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fmb-1831-12-06-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Frankfurt a. M. <lb></lb>Lüttich, 6. Dezember 1831 Wir reis’ten vor ein Paar Jahren mit einander, tranken Bier in München, verhandelten in Stuttgart, wohnten in Frankfurt bei Schelble und machten Musik, zankten uns wenig – es war hübsch. Jetzt sitze ich hier am Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 2, 475

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Nachl. 7,30/1,7. Abschrift fremder Hand Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Frankfurt a. M.; Lüttich, 6. Dezember 1831 Wir reis’ten vor ein Paar Jahren mit einander, tranken Bier in München, verhandelten in Stuttgart, wohnten in Frankfurt bei Schelble und machten Musik, zankten uns wenig – es war hübsch. Jetzt sitze ich hier am

Felix Mendelssohn Bartholdy hat den Brief an Johann Nepomuk Schelble in Frankfurt a. M. adressiert: siehe Brief Nr. 486 (fmb-1832-01-05-02) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Stuttgart; Paris, 5. Januar 1832, Z. 3.

Unbekannt

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

6. Dezember 1831 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Lüttich Belgien Hauser, Franz (František) (1794-1870) Frankfurt a. M. Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Lüttich 6 Dec. 1831.

Wir reis’ten vor ein Paar Jahren mit einander, tranken Bier in München, verhandelten in Stuttgart, wohnten in Frankfurt bei SchelbleSchelble, Johann Nepomuk (1789-1837) und machten Musik, zankten uns wenig – es war hübsch. Jetzt sitze ich hier am Kamine in der Lütticher Gaststube, seit 2 Stunden spricht Alles französisch um mich herum, man fühlt sich vornehm Deutsch, aber allein – wollte Du wärst wieder mit mir. Nun sehn’ ich mich aber nach Paris, damit ich da ruhig sein und fleißig arbeiten kann, es sollen allerlei alte Pläne daran, und wenn ich den Winter ordentlich gearbeitet habe, dann kommen im Frühling oder im Sommer wieder Feiertage, wo wir uns irgendwo begegnen. Du rufst mich dann von der Seite irgend eines netten Mädchens weg auf den Flur, mußt ihr dafür zur Strafe vorsingen, und so geht es wieder, wie oben. – Wundere Dich aber nicht, weshalb ich Dir auf einmal aus Lüttich schreibe, da Du doch ein sogenannter Royalist bist und da man hier mehrere Leute aus Freiheit gehängt hat – dieser Brief ist aber ein Geschäftsbrief und steht Dir seit meiner Abreise aus Düsseldorf bevor, da nun die Post eben angekommen ist, aber erst morgen früh weiter nach Brüssel geht, so kann er zur Welt kommen. Seitdem bin ich noch ein wenig in Deutschland umhergedämmert, hab’ es immer lieber gewonnen, es ist einmal nirgends besser. Siehst Du EberhardEberhard, Christian Franz (1791-?) so dank ihm noch, daß er mich morgens früh im Regen nach dem Dampfboot begleitet hat, solche Freundlichkeiten erfreuen mich viel mehr und dauernder, als ich so dafür danken kann; die Fahrt den Rhein herunter war wüst und windig und kalt, die Gegenden sahen aus, als seien sie ausgeräumt und ständen leer. In Bonn war es aber niedlich, bei meiner hübschen CousineMendelssohn, Rosamunde Ernestine Pauline (Rosa) (1804-1883) war gerade Gesellschaft, als ich hinkam und der Professorinn BrandisBrandis, Dorothea Elisabeth Caroline (1793-1859) wurde Dein Gruß bestellt; an SimrockSimrock, Nikolaus (1751-1832) verkaufte ich gratis meine drei Musiken<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_0q3us67r-2yoq-jqzt-stts-th5sqwteodub"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100623" style="hidden">Kirchen-Musik für gemischten Chor (teilweise mit Orgel bzw. 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Unsre Bekanntschaft war angenehm gemacht: Mittags spielte ich ihm in der Stadt vor und sang Lieder, Abends trabte ich im entsetzlichsten Wetter zu ihm hinaus aufs Land und er las mir seine Gedichte und die angefangenen Sachen<name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109442" style="hidden" type="literature">Gedichte. Neue Folge</name><name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109445" style="hidden" type="dramatic_work">Merlin. Eine Mythe</name><name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109438" style="hidden" type="literature">Alexis. Eine Trilogie</name><name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109447" style="hidden" type="literature">Der Schwanenritter</name> vor. 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Willst Du Caliban<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564-1616)</name><name key="CRT0110871" style="hidden" type="dramatic_work">Der Sturm (The Tempest)</name> singen? – Jetzt kommt aber der Geschäftspunkt; er frug mich, was er für ein Honorar von der Münchner BühneKönigliches Hof- und NationaltheaterMünchenDeutschland fordern solle, und ich sagte, ich wolle mich erkundigen, was gewöhnlich sei, und da bist Du nun der wahre Mann, um mir Auskunft zu geben. Schreibe mir, was HauptmannHauptmann, Peter (1763-1858) für seine Texte gezahlt hat, schreibe was DoeringDoering, Georg Christian Wilhelm Asmus (1789-1833) gewöhnlich nimmt, erkundige Dich bei allen Bühnen Europa’s, aber im Ernst, schreibe mir über die Sache recht genau. Denn ich möchte nicht, daß er irgend dabei zu kurz käme, da er seine Sache ganz in meine Hände gelegt hat, und auch anderseits nicht zu viel vom Theater fodere. Sei also mein Compass und adressire an Mr. LeoLeo (Léo), August (1793-1859), rue Louis le grand no. 11 à Paris. Vergiß dann auch nicht, Deine Adresse mitzuschicken, denn Du fliegst ja selbst herum, wie ein Vogel und man weiß nicht, ob man an Dich in Sachsen oder in Schwaben denken soll. Das ist aber alles eins, jetzt nehme ich Deine Uhrschlüssel und ziehe meine Uhr auf, das ist ein Zeichen, daß der Brief aus ist und so schlaf wohl.

Felix MB.
            Lüttich 6 Dec. 1831. Wir reis’ten vor ein Paar Jahren mit einander, tranken Bier in München, verhandelten in Stuttgart, wohnten in Frankfurt bei Schelble und machten Musik, zankten uns wenig – es war hübsch. Jetzt sitze ich hier am Kamine in der Lütticher Gaststube, seit 2 Stunden spricht Alles französisch um mich herum, man fühlt sich vornehm Deutsch, aber allein – wollte Du wärst wieder mit mir. Nun sehn’ ich mich aber nach Paris, damit ich da ruhig sein und fleißig arbeiten kann, es sollen allerlei alte Pläne daran, und wenn ich den Winter ordentlich gearbeitet habe, dann kommen im Frühling oder im Sommer wieder Feiertage, wo wir uns irgendwo begegnen. Du rufst mich dann von der Seite irgend eines netten Mädchens weg auf den Flur, mußt ihr dafür zur Strafe vorsingen, und so geht es wieder, wie oben. – Wundere Dich aber nicht, weshalb ich Dir auf einmal aus Lüttich schreibe, da Du doch ein sogenannter Royalist bist und da man hier mehrere Leute aus Freiheit gehängt hat – dieser Brief ist aber ein Geschäftsbrief und steht Dir seit meiner Abreise aus Düsseldorf bevor, da nun die Post eben angekommen ist, aber erst morgen früh weiter nach Brüssel geht, so kann er zur Welt kommen. Seitdem bin ich noch ein wenig in Deutschland umhergedämmert, hab’ es immer lieber gewonnen, es ist einmal nirgends besser. Siehst Du Eberhard so dank ihm noch, daß er mich morgens früh im Regen nach dem Dampfboot begleitet hat, solche Freundlichkeiten erfreuen mich viel mehr und dauernder, als ich so dafür danken kann; die Fahrt den Rhein herunter war wüst und windig und kalt, die Gegenden sahen aus, als seien sie ausgeräumt und ständen leer. In Bonn war es aber niedlich, bei meiner hübschen Cousine war gerade Gesellschaft, als ich hinkam und der Professorinn Brandis wurde Dein Gruß bestellt; an Simrock verkaufte ich gratis meine drei Musiken „aus tiefer Noth“, Ave und „Mitten wir“ die andern aber behielt ich für mich weil ich sie vielleicht bald ungratis loswerde, von Christian Brentano gewann ich eine Partie Schach, wobei er die hübschesten Witze machte und überhaupt ein ganz anderer Kerl war, als sein Bruder, Dein Aug- und unser Zankapfel, darauf fuhr ich nach Düsseldorf und war 8 Tage dort sehr vergnügt. Die jungen Maler sind nette Leute, regen sich, machen neue Bilder und gehen vorwärts, ein gutes Piano und ein hübsches Mädchen fanden sich auch, mehr braucht man nicht, um 8 Tage vergnügt zu leben. Die Hauptsache aber ist, daß Immermann meinen Text macht; er war die Liebenswürdigkeit selbst, zugänglich und mittheilend, und ich hoffe ein nobles Gedicht zu bekommen. Denn der Mann ist ein Dichter und weiß was die Poesie ist. Unsre Bekanntschaft war angenehm gemacht: Mittags spielte ich ihm in der Stadt vor und sang Lieder, Abends trabte ich im entsetzlichsten Wetter zu ihm hinaus aufs Land und er las mir seine Gedichte und die angefangenen Sachen vor. Der Gegenstand, den er zu meiner Oper nimmt, ist der Sturm von Shakespeare.
Willst Du Caliban singen? – Jetzt kommt aber der Geschäftspunkt; er frug mich, was er für ein Honorar von der Münchner Bühne fordern solle, und ich sagte, ich wolle mich erkundigen, was gewöhnlich sei, und da bist Du nun der wahre Mann, um mir Auskunft zu geben. Schreibe mir, was Hauptmann für seine Texte gezahlt hat, schreibe was Doering gewöhnlich nimmt, erkundige Dich bei allen Bühnen Europa’s, aber im Ernst, schreibe mir über die Sache recht genau. Denn ich möchte nicht, daß er irgend dabei zu kurz käme, da er seine Sache ganz in meine Hände gelegt hat, und auch anderseits nicht zu viel vom Theater fodere. Sei also mein Compass und adressire an Mr. Leo, rue Louis le grand no. 11 à Paris. Vergiß dann auch nicht, Deine Adresse mitzuschicken, denn Du fliegst ja selbst herum, wie ein Vogel und man weiß nicht, ob man an Dich in Sachsen oder in Schwaben denken soll. Das ist aber alles eins, jetzt nehme ich Deine Uhrschlüssel und ziehe meine Uhr auf, das ist ein Zeichen, daß der Brief aus ist und so schlaf wohl.
Felix MB.          
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1831-12-06" xml:id="date_93355268-0324-4925-a3ea-d375308d8335">6. 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Jetzt sitze ich hier am Kamine in der Lütticher Gaststube, seit 2 Stunden spricht Alles französisch um mich herum, man fühlt sich vornehm Deutsch, aber allein – wollte Du wärst wieder mit mir. Nun sehn’ ich mich aber nach Paris, damit ich da ruhig sein und fleißig arbeiten kann, es sollen allerlei alte Pläne daran, und wenn ich den Winter ordentlich gearbeitet habe, dann kommen im Frühling oder im Sommer wieder Feiertage, wo wir uns irgendwo begegnen. Du rufst mich dann von der Seite irgend eines netten Mädchens weg auf den Flur, mußt ihr dafür zur Strafe vorsingen, und so geht es wieder, wie oben. – Wundere Dich aber nicht, weshalb ich Dir auf einmal aus Lüttich schreibe, da Du doch ein sogenannter Royalist bist und da man hier mehrere Leute aus Freiheit gehängt hat – dieser Brief ist aber ein Geschäftsbrief und steht Dir seit meiner Abreise aus Düsseldorf bevor, da nun die Post eben angekommen ist, aber erst morgen früh weiter nach Brüssel geht, so kann er zur Welt kommen. Seitdem bin ich noch ein wenig in Deutschland umhergedämmert, hab’ es immer lieber gewonnen, es ist einmal nirgends besser. Siehst Du <persName xml:id="persName_9077758d-4457-461d-8895-bceb050cc4e6">Eberhard<name key="PSN0110809" style="hidden">Eberhard, Christian Franz (1791-?)</name></persName> so dank ihm noch, daß er mich morgens früh im Regen nach dem Dampfboot begleitet hat, solche Freundlichkeiten erfreuen mich viel mehr und dauernder, als ich so dafür danken kann; die Fahrt den Rhein herunter war wüst und windig und kalt, die Gegenden sahen aus, als seien sie ausgeräumt und ständen leer. In Bonn war es aber niedlich, <persName xml:id="persName_d009af19-1291-4644-a597-4b93388950e8">bei meiner hübschen Cousine<name key="PSN0113237" style="hidden">Mendelssohn, Rosamunde Ernestine Pauline (Rosa) (1804-1883)</name></persName> war gerade Gesellschaft, als ich hinkam und der <persName xml:id="persName_5bacfff5-8f39-43dd-8b76-54a315fc74d3">Professorinn Brandis<name key="PSN0110079" style="hidden">Brandis, Dorothea Elisabeth Caroline (1793-1859)</name></persName> wurde Dein Gruß bestellt; an <persName xml:id="persName_2231e3aa-c61e-468b-b6a1-36e2159ac9c9">Simrock<name key="PSN0114932" style="hidden">Simrock, Nikolaus (1751-1832)</name></persName> verkaufte ich gratis <title xml:id="title_f96456a5-dd40-482a-8d0f-fd74eae07785">meine drei Musiken<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_0q3us67r-2yoq-jqzt-stts-th5sqwteodub"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100623" style="hidden">Kirchen-Musik für gemischten Chor (teilweise mit Orgel bzw. Instrumentalbegleitung), 1832; enthält MWV B 20, B 19 und B 21<idno type="MWV">SD 7</idno><idno type="op">23</idno></name></title> „<title xml:id="title_d2cbb562-ba8d-47a7-a00e-0e2d1c06deed">aus tiefer Noth“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_5wrbdf7q-3se8-mkwc-9j2w-8edaw8ffk4dq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100130" style="hidden">Choral »Aus tiefer Not« für Solostimmen, gemischten Chor und Orgel, 18. bis 19. Oktober 1830<idno type="MWV">B 20</idno><idno type="op">23/1</idno></name></title>, <title xml:id="title_ea19a8c0-c82a-49b8-b71c-4a41acf7f75d">Ave<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_uo1o6bvh-zkax-yhua-kypt-wkuhwbxurk15"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name></title> und <title xml:id="title_47e45876-2fc2-49d2-a0db-e72f1ce508d1">„Mitten wir“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2odxvvih-1foq-msuu-rldn-kx1n5fgsdspq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100131" style="hidden">Choral »Mitten wir im Leben sind« für gemischten Chor a cappella, 20. November 1830<idno type="MWV">B 21</idno><idno type="op">23/3</idno></name></title> die andern aber behielt ich für mich weil ich sie vielleicht bald ungratis loswerde, von <persName xml:id="persName_1a095355-d0df-4bcb-9d0c-187bc8c267ef">Christian Brentano<name key="PSN0110118" style="hidden">Brentano, Christian Franz Damian Friedrich (1784-1851)</name></persName> gewann ich eine Partie Schach, wobei er die hübschesten Witze machte und überhaupt ein ganz anderer Kerl war, als <persName xml:id="persName_4af2e188-c3e3-47c7-9d1a-5e9cef039091">sein Bruder<name key="PSN0110119" style="hidden">Brentano, Clemens Maria Wenzeslaus (1778-1842)</name></persName>, Dein Aug- und unser Zankapfel, darauf fuhr ich nach Düsseldorf und war 8 Tage dort sehr vergnügt. Die jungen Maler sind nette Leute, regen sich, machen neue Bilder und gehen vorwärts, ein gutes Piano und ein hübsches Mädchen fanden sich auch, mehr braucht man nicht, um 8 Tage vergnügt zu leben. Die Hauptsache aber ist, daß <persName xml:id="persName_67cc9940-0aed-4e2b-91c3-60711c09bfab">Immermann<name key="PSN0112169" style="hidden">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name></persName> meinen Text macht; er war die Liebenswürdigkeit selbst, zugänglich und mittheilend, und ich hoffe ein nobles Gedicht zu bekommen. Denn der Mann ist ein Dichter und weiß was die Poesie ist. Unsre Bekanntschaft war angenehm gemacht: Mittags spielte ich ihm in der Stadt vor und sang Lieder, Abends trabte ich im entsetzlichsten Wetter zu ihm hinaus aufs Land und er las mir seine Gedichte und <title xml:id="title_a8419d45-b3c7-4647-9548-2ed9a1587505">die angefangenen Sachen<name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109442" style="hidden" type="literature">Gedichte. Neue Folge</name><name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109445" style="hidden" type="dramatic_work">Merlin. Eine Mythe</name><name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109438" style="hidden" type="literature">Alexis. Eine Trilogie</name><name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109447" style="hidden" type="literature">Der Schwanenritter</name></title> vor. Der Gegenstand, den er zu meiner Oper nimmt, ist der <title xml:id="title_c6d8afd8-4bd1-4999-b5fb-0debeca65383">Sturm von Shakespeare<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564-1616)</name><name key="CRT0110871" style="hidden" type="dramatic_work">Der Sturm (The Tempest)</name><name key="PSN0112169" style="hidden" type="author">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name><name key="CRT0109449" style="hidden" type="dramatic_work">Der Sturm (Libretto)</name></title>. </p><p>Willst Du <title xml:id="title_8602c179-3c68-4fba-a5f4-bbb14c97f027">Caliban<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564-1616)</name><name key="CRT0110871" style="hidden" type="dramatic_work">Der Sturm (The Tempest)</name></title> singen? – Jetzt kommt aber der Geschäftspunkt; er frug mich, was er für ein Honorar von der <placeName xml:id="placeName_ba739dd6-1df1-44e9-866d-2b8d794702a4">Münchner Bühne<name key="NST0100393" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Hof- und Nationaltheater</name><settlement key="STM0100169" style="hidden" type="">München</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> fordern solle, und ich sagte, ich wolle mich erkundigen, was gewöhnlich sei, und da bist Du nun der wahre Mann, um mir Auskunft zu geben. Schreibe mir, was <persName xml:id="persName_a3f8c918-c2cb-4dc9-ac79-fed1b5decf69">Hauptmann<name key="PSN0111770" style="hidden">Hauptmann, Peter (1763-1858)</name></persName> für seine Texte gezahlt hat, schreibe was <persName xml:id="persName_1a22754f-f091-4bc9-8e86-fdfcb8aca978">Doering<name key="PSN0110685" style="hidden">Doering, Georg Christian Wilhelm Asmus (1789-1833)</name></persName> gewöhnlich nimmt, erkundige Dich bei allen Bühnen Europa’s, aber im Ernst, schreibe mir über die Sache recht genau. Denn ich möchte nicht, daß er irgend dabei zu kurz käme, da er seine Sache ganz in meine Hände gelegt hat, und auch anderseits nicht zu viel vom Theater fodere. Sei also mein Compass und adressire an <persName xml:id="persName_c6f079f3-1563-4fe9-b266-8c3874c92215">Mr. Leo<name key="PSN0112784" style="hidden">Leo (Léo), August (1793-1859)</name></persName>, rue Louis le grand no. 11 à Paris. Vergiß dann auch nicht, Deine Adresse mitzuschicken, denn Du fliegst ja selbst herum, wie ein Vogel und man weiß nicht, ob man an Dich in Sachsen oder in Schwaben denken soll. Das ist aber alles eins<seg type="closer" xml:id="seg_4c52f07c-0341-4035-8da5-7498e494c194">, jetzt nehme ich Deine Uhrschlüssel und ziehe meine Uhr auf, das ist ein Zeichen, daß der Brief aus ist und so schlaf wohl.</seg></p><signed rend="right">Felix MB.</signed></div></body> </text></TEI>