fmb-1832-03-10-03
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Paris, 10. März 1832
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
2 beschr. S.; Adresse. – Der Brief wurde offensichtlich in den Brief gleichen Datums an die Familie (Nr. 514) eingelegt.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Hensel
Eigenhändig
tenMärz
Ich habe Dir hiemit einen officiellen Brief zu schreiben, und falle in medias res; da lasse ich manches, z. B.
Über
Ich bin nämlich veranlaßt gegen irgend jemand einmal auszusprechen, was ich von
Wenn das die Leute nicht wissen und sehen, so ists ihre Schuld, ich glaube es so und sehe der Erfüllung froh entgegen.
Das habe ich einmal aussprechen wollen,
Paris d. 10ten März. Lieber Hensel Ich habe Dir hiemit einen officiellen Brief zu schreiben, und falle in medias res; da lasse ich manches, z. B. Dein neues Bild, vor dem Du eben auf der Leiter stehst und so fortmalst, unbesprochen, und spare es aufs Sehen auf, das hoffentlich bald kommen soll. Über Marx habe ich Dir einiges zu sagen, lies den Brief nur für Dich durch, theile ihn dann Marx (falls er es will) mit, und laß Dir dann von ihm sagen, wie und wo Du den Brief brauchen sollst. Ich bin nämlich veranlaßt gegen irgend jemand einmal auszusprechen, was ich von Marx als Musiker denke, und es ist mir lieb, es hinzuschreiben, damit ich es vorausgesagt habe, was später eintrifft. Dir sage ich es, damit Du es bis auf Weiteres für Dich behältst und niemanden zeigst, als denen die es verstehn, besonders aber damit es da sei in den Fällen, wo für Marx von irgend einem, auch nur dem geringsten Nutzen sein könnte, wenn ein andrer Musiker hintritt und sagt: ich bin mit ihm Wort für Wort einverstanden. Denn er möchte es bei den vielen Anfeindungen, womit ihm die Berliner Musiker entgegenkommen irgend einmal brauchen, und so will ich es hiemit gesagt haben, daß ich vertreten will, was er in unsrer Kunst thut, so wie er es für mich vertreten wird. Ich will einer der ersten gewesen sein, die gesagt haben, daß er ein wahrer, ächter Musiker und ein Künstler sei, und daß ich denke, alle Leute werden es über kurz oder lang einsehen, wie ich heute. Daß ich sein Freund bin, will ich dabei außer Augen gesetzt haben, soviel das möglich ist, und kann es auch sicher, denn ich bin mit einigen seiner Werke nicht einverstanden gewesen, ohne mich von alle dem blenden zu lassen, was ich von ihm schon kannte und wußte; in allen aber waren Andeutungen, und in den meisten die klarsten Beweise davon, daß er ein Musiker ist, und seinen Weg gehen wird, uns allen und dem Lande zur Freude und Ehre. Wenn das die Leute nicht wissen und sehen, so ists ihre Schuld, ich glaube es so und sehe der Erfüllung froh entgegen. Das habe ich einmal aussprechen wollen, und nun lebwohl. Felix Mendelssohn Bartholdy.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1832-03-10-03" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1832-03-10-03" xml:id="title_caf32cab-a8e9-4f96-9fff-836d1abb32db">Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Hensel in Berlin <lb></lb>Paris, 10. März 1832</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_c61a30ed-2080-4e51-a8ae-1284f6b5699d">Ich habe Dir hiemit einen officiellen Brief zu schreiben, und falle in medias res; da lasse ich manches, z. B. Dein neues Bild, vor dem Du eben auf der Leiter stehst und so fortmalst, unbesprochen,</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_5bf2ebf5-450f-4a88-85c0-e73c330ca4ae">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 2, 516</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_c76b976f-b3d2-4c72-ba56-a61be4f6b536"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Deutschland</country> <settlement>Berlin</settlement> <institution key="RISM">D-B</institution> <repository>Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz</repository> <collection>Musikabteilung</collection> <idno type="signatur">MA Ep. 112.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1832-03-10-03" type="letter" xml:id="title_214ce693-d1c7-49d3-8cbb-51fdcd00f9eb">Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Hensel in Berlin; Paris, 10. März 1832</title> <incipit>Ich habe Dir hiemit einen officiellen Brief zu schreiben, und falle in medias res; da lasse ich manches, z. B. Dein neues Bild, vor dem Du eben auf der Leiter stehst und so fortmalst, unbesprochen,</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>2 beschr. S.; Adresse. – Der Brief wurde offensichtlich in den Brief gleichen Datums an die Familie (Nr. 514) eingelegt.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1832-03-10" xml:id="date_a6f0aff0-6381-44fb-8b64-c89f0bb38630">10. März 1832</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_7a143946-1214-49b0-9b31-c115cc2c1423">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_6ba3e14e-9679-464a-9caa-1094d31500b2"> <settlement key="STM0100105">Paris</settlement> <country>Frankreich</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0111899" resp="receiver" xml:id="persName_e2b52ee4-4bae-4617-bd05-e5e9812b60d2">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_de73edb9-e040-4db2-a358-0863894d2eef"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_f2593da1-5a58-4ffa-b2e4-d838915bed10"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Herrn W. <hi n="1" rend="underline">Hensel</hi></addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">Eigenhändig</hi></addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_25e0adb6-2a19-4b0b-89ad-33a12f015527"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Paris d. <date cert="high" when="1832-03-10" xml:id="date_72f6806b-d5b4-4eb4-a60d-1c8c867dd2e1">10<hi rend="superscript">ten</hi> März</date>.</dateline><salute rend="left">Lieber Hensel</salute><p style="paragraph_without_indent">Ich habe Dir hiemit einen officiellen Brief zu schreiben, und falle in medias res; da lasse ich manches, z. B. <title xml:id="title_383dc1bf-cbfa-46f9-9d3f-b56d247fe0bc">Dein neues Bild<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109167" style="hidden" type="art">Christus vor Pilatus (Ölgemälde 1834)</name></title>, vor dem Du eben auf der Leiter stehst und so fortmalst, unbesprochen, und spare es aufs Sehen auf, das hoffentlich bald kommen soll.</p><p>Über <persName xml:id="persName_551c0c31-2797-4ca6-bb2a-646f27e837a9">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> habe ich Dir einiges zu sagen, lies den Brief nur für Dich durch, theile ihn dann <persName xml:id="persName_1f095010-4872-4339-88f8-bb5594357f79">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> (falls er es will) mit, und laß Dir dann von ihm sagen, wie und wo Du den Brief brauchen sollst. </p><p>Ich bin nämlich veranlaßt gegen irgend jemand einmal auszusprechen, was ich von <persName xml:id="persName_092c13e9-081e-4965-a78d-2f1ce79d9943">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> als Musiker denke, und es ist mir lieb, es hinzuschreiben, damit ich es vorausgesagt habe, was später eintrifft. Dir sage ich es, damit Du es bis auf Weiteres für Dich behältst und niemanden zeigst, als denen die es verstehn, besonders aber damit es da sei in den Fällen, wo für <persName xml:id="persName_3687fb3e-ce8f-4ce9-ad85-aa4a174aadf2">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> von irgend einem, auch nur dem geringsten Nutzen sein könnte, wenn ein andrer Musiker hintritt und sagt: ich bin mit ihm Wort für Wort einverstanden. Denn er möchte es bei den vielen Anfeindungen, womit ihm die Berliner Musiker entgegenkommen irgend einmal brauchen, und so will ich es hiemit gesagt haben, daß ich vertreten will, was er in unsrer Kunst thut, so wie er es für mich vertreten wird. Ich will einer der ersten gewesen sein, die gesagt haben, daß er ein wahrer, ächter Musiker und ein Künstler sei, und daß ich denke, alle Leute werden es über kurz oder lang einsehen, wie ich heute. Daß ich sein Freund bin, will ich dabei außer Augen gesetzt haben, soviel das möglich ist, und kann es auch sicher, denn ich bin mit einigen seiner Werke nicht einverstanden gewesen, ohne mich von alle dem blenden zu lassen, was ich von ihm schon kannte und wußte; in allen aber waren Andeutungen, und in den meisten die klarsten Beweise davon, daß er ein Musiker ist, und seinen Weg gehen wird, uns allen und dem Lande zur Freude und Ehre.</p><p>Wenn das die Leute nicht wissen und sehen, so ists ihre Schuld, ich glaube es so und sehe der Erfüllung froh entgegen.</p><p>Das habe ich einmal aussprechen wollen, <seg type="closer" xml:id="seg_2d8f618b-f6b2-4256-afcb-6d31e614e8ec">und nun lebwohl.</seg></p><signed rend="right">Felix Mendelssohn Bartholdy.</signed></div></body> </text></TEI>