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fmb-1831-08-04-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin <lb></lb>Vevey, 4. August 1831 Nur ganz eilig ein Paar Worte und zwar von Geschäften. Denn ich bin wieder auf der Reise und muß zu guter letzt noch alle Sinne recht aufsperren, in die Berge komme ich so bald nicht Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 2, 449

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung N. Mus. ep. 1128. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Vevey, 4. August 1831 Nur ganz eilig ein Paar Worte und zwar von Geschäften. Denn ich bin wieder auf der Reise und muß zu guter letzt noch alle Sinne recht aufsperren, in die Berge komme ich so bald nicht

3 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Elvers, Briefe, S. 145-147.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

4. August 1831 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Vevey Schweiz Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Berlin Deutschland deutsch
À Mde. Mde. Fanny Hensel Berlin Leipziger Strasse no. 3. à ses propres mains
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Vevay den 4ten Aug. 31Liebes Schwesterlein

Nur ganz eilig ein Paar Worte und zwar von Geschäften. Denn ich bin wieder auf der Reise und muß zu guter letzt noch alle Sinne recht aufsperren, in die Berge komme ich so bald nicht noch einmal, und ein ordentlicher Brief soll aus Interlaken erfolgen, also verzeih heute die Eile und die trocknen Geschäfte. Du erinnerst Dich nämlich des letzten Geschäftsbriefs, den ich Dir schrieb, worüber er handelte, und welchen Gefallen Ihr mir in dessen Folge gethan habt; ich habe Euch noch nicht dafür gedankt und thue es denn jetzt aus ganzem Herzen. Auch für das nächste Jahr habt Ihr mir eine gleiche Freundlichkeit zugesagt (falls ich noch nicht selbst in Berlin wäre und es selbst also thun könnte) und hier knüpft sich meine heutige Angelegenheit an. Ich schrieb Euch nämlich auch für das nächste (jetzt laufende) Jahr über 100 rt und auch vielleicht noch mehr zu disponiren, die ich mir von meinem Reisegeld erspare. Es geht auch ganz leicht, aber nun habe ich von VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) in Genf einen Brief erhalten, worin er mir unter vielem andern Ernsthaften auch wiederholt, daß er gar sehr bedeutende Verluste erlitten hätte, bedeutender, als er gedacht habe, und Mutter sagt mir das fast in jedem Briefe und unterstreicht im letzten noch ganz besonders eine Stelle hierüber. Nun muß ich fast fürchten, es sey am Ende während meiner Abwesenheit eine große Veränderung vorgegangen, oder wenigstens ist doch da etwas über das ich nicht klar bin, und da ich natürlich an die ElternMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) deshalb mich nicht mit einer Frage wenden will, so bitte ich Dich, schreibe mir ganz aufrichtig und genau, was an der Sache ist, ob etwas im Hauswesen oder sonst sich verändert hat, und was Du davon überhaupt weißt, denn das ist dann ungefähr so viel, als ich selbst davon wissen würde, wenn ich zu Hause wäre. Schreibe mir ob das Leben in der Leipziger Straße noch dasselbe ist, und ob nur etwa im großen eisernen Kasten weniger liegt, oder ob in Euerm Leben sich was hat einschränken müssen, denn Du siehst daß es dann meine verfluchte Schuldigkeit wäre nicht für mich und meine Freunde zu sparen, sondern aus Pflicht. Ich fürchte dies, weil ich mir denke, die ElternMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) wollen mich vielleicht nichts wissen lassen, eben meiner lustigen Reise wegen; aber Du bist aufrichtig, wenn ich Dich auf den Kopf zu frage, also bitte sage mir Alles, was Du weißt.

Meine sehr geliebte Frau Schwester, welch ein seliges Vergnügen Du mir durch Deine Briefe machst, in denen Du von Deinem häuslichen Glück sprichst, und aus deren Worten das Glück sich jedem mittheilt – das ist einmal nie auszusprechen. Ich werd es wohl einmal mit Euch erleben, so Gott will, und dann vielleicht auch aussprechen können, aber Dank, tausend Dank, daß Du so gut bist, wie Du bist. Und Dank Dir Du liebes EhepaarHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Hensel, Wilhelm (1794-1861), daß Du so prächtig froh bist, und nicht allein Glück hast, sondern auch fühlst, und also mittheilst, und also doppelt hast und also doppelt fühlst – es nimmt kein Ende. Wie mich die Briefe erfreuen, wo eben so vom gemalten Mohren<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109167" style="hidden" type="art">Christus vor Pilatus (Ölgemälde 1834)</name> mit Butterbrod, oder den Judenköpfen, oder Geburtstagsfeiern, oder gar den Musiken die Rede ist, das könnt Ihr Euch nur denken, wenn Ihr an die Freude denkt, die Euch das Erleben macht. Ich habe freilich nur die Erzählung nach vielen Tagen, aber es ist genug einen durch und durch auszuwärmen. Und somit Dank.

Und schick mir Deine Musik<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="CRT0111433" style="hidden" type="music">»Lobgesang«, Kantate für Sopran, Alt, vierstimmigen Chor und Orchester HU 257 (6. Februar – 14. Juni 1831); UA 6. Juli 1831</name>, mein FenchelHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847).

Seid einig! – Das paßt aber gar nicht hieher, denn hier ist zwar die Schweiz, aber Ihr seid es ohne meine Ermahnung schon von selbst. BeckchenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) ist auch nicht übel, als dritter Telle, und als vierter etwa

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            Vevay den 4ten Aug. 31Liebes Schwesterlein
Nur ganz eilig ein Paar Worte und zwar von Geschäften. Denn ich bin wieder auf der Reise und muß zu guter letzt noch alle Sinne recht aufsperren, in die Berge komme ich so bald nicht noch einmal, und ein ordentlicher Brief soll aus Interlaken erfolgen, also verzeih heute die Eile und die trocknen Geschäfte. Du erinnerst Dich nämlich des letzten Geschäftsbriefs, den ich Dir schrieb, worüber er handelte, und welchen Gefallen Ihr mir in dessen Folge gethan habt; ich habe Euch noch nicht dafür gedankt und thue es denn jetzt aus ganzem Herzen. Auch für das nächste Jahr habt Ihr mir eine gleiche Freundlichkeit zugesagt (falls ich noch nicht selbst in Berlin wäre und es selbst also thun könnte) und hier knüpft sich meine heutige Angelegenheit an. Ich schrieb Euch nämlich auch für das nächste (jetzt laufende) Jahr über 100 rt und auch vielleicht noch mehr zu disponiren, die ich mir von meinem Reisegeld erspare. Es geht auch ganz leicht, aber nun habe ich von Vater in Genf einen Brief erhalten, worin er mir unter vielem andern Ernsthaften auch wiederholt, daß er gar sehr bedeutende Verluste erlitten hätte, bedeutender, als er gedacht habe, und Mutter sagt mir das fast in jedem Briefe und unterstreicht im letzten noch ganz besonders eine Stelle hierüber. Nun muß ich fast fürchten, es sey am Ende während meiner Abwesenheit eine große Veränderung vorgegangen, oder wenigstens ist doch da etwas über das ich nicht klar bin, und da ich natürlich an die Eltern deshalb mich nicht mit einer Frage wenden will, so bitte ich Dich, schreibe mir ganz aufrichtig und genau, was an der Sache ist, ob etwas im Hauswesen oder sonst sich verändert hat, und was Du davon überhaupt weißt, denn das ist dann ungefähr so viel, als ich selbst davon wissen würde, wenn ich zu Hause wäre. Schreibe mir ob das Leben in der Leipziger Straße noch dasselbe ist, und ob nur etwa im großen eisernen Kasten weniger liegt, oder ob in Euerm Leben sich was hat einschränken müssen, denn Du siehst daß es dann meine verfluchte Schuldigkeit wäre nicht für mich und meine Freunde zu sparen, sondern aus Pflicht. Ich fürchte dies, weil ich mir denke, die Eltern wollen mich vielleicht nichts wissen lassen, eben meiner lustigen Reise wegen; aber Du bist aufrichtig, wenn ich Dich auf den Kopf zu frage, also bitte sage mir Alles, was Du weißt.
Meine sehr geliebte Frau Schwester, welch ein seliges Vergnügen Du mir durch Deine Briefe machst, in denen Du von Deinem häuslichen Glück sprichst, und aus deren Worten das Glück sich jedem mittheilt – das ist einmal nie auszusprechen. Ich werd es wohl einmal mit Euch erleben, so Gott will, und dann vielleicht auch aussprechen können, aber Dank, tausend Dank, daß Du so gut bist, wie Du bist. Und Dank Dir Du liebes Ehepaar, daß Du so prächtig froh bist, und nicht allein Glück hast, sondern auch fühlst, und also mittheilst, und also doppelt hast und also doppelt fühlst – es nimmt kein Ende. Wie mich die Briefe erfreuen, wo eben so vom gemalten Mohren mit Butterbrod, oder den Judenköpfen, oder Geburtstagsfeiern, oder gar den Musiken die Rede ist, das könnt Ihr Euch nur denken, wenn Ihr an die Freude denkt, die Euch das Erleben macht. Ich habe freilich nur die Erzählung nach vielen Tagen, aber es ist genug einen durch und durch auszuwärmen. Und somit Dank.
Und schick mir Deine Musik, mein Fenchel.
Seid einig! – Das paßt aber gar nicht hieher, denn hier ist zwar die Schweiz, aber Ihr seid es ohne meine Ermahnung schon von selbst. Beckchen ist auch nicht übel, als dritter Telle, und als vierter etwa
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            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1831-08-04-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1831-08-04-01" xml:id="title_3336a243-d575-4d33-9614-1892d1406104">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin <lb></lb>Vevey, 4. August 1831</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_bd1fd963-2aa5-4f7f-8cec-ea5fcfe9c8c9">Nur ganz eilig ein Paar Worte und zwar von Geschäften. 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