]> Brief: fmb-1831-02-22-01

fmb-1831-02-22-01

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy<lb></lb>Rom, 22. Februar 1831 Tausend Dank für Euern lieben Brief vom 8ten, den ich gestern empfing, als ich von Tivoli nach Hause kam. Schon daraus werdet Ihr sehen, daß hier Alles ganz ruhig geblieben ist, man würde sonst nicht Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 2, 401

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 13, fol. 40-41. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Rom, 22. Februar 1831 Tausend Dank für Euern lieben Brief vom 8ten, den ich gestern empfing, als ich von Tivoli nach Hause kam. Schon daraus werdet Ihr sehen, daß hier Alles ganz ruhig geblieben ist, man würde sonst nicht

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Green Books

Mendelssohn, Reisebriefe, S. 108-110 (Teildruck).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

22. Februar 1831 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Rom Italien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy Berlin Deutschland deutsch
À Mr. Mr. A. Mendelssohn Bartholdy Berlin
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Rom. 22 Febr. 31.

Tausend Dank für Euern lieben Brief vom 8ten, den ich gestern empfing, als ich von Tivoli nach Hause kam. Schon daraus werdet Ihr sehen, daß hier Alles ganz ruhig geblieben ist, man würde sonst nicht aus den Thoren gelassen, die Fremden fürchten sich zwar noch fortwährend, die Schnurrbärte fallen wie Weizen in der Ernte, WilkeWilke, Herr und JakobsonJacobson, Herrmann (1801-1892) reisen morgen, der alte BendemannBendemann, Anton Heinrich (bis 1811: Aaron Hirsch Bendix) (1775-1866) und EmilBendemann, Emil Franz Leopold (1807-1882) am Freitag ab, und die Engländer in ihren dicken Reisewagen ziehen Caravanenweise über den spanischen Platz nach Neapel zu, da ich aber den Plan von jeher gemacht habe, bis zu Ostern hier zu bleiben, und da ich glaube man müsse seine Plane so viel als möglich ausführen, selbst wenn sich Hindernisse entgegenstellen, so ist das gewiß noch viel mehr der Fall wenn sich keine Hindernisse entgegenstellen, und wie gesagt, es ist hier Alles ruhig, also sehe ich nicht, was mich treiben sollte. Daß EmilBendemann, Emil Franz Leopold (1807-1882) weggeht thut mir herzlich leid; er ist ein guter Kerl, mit dem sich es ganz bequem lebt, und wir haben uns prächtig vertragen, die meisten Dinge mit einander gesehen, und er wird mir in den nächsten Wochen sehr fehlen. PaulineHübner, Pauline Charlotte (1809-1895) hat die Masern, das ist aber nicht originell, wenn der älteste Bruder abreisen will. Wahrscheinlich werde ich mit EduardBendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889) ein Stück der Sicilianischen Reise machen, wenn sie anders noch zu Stande kommt. So Gott will, gehe ich im April nach Neapel, bleibe da so lange ich zu sehen und zu hören habe, und wie ich es dann machen will, um im Sommer nach den Ober-Italiänischen Städten, und nach den Seeen hinzukommen, das soll mir der Augenblick angeben, denn es ist jetzt gar so schwer, irgend etwas vorauszubestimmen. Auch bin ich noch ganz unentschieden, wie ich es einrichten soll mit der Reise nach Paris, wo ich gern Anfang November spätestens sein möchte. Ob ich durch das südliche Frankreich, Nizza und Marseille oder durch die Schweiz der ich dann sehr nahe bin, und über Strassburg oder Genf gehe, alles das hängt ja auch sehr davon ab, wie sich die Welt gestaltet, ob es überall ruhig bleibt ob kein Krieg wird, us.w. In Neapel werde ich das wissen, denn der Frühling ist dann herangekommen und dann will ich mich schnell entscheiden. Nach Empfang des nächsten Briefes bitte ich Euch Eure Briefe für mich an ValentiniValentini, Vincenzo (1751-1842) zu adressiren, er wird meine Adresse in Neapel, die ich jetzt selbst noch nicht weiß, hier behalten, und ist in solchen Sachen gewiß sehr pünctlich. Sobald ich in Neapel an ein Haus adressirt bin, schreibe ichs damit mir die Briefe direct zukommen können, und so rückt das Leben und die Reise wieder ein Stück vorwärts. – Aber für Euern gestrigen Brief seid nochmals bedankt, er war so vergnügt und frisch, und machte mich auch so; namentlich aber kann ich gar nicht sagen, wie sehr mir die neuen SonntagsmusikenSonntagsmusiken der Familie Mendelssohn BartholdyBerlinDeutschland gefallen, das ist ein brillanter Einfall, und ich bitte Dich um Gotteswillen o FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) laß es nicht wieder einschlafen, sondern gieb vielmehr Deinem reisenden Bruder Auftrag für Euch einiges Neue zu schreiben, der Mann will das gerne thun, denn er freut sich gar zu sehr über Dich und Deine Idee. Du mußt ihn wissen lassen, was für Stimmen Du da hast, mußt diese Deine Untergebnen zu Rathe ziehen, was sie gern hätten (denn das Volk hat Rechte, o Fanny!) und namentlich glaub ich wäre es gut, Ihnen zuweilen etwas recht Leichtes, Ansprechendes, Gefälliges, z. B. die Litaney von Seb. Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107804" style="hidden" type="music">Nimm von uns, Herr, du treuer Gott BWV 101</name> vorzulegen (im Ernst meine ich aber z. B. den Hirten Israel<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107739" style="hidden" type="music">Du Hirte Israel, höre BWV 104</name>, oder das Dixit Dominus von Händel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108976" style="hidden" type="music">Dixit Dominus Domino meo HWV 232</name>, das RitzRietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832) hat oder dgl.) Wirst Du denn nicht auch den Leuten mit unter etwas vorspielen? Ich dächte, das könnte Dir und Ihnen nicht schaden. Sie müssen sich verpusten und Du mußt Clavier studiren, dann wär es ein Vocal und Instrumental Concert. Ich wollt aber ich könnte zuhören, und Dir mein Compliment nachher machen. Sey weise und mild, greife Dich nicht zu sehr an, aber auch die Stimmen der Völker nicht, ärgre Dich nicht, wenn es schlecht klingt, sprich wenig drüber und lade auch wenig andre ein, wer von selbst kommt dürfe zuhören, hüte Dich nicht vor HändelHändel, Georg Friedrich (1685-1759), und bist Du drin so führ ihn so, daß sich der Fehlende vor Dir mag hüten, endlich aber mach, daß sich die Sänger nicht langweilen, und das ist die Hauptsache. Dein Dich liebender Polonius<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564-1616)</name><name key="CRT0110859" style="hidden" type="dramatic_work">Hamlet (The Tragedy of Hamlet, Prince of Denmark)</name>, oder der Londoner Congreß Du bist aber hoffentlich nicht Belgien. Leg mich Minchen SchmidtBaum, Marie (1808-1875) zu Füßen, und laß mich ein bischen wissen, wie sie aussieht. Ein Stück dankt den SonntagsmusikenSonntagsmusiken der Familie Mendelssohn BartholdyBerlinDeutschland wahrscheinlich seine Entstehung schon; als Du mir nämlich neulich davon schriebst, dachte ich, ob ich nicht Dir was dazu schicken könnte, und da tauchte dann ein alter Lieblingsplan wieder auf, dehnte sich aber so breit aus, daß ich EmilBendemann, Emil Franz Leopold (1807-1882) nichts davon mitgeben kann und also später nachliefere. Höre und staune: Die erste Walpurgisnacht von Goethe<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108812" style="hidden" type="literature">Die erste Walpurgisnacht</name> habe ich seit Wien halb componirt<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qufrck2h-4etn-tmuk-xwpy-hvqlh3kykxqs"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100172" style="hidden">Die erste Walpurgisnacht, Ballade für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1830] bis 13. Februar 1832; Herbst 1840 bis Dezember 1842; 15. Juli 1843<idno type="MWV">D 3</idno><idno type="op">60</idno></name> und keine Courage sie aufzuschreiben; nun hat sich das Ding gestaltet, ist aber eine große Cantate mit ganzem Orchester geworden, und kann sich ganz lustig machen, denn im Anfang giebt es Frühlingslieder u. dgl. vollauf, dann wenn die Wächter mit ihren Gabeln und Zacken und Eulen Lärm machen, kommt der Hexenspuk dazu und Du weißt daß ich für den ein besonderes faible habe, dann kommen die opfernden Druiden in Cdur mit Posaunen heraus, dann wieder die Wächter, die sich fürchten, wo ich dann einen trippelnden, unheimlichen Chor bringen will, und endlich zum Schluß der volle Opfergesang – meinst Du nicht, das könne eine neue Art von Cantaten werden? Eine Instrumentaleinleitung habe ich umsonst, und lebendig ist das Ganze genug. Bald denke ich soll es fertig sein. Überhaupt geht es mit dem Componiren jetzt wieder frisch, die Italiänische Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jrm8eoar-imrj-tbxy-nnkz-enyc9tm12mcb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100342" style="hidden">Sinfonie A-Dur (»Italienische«) für Orchester, [Ende 1830] bis 13. März 1833; [Juni 1834 bis Anfang 1835]<idno type="MWV">N 16</idno><idno type="op">90</idno></name> macht große Fortschritte, es wird das lustigste Stück das ich gemacht habe, namentlich das letzte; fürs Adagio habe ich noch nichts Bestimmtes, und glaube, ich will es mir für Neapel aufsparen. „Verleih uns Frieden“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_4vmzz6kd-nycv-cyap-p79u-licxwcuh591y"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100111" style="hidden">Choral / Gebet »Verleih uns Frieden« / »Da nobis pacem, Domine« für gemischten Chor, kleines Orchester und Orgel, 10. Februar 1831<idno type="MWV">A 11</idno><idno type="op"></idno></name> ist fertig, und „wir glauben all“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wpyeautl-7qf2-awdn-b5oe-8q155o22ravy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100112" style="hidden">Choral »Wir glauben all an einen Gott« für gemischten Chor und Orchester, [Dezember 1830] bis 1. März 1831<idno type="MWV">A 12</idno><idno type="op"></idno></name> wird es dieser Tage, nur die Schottische Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_yxowzorz-qxd1-0hma-pege-jvbguoizsagv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100344" style="hidden">Sinfonie Nr. 3 a-Moll (»Schottische«) für Orchester, 30. Juli 1829; [ca. 1841] bis 20. Januar 1842<idno type="MWV">N 18</idno><idno type="op">56</idno></name> kann ich noch nicht recht fassen; habe ich in dieser Zeit einen guten Einfall so will ich gleich drüber her, und sie schnell aufschreiben und beendigen. Durch EmilBendemann, Emil Franz Leopold (1807-1882) schicke ich nun endlich mein altes Zeichenbuch<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2iv1wtri-ha7q-o0u9-9x3m-otjgjx7zqftn"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100832" style="hidden">Zeichenalbum Deutschland, Österreich, Italien 1830-1831: GB-Ob, M.D.M. d. 10<idno type="MWV">ZB 8</idno><idno type="op"></idno></name>, es ist in Italien nicht viel Neues dazu gekommen, ich hatte bisjetzt ordentlich Furcht davor, indeß habe ich einige der alten, die verlöschen wollten, wieder ausgeführt, und so empfange es denn, mein BeckchenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858), und wenn Du es nachzeichnen willst, so soll es mir eine Ehre (er verneigt sich) sein, nur fürchte ich, es ist nicht viel Gutes darin, ich weiß selbst noch nicht recht, was ich will. Zu den ersten Blättern gehört fast ein Commentar, namentlich zu denen von Scharnitz<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ucobtrge-akkl-gmsh-ifea-drwyfs964e74"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100834" style="hidden">Hinter Scharnitz, 29. Juli 1830; fol. 8r<idno type="MWV">ZB 8/8</idno><idno type="op"></idno></name> und Zirl, das erste von hinten<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wvowzb7e-rtok-jibl-p89j-uh7cplwueyot"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="watercolors_and_colored_pen_and_ink_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_watercolors" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100726" style="hidden">Hesselohe bei Pullach im Isartal, [Ende Juli 1830]; GB-Ob, M.D.M. d. 10, fol. 49v (= ZB 8/32)<idno type="MWV">AQ 3</idno><idno type="op"></idno></name> umgekehrt ist ein verunglückter malerischer Versuch, und das drauf folgende hat MarxMarx, Adolph Bernhard (1795-1866) verschuldet, und es stellt Bärmann in melancholischer Laune und einem Staubmantel vor; ein Baumstamm und eine Schlucht stehen neben ihm<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name><name key="CRT0109900" style="hidden" type="art">Heinrich Joseph Baermann (Zeichnung 1831)</name>. Die beiden betenden Pilger vor dem Marienbild zu Inspruck<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_e94mzf9b-qt9m-rvrl-xs5w-rf3gmjezb6t2"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100835" style="hidden">Inspruck, 29. Juli 1830; fol. 16r<idno type="MWV">ZB 8/14</idno><idno type="op"></idno></name> sind von HildebrandsHildebrandt, Ferdinand Theodor (1804-1874) Meisterhand, die übrigen, wie PuhlmannPuhlmann, Johann Gottlieb (1751-1826) sagte, von mich. Noch ist zu bemerken, daß in der Donaugegend, die Geographie in Unordnung kommt, indem der Traunfall<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ru0ske3z-jyj7-nlz1-7raq-eanip63z1ozn"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100841" style="hidden">Traunfall, 10. August 1830; fol. 26r<idno type="MWV">ZB 8/21</idno><idno type="op"></idno></name> hinter Stein zu liegen scheint<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qyyviykh-mspt-xiqc-pm8p-ue8mp78gxtcq"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100840" style="hidden">Stein auf der Donau, Morgens, 13. August 1830; fol. 25r<idno type="MWV">ZB 8/20</idno><idno type="op"></idno></name>; es war dem grauen Papier zu Liebe, und somit gebrauch es mit Gesundheit, und nimm Du meinen Dank für Deine Briefe; sie thun mir ganz besonders wohl und schmecken gar sehr gut. Aber wenn Du Dir Horace VernetVernet, Emile Jean Horace (1789-1863) etwa wie BenedicksBenedicks, Wilhelm Alfred (1807-1868)Benedicks, Adolph (Adolphe) (1805-1836) denkst, irrst Du Dich verzweifelt. Das Kerlchen ist jung, und lebendig wie Raketen, und gewachsen wie ein Windhund, tanzt vortrefflich und ist ein entsetzlicher Courmacher, Deine HenselscheHensel, Wilhelm (1794-1861) Heerde würde um ein Stück vermehrt, wenn Du hier wärst. Mein Bild<name key="PSN0115495" style="hidden" type="author">Vernet, Emile Jean Horace (1789-1863)</name><name key="CRT0111186" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1831)</name> wird hoffentlich bald fertig sein, ich mag ihn nicht oft daran erinnern, weil er jetzt sehr viel zu thun hat, und sobald es beendigt ist, schicke ich Dir, liebe MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842), es zu. Noch was für Dich, BeckchenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858), ich weiß Du goutirst Stillleben: gestern Abend soirée bei LepelLepel, Friedrich Wilhelm Graf von (1774-1840) zu der ich die Einladung bei der Rückkehr aus Tivoli vorfinde, mich schnell in Schuh werfe und hineile; das Ding wird langweilig weil lauter interessante Menschen da waren, VernetsVernet, Familie von → Emile Jean Horace V. rücken ein, und setzen sich in die Mitte des Damenkreises auf den Sopha; der schwarze Männerhaufen steht in einer Ecke, Graf KanitzCanitz und Dallwitz, Friedrich Ernst Karl Ludwig Freiherr von (1777-1836) (ein netter Mensch) und ich setzen Preise drauf, wer zuerst in den Kreis brechen wird, thun es alle beide zugleich, aber es kommt zu keiner Conversation. Wir gehen zurück, und ärgern uns; aber auf einmal erscheint Louise VernetVernet, Anne Elisabeth Louise (1814-1843) mitten im schwarzen Haufen und setzt sich an das Camin um sich die Hände zu wärmen (es war eine Hitze zum Ersticken im Zimmer) das übrige kannst Du Dir denken, und wie ich den Rath gab das Gelenk lose zu halten beim Clavierspielen, zu SenffsSenff, Carl Julius (1804-1832) großem Aerger, der nun nicht mitsprechen konnte; und, o Welt!, heut morgen liegt auf meinem Tisch ein dickes grünes Buch, drauf steht mit goldnen großen Buchstaben Mdlle. Louise VernetVernet, Anne Elisabeth Louise (1814-1843), und drin sind enthalten les fugues de Sebastien Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107917" style="hidden" type="music">Das Wohltemperierte Klavier BWV 846-893</name>. Auch die Partitur der Armide<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714-1787)</name><name key="CRT0111399" style="hidden" type="music">Armide GluckWV 1.47</name> bekomme ich von da. Ich bin aber frivol geworden, kehre also wieder um, und danke Dir herzlich, liebste MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842), daß Du es RitzRietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832) nicht fühlen lassen willst, daß es Dir unangenehm war, nichts von der ersten Probe meiner Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nltyk04s-ji5l-vd7q-wh0r-tcdt2fsatxyo"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name> zu wissen; solche erste Proben gehen gewöhnlich so entsetzlich bunt, namentlich in dem SinfonienvereinPhilharmonische GesellschaftBerlinDeutschland, daß er Euch wohl nur ein unangenehmes Gefühl ersparen wollte, und erspart hat, und so kann ich ihm, zumal bei dieser schweren Sinfonie nicht ganz Unrecht geben. Aber der Böse hat mir auf zwei Briefe nicht geantwortet, er hatte mich durch einen Brief nach Wien sehr aufgefordert meine hmoll Ouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xz4xme97-awkd-n9yu-nzza-uiwph42sizvy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name> zu schreiben, und das war ein Hauptgrund, daß ich sie wieder vornahm, da ich sie fast vergessen hatte, und hier fertig machte; nun fragte ich ihn, ob ich sie ihm schicken solle, er hat aber nicht ja geantwortet, und somit erfolgt sie durch EmilBendemann, Emil Franz Leopold (1807-1882) an Euch, und ich stelle es meinem CantorHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) anheim, ob er sie ihm geben will oder nicht. Auch andre Kleinigkeiten schicke ich mit, und freue mich im Gedanken, daß Ihr sie bald in Händen haben werdet. – Sagt doch an Tante JetteMendelssohn, Henriette Maria (Jette) (1775-1831), daß ich so lange schon ihr hätte schreiben wollen, und immer nicht dazu gekommen wäre, weil es sich soviel leichter denkt, als schreibt; nun aber wo mehr Ruhe und Zeit da ist, nehme ich mich nächstens zusammen um ihr auch einen ordentlichen Brief zu schreiben, obwohl ich freilich am liebsten ein wenig plauderte, wie mündlich Nachmittags so oft; aber von Rom aus und auf 14 Tage Entfernung ist mir immer als dürfte man nicht plaudern, und doch wird es am Ende nicht viel anders herauskommen. Bringt ihr bis dahin meine herzlichsten Grüße und die Wünsche für ihr Wohl. Auch meine liebe Tante MeyerMeyer, Recha (Rebecka, Reikel) (1767-1831) grüßt mir von Herzen, und sagt ihr, wie ich ihr nur das Beste was ich mir ersinnen kann, wünschen möchte, und wie ich sie bitte mir gut zu bleiben, und mich lieb zu haben.

Als wir vorgestern durch die Campagna fuhren, sagte EmilBendemann, Emil Franz Leopold (1807-1882) wie er nun mit seinem VaterBendemann, Anton Heinrich (bis 1811: Aaron Hirsch Bendix) (1775-1866) eine weite Reise vor habe, und wie manches da zur Sprache kommen würde zwischen ihnen: da wurde mir auf einmal sehr weich zu Muthe, und ich konnte nicht mitsprechen, denn ich dachte an die Reise nach Paris und wie Du, lieber VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835), mich jetzt begleitet hast. Ich wollte Dir da einen langen Brief schreiben, aber was hätte ich darin sagen sollen? Ich danke Dir für Alles das wohl täglich und kann es Dir nicht sagen, und wie mich jedes Wort von Dir erquickt und glücklich macht, das weißt Du ja.

F.
            Rom. 22 Febr. 31. Tausend Dank für Euern lieben Brief vom 8ten, den ich gestern empfing, als ich von Tivoli nach Hause kam. Schon daraus werdet Ihr sehen, daß hier Alles ganz ruhig geblieben ist, man würde sonst nicht aus den Thoren gelassen, die Fremden fürchten sich zwar noch fortwährend, die Schnurrbärte fallen wie Weizen in der Ernte, Wilke und Jakobson reisen morgen, der alte Bendemann und Emil am Freitag ab, und die Engländer in ihren dicken Reisewagen ziehen Caravanenweise über den spanischen Platz nach Neapel zu, da ich aber den Plan von jeher gemacht habe, bis zu Ostern hier zu bleiben, und da ich glaube man müsse seine Plane so viel als möglich ausführen, selbst wenn sich Hindernisse entgegenstellen, so ist das gewiß noch viel mehr der Fall wenn sich keine Hindernisse entgegenstellen, und wie gesagt, es ist hier Alles ruhig, also sehe ich nicht, was mich treiben sollte. Daß Emil weggeht thut mir herzlich leid; er ist ein guter Kerl, mit dem sich es ganz bequem lebt, und wir haben uns prächtig vertragen, die meisten Dinge mit einander gesehen, und er wird mir in den nächsten Wochen sehr fehlen. Pauline hat die Masern, das ist aber nicht originell, wenn der älteste Bruder abreisen will. Wahrscheinlich werde ich mit Eduard ein Stück der Sicilianischen Reise machen, wenn sie anders noch zu Stande kommt. So Gott will, gehe ich im April nach Neapel, bleibe da so lange ich zu sehen und zu hören habe, und wie ich es dann machen will, um im Sommer nach den Ober-Italiänischen Städten, und nach den Seeen hinzukommen, das soll mir der Augenblick angeben, denn es ist jetzt gar so schwer, irgend etwas vorauszubestimmen. Auch bin ich noch ganz unentschieden, wie ich es einrichten soll mit der Reise nach Paris, wo ich gern Anfang November spätestens sein möchte. Ob ich durch das südliche Frankreich, Nizza und Marseille oder durch die Schweiz der ich dann sehr nahe bin, und über Strassburg oder Genf gehe, alles das hängt ja auch sehr davon ab, wie sich die Welt gestaltet, ob es überall ruhig bleibt ob kein Krieg wird, us. w. In Neapel werde ich das wissen, denn der Frühling ist dann herangekommen und dann will ich mich schnell entscheiden. Nach Empfang des nächsten Briefes bitte ich Euch Eure Briefe für mich an Valentini zu adressiren, er wird meine Adresse in Neapel, die ich jetzt selbst noch nicht weiß, hier behalten, und ist in solchen Sachen gewiß sehr pünctlich. Sobald ich in Neapel an ein Haus adressirt bin, schreibe ichs damit mir die Briefe direct zukommen können, und so rückt das Leben und die Reise wieder ein Stück vorwärts. – Aber für Euern gestrigen Brief seid nochmals bedankt, er war so vergnügt und frisch, und machte mich auch so; namentlich aber kann ich gar nicht sagen, wie sehr mir die neuen Sonntagsmusiken gefallen, das ist ein brillanter Einfall, und ich bitte Dich um Gotteswillen o Fanny laß es nicht wieder einschlafen, sondern gieb vielmehr Deinem reisenden Bruder Auftrag für Euch einiges Neue zu schreiben, der Mann will das gerne thun, denn er freut sich gar zu sehr über Dich und Deine Idee. Du mußt ihn wissen lassen, was für Stimmen Du da hast, mußt diese Deine Untergebnen zu Rathe ziehen, was sie gern hätten (denn das Volk hat Rechte, o Fanny!) und namentlich glaub ich wäre es gut, Ihnen zuweilen etwas recht Leichtes, Ansprechendes, Gefälliges, z. B. die Litaney von Seb. Bach vorzulegen (im Ernst meine ich aber z. B. den Hirten Israel, oder das Dixit Dominus von Händel, das Ritz hat oder dgl. ) Wirst Du denn nicht auch den Leuten mit unter etwas vorspielen? Ich dächte, das könnte Dir und Ihnen nicht schaden. Sie müssen sich verpusten und Du mußt Clavier studiren, dann wär es ein Vocal und Instrumental Concert. Ich wollt aber ich könnte zuhören, und Dir mein Compliment nachher machen. Sey weise und mild, greife Dich nicht zu sehr an, aber auch die Stimmen der Völker nicht, ärgre Dich nicht, wenn es schlecht klingt, sprich wenig drüber und lade auch wenig andre ein, wer von selbst kommt dürfe zuhören, hüte Dich nicht vor Händel, und bist Du drin so führ ihn so, daß sich der Fehlende vor Dir mag hüten, endlich aber mach, daß sich die Sänger nicht langweilen, und das ist die Hauptsache. Dein Dich liebender Polonius, oder der Londoner Congreß Du bist aber hoffentlich nicht Belgien. Leg mich Minchen Schmidt zu Füßen, und laß mich ein bischen wissen, wie sie aussieht. Ein Stück dankt den Sonntagsmusiken wahrscheinlich seine Entstehung schon; als Du mir nämlich neulich davon schriebst, dachte ich, ob ich nicht Dir was dazu schicken könnte, und da tauchte dann ein alter Lieblingsplan wieder auf, dehnte sich aber so breit aus, daß ich Emil nichts davon mitgeben kann und also später nachliefere. Höre und staune: Die erste Walpurgisnacht von Goethe habe ich seit Wien halb componirt und keine Courage sie aufzuschreiben; nun hat sich das Ding gestaltet, ist aber eine große Cantate mit ganzem Orchester geworden, und kann sich ganz lustig machen, denn im Anfang giebt es Frühlingslieder u. dgl. vollauf, dann wenn die Wächter mit ihren Gabeln und Zacken und Eulen Lärm machen, kommt der Hexenspuk dazu und Du weißt daß ich für den ein besonderes faible habe, dann kommen die opfernden Druiden in Cdur mit Posaunen heraus, dann wieder die Wächter, die sich fürchten, wo ich dann einen trippelnden, unheimlichen Chor bringen will, und endlich zum Schluß der volle Opfergesang – meinst Du nicht, das könne eine neue Art von Cantaten werden? Eine Instrumentaleinleitung habe ich umsonst, und lebendig ist das Ganze genug. Bald denke ich soll es fertig sein. Überhaupt geht es mit dem Componiren jetzt wieder frisch, die Italiänische Sinfonie macht große Fortschritte, es wird das lustigste Stück das ich gemacht habe, namentlich das letzte; fürs Adagio habe ich noch nichts Bestimmtes, und glaube, ich will es mir für Neapel aufsparen. „Verleih uns Frieden“ ist fertig, und „wir glauben all“ wird es dieser Tage, nur die Schottische Sinfonie kann ich noch nicht recht fassen; habe ich in dieser Zeit einen guten Einfall so will ich gleich drüber her, und sie schnell aufschreiben und beendigen. Durch Emil schicke ich nun endlich mein altes Zeichenbuch, es ist in Italien nicht viel Neues dazu gekommen, ich hatte bisjetzt ordentlich Furcht davor, indeß habe ich einige der alten, die verlöschen wollten, wieder ausgeführt, und so empfange es denn, mein Beckchen, und wenn Du es nachzeichnen willst, so soll es mir eine Ehre (er verneigt sich) sein, nur fürchte ich, es ist nicht viel Gutes darin, ich weiß selbst noch nicht recht, was ich will. Zu den ersten Blättern gehört fast ein Commentar, namentlich zu denen von Scharnitz und Zirl, das erste von hinten umgekehrt ist ein verunglückter malerischer Versuch, und das drauf folgende hat Marx verschuldet, und es stellt Bärmann in melancholischer Laune und einem Staubmantel vor; ein Baumstamm und eine Schlucht stehen neben ihm. Die beiden betenden Pilger vor dem Marienbild zu Inspruck sind von Hildebrands Meisterhand, die übrigen, wie Puhlmann sagte, von mich. Noch ist zu bemerken, daß in der Donaugegend, die Geographie in Unordnung kommt, indem der Traunfall hinter Stein zu liegen scheint ; es war dem grauen Papier zu Liebe, und somit gebrauch es mit Gesundheit, und nimm Du meinen Dank für Deine Briefe; sie thun mir ganz besonders wohl und schmecken gar sehr gut. Aber wenn Du Dir Horace Vernet etwa wie Benedicks denkst, irrst Du Dich verzweifelt. Das Kerlchen ist jung, und lebendig wie Raketen, und gewachsen wie ein Windhund, tanzt vortrefflich und ist ein entsetzlicher Courmacher, Deine Henselsche Heerde würde um ein Stück vermehrt, wenn Du hier wärst. Mein Bild wird hoffentlich bald fertig sein, ich mag ihn nicht oft daran erinnern, weil er jetzt sehr viel zu thun hat, und sobald es beendigt ist, schicke ich Dir, liebe Mutter, es zu. Noch was für Dich, Beckchen, ich weiß Du goutirst Stillleben: gestern Abend soirée bei Lepel zu der ich die Einladung bei der Rückkehr aus Tivoli vorfinde, mich schnell in Schuh werfe und hineile; das Ding wird langweilig weil lauter interessante Menschen da waren, Vernets rücken ein, und setzen sich in die Mitte des Damenkreises auf den Sopha; der schwarze Männerhaufen steht in einer Ecke, Graf Kanitz (ein netter Mensch) und ich setzen Preise drauf, wer zuerst in den Kreis brechen wird, thun es alle beide zugleich, aber es kommt zu keiner Conversation. Wir gehen zurück, und ärgern uns; aber auf einmal erscheint Louise Vernet mitten im schwarzen Haufen und setzt sich an das Camin um sich die Hände zu wärmen (es war eine Hitze zum Ersticken im Zimmer) das übrige kannst Du Dir denken, und wie ich den Rath gab das Gelenk lose zu halten beim Clavierspielen, zu Senffs großem Aerger, der nun nicht mitsprechen konnte; und, o Welt!, heut morgen liegt auf meinem Tisch ein dickes grünes Buch, drauf steht mit goldnen großen Buchstaben Mdlle. Louise Vernet, und drin sind enthalten les fugues de Sebastien Bach. Auch die Partitur der Armide bekomme ich von da. Ich bin aber frivol geworden, kehre also wieder um, und danke Dir herzlich, liebste Mutter, daß Du es Ritz nicht fühlen lassen willst, daß es Dir unangenehm war, nichts von der ersten Probe meiner Sinfonie zu wissen; solche erste Proben gehen gewöhnlich so entsetzlich bunt, namentlich in dem Sinfonienverein, daß er Euch wohl nur ein unangenehmes Gefühl ersparen wollte, und erspart hat, und so kann ich ihm, zumal bei dieser schweren Sinfonie nicht ganz Unrecht geben. Aber der Böse hat mir auf zwei Briefe nicht geantwortet, er hatte mich durch einen Brief nach Wien sehr aufgefordert meine hmoll Ouvertüre zu schreiben, und das war ein Hauptgrund, daß ich sie wieder vornahm, da ich sie fast vergessen hatte, und hier fertig machte; nun fragte ich ihn, ob ich sie ihm schicken solle, er hat aber nicht ja geantwortet, und somit erfolgt sie durch Emil an Euch, und ich stelle es meinem Cantor anheim, ob er sie ihm geben will oder nicht. Auch andre Kleinigkeiten schicke ich mit, und freue mich im Gedanken, daß Ihr sie bald in Händen haben werdet. – Sagt doch an Tante Jette, daß ich so lange schon ihr hätte schreiben wollen, und immer nicht dazu gekommen wäre, weil es sich soviel leichter denkt, als schreibt; nun aber wo mehr Ruhe und Zeit da ist, nehme ich mich nächstens zusammen um ihr auch einen ordentlichen Brief zu schreiben, obwohl ich freilich am liebsten ein wenig plauderte, wie mündlich Nachmittags so oft; aber von Rom aus und auf 14 Tage Entfernung ist mir immer als dürfte man nicht plaudern, und doch wird es am Ende nicht viel anders herauskommen. Bringt ihr bis dahin meine herzlichsten Grüße und die Wünsche für ihr Wohl. Auch meine liebe Tante Meyer grüßt mir von Herzen, und sagt ihr, wie ich ihr nur das Beste was ich mir ersinnen kann, wünschen möchte, und wie ich sie bitte mir gut zu bleiben, und mich lieb zu haben.
Als wir vorgestern durch die Campagna fuhren, sagte Emil wie er nun mit seinem Vater eine weite Reise vor habe, und wie manches da zur Sprache kommen würde zwischen ihnen: da wurde mir auf einmal sehr weich zu Muthe, und ich konnte nicht mitsprechen, denn ich dachte an die Reise nach Paris und wie Du, lieber Vater, mich jetzt begleitet hast. Ich wollte Dir da einen langen Brief schreiben, aber was hätte ich darin sagen sollen? Ich danke Dir für Alles das wohl täglich und kann es Dir nicht sagen, und wie mich jedes Wort von Dir erquickt und glücklich macht, das weißt Du ja.
F.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1831-02-22-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1831-02-22-01" xml:id="title_33b20da8-9e78-4ac9-9dc0-bf2405324a54">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy<lb></lb>Rom, 22. Februar 1831</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_94a0e81d-9c9c-4ce8-b5a4-e915eb3973ff">Tausend Dank für Euern lieben Brief vom 8ten, den ich gestern empfing, als ich von Tivoli nach Hause kam. Schon daraus werdet Ihr sehen, daß hier Alles ganz ruhig geblieben ist, man würde sonst nicht</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_485a90bc-c472-4c8c-8c30-a0358cce3911">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 2, 401</idno> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_97e0b171-dade-4179-8af1-eb02e85ef2b3"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 13, fol. 40-41.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1831-02-22-01" type="letter" xml:id="title_7d953355-64ac-4749-bfb0-9f770a080e4d">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Rom, 22. Februar 1831</title> <incipit>Tausend Dank für Euern lieben Brief vom 8ten, den ich gestern empfing, als ich von Tivoli nach Hause kam. Schon daraus werdet Ihr sehen, daß hier Alles ganz ruhig geblieben ist, man würde sonst nicht</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Mendelssohn, Reisebriefe, S. 108-110 (Teildruck).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1831-02-22" xml:id="date_60e49e77-47d5-4b63-81d4-41e84c9750f5">22. Februar 1831</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_54d62552-b6d4-4f24-9bf2-2d28f3459290">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_00b1a494-4a2e-420f-9061-3976718eccf9"> <settlement key="STM0100177">Rom</settlement> <country>Italien</country></placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0113247" resp="receiver" xml:id="persName_5b871257-245b-4a33-8899-99387fc49fd3">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName> <persName key="PSN0113241" resp="receiver" xml:id="persName_daf63dc7-9adf-4cac-9d90-79bad14338d2">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_f20d2fa8-cf15-4505-978d-637fc15f4d80"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country></placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_19005075-0b68-4f0a-bb6e-e86815f03f41"> <head> <address> <addrLine>À Mr.</addrLine> <addrLine>Mr. A. Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>Berlin</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_5aaebd1c-9ded-4378-bbf3-3f311242a7d1"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <dateline rend="right">Rom. <date cert="high" when="1831-02-22" xml:id="date_ded3444a-93ec-40e6-8ec3-7829c99acf67">22 Febr. 31</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent">Tausend Dank für Euern lieben Brief vom 8<hi rend="superscript">ten</hi>, den ich gestern empfing, als ich von Tivoli nach Hause kam. Schon daraus werdet Ihr sehen, daß hier Alles ganz ruhig geblieben ist, man würde sonst nicht aus den Thoren gelassen, die Fremden fürchten sich zwar noch fortwährend, die Schnurrbärte fallen wie Weizen in der Ernte, <persName xml:id="persName_9e1526fc-f528-4740-b3a3-e24a5c3e4e88">Wilke<name key="PSN0115788" style="hidden">Wilke, Herr</name></persName> und <persName xml:id="persName_de04b44b-36a0-4ba6-a5f2-2c82545bc690">Jakobson<name key="PSN0112193" style="hidden">Jacobson, Herrmann (1801-1892)</name></persName> reisen morgen, <persName xml:id="persName_f6af05dc-27c7-4986-b1ba-e1f6168fc4d9">der alte Bendemann<name key="PSN0109805" style="hidden">Bendemann, Anton Heinrich (bis 1811: Aaron Hirsch Bendix) (1775-1866)</name></persName> und <persName xml:id="persName_21bd8dba-3adb-4657-81d1-80f7dc820c52">Emil<name key="PSN0109807" style="hidden">Bendemann, Emil Franz Leopold (1807-1882)</name></persName> am Freitag ab, und die Engländer in ihren dicken Reisewagen ziehen Caravanenweise über den spanischen Platz nach Neapel zu, da ich aber den Plan von jeher gemacht habe, bis zu Ostern hier zu bleiben, und da ich glaube man müsse seine Plane so viel als möglich ausführen, selbst wenn sich Hindernisse entgegenstellen, so ist das gewiß noch viel mehr der Fall wenn sich keine Hindernisse entgegenstellen, und wie gesagt, es ist hier Alles ruhig, also sehe ich nicht, was mich treiben sollte. Daß <persName xml:id="persName_ace4b077-14c2-44bf-9a2c-ee8a6342d9d9">Emil<name key="PSN0109807" style="hidden">Bendemann, Emil Franz Leopold (1807-1882)</name></persName> weggeht thut mir herzlich leid; er ist ein guter Kerl, mit dem sich es ganz bequem lebt, und wir haben uns prächtig vertragen, die meisten Dinge mit einander gesehen, und er wird mir in den nächsten Wochen sehr fehlen. <persName xml:id="persName_06e2db02-e224-4a37-8e3e-da9dd52ad861">Pauline<name key="PSN0112129" style="hidden">Hübner, Pauline Charlotte (1809-1895)</name></persName> hat die Masern, das ist aber nicht originell, wenn der älteste Bruder abreisen will. Wahrscheinlich werde ich mit <persName xml:id="persName_b349c369-6583-4527-8918-80f4fc5ccc5f">Eduard<name key="PSN0109806" style="hidden">Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889)</name></persName> ein Stück der Sicilianischen Reise machen, wenn sie anders noch zu Stande kommt. So Gott will, gehe ich im April nach Neapel, bleibe da so lange ich zu sehen und zu hören habe, und wie ich es dann machen will, um im Sommer nach den Ober-Italiänischen Städten, und nach den Seeen hinzukommen, das soll mir der Augenblick angeben, denn es ist jetzt gar so schwer, irgend etwas vorauszubestimmen. Auch bin ich noch ganz unentschieden, wie ich es einrichten soll mit der Reise nach Paris, wo ich gern Anfang November spätestens sein möchte. Ob ich durch das südliche Frankreich, Nizza und Marseille oder durch die Schweiz der ich dann sehr nahe bin, und über Strassburg oder Genf gehe, alles das hängt ja auch sehr davon ab, wie sich die Welt gestaltet, ob es überall ruhig bleibt ob kein Krieg wird, us.w. In Neapel werde ich das wissen, denn der Frühling ist dann herangekommen und dann will ich mich schnell entscheiden. Nach Empfang des nächsten Briefes bitte ich Euch Eure Briefe für mich an <persName xml:id="persName_f793b534-7580-4f5d-830c-b9cae2b5da0f">Valentini<name key="PSN0115441" style="hidden">Valentini, Vincenzo (1751-1842)</name></persName> zu adressiren, er wird meine Adresse in Neapel, die ich jetzt selbst noch nicht weiß, hier behalten, und ist in solchen Sachen gewiß sehr pünctlich. Sobald ich in Neapel an ein Haus adressirt bin, schreibe ichs damit mir die Briefe direct zukommen können, und so rückt das Leben und die Reise wieder ein Stück vorwärts. – Aber für Euern gestrigen Brief seid nochmals bedankt, er war so vergnügt und frisch, und machte mich auch so; namentlich aber kann ich gar nicht sagen, wie sehr mir <placeName xml:id="placeName_481575d3-446d-40b4-9d23-11b871ddcf11">die neuen Sonntagsmusiken<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gefallen, das ist ein brillanter Einfall, und ich bitte Dich um Gotteswillen o <persName xml:id="persName_6b6df726-9a5a-4c69-86f1-cfe02566d239">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> laß es nicht wieder einschlafen, sondern gieb vielmehr Deinem reisenden Bruder Auftrag für Euch einiges Neue zu schreiben, der Mann will das gerne thun, denn er freut sich gar zu sehr über Dich und Deine Idee. Du mußt ihn wissen lassen, was für Stimmen Du da hast, mußt diese Deine Untergebnen zu Rathe ziehen, was sie gern hätten (denn das Volk hat Rechte, o Fanny!) und namentlich glaub ich wäre es gut, Ihnen zuweilen etwas recht Leichtes, Ansprechendes, Gefälliges, z. B. <title xml:id="title_a4967806-7572-4356-b2e4-f156f78bb4d2">die Litaney von Seb. Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107804" style="hidden" type="music">Nimm von uns, Herr, du treuer Gott BWV 101</name></title> vorzulegen (im Ernst meine ich aber z. B. <title xml:id="title_e0872a94-a109-4348-aff8-d51b51469099">den Hirten Israel<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107739" style="hidden" type="music">Du Hirte Israel, höre BWV 104</name></title>, oder das <title xml:id="title_04cfe766-8e87-4a53-83c7-5d3c7bc19a26">Dixit Dominus von Händel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108976" style="hidden" type="music">Dixit Dominus Domino meo HWV 232</name></title>, das <persName xml:id="persName_a039809d-10d1-4123-8dbe-cc1d948bcde0">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> hat oder dgl.) Wirst Du denn nicht auch den Leuten mit unter etwas vorspielen? Ich dächte, das könnte Dir und Ihnen nicht schaden. Sie müssen sich verpusten und Du mußt Clavier studiren, dann wär es ein Vocal und Instrumental Concert. Ich wollt aber ich könnte zuhören, und Dir mein Compliment nachher machen. Sey weise und mild, greife Dich nicht zu sehr an, aber auch die Stimmen der Völker nicht, ärgre Dich nicht, wenn es schlecht klingt, sprich wenig drüber und lade auch wenig andre ein, wer von selbst kommt dürfe zuhören, hüte Dich nicht vor <persName xml:id="persName_9649e22f-4580-46b4-a532-5a2349b6742e">Händel<name key="PSN0111693" style="hidden">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name></persName>, und bist Du drin so führ ihn so, daß sich der Fehlende vor Dir mag hüten, endlich aber mach, daß sich die Sänger nicht langweilen, und das ist die Hauptsache. <title xml:id="title_f82a618b-71f4-4f1a-ad90-1cbce75592af">Dein Dich liebender Polonius<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564-1616)</name><name key="CRT0110859" style="hidden" type="dramatic_work">Hamlet (The Tragedy of Hamlet, Prince of Denmark)</name></title>, oder der Londoner Congreß Du bist aber hoffentlich nicht Belgien. Leg mich <persName xml:id="persName_9e3f3178-cf28-4387-ae0a-7fddcdb9b0e3">Minchen Schmidt<name key="PSN0109702" style="hidden">Baum, Marie (1808-1875)</name></persName> zu Füßen, und laß mich ein bischen wissen, wie sie aussieht. Ein Stück dankt den <placeName xml:id="placeName_45f137b8-be31-4265-b18c-febf3f966017">Sonntagsmusiken<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wahrscheinlich seine Entstehung schon; als Du mir nämlich neulich davon schriebst, dachte ich, ob ich nicht Dir was dazu schicken könnte, und da tauchte dann ein alter Lieblingsplan wieder auf, dehnte sich aber so breit aus, daß ich <persName xml:id="persName_4c8b2f77-54ff-4351-a820-35c15a84be42">Emil<name key="PSN0109807" style="hidden">Bendemann, Emil Franz Leopold (1807-1882)</name></persName> nichts davon mitgeben kann und also später nachliefere. Höre und staune: <title xml:id="title_3342d586-3dcb-4d51-a4f1-df648311ce54">Die erste Walpurgisnacht von Goethe<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108812" style="hidden" type="literature">Die erste Walpurgisnacht</name></title> habe ich <title xml:id="title_b5a862be-e38a-4e63-b33d-703b664d9ee3">seit Wien halb componirt<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qufrck2h-4etn-tmuk-xwpy-hvqlh3kykxqs"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100172" style="hidden">Die erste Walpurgisnacht, Ballade für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1830] bis 13. Februar 1832; Herbst 1840 bis Dezember 1842; 15. Juli 1843<idno type="MWV">D 3</idno><idno type="op">60</idno></name></title> und keine Courage sie aufzuschreiben; nun hat sich das Ding gestaltet, ist aber eine große Cantate mit ganzem Orchester geworden, und kann sich ganz lustig machen, denn im Anfang giebt es Frühlingslieder u. dgl. vollauf, dann wenn die Wächter mit ihren Gabeln und Zacken und Eulen Lärm machen, kommt der Hexenspuk dazu und Du weißt daß ich für den ein besonderes faible habe, dann kommen die opfernden Druiden in Cdur mit Posaunen heraus, dann wieder die Wächter, die sich fürchten, wo ich dann einen trippelnden, unheimlichen Chor bringen will, und endlich zum Schluß der volle Opfergesang – meinst Du nicht, das könne eine neue Art von Cantaten werden? Eine Instrumentaleinleitung habe ich umsonst, und lebendig ist das Ganze genug. Bald denke ich soll es fertig sein. Überhaupt geht es mit dem Componiren jetzt wieder frisch, die <title xml:id="title_2cb3c9ce-4805-4c3c-8ecd-dcfc22126a1e">Italiänische Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jrm8eoar-imrj-tbxy-nnkz-enyc9tm12mcb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100342" style="hidden">Sinfonie A-Dur (»Italienische«) für Orchester, [Ende 1830] bis 13. März 1833; [Juni 1834 bis Anfang 1835]<idno type="MWV">N 16</idno><idno type="op">90</idno></name></title> macht große Fortschritte, es wird das lustigste Stück das ich gemacht habe, namentlich das letzte; fürs Adagio habe ich noch nichts Bestimmtes, und glaube, ich will es mir für Neapel aufsparen. <title xml:id="title_08f24663-9bac-455b-8624-6a9fba1d8267">„Verleih uns Frieden“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_4vmzz6kd-nycv-cyap-p79u-licxwcuh591y"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100111" style="hidden">Choral / Gebet »Verleih uns Frieden« / »Da nobis pacem, Domine« für gemischten Chor, kleines Orchester und Orgel, 10. Februar 1831<idno type="MWV">A 11</idno><idno type="op"></idno></name></title> ist fertig, und <title xml:id="title_fd0f92e4-c9f6-4945-8477-ffd30be72cad">„wir glauben all“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wpyeautl-7qf2-awdn-b5oe-8q155o22ravy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100112" style="hidden">Choral »Wir glauben all an einen Gott« für gemischten Chor und Orchester, [Dezember 1830] bis 1. März 1831<idno type="MWV">A 12</idno><idno type="op"></idno></name></title> wird es dieser Tage, nur die <title xml:id="title_aa28bcc2-c91d-4102-8916-8abd39b7cc8f">Schottische Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_yxowzorz-qxd1-0hma-pege-jvbguoizsagv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100344" style="hidden">Sinfonie Nr. 3 a-Moll (»Schottische«) für Orchester, 30. Juli 1829; [ca. 1841] bis 20. Januar 1842<idno type="MWV">N 18</idno><idno type="op">56</idno></name></title> kann ich noch nicht recht fassen; habe ich in dieser Zeit einen guten Einfall so will ich gleich drüber her, und sie schnell aufschreiben und beendigen. Durch <persName xml:id="persName_922276db-642c-4e7f-a99e-31ebdb47d33d">Emil<name key="PSN0109807" style="hidden">Bendemann, Emil Franz Leopold (1807-1882)</name></persName> schicke ich nun endlich <title xml:id="title_b5e81977-0fe4-4e82-b84a-3038b017b77d">mein altes Zeichenbuch<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2iv1wtri-ha7q-o0u9-9x3m-otjgjx7zqftn"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100832" style="hidden">Zeichenalbum Deutschland, Österreich, Italien 1830-1831: GB-Ob, M.D.M. d. 10<idno type="MWV">ZB 8</idno><idno type="op"></idno></name></title>, es ist in Italien nicht viel Neues dazu gekommen, ich hatte bisjetzt ordentlich Furcht davor, indeß habe ich einige der alten, die verlöschen wollten, wieder ausgeführt, und so empfange es denn, mein <persName xml:id="persName_9204ab8e-9dbc-423d-b1a4-28a65fb4453e">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, und wenn Du es nachzeichnen willst, so soll es mir eine Ehre (er verneigt sich) sein, nur fürchte ich, es ist nicht viel Gutes darin, ich weiß selbst noch nicht recht, was ich will. Zu den ersten Blättern gehört fast ein Commentar, namentlich <title xml:id="title_dde2ba1e-2730-4be6-bdbd-fa2e0b67287b">zu denen von Scharnitz<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ucobtrge-akkl-gmsh-ifea-drwyfs964e74"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100834" style="hidden">Hinter Scharnitz, 29. Juli 1830; fol. 8r<idno type="MWV">ZB 8/8</idno><idno type="op"></idno></name></title> und Zirl, <title xml:id="title_7b2a184e-182a-40e7-a631-ed977b2bf011">das erste von hinten<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wvowzb7e-rtok-jibl-p89j-uh7cplwueyot"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="watercolors_and_colored_pen_and_ink_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_watercolors" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100726" style="hidden">Hesselohe bei Pullach im Isartal, [Ende Juli 1830]; GB-Ob, M.D.M. d. 10, fol. 49v (= ZB 8/32)<idno type="MWV">AQ 3</idno><idno type="op"></idno></name></title> umgekehrt ist ein verunglückter malerischer Versuch, und das drauf folgende hat <persName xml:id="persName_4b0c2aa9-307c-4e4e-8d82-bf8ea6a9f3cc">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> verschuldet, und <title xml:id="title_75e4ecb4-6409-4bcd-ae49-b2079e9e2b8d">es stellt Bärmann in melancholischer Laune und einem Staubmantel vor; ein Baumstamm und eine Schlucht stehen neben ihm<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name><name key="CRT0109900" style="hidden" type="art">Heinrich Joseph Baermann (Zeichnung 1831)</name></title>. Die beiden betenden Pilger vor dem <title xml:id="title_fe24ccfd-b26d-4ef2-9831-2c2b3de3d06e">Marienbild zu Inspruck<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_e94mzf9b-qt9m-rvrl-xs5w-rf3gmjezb6t2"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100835" style="hidden">Inspruck, 29. Juli 1830; fol. 16r<idno type="MWV">ZB 8/14</idno><idno type="op"></idno></name></title> sind von <persName xml:id="persName_00f886f7-a0b5-44c7-a813-bce346ff9122">Hildebrands<name key="PSN0111982" style="hidden">Hildebrandt, Ferdinand Theodor (1804-1874)</name></persName> Meisterhand, die übrigen, wie <persName xml:id="persName_b5eb775f-a834-43df-b355-a3a8afcfb5c4">Puhlmann<name key="PSN0114025" style="hidden">Puhlmann, Johann Gottlieb (1751-1826)</name></persName> sagte, von mich. Noch ist zu bemerken, daß in der Donaugegend, die Geographie in Unordnung kommt, indem der <title xml:id="title_09c28312-312f-45a7-9e39-a0d846634fee">Traunfall<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ru0ske3z-jyj7-nlz1-7raq-eanip63z1ozn"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100841" style="hidden">Traunfall, 10. August 1830; fol. 26r<idno type="MWV">ZB 8/21</idno><idno type="op"></idno></name></title> hinter <hi rend="underline">Stein</hi> <title xml:id="title_3f3860da-36e0-48b2-924e-0b3fc970c241">zu liegen scheint<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qyyviykh-mspt-xiqc-pm8p-ue8mp78gxtcq"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100840" style="hidden">Stein auf der Donau, Morgens, 13. August 1830; fol. 25r<idno type="MWV">ZB 8/20</idno><idno type="op"></idno></name></title>; es war dem grauen Papier zu Liebe, und somit gebrauch es mit Gesundheit, und nimm Du meinen Dank für Deine Briefe; sie thun mir ganz besonders wohl und schmecken gar sehr gut. Aber wenn Du Dir <persName xml:id="persName_0066cbad-cb3f-40a8-a8a9-fe108c581917">Horace Vernet<name key="PSN0115495" style="hidden">Vernet, Emile Jean Horace (1789-1863)</name></persName> etwa wie <persName xml:id="persName_72f356be-be8c-456f-ab81-19d429900554">Benedicks<name key="PSN0109846" style="hidden">Benedicks, Wilhelm Alfred (1807-1868)</name><name key="PSN0109840" style="hidden">Benedicks, Adolph (Adolphe) (1805-1836)</name></persName> denkst, irrst Du Dich verzweifelt. Das Kerlchen ist jung, und lebendig wie Raketen, und gewachsen wie ein Windhund, tanzt vortrefflich und ist ein entsetzlicher Courmacher, Deine <persName xml:id="persName_8ff180a8-52fe-4b1e-9089-df73d26e78a0">Henselsche<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> Heerde würde um ein Stück vermehrt, wenn Du hier wärst. <title xml:id="title_84aad81f-74f9-44fa-b38f-a09b5988befa">Mein Bild<name key="PSN0115495" style="hidden" type="author">Vernet, Emile Jean Horace (1789-1863)</name><name key="CRT0111186" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1831)</name></title> wird hoffentlich bald fertig sein, ich mag ihn nicht oft daran erinnern, weil er jetzt sehr viel zu thun hat, und sobald es beendigt ist, schicke ich Dir, liebe <persName xml:id="persName_1dea2b2f-2558-4596-81c6-d146314cbe08">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, es zu. Noch was für Dich, <persName xml:id="persName_03a22c93-5aac-40bd-a425-9b52b24defb0">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, ich weiß Du goutirst Stillleben: gestern Abend soirée bei <persName xml:id="persName_36049df8-515a-4f28-a444-64481f33cbc1">Lepel<name key="PSN0112796" style="hidden">Lepel, Friedrich Wilhelm Graf von (1774-1840)</name></persName> zu der ich die Einladung bei der Rückkehr aus Tivoli vorfinde, mich schnell in Schuh werfe und hineile; das Ding wird langweilig weil lauter interessante Menschen da waren, <persName xml:id="persName_2a6d5a6e-ea44-40df-9bd8-d8cbbc283c1a">Vernets<name key="PSN0115491" style="hidden">Vernet, Familie von → Emile Jean Horace V.</name></persName> rücken ein, und setzen sich in die Mitte des Damenkreises auf den Sopha; der schwarze Männerhaufen steht in einer Ecke, <persName xml:id="persName_80c289bd-d98c-4fb4-b603-a798cedf173f">Graf Kanitz<name key="PSN0110267" style="hidden">Canitz und Dallwitz, Friedrich Ernst Karl Ludwig Freiherr von (1777-1836)</name></persName> (ein netter Mensch) und ich setzen Preise drauf, wer zuerst in den Kreis brechen wird, thun es alle beide zugleich, aber es kommt zu keiner Conversation. Wir gehen zurück, und ärgern uns; aber auf einmal erscheint <persName xml:id="persName_1cc3bc4e-c8ab-402b-a1fe-ed83ccf6d48d">Louise Vernet<name key="PSN0115492" style="hidden">Vernet, Anne Elisabeth Louise (1814-1843)</name></persName> mitten im schwarzen Haufen und setzt sich an das Camin um sich die Hände zu wärmen (es war eine Hitze zum Ersticken im Zimmer) das übrige kannst Du Dir denken, und wie ich den Rath gab das Gelenk lose zu halten beim Clavierspielen, zu <persName xml:id="persName_fef684ab-737e-4bc9-a881-f533348dca97">Senffs<name key="PSN0114866" style="hidden">Senff, Carl Julius (1804-1832)</name></persName> großem Aerger, der nun nicht mitsprechen konnte; und, o Welt!, heut morgen liegt auf meinem Tisch ein dickes grünes Buch, drauf steht mit goldnen großen Buchstaben Mdlle. <persName xml:id="persName_44eb3f5f-7919-44d7-9b78-0361cb05e112">Louise Vernet<name key="PSN0115492" style="hidden">Vernet, Anne Elisabeth Louise (1814-1843)</name></persName>, und drin sind enthalten <title xml:id="title_7bd47a72-ef9b-44cb-8390-f0192f2a3487">les fugues de Sebastien Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107917" style="hidden" type="music">Das Wohltemperierte Klavier BWV 846-893</name></title>. Auch die <title xml:id="title_c8a7a9a4-9912-4cf0-ac0c-60e616f55a92">Partitur der Armide<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714-1787)</name><name key="CRT0111399" style="hidden" type="music">Armide GluckWV 1.47</name></title> bekomme ich von da. Ich bin aber frivol geworden, kehre also wieder um, und danke Dir herzlich, liebste <persName xml:id="persName_d0e7d4ca-f007-42db-9746-b07d89457f64">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, daß Du es <persName xml:id="persName_0be5e643-9ed6-4810-bf2e-2b2d84bf438b">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> nicht fühlen lassen willst, daß es Dir unangenehm war, nichts von der ersten <title xml:id="title_640f35f5-553f-4b98-8d16-96da156d38ac">Probe meiner Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nltyk04s-ji5l-vd7q-wh0r-tcdt2fsatxyo"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name></title> zu wissen; solche erste Proben gehen gewöhnlich so entsetzlich bunt, namentlich in dem <placeName xml:id="placeName_a92df9b5-b33b-4c8b-9969-2ddfafbf20eb">Sinfonienverein<name key="NST0100417" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonische Gesellschaft</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, daß er Euch wohl nur ein unangenehmes Gefühl ersparen wollte, und erspart hat, und so kann ich ihm, zumal bei dieser schweren Sinfonie nicht ganz Unrecht geben. Aber der Böse hat mir auf zwei Briefe nicht geantwortet, er hatte mich durch einen Brief nach Wien sehr aufgefordert <title xml:id="title_427f7238-fb0a-4960-8b76-81dfa40b254a">meine hmoll Ouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xz4xme97-awkd-n9yu-nzza-uiwph42sizvy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title> zu schreiben, und das war ein Hauptgrund, daß ich sie wieder vornahm, da ich sie fast vergessen hatte, und hier fertig machte; nun fragte ich ihn, ob ich sie ihm schicken solle, er hat aber nicht ja geantwortet, und somit erfolgt sie durch <persName xml:id="persName_4cd18180-5db3-4e72-af2d-ef8e08d62724">Emil<name key="PSN0109807" style="hidden">Bendemann, Emil Franz Leopold (1807-1882)</name></persName> an Euch, und ich stelle es meinem <persName xml:id="persName_4bea4cf8-9ba7-44c5-a62c-a6ec8511b449">Cantor<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> anheim, ob er sie ihm geben will oder nicht. Auch andre Kleinigkeiten schicke ich mit, und freue mich im Gedanken, daß Ihr sie bald in Händen haben werdet. – Sagt doch an <persName xml:id="persName_a36c433b-bfcd-4703-830a-43ac113db53a">Tante Jette<name key="PSN0113224" style="hidden">Mendelssohn, Henriette Maria (Jette) (1775-1831)</name></persName>, daß ich so lange schon ihr hätte schreiben wollen, und immer nicht dazu gekommen wäre, weil es sich soviel leichter denkt, als schreibt; nun aber wo mehr Ruhe und Zeit da ist, nehme ich mich nächstens zusammen um ihr auch einen ordentlichen Brief zu schreiben, obwohl ich freilich am liebsten ein wenig plauderte, wie mündlich Nachmittags so oft; aber von Rom aus und auf 14 Tage Entfernung ist mir immer als dürfte man nicht plaudern, und doch wird es am Ende nicht viel anders herauskommen. Bringt ihr bis dahin meine herzlichsten Grüße und die Wünsche für ihr Wohl. Auch meine liebe <persName xml:id="persName_6b8397f9-90e4-4874-afd5-5b3e5c6d0fc3">Tante Meyer<name key="PSN0113312" style="hidden">Meyer, Recha (Rebecka, Reikel) (1767-1831)</name></persName> grüßt mir von Herzen, und sagt ihr, wie ich ihr nur das Beste was ich mir ersinnen kann, wünschen möchte, und wie ich sie bitte mir gut zu bleiben, und mich lieb zu haben.</p> <p>Als wir vorgestern durch die Campagna fuhren, sagte <persName xml:id="persName_d0427d6a-b3d3-4c56-9a4e-d268e470f027">Emil<name key="PSN0109807" style="hidden">Bendemann, Emil Franz Leopold (1807-1882)</name></persName> wie er nun mit <persName xml:id="persName_bd1f2547-0940-4f8c-8a47-4e6f4386e97f">seinem Vater<name key="PSN0109805" style="hidden">Bendemann, Anton Heinrich (bis 1811: Aaron Hirsch Bendix) (1775-1866)</name></persName> eine weite Reise vor habe, und wie manches da zur Sprache kommen würde zwischen ihnen: da wurde mir auf einmal sehr weich zu Muthe, und ich konnte nicht mitsprechen, denn ich dachte an die Reise nach Paris und wie Du, lieber <persName xml:id="persName_6fd5b1d3-7dcb-4d7d-b903-054b1392499f">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>, mich jetzt begleitet hast. Ich wollte Dir da einen langen Brief schreiben, aber was hätte ich darin sagen sollen? <seg type="closer" xml:id="seg_21babf0a-1053-4b29-a4c9-0d724adde336">Ich danke Dir für Alles das wohl täglich und kann es Dir nicht sagen, und wie mich jedes Wort von Dir erquickt und glücklich macht, das weißt Du ja.</seg></p> <signed rend="right">F.</signed> </div> </body> </text></TEI>