fmb-1832-01-07-01
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Paris, 7. Januar 1832
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel. – Textverluste durch Siegelabriss und verblichene Tinte.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Deinen Brief vom 27ten erhielt ich vorgestern, und gestern den von
Von den Säumen. Ich habe mich, um diese Bemerkungen nieder zu schreiben bei mehreren lingèren meiner Bekanntschaft, ferner bei den Damen
Von den Buchstaben Allerdings sind Blumenbuchstaben Mode und um die Größe und Art recht genau anzugeben, schicke ich (vergl. tabula I – IV) die nöthigen Namen und Buchstabenexempel. Hiebei kann ich die Bemerkung nicht unterdrücken, daß ich über diesen Artikel ebenso denke, wie über die jetzige Musik, Poesie, Philosophie, Politik u. dgl. es steht eine Reform bevor, und wenn es mein Fach wäre, wollte ich sie machen, denn eigentlich finde ich alle Beilagen geschmacklos, meine Damen versichern mich aber es sey wunderschön und ganz modern. Wenn ich Blumenbuchstaben zeichnen wollte, da sollte man vor Tausendschönchen, Vergißmeinnicht, Veilchen, den Namen kaum lesen können, bei andern Gelegenheiten würde ich Pustblumen, Gänseblümchen, Disteln u. dgl. anbringen, kurz es sollte anspielender werden als diese Beilagen, die mir sämmtlich überladen und doch dünn scheinen; die einfacheren Muster sind hübscher, ich schicke sie aber nicht, weil ihr sie auch haben werdet. Dies gilt aber nicht von den Buchstabenmustern, denn die sind durchaus alle in dieser Art, von derselben Größe und demselben Styl, und Ihr müßt also daran glauben. Gräfinnen setzen ihre Anfangsbuchstaben mit Gothischen Lettern, zuweilen sogar noch mit Kettenstich hinein und eine Krone drüber; es ist aber sehr wenig recipirt und sieht zu vornehm aus. Einige Leute lassen sich gothische Buchstaben matt mit Baumwolle sticken; es kostet aber viel, wenn es schön sein soll, und sind wir Gothen? Also Blumenbuchstaben drittes Capitel.
Von den Bordüren (vergl. tab. V – X) Ich brauche nicht zu sagen, daß beifolgende Muster dazu die neuste Mode sind, denn es ist wahr; nicht, daß sie mir gefallen, denn es ist nicht wahr; nicht daß sie über den Saum angebracht werden (d. h. inwendig) denn Du weißt es, und auch nicht daß man entweder Ecken oder Bordüren, aber nicht beides zusammen macht. Einfache schicke ich aus obigen Gründen nicht. Letztes Capitel.
Von den Schnupftüchern überhaupt. Vergl. alle vorigen Capitel. Die reichsten und vornehmsten Schnupftücher haben statt des Saums einen feston ondulé ums ganze Schnupftuch herum, eine broderie avec des échappemens, les chiffres en fleurs endlich une valencienne d’un pouce cousu tout au tour du feston. Die kosten aber von 60 – 120 fr. Zu letzteren rathe ich Dir also nicht, die Autoritäten sind sogar über den feston ondulé sehr uneinig. Die Breite des Saums aber bleibt immer dieselbe, (il faut ourler avec les loups) und wenn ich noch gesagt habe, daß man die Kleider durchaus ohne Garnirung trägt, wenn ich
Mr. Félix M. B. je demande la parole pour un fait personnel. Man hat mich angeklagt, daß ich Fragen nicht beantwortete, daß die Briefe bei mir wie ins Meer fielen. Ich bin mir aber bewußt alle wichtigen Puncte so schnell als möglich zu erledigen, und erkläre somit der Kammer, daß ich mir schwarze Hosen, schwarze und leberbraune Weste, und schwarzen Frack angeschafft habe, daß Hemdknöpfe Mode sind, ich aber keine trage, weil ich
stenanfangen werden, die Leute thaten etwas vornehm und kalt, worauf ich nach meinem Prinzip noch vornehmer war und so haben sie mich auch richtig gestern fragen lassen, ob ich die
Dinst.
MittwAb. marquis Musik
Donnerst.Ab. St. Simonianische soirée Freit. […]
Sonnab.diner
Paris d. 7 Jan. 32Liebe Mutter Deinen Brief vom 27ten erhielt ich vorgestern, und gestern den von Vater mit Fannys Nachschrift, die will ich nun alle zusammen beantworten, denn die Tage fliegen hier schneller, als irgendwo sonst, wie denn Leben und Treiben und Alles hier doppelt schnell geht. Verzeiht mir also, wenn ich nicht wie ich eigentlich sollte Privatbriefe sende, sondern wieder einmal einen Familienbrief schreibe, das hat auch sein Gutes. Und so fange ich denn mit dem Wichtigsten an. I————————I Diese Linie bezeichnet die Breite des Saums eines modernen BatistSchnupftuches. Erstes Capitel: Von den Säumen. Ich habe mich, um diese Bemerkungen nieder zu schreiben bei mehreren lingèren meiner Bekanntschaft, ferner bei den Damen Valentin, Leo, Kiéné, bei der marquise de B …. dame d’atour de S. M. la reine des Français und bei andern gebildeten Leuten erkundigt, meinen eignen Geschmack nicht consultirt, mir aber eine vollständige Kenntniß mehrerer Classen Schnupftücher zu verschaffen gesucht z. B. das von Mde. Kalkbrenner genau betrachtet, habe die verschiedenen Aussagen mit einander verglichen und so die Breite des Saums erhalten, die ich in der Einleitung mitgetheilt habe. Alle Quellen sind hierüber einstimmig; die Säume werden übrigens nicht gesteppt, auch nicht mit pointe à jour, sondern ganz gewöhnlich gearbeitet, einen obern Hohlsaum könntest Du wohl allenfalls machen, liebe Mutter, er ist indeß nicht unumgänglich nöthig. Zweites Capitel. Von den Buchstaben Allerdings sind Blumenbuchstaben Mode und um die Größe und Art recht genau anzugeben, schicke ich (vergl. tabula I – IV) die nöthigen Namen und Buchstabenexempel. Hiebei kann ich die Bemerkung nicht unterdrücken, daß ich über diesen Artikel ebenso denke, wie über die jetzige Musik, Poesie, Philosophie, Politik u. dgl. es steht eine Reform bevor, und wenn es mein Fach wäre, wollte ich sie machen, denn eigentlich finde ich alle Beilagen geschmacklos, meine Damen versichern mich aber es sey wunderschön und ganz modern. Wenn ich Blumenbuchstaben zeichnen wollte, da sollte man vor Tausendschönchen, Vergißmeinnicht, Veilchen, den Namen kaum lesen können, bei andern Gelegenheiten würde ich Pustblumen, Gänseblümchen, Disteln u. dgl. anbringen, kurz es sollte anspielender werden als diese Beilagen, die mir sämmtlich überladen und doch dünn scheinen; die einfacheren Muster sind hübscher, ich schicke sie aber nicht, weil ihr sie auch haben werdet. Dies gilt aber nicht von den Buchstabenmustern, denn die sind durchaus alle in dieser Art, von derselben Größe und demselben Styl, und Ihr müßt also daran glauben. Gräfinnen setzen ihre Anfangsbuchstaben mit Gothischen Lettern, zuweilen sogar noch mit Kettenstich hinein und eine Krone drüber; es ist aber sehr wenig recipirt und sieht zu vornehm aus. Einige Leute lassen sich gothische Buchstaben matt mit Baumwolle sticken; es kostet aber viel, wenn es schön sein soll, und sind wir Gothen? Also Blumenbuchstaben drittes Capitel. Von den Bordüren (vergl. tab. V – X) Ich brauche nicht zu sagen, daß beifolgende Muster dazu die neuste Mode sind, denn es ist wahr; nicht, daß sie mir gefallen, denn es ist nicht wahr; nicht daß sie über den Saum angebracht werden (d. h. inwendig) denn Du weißt es, und auch nicht daß man entweder Ecken oder Bordüren, aber nicht beides zusammen macht. Einfache schicke ich aus obigen Gründen nicht. Letztes Capitel. Von den Schnupftüchern überhaupt. Vergl. alle vorigen Capitel. Die reichsten und vornehmsten Schnupftücher haben statt des Saums einen feston ondulé ums ganze Schnupftuch herum, eine broderie avec des échappemens, les chiffres en fleurs endlich une valencienne d’un pouce cousu tout au tour du feston. Die kosten aber von 60 – 120 fr. Zu letzteren rathe ich Dir also nicht, die Autoritäten sind sogar über den feston ondulé sehr uneinig. Die Breite des Saums aber bleibt immer dieselbe, (il faut ourler avec les loups) und wenn ich noch gesagt habe, daß man die Kleider durchaus ohne Garnirung trägt, wenn ich Mde Valentin und Leos beste Grüße bestellt und mir alle mögliche ähnliche Commissionen recht oft erbeten habe, damit ich mich doch einmal als Pariser Sohn und Bruder zeigen kann, so glaube ich meine Ansicht deutlich und klar ausgesprochen zu haben (au centre: très-bien, très-bien. minimises aux extrémités. ) Mr. Félix M. B. je demande la parole pour un fait personnel. Man hat mich angeklagt, daß ich Fragen nicht beantwortete, daß die Briefe bei mir wie ins Meer fielen. Ich bin mir aber bewußt alle wichtigen Puncte so schnell als möglich zu erledigen, und erkläre somit der Kammer, daß ich mir schwarze Hosen, schwarze und leberbraune Weste, und schwarzen Frack angeschafft habe, daß Hemdknöpfe Mode sind, ich aber keine trage, weil ich Vaters Tuchnadel nicht ändern lassen will, daß ich meine Haare anders streiche, im Ganzen schabig aussehe, weil mich fast immer friert. Indeß habe ich wenigstens gutes Caminfeuer und fange nach Grade wieder an, aufs Componiren zu denken. Die Revolutionssinfonie ist mir sehr zurückgedrängt, weil mir die Völker ins Handwerk gefallen sind, wer weiß ob ich sie jemals wieder vorhole, seit ich die Sache in der Nähe gesehen habe, und täglich kleine Brocken davon erlebe. Die Idee aber Volkslieder in einem Instrumentalstück für Paris anzubringen ist für den Augenblick einem Erfolge viel hinderlicher, als fördernd, denn die Musik wird dadurch in den Augen oder Ohren der Leute zur Gelegenheitsmusik, und da sie unzählige Sinfonien und Phantasieen auf das Thema gehört und gespielt haben, die alle schnell vorbeigegangen sind, so würde etwas Neues in diesem Fach nur mit einem Vorurtheil zu kämpfen haben. Ich fange jetzt überhaupt an, wieder mit den Musikern und der Musik zu leben, und da kann ich recht sehen, welchen Stoß sie hier durch die Ereignisse erlitten hat; viele Deutsche Musiker machen Miene zurückzugehn, Hiller geht im März, Reicha will gegen das Frühjahr nach Deutschland, die Devrient ebenfalls, auch Pixis denkt daran, Trémont ist Praefect geworden und seine Gesellschaften haben seitdem ganz aufgehört, das Theatre feydeau ist eingegangen und es giebt nun Intriguen über Intriguen ob und wann es wieder anfangen soll, da bleiben nur die Concerte des Conserv. und die Quartette von Baillot übrig. Seit einigen Tagen ist Gottlob bestimmt, daß die Concerte statt finden und den 29sten anfangen werden, die Leute thaten etwas vornehm und kalt, worauf ich nach meinem Prinzip noch vornehmer war und so haben sie mich auch richtig gestern fragen lassen, ob ich die Ouvert. zum Sommernachtstraum ihnen geben wollte, sie möchten damit anfangen, weil eine Sinfonie zu viel Proben koste, weil das Stück in London so oft gespielt worden sey etc. Ich hab es natürlich sehr gern angenommen, an Dirigiren ist aber leider gar nicht zu denken, und das ist mir fatal; die Musiker waren schon außer sich, daß ich mich nicht beim Committee melden wollte, sondern ihren Auftrag erwartete, ich werde sie aber nicht zur Aufführung kommen lassen, wenn es nicht in der Probe geht, wie ich wünsche. Womit ich hier in Paris wider Erwarten viel Ehre einlege sind meine beiden Violinquartetten ; nächsten Montag spielt Baillot sie beide wieder in einer soirée, und Mittwoch bin ich zu einem marquis von so und so eingeladen, um sie von einer andern Partie spielen zu hören. Das Lied ist hier mit folgenden Worten herausgekommen : Loin de moi puis je croire que l’absence ne m’a point ravi ta foi? que l’amour et l’espérance vivent dans ton coeur, loin de moi? ma souffrance trop cruelle cessera si tu m’es fidèle loin de moi. Baillot ist gegen mich so freundlich und gefällig, wie es nur ein Franzose sein kann, wenn er Lust hat. Neulich Abend haben wir bei ihm getanzt, mit allen möglichen jungen Leuten vom Conservatoire, ich hatte für eine Wiener Sammlung den Auftrag gehabt ihn um ein Manuscript zu bitten, und da gab er mir den Abend mein Intermezzo aus amoll das er in Partitur gesetzt hatte. Vorigen Montag bei ihm hatten wir mein Quintett, von dem er das dmoll Stück wunderbar schön spielt, meine beiden Quartetten und zwei Sonaten von Bach. Übermorgen gehe ich in die Kirchen, um die Orgeln zu sehen, der Bibliothekar des Conservatoires führt mich dahin, und bei Bigots soll ich nächstens Auber kennen lernen. Adèle ist sehr betrübt, sie scheint mir fast apathisch geworden, die Übrigen sind unverändert, ich sehe dort noch die Gestalten von vor 15 Jahren, Mr. Spitz, Mr. Camille, Mr Boëly etc; Sebastiani habe ich noch nicht gesehen, er hat einen Schlagfluß gehabt und läßt niemand vor, von Humboldt, der fast nie zu sprechen ist, habe ich ein Paar charmante Momente erschnappt in denen er sich nach Allen erkundigte und ganz der Alte war. In Fannys gesticktem Buche steht: morgen din. Leo, Mont Ab. Baillot, Dinst. Habeneck und Theater Mittw Ab. marquis Musik Donnerst. Ab. St. Simonianische soirée Freit. … Sonnab. diner Bottée de Toulmon. Ihr seht, ich lebe wie ein Fremder, die Theater besuche ich so oft, als möglich, weil sie ungemein interessant, ein Bild der Zeit und des Volks sind. Noch zum Schluß die Antwort auf Deine Idee wegen Notre dame lieber Vater; gleich nach Ankunft Deines ersten Briefs suchte ich Hugos Bekanntschaft zu machen erkundigte mich nach ihm und erfuhr, daß er an einer Oper aus Notre dame arbeite, für Louise Bertin, die Componistinn des Fausto. Nun glaub ich zwar wohl, daß es möglich wäre, ihn umzustimmen und den Text für mich zu erhalten, bei andern Umständen würde ichs vielleicht versuchen; diese arme Person ist aber von allen Leuten und Musikern hier aufs schlechteste und unfreundlichste behandelt worden, man hat ihr alles in den Weg gelegt, es scheint sogar, daß Hugo mit deswegen aus noblem Widerspruchsgeist, für sie arbeitet, und das habe ich mir von Dir gemerkt, daß Du niemals einen Fußstoß geben willst, wenn die andern sich schon ein Geschäft draus machen, ich wollte ich könnte ihr dabey helfen. Das Buch selbst habe ich noch nicht lesen können, kein Bekannter besitzt es und in den Leihanstalten ist es immer verliehen. Doch freue ich mich sehr auf das Buch und den Dichter, denn das versteht sich, daß ich mit Freuden einen Französ. Text haben möchte, wenn ich einen Auftrag hätte. Damit sieht es aber mislich aus, da die opéra comique zugeschlossen ist. Meinen deutschen Text bekomme ich Ende Mai spätestens, und denke Ende Juny bei Euch mit dem Componiren anzufangen. Auch ans Oratorium gehe ich vielleicht sehr bald und führe es im Herbst in Berlin auf, nebst der Walpurgisnacht, den Sinfonien u. s. w. Denn Concerte ein Stücker drei bis vier muß ich geben. So Gott will nämlich, es versteht sich von selbst, und so schließt mein Antwortebrief. Lebt sehr wohl; auf Wiedersehn.
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Kalkbrenner<name key="PSN0112302" style="hidden">Kalkbrenner, Marie (1801-1852)</name></persName> genau betrachtet, habe die verschiedenen Aussagen mit einander verglichen und so die Breite des Saums erhalten, die ich in der Einleitung mitgetheilt habe. Alle Quellen sind hierüber einstimmig; die Säume werden übrigens nicht gesteppt, auch nicht mit pointe à jour, sondern ganz gewöhnlich gearbeitet, einen obern Hohlsaum könntest Du wohl allenfalls machen, liebe <persName xml:id="persName_ea9bf44f-721a-433e-993f-3e030e39157f">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, er ist indeß nicht unumgänglich nöthig. Zweites Capitel.</p><p><hi rend="underline">Von den Buchstaben</hi> Allerdings sind Blumenbuchstaben Mode und um die Größe und Art recht genau anzugeben, schicke ich (vergl. tabula I – IV) die nöthigen Namen und Buchstabenexempel. 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Gräfinnen setzen ihre Anfangsbuchstaben mit Gothischen Lettern, zuweilen sogar noch mit Kettenstich hinein und eine Krone drüber; es ist aber sehr wenig recipirt und sieht zu vornehm aus. Einige Leute lassen sich gothische Buchstaben matt mit Baumwolle sticken; es kostet aber viel, wenn es schön sein soll, und sind wir Gothen? Also Blumenbuchstaben drittes Capitel.</p><p><hi rend="underline">Von den Bordüren</hi> (vergl. tab. V – X) Ich brauche nicht zu sagen, daß beifolgende Muster dazu die neuste Mode sind, denn es ist wahr; nicht, daß sie mir gefallen, denn es ist nicht wahr; nicht daß sie über den Saum angebracht werden (d. h. inwendig) denn Du weißt es, und auch nicht daß man entweder Ecken oder Bordüren, aber nicht beides zusammen macht. Einfache schicke ich aus obigen Gründen nicht. Letztes Capitel.</p><p><hi rend="underline">Von den Schnupftüchern überhaupt.</hi> Vergl. alle vorigen Capitel. Die reichsten und vornehmsten Schnupftücher haben statt des Saums einen feston ondulé ums ganze Schnupftuch herum, eine broderie avec des échappemens, les chiffres en fleurs endlich une valencienne d’un pouce cousu tout au tour du feston. Die kosten aber von 60 – 120 fr. Zu letzteren rathe ich Dir also nicht, die Autoritäten sind sogar über den feston ondulé sehr uneinig. Die Breite des Saums aber bleibt immer dieselbe, (il faut ourler avec les loups) und wenn ich noch gesagt habe, daß man die Kleider durchaus ohne Garnirung trägt, wenn ich <persName xml:id="persName_e3f32adc-5c76-4604-ba1d-dfcadc8f6857">Mde Valentin<name key="PSN0115445" style="hidden">Vallentin, Nanette (1784-1848)</name></persName> und <persName xml:id="persName_e495849d-b78c-4b8b-8d13-ae2886c6bd10">Leos<name key="PSN0112787" style="hidden">Leo, Sophie Augustine (1795-1874)</name></persName> beste Grüße bestellt und mir alle mögliche ähnliche Commissionen recht oft erbeten habe, damit ich mich doch einmal als Pariser Sohn und Bruder zeigen kann, so glaube ich meine Ansicht deutlich und klar ausgesprochen zu haben (au centre: très-bien, très-bien. minimises aux extrémités.)</p><p><hi rend="underline">Mr. Félix M. B.</hi> je demande la parole pour un fait personnel. Man hat mich angeklagt, daß ich Fragen nicht beantwortete, daß die Briefe bei mir wie ins Meer fielen. Ich bin mir aber bewußt alle wichtigen Puncte so schnell als möglich zu erledigen, und erkläre somit der Kammer, daß ich mir schwarze Hosen, schwarze und leberbraune Weste, und schwarzen Frack angeschafft habe, daß Hemdknöpfe Mode sind, ich aber keine trage, weil ich <persName xml:id="persName_dad17be5-bb5a-4c98-94c0-2d161a71cda8">Vaters<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> Tuchnadel nicht ändern lassen will, daß ich meine Haare anders streiche, im Ganzen schabig aussehe, weil mich fast immer friert. Indeß habe ich wenigstens gutes Caminfeuer und fange nach Grade wieder an, aufs Componiren zu denken. Die <title xml:id="title_7bcf1e71-d77e-4b82-a6f0-6967f7a73fd6">Revolutionssinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_p8de3seh-j3ed-eafr-5qal-rlmswz0vmsho"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="works_not_executed" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100714" style="hidden">Revolutionssinfonie<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> ist mir sehr zurückgedrängt, weil mir die Völker ins Handwerk gefallen sind, wer weiß ob ich sie jemals wieder vorhole, seit ich die Sache in der Nähe gesehen habe, und täglich kleine Brocken davon erlebe. Die Idee aber Volkslieder in einem Instrumentalstück für Paris anzubringen ist für den Augenblick einem Erfolge viel hinderlicher, als fördernd, denn die Musik wird dadurch in den Augen oder Ohren der Leute zur Gelegenheitsmusik, und da sie unzählige Sinfonien und Phantasieen auf das Thema gehört und gespielt haben, die alle schnell vorbeigegangen sind, so würde etwas Neues in diesem Fach nur mit einem Vorurtheil zu kämpfen haben. Ich fange jetzt überhaupt an, wieder mit den Musikern und der Musik zu leben, und da kann ich recht sehen, welchen Stoß sie hier durch die Ereignisse erlitten hat; viele Deutsche Musiker machen Miene zurückzugehn, <persName xml:id="persName_362c63a1-b3d8-4f1a-b708-693d32dabb88">Hiller<name key="PSN0112003" style="hidden">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName> geht im März, <persName xml:id="persName_e5ffee6f-4ab3-449a-862a-24ed80953494">Reicha<name key="PSN0114104" style="hidden">Reicha (Rejcha), Anton (Antonín, Antoine, Anton-Joseph) (1770-1836)</name></persName> will gegen das Frühjahr nach Deutschland, die <persName xml:id="persName_76c15a34-c5e4-46cf-a3ea-6b483fc69947">Devrient<name key="PSN0114707" style="hidden">Schröder-Devrient, Wilhelmine (1804-1860)</name></persName> ebenfalls, auch <persName xml:id="persName_cdd58ea1-9787-4f03-a983-3c37e747a8dc">Pixis<name key="PSN0113894" style="hidden">Pixis, Johann Peter (1788-1874)</name></persName> denkt daran, <persName xml:id="persName_7d9f6fde-48b7-46e3-b565-1fc2ce13b276">Trémont<name key="PSN0111383" style="hidden">Girod de Vienney, Louis Philippe Joseph (seit 1810) Baron de Trémont (1779-1852)</name></persName> ist Praefect geworden und seine Gesellschaften haben seitdem ganz aufgehört, das <placeName xml:id="placeName_76b53ba9-cdfb-4063-a7d5-cbafe06d3364">Theatre feydeau<name key="NST0100404" style="hidden" subtype="" type="institution">Théâtre Feydeau</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> ist eingegangen und es giebt nun Intriguen über Intriguen ob und wann es wieder anfangen soll, da bleiben nur die Concerte des <placeName xml:id="placeName_db31ba00-8629-403a-ad3c-29b2bb08c095">Conserv.<name key="NST0100349" style="hidden" subtype="" type="institution">Conservatoire de Musique</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> und die Quartette von <persName xml:id="persName_01220d10-512b-4166-b356-7d1955e0f62e">Baillot<name key="PSN0109640" style="hidden">Baillot, Pierre Marie François de Sales (1771-1842)</name></persName> übrig. Seit einigen Tagen ist Gottlob bestimmt, daß die Concerte statt finden und den 29<hi rend="superscript">sten</hi> anfangen werden, die Leute thaten etwas vornehm und kalt, worauf ich nach meinem Prinzip noch vornehmer war und so haben sie mich auch richtig gestern fragen lassen, ob ich die <title xml:id="title_9b835bbe-f640-4861-8602-a49f2c707f8b">Ouvert. zum Sommernachtstraum<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_oszrywtb-47h9-9beu-uwyw-ulyithkvfnv8"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> ihnen geben wollte, sie möchten damit anfangen, weil eine Sinfonie zu viel Proben koste, weil das Stück in London so oft gespielt worden sey etc. Ich hab es natürlich sehr gern angenommen, an Dirigiren ist aber leider gar nicht zu denken, und das ist mir fatal; die Musiker waren schon außer sich, daß ich mich nicht beim Committee melden wollte, sondern ihren Auftrag erwartete, ich werde sie aber nicht zur Aufführung kommen lassen, wenn es nicht in der Probe geht, wie ich wünsche. Womit ich hier in Paris wider Erwarten viel Ehre einlege sind <title xml:id="title_c20a3376-f166-4bc5-9c16-d96f1940a95b">meine beiden Violinquartetten<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mpkfq2ym-0evv-pkg1-vxtb-ybuzzstnpagm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_6hggw3is-plls-kt84-9zul-pzvduxclrvdd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title>; nächsten Montag spielt <persName xml:id="persName_fd669769-0230-454d-8669-a559552033bd">Baillot<name key="PSN0109640" style="hidden">Baillot, Pierre Marie François de Sales (1771-1842)</name></persName> sie beide wieder in einer soirée, und Mittwoch bin ich zu einem marquis von so und so eingeladen, um sie von einer andern Partie spielen zu hören. <title xml:id="title_a756f840-9e61-4516-8082-b2109a129b64">Das Lied<name key="PSN0110751" style="hidden" type="author">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name><name key="CRT0108613" style="hidden" type="literature">Frage (»Ist es wahr?«)</name></title> ist <title xml:id="title_4a667630-3d55-4b4f-91b1-d9f9229df1dd">hier mit folgenden Worten herausgekommen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rjeq2cmd-ehys-bybu-nc61-bkmapz0yvoik"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100254" style="hidden">Frage »Ist es wahr«, 3. Juni 1827 (Pfingsten)<idno type="MWV">K 39</idno><idno type="op">9/1</idno></name></title> :</p><lg rend="left" type="verse" xml:id="lg_277744f8-f748-4b28-9ce4-865fe8475c44"> <l>Loin de moi</l> <l>puis je croire que l’absence</l> <l>ne m’a point ravi ta foi?</l> <l>que l’amour et l’espérance</l> <l>vivent dans ton coeur, loin de moi?</l> <l>ma souffrance trop cruelle</l> <l>cessera si tu m’es fidèle</l> <l>loin de moi.</l></lg><p style="paragraph_without_indent"><persName xml:id="persName_b454167d-5261-40cc-a7c3-0b3a47a39ca4">Baillot<name key="PSN0109640" style="hidden">Baillot, Pierre Marie François de Sales (1771-1842)</name></persName> ist gegen mich so freundlich und gefällig, wie es nur ein Franzose sein kann, wenn er Lust hat. Neulich Abend haben wir bei ihm getanzt, mit allen möglichen jungen Leuten vom <placeName xml:id="placeName_d81327a2-be4d-414a-a6bf-2a28c211b865">Conservatoire<name key="NST0100349" style="hidden" subtype="" type="institution">Conservatoire de Musique</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName>, ich hatte für eine Wiener Sammlung den Auftrag gehabt ihn um ein Manuscript zu bitten, und da gab er mir den Abend <title xml:id="title_ffdec45a-eadd-461f-8a5c-25d0b8b18434">mein Intermezzo aus amoll<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fnep8trh-cutq-rqiq-ovca-k2kbfv7opf4k"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title> das er in Partitur gesetzt hatte. Vorigen Montag bei ihm hatten wir <title xml:id="title_9c9d2fe7-ab11-415f-b57a-63fd57aede1d">mein Quintett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xw9gzgtr-x6x0-mvhk-zwva-knavijlvocmj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100392" style="hidden">Quintett A-Dur für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello, April bis 31. Mai 1826<idno type="MWV">R 21</idno><idno type="op">18</idno></name></title>, von dem er das dmoll Stück wunderbar schön spielt, <title xml:id="title_f0f8bb6a-03a1-4aa4-aae5-f41c5cb2b316">meine beiden Quartetten<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_hx2fczvo-00bn-il6t-nfjk-vaallesnndkp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vk4ou0x3-dltv-evqz-3lnp-2n15rz7a0sca"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title> und <title xml:id="title_0f865bb9-3022-411e-8eb1-304903dd4285">zwei Sonaten von Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107896" style="hidden" type="music">Sonate A-Dur, BWV 1015</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107897" style="hidden" type="music">Sonate E-Dur, BWV 1016</name></title>. Übermorgen gehe ich in die Kirchen, um die Orgeln zu sehen, der <persName xml:id="persName_694c0360-e74b-40ea-a9b7-2af4185651c1">Bibliothekar<name key="PSN0110049" style="hidden">Bottée de Toulmon, Jean Joseph Auguste (1797-1850)</name></persName> des <placeName xml:id="placeName_b593bb3a-8060-458a-b390-3d6cd9192b68">Conservatoires<name key="NST0100349" style="hidden" subtype="" type="institution">Conservatoire de Musique</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> führt mich dahin, und bei <persName xml:id="persName_f5e72f38-aff6-4fce-873b-66aad3e8c795">Bigots<name key="PSN0109943" style="hidden">Bigot de Morogues, Familie von → Paul B. de M. (1765-1853)</name></persName> soll ich nächstens <persName xml:id="persName_dcc21dfa-2726-4ec1-b14f-4d8c10b232d8">Auber<name key="PSN0109578" style="hidden">Auber, Daniel-François-Esprit (1782-1871)</name></persName> kennen lernen. <persName xml:id="persName_1088b6c9-e8b8-43de-ade3-8b5445437a20">Adèle<name key="PSN0109944" style="hidden">Bigot de Morogues, Gustavie Adèle (1807-1834)</name></persName> ist sehr betrübt, sie scheint mir fast apathisch geworden, die Übrigen sind unverändert, ich sehe dort noch die Gestalten von vor 15 Jahren, <persName xml:id="persName_c07f825d-34df-4e37-bd29-f621afb854a6">Mr. Spitz<name key="PSN0115027" style="hidden">Spitz, Mr.</name></persName>, <persName xml:id="persName_abe1c9f7-c035-4946-8fbe-3e9c847f8f70">Mr. Camille<name key="PSN0110254" style="hidden">Camille, französischer Kontrabassist</name></persName>, <persName xml:id="persName_69e1af80-e3c7-4ee3-bdbd-1cf628239f6d">Mr Boëly<name key="PSN0110004" style="hidden">Boëly (Boely), Alexandre Pierre François (1785-1858)</name></persName> etc; <persName xml:id="persName_2edc3801-25ce-4585-ad8e-e2c6f6ad027f">Sebastiani<name key="PSN0114828" style="hidden">Sébastiani de la Porta, Horace François Bastien (seit 1809) Comte (1772-1851)</name></persName> habe ich noch nicht gesehen, er hat einen Schlagfluß gehabt und läßt niemand vor, von <persName xml:id="persName_248a61c0-8d5f-4261-babb-d18a60234ae2">Humboldt<name key="PSN0112143" style="hidden">Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859)</name></persName>, der fast nie zu sprechen ist, habe ich ein Paar charmante Momente erschnappt in denen er sich nach Allen erkundigte und ganz der Alte war. In <persName xml:id="persName_180102e0-7b25-4816-bcd4-9a5bb0b613c5">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> gesticktem Buche steht: [mor]gen din. <persName xml:id="persName_9f647e60-b38b-45ba-94dd-211838c24ebb">Leo<name key="PSN0112784" style="hidden">Leo (Léo), August (1793-1859)</name></persName>, Mont Ab. <persName xml:id="persName_66eac9f4-ca8e-4730-abf8-622d5ebab2d5">Baillot<name key="PSN0109640" style="hidden">Baillot, Pierre Marie François de Sales (1771-1842)</name></persName>, <hi rend="underline">Dinst.</hi> <persName xml:id="persName_aa6326cb-7d6d-4c4b-800d-f1a5667f402b">Habeneck<name key="PSN0111647" style="hidden">Habeneck, François-Antoine (1781-1849)</name></persName> und Theater <hi rend="underline">Mittw</hi> Ab. marquis Musik <hi rend="underline">Donnerst.</hi> Ab. St. Simonianische soirée Freit. […] <hi rend="underline">Sonnab.</hi> diner <persName xml:id="persName_14ba4810-537c-45f3-a8d0-96a2c2dfd4fc">Bottée de Toulmon<name key="PSN0110049" style="hidden">Bottée de Toulmon, Jean Joseph Auguste (1797-1850)</name></persName>. Ihr seht, ich lebe wie ein Fremder, die Theater besuche ich so oft, als möglich, weil sie ungemein interessant, ein Bild der Zeit und des Volks s[in]d[.] Noch zum Schluß die Antwort auf <title xml:id="title_3c964f53-851a-4a34-92fd-c175666af9c0">Deine Idee wegen Notre dame<name key="PSN0112135" style="hidden" type="author">Hugo, Victor Marie (1802-1885)</name><name key="CRT0109399" style="hidden" type="literature">Notre-Dame de Paris</name></title> lieber <persName xml:id="persName_6b1ad9e8-d8df-4f42-b711-ad756e9d4dab">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>; gleich nach Ankunft Dei[nes e]rsten Briefs suchte ich <persName xml:id="persName_4a7895f8-2cb2-49a5-892e-73ecb5048485">Hugos<name key="PSN0112135" style="hidden">Hugo, Victor Marie (1802-1885)</name></persName> Bekanntschaft zu machen erkundigte mich nach ihm und erfuhr, daß er an einer <title xml:id="title_7c14103f-d493-4816-ad54-9cef0a2f928c">Oper aus Notre dame<name key="PSN0112135" style="hidden" type="author">Hugo, Victor Marie (1802-1885)</name><name key="CRT0109399" style="hidden" type="literature">Notre-Dame de Paris</name></title> arbeite, <title xml:id="title_c9c35819-0157-47ac-a823-d88cef1ce0fc">für Louise Bertin<name key="PSN0112135" style="hidden" type="author">Hugo, Victor Marie (1802-1885)</name><name key="CRT0109396" style="hidden" type="dramatic_work">La Esmeralda (Libretto)</name><name key="PSN0109910" style="hidden" type="author">Bertin, Louise Angélique (1805-1877)</name><name key="CRT0108217" style="hidden" type="music">La Esmeralda</name></title>, die <title xml:id="title_9fd9a627-2ded-48e8-acea-3c9456374255">Componistinn des Fausto<name key="PSN0109910" style="hidden" type="author">Bertin, Louise Angélique (1805-1877)</name><name key="CRT0108218" style="hidden" type="music">Fausto</name></title>. Nun glaub ich zwar wohl, daß es möglich wäre, ihn umzustimmen und den Text für mich zu erhalten, bei andern Umständen würde ichs vielleicht versuchen; diese arme Person ist aber von allen Leuten und Musikern hier aufs schlechteste und unfreundlichste behandelt worden, man hat ihr alles in den Weg gelegt, es scheint sogar, daß <persName xml:id="persName_52fc20b3-cfab-4f4e-ba41-108e5d890cee">Hugo<name key="PSN0112135" style="hidden">Hugo, Victor Marie (1802-1885)</name></persName> mit deswegen aus noblem Widerspruchsgeist, für sie arbeitet, und das habe ich mir von Dir gemerkt, daß Du niemals einen Fußstoß geben willst, wenn die andern sich schon ein Geschäft draus machen, ich wollte ich könnte ihr dabey helfen. <title xml:id="title_c591ce5d-1084-48a8-8999-e1f323330fd9">Das Buch<name key="PSN0112135" style="hidden" type="author">Hugo, Victor Marie (1802-1885)</name><name key="CRT0109399" style="hidden" type="literature">Notre-Dame de Paris</name></title> selbst habe ich noch nicht lesen können, kein Bekannter besitzt e[s und in] den Leihanstalten ist es immer verliehen. Doch freue ich mich sehr auf <title xml:id="title_466092df-298a-454c-901d-890d2c7110b1">das Buch<name key="PSN0112135" style="hidden" type="author">Hugo, Victor Marie (1802-1885)</name><name key="CRT0109399" style="hidden" type="literature">Notre-Dame de Paris</name></title> und den <persName xml:id="persName_007ea575-c2cf-4691-890c-3207e2650a7b">Dichter<name key="PSN0112135" style="hidden">Hugo, Victor Marie (1802-1885)</name></persName>, denn das versteht sich, daß ich mit Freuden einen Französ. Text haben möchte, wenn ich einen Auftrag hätte. Damit sieht es aber mislich aus, da die <placeName xml:id="placeName_85b94cce-328c-42ec-9051-49d3ba7cb609">opéra comique<name key="NST0100399" style="hidden" subtype="" type="institution">Opéra-Comique</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> zugeschlossen ist. <title xml:id="title_9a379990-a5ed-429b-94b8-55d2fd999ed0">Meinen deutschen Text<name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109449" style="hidden" type="dramatic_work">Der Sturm (Libretto)</name></title> bekomme ich Ende Mai spätestens, und denke Ende Juny bei Euch mit dem Componiren anzufangen. Auch ans <title xml:id="title_5b7a5f4a-127e-4ce0-8dc2-8d1bf169821b">Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qc2ib4c5-dszz-axni-mx3n-xzrw09aczukh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> gehe ich vielleicht sehr bald und führe es im Herbst in Berlin auf, nebst der <title xml:id="title_0b5bff31-3563-4018-bcd7-61efa85a33b5">Walpurgisnacht<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_1seavkaq-8tjh-grwq-uefx-djlmr995ri6c"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100172" style="hidden">Die erste Walpurgisnacht, Ballade für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1830] bis 13. Februar 1832; Herbst 1840 bis Dezember 1842; 15. Juli 1843<idno type="MWV">D 3</idno><idno type="op">60</idno></name></title>, <title xml:id="title_2b175ea2-cfde-419f-a6fd-4603455c00f5">den Sinfonien<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_udegdmv4-whyh-ghsb-nb8f-prxhnret9msy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dtzg9msy-kdko-maxw-4l4x-xhbeeekxs1zj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100344" style="hidden">Sinfonie Nr. 3 a-Moll (»Schottische«) für Orchester, 30. Juli 1829; [ca. 1841] bis 20. Januar 1842<idno type="MWV">N 18</idno><idno type="op">56</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_8szqu7np-jgel-9sm9-okgl-kmbekobyqhkg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100342" style="hidden">Sinfonie A-Dur (»Italienische«) für Orchester, [Ende 1830] bis 13. März 1833; [Juni 1834 bis Anfang 1835]<idno type="MWV">N 16</idno><idno type="op">90</idno></name></title> u. s. w. Denn Concerte ein Stücker drei bis vier muß ich geben. So Gott will nämlich, es versteht sich von selbst, und so schließt mein Antwortebrief. <seg type="closer" xml:id="seg_12b28c07-814a-410d-b8c0-256b7df3e3b7">Lebt sehr wohl; auf Wiedersehn.</seg></p><signed rend="right"></signed></div></body></text></TEI>