fmb-1830-11-09-01
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Rom, 8. und 9. November 1830
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Heut soll ich nun von den ersten 8 Tagen in Rom schreiben, wie ich mir mein Leben eingerichtet, wie ich dem Winter hier entgegensehe, wie die göttlichen Umgebungen auf mich zuerst eingewirkt haben, und das wird mir etwas schwer. Es ist mir, als hätte ich mich verändert seit ich hier bin, und wenn ich früher meine Ungeduld und Eile vorwärts zu kommen, und immer schneller die Reise fortzusetzen, unterdrücken wollte, oder für eine Gewohnheit hielt, so sehe ich jetzt wohl, daß eigentlich nur der lebhafte Wunsch diesen Hauptpunct zu erreichen daran Schuld war; und nun habe ich ihn denn erreicht, und mir ist so ruhig und froh und ernsthaft zu Muthe geworden, wie ichs Euch gar nicht beschreiben kann. Was es ist, das so auf mich wirkt, kann ich wieder nicht genau sagen: denn das furchtbare
Denkt Euch ein kleines, zweifenstriges Haus am spanischen Platz no. 5, das den ganzen Tag die warme Sonne hat, und die Zimmer im ersten Stock darin, wo ein hübscher Wiener Flügel steht, auf dem Tische liegen einige Portraits von
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DeinemBilde empfunden. Der erste Eindruck des heutigen gab mir nur dasselbe, was ich durch Dich schon kannte, und erst nach langem Betrachten und Suchen gelang es mir einiges herauszufinden, was mir neu war. Dagegen ist mir die
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Rom d. 8 Nov. 1830. Heut soll ich nun von den ersten 8 Tagen in Rom schreiben, wie ich mir mein Leben eingerichtet, wie ich dem Winter hier entgegensehe, wie die göttlichen Umgebungen auf mich zuerst eingewirkt haben, und das wird mir etwas schwer. Es ist mir, als hätte ich mich verändert seit ich hier bin, und wenn ich früher meine Ungeduld und Eile vorwärts zu kommen, und immer schneller die Reise fortzusetzen, unterdrücken wollte, oder für eine Gewohnheit hielt, so sehe ich jetzt wohl, daß eigentlich nur der lebhafte Wunsch diesen Hauptpunct zu erreichen daran Schuld war; und nun habe ich ihn denn erreicht, und mir ist so ruhig und froh und ernsthaft zu Muthe geworden, wie ichs Euch gar nicht beschreiben kann. Was es ist, das so auf mich wirkt, kann ich wieder nicht genau sagen: denn das furchtbare Coliseum, und der heitere Vatikan, und die milde Frühlingsluft, tragen dazu bey, wie die freundlichen Leute, mein behagliches Zimmer, und Alles. Aber anders ist mir; ich fühle mich glücklich und gesund, wie seit langem nicht, und habe am Arbeiten solche Freude und Drang darnach, daß ich wohl noch viel mehr hier auszuführen denke, als ich mir vorgesetzt hatte, denn ich bin schon ein ganz Stück hinein. Wenn nun Gott mir Fortdauer dieses Glücks schenkt, so sehe ich dem schönsten, reichsten Winter entgegen. Denkt Euch ein kleines, zweifenstriges Haus am spanischen Platz no. 5, das den ganzen Tag die warme Sonne hat, und die Zimmer im ersten Stock darin, wo ein hübscher Wiener Flügel steht, auf dem Tische liegen einige Portraits von Palestrina, Allegri etc. mit ihren Partituren, ein lateinisches Psalmbuch um daraus „non nobis“ zu componiren – daselbst residire ich nun. Am Capitol war mir es zu weit, und ich fürchtete vor Allem die kühle Luft, von der ich hier freilich nichts zu besorgen habe, wenn ich des Morgens aus dem Fenster über den Platz sehe, und sich Alles so scharf im Sonnenschein vom blauen Himmel abhebt. Der Wirth ist ehemals Capitain unter den Franzosen gewesen, das Mädchen hat die herrlichste Contraaltstimme, die ich kenne, über mir wohnt ein kön. Preuß. Hauptmann mit dem ich zusammen politisire – kurz, das Local ist gut. Wenn ich Morgens früh nur ins Frühstückzimmer komme, und die Sonne so hell auf die Buttersemmeln scheint (Ihr seht, ich bin zum Poeten verdorben) da wird mir gleich unendlich behaglich zu Sinn, denn es ist doch eigentlich Spätherbst und wer kann da noch Wärme, heiteren Himmel, oder Trauben und Blumen bei uns prätendiren? Nach dem Frühstück geht es ans Arbeiten und da spiele und singe und componire ich denn bis gegen Mittag; dann kommt mir das ganze unermeßliche Rom wie eine Aufgabe zum Genießen vor; ich gehe dabey sehr langsam zu Werke und wähle mir täglich etwas andres Weltgeschichtliches aus, gehe einmal spazieren nach den Trümmern der alten Stadt, ein andermal nach der Gallerie Borghese, oder nach dem Capitol, oder nach Sanct Peter, oder dem Vatikan. Das macht mir jeden Tag unvergeßlich, und indem ich mir Zeit nehme habe ich jeden Eindruck fester und stärker. Beim Arbeiten des Morgens möchte ich gern nicht aufhören und fort schreiben, sage mir aber: Du mußt doch auch den Vatikan sehen; wenn ich nun da bin, so möchte ich wieder gern nicht fortgehen, und so macht mir jede meiner Beschäftigungen die reinste Freude, und ein Genuß lös’t den andern ab. Wenn mir Venedig mit seiner Vergangenheit wie ein Leichenstein vorgekommen ist, wo mich die verfallenden, modernen Palläste und die fortdauernde Erinnerung an ehemalige Herrlichkeit bald verstimmt und traurig gemacht haben, so erscheint mir Roms Vergangenheit wie die Geschichte, ihre Denkmäler erheben, machen ernst und heiter, und es ist ein frohes Gefühl daß Menschen etwas hinstellen können, an dem man sich nach 1000 Jahren noch erquickt und stärkt. – Wenn ich mir nun solch ein Bild, und an jedem Tag ein neues, eingeprägt habe, so ist es meist Dämmerung und der Tag zu Ende; dann suche ich die Bekannten und Freunde auf, wir theilen uns mit, was jeder gethan, das heißt hier genossen hat und sind vergnügt mit einander; die Abende war ich meist mit Bendemanns und Hübners wo die Deutschen Künstler sich versammeln, auch zu Schadows gehe ich zuweilen. Bunsen ist länger ausgeblieben, als er gewollt hatte und kommt erst diesen Sonnabend d. 13ten wieder, Joh. Veit hat mich sehr freundlich empfangen, ich habe bei ihm gegessen und finde ihn gar nicht so finster, wie ich dachte; eher noch seine Frau. Eine kostbare Bekannschaft ist für mich der abbate Santini, der eine der vollständigsten Bibliotheken für alte italiän. Musik hat, und mir gern alles leiht und giebt, da er die Gefälligkeit selbst ist; Abends läßt er sich aber von Ahlborn oder mir zu Hause bringen; erstlich weil er sich im Dunkeln allein fürchtet, zweitens weil es einen abbate in üble Nachrede bringt, wenn er Abends allein auf der Straße gesehen wird; daß also Kerls wie Ahlborn oder ich einem 60jährigen Geistlichen zur duenna dienen müssen, ist piquant genug. Die Herzoginn von Dessau hat mir eine Liste von alter Musik gegeben, deren Copien sie wo möglich zu haben wünscht; sämmtliche Musiken hat Santini, und da er Geld braucht, ist er mir sehr dankbar für die Gelegenheit die Sachen copiren zu können (wobey der etwas theurere Preis sein ganzer Gewinn ist) ich bin ihm sehr dankbar, daß er mir alle diese Werke gleich verschafft, denn ich sehe sie nun zugleich alle durch und lerne sie kennen, die Herzoginn wird mir sehr dankbar sein – das letzte ist indessen prekär. Da aber meine Dankbarkeit gewiß ist, so bitte ich Euch im Falle Röstel noch da ist, durch ihn, wo nicht durch die erste andre Gelegenheit mir die 6 Cantaten von Seb. Bach, die Marx bei Simrock herausgegeben hat, oder andre ungedruckte, oder einige der Orgelstücke herzuschicken. Am liebsten wären mir Cantaten; das magnificat und die Motetten u. m. a. besitzt er schon. Er hat „Singet dem Herrn ein neues Lied“ übersetzt, und will es in Neapel zur Aufführung bringen, dafür muß er belohnt werden. Über die päpstlichen Sänger, die ich 3mal gehört habe, (im Quirinal auf monte Cavallo 2mal und einmal in San Carlo) schreibe ich an Zelter ausführlich. Ich freue mich sehr auf Bunsen, wir werden sehr viel zusammen zu sprechen haben und es kommt mir sogar vor, als hätte er Arbeiten für mich; die will ich gern und sogut als möglich machen, wenn ich es mit Gewissenhaftigkeit thun kann. Zu meinen Hausbehaglichkeiten gehört noch, daß ich zum erstenmale Goethes Reise nach Italien lese; und ich muß Euch gestehen, daß es mir eine große Freude macht, daß er in Rom an demselben Tag ankommt, wie ich; daß er ebenso zuerst aufs Quirinal geht und dort die Seelenmesse hört; daß ihn auch in Florenz und Bologna die Ungeduld ergriffen hat, daß ihm auch so ruhig und, wie er es nennt, solid hier zu Muth wird; denn alles was er beschreibt, habe ich genau eben so erlebt, und das ist mir lieb. Doch spricht er ausführlich von einem großen Bilde von Tizian (im Vatikan) und meint, es sey die Bedeutung nicht herauszukennen, die Figuren ständen nur schön neben einander gruppirt, und ich bilde mir ein, einen sehr tiefen Sinn darin gefunden zu haben, und ich glaube, wer bei Tizian das Schönere findet, hat immer mehr Recht. Denn das ist ein göttlicher Mensch gewesen; wenn er auch nicht Gelegenheit gefunden hat, seinen ganzen Geist so auszubreiten und zu zeigen, wie Raphael hier im Vatikan, so werde ich doch niemals seine drei Bilder in Venedig vergessen, und dazu reiht sich auch das im Vatikan an. Aber heut früh war ich zum erstenmale im Vatikan; denkt, was das für ein großes Wort ist! Wenn einer mit vollem Bewußtsein auf die Welt käme, so müßte ihn Alles umher so lebendig und heiter anlachen, wie dort die Bilder: Die Schule von Athen, und die Disputa, und der Petrus die auf einmal unmittelbar wie sie gedacht sind, vor einem stehen, und dann der Eingang durch die bunten offnen Logen, wo man zur Seite ins Freye auf den Petersplatz, und Rom und das blaue Albaner Gebirge sieht, und über sich die Gestalten aus dem alten Testament und tausend bunte Engelchen, und Arabesken von Früchten und Blumengehängen; und dann muß man erst noch hinauf in die Gallerie. Du mußt aber gerühmt sein, lieber Hensel, denn Deine Copie der Transfiguration ist prächtig; den freudigen Schauder, der mich packt wenn ich ein ewiges Werk zum erstenmale sehe, und den Grundgedanken, den Haupteindruck davon, habe ich nicht heute, sondern vor Deinem Bilde empfunden. Der erste Eindruck des heutigen gab mir nur dasselbe, was ich durch Dich schon kannte, und erst nach langem Betrachten und Suchen gelang es mir einiges herauszufinden, was mir neu war. Dagegen ist mir die Madonna von Foligno im ganzen Glanz ihrer Lieblichkeit erschienen; ich hab einen glücklichen Morgen in der Mitte all’ dieser Herrlichkeit gehabt; bei den Statuen bin ich aber noch nicht einmal gewesen; davon bleibt mir der erste Eindruck noch für einen andern Tag. d. 9ten früh. Und so bringt mir jeder Morgen neue Erwartungen, und jeder Tag erfüllt sie mir. Die Sonne hat eben wieder aufs Frühstück geschienen, und ich will nun ans Arbeiten gehen; sobald eine Gelegenheit geht, schicke ich Dir, liebe Fanny, die Wiener Sachen und was sonst fertig ist, und Dir, Rebecka unter dem Namen Beckchen mir bekannt, mein Zeichenbuch ; es gefällt mir aber diesmal nicht recht, und ich will hier bei den Landschaftsmalern ihre Skizzen viel sehen, um mir wo möglich eine neue Manier zuzulegen, ich habe mir selbst eine erfinden wollen, aber nein. Heut will ich nach dem Lateran und den Ruinen von alt Rom; Abends bin ich bei einer freundlichen Engl. Familie, die ich hier kennen gelernt habe. Aber bitte, schickt mir viel Empfehlungsbriefe, ich möchte gern ungeheuer viel Menschen kennen lernen, namentlich Italiäner. Legt bei Hensel, Reden & Co. ein gutes Wort ein. Horace V. ist noch nicht hier, aber wenn er kommt! So leb ich froh drauf los, und denke Eurer in jedem vergnügten Augenblick. Seid glücklich, und freut Euch mit mir der Zeit, die sich mir hier aufzuthun scheint. Lebt alle wohl. Felix MB
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1830-11-08" xml:id="date_f42b95a5-7935-45c6-a1af-29e047169457">8.</date> und <date cert="high" when="1830-11-09" xml:id="date_27aa7fd0-dcd8-477e-b890-02d2cf0cfb2a">9. 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Nach dem Frühstück geht es ans Arbeiten und da spiele und singe und componire ich denn bis gegen Mittag; dann kommt mir das ganze unermeßliche Rom wie eine Aufgabe zum Genießen vor; ich gehe dabey sehr langsam zu Werke und wähle mir täglich etwas andres Weltgeschichtliches aus, gehe einmal spazieren nach den Trümmern der alten Stadt, ein andermal nach der <placeName xml:id="placeName_69580b4a-fd51-40ca-b090-5f57f3f8f1f1">Gallerie Borghese<name key="NST0100257" style="hidden" subtype="" type="institution">Galleria Borghese</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName>, oder nach dem <placeName xml:id="placeName_d8f53faf-0c63-47d2-9a46-b4f3670b09f8">Capitol<name key="SGH0100252" style="hidden" subtype="" type="sight">Kapitol</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName>, oder nach <placeName xml:id="placeName_bc666df3-eb43-420c-9044-87a24edf7e35">Sanct Peter<name key="SGH0100229" style="hidden" subtype="" type="sight">San Pietro in Vaticano (Petersdom)</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName>, oder dem <placeName xml:id="placeName_d2b8dce4-f4c0-4b2c-a953-7a15fd907e18">Vatikan<name key="SGH0100256" style="hidden" subtype="" type="sight">Palazzo Vaticano</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName>. Das macht mir jeden Tag unvergeßlich, und indem ich mir Zeit nehme habe ich jeden Eindruck fester und stärker. Beim Arbeiten des Morgens möchte ich gern nicht aufhören und fort schreiben, sage mir aber: Du mußt doch auch den <placeName xml:id="placeName_3d087f1e-db49-40d3-8fb9-c50f05d75519">Vatikan<name key="SGH0100256" style="hidden" subtype="" type="sight">Palazzo Vaticano</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> sehen; wenn ich nun da bin, so möchte ich wieder gern nicht fortgehen, und so macht mir jede meiner Beschäftigungen die reinste Freude, und ein Genuß lös’t den andern ab. Wenn mir Venedig mit seiner Vergangenheit wie ein Leichenstein vorgekommen ist, wo mich die verfallenden, modernen Palläste und die fortdauernde Erinnerung an ehemalige Herrlichkeit bald verstimmt und traurig gemacht haben, so erscheint mir Roms Vergangenheit wie die Geschichte, ihre Denkmäler erheben, machen ernst und heiter, und es ist ein frohes Gefühl daß Menschen etwas hinstellen können, an dem man sich nach 1000 Jahren noch erquickt und stärkt. – Wenn ich mir nun solch ein Bild, und an jedem Tag ein neues, eingeprägt habe, so ist es meist Dämmerung und der Tag zu Ende; dann suche ich die Bekannten und Freunde auf, wir theilen uns mit, was jeder gethan, das heißt hier genossen hat und sind vergnügt mit einander; die Abende war ich meist mit <persName xml:id="persName_72e08653-efeb-46b9-a10b-07d323acb7b2">Bendemanns<name key="PSN0109803" style="hidden">Bendemann, Familie von → Anton Heinrich B.</name></persName> und <persName xml:id="persName_c8cae198-5ce3-44f8-a414-6e5d6ab3b86d">Hübners<name key="PSN0112121" style="hidden">Hübner, Familie von → Rudolph Julius H.</name></persName> wo die Deutschen Künstler sich versammeln, auch zu <persName xml:id="persName_ed1be5b0-9eb7-425a-a09b-834ab6aa1ea3">Schadows<name key="PSN0114494" style="hidden">Schadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862)</name><name key="PSN0114492" style="hidden">Schadow, Charlotte (seit 1843) von Godenhaus (1795-1882)</name></persName> gehe ich zuweilen. <persName xml:id="persName_5821b4b4-3620-4232-b8af-9c35d9d19a88">Bunsen<name key="PSN0110195" style="hidden">Bunsen, Christian Carl Josias (seit 1858) Freiherr von (1791-1860)</name></persName> ist länger ausgeblieben, als er gewollt hatte und kommt erst diesen Sonnabend d. 13<hi rend="superscript">ten</hi> wieder, <persName xml:id="persName_5c6e664f-b5d0-4556-87cf-3bf3327671ff">Joh. Veit<name key="PSN0115466" style="hidden">Veit, Johannes (bis 1810: Jonas) (1790-1854)</name></persName> hat mich sehr freundlich empfangen, ich habe bei ihm gegessen und finde ihn gar nicht so finster, wie ich dachte; eher noch seine Frau. Eine kostbare Bekannschaft ist für mich der <persName xml:id="persName_d6bde7df-7add-4e3f-bdbc-011bd1596ffc">abbate Santini<name key="PSN0114459" style="hidden">Santini, Fortunato (1778-1861)</name></persName>, der eine der vollständigsten Bibliotheken für alte italiän. Musik hat, und mir gern alles leiht und giebt, da er die Gefälligkeit selbst ist; Abends läßt er sich aber von <persName xml:id="persName_c119637b-a17b-4860-ae52-cb60f9997091">Ahlborn<name key="PSN0109402" style="hidden">Ahlborn, August Wilhelm Julius (1796-1857)</name></persName> oder mir zu Hause bringen; erstlich weil er sich im Dunkeln allein fürchtet, zweitens weil es einen abbate in üble Nachrede bringt, wenn er Abends allein auf der Straße gesehen wird; daß also Kerls wie <persName xml:id="persName_942cd7a7-6e45-4c91-86ed-a9a8fe82974b">Ahlborn<name key="PSN0109402" style="hidden">Ahlborn, August Wilhelm Julius (1796-1857)</name></persName> oder ich einem 60jährigen Geistlichen zur duenna dienen müssen, ist piquant genug. Die <persName xml:id="persName_d6379471-5d55-4110-a4a5-73839a2e49ef">Herzoginn von Dessau<name key="PSN0109499" style="hidden">Anhalt-Dessau, Friederike Wilhelmina Louise Amalia Herzogin von (1796-1850)</name></persName> hat mir eine Liste von alter Musik gegeben, deren Copien sie wo möglich zu haben wünscht; sämmtliche Musiken hat <persName xml:id="persName_ea415861-36ee-4e70-b7cc-42200f2f33eb">Santini<name key="PSN0114459" style="hidden">Santini, Fortunato (1778-1861)</name></persName>, und da er Geld braucht, ist er mir sehr dankbar für die Gelegenheit die Sachen copiren zu können (wobey der etwas theurere Preis sein ganzer Gewinn ist) ich bin ihm sehr dankbar, daß er mir alle diese Werke gleich verschafft, denn ich sehe sie nun zugleich alle durch und lerne sie kennen, die <persName xml:id="persName_48c66158-225c-437d-98c9-f6e77d57338c">Herzoginn<name key="PSN0109499" style="hidden">Anhalt-Dessau, Friederike Wilhelmina Louise Amalia Herzogin von (1796-1850)</name></persName> wird mir sehr dankbar sein – das letzte ist indessen prekär. Da aber meine Dankbarkeit gewiß ist, so bitte ich Euch im Falle <persName xml:id="persName_b0cfc8dc-8f79-4aac-989c-8b2037d89d35">Röstel<name key="PSN0114301" style="hidden">Röstell, Friedrich Wilhelm (1799-1886)</name></persName> noch da ist, durch ihn, wo nicht durch die erste andre Gelegenheit mir die <title xml:id="title_9ff92eaa-7650-4a32-96db-1cceefb9832f">6 Cantaten<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107804" style="hidden" type="music">Nimm von uns, Herr, du treuer Gott BWV 101</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107757" style="hidden" type="music">Herr, deine Augen sehen nach dem Glauben BWV 102</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107766" style="hidden" type="music">Ihr werdet weinen und heulen BWV 103</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107739" style="hidden" type="music">Du Hirte Israel, höre BWV 104</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107758" style="hidden" type="music">Herr, gehe nicht ins Gericht BWV 105 (BC A 114)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107755" style="hidden" type="music">Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit (Actus tragicus) BWV 106</name></title> von Seb. Bach, die <persName xml:id="persName_179af484-670b-40d2-a960-46ab5822a46b">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> bei <persName xml:id="persName_318ab95f-f968-44d6-8c14-4188a658e54e">Simrock<name key="PSN0114935" style="hidden">N. Simrock, Musikverlag in Bonn</name></persName> herausgegeben hat, oder andre ungedruckte, oder einige der Orgelstücke herzuschicken. Am liebsten wären mir Cantaten; das <title xml:id="title_5c210795-0839-4940-ad0d-b8e0d92c4990">magnificat<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107792" style="hidden" type="music">Magnificat (Es-Dur-Fassung) BWV 243a</name></title> und die <title xml:id="title_e46f2436-9aa5-4be2-9cd4-f87d6ca6ea3c"><title xml:id="title_6ef620fc-b2a2-4e33-86ea-aec0e8869271">Motetten<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107803" style="hidden" type="music">Motetten</name></title><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107903" style="hidden" type="music">Singet dem Herrn ein neues Lied BWV 225</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107750" style="hidden" type="music">Der Geist hilft unser Schwachheit auf BWV 226 (BC C 2)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107770" style="hidden" type="music">Jesu, meine Freude BWV 227</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107749" style="hidden" type="music">Fürchte dich nicht, ich bin bei dir BWV 228</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107777" style="hidden" type="music">Komm, Jesu, komm BWV 229</name></title> u. m.a. besitzt er schon. <title xml:id="title_294ef57b-5419-4a25-964d-744a9486c2d1">Er hat „Singet dem Herrn ein neues Lied“<name key="PSN0114459" style="hidden" type="author">Santini, Fortunato (1778-1861)</name><name key="CRT0110623" style="hidden" type="literature">Johann Sebastian Bach, Singet dem Herrn ein neues Lied BWV 225 (lat. Übersetzung)</name></title> übersetzt, und will es in Neapel zur Aufführung bringen, dafür muß er belohnt werden. Über die <placeName xml:id="placeName_abed7bc9-5913-4301-bece-b6f57ae860a7">päpstlichen Sänger<name key="NST0100258" style="hidden" subtype="" type="institution">Cappella Musicale Pontificia »Sistina«</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName>, die ich 3mal gehört habe, (im <placeName xml:id="placeName_e857d005-af65-4f80-b660-abb78e28c891">Quirinal<name key="SGH0100254" style="hidden" subtype="" type="sight">Palazzo Quirinale</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> auf monte Cavallo 2mal und einmal in San Carlo) schreibe ich an <persName xml:id="persName_5d6ffd27-29ac-44fc-922b-01984082f9be">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> ausführlich. Ich freue mich sehr auf <persName xml:id="persName_9f296cb4-0e8c-4daf-ba51-35103aedf2ba">Bunsen<name key="PSN0110195" style="hidden">Bunsen, Christian Carl Josias (seit 1858) Freiherr von (1791-1860)</name></persName>, wir werden sehr viel zusammen zu sprechen haben und es kommt mir sogar vor, als hätte er Arbeiten für mich; die will ich gern und sogut als möglich machen, wenn ich es mit Gewissenhaftigkeit thun kann. Zu meinen Hausbehaglichkeiten gehört noch, daß ich zum erstenmale <title xml:id="title_a5c31676-1357-47d6-a455-3ac9ae149347">Goethes Reise nach Italien<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108829" style="hidden" type="literature">Italienische Reise</name></title> lese; und ich muß Euch gestehen, daß es mir eine große Freude macht, daß er in Rom an demselben Tag ankommt, wie ich; daß er ebenso zuerst aufs <placeName xml:id="placeName_49d295e7-8c45-4efc-b47a-b7141e29c520">Quirinal<name key="SGH0100254" style="hidden" subtype="" type="sight">Palazzo Quirinale</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> geht und dort die Seelenmesse hört; daß ihn auch in Florenz und Bologna die Ungeduld ergriffen hat, daß ihm auch so ruhig und, wie er es nennt, solid hier zu Muth wird; denn alles was er beschreibt, habe ich genau eben so erlebt, und das ist mir lieb. Doch spricht er ausführlich von einem großen Bilde von <title xml:id="title_eeb58edf-d57e-46b6-bc57-2573621a8da2">Tizian<name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111091" style="hidden" type="art">Madonna mit Kind und Heiligen</name></title> (im <placeName xml:id="placeName_5f3a7a10-ddf3-48a3-b3f8-2fe286083e77">Vatikan<name key="SGH0100256" style="hidden" subtype="" type="sight">Palazzo Vaticano</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName>) und meint, es sey die Bedeutung nicht herauszukennen, die Figuren ständen nur schön neben einander gruppirt, und ich bilde mir ein, einen sehr tiefen Sinn darin gefunden zu haben, und ich glaube, wer bei <persName xml:id="persName_389e573b-36c0-4ca7-94fb-76cd9dbbf685">Tizian<name key="PSN0115347" style="hidden">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name></persName> das Schönere findet, hat immer mehr Recht. Denn das ist ein göttlicher Mensch gewesen; wenn er auch nicht Gelegenheit gefunden hat, seinen ganzen Geist so auszubreiten und zu zeigen, wie <persName xml:id="persName_3b74962f-bcc5-4910-aa34-5dd581f49abb">Raphael<name key="PSN0114060" style="hidden">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name></persName> hier im <placeName xml:id="placeName_654f2b4f-902b-401e-a5c3-8ea05e5e2ea9">Vatikan<name key="SGH0100256" style="hidden" subtype="" type="sight">Palazzo Vaticano</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName>, so werde ich doch niemals <title xml:id="title_6e8198ed-6bcb-4086-a663-172a1899e74e">seine drei Bilder in Venedig<name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111092" style="hidden" type="art">Mariä Himmelfahrt</name><name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111093" style="hidden" type="art">Tempelgang Mariä</name><name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111087" style="hidden" type="art">Grablegung Christi</name></title> vergessen, und dazu reiht sich auch das im <placeName xml:id="placeName_8cd318f0-a82e-416b-a385-8339eb55f12b">Vatikan<name key="SGH0100256" style="hidden" subtype="" type="sight">Palazzo Vaticano</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> an. Aber heut früh war ich zum erstenmale [im] <placeName xml:id="placeName_ccf05cda-c797-4b83-8f8d-8ba0283ae1cb">Vatikan<name key="SGH0100256" style="hidden" subtype="" type="sight">Palazzo Vaticano</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName>; denkt, was das für ein großes Wort ist! Wenn einer mit vollem Bewußtsein auf die Welt käme, so müßte ihn Alles umher so lebendig und heiter anlachen, wie dort die Bilder: Die <title xml:id="title_922bf65c-0237-41de-9542-4887f56d2db3">Schule von Athen<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name><name key="CRT0110400" style="hidden" type="art">La Scuola di Atene (Schule von Athen)</name></title>, und die <title xml:id="title_ecdd0adf-935f-4bb0-a873-5dfe443504f8">Disputa<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name><name key="CRT0110382" style="hidden" type="art">Disputà del Sacramento</name></title>, und der <title xml:id="title_b8727f76-bee4-4f97-b71e-e1465a7f6db4">Petrus<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name><name key="CRT0110389" style="hidden" type="art">La Liberazione di San Pietro (Befreiung Petri aus dem Kerker)</name></title> die auf einmal unmittelbar wie sie gedacht sind, vor einem stehen, und dann der Eingang durch die bunten offnen Logen, wo man zur Seite ins Freye auf den Petersplatz, und Rom und das blaue Albaner Gebirge sieht, und über sich die Gestalten aus dem alten Testament und tausend bunte Engelchen, und Arabesken von Früchten und Blumengehängen; und dann muß man erst noch hinauf in die Gallerie. Du mußt aber gerühmt sein, lieber Hensel, denn <title xml:id="title_1500c7d4-1aac-4862-a307-b05f0f73ac71">Deine Copie<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109207" style="hidden" type="art">Transfiguration (Kopie nach → Raffael, 1828)</name></title> der <title xml:id="title_bfdca328-e2c1-4466-a829-9b17d1d9e0d6">Transfiguration<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name><name key="CRT0110404" style="hidden" type="art">La Trasfigurazione</name></title> ist prächtig; den freudigen Schauder, der mich packt wenn ich ein ewiges Werk zum erstenmale sehe, und den Grundgedanken, den Haupteindruck davon, habe ich nicht heute, sondern vor <hi rend="underline">Deinem</hi> Bilde empfunden. Der erste Eindruck des heutigen gab mir nur dasselbe, was ich durch Dich schon kannte, und erst nach langem Betrachten und Suchen gelang es mir einiges herauszufinden, was mir neu war. Dagegen ist mir die <title xml:id="title_77196b29-7d16-4fb3-a581-5393471cde5d">Madonna von Foligno<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name><name key="CRT0110394" style="hidden" type="art">Madonna di Foligno</name></title> im ganzen Glanz ihrer Lieblichkeit erschienen; ich hab einen glücklichen Morgen in der Mitte all’ dieser Herrlichkeit gehabt; bei den Statuen bin ich aber noch nicht einmal gewesen; davon bleibt mir der erste Eindruck noch für einen andern Tag.</p></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_ab52e47f-c6f6-43b2-95c3-41d581d5c8be"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p> <seg type="inline">d. <date cert="high" when="1830-11-09" xml:id="date_173606cc-e9a1-4d15-ae9a-fa91030d8bb9">9</date></seg><date cert="high" when="1830-11-09" xml:id="date_dd832ce4-a85b-4106-989f-8de54e8c3157"><hi rend="superscript">ten</hi><seg type="inline"> früh.</seg></date> Und so bringt mir jeder Morgen neue Erwartungen, und jeder Tag erfüllt sie mir. Die Sonne hat eben wieder aufs Frühstück geschienen, und ich will nun ans Arbeiten gehen; sobald eine Gelegenheit geht, schicke ich Dir, liebe <persName xml:id="persName_6b06a726-5b0e-4b5a-b4c1-e8b2443ae343">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, die <title xml:id="title_bc03c69b-a3d0-4b5d-a5de-9bcd3ab817e5">Wiener Sachen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xzc2bvqf-gyb7-g6hp-18ez-tprldbosehck"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100108" style="hidden">Choral »O Haupt voll Blut und Wunden« für Bariton solo, gemischten Chor und Orchester, 22. August bis ca. 12. September 1830<idno type="MWV">A 8</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_8gmnqvkg-m8ba-mkgp-3w1y-mnrf9gp2q979"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name></title> und was sonst fertig ist, und Dir, <persName xml:id="persName_80461bfe-c672-4717-bc1a-6d06e273d4be">Rebecka<name key="PSN0117586" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> unter dem Namen Beckchen mir bekannt, <title xml:id="title_064b36a0-d3b6-40ad-92b7-d7aa206e8bdb">mein Zeichenbuch<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vpdix6vl-npf9-xpsv-jryg-1kbg2gbwtwnn"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100832" style="hidden">Zeichenalbum Deutschland, Österreich, Italien 1830-1831: GB-Ob, M.D.M. d. 10<idno type="MWV">ZB 8</idno><idno type="op"></idno></name></title>; es gefällt mir aber diesmal nicht recht, und ich will hier bei den Landschaftsmalern ihre Skizzen viel sehen, um mir wo möglich eine neue Manier zuzulegen, ich habe mir selbst eine erfinden wollen, aber nein. Heut will ich nach dem <placeName xml:id="placeName_d6d4ae6b-29d8-4048-9761-59ec34c52e3f">Lateran<name key="SGH0100259" style="hidden" subtype="" type="sight">Lateran</name><settlement key="STM0100177" style="hidden" type="">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> und den Ruinen von alt Rom; Abends bin ich <persName xml:id="persName_4c73d38e-0926-4a68-87a8-00fedcb0b5e4">bei einer freundlichen Engl. Familie<name key="PSN0114950" style="hidden">Smith, Newman (1788-1864)</name><name key="PSN0114949" style="hidden">Smith, Mary Anne (?-1887)</name></persName>, die ich hier kennen gelernt habe. Aber bitte, schickt mir viel Empfehlungsbriefe, ich möchte gern ungeheuer viel Menschen kennen lernen, namentlich Italiäner. Legt bei <persName xml:id="persName_f7790b02-bcd5-41ed-b266-bc320783b101">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>, <persName xml:id="persName_c39e7727-e28a-4c27-b025-260c5f26eec4">Reden<name key="PSN0114095" style="hidden">Reden, Franz Ludwig Wilhelm Freiherr von (1754-1831)</name></persName> & Co. ein gutes Wort ein. <persName xml:id="persName_b930e102-e716-468d-92d0-8d433682f833">Horace V.<name key="PSN0115495" style="hidden">Vernet, Emile Jean Horace (1789-1863)</name></persName> ist noch nicht hier, aber wenn er kommt! So leb ich froh drauf los, und denke Eurer in jedem vergnügten Augenblick. Seid glücklich, und freut Euch mit mir der Zeit, die sich mir hier aufzuthun scheint. <seg type="closer" xml:id="seg_ee83323f-8886-4184-a4ec-a206412c4b88">Lebt alle wohl.</seg> </p><signed rend="right">Felix MB</signed></div></body> </text></TEI>