fmb-1831-05-10-01
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Neapel, 10. Mai 1831
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
3 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Gestern erhielt ich Euern Brief mit der Nachricht über
Durch einen Zufall erhielt ich auch Deinen Brief vom 10ten April gestern, lieber muß Dich sprechen, ehe ich nach Paris und London gehe, weil sich da die Zeit und die Verhältnisse nach meiner Reise bestimmen werden.
Dir liebe
Es ist ein klarer Geist weniger in der Welt, das fühlen wir mit Trauer, sagt
Neapel 10 May. 31. Ihr Lieben Gestern erhielt ich Euern Brief mit der Nachricht über Tante Meyer Zu schreiben habe ich Euch nichts, denn ich kann Euch gar nicht sagen, wie es mich schmerzt und wie so sehr lieb ich sie hatte. So ein Verlust verengt den Kreis sehr, und macht Berlin für mich einsamer. Durch einen Zufall erhielt ich auch Deinen Brief vom 10ten April gestern, lieber Vater, der Gesandte war so unfreundlich oder vergeßlich ihn nicht anzunehmen und so fand ich ihn auf der poste restante als Bendemann unter B nach Briefen suchte. Es freut mich nun recht sehr daß ich mich von Lottum nicht bereden ließ mit nach Sicilien zu gehen, da ich sehe, daß Du es auch nach den Unruhen nicht wolltest, und Deine Antwort, die mir Hoffnung giebt daß wir uns im Herbst irgendwo treffen können, hat mich erheitert. Das gebe Gott so, denn ich möchte oder vielmehr ich muß Dich sprechen, ehe ich nach Paris und London gehe, weil sich da die Zeit und die Verhältnisse nach meiner Reise bestimmen werden. Dir liebe Mutter sage ich nur noch, daß ich mich sehr wohl befinde, abgerechnet was ich vom Scirocco an Kopfschmerzen und Mattigkeit zu leiden habe. Außerdem geht es mir besser als je und die Seeluft schmeckt herrlich, wie immer. Ich werde nun wohl vielleicht in mehr als 8 Tagen nicht schreiben können (länger wie 10 wirds aber auf keinen Fall) weil ich heut die letzte und größte Excursion um Neapel anfange, nach Castellamare, Sorrent, Capri, Amalfi und Paestum. Das ist der südlichste Punct meiner ganzen Reise, und von da wird es wieder nach Norden gehn. Posten wie in Schottland giebt es hier auch nicht, und so warte ich mit dem Schreiben bis zur Rückkehr in 8 – 10 Tagen. Daß Du, liebes Beckchen, noch nicht meinen Brief hattest, begreif ich nicht, ich hatte ja umgehend geantwortet, überhaupt habe ich regelmäßig alle Woche und zuweilen 2mal geschrieben, und weiß nicht, wie so die Briefe nicht ankamen. Aber konntest Du denn nicht vorher wissen, was ich Dir antworten mußte, und warst Du denn nicht überzeugt, daß ich nicht auf 200 Meilen brummen konnte, denn weiter als eine Brummerey dürfen wir ja doch nicht mit dem Erzürnen kommen; das war von jeher das Höchste, und es könnte nicht schaden, wenn das auch aufgehört hätte. Es hat aufgehört, denn Du thust es nicht und ich habe mir es abgewöhnt, o Beckchen. – Außerdem leb’ ich ruhig und denke Euer und bin fleißig. Die Walpurgisnacht ist noch nicht fertig, liebe Fanny, weil sie mir unter den Händen wächs’t, aber ich schicke sie Dir bald; oder vielleicht auch nicht, denn Du mußt wissen, daß ich mir die besten neuen Sachen in petto behalte, um sie Dir selbst vorzuspielen, wenn ich wiederkomme; wird sie also recht lustig, so behalte ich sie mir vor. Wann sehen wir uns denn wieder? Jede Zeile, die Du schreibst, ist wie Du, aber das Sprechen ist doch anders, und ich wäre wohl grade jetzt so gern bei Euch. Es ist ein klarer Geist weniger in der Welt, das fühlen wir mit Trauer, sagt Hensel, und weiter ist eben wenig zu sagen. Lebt wohl und bleibt nur Ihr alle glücklich und zusammen, das ist ja das Glück. Mag es Gott uns erhalten! Und so lebt wohl. FMB.
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