]> Brief: fmb-1832-02-29-01

fmb-1832-02-29-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Stuttgart <lb></lb>Paris, 29. Februar 1832 Ich habe Dir lange nicht schreiben können, und komme auch heute nur ganz im Fluge dazu, nimm es mir nicht übel. Nicht der Trouble von Paris wie Du sagst, ist an meinem Stillschweigen Schuld, sondern Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 2, 510

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Nachl. 7,30/1,9. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Stuttgart; Paris, 29. Februar 1832 Ich habe Dir lange nicht schreiben können, und komme auch heute nur ganz im Fluge dazu, nimm es mir nicht übel. Nicht der Trouble von Paris wie Du sagst, ist an meinem Stillschweigen Schuld, sondern

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Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

29. Februar 1832 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Paris Frankreich Hauser, Franz (František) (1794-1870) Stuttgart Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Paris d 29 Febr. 1832.Lieber Hauser!

Ich habe Dir lange nicht schreiben können, und komme auch heute nur ganz im Fluge dazu, nimm es mir nicht übel. Nicht der Trouble von Paris wie Du sagst, ist an meinem Stillschweigen Schuld, sondern die Stimmung, in die ich seit einiger Zeit versetzt bin, und die mir das Briefschreiben unmöglich macht, namentlich wenn ich z. B. Dir oder SchelbleSchelble, Johann Nepomuk (1789-1837), oder sonst so Jemand schreiben soll, und weiter nichts zu sagen weiß, als wären wir noch zusammen, und wäre es noch Herbst. Das ist aber nichts Neues, und lustiges Neues hab ich wenig zu melden, denn seit dem Verluste meines lieben Freundes RietzRietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832) ist es mir als wäre die Vergangenheit erst recht wirklich vergangen. Außerdem habe ich hier in Paris noch den Tod zweyer lieben FreundinnenPeters, Ulrike Maria Wilhelmina (1807-1832)Mendelsohn, Eva (?-1831) meiner SchwesternMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847), die unsern Kreis erweiterten, erfahren müssen, so daß mir, der ich bis dahin keinen solchen Verlust erlebt hatte, jetzt in einem halben Jahre 6 nahe stehende PersonenBeer, Ludwig (1821-1831)Mendelssohn, Henriette Maria (Jette) (1775-1831)Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831)Mendelsohn, Eva (?-1831)Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)Peters, Ulrike Maria Wilhelmina (1807-1832) verloren sind; das macht denken, und wenn man sich auch an die übrig Bleibenden desto näher stellt, so weiß man doch im Anfang wenig Erfreuliches zu sagen. Nimm mir mein Stillschweigen nicht übel, Alter, nimm mich wie ich bin, Du weißt daß ich mich nicht ändere, wenn ich auch anders geworden bin. Wann sehen wir uns wieder?

In den ersten Tagen meiner Ankunft hier schrieb ich Deinetwegen nach England, und sagte SmartSmart, Sir George Thomas (1776-1867) von Dir, was er zu wissen brauchte, und was wahr ist, schrieb ihm, er oder Monk MaisonMason, Thomas Monck (1803-?) möchten sich nur gradezu an Dich unter der und der Adresse wenden, oder möchten mir es schreiben, und ich würde Dich dann benachrichtigen. Hierauf ließ mir SmartSmart, Sir George Thomas (1776-1867) durch meinen BruderMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) sagen, er sey mir sehr dankbar für meine Nachricht, und weiter hab ich nichts seitdem gehört. SchlesingerSchlesinger, Moritz Adolf (Maurice) (vorh. Mora Abraham) (1798-1871) war ein paar Tage, eh ich Deinen Brief bekam, nach London abgereist, ich wollte seine Rückkehr abwarten, aber sie verzögert sich immer, und er ist noch immer nicht wieder da. So hab ich also vor einigen Tagen noch einmal hingeschrieben, und mir von SmartSmart, Sir George Thomas (1776-1867) bestimmten Bescheid erbeten, wie es damit werden soll. Wenn Du aber nicht schon einen Brief von ihnen erhalten hast, so zweifle ich fast, ob etwas daraus werden kann, da die Opern schon seit einigen Wochen angefangen haben. Indeß kann man es nicht wissen, und sobald ich aus London Antwort erhalte, theile ich sie Dir sogleich mit. Nimm mir den trocknen Geschäftsbrief nicht für ungut, mir ist trocken und geschäftsmäßig zu Muth, und die belebten Amusements von Paris zerstreuen mich wenig. Erfreue mich bald wieder durch ein paar Worte, und laß mich wissen, wie Du lebst, wie es den Deinigen geht, wo Du hindenkst, und wo wir uns einmal wieder treffen können. Dann läßt Du mich von Tische von einem hübschen Mädchen wegrufen, und das soll mich freuen; aber noch sind wir nicht so weit. Den Operntext<name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109449" style="hidden" type="dramatic_work">Der Sturm (Libretto)</name> hab ich noch nicht, aber ich bekomme ihn im Mai. Ans Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_6v4gqer5-hc0n-4url-2qqe-yrk9ud4mmvke"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> denk ich stark. Leb mir wohl und grüß herzlich alle die Deinigen

FMB.
            Paris d 29 Febr. 1832. Lieber Hauser!
Ich habe Dir lange nicht schreiben können, und komme auch heute nur ganz im Fluge dazu, nimm es mir nicht übel. Nicht der Trouble von Paris wie Du sagst, ist an meinem Stillschweigen Schuld, sondern die Stimmung, in die ich seit einiger Zeit versetzt bin, und die mir das Briefschreiben unmöglich macht, namentlich wenn ich z. B. Dir oder Schelble, oder sonst so Jemand schreiben soll, und weiter nichts zu sagen weiß, als wären wir noch zusammen, und wäre es noch Herbst. Das ist aber nichts Neues, und lustiges Neues hab ich wenig zu melden, denn seit dem Verluste meines lieben Freundes Rietz ist es mir als wäre die Vergangenheit erst recht wirklich vergangen. Außerdem habe ich hier in Paris noch den Tod zweyer lieben Freundinnen meiner Schwestern, die unsern Kreis erweiterten, erfahren müssen, so daß mir, der ich bis dahin keinen solchen Verlust erlebt hatte, jetzt in einem halben Jahre 6 nahe stehende Personen verloren sind; das macht denken, und wenn man sich auch an die übrig Bleibenden desto näher stellt, so weiß man doch im Anfang wenig Erfreuliches zu sagen. Nimm mir mein Stillschweigen nicht übel, Alter, nimm mich wie ich bin, Du weißt daß ich mich nicht ändere, wenn ich auch anders geworden bin. Wann sehen wir uns wieder?
In den ersten Tagen meiner Ankunft hier schrieb ich Deinetwegen nach England, und sagte Smart von Dir, was er zu wissen brauchte, und was wahr ist, schrieb ihm, er oder Monk Maison möchten sich nur gradezu an Dich unter der und der Adresse wenden, oder möchten mir es schreiben, und ich würde Dich dann benachrichtigen. Hierauf ließ mir Smart durch meinen Bruder sagen, er sey mir sehr dankbar für meine Nachricht, und weiter hab ich nichts seitdem gehört. Schlesinger war ein paar Tage, eh ich Deinen Brief bekam, nach London abgereist, ich wollte seine Rückkehr abwarten, aber sie verzögert sich immer, und er ist noch immer nicht wieder da. So hab ich also vor einigen Tagen noch einmal hingeschrieben, und mir von Smart bestimmten Bescheid erbeten, wie es damit werden soll. Wenn Du aber nicht schon einen Brief von ihnen erhalten hast, so zweifle ich fast, ob etwas daraus werden kann, da die Opern schon seit einigen Wochen angefangen haben. Indeß kann man es nicht wissen, und sobald ich aus London Antwort erhalte, theile ich sie Dir sogleich mit. Nimm mir den trocknen Geschäftsbrief nicht für ungut, mir ist trocken und geschäftsmäßig zu Muth, und die belebten Amusements von Paris zerstreuen mich wenig. Erfreue mich bald wieder durch ein paar Worte, und laß mich wissen, wie Du lebst, wie es den Deinigen geht, wo Du hindenkst, und wo wir uns einmal wieder treffen können. Dann läßt Du mich von Tische von einem hübschen Mädchen wegrufen, und das soll mich freuen; aber noch sind wir nicht so weit. Den Operntext hab ich noch nicht, aber ich bekomme ihn im Mai. Ans Oratorium denk ich stark. Leb mir wohl und grüß herzlich alle die Deinigen
FMB.          
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