fmb-1830-12-09-01
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Rom, 6. und 9. Dezember 1830
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
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Unbekannt
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Schon längst hätte ich Ihnen schreiben wollen und vielleicht sind Sie mir böse, daß ich es nicht schon gethan; aber denken Sie, daß ich nach Italien hinein gereist bin, daß ich wie einen Traum alle die Herrlichkeiten um mich liegen sehe, nach denen sich jeder von Kindheit an hinwünscht, und da ist es fast natürlich, daß mir im Anfang die rechte ruhige Behaglichkeit, die zum Schreiben gehört, an allen Ecken fehlte. Auch jetzt noch, da ich schon 4 Wochen in Rom bin, will sie mir nicht recht kommen, und so entschuldigen Sie denn, wenn man es dem Briefe anhört, wie befangen ich noch von allen Eindrücken bin, die mich täglich erwarten. Auch habe ich Ihnen wirklich nichts Besonderes oder Neues mitzutheilen: das Ewige, das ich nun hier endlich auch genieße, ist beschrieben, gemalt, bedichtet und besprochen genug, Vieles läßt sich gar nicht mit Worten beschreiben, man fühlt wohl, daß es einen verändert, man weiß aber nicht zu sagen, wie? Anderes wieder ist nicht der Rede werth, und um es zu machen, wie die meisten Deutschen Künstler hier, die gleich die schönsten Bilder ihres Zustandes und ihrer Erlebnisse in die Zeitungen rücken lassen können, dazu wirkt es bei mir zu ernsthaft und zu tief: ich werde es Ihnen wohl besser sagen, wenn wir uns einmal wieder sehen. Das Eigentliche also, weshalb ich Ihnen doch schreibe, ist, weil ich Ihrer so oft und an so verschiedenen Stellen gedacht, seit ich von Wien bin, und weil mir jedesmal, wenn ich an die Art denke, wie Sie und
Die Gesellschaften sind roher und unmusikalischer, als die berüchtigten Englischen musical party’s, denn es ist etwas mehr Prätention dabei, übrigens habe ich nur erst wenig davon gesehn, wegen der Krankheit und dem Tod des
Nun erinnert mich aber der Raum, daß ich schließen muß und eine Menge Sachen vergessen habe, die doch vorkommen sollen. Also: für
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Rom, den 6. Dec. 1830. Lieber Hauser! Schon längst hätte ich Ihnen schreiben wollen und vielleicht sind Sie mir böse, daß ich es nicht schon gethan; aber denken Sie, daß ich nach Italien hinein gereist bin, daß ich wie einen Traum alle die Herrlichkeiten um mich liegen sehe, nach denen sich jeder von Kindheit an hinwünscht, und da ist es fast natürlich, daß mir im Anfang die rechte ruhige Behaglichkeit, die zum Schreiben gehört, an allen Ecken fehlte. Auch jetzt noch, da ich schon 4 Wochen in Rom bin, will sie mir nicht recht kommen, und so entschuldigen Sie denn, wenn man es dem Briefe anhört, wie befangen ich noch von allen Eindrücken bin, die mich täglich erwarten. Auch habe ich Ihnen wirklich nichts Besonderes oder Neues mitzutheilen: das Ewige, das ich nun hier endlich auch genieße, ist beschrieben, gemalt, bedichtet und besprochen genug, Vieles läßt sich gar nicht mit Worten beschreiben, man fühlt wohl, daß es einen verändert, man weiß aber nicht zu sagen, wie? Anderes wieder ist nicht der Rede werth, und um es zu machen, wie die meisten Deutschen Künstler hier, die gleich die schönsten Bilder ihres Zustandes und ihrer Erlebnisse in die Zeitungen rücken lassen können, dazu wirkt es bei mir zu ernsthaft und zu tief: ich werde es Ihnen wohl besser sagen, wenn wir uns einmal wieder sehen. Das Eigentliche also, weshalb ich Ihnen doch schreibe, ist, weil ich Ihrer so oft und an so verschiedenen Stellen gedacht, seit ich von Wien bin, und weil mir jedesmal, wenn ich an die Art denke, wie Sie und Ihre Frau mich aufgenommen haben, wohl sehr gerührt zu Muthe wird. Das nimmt sich geschrieben schlecht und kalt aus, aber was es mir werth ist, mit Menschen zu leben, zu denen ich warm und offen sprechen kann, und die mit mir eine Meinung, und dieselben Wünsche und dieselben Grundgedanken haben, und mit wie herzlicher Freude ich nun immer, wenn mir das fehlt, mir die frohe Zeit zurückrufe, die ich Ihnen verdanke, und wie ich sie mir dann zurück wünsche – das kann ich Ihnen nicht sagen. Gerade das, was ich da so reichlich hatte, fehlt mir nun hier, und ist fast das Einzige, aber sehr viel: lebendige Mittheilung. Obwohl ich hier viele, viele Leute kenne und auch Musiker darunter, so ist keiner, mit dem ich was von Seb. Bach oder von Goethe oder von Italien sprechen möchte, und ich kann keinem meine Freude und meinen Unwillen und meine Musik recht zeigen. Da nehme ich mir denn zuweilen das Ave Maria, das nun längst fertig ist und mit erster Gelegenheit zu Ihnen geht, heraus und sehe es mir an, und denke an die Eckstube mit vier Fenstern und vielen Büchern. So sei es Ihnen denn recht herzlich gedankt, wie Sie mir frohe Zeit und frohe Erinnerungen gegeben haben. Was Besseres kann man doch einmal nicht in der Welt schenken. Es wird mir weich, wenn ich daran denke, und etwas Italiänisches möchte ich doch auch gerne erzählt haben; nur muß ich noch wiederholen, was ich Ihnen mal an der Spinnerinn am Kreuz sagte, daß mir durch Sie der Aufenthalt in Wien zu einem sehr glücklichen verwandelt worden ist, und daß ich es sehr genau weiß und erkenne. Ob ich nun dafür dankbar bin, das werden Sie sich selbst denken können, da der Unterschied zwischen einem heitern oder einem unfreundlichen Eindruck für’s übrige Leben fortwirkt. Aber nun genug, Sie wollten es nicht hören, da wird Sie das Lesen noch mehr verdrießen. Marschner hat aber Recht. Heldensinn und Tugend wohnt hier nicht; wer kann auch bei blauen Himmel und solcher warmen Luft an den Heldensinn denken? Tugend wohnt hier auch nicht, denn gestern wurde einem alten Engländer, der immer beide Hände auf dem Rücken in den Taschen trägt, und so die Straßen auf und ab in tiefen Gedanken schreitet, von einem Italiäner die Uhr sehr schnell aus der Uhrtasche gezogen und zugleich der Hut abgenommen; ehe nun der Engländer vor Erstaunen zu sich selbst kam, war es geschehen, und als er dann in Wuth rief: stop, stop this rascal, so verstand ihn natürlich kein Mensch und der Dieb ist davon gekommen (Lord Kockbourgh wird das goutiren) Aber fährt Marschner fort, sie haben Pomeranzen, und alles andere. Das ist wieder wahr; kommen Sie nur und fühlen Sie den Sonnenschein im December und gehen Sie in der warmen Luft spazieren, und sehen Sie die Orangenbüsche am Kloster Onofrio, wo man auf den Ruinen eines Römischen Theaters Tasso’s Lieblingsstelle zeigt und wo man gegen Rom und Sct. Peter und die beschneiten Apenninen und das göttliche Colosseum vor sich liegen hat – das ist Entschädigung genug für die Thüren, die nicht schließen und die prellenden Wirthe und die quecksilbernden Musiker. Ich nehme mir nun das Beste davon heraus, und genieße es mit allen Sinnen, und suche es zu verarbeiten so gut ich kann und so will ich den Winter hier zubringen, so Gott will denke ich dann im Anfang April gleich nach dem Osterfeste fort nach Neapel zu gehen und mich im Sommer wieder nördlich zu wenden; bis dahin aber denke ich schreiben wir uns noch oft. Mein Leben hier ist so behaglich und angenehm, wie ich es nur wünschen kann: Morgens arbeite ich und bin fleißig, dann von Mittag an sehe ich jeden Tag irgend etwas Großes, Neues: gehe nach einer Gallerie, oder aufs alte Rom, oder in die Umgegend spazieren und Abends bin ich fast immer mit Bekannten oder in Gesellschaft. Ich hoffe recht viel vor mich zu bringen, und Ihr Luthersches Liederbüchlein hat mir schon die besten Dienste geleistet (es liegt eben neben mir und ich freue mich täglich damit) in Venedig habe ich daraus den Choral „Aus tiefer Noth“ componirt und hier den Choral „Mitten wir im Leben sind“. Ferner habe ich hier einen lateinischen Psalm in mehreren großen Stücken, mit einer Baßarie, die Sie ganz prächtig singen werden, beendigt und jetzt stehe ich in der Mitte der seltsamen Ouverture aus hmoll, deren Sie sich vielleicht noch erinnern, weil Ihre Lieblingsstelle drin vorkam: und wenn sie fertig ist, denke ich mich an das Weihnachtslied von Luther, das ich schon ganz im Kopfe habe, und an mehrere Claviersachen zu machen. Ich sollte Ihnen weniger von mir und mehr etwa von der musikalischen Umgebung erzählen, sie ist aber wenig originell, und zeichnet sich nur durch Characterlosigkeit aus, und es spricht sich nicht leicht lustig davon. In dem einen Haupttheater geben sie alle Abend Agnese von Paer, ein jämmerliches sinnliches Kitzelstück, wo ein Wahnsinniger in dem ganzen Ekel seines unglücklichen Zustandes erscheinen muß (Sie werden das alte Ding kennen, wenn Sie es nicht ganz vergessen haben) in dem andern Haupttheater ist für die Saison als Primadonna niemand anders engagirt, als Mlle. Carl, die in Berlin die Soli’s in den Opernchören zuweilen erträglich sang. Das alles wird nun mit großer Wichtigkeit und Arroganz behandelt, sie thun und denken mit alle dem, als hätten sie die Musik erfunden, beklatschen und erheben ohne Unterschied, was sich ihnen darbietet – ’s ist unerfreulich, wie der Nebelwind. Die Gesellschaften sind roher und unmusikalischer, als die berüchtigten Englischen musical party’s, denn es ist etwas mehr Prätention dabei, übrigens habe ich nur erst wenig davon gesehn, wegen der Krankheit und dem Tod des Pabstes, vielleicht ist der Rest besser, als das bisherige; die Concerte die hier sind werden mit Clavierbegleitung gegeben, und auch davon sind nur einige wenige jeden Winter, und endlich die Kirchenmusik. d. 9 Dec. Da wurde ich neulich unterbrochen, und nun ist es mir fast lieb, denn mit der Kirchenmusik ist es ein eignes Ding hier, die Leute haben so viel pro und contra gesprochen, daß es schwer wird, sich einen unabhängigen Eindruck zu verschaffen, und eine Musik, die einen über Alles Geschwätz und Alles Urtheil und über die ganze Welt hinweghöbe, habe ich freilich bis jetzt nicht hier gehört. Im nächsten Briefe schreibe ich Ihnen davon mehr; gestern war aber im Nonnen Kloster trinità de’ monti Musik: 2 Nonnen singen zur Orgel, die Kirche war voll Andächtiger, die Abendsonne schien im Untergehen auf all die Knienden, das Gebäude überall hübsch bunt bemalt, dazu fing nun die Musik ganz sanft und leise an und die Stimmen klangen sehr rein und unschuldig: ich scheue mich nicht zu bekennen, daß mir das sehr viel Freude gemacht hat, und obwohl die Composition, die Orgel, das Spiel auch theilweise der Gesang eigentlich gar nichts taugten, so hatte ich den Sonnenschein, die Kirche, den bloßen Musikklang, und namentlich den Gedanken, daß ich die, die sangen, durchaus nicht zu sehen bekommen könnte, denn sie sind sehr streng. Kurz obwohl alle weisen Musiker hier sehr darauf schelten, habe ich mir fast vorgenommen, ihnen etwas zu componiren und mit einem Briefe, aber ohne meinen barbarischen Namen zuzuschicken. Fängt so nicht ein schlechtes Buch an? – Das ist aber hier überhaupt die force und das Heil von vielem Schwachen und Unzulänglichem: die himmlischen Umgebungen; bleibt zum Nachdenken, zum Beurtheilen keine Zeit, man hat zuviel zu genießen, und das ist eben kein Unglück für unser einen. Nun erinnert mich aber der Raum, daß ich schließen muß und eine Menge Sachen vergessen habe, die doch vorkommen sollen. Also: für Fuchs habe ich mehrere der verlangten Handschriften gefunden, und denke sie ihm bald möglichst zuzuschicken mit Gelegenheit; das miserere von Baini zu bekommen (für Irene Kiesewetter) hält schwer, doch will ich sehen. – Sollten Sie vielleicht etwas von alter Ital. Kirchenmusik zu haben wünschen? Da Sie sich für alles Rare und ja wohl auch für die Musik (die jetzt immer rarer wird) interessiren, so sollte ich’s denken; und bitte Sie in dem Falle mir nur zu sagen, was Sie haben wollten, und von wem? Durch die Bekanntschaft eines alten abbatis, der eine prächtige Sammlung hat und mir gut ist, kann ich von den interessantesten Sachen Abschrift bekommen. – Nun noch einige Buchhändleriana: mein tu es Petrus ist nicht heraus gekommen und auch nicht verkauft, wenn also Mechetti Lust hat, das Stück zu stechen, so soll ers mit großem Vergnügen haben, doch bitte ich Sie sich keine besondere Mühe drum zu geben, sondern die Sache nur einmal, etwa mit dem Doctor, den ich sehr grüßen lasse, zu besprechen; will er dann, ist’s gut, wo nicht, so hab ich wohl eine Gelegenheit es bald und vielleicht dann mit mehrerem Andern bekannt zu machen. Doch bitte ich Sie um Antwort hierüber. Ferner schreibt mir Mechetti in einem Briefe hieher, Cramer und Addison in London hätten auch meine beiden andern Claviersachen gekauft; nun habe ich aber von London seit einem halben Jahre keine Silbe erhalten, und möchte also gern wissen, ob sie auch die beiden ersten (nämlich das Rondo und die 3 einzelnen Stücke ) definitiv gekauft haben. Endlich muß ich Sie noch dringend ersuchen mir den Titel dieser 3 kleinen Stücke bei Mechetti ändern zu wollen; ich dachte sie „Erinnerungen“ zu nennen; erstlich ist es aber zu pretiös, zweitens habe ich eine Todesangst, daß Mechetti die Sache ins französische übersetzt und sie „souvenirs“ nennt, ein Wort, das ich hasse. Wären Sie also wohl so gut, statt dessen folgenden Titel anzugeben: Trois Fantaisies ou Caprices pour le Piano, comp. etc. und Ihr Möglichstes zu thun, daß das gräuliche souvenir verbannt wird. Nur müßte ich Sie bitten, gleich bei Empfang des Briefs dazu zu thun, denn es ist schon die höchste Zeit. An Finis die besten Grüße. I hope you will excuse the trouble. Von Ihrem Goethe, und dem Portrait von Mozart, das noch immer darin liegt, wie Sie es hinein legten, ferner vom kleinen Faust, und vom gelben Luther soll ich Ihnen viele Grüße sagen; wenn wir uns einmal wiedersehen, so bekommen Sie sie unversehrt wieder, denn Sie wissen, daß ich Alles nur geliehen bekam. Nun bitte ich Sie, daß Sie mich dem Andenken Ihrer Frau zurückrufen wollen, und ihr nochmals für alle freundliche Güte so recht herzlich danken, die Kinder gedeihen hoffentlich zu Ihrer Freude, und so mags wohl ein frohes Leben bei Ihnen sein. Davon lassen Sie mich denn recht bald viel hören, und schreiben Sie mir, aber gleich, gleich! Damit ich gleich wieder antworten und Antwort erhalten kann; an Stoff kann es Ihnen nicht fehlen, denn Sie wissen, wie mich jedes Wort von Ihnen erfreut, schelten, tadeln, oder loben Sie, nur schreiben Sie bald. Und so mit leben Sie mir wohl. „Die Flamme rein’ge sich vom Rauch u. s. w. Felix M. Barth.
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Aber nun genug, Sie wollten es nicht hören, da wird Sie das Lesen noch mehr verdrießen.</p><p><persName xml:id="persName_21d24bc3-c795-419f-b99a-4b1292c8585e">Marschner<name key="PSN0113090" style="hidden">Marschner, Heinrich August (1795-1861)</name></persName> hat aber Recht. Heldensinn und Tugend wohnt hier nicht; wer kann auch bei blauen Himmel und solcher warmen Luft an den Heldensinn denken? Tugend wohnt hier auch nicht, denn gestern wurde einem alten Engländer, der immer beide Hände auf dem Rücken in den Taschen trägt, und so die Straßen auf und ab in tiefen Gedanken schreitet, von einem Italiäner die Uhr sehr schnell aus der Uhrtasche gezogen und zugleich der Hut abgenommen; ehe nun der Engländer vor Erstaunen zu sich selbst kam, war es geschehen, und als er dann in Wuth rief: stop, stop this rascal, so verstand ihn natürlich kein Mensch und <title xml:id="title_d94b3f78-dedc-4a11-b705-c8f36ad22214">der Dieb ist davon gekommen (Lord Kockbourgh<name key="PSN0109578" style="hidden" type="author">Auber, Daniel-François-Esprit (1782-1871)</name><name key="CRT0107674" style="hidden" type="music">Fra Diavolo ou L’Hôtellerie de Terracine AWV 18</name></title> wird das goutiren) Aber fährt <persName xml:id="persName_cbb35430-790c-41da-895c-90db883035ff">Marschner<name key="PSN0113090" style="hidden">Marschner, Heinrich August (1795-1861)</name></persName> fort, sie haben Pomeranzen, und alles andere. Das ist wieder wahr; kommen Sie nur und fühlen Sie den Sonnenschein im December und gehen Sie in der warmen Luft spazieren, und sehen Sie die Orangenbüsche am <placeName xml:id="placeName_759ed658-7913-44c1-8cbc-14a44f2ebe13">Kloster Onofrio<name key="NST0100266" style="hidden" subtype="" type="institution">Sant’Onofrio (Kloster)</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName>, wo man auf den Ruinen eines Römischen Theaters <persName xml:id="persName_d8405521-f75d-4bd0-a12c-539cfa42f45e">Tasso’s<name key="PSN0115248" style="hidden">Tasso, Torquato (1544-1595)</name></persName> Lieblingsstelle zeigt und wo man gegen Rom und <placeName xml:id="placeName_142acc92-ae9e-4464-b800-03dc3e09b8c2">Sct. Peter<name key="SGH0100229" style="hidden" subtype="" type="sight">San Pietro in Vaticano (Petersdom)</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> und die beschneiten Apenninen und das <placeName xml:id="placeName_0a98050b-f08d-462f-8599-efe3710ecede">göttliche Colosseum<name key="SGH0100255" style="hidden" subtype="" type="sight">Kolosseum</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> vor sich liegen hat – das ist Entschädigung genug für die Thüren, die nicht schließen und die prellenden Wirthe und die quecksilbernden Musiker. Ich nehme mir nun das Beste davon heraus, und genieße es mit allen Sinnen, und suche es zu verarbeiten so gut ich kann und so will ich den Winter hier zubringen, so Gott will denke ich dann im Anfang April gleich nach dem Osterfeste fort nach Neapel zu gehen und mich im Sommer wieder nördlich zu wenden; bis dahin aber denke ich schreiben wir uns noch oft. Mein Leben hier ist so behaglich und angenehm, wie ich es nur wünschen kann: Morgens arbeite ich und bin fleißig, dann von Mittag an sehe ich jeden Tag irgend etwas Großes, Neues: gehe nach einer Gallerie, oder aufs alte Rom, oder in die Umgegend spazieren und Abends bin ich fast immer mit Bekannten oder in Gesellschaft. Ich hoffe recht viel vor mich zu bringen, und Ihr <title xml:id="title_90bcd232-edfc-40c9-afce-e0109e0901e8">Luthersches Liederbüchlein<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109823" style="hidden" type="literature / music">Geistliche Lieder</name></title> hat mir schon die besten Dienste geleistet (es liegt eben neben mir und ich freue mich täglich damit) in Venedig habe ich daraus <title xml:id="title_b1d582de-f5da-4c6f-b0c2-f41bd665afc8">den Choral<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_okakdpxe-t8xw-jzxq-oexv-k7chmro6w9xb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100130" style="hidden">Choral »Aus tiefer Not« für Solostimmen, gemischten Chor und Orgel, 18. bis 19. Oktober 1830<idno type="MWV">B 20</idno><idno type="op">23/1</idno></name></title> <title xml:id="title_fc82a935-0d28-4cd6-bcc1-83f8caa771c6">„Aus tiefer Noth“<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109819" style="hidden" type="literature / music">Aus tiefer Not schrei ich zu dir</name></title> componirt und hier <title xml:id="title_8c985d4b-79b3-4779-bb57-74bbd2624aa4">den Choral<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nyp0ajcw-1gmh-uo41-fqpr-emhjxtbud9v0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100131" style="hidden">Choral »Mitten wir im Leben sind« für gemischten Chor a cappella, 20. November 1830<idno type="MWV">B 21</idno><idno type="op">23/3</idno></name></title> <title xml:id="title_87b3061d-584a-4a92-860b-0fd5bf943dd7">„Mitten wir im Leben sind“<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109825" style="hidden" type="literature">Mitten wir im Leben sind</name></title>. Ferner habe ich hier einen <title xml:id="title_7aa382e3-a93f-4ee0-9192-c45babeef56f">lateinischen Psalm<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_62l02co1-anhk-zqwp-hzy8-2eiy4gr64mbj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100109" style="hidden">Der 115. Psalm »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1829] bis 15. November 1830<idno type="MWV">A 9</idno><idno type="op">31</idno></name></title> in mehreren großen Stücken, <title xml:id="title_087991cf-2d13-42d7-bdf7-cbcb5eb5825d">mit einer Baßarie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_h5zzc3ik-1x0b-3kcu-kpog-bq7xbxgwm6jh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100109" style="hidden">Der 115. Psalm »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1829] bis 15. November 1830<idno type="MWV">A 9</idno><idno type="op">31</idno></name></title>, die Sie ganz prächtig singen werden, beendigt und jetzt stehe ich in der Mitte der <title xml:id="title_cef01b36-bd15-4867-a1b8-25d933af5c56">seltsamen Ouverture aus hmoll<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_6uqzzzyo-yrpd-o73w-lj5v-p7ac1lphhtst"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title>, deren Sie sich vielleicht noch erinnern, weil Ihre Lieblingsstelle drin vorkam: <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_147d358f-7bcb-31842-a503b-0598d9c70b82" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe. </note> und wenn sie fertig ist, denke ich mich an das <title xml:id="title_a9739606-4de5-4b84-ad59-1737a6cfcc7e">Weihnachtslied von Luther<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109828" style="hidden" type="literature / music">Vom Himmel hoch, da komm ich her</name></title>, <title xml:id="title_385e82bd-036b-4224-996c-700222f8a390">das ich schon ganz im Kopfe habe<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_molaxopf-xo1i-e5mh-4mem-fsxas3plzzyz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100110" style="hidden">Weihnachtslied »Vom Himmel hoch, da komm ich her« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, 28. Januar 1831<idno type="MWV">A 10</idno><idno type="op"></idno></name></title>, und an mehrere Claviersachen zu machen. Ich sollte Ihnen weniger von mir und mehr etwa von der musikalischen Umgebung erzählen, sie ist aber wenig originell, und zeichnet sich nur durch Characterlosigkeit aus, und es spricht sich nicht leicht lustig davon. In dem einen <placeName xml:id="placeName_b1f01d17-0b9f-4580-9cf5-3f87b8eb3633">Haupttheater<name key="NST0100274" style="hidden" subtype="" type="institution">Teatro Argentina</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> geben sie alle Abend <title xml:id="title_c387e037-ddbe-4c92-aa76-9156c6fb8e13">Agnese<name key="PSN0113721" style="hidden" type="author">Paër, Ferdinando (Francesco) (1771-1839)</name><name key="CRT0110263" style="hidden" type="music">Agnese di Fitz-Henry</name></title> von Paer, ein jämmerliches sinnliches Kitzelstück, wo ein Wahnsinniger in dem ganzen Ekel seines unglücklichen Zustandes erscheinen muß (Sie werden das alte Ding kennen, wenn Sie es nicht ganz vergessen haben) in dem andern <placeName xml:id="placeName_b228d62c-2418-4f6b-93da-4b55e66a09b9">Haupttheater<name key="NST0100263" style="hidden" subtype="" type="institution">Teatro della Valle</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> ist für die Saison als Primadonna niemand anders engagirt, als <persName xml:id="persName_63107627-64e8-43ae-ab59-c0e39802855f">Mlle. Carl<name key="PSN0110283" style="hidden">Carl, Henriette Bertha (1805-1890)</name></persName>, die in Berlin die Soli’s in den Opernchören zuweilen erträglich sang. Das alles wird nun mit großer Wichtigkeit und Arroganz behandelt, sie thun und denken mit alle dem, als hätten sie die Musik erfunden, beklatschen und erheben ohne Unterschied, was sich ihnen darbietet – <title xml:id="title_d981fe17-7bc0-4992-9848-e8a5a89ae947">’s ist unerfreulich, wie der Nebelwind<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108814" style="hidden" type="dramatic_work">Faust. Der Tragödie erster Theil</name></title>.</p><p>Die Gesellschaften sind roher und unmusikalischer, als die berüchtigten Englischen musical party’s, denn es ist etwas mehr Prätention dabei, übrigens habe ich nur erst wenig davon gesehn, wegen der Krankheit und dem Tod des <persName xml:id="persName_6dbbb18c-f7fd-4080-8efa-e47d9e3424a5">Pabstes<name key="PSN0113892" style="hidden">Pius VIII. (eigtl. Francesco Saverio Graf Castiglioni) (1761-1830)</name></persName>, vielleicht ist der Rest besser, als das bisherige; die <placeName xml:id="placeName_2d604d2a-ed74-4b7d-87c9-5f3d96976b5f">Concerte<name key="NST0100262" style="hidden" subtype="" type="institution">Accademia Filarmonica Romana</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> die hier sind werden mit Clavierbegleitung gegeben, und auch davon sind nur einige wenige jeden Winter, und endlich die Kirchenmusik.</p></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_4a35231d-823a-413a-b6df-34622c2bb32a"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p><date cert="high" when="1830-12-09" xml:id="date_6ecc243b-45fd-4667-a4f4-c1a3a5a8e175"><seg type="inline">d. 9 Dec.</seg></date> Da wurde ich neulich unterbrochen, und nun ist es mir fast lieb, denn mit der Kirchenmusik ist es ein eignes Ding hier, die Leute haben so viel pro und contra gesprochen, daß es schwer wird, sich einen unabhängigen Eindruck zu verschaffen, und eine Musik, die einen über Alles Geschwätz und Alles Urtheil und über die ganze Welt hinweghöbe, habe ich freilich bis jetzt nicht hier gehört. Im nächsten Briefe schreibe ich Ihnen davon mehr; gestern war aber im <placeName xml:id="placeName_0e2a982e-2e81-4b91-82b0-73adf37e84a0">Nonnen Kloster trinità de’ monti<name key="NST0105239" style="hidden" subtype="" type="institution">Trinità dei Monti (Kloster)</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="locality">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> Musik: 2 Nonnen singen zur Orgel, die Kirche war voll Andächtiger, die Abendsonne schien im Untergehen auf all die Knienden, das Gebäude überall hübsch bunt bemalt, dazu fing nun die Musik ganz sanft und leise an und die Stimmen klangen sehr rein und unschuldig: ich scheue mich nicht zu bekennen, daß mir das sehr viel Freude gemacht hat, und obwohl die Composition, die Orgel, das Spiel auch theilweise der Gesang eigentlich gar nichts taugten, so hatte ich den Sonnenschein, die Kirche, den bloßen Musikklang, und namentlich den Gedanken, daß ich die, die sangen, durchaus nicht zu sehen bekommen könnte, denn sie sind sehr streng. Kurz obwohl alle weisen Musiker hier sehr darauf schelten, habe ich mir fast vorgenommen, ihnen <title xml:id="title_469a21a6-50ec-44e5-972e-ec54bda0c9dd">etwas zu componiren<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qena4ppx-ebl2-trsr-tzzv-vl3bwhitcfwx"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100633" style="hidden">Drei Motetten für Frauenstimmen und Orgel, 1838; enthält MWV B 24, B 30 und B 23<idno type="MWV">SD 17</idno><idno type="op">39</idno></name></title> und mit einem Briefe, aber ohne meinen barbarischen Namen zuzuschicken. Fängt so nicht ein schlechtes Buch an? – Das ist aber hier überhaupt die force und das Heil von vielem Schwachen und Unzulänglichem: die himmlischen Umgebungen; bleibt zum Nachdenken, zum Beurtheilen keine Zeit, man hat zuviel zu genießen, und das ist eben kein Unglück für unser einen. </p><p>Nun erinnert mich aber der Raum, daß ich schließen muß und eine Menge Sachen vergessen habe, die doch vorkommen sollen. Also: für <persName xml:id="persName_afac0298-c09d-4332-a4ee-76ef87c18c74">Fuchs<name key="PSN0111251" style="hidden">Fuchs, Aloys Anton (1799-1853)</name></persName> habe ich mehrere der verlangten Handschriften gefunden, und denke sie ihm bald möglichst zuzuschicken mit Gelegenheit; <title xml:id="title_c30927bd-c7ca-4db1-bb31-313b12affbec">das miserere von Baini<name key="PSN0109643" style="hidden" type="author">Baini, Giuseppe Giacobbe Baldassar(r)e (1775-1844)</name><name key="CRT0107933" style="hidden" type="music">Miserere</name></title> zu bekommen (für <persName xml:id="persName_a22a43c7-285f-4752-83d0-5f4db79d507f">Irene Kiesewetter<name key="PSN0112374" style="hidden">Kiesewetter, Irene (1811-1872)</name></persName>) hält schwer, doch will ich sehen. – Sollten Sie vielleicht etwas von alter Ital. Kirchenmusik zu haben wünschen? Da Sie sich für alles Rare und ja wohl auch für die Musik (die jetzt immer rarer wird) interessiren, so sollte ich’s denken; und bitte Sie in dem Falle mir nur zu sagen, <hi rend="underline">was</hi> Sie haben wollten, und von <hi rend="underline">wem</hi>? Durch die Bekanntschaft <persName xml:id="persName_ccdb694e-24d0-449b-b6a1-034ca2bfd887">eines alten abbatis<name key="PSN0114459" style="hidden">Santini, Fortunato (1778-1861)</name></persName>, der eine prächtige Sammlung hat und mir gut ist, kann ich von den interessantesten Sachen Abschrift bekommen. – Nun noch einige Buchhändleriana: <title xml:id="title_b6314954-502b-4ac9-9c50-a271cd96e1ad">mein tu es Petrus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9bljyhue-ughc-i4vp-ypst-zyoxzpyizjly"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100104" style="hidden">»Tu es Petrus« für gemischten Chor und Orchester, [ca. September 1827] bis 14. November 1827<idno type="MWV">A 4</idno><idno type="op">111</idno></name></title> ist nicht heraus gekommen und auch nicht verkauft, wenn also <persName xml:id="persName_46385e35-25a8-4585-bdb1-21c8c1a34c6c">Mechetti<name key="PSN0113159" style="hidden">Mechetti, Pietro (1777-1850)</name></persName> Lust hat, das Stück zu stechen, so soll ers mit großem Vergnügen haben, doch bitte ich Sie sich keine besondere Mühe drum zu geben, sondern die Sache nur einmal, etwa mit dem <persName xml:id="persName_c53468cc-f1ee-404b-894c-37d7a69b7c38">Doctor<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName>, den ich sehr grüßen lasse, zu besprechen; will er dann, ist’s gut, wo nicht, so hab ich wohl eine Gelegenheit es bald und vielleicht dann mit mehrerem Andern bekannt zu machen. Doch bitte ich Sie um Antwort hierüber. Ferner schreibt mir <persName xml:id="persName_4a0f09f3-e1b0-45d5-90fa-83ede4975e44">Mechetti<name key="PSN0113159" style="hidden">Mechetti, Pietro (1777-1850)</name></persName> in einem Briefe hieher, <persName xml:id="persName_6ebcf23a-e469-461d-af7b-cc8fae071d6f">Cramer und Addison<name key="PSN0110489" style="hidden">Cramer, Addison & Beale, Musikverlag in London</name></persName> in London hätten <hi rend="underline">auch</hi> meine beiden <hi rend="underline">andern </hi><title xml:id="title_eebdf3d5-0e35-4224-8b15-0900be2975da">Claviersachen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_8eryt5lb-dsen-sbye-ym4g-whfmdstrfxqr"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_with_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100378" style="hidden">Variations concertantes (Andante con variazioni) D-Dur für Violoncello und Klavier, 30. Januar 1829<idno type="MWV">Q 19</idno><idno type="op">17</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qregxswj-md5v-wepd-0oeo-l2ni8clotywr"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100424" style="hidden">Fantasie über das irländische Lied The Last Rose of Summer E-Dur, [1830 oder früher]<idno type="MWV">U 74</idno><idno type="op">15</idno></name></title> gekauft; nun habe ich aber von London seit einem halben Jahre keine Silbe erhalten, und möchte also gern wissen, ob sie auch die beiden <hi rend="underline">ersten</hi> (nämlich <title xml:id="title_f48f8f80-f2f6-450a-b36d-5ef5783c69c6">das Rondo<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fxy9th97-paej-3msx-1d32-dekhchpmgmmr"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100417" style="hidden">Rondo capriccioso (Etude) E-Dur, 4. Januar 1828<idno type="MWV">U 67</idno><idno type="op">14</idno></name></title> und die <title xml:id="title_7858df42-130b-4b3b-b1b4-ad756eb360ee">3 einzelnen Stücke<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_3b9krfhu-gbjo-elmz-1qda-vhcksdbbsiwv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100620" style="hidden">Trois Fantaisies ou Caprices für Klavier, 1830/1831; enthält MWV U 70, U 71 und U 72<idno type="MWV">SD 4</idno><idno type="op">16</idno></name></title>) definitiv gekauft haben. Endlich muß ich Sie noch dringend ersuchen mir den Titel dieser 3 kleinen Stücke bei <persName xml:id="persName_c08a6bad-b301-4d4f-9b22-bb8f0b869e41">Mechetti<name key="PSN0113159" style="hidden">Mechetti, Pietro (1777-1850)</name></persName> ändern zu wollen; ich dachte sie „Erinnerungen“ zu nennen; erstlich ist es aber zu pretiös, zweitens habe ich eine Todesangst, daß <persName xml:id="persName_5cefb3ea-7152-4c22-bd5f-06bbcae0617b">Mechetti<name key="PSN0113159" style="hidden">Mechetti, Pietro (1777-1850)</name></persName> die Sache ins französische übersetzt und sie „souvenirs“ nennt, ein Wort, das ich hasse. Wären Sie also wohl so gut, statt dessen folgenden Titel anzugeben: <hi rend="underline">Trois Fantaisies ou Caprices pour le Piano</hi>, comp. etc. und Ihr Möglichstes zu thun, daß das gräuliche souvenir verbannt wird. Nur müßte ich Sie bitten, gleich bei Empfang des Briefs dazu zu thun, denn es ist schon die höchste Zeit. An <persName xml:id="persName_63350ec8-3861-4ee4-848a-da8f7df1ba17">Finis<name key="PSN0111047" style="hidden">Finis, E.</name></persName> die besten Grüße. I hope you will excuse the trouble. <title xml:id="title_55d24b10-6577-4a8f-a0a0-bad30018c0c8">Von Ihrem Goethe<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108820" style="hidden" type="literature">Gedichte</name></title>, und dem Portrait von <persName xml:id="persName_be669b62-2bb2-45a5-bc42-a5ad28f49ad1">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName>, das noch immer darin liegt, wie Sie es hinein legten, ferner <title xml:id="title_20006669-836f-49da-95f9-5c9c94c58ad6">vom kleinen Faust<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108814" style="hidden" type="dramatic_work">Faust. Der Tragödie erster Theil</name></title>, und vom <title xml:id="title_029d2a44-c4e4-41bd-b3f4-963fced7fe71">gelben Luther<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109823" style="hidden" type="literature / music">Geistliche Lieder</name></title> soll ich Ihnen viele Grüße sagen; wenn wir uns einmal wiedersehen, so bekommen Sie sie unversehrt wieder, denn Sie wissen, daß ich Alles nur geliehen bekam. Nun bitte ich Sie, daß Sie mich dem Andenken <persName xml:id="persName_ec545201-9986-4a64-8487-a08b0370e9ee">Ihrer Frau<name key="PSN0111777" style="hidden">Hauser, Luise Georgine Henriette (1796-1867)</name></persName> zurückrufen wollen, und ihr nochmals für alle freundliche Güte so recht herzlich danken, die <persName xml:id="persName_31c2e0c6-2eb9-454f-b6e5-1cb75bd9de19">Kinder<name key="PSN0111778" style="hidden">Hauser, Moritz Heinrich (1826-1857)</name><name key="PSN0111776" style="hidden">Hauser, Joseph Paul (1828-1903)</name></persName> gedeihen hoffentlich zu Ihrer Freude, und so mags wohl ein frohes Leben bei Ihnen sein. Davon lassen Sie mich denn recht bald viel hören, und schreiben Sie mir, aber gleich, gleich! Damit ich gleich wieder antworten und Antwort erhalten kann; an Stoff kann es Ihnen nicht fehlen, denn Sie wissen, wie mich jedes Wort von Ihnen erfreut, schelten, tadeln, oder loben Sie, nur schreiben Sie bald. <seg type="closer" xml:id="seg_746f6636-7486-42c6-8bf3-046c7ab6eb47">Und so mit leben Sie mir wohl.</seg> <title xml:id="title_20356993-b91b-41f3-ad54-6070311c22e1">„Die Flamme rein’ge sich vom Rauch<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108812" style="hidden" type="literature">Die erste Walpurgisnacht</name></title> u. s. w.</p><signed rend="right">Felix M. Barth.</signed></div></body></text></TEI>