fmb-1832-03-02-01
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Paris, 2. März 1832
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
So eben erhalte ich Euern Brief vom 23sten, und eile Dir, liebe in Deinem Namen eine Stelle für
Folgendes bitte ich Dich an ten Concert, Sonntag über 14 Tage Statt finden. Jetzt thut es mir aber leid, daß ich von einem Concerte für eigne Rechnung abgegangen bin, da ich mir am Ende doch Geld damit verdient hätte, und das wäre recht gewesen; ich fürchte aber es wird jetzt zu spät sein.
Paris d. 2 März. 32. So eben erhalte ich Euern Brief vom 23sten, und eile Dir, liebe Mutter, auf den mir darin ertheilten Auftrag zu antworten. Es ist der Fall eingetreten, in dem es wohl am schwersten für mich zu handeln sein muß, nämlich daß Vaters Befehle und die Deinigen nicht übereinstimmen. Vater schreibt mir „ich würde Paul wohl ohne Schwierigkeit in Paris unterbringen können, allein ich bin überzeugt, daß in diesem Jahre noch die Cholera dort eindringt, & ce serait alors à recommencer: Ich habe ihm gestern geschrieben, wenn er die Cholera fürchte, möge er über Paris oder Holland, was sich am leichtesten machen ließe, herkommen, wenn er aber ruhig wäre und Pflichten zu erfüllen hätte, oder eine gute Anstellung finden könnte, so hätte ich auch Nichts dagegen wenn er bliebe etc Setze Dich in Correspondenz mit ihm, damit ihr, wenn er über Paris zurückkommen will, die Reise gemeinschaftlich machen könnt. “ Du schreibst mir darauf ich möge bei Foulds in Deinem Namen eine Stelle für Paul nachsuchen, und sagst es würde gewiß auch Vater erwünscht sein. Ich würde in jedem andern Fall noch zweifelhafter gewesen sein, was ich zu thun hätte, da ich aber Deinen Auftrag dennoch nicht so wie Du ihn mir giebst wohl hätte ausführen können, so hoffe ich, Du verzeihst mir wenn ich ihn wenigstens um einige Tage aufschiebe. Denn in Deinem Namen hätte ich wohl weder mit Leo noch mit Fould über die Sache sprechen können, dies hätte ich wohl überall, und namentlich bei diesen beiden Herrn die mit Vater in so naher Verbindung stehen oder gestanden haben, nur in Vaters Namen thun dürfen. Auch ist es eine wahre Geschäftssache und ich wüßte nicht, womit ich es hätte motiviren können, daß ich meinen Auftrag nicht von Vater, in dessen Fach es doch eingreift, sondern von Dir erhalten hätte; da mir endlich Vater ausdrücklich schreibt er wünsche ihn nicht in Paris zu sehen, der herannahenden Cholera wegen, so wirst Du mir gewiß nicht zürnen, wenn ich zuerst noch einen Brief von Dir und Vater, auch eine Antwort von Paul aus London abwarte, ehe ich den entscheidenden Schritt thue, den Du verlangst. Ich schreibe heute an Paul, und werde inzwischen auch wohl noch von Euch hören. Folgendes bitte ich Dich an Vater mitzutheilen, als Antwort auf seinen Brief: im Falle die Cholera in London Fortschritte machen sollte, so daß irgend Gefahr oder Bedenklichkeit da wäre, hinüberzugehen, so würde ich natürlich nicht ohne dringende Nothwendigkeit hinreisen, so wie ich denn überhaupt, bis dahin noch auf meine vorigen Briefe und auf diesen Antwort von Euch erhalten und danach thun kann, wenn wir wissen, welche Gestalt die Sache dort annimmt. Bleibt sie aber so gefahrlos, wie sie bisjetzt dort ist, und wie Ihr auch nun zu Eurer Beruhigung gelesen haben werdet, oder hört sie gar bis gegen Ende März ganz auf, wie die Leute hoffen, ich aber kaum glaube, so kann ich nicht läugnen, daß ich sehr gern die Reise dahin noch machen möchte. Und zwar um Geld dort zu verdienen, damit ich mich auch darin versucht hätte, ehe ich zu Euch zurückkomme. Ich würde Dich dann bitten, lieber Vater, mir zu erlauben meinen Aufenthalt dort selbst zu bestreiten, was mir mit einem Concerte und einigen neuen Drucksachen nicht schwer fallen kann, so daß die Cholera dann Deine einzige Bedenklichkeit bliebe, und auch die scheint wirklich nach Klingemanns Brief und nach allen Zeitungen so gut als gehoben zu sein. Sehr leid thut es mir aber, Deinen Brief nicht 2 Tage früher erhalten zu haben; ich habe gerade mit Habeneck ein langes Gespräch gehabt (er nimmt sich so freundlich und aufrichtig gegen mich, wie ich es nur wünschen konnte) und er hat mir abgerathen, hier ein Concert für eigne Rechnung zu geben, es sey mit unglaublichen Schwierigkeiten verknüpft, ich könne den Saal vor Ende der Conserv: Concerte (Ende April) nicht bekommen, Sänger seien gar nicht zu haben, und da mit alle dem die Kosten immer sehr hoch sind, so sey eine große Einnahme nicht gewiß; er bot mir an, eins der Conservatoire Concerte so anzuordnen, als ob ich es sey, der es gäbe, nämlich daß ich zweimal drin spiele, und daß eine Sinfonie von mir aufgeführt würde. Da mir nun alle meine Freunde dasselbe gesagt haben, und mir riethen, wegen ein Paar 100 fr. nicht meinen ganzen übrigen Aufenthalt hier mit dem Concerte zu verbringen, so nahm ich das Anerbieten mit vieler Freude an, da es für mich dasselbe Resultat hatte, und ganz ohne Mühe und Unannehmlichkeiten war. Wenn das Comité damit einverstanden ist, denn es ist eine Sache, die noch nicht vorgekommen ist, so würde es wahrscheinlich im 4ten Concert, Sonntag über 14 Tage Statt finden. Jetzt thut es mir aber leid, daß ich von einem Concerte für eigne Rechnung abgegangen bin, da ich mir am Ende doch Geld damit verdient hätte, und das wäre recht gewesen; ich fürchte aber es wird jetzt zu spät sein. Lebt mir alle wohl und haltet Euch froh und glücklich. F.
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