fmb-1832-02-13-01
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Paris, 13. Februar 1832
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
tenFebr. 1832
Eben erhalte ich Euern freundlichen Brief vom 4ten mit
Noch muß ich für den vorigen Brief danken, der mich sehr erfreut hat, und da muß ich wieder Dir, lieber
tenConcert wäre, weil ich am 26
stenfür die Armen spielen soll (irgend einen Weber) am 27
stenim Concert bei
P. S. Ich soll auf Alles antworten, also sag’ ich Dir o
Paris den 13ten Febr. 1832. Eben erhalte ich Euern freundlichen Brief vom 4ten mit dem lieben Duett von Fanny, ich danke Dir tausendmal, mein Schwesterlein, daß Du so schöne Sachen schreibst und mich damit so freust; Beckchen hat Recht, es ist wer weiß wie süß und thut den Leuten in der Fremde wohl. Auch weiß ich nun was heut für ein Festtag ist, und gratulire Ihnen, lieber Herr Professor, aus Herzensgrunde; Sie werden wohl fröhlich sein, und nicht der Theilnehmenden entbehren, wie hier ehemals; daß ich meinen Geburtstag hier nicht vergnügt gefeiert habe, werden Sie schon wissen. Da jeder Tag ein Geburtstag ist, so ist es einerley, aber ich gratulire doch, und finde es hübsch, daß ich heut zu Ihrem Feste ein so liebes Geschenk bekommen habe. Noch muß ich für den vorigen Brief danken, der mich sehr erfreut hat, und da muß ich wieder Dir, lieber Vater, Glückwünschen zur Fortsetzung Deines Amts und der wiederholten Wahl und Anerkennung Deiner Mitbürger. Wenn es Dir auch zuweilen wenig Freude machen mag, so ist doch gewiß auch Dir so ein Beweis von Vertrauen nicht gleichgültig, und die freundlichen Zeilen, die Du mir mitgesandt zeigen, daß Du darüber vergnügt und mir gut bist, und mehr brauche ich nicht zu sehen, als das. Tausend Dank für Alles Gute und Liebe, was Du mir sagst und wünschest. – Rodrigues, den Vater, habe ich einigemal gesehn, er ist keinesweges St. Simonianer und die Apostelschaft seines Sohns und seiner Tochter, die vor einigen Tagen den St. Simonianischen Prediger Baud geheirathet hat, und zwar blos durch juristische Trauung, nicht mit Kirche, Orgel, Einsegnung und dergleichen veraltetem Zeug, scheint ihm wenig Freude zu machen. Ed. Rodrigues sehe ich nicht, ich habe versäumt ihm Visite zu machen, und da er sehr viel musikalische Soiréen giebt, vor denen ich mich soviel als möglich verkrieche, weil sie langweilig sind, so begegnen wir uns nur hie und da in Concerten oder Gesellschaften, er ist sehr freundlich mit mir und frägt jedesmal nach Dir und Deinem Wohlergehn. Was die Trios aus Robert-le-Diable betrifft, so ist es wirklich ein ganz komisches Misverständniß, denn da ich gerade schrieb, ich wolle Trios componiren, so ist natürlich daß Fanny glaubte, es würden Pot-pourris herauskommen. Die Sache ist aber so: es hat sich ein Verleger hier bei mir 3 Trios bestellt, und da er sie gut bezahlen will, so nahm ichs an, und will mich auch dran machen; das hörte Schlesinger, der immer Alles gern nachmacht und Andern vorweg nimmt, und da bestellte er gleich auch Trios bei mir, und da er mir wegen Robert-le-Diable eben eine Klatscherei gemacht hatte, wegen derer ich ihm etwas auf den Leib gefahren war, so meinte er, ich möge doch einige Melodien aus dieser Oper hineinflechten. Ich sagte also, wenn ich mit meinen übrigen Arbeiten, deren ich jetzt sehr viel vorhätte, fertig wäre, so wolle ich einmal sehen; und das nimmt solch ein Mensch für eine Bejahung und schreibt es nach Berlin. Er ist wirklich beinahe noch unangenehmer als sein Ruf hier, und das will viel sagen. – Was Paul mit der Kluft zwischen uns meint, begreife ich ebenso wenig, als Du liebe Mutter, vielleicht meint er aber gar nichts damit und es ist blos eine Redensart mit der er den pas de Calais bezeichnet, der jetzt zwischen uns ist; wenigstens haben wir uns seit ich hier bin einige so brüderliche Briefe geschrieben, daß ich von keiner andern Kluft etwas weiß. Übrigens lebe ich hier jetzt sehr angenehm und still; zu Gesellschaften treibt mich jetzt weder meine Stimmung noch das Vergnügen, das sie darbieten, sie sind hier wie überall trocken und nicht fördernd, und wegen der späten Stunden doppelte Zeit kostend. Dagegen versäume ich nicht, wo es gute Musik giebt; über das erste Concert des Conservatoire schreib’ ich an Zelter das Nähere. Die Leute spielen aber ganz vortrefflich und so gebildet, daß es eine Freude ist; sie haben selbst Lust daran, nehmen sich jeder die größte Mühe, der Chef ist ein tüchtiger, gewandter Musiker, da muß es gut zusammen gehen. Morgen wird mein amoll Quartett öffentlich gespielt; Cherubini sagt von Beethovens neuer Musik ça me fait éternuer, und so glaube ich das ganze Publikum wird morgen Abend niesen. Die Spieler sind Baillot, Sauzay, Urhan, und Norblin, die besten hier. Ich schreibe nun mein Ottett für den Druck ab, weil ich mehreres ändere und die Stimmen nicht anrühren und verändern will, ich bin neugierig was die Franzosen dazu sagen werden. Von Breitkopf habe ich einen charmanten Brief bekommen, die Leute sind so höflich, wie man sichs nur wünschen kann, so denke ich, es wird spätestens zu Ostern erscheinen, der Sommernachtstraum zu Pfingsten, und inzwischen die Lieder und ein Trio . Meine amoll Ouvertüre ist fertig, sie stellt schlechtes Wetter vor. Eine Einleitung, in der es thaut und Frühling wird, ist auch vor ein Paar Tagen beendigt, und so habe ich denn die Bogen der Walpurgisnacht gezählt, die 7 Nummern noch ein wenig ausgeputzt, und dann getrost unter Mailand im July, Paris im Februar hingemalt. Ich denke, es soll Euch gefallen. Vor allen Dingen muß ich jetzt ein Adagio für mein Quintett machen, die Spieler schreien darnach, und ich finde sie haben Recht. Ich wollte Ihr könntet einmal eine Probe meines SommerNsTr. s im Conserv: hören, sie spielen es wunderhübsch; es ist noch nicht gewiß, ob es schon nächsten Sonntag losgelassen wird, es sind nur noch zwei Proben bis dahin, und zweimal ist es erst gespielt worden (Sagt dies doch dem Berliner Orchester) aber ich denke es wird gehn und es wäre mir lieb, wenn es Sonntag und nicht im 3ten Concert wäre, weil ich am 26sten für die Armen spielen soll (irgend einen Weber) am 27sten im Concert bei Erard (mein Münchener Concert ) und sonst noch, und weil ich gern zuerst im Conservat: aufträte. Ich werde auch in dem Conserv. spielen, und zwar wollen die Herren gern eine Claviersonate von Beethoven, es wäre toll, aber ich stimme für sein gdur Concert das hier kein Mensch kennt. Am meisten freue ich mich aber auf die dmoll Sinfonie, die sie nächste Woche vornehmen; das hätte ich mir nicht träumen lassen, daß ich die in Paris zuerst hören sollte. Außerdem gehe ich oft in die Theater und sehe die große Gewandheit, den Verstand, und die unglaubliche Sittenlosigkeit, die sie darin verbrauchen, ins Gymnase darf keine Dame eigentlich gehn; sie gehn aber doch hin. Wenn Ihr nun nehmt, daß ich Notre Dame lese, daß ich zum erstenmale Goethes Tasso lese, daß ich Mittags immer bei meinen Bekannten hier oder dort esse, und nach 3 das liebe schöne Frühlingswetter benutze, um spazieren zu gehn, hie und da eine Visite zu machen, und in den prachtvollen Tuilerien die bunten Herrn und Damen zu sehen, so habt Ihr meinen Pariser Tag. Nun lebt mir wohl. F. P. S. Ich soll auf Alles antworten, also sag’ ich Dir o Beckchen, daß ich Hrn Pankow nicht kenne.
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Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1832-02-13" xml:id="date_f0a1d6a4-89d0-4e65-8037-4ac7f1395a5c">13. 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Tausend Dank für Alles Gute und Liebe, was Du mir sagst und wünschest. – <persName xml:id="persName_05d33922-30d1-4d60-93e3-6ea0e9a8bf9a">Rodrigues<name key="PSN0114256" style="hidden">Rodrigues-Henriques, Jean Isaac Jacob (1771-1846)</name></persName>, den Vater, habe ich einigemal gesehn, er ist keinesweges St. Simonianer und die Apostelschaft <persName xml:id="persName_aa62c7bb-a127-4ab3-a2cb-43ec3a0858b2">seines Sohns<name key="PSN0114254" style="hidden">Rodrigues (Rodrigues-Henriques), Benjamin Olinde (1794-1851)</name></persName> und <persName xml:id="persName_db66f1ce-54fb-4c85-8bed-8a17756c5e8a">seiner Tochter<name key="PSN0109689" style="hidden">Baud, Rebecca Mélanie (1809-1874)</name></persName>, die vor einigen Tagen den <persName xml:id="persName_12ee8bc6-9132-4eea-9e79-6255dd5914a2">St. Simonianischen Prediger Baud<name key="PSN0109688" style="hidden">Baud, Charles Henri Eugène (1806-1862)</name></persName> geheirathet hat, und zwar blos durch juristische Trauung, nicht mit Kirche, Orgel, Einsegnung und dergleichen veraltetem Zeug, scheint ihm wenig Freude zu machen. <persName xml:id="persName_926fa764-a881-495f-8b26-c9b39fd4d006">Ed. 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Übrigens lebe ich hier jetzt sehr angenehm und still; zu Gesellschaften treibt mich jetzt weder meine Stimmung noch das Vergnügen, das sie darbieten, sie sind hier wie überall trocken und nicht fördernd, und wegen der späten Stunden doppelte Zeit kostend. Dagegen versäume ich nicht, wo es gute Musik giebt; über das erste Concert des <placeName xml:id="placeName_357dff30-3d19-46d1-b55e-c2fbc49edd1e">Conservatoire<name key="NST0100349" style="hidden" subtype="" type="institution">Conservatoire de Musique</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> schreib’ ich an <persName xml:id="persName_2584ee5a-1eee-4b38-9ba4-01ae1618abe5">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> das Nähere. Die Leute spielen aber ganz vortrefflich und so gebildet, daß es eine Freude ist; sie haben selbst Lust daran, nehmen sich jeder die größte Mühe, der <persName xml:id="persName_ca1cb48d-285a-4e71-b24a-7de5ccf6b798">Chef<name key="PSN0111647" style="hidden">Habeneck, François-Antoine (1781-1849)</name></persName> ist ein tüchtiger, gewandter Musiker, da muß es gut zusammen gehen. Morgen wird <title xml:id="title_e5ba4977-3bde-40c8-b942-9617e1c5ff24">mein amoll Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jntcbutk-bppm-d97w-1hyo-k6b0lq61fubj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title> öffentlich gespielt; <persName xml:id="persName_295b08d9-0cef-491f-b84c-ba583020f0e4">Cherubini<name key="PSN0110361" style="hidden">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name></persName> sagt von <persName xml:id="persName_4b145747-944e-4183-bcab-c926512c5b00">Beethovens<name key="PSN0109771" style="hidden">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName> neuer Musik ça me fait éternuer, und so glaube ich das ganze Publikum wird morgen Abend niesen. Die Spieler sind <persName xml:id="persName_3c95463b-33e5-40c5-b8ef-f4221a491dea">Baillot<name key="PSN0109640" style="hidden">Baillot, Pierre Marie François de Sales (1771-1842)</name></persName>, <persName xml:id="persName_8d066835-d5a5-4ef4-b7db-c411cbc7331b">Sauzay<name key="PSN0114478" style="hidden">Sauzay, Charles Eugène (1809-1901)</name></persName>, <persName xml:id="persName_4f82aec8-ba91-4963-9cec-030cad9fab12">Urhan<name key="PSN0115431" style="hidden">Urhan, Chrétien (eigtl. Christian Urhahn) (1790-1845)</name></persName>, und <persName xml:id="persName_d63ccd3a-7f76-466b-87f7-156dbd9cf5f1">Norblin<name key="PSN0113614" style="hidden">Norblin (de la Gourdaine), Louis Pierre Martin (1781-1854)</name></persName>, die besten hier. Ich schreibe nun <title xml:id="title_7ff9d691-5b65-42ae-b893-11391e97f08c">mein Ottett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_6oxudhz4-rj4q-qych-mexd-4t66watrt5cl"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100391" style="hidden">Oktett Es-Dur für vier Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli, 15. Oktober 1825<idno type="MWV">R 20</idno><idno type="op">20</idno></name></title> für den Druck ab, weil ich mehreres ändere und die Stimmen nicht anrühren und verändern will, ich bin neugierig was die Franzosen dazu sagen werden. Von <persName xml:id="persName_aa1d488d-05d0-4bed-884b-8fcb7e31e75c">Breitkopf<name key="PSN0110112" style="hidden">Breitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName> habe ich einen charmanten Brief bekommen, die Leute sind so höflich, wie man sichs nur wünschen kann, so denke ich, es wird spätestens zu Ostern erscheinen, der <title xml:id="title_3c5f09c2-1232-4904-a2dc-f23b94048780">Sommernachtstraum<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_efsigjia-moye-npaw-ppsu-zhd0bcl1zph0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> zu Pfingsten, und inzwischen <title xml:id="title_7de9194a-ebb3-4a7f-b4f0-ca51c9c256dd">die Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gr0vzdn7-oamg-bqfg-t5py-zr3jw2uwdctu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100622" style="hidden">Sechs Gesänge für eine Singstimme und Klavier, 1833; enthält MWV K 56, K 63, K 72, K 70, K 71 und K 65<idno type="MWV">SD 6</idno><idno type="op">19a</idno></name></title> und ein <title xml:id="title_570349f7-99cb-4e1d-b73b-28266ccbe84d">Trio<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nwnbmfey-huu7-cnxr-qtje-rt4iabzzidiy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="works_not_executed" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100707" style="hidden">Klaviertrios<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title>. <title xml:id="title_91fa94d7-f355-42d7-bcfa-820422d8a6f0">Meine amoll Ouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_n9405nr1-c3fr-bnak-lvlv-kt6ytujre8iz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100172" style="hidden">Die erste Walpurgisnacht, Ballade für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1830] bis 13. Februar 1832; Herbst 1840 bis Dezember 1842; 15. Juli 1843<idno type="MWV">D 3</idno><idno type="op">60</idno></name></title> ist fertig, sie stellt schlechtes Wetter vor. Eine Einleitung, in der es thaut und Frühling wird, ist auch vor ein Paar Tagen beendigt, und so habe ich denn die Bogen der Walpurgisnacht gezählt, die 7 Nummern noch ein wenig ausgeputzt, und dann getrost unter Mailand im July, Paris im Februar hingemalt. Ich denke, es soll Euch gefallen. Vor allen Dingen muß ich jetzt ein Adagio für <title xml:id="title_de123869-591c-43fa-988e-657d669b70ac">mein Quintett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_irl1ubw5-tn5q-806e-mtml-8lytayxmzcvh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100392" style="hidden">Quintett A-Dur für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello, April bis 31. Mai 1826<idno type="MWV">R 21</idno><idno type="op">18</idno></name></title> machen, die Spieler schreien darnach, und ich finde sie haben Recht. Ich wollte Ihr könntet einmal eine <title xml:id="title_56a808a3-b67f-4a1a-801c-3fb6cab96b0b">Probe meines SommerNsTr.s<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cogkgklz-2ykb-qbg9-vcbn-ldwfngyq4wba"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> im <placeName xml:id="placeName_c6c62cb8-da87-466f-8abe-9564a8e89473">Conserv:<name key="NST0100349" style="hidden" subtype="" type="institution">Conservatoire de Musique</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> hören, sie spielen es wunderhübsch; es ist noch nicht gewiß, ob es schon nächsten Sonntag losgelassen wird, es sind nur noch zwei Proben bis dahin, und zweimal ist es erst gespielt worden (Sagt dies doch dem <placeName xml:id="placeName_f0000f4c-a3bf-4fad-97ee-1d6429577a54">Berliner Orchester<name key="NST0100406" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliche Hofkapelle</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>) aber ich denke es wird gehn und es wäre mir lieb, wenn es Sonntag und nicht im 3<hi rend="superscript">ten</hi> Concert wäre, weil ich am 26<hi rend="superscript">sten</hi> für die Armen spielen soll (irgend einen Weber) am 27<hi rend="superscript">sten</hi> im Concert bei <persName xml:id="persName_c0b8ff8a-1130-42b5-8246-ddedfdbb1bb3">Erard<name key="PSN0110924" style="hidden">Érard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855)</name></persName> (<title xml:id="title_51c8deb0-af4f-457b-afc0-61cd5a508721">mein Münchener Concert<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_f0xjwzzx-ro8d-wpfo-hcqq-jmm4jgrtukdn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100349" style="hidden">Konzert Nr. 1 g-Moll für Klavier und Orchester bzw. Streichorchester, [November 1830 bis Oktober 1831]<idno type="MWV">O 7</idno><idno type="op">25</idno></name></title>) und sonst noch, und weil ich gern zuerst im <placeName xml:id="placeName_8d546ca4-5f82-4568-ab5f-07c14c257ed0">Conservat:<name key="NST0100349" style="hidden" subtype="" type="institution">Conservatoire de Musique</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> aufträte. Ich werde auch in dem <placeName xml:id="placeName_422b3ab7-f5a5-4339-9d93-a7adb23cf150">Conserv<name key="NST0100349" style="hidden" subtype="" type="institution">Conservatoire de Musique</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName>. spielen, und zwar wollen die Herren gern eine Claviersonate von <persName xml:id="persName_b2aab98b-164d-4db6-8408-08360faff361">Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName>, es wäre toll, aber ich stimme für <title xml:id="title_679b4336-cf94-474a-8494-8c2096f446f8">sein gdur Concert<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108017" style="hidden" type="music">4. Klavierkonzert G-Dur, op. 58</name></title> das hier kein Mensch kennt. Am meisten freue ich mich aber auf die <title xml:id="title_0e516447-4a14-4da6-a4f7-f8a4ad41f72d">dmoll Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_v1dr0vhu-gigo-ptyl-i66k-ljeqznfxsl7q"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name></title>, die sie nächste Woche vornehmen; das hätte ich mir nicht träumen lassen, daß ich die in Paris zuerst hören sollte. Außerdem gehe ich oft in die Theater und sehe die große Gewandheit, den Verstand, und die unglaubliche Sittenlosigkeit, die sie darin verbrauchen, ins <placeName xml:id="placeName_a12570d4-7cc2-4c61-a595-32d6d6ac2728">Gymnase<name key="NST0100405" style="hidden" subtype="" type="institution">Gymnase dramatique</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> darf keine Dame eigentlich gehn; sie gehn aber doch hin. Wenn Ihr nun nehmt, daß ich <title xml:id="title_938e8958-ef08-45aa-b391-30150bd580f2">Notre Dame<name key="PSN0112135" style="hidden" type="author">Hugo, Victor Marie (1802-1885)</name><name key="CRT0109399" style="hidden" type="literature">Notre-Dame de Paris</name></title> lese, daß ich zum erstenmale <title xml:id="title_8075ddfe-9a29-4fd3-b9ca-552b9f913b45">Goethes Tasso<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108851" style="hidden" type="dramatic_work">Torquato Tasso</name></title> lese, daß ich Mittags immer bei meinen Bekannten hier oder dort esse, und nach 3 das liebe schöne Frühlingswetter benutze, um spazieren zu gehn, hie und da eine Visite zu machen, und in den prachtvollen <placeName xml:id="placeName_7c5be182-6d0f-4c3a-a4cb-2a403212d35d">Tuilerien<name key="SGH0103281" style="hidden" subtype="" type="sight">Tuilerien</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> die bunten Herrn und Damen zu sehen, so habt Ihr meinen Pariser Tag. <seg type="closer" xml:id="seg_563ad110-fffa-44fb-8093-b6e05c44a615">Nun lebt mir wohl.</seg></p><signed rend="right">F.</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_789305f5-2d22-4a8e-8d5a-2c703ac8b261"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent">P. S. Ich soll auf Alles antworten, also sag’ ich Dir o <persName xml:id="persName_c72baf5b-a569-469a-a4d5-c635c976e5be">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, daß ich <persName xml:id="persName_1f8677a1-bba9-4a2b-9826-ce9cdacae98b">Hrn Pankow<name key="PSN0113735" style="hidden">Pankow, Herr</name></persName> nicht kenne.</p></div></body> </text></TEI>