]> Brief: fmb-1832-01-28-01

fmb-1832-01-28-01

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Paris, 28. Januar 1832 Heut schicke ich mein gewöhnliches Lebenszeichen durch den Courier, weil mir Humboldt die beiliegenden Papiere für Euch gegeben hat, und weil ich nicht noch einmal zu viel Porto verursachen möchte. Was die Papiere enthalten, weiß Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 2, 498

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IIIa/144. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Paris, 28. Januar 1832 Heut schicke ich mein gewöhnliches Lebenszeichen durch den Courier, weil mir Humboldt die beiliegenden Papiere für Euch gegeben hat, und weil ich nicht noch einmal zu viel Porto verursachen möchte. Was die Papiere enthalten, weiß

1 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

28. Januar 1832 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Paris Frankreich Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy Berlin Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Paris d. 28 Jan. 32.

Heut schicke ich mein gewöhnliches Lebenszeichen durch den Courier, weil mir HumboldtHumboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859) die beiliegenden Papiere für Euch gegeben hat, und weil ich nicht noch einmal zu viel Porto verursachen möchte. Was die Papiere enthalten, weiß weder Mde. de PraslinChoiseul-Praslin, Altarice Rosalba Françoise (Fanny) Comtesse de (1807-1847) noch sonst jemand hier, aus den Zeilen, die ich das vorige Mal einlegte, werdet Ihr schon ersehen haben, daß sie nur nach dem Tode der TanteMendelssohn, Henriette Maria (Jette) (1775-1831) eröffnet werden sollten. – Es geht mir hier wohl, ich bin beschäftigt mit Paris und mir selbst, und lebe somit mein altes Reiseleben fort. Über die Schnupftücher soll ich noch Rechenschaft geben, wie das ondulé zu verstehen sey, also nicht so Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe. sondern: Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe. so, und zwar recht breite lange Wellen, wie Mde. KiénéKiéné, Marie Catherine (1765-1855) sagt; auch über meine Fehler im Französischen sollte ich mich entschuldigen, ich habe aber die Sachen alle so gedankenlos abgeschrieben, daß ich an Grammatik gar nicht dachte, noch weniger an Orthographie, ja ich weiß noch heut nicht, was eigentlich eine valencienne oder ein point à jour ist, ich war wie die Mittelsleute bei den Telegraphen, die die wichtigsten Nachrichten weitergeben, ohne sie selbst zu verstehen. Daß ich gegen die Herrn vom ConservatoireConservatoire de MusiqueParisFrankreich nicht zu barsch war, wie Du sagst, liebe MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842), beweis’t ihre große Freundlichkeit für mich; HabeneckHabeneck, François-Antoine (1781-1849) ist jetzt die Liebenswürdigkeit selbst, morgen oder übermorgen ist die erste Probe der Ouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_s5vopngu-ej0q-wtjc-8iwg-elbtudt28pb0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name> (der Anfang der Concerte ist um 8 Tage hinausgeschoben) und während dessen wird jetzt meine dmoll Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_myr0t4qt-qcy1-zwc0-49ty-dzjk3uw7z95i"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name> fürs Conserv.Conservatoire de MusiqueParisFrankreich ausgeschrieben. Auch sprechen sie davon, daß ich einmal spielen sollte, indeß thue ich das erst später, und sage es nicht weiter, sonst wird KalkbrennerKalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849) sehr böse; er hat einen Traum fürs Clavier<name key="PSN0112301" style="hidden" type="author">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849)</name><name key="CRT0109467" style="hidden" type="music">Le Rêve (Fantasie für Klavier und Orchester) A-Dur, op. 113</name> componirt und spielt ihn im ersten Concert; drauf hat Herz gleich auch einen Traum fürs Clavier componirt<name key="PSN0111939" style="hidden" type="author">Herz, Henri (Heinrich) (1803-1888)</name><name key="CRT0109240" style="hidden" type="music">La fête pastorale (Fantasie für Klavier) B-Dur, op. 65</name>, und so träumt jetzt ganz Paris. Die Orgeln habe ich jetzt ganz ordentlich kennen gelernt, gestern spielte ich die vierte, sie taugen aber alle nichts, und sind doch die besten hier, nachher speis’te ich beim Organisten zu Mittag mit Bottée de ToulmonBottée de Toulmon, Jean Joseph Auguste (1797-1850), der ein Enthusiast, ein erzfranzösischer Franzose d. h. ein sehr scharmanter, gefälliger Kerl, Bibliothekar des ConservatoriumsConservatoire de MusiqueParisFrankreich, ultra Liberaler etc. ist, und dem ich durch StuntzStuntz, Joseph Hartmann (1793-1859) empfohlen war. Meine sächsische Ouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ivm11exc-wzlh-m2yo-djwy-myjiufr6lnod"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100172" style="hidden">Die erste Walpurgisnacht, Ballade für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1830] bis 13. Februar 1832; Herbst 1840 bis Dezember 1842; 15. Juli 1843<idno type="MWV">D 3</idno><idno type="op">60</idno></name> wird in diesen Tagen fertig, dann will ich ein Trio<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bipemzow-za38-ylbo-zkze-a0lcikufyvrb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="works_not_executed" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100707" style="hidden">Klaviertrios<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name> anfangen. MeyerMeyer, Mendel (Johann Martin) (?-1841) aus Mantes ist hier und läßt Euch alle vielmal grüßen; ich finde ihn kaum verändert, seit den 7 Jahren, er mich aber desto mehr, er meint ich sey ganz männlich geworden. 1832, sagte ich. Aber lebt wohl, der Courier treibt, und somit entschuldigt die Eile und den flüchtigen Brief.

EuerF.
            Paris d. 28 Jan. 32. Heut schicke ich mein gewöhnliches Lebenszeichen durch den Courier, weil mir Humboldt die beiliegenden Papiere für Euch gegeben hat, und weil ich nicht noch einmal zu viel Porto verursachen möchte. Was die Papiere enthalten, weiß weder Mde. de Praslin noch sonst jemand hier, aus den Zeilen, die ich das vorige Mal einlegte, werdet Ihr schon ersehen haben, daß sie nur nach dem Tode der Tante eröffnet werden sollten. – Es geht mir hier wohl, ich bin beschäftigt mit Paris und mir selbst, und lebe somit mein altes Reiseleben fort. Über die Schnupftücher soll ich noch Rechenschaft geben, wie das ondulé zu verstehen sey, also nicht so sondern: so, und zwar recht breite lange Wellen, wie Mde. Kiéné sagt; auch über meine Fehler im Französischen sollte ich mich entschuldigen, ich habe aber die Sachen alle so gedankenlos abgeschrieben, daß ich an Grammatik gar nicht dachte, noch weniger an Orthographie, ja ich weiß noch heut nicht, was eigentlich eine valencienne oder ein point à jour ist, ich war wie die Mittelsleute bei den Telegraphen, die die wichtigsten Nachrichten weitergeben, ohne sie selbst zu verstehen. Daß ich gegen die Herrn vom Conservatoire nicht zu barsch war, wie Du sagst, liebe Mutter, beweis’t ihre große Freundlichkeit für mich; Habeneck ist jetzt die Liebenswürdigkeit selbst, morgen oder übermorgen ist die erste Probe der Ouvertüre (der Anfang der Concerte ist um 8 Tage hinausgeschoben) und während dessen wird jetzt meine dmoll Sinfonie fürs Conserv. ausgeschrieben. Auch sprechen sie davon, daß ich einmal spielen sollte, indeß thue ich das erst später, und sage es nicht weiter, sonst wird Kalkbrenner sehr böse; er hat einen Traum fürs Clavier componirt und spielt ihn im ersten Concert; drauf hat Herz gleich auch einen Traum fürs Clavier componirt, und so träumt jetzt ganz Paris. Die Orgeln habe ich jetzt ganz ordentlich kennen gelernt, gestern spielte ich die vierte, sie taugen aber alle nichts, und sind doch die besten hier, nachher speis’te ich beim Organisten zu Mittag mit Bottée de Toulmon, der ein Enthusiast, ein erzfranzösischer Franzose d. h. ein sehr scharmanter, gefälliger Kerl, Bibliothekar des Conservatoriums, ultra Liberaler etc. ist, und dem ich durch Stuntz empfohlen war. Meine sächsische Ouvertüre wird in diesen Tagen fertig, dann will ich ein Trio anfangen. Meyer aus Mantes ist hier und läßt Euch alle vielmal grüßen; ich finde ihn kaum verändert, seit den 7 Jahren, er mich aber desto mehr, er meint ich sey ganz männlich geworden. 1832, sagte ich. Aber lebt wohl, der Courier treibt, und somit entschuldigt die Eile und den flüchtigen Brief.
Euer
F.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1832-01-28-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1832-01-28-01" xml:id="title_34327b17-72d2-4f0b-829a-f31a6d895ca3">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Paris, 28. Januar 1832</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_ab4eae2c-7c34-4e2b-b670-2de97f5e9353">Heut schicke ich mein gewöhnliches Lebenszeichen durch den Courier, weil mir Humboldt die beiliegenden Papiere für Euch gegeben hat, und weil ich nicht noch einmal zu viel Porto verursachen möchte. Was die Papiere enthalten, weiß</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_51ad6b09-22ca-4e4a-ae03-25b584c4cba9">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 2, 498</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_945fc362-2d87-457e-8ee0-387997e9b937"> <msDesc> <msIdentifier> <country>USA</country> <settlement>New York, NY</settlement> <institution key="RISM">US-NYp</institution> <repository>New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division</repository> <collection>*MNY++ Mendelssohn Letters</collection> <idno type="signatur">Vol. IIIa/144.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1832-01-28-01" type="letter" xml:id="title_a1e54d1d-5e71-4f66-9b35-fcdbdaffc3e3">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Paris, 28. Januar 1832</title> <incipit>Heut schicke ich mein gewöhnliches Lebenszeichen durch den Courier, weil mir Humboldt die beiliegenden Papiere für Euch gegeben hat, und weil ich nicht noch einmal zu viel Porto verursachen möchte. Was die Papiere enthalten, weiß</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 beschr. S.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1832-01-28" xml:id="date_e6d3a014-2f46-4637-9de3-71b831bbb28d">28. Januar 1832</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_6994e987-9ff0-4d4b-9985-966cbba1778d">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_ddec3062-0758-4825-a3d7-b4ba66656316"> <settlement key="STM0100105">Paris</settlement> <country>Frankreich</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0113241" resp="receiver" xml:id="persName_30376afd-b03e-43a7-8cd9-e789588f0615">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_28d2c6cc-ca7e-4375-bfe1-db082a3bbbb3"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_de0c8ea9-495a-4c2b-80d2-7572ccad19f8"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Paris d. 28 Jan. 32.</dateline><p style="paragraph_without_indent">Heut schicke ich mein gewöhnliches Lebenszeichen durch den Courier, weil mir <persName xml:id="persName_3404228d-ca5c-42f8-8949-a351b88a269a">Humboldt<name key="PSN0112143" style="hidden">Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859)</name></persName> die beiliegenden Papiere für Euch gegeben hat, und weil ich nicht noch einmal zu viel Porto verursachen möchte. Was die Papiere enthalten, weiß weder <persName xml:id="persName_b7d22bf9-e329-4a22-8445-c9c8941227c8">Mde. de Praslin<name key="PSN0110371" style="hidden">Choiseul-Praslin, Altarice Rosalba Françoise (Fanny) Comtesse de (1807-1847)</name></persName> noch sonst jemand hier, aus den Zeilen, die ich das vorige Mal einlegte, werdet Ihr schon ersehen haben, daß sie nur nach dem Tode der <persName xml:id="persName_b760b9de-9554-45ea-a896-e3b4ed22e728">Tante<name key="PSN0113224" style="hidden">Mendelssohn, Henriette Maria (Jette) (1775-1831)</name></persName> eröffnet werden sollten. – Es geht mir hier wohl, ich bin beschäftigt mit Paris und mir selbst, und lebe somit mein altes Reiseleben fort. Über die Schnupftücher soll ich noch Rechenschaft geben, wie das ondulé zu verstehen sey, also nicht so <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_9d51e1a1-7509-f09a2-3ac8e-c0a9f49c08a7" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> sondern: <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_96874517-b197-d10c7-0e388-5b7546e58d1e" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> so, und zwar recht breite lange Wellen, wie <persName xml:id="persName_1ce45294-844f-4fc0-b37b-988f2f7d5b13">Mde. Kiéné<name key="PSN0112372" style="hidden">Kiéné, Marie Catherine (1765-1855)</name></persName> sagt; auch über meine Fehler im Französischen sollte ich mich entschuldigen, ich habe aber die Sachen alle so gedankenlos abgeschrieben, daß ich an Grammatik gar nicht dachte, noch weniger an Orthographie, ja ich weiß noch heut nicht, was eigentlich eine valencienne oder ein point à jour ist, ich war wie die Mittelsleute bei den Telegraphen, die die wichtigsten Nachrichten weitergeben, ohne sie selbst zu verstehen. Daß ich gegen die Herrn vom <placeName xml:id="placeName_88dfd74d-f5d2-42f3-91dc-6cb7948e057d">Conservatoire<name key="NST0100349" style="hidden" subtype="" type="institution">Conservatoire de Musique</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> nicht zu barsch war, wie Du sagst, liebe <persName xml:id="persName_3c63f2bd-2f0c-4f62-8547-501882748a97">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, beweis’t ihre große Freundlichkeit für mich; <persName xml:id="persName_c095aed5-4d59-4312-b0ae-0f98d9c479e8">Habeneck<name key="PSN0111647" style="hidden">Habeneck, François-Antoine (1781-1849)</name></persName> ist jetzt die Liebenswürdigkeit selbst, morgen oder übermorgen ist die erste <title xml:id="title_dc5f329e-b58b-478f-a4c7-b66fbe99c8a8">Probe der Ouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_s5vopngu-ej0q-wtjc-8iwg-elbtudt28pb0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> (der Anfang der Concerte ist um 8 Tage hinausgeschoben) und während dessen wird jetzt <title xml:id="title_092d2bc3-1574-43e5-8511-e6db058a8242">meine dmoll Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_myr0t4qt-qcy1-zwc0-49ty-dzjk3uw7z95i"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name></title> fürs <placeName xml:id="placeName_b70c5369-f41c-414a-8084-2709ad2efde5">Conserv.<name key="NST0100349" style="hidden" subtype="" type="institution">Conservatoire de Musique</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> ausgeschrieben. Auch sprechen sie davon, daß ich einmal spielen sollte, indeß thue ich das erst später, und sage es nicht weiter, sonst wird <persName xml:id="persName_602817fc-7bf8-480b-8e68-a606834df3bb">Kalkbrenner<name key="PSN0112301" style="hidden">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849)</name></persName> sehr böse; er hat einen <title xml:id="title_3e08fc60-cf70-4a98-8b9d-a7570bebbc54">Traum fürs Clavier<name key="PSN0112301" style="hidden" type="author">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849)</name><name key="CRT0109467" style="hidden" type="music">Le Rêve (Fantasie für Klavier und Orchester) A-Dur, op. 113</name></title> componirt und spielt ihn im ersten Concert; drauf hat <title xml:id="title_e9252df5-509c-4a9b-bce3-36e828aa3691">Herz gleich auch einen Traum fürs Clavier componirt<name key="PSN0111939" style="hidden" type="author">Herz, Henri (Heinrich) (1803-1888)</name><name key="CRT0109240" style="hidden" type="music">La fête pastorale (Fantasie für Klavier) B-Dur, op. 65</name></title>, und so träumt jetzt ganz Paris. Die Orgeln habe ich jetzt ganz ordentlich kennen gelernt, gestern spielte ich die vierte, sie taugen aber alle nichts, und sind doch die besten hier, nachher speis’te ich beim Organisten zu Mittag mit <persName xml:id="persName_e22ca02f-d986-422b-bfe3-8c681d398a7d">Bottée de Toulmon<name key="PSN0110049" style="hidden">Bottée de Toulmon, Jean Joseph Auguste (1797-1850)</name></persName>, der ein Enthusiast, ein erzfranzösischer Franzose d. h. ein sehr scharmanter, gefälliger Kerl, Bibliothekar des <placeName xml:id="placeName_4100a726-120b-4844-91a3-796afa6b57a5">Conservatoriums<name key="NST0100349" style="hidden" subtype="" type="institution">Conservatoire de Musique</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName>, ultra Liberaler etc. ist, und dem ich durch <persName xml:id="persName_a1fc97ce-1d65-4feb-91d9-aa3c3880b921">Stuntz<name key="PSN0115200" style="hidden">Stuntz, Joseph Hartmann (1793-1859)</name></persName> empfohlen war. <title xml:id="title_f8be81ac-3a68-4936-9e22-08aacb7dcf7e">Meine sächsische Ouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ivm11exc-wzlh-m2yo-djwy-myjiufr6lnod"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100172" style="hidden">Die erste Walpurgisnacht, Ballade für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1830] bis 13. Februar 1832; Herbst 1840 bis Dezember 1842; 15. Juli 1843<idno type="MWV">D 3</idno><idno type="op">60</idno></name></title> wird in diesen Tagen fertig, dann will ich <title xml:id="title_5605c04a-5478-4bd3-89f2-8f61487279eb">ein Trio<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bipemzow-za38-ylbo-zkze-a0lcikufyvrb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="works_not_executed" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100707" style="hidden">Klaviertrios<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> anfangen. <persName xml:id="persName_3c6e7f03-eb9f-4de0-b67b-2d8f1df58fae">Meyer<name key="PSN0113311" style="hidden">Meyer, Mendel (Johann Martin) (?-1841)</name></persName> aus Mantes ist hier und läßt Euch alle vielmal grüßen; ich finde ihn kaum verändert, seit den 7 Jahren, er mich aber desto mehr, er meint ich sey ganz männlich geworden. 1832, sagte ich. <seg type="closer" xml:id="seg_1edd0b42-9054-4f94-b7b2-38e8443c2c97">Aber lebt wohl, der Courier treibt, und somit entschuldigt die Eile und den flüchtigen Brief. </seg></p><signed rend="right">Euer</signed><signed rend="right">F.</signed></div></body></text></TEI>