]> Brief: fmb-1831-04-04-01

fmb-1831-04-04-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin <lb></lb>Rom, 4. April 1831 Wohl ist die Nachricht, die Du mir in Deinem Briefe vom 17ten mittheilst eine schmerzliche und ich empfinde wieder, wie groß die Entfernung ist und wie unmöglich, irgend einzugreifen und zu helfen; aber die Art, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 2, 415

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Depos. Berlin 3,4. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Rom, 4. April 1831 Wohl ist die Nachricht, die Du mir in Deinem Briefe vom 17ten mittheilst eine schmerzliche und ich empfinde wieder, wie groß die Entfernung ist und wie unmöglich, irgend einzugreifen und zu helfen; aber die Art,

2 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel. – Die Jahresangabe wurde von fremder Hand ergänzt. Sie ergibt sich auch aus der Erwähnung Roms und aus dem Briefteil an die Familie Mendelssohn Bartholdy vom gleichen Tag (in Brief Nr. 417). Unter dem Datum autographe Notiz von fremder Hand: »M. ist Marx! / Paulus«.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Weissweiler, Briefwechsel, S. 130-132.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

4. April 1831 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Rom Italien Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Berlin Deutschland deutsch
À Mr. Mr. Guillaume Hensel peintre de S. M. le roi de Prusse. Berlin Leipziger Strasse no. 3 fr. front.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Rom d. 4 April.Meine liebe Fanny!

Wohl ist die Nachricht, die Du mir in Deinem Briefe vom 17ten mittheilst eine schmerzliche und ich empfinde wieder, wie groß die Entfernung ist und wie unmöglich, irgend einzugreifen und zu helfen; aber die Art, wie Du mir es sagst, und Dein ganzer lieber, liebender Ton ist so, daß ich Dir es nie vergessen werde; es hat mich ergriffen, als säßest Du eben neben mir, und als hörte ich Dich sprechen. Das ist auch so, denn wer anders kann so sprechen, als Du? Nimm aber meinen herzlichsten, wärmsten Dank dafür, Du weißt es ja, wie glücklich Du uns alle machst. Ich werde lange an Deinen Brief denken; wie kommt es nur, daß in den kalten, schwarzen Buchstaben der ganze Mensch, und das ganze Herz stehen kann? Wir verstehen uns aber.

Inliegend ein Brief an M.Marx, Adolph Bernhard (1795-1866) Daß ich von hier aus für ihn wirken kann, ist unmöglich, und das schmerzt mich tief, das einzige was ich auf solche Entfernung thun kann habe ich mir ausgedacht; Ihr werdet mir dazu helfen. Dem Mangel an Mittheilung vorzubeugen, der ihn quält, weil kein Musiker in Berlin ist der ihn zu kennen werth wäre, habe ich ihm geschrieben, daß ich von jetzt an regelmäßig alle 14 Tage an ihn schreibe, und sobald ich Zeit habe öfters: das wird ihn zerstreuen und es ist eben alles was sich von Rom aus in dieser Hinsicht erfinden läßt: die Briefe werde ich fortwährend an HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) addressiren, und bitte Dich, lieber HenselHensel, Wilhelm (1794-1861), auch MarxMarx, Adolph Bernhard (1795-1866) seine Briefe an mich abzufordern, etwa unter dem Vorwand sie einzulegen, oder wie Du sonst willst; denn das Porto ist sehr theuer, da thu mir den Gefallen auf ein besondres Blatt Papier genau das Porto aufzuzeichnen, was diese Correspondenz kostet, ich werde es Dir bey meiner Rückkunft erstatten. Thu aber dies gewiß und schreibe es genau auf; es würde mich verdrießen, wenn Du Dich dadurch in Kosten setztest. Was nun das Übrige betrifft, so steht die Sache so: ich habe dies Jahr über 100 rt weniger gebraucht, als mir ausgesetzt sind. Über diese aber kann ich nicht disponiren, weil ich keineswegs ausdrücklich gespart habe, und es also nicht aufrichtig gegen VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) wäre, der mir schrieb, ich könne weniger oder mehr brauchen, wie ich wolle. Da nun aber im nächsten Monat mein neues Jahr anfängt, und da ich weiß, wie wenig ich mir in diesem habe abgehn lassen, und wie ich also gewiß sein kann im nächsten noch mehr zu ersparen, so denke ich, daß ich am Ende meiner Reise wenigstens über 100 rt werde disponiren können, da ich sie mir von jetzt an durch mancherley Kleinigkeiten, die ich mir leicht versagen kann und die doch viel kosten, zurücklegen will. Auch komme ich dann nach Paris, auch wohl nach London, wo ich wieder Geld verdienen kann, soviel ich will, was sich dann später finden wird. Auf jeden Fall aber ist das wenigste, was ich entweder durch die Ersparungen, die ich von heute an, ohne meinem Reisezweck zu schaden, anfangen werde, und durch Herausgabe u. dgl. in Paris gewinne 100 rt, und so denke ich Ihr seid ganz sicher, wenn Ihr sie mir vorstreckt, und M.Marx, Adolph Bernhard (1795-1866) gebt. Doch bemerkt, daß ich dies nur annehme im Fall ihr Euch von mir die gebräuchlichen Zinsen geben laßt, sonst geht das Ding nicht; wenn Ihr Geld habt, das außerdem ruhig auf Zinsen liegen bleiben würde, so nehmt davon die 100 rt und ich erstatte es Euch, als hättet Ihr es immer liegen lassen, hoffentlich stehe ich bei Euch in gutem Credit. Du wirst das nun einrichten, lieber HenselHensel, Wilhelm (1794-1861), wie Du willst, ich brauche nicht zu bemerken, daß Alles was ich außerdem verdienen möchte, Dir sogleich gemeldet werden soll, zu diesem Zwecke. Wie Du es aber anfangen willst, um es M.Marx, Adolph Bernhard (1795-1866) annehmen zu machen, weiß ich nicht; Du wirst das dort besser wissen, und Rath geben geht nicht; ich habe ihm jetzt nichts davon geschrieben, sonst merkt er etwas; aber im nächsten Briefe will ich es ihm anbieten. Willst Du nun den erwarten, oder ihm gradezu sagen, daß ich Dir darüber geschrieben das mache ganz wie Du für Recht hältst. Gott gebe, daß es sich zum Bessern wende; wenn ich nur da wäre, da könnte ich irgend was thun. Bitte, liebe FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) schreib mir drüber wieder, und sag mir, was Ihr habt thun können. – Ich reise Ende dieser Woche nach Neapel wenn ich meinen Paß bekommen kann, was Schwierigkeiten macht, entschuldige mich bei den Eltern, daß ich heute nicht schreibe, der Brief ist nicht fertig geworden, denn er enthält die Beschreibungen der heil. Woche. Ich schicke ihn Don[nerstag.] Lebt wohl

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            Rom d. 4 April. Meine liebe Fanny!
Wohl ist die Nachricht, die Du mir in Deinem Briefe vom 17ten mittheilst eine schmerzliche und ich empfinde wieder, wie groß die Entfernung ist und wie unmöglich, irgend einzugreifen und zu helfen; aber die Art, wie Du mir es sagst, und Dein ganzer lieber, liebender Ton ist so, daß ich Dir es nie vergessen werde; es hat mich ergriffen, als säßest Du eben neben mir, und als hörte ich Dich sprechen. Das ist auch so, denn wer anders kann so sprechen, als Du? Nimm aber meinen herzlichsten, wärmsten Dank dafür, Du weißt es ja, wie glücklich Du uns alle machst. Ich werde lange an Deinen Brief denken; wie kommt es nur, daß in den kalten, schwarzen Buchstaben der ganze Mensch, und das ganze Herz stehen kann? Wir verstehen uns aber.
Inliegend ein Brief an M. Daß ich von hier aus für ihn wirken kann, ist unmöglich, und das schmerzt mich tief, das einzige was ich auf solche Entfernung thun kann habe ich mir ausgedacht; Ihr werdet mir dazu helfen. Dem Mangel an Mittheilung vorzubeugen, der ihn quält, weil kein Musiker in Berlin ist der ihn zu kennen werth wäre, habe ich ihm geschrieben, daß ich von jetzt an regelmäßig alle 14 Tage an ihn schreibe, und sobald ich Zeit habe öfters: das wird ihn zerstreuen und es ist eben alles was sich von Rom aus in dieser Hinsicht erfinden läßt: die Briefe werde ich fortwährend an Hensel addressiren, und bitte Dich, lieber Hensel, auch Marx seine Briefe an mich abzufordern, etwa unter dem Vorwand sie einzulegen, oder wie Du sonst willst; denn das Porto ist sehr theuer, da thu mir den Gefallen auf ein besondres Blatt Papier genau das Porto aufzuzeichnen, was diese Correspondenz kostet, ich werde es Dir bey meiner Rückkunft erstatten. Thu aber dies gewiß und schreibe es genau auf; es würde mich verdrießen, wenn Du Dich dadurch in Kosten setztest. Was nun das Übrige betrifft, so steht die Sache so: ich habe dies Jahr über 100 rt weniger gebraucht, als mir ausgesetzt sind. Über diese aber kann ich nicht disponiren, weil ich keineswegs ausdrücklich gespart habe, und es also nicht aufrichtig gegen Vater wäre, der mir schrieb, ich könne weniger oder mehr brauchen, wie ich wolle. Da nun aber im nächsten Monat mein neues Jahr anfängt, und da ich weiß, wie wenig ich mir in diesem habe abgehn lassen, und wie ich also gewiß sein kann im nächsten noch mehr zu ersparen, so denke ich, daß ich am Ende meiner Reise wenigstens über 100 rt werde disponiren können, da ich sie mir von jetzt an durch mancherley Kleinigkeiten, die ich mir leicht versagen kann und die doch viel kosten, zurücklegen will. Auch komme ich dann nach Paris, auch wohl nach London, wo ich wieder Geld verdienen kann, soviel ich will, was sich dann später finden wird. Auf jeden Fall aber ist das wenigste, was ich entweder durch die Ersparungen, die ich von heute an, ohne meinem Reisezweck zu schaden, anfangen werde, und durch Herausgabe u. dgl. in Paris gewinne 100 rt, und so denke ich Ihr seid ganz sicher, wenn Ihr sie mir vorstreckt, und M. gebt. Doch bemerkt, daß ich dies nur annehme im Fall ihr Euch von mir die gebräuchlichen Zinsen geben laßt, sonst geht das Ding nicht; wenn Ihr Geld habt, das außerdem ruhig auf Zinsen liegen bleiben würde, so nehmt davon die 100 rt und ich erstatte es Euch, als hättet Ihr es immer liegen lassen, hoffentlich stehe ich bei Euch in gutem Credit. Du wirst das nun einrichten, lieber Hensel, wie Du willst, ich brauche nicht zu bemerken, daß Alles was ich außerdem verdienen möchte, Dir sogleich gemeldet werden soll, zu diesem Zwecke. Wie Du es aber anfangen willst, um es M. annehmen zu machen, weiß ich nicht; Du wirst das dort besser wissen, und Rath geben geht nicht; ich habe ihm jetzt nichts davon geschrieben, sonst merkt er etwas; aber im nächsten Briefe will ich es ihm anbieten. Willst Du nun den erwarten, oder ihm gradezu sagen, daß ich Dir darüber geschrieben das mache ganz wie Du für Recht hältst. Gott gebe, daß es sich zum Bessern wende; wenn ich nur da wäre, da könnte ich irgend was thun. Bitte, liebe Fanny schreib mir drüber wieder, und sag mir, was Ihr habt thun können. – Ich reise Ende dieser Woche nach Neapel wenn ich meinen Paß bekommen kann, was Schwierigkeiten macht, entschuldige mich bei den Eltern, daß ich heute nicht schreibe, der Brief ist nicht fertig geworden, denn er enthält die Beschreibungen der heil. Woche. Ich schicke ihn Donnerstag.  Lebt wohl
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Das ist auch so, denn wer anders kann so sprechen, als Du? Nimm aber meinen herzlichsten, wärmsten Dank dafür, Du weißt es ja, wie glücklich Du uns alle machst. Ich werde lange an Deinen Brief denken; wie kommt es nur, daß in den kalten, schwarzen Buchstaben der ganze Mensch, und das ganze Herz stehen kann? Wir verstehen uns aber.</p><p>Inliegend ein Brief an <persName xml:id="persName_770e7add-304c-4603-b761-7d54cc7010dc">M.<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> Daß ich von hier aus für ihn wirken kann, ist unmöglich, und das schmerzt mich tief, das einzige was ich auf solche Entfernung thun kann habe ich mir ausgedacht; Ihr werdet mir dazu helfen. 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Thu aber dies gewiß und schreibe es genau auf; es würde mich verdrießen, wenn Du Dich dadurch in Kosten setztest. Was nun das Übrige betrifft, so steht die Sache so: ich habe dies Jahr über 100 rt weniger gebraucht, als mir ausgesetzt sind. Über diese aber kann ich nicht disponiren, weil ich keineswegs ausdrücklich gespart habe, und es also nicht aufrichtig gegen <persName xml:id="persName_2ba1b0e5-5633-4307-9b5a-c80bb4f7e174">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> wäre, der mir schrieb, ich könne weniger oder mehr brauchen, wie ich wolle. 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