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> große Musical Party in voriger Woche stand ausführlich in der Morning Post beschrieben. – </p> <p>M<hi rend="superscript">r</hi> <persName xml:id="persName_0e173745-f59c-4750-b03c-9a8c68e06acb">Ayrton<name key="PSN0109595" style="hidden">Ayrton, William (1777-1858)</name></persName> wird Felix im Harmonicon entsetzlich loben; ich habs während der <title xml:id="title_573d7b62-e4d2-4ab1-a9a4-bd7f5cd377c4">Ouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ppjembpp-hinr-dwqy-2gnp-3doyrysasewg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title> an seiner Nasenspitze gesehen.</p> <p>Felix hat noch zwei Dutzend AntrittsVisiten zu machen. Heute eine bei <persName xml:id="persName_19eff766-6e6a-43cb-8ab3-89aab09bb60b">Mrs. Austin<name key="PSN0109592" style="hidden">Austin, Sarah (1793-1867)</name></persName>, zu der es nicht kommen wird. – </p> <p>Die Deutschen Sänger und Sängerinnen haben großen Succeß, <title xml:id="title_6e623e94-0393-4b24-9469-92ec5b91a80e">der Freischütz<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111243" style="hidden" type="music">Der Freischütz op. 77 (WeV C. 7)</name></title> war zum dritten Male voll. <persName xml:id="persName_5dd0eb0c-d70c-4e0d-9757-18ac9b526f1d">Haitzinger<name key="PSN0111675" style="hidden">Haizinger, Anton (1796-1869)</name></persName> legt eine Arie von <persName xml:id="persName_197b4836-4f9c-45fd-90b3-37eb41de9f32">Rossini<name key="PSN0114299" style="hidden">Rossini, Gioachino Antonio (1792-1868)</name></persName> ein. <persName xml:id="persName_e0b3a64c-94e5-4617-b45b-5903d26644cf">Madame Haitzinger<name key="PSN0111674" style="hidden">Haizinger, Amalie (1800-1884)</name></persName> ist nicht mehr hübsch genug, sonst säße sie an der Casse. <persName xml:id="persName_24bc06e8-0ebf-4959-ac5d-35f7170300dd">Mamsell Schneider<name key="PSN0114650" style="hidden">Schneider, Maschinka (1815-1882)</name></persName> ist mir von <persName xml:id="persName_3445fb1d-ff2e-4e26-9e30-2cbc3c6e36e4">Sgr. Teichmann<name key="PSN0115279" style="hidden">Teichmann, Carl Friedrich Heinrich Wilhelm (1798-1873)</name></persName> empfohlen; ich werde sie protegiren. Bei meiner nächsten Wurstfete schicke ich ihr eine: at home.</p> <p><persName xml:id="persName_9e3e8177-4ae2-49ea-89a9-e1420e1492fe">Madame Moscheles<name key="PSN0113436" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> fühlt sich, wenn sie Deutsche Artisten und Artistinnen zum Essen hat, die mit Messern und Gabeln gesticuliren und zwischen Fisch und Braten Rouladen singen, vor ihren Bedienten compromittirt.</p> <p>Felix macht mir eben eine frivole Bemerkung.</p> <p>Heute Abend wird in M<hi rend="superscript">r</hi> <persName xml:id="persName_c97a3842-f530-41e2-be91-045f1d6a1773">Vaughans<name key="PSN0115456" style="hidden">Vaughan, Thomas (1782-1843)</name></persName> <title xml:id="title_51d57e59-3db1-4df0-8ded-83af69c298fb">Concert der Sommernachtstraum<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vgti1t8f-p1qi-ca5v-4xw2-feqdfg41motq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> aufgeführt – “the favourite Ouverture pp –</p> <p>Desgleichen sind Mr. Mendelssohns <hi rend="underline">celebrated</hi> <title xml:id="title_efe6544a-6fb8-46eb-9c02-2bcc4b6386e1">ouvertures zum Sommernachtstr<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cqpuv1sy-1z6k-hnjw-scwp-iqpur08sh33b"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title>. und <title xml:id="title_2a87c0dc-0019-49fb-b557-3b30fc08acf3">Isles of Fingal<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_o8gbxgn7-bwux-h2e1-ltry-kpmdrwnw3szu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title> für <persName xml:id="persName_31f9bf8f-968f-42fb-9467-aaa69647549b">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> Concert angekündigt.</p> <p>Und wenn diese Compositionen auch wirklich so gut sind wie diese Zettel versichern, so ist das doch nicht mißzuverstehen, – denn diese Formen gehören zum Puffing.</p> <p>Felix wird hier nichts componiren, – aber nachher viel. Er wird in London essen und in Berlin verdauen. – </p> <p>Felix behauptet wie er dies liest, ich hätts mit an ihn geschrieben.</p> <p>Hier hört das <hi rend="underline">Historische</hi> auf und hier fängt die Zukunft an die uns der Himmel just so lieblich und kindly schenke wie die Gegenwart und in der ich nimmer mehr noch weniger zu seyn wünsche wie</p> <closer rend="right" xml:id="closer_3a293e96-c96e-43b9-aecc-0e733c061050">Ihr alter</closer> <signed rend="right">CKl.</signed> </div></body> </text></TEI>