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fmb-1830-10-16-02

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Friedrich Zelter in Berlin <lb></lb>Venedig, 16. Oktober 1830 Nun habe ich denn Italien betreten, und so möchte ich daß dieser Brief der Anfang zu den regelmäßigen Berichten würde, die ich mir vornehme, Ihnen von allem was mir besonders merkwürdig erscheint abzustatten. Wenn ich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 2, 355

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung N. Mus. ep. 460. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Friedrich Zelter in Berlin; Venedig, 16. Oktober 1830 Nun habe ich denn Italien betreten, und so möchte ich daß dieser Brief der Anfang zu den regelmäßigen Berichten würde, die ich mir vornehme, Ihnen von allem was mir besonders merkwürdig erscheint abzustatten. Wenn ich

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Mendelssohn, Reisebriefe, S. 34-38. Felix Mendelssohn Bartholdy zum 200. Geburtstag, S. 65 (Faksimile der zweiten Seite).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

16. Oktober 1830 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Venedig Italien Zelter, Carl Friedrich (1758-1832) Berlin Deutschland deutsch
Herrn Herrn Professor Zelter. Wohlgeboren. Berlin (im Gebäude der Sing-Akademie) franco.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Venedig d. 16 Okt. 1830.Lieber Herr Professor!

Nun habe ich denn Italien betreten, und so möchte ich daß dieser Brief der Anfang zu den regelmäßigen Berichten würde, die ich mir vornehme, Ihnen von allem was mir besonders merkwürdig erscheint abzustatten. Wenn ich bisher erst einmal ordentlich an Sie geschrieben, so lag die Schuld wohl an der großen Zerstreuung in der ich in München und auch in Wien gelebt habe. Denn Ihnen von den Gesellschaften in München zu erzählen, deren ich jeden Abend einige besuchte, und wo ich so viel Clavier gespielt habe wie noch nirgends, war darum nicht möglich, weil eben eine die andre drängte, und ich eigentlich niemals recht zur Besinnung gekommen bin. Auch würde es Sie kaum sonderlich interessirt haben, da am Ende die „gute Gesellschaft, die nicht einmal zum kleinsten Epigramme Stoff giebt“<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108860" style="hidden" type="literature">75. Hast du nicht gute Gesellschaft geseh’n</name> sich also auch in einem Briefe wenig gut ausnimmt. Hoffentlich haben Sie mir aber mein langes Stillschweigen nicht übel genommen, und so darf ich auch wohl einmal einem Paar Worte von Ihnen entgegensehen, wenn sie auch weiter nichts enthalten, als daß Sie wohl und heiter sind. Es sieht jetzt gar zu stürmisch und unfreundlich in der Welt aus und was man sich als unabänderlich dauernd gedacht, das bricht in ein Paar Tagen zusammen; da ist es dann doppelt wohlthuend die bekannten Stimmen wieder zu vernehmen und sich zu überzeugen, daß gewisse Dinge sich nicht wegwehen und umstürzen lassen, sondern feststehen bleiben; und wie es mir gerade jetzt sehr beunruhigend ist, daß mir seit 4 Wochen alle Nachrichten von HauseMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy fehlen und daß ich weder in Triest noch hier Briefe der Meinigen habe, so würden mich auch jetzt ein Paar Worte von Ihnen, so in der alten Weise an mich gerichtet, recht innerlich erfrischen und erfreuen, indem sie mir die Überzeugung verschafften, daß Sie meiner immer so freundlich gedenken, wie Sie es seit meiner Kindheit gethan haben.

Wie behaglich heiter der erste Anblick der Italiänischen Ebene auf mich gewirkt hat, werden Ihnen die Meinigen wohl mitgetheilt haben; hier eile ich nun stündlich von Genuß zu Genuß und sehe fortwährend Neues und Unerwartetes, doch habe ich mir gleich in den ersten Tagen einige Hauptwerke ausgefunden, in die ich mich so recht tief hineinsehe, und die ich darum täglich ein Paar Stunden betrachte; es sind 3 Bilder von Tizian: die Darstellung der Maria als Kind im Tempel<name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111093" style="hidden" type="art">Tempelgang Mariä</name>, die Himmelfahrt der Maria<name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111092" style="hidden" type="art">Mariä Himmelfahrt</name>, und die Grablegung Christi<name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111087" style="hidden" type="art">Grablegung Christi</name>; dann ein Bild von Giorgione<name key="PSN0111378" style="hidden" type="author">Giorgione (eigtl. Giorgio Barbarelli, gen. Zorzi da Castelfranco)</name><name key="CRT0108787" style="hidden" type="art">La Donna con Chitarra</name>, ein Mädchen vorstellend, das die Cither in der Hand, sich ganz in tiefe Gedanken verloren hat und nun so ernst nachsinnend aus dem Bilde heraus schaut (sie will wahrscheinlich eben ein Lied anstimmen und es wird einem zu Muth als müßte man es auch thun) und so noch mehrere. Die Bilder allein wären eine Reise nach Venedig werth; denn der Reichthum und die Kraft und die Andacht der Männer, die sie gemalt haben strömen einem daraus entgegen, so oft man sie betrachtet, und ich bedauere es nicht sehr daß ich hier noch fast keine Musik gehört habe; denn die Musik, die die Engel auf der Himmelfahrt<name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111092" style="hidden" type="art">Mariä Himmelfahrt</name> machen, wie sie die Maria umgeben und ihr zujauchzen, und wie der eine auf dem Tambourin ihr entgegenpaukt, ein paar andre auf sonderbaren krummen Flöten blasen, wieder eine andre liebliche Gruppe singt, oder die Musik, die der Citherspielerinn eben in Gedanken vorschwebt, die darf ich freilich nicht rechnen. Nur einmal habe ich OrgelspielSanti Giovanni e Paolo (Dominikanerkirche)VenedigItalien gehört, und das war trübselig; ich sah mir eben das Märtyrerthum des heil. Petrus von Titian<name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111094" style="hidden" type="art">Tod des Petrus Martyr</name> in der Franziskanerkirche an, es war Gottesdienst in der Kirche, und es hat für mich etwas schaurig andächtiges wenn mir die alten Bilder, an der Stelle für die sie gedacht und gemacht sind, mit ihren gewaltigen Gestalten nach und nach aus dem Dunkel hervortreten, in das die lange Zeit sie gehüllt hat; als ich nun die wunderbare Abendlandschaft, mit den Bäumen und den Engeln zwischen den Zweigen recht beschaute, so fing die Orgel an; mir war es erquicklich, da ich den ersten Ton hörte, der zweite und dritte und alle folgenden aber brachten mich aus allen Träumereyen wohlbehalten wieder nach Hause, denn der Mann spielte in der Kirche zum Gottesdienst und in Gegenwart von ordentlichen Leuten so: Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe. und das Märtyrerthum des h. Petrus<name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111094" style="hidden" type="art">Tod des Petrus Martyr</name> stand daneben. Ich habe mich also nicht sehr gedrängt, die Bekanntschaft des Herrn Organisten zu machen, und da keine ordentliche Oper in diesem Augenblicke hier ist, da die Gondoliere mit ihrem Gesang aus dem TassoTasso, Torquato (1544-1595) verstummt sind, da überhaupt was ich von jetziger Venetianischer Kunst gesehn habe, als: Gedichte in Glas und Rahmen über Bilder von TizianTizian (eigtl. Tiziano Vecellio), oder Rinald und Armide<name key="PSN0115248" style="hidden" type="author">Tasso, Torquato (1544-1595)</name><name key="CRT0111010" style="hidden" type="literature">La Gerusalemme liberata</name> von einem neuen Venetianischen Maler, oder die h. CaecilieCäcilia (Caecilie) von einem dito, ferner so manche Bauwerke in gar keinem Styl, eben nicht sehr viel bedeuten wollen, so halte ich mich eben an die alten, und sehe zu wie sie es gemacht haben. Mir ist auch schon recht oft nach Musik dabey zu Muthe geworden, und ich habe seit ich hier bin ziemlich fleißig componirt. Vor meiner Abreise aus Wien schenkte mir ein BekannterHauser, Franz (František) (1794-1870) Luthers<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109823" style="hidden" type="literature / music">Geistliche Lieder</name> geistliche Lieder, und wie ich sie mir durchlas sind sie mir mit neuer Kraft entgegengetreten, und ich denke viele davon diesen Winter zu componiren; so bin ich denn hier mit dem Choral „aus tiefer Noth“<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109819" style="hidden" type="literature / music">Aus tiefer Not schrei ich zu dir</name> für 4 Singstimmen a capella<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_oyab0dns-zgns-kw8v-8pjw-wgggadfjjuc9"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100130" style="hidden">Choral »Aus tiefer Not« für Solostimmen, gemischten Chor und Orgel, 18. bis 19. Oktober 1830<idno type="MWV">B 20</idno><idno type="op">23/1</idno></name> beinahe ins Reine gekommen, und habe auch das Weihnachtslied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_kkbxja3k-maob-yej5-o2p7-wr2yamlmngpr"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100110" style="hidden">Weihnachtslied »Vom Himmel hoch, da komm ich her« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, 28. Januar 1831<idno type="MWV">A 10</idno><idno type="op"></idno></name> „vom Himmel hoch“<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109828" style="hidden" type="literature / music">Vom Himmel hoch, da komm ich her</name> schon im Kopfe; auch an die Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mfg2aqjl-u34q-gjgm-uah7-mjqdrbcpvra2"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100113" style="hidden">Choral »Ach Gott, vom Himmel sieh darein« für Bariton solo, gemischten Chor und Orchester, [Herbst 1831] bis Januar 1832; 5. April 1832<idno type="MWV">A 13</idno><idno type="op"></idno></name> „Ach Gott vom Himmel sieh darein“<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109818" style="hidden" type="literature / music">Ach Gott vom Himmel sieh darein</name> ferner<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_u611sthi-xppl-dian-hftt-ucttnued8s98"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100112" style="hidden">Choral »Wir glauben all an einen Gott« für gemischten Chor und Orchester, [Dezember 1830] bis 1. März 1831<idno type="MWV">A 12</idno><idno type="op"></idno></name> „Wir glauben all’ an einen Gott“<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109832" style="hidden" type="literature">Wir glauben all an einen Gott</name>, „Verleih uns Frieden“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_opkwgkts-po1k-rera-oicn-t3fgkwt7zvdu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100111" style="hidden">Choral / Gebet »Verleih uns Frieden« / »Da nobis pacem, Domine« für gemischten Chor, kleines Orchester und Orgel, 10. Februar 1831<idno type="MWV">A 11</idno><idno type="op"></idno></name> ↂ<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109827" style="hidden" type="literature / music">Verleih uns Frieden gnädiglich</name> „Mitten wir im Leben sind“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_3oiunzqg-upvl-b1ik-wajb-ufbptyoiwdlx"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100131" style="hidden">Choral »Mitten wir im Leben sind« für gemischten Chor a cappella, 20. November 1830<idno type="MWV">B 21</idno><idno type="op">23/3</idno></name> ↂ<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109825" style="hidden" type="literature">Mitten wir im Leben sind</name> und endlich „ein’ feste Burg“<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109821" style="hidden" type="literature / music">Ein feste Burg ist unser Gott</name> will ich mich machen, doch denke ich all’ die letzten für Chor und Orchester zu componiren. Bitte, schreiben Sie mir doch über diesen meinen Plan, und ob sie es billigen, daß ich überall die alte Melodie behalte, mich aber nicht daran binde, und z. B. den ersten Vers von „Vom Himmel hoch“<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109828" style="hidden" type="literature / music">Vom Himmel hoch, da komm ich her</name> ganz frey als einen großen Chor nehme? Außerdem habe ich noch eine Ouvertüre für das Orchester<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vnvkctvp-4fce-gewc-pdmn-jbd8dqc0kzsc"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name> in Arbeit, und wenn Gelegenheit zu einer Oper kommt, so soll sie willkommen sein. In Wien habe ich 2 kleine Kirchenmusiken fertig gemacht: einen Choral<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tcavryd0-st5c-mer6-3t3p-mc6o19z4h85p"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100108" style="hidden">Choral »O Haupt voll Blut und Wunden« für Bariton solo, gemischten Chor und Orchester, 22. August bis ca. 12. September 1830<idno type="MWV">A 8</idno><idno type="op"></idno></name> in 3 Stücken für Chor und Orchester (O Haupt voll Blut und Wunden<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ee5q4hcl-gotz-yrjg-fsks-a3drh4bdxaxq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100108" style="hidden">Choral »O Haupt voll Blut und Wunden« für Bariton solo, gemischten Chor und Orchester, 22. August bis ca. 12. September 1830<idno type="MWV">A 8</idno><idno type="op"></idno></name>) und ein Ave Maria<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9gtumjbb-trkl-uyld-edlh-jn5isg7kt0zw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name> für 8 Stimmigen Chor a capella; die Leute um mich herum waren so schrecklich liederlich und nichtsnutzig, daß mir geistlich zu Muthe wurde, und ich mich, wie ein Theolog unter ihnen ausnahm. Übrigens haben die besten Clavierspieler und -innen dort nicht eine Note von BeethovenBeethoven, Ludwig van (1770-1827) gespielt, und als ich meinte, es sey doch an ihm und MozartMozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791) etwas, so sagten sie „also sind Sie ein Liebhaber von der classischen Musik?“ Ja, sagte ich.

Morgen denke ich nach Bologna zu gehen, die heil. Caecilie<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name><name key="CRT0110388" style="hidden" type="art">Heilige Cäcilie mit den Heiligen Paulus, Johannes Evangelist, Augustinus und Magdalena</name> dort einmal anzuschauen, und dann über Florenz nach Rom, wo ich, so Gott will, in 8 – 10 Tagen einzutreffen gedenke. Von daher schreibe ich Ihnen ein Breiteres und Besseres; ich wollte nur heut gern einen Anfang gemacht haben, und Sie bitten, mich nicht zu vergessen und meine herzlichen Wünsche für Ihr Wohl und Ihre Heiterkeit freundlich anzunehmen.

Ihr treuerFelix.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

N. S. An DorisZelter, Dorothea (Doris) Auguste Cäcilie (1792-1852) und RosamundZelter, Charlotte Rosamunde (1794-1862) meine besten Grüße.

            Venedig d. 16 Okt. 1830. Lieber Herr Professor!
Nun habe ich denn Italien betreten, und so möchte ich daß dieser Brief der Anfang zu den regelmäßigen Berichten würde, die ich mir vornehme, Ihnen von allem was mir besonders merkwürdig erscheint abzustatten. Wenn ich bisher erst einmal ordentlich an Sie geschrieben, so lag die Schuld wohl an der großen Zerstreuung in der ich in München und auch in Wien gelebt habe. Denn Ihnen von den Gesellschaften in München zu erzählen, deren ich jeden Abend einige besuchte, und wo ich so viel Clavier gespielt habe wie noch nirgends, war darum nicht möglich, weil eben eine die andre drängte, und ich eigentlich niemals recht zur Besinnung gekommen bin. Auch würde es Sie kaum sonderlich interessirt haben, da am Ende die „gute Gesellschaft, die nicht einmal zum kleinsten Epigramme Stoff giebt“ sich also auch in einem Briefe wenig gut ausnimmt. Hoffentlich haben Sie mir aber mein langes Stillschweigen nicht übel genommen, und so darf ich auch wohl einmal einem Paar Worte von Ihnen entgegensehen, wenn sie auch weiter nichts enthalten, als daß Sie wohl und heiter sind. Es sieht jetzt gar zu stürmisch und unfreundlich in der Welt aus und was man sich als unabänderlich dauernd gedacht, das bricht in ein Paar Tagen zusammen; da ist es dann doppelt wohlthuend die bekannten Stimmen wieder zu vernehmen und sich zu überzeugen, daß gewisse Dinge sich nicht wegwehen und umstürzen lassen, sondern feststehen bleiben; und wie es mir gerade jetzt sehr beunruhigend ist, daß mir seit 4 Wochen alle Nachrichten von Hause fehlen und daß ich weder in Triest noch hier Briefe der Meinigen habe, so würden mich auch jetzt ein Paar Worte von Ihnen, so in der alten Weise an mich gerichtet, recht innerlich erfrischen und erfreuen, indem sie mir die Überzeugung verschafften, daß Sie meiner immer so freundlich gedenken, wie Sie es seit meiner Kindheit gethan haben.
Wie behaglich heiter der erste Anblick der Italiänischen Ebene auf mich gewirkt hat, werden Ihnen die Meinigen wohl mitgetheilt haben; hier eile ich nun stündlich von Genuß zu Genuß und sehe fortwährend Neues und Unerwartetes, doch habe ich mir gleich in den ersten Tagen einige Hauptwerke ausgefunden, in die ich mich so recht tief hineinsehe, und die ich darum täglich ein Paar Stunden betrachte; es sind 3 Bilder von Tizian: die Darstellung der Maria als Kind im Tempel, die Himmelfahrt der Maria, und die Grablegung Christi; dann ein Bild von Giorgione, ein Mädchen vorstellend, das die Cither in der Hand, sich ganz in tiefe Gedanken verloren hat und nun so ernst nachsinnend aus dem Bilde heraus schaut (sie will wahrscheinlich eben ein Lied anstimmen und es wird einem zu Muth als müßte man es auch thun) und so noch mehrere. Die Bilder allein wären eine Reise nach Venedig werth; denn der Reichthum und die Kraft und die Andacht der Männer, die sie gemalt haben strömen einem daraus entgegen, so oft man sie betrachtet, und ich bedauere es nicht sehr daß ich hier noch fast keine Musik gehört habe; denn die Musik, die die Engel auf der Himmelfahrt machen, wie sie die Maria umgeben und ihr zujauchzen, und wie der eine auf dem Tambourin ihr entgegenpaukt, ein paar andre auf sonderbaren krummen Flöten blasen, wieder eine andre liebliche Gruppe singt, oder die Musik, die der Citherspielerinn eben in Gedanken vorschwebt, die darf ich freilich nicht rechnen. Nur einmal habe ich Orgelspiel gehört, und das war trübselig; ich sah mir eben das Märtyrerthum des heil. Petrus von Titian in der Franziskanerkirche an, es war Gottesdienst in der Kirche, und es hat für mich etwas schaurig andächtiges wenn mir die alten Bilder, an der Stelle für die sie gedacht und gemacht sind, mit ihren gewaltigen Gestalten nach und nach aus dem Dunkel hervortreten, in das die lange Zeit sie gehüllt hat; als ich nun die wunderbare Abendlandschaft, mit den Bäumen und den Engeln zwischen den Zweigen recht beschaute, so fing die Orgel an; mir war es erquicklich, da ich den ersten Ton hörte, der zweite und dritte und alle folgenden aber brachten mich aus allen Träumereyen wohlbehalten wieder nach Hause, denn der Mann spielte in der Kirche zum Gottesdienst und in Gegenwart von ordentlichen Leuten so: und das Märtyrerthum des h. Petrus stand daneben. Ich habe mich also nicht sehr gedrängt, die Bekanntschaft des Herrn Organisten zu machen, und da keine ordentliche Oper in diesem Augenblicke hier ist, da die Gondoliere mit ihrem Gesang aus dem Tasso verstummt sind, da überhaupt was ich von jetziger Venetianischer Kunst gesehn habe, als: Gedichte in Glas und Rahmen über Bilder von Tizian, oder Rinald und Armide von einem neuen Venetianischen Maler, oder die h. Caecilie von einem dito, ferner so manche Bauwerke in gar keinem Styl, eben nicht sehr viel bedeuten wollen, so halte ich mich eben an die alten, und sehe zu wie sie es gemacht haben. Mir ist auch schon recht oft nach Musik dabey zu Muthe geworden, und ich habe seit ich hier bin ziemlich fleißig componirt. Vor meiner Abreise aus Wien schenkte mir ein Bekannter Luthers geistliche Lieder, und wie ich sie mir durchlas sind sie mir mit neuer Kraft entgegengetreten, und ich denke viele davon diesen Winter zu componiren; so bin ich denn hier mit dem Choral „aus tiefer Noth“ für 4 Singstimmen a capella beinahe ins Reine gekommen, und habe auch das Weihnachtslied „vom Himmel hoch“ schon im Kopfe; auch an die Lieder „Ach Gott vom Himmel sieh darein“ ferner „Wir glauben all’ an einen Gott“, „Verleih uns Frieden“ ↂ „Mitten wir im Leben sind“ ↂ und endlich „ein’ feste Burg“ will ich mich machen, doch denke ich all’ die letzten für Chor und Orchester zu componiren. Bitte, schreiben Sie mir doch über diesen meinen Plan, und ob sie es billigen, daß ich überall die alte Melodie behalte, mich aber nicht daran binde, und z. B. den ersten Vers von „Vom Himmel hoch“ ganz frey als einen großen Chor nehme? Außerdem habe ich noch eine Ouvertüre für das Orchester in Arbeit, und wenn Gelegenheit zu einer Oper kommt, so soll sie willkommen sein. In Wien habe ich 2 kleine Kirchenmusiken fertig gemacht: einen Choral in 3 Stücken für Chor und Orchester (O Haupt voll Blut und Wunden ) und ein Ave Maria für 8 Stimmigen Chor a capella; die Leute um mich herum waren so schrecklich liederlich und nichtsnutzig, daß mir geistlich zu Muthe wurde, und ich mich, wie ein Theolog unter ihnen ausnahm. Übrigens haben die besten Clavierspieler und -innen dort nicht eine Note von Beethoven gespielt, und als ich meinte, es sey doch an ihm und Mozart etwas, so sagten sie „also sind Sie ein Liebhaber von der classischen Musik?“ Ja, sagte ich.
Morgen denke ich nach Bologna zu gehen, die heil. Caecilie dort einmal anzuschauen, und dann über Florenz nach Rom, wo ich, so Gott will, in 8 – 10 Tagen einzutreffen gedenke. Von daher schreibe ich Ihnen ein Breiteres und Besseres; ich wollte nur heut gern einen Anfang gemacht haben, und Sie bitten, mich nicht zu vergessen und meine herzlichen Wünsche für Ihr Wohl und Ihre Heiterkeit freundlich anzunehmen.
Ihr treuer
Felix.
N. S. An Doris und Rosamund meine besten Grüße.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1830-10-16-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1830-10-16-02" xml:id="title_d1bef1fd-c34b-4476-be26-05a8c5375cd4">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Friedrich Zelter in Berlin <lb></lb>Venedig, 16. Oktober 1830</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_72afdb58-22e0-4e6e-90ee-fdc69d8ea93a">Nun habe ich denn Italien betreten, und so möchte ich daß dieser Brief der Anfang zu den regelmäßigen Berichten würde, die ich mir vornehme, Ihnen von allem was mir besonders merkwürdig erscheint abzustatten. 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Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 2, 355</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_f4dd1be1-de1b-4574-b626-166b4ac2c777"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Deutschland</country> <settlement>Berlin</settlement> <institution key="RISM">D-B</institution> <repository>Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz</repository> <collection>Musikabteilung</collection> <idno type="signatur">N. Mus. ep. 460.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1830-10-16-02" type="letter" xml:id="title_1a92cca1-6d48-4b52-8f9e-150a4dbbe64b">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Friedrich Zelter in Berlin; Venedig, 16. Oktober 1830</title> <incipit>Nun habe ich denn Italien betreten, und so möchte ich daß dieser Brief der Anfang zu den regelmäßigen Berichten würde, die ich mir vornehme, Ihnen von allem was mir besonders merkwürdig erscheint abzustatten. Wenn ich</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Mendelssohn, Reisebriefe, S. 34-38.</bibl> <bibl type="autograph_reproduction">Felix Mendelssohn Bartholdy zum 200. Geburtstag, S. 65 (Faksimile der zweiten Seite).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1830-10-16" xml:id="date_68447b6e-48cc-402f-83d9-b143a8248a40">16. 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Wenn ich bisher erst einmal ordentlich an Sie geschrieben, so lag die Schuld wohl an der großen Zerstreuung in der ich in München und auch in Wien gelebt habe. Denn Ihnen von den Gesellschaften in München zu erzählen, deren ich jeden Abend einige besuchte, und wo ich so viel Clavier gespielt habe wie noch nirgends, war darum nicht möglich, weil eben eine die andre drängte, und ich eigentlich niemals recht zur Besinnung gekommen bin. Auch würde es Sie kaum sonderlich interessirt haben, da am Ende die <title xml:id="title_d01736da-2772-4141-92e9-4ba56863e561">„gute Gesellschaft, die nicht einmal zum kleinsten Epigramme Stoff giebt“<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108860" style="hidden" type="literature">75. Hast du nicht gute Gesellschaft geseh’n</name></title> sich also auch in einem Briefe wenig gut ausnimmt. Hoffentlich haben Sie mir aber mein langes Stillschweigen nicht übel genommen, und so darf ich auch wohl einmal einem Paar Worte von Ihnen entgegensehen, wenn sie auch weiter nichts enthalten, als daß Sie wohl und heiter sind. Es sieht jetzt gar zu stürmisch und unfreundlich in der Welt aus und was man sich als unabänderlich dauernd gedacht, das bricht in ein Paar Tagen zusammen; da ist es dann doppelt wohlthuend die bekannten Stimmen wieder zu vernehmen und sich zu überzeugen, daß gewisse Dinge sich nicht wegwehen und umstürzen lassen, sondern feststehen bleiben; und wie es mir gerade jetzt sehr beunruhigend ist, daß mir seit 4 Wochen alle <persName xml:id="persName_2ce1b1ef-3ef6-49d5-9923-f6466ce75c32">Nachrichten von Hause<name key="PSN0113241" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName> fehlen und daß ich weder in Triest noch hier Briefe der Meinigen habe, so würden mich auch jetzt ein Paar Worte von Ihnen, so in der alten Weise an mich gerichtet, recht innerlich erfrischen und erfreuen, indem sie mir die Überzeugung verschafften, daß Sie meiner immer so freundlich gedenken, wie Sie es seit meiner Kindheit gethan haben.</p><p>Wie behaglich heiter der erste Anblick der Italiänischen Ebene auf mich gewirkt hat, werden Ihnen die Meinigen wohl mitgetheilt haben; hier eile ich nun stündlich von Genuß zu Genuß und sehe fortwährend Neues und Unerwartetes, doch habe ich mir gleich in den ersten Tagen einige Hauptwerke ausgefunden, in die ich mich so recht tief hineinsehe, und die ich darum täglich ein Paar Stunden betrachte; es sind 3 Bilder von Tizian: die Darstellung der <title xml:id="title_013e46f9-2b1e-45bb-8a45-a299f7705f9c">Maria als Kind im Tempel<name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111093" style="hidden" type="art">Tempelgang Mariä</name></title>, die <title xml:id="title_753b2594-ab4e-4364-af86-6188f71462df">Himmelfahrt der Maria<name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111092" style="hidden" type="art">Mariä Himmelfahrt</name></title>, und die <title xml:id="title_e6bc5415-d282-4621-8c6f-2dc8501371e5">Grablegung Christi<name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111087" style="hidden" type="art">Grablegung Christi</name></title>; dann ein <title xml:id="title_07776d24-304e-4f28-814a-4477b83f6562">Bild von Giorgione<name key="PSN0111378" style="hidden" type="author">Giorgione (eigtl. Giorgio Barbarelli, gen. Zorzi da Castelfranco)</name><name key="CRT0108787" style="hidden" type="art">La Donna con Chitarra</name></title>, ein Mädchen vorstellend, das die Cither in der Hand, sich ganz in tiefe Gedanken verloren hat und nun so ernst nachsinnend aus dem Bilde heraus schaut (sie will wahrscheinlich eben ein Lied anstimmen und es wird einem zu Muth als müßte man es auch thun) und so noch mehrere. Die Bilder allein wären eine Reise nach Venedig werth; denn der Reichthum und die Kraft und die Andacht der Männer, die sie gemalt haben strömen einem daraus entgegen, so oft man sie betrachtet, und ich bedauere es nicht sehr daß ich hier noch fast keine Musik gehört habe; denn die Musik, die die Engel auf der <title xml:id="title_f0f96525-4423-4c5a-9eac-1ce3611ed403">Himmelfahrt<name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111092" style="hidden" type="art">Mariä Himmelfahrt</name></title> machen, wie sie die Maria umgeben und ihr zujauchzen, und wie der eine auf dem Tambourin ihr entgegenpaukt, ein paar andre auf sonderbaren krummen Flöten blasen, wieder eine andre liebliche Gruppe singt, oder die Musik, die der Citherspielerinn eben in Gedanken vorschwebt, die darf ich freilich nicht rechnen. Nur einmal habe ich <placeName xml:id="placeName_9d023a6d-dfdb-4eed-a1b9-63b9467e22b8">Orgelspiel<name key="SGH0100244" style="hidden" subtype="" type="sight">Santi Giovanni e Paolo (Dominikanerkirche)</name><settlement key="STM0100176" style="hidden" type="">Venedig</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> gehört, und das war trübselig; ich sah mir eben das <title xml:id="title_2cf67937-851d-4688-8bad-075e67417e46">Märtyrerthum des heil. Petrus von Titian<name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111094" style="hidden" type="art">Tod des Petrus Martyr</name></title> in der Franziskanerkirche an, es war Gottesdienst in der Kirche, und es hat für mich etwas schaurig andächtiges wenn mir die alten Bilder, an der Stelle für die sie gedacht und gemacht sind, mit ihren gewaltigen Gestalten nach und nach aus dem Dunkel hervortreten, in das die lange Zeit sie gehüllt hat; als ich nun die wunderbare Abendlandschaft, mit den Bäumen und den Engeln zwischen den Zweigen recht beschaute, so fing die Orgel an; mir war es erquicklich, da ich den ersten Ton hörte, der zweite und dritte und alle folgenden aber brachten mich aus allen Träumereyen wohlbehalten wieder nach Hause, denn der Mann spielte in der Kirche zum Gottesdienst und in Gegenwart von ordentlichen Leuten so: <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_cc9204b3-5e75-acdc4-d1a93-de77d1264c9f" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> und das <title xml:id="title_42af3e8d-ddf5-4d2f-a2c1-3e2b6acc304e">Märtyrerthum des h. Petrus<name key="PSN0115347" style="hidden" type="author">Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio)</name><name key="CRT0111094" style="hidden" type="art">Tod des Petrus Martyr</name></title> stand daneben. Ich habe mich also nicht sehr gedrängt, die Bekanntschaft des Herrn Organisten zu machen, und da keine ordentliche Oper in diesem Augenblicke hier ist, da die Gondoliere mit ihrem Gesang aus dem <persName xml:id="persName_cbd6e9f7-1d3a-4cf8-8735-9fca8b34884a">Tasso<name key="PSN0115248" style="hidden">Tasso, Torquato (1544-1595)</name></persName> verstummt sind, da überhaupt was ich von <hi rend="underline">jetziger</hi> Venetianischer Kunst gesehn habe, als: Gedichte in Glas und Rahmen über Bilder von <persName xml:id="persName_f72a4914-8594-44b4-a6b5-8711eb09a9bb">Tizian<name key="PSN0115347" style="hidden">Tizian (eigtl. 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Vor meiner Abreise aus Wien schenkte mir ein <persName xml:id="persName_200cec97-7d2f-41cf-9618-767989a4cb92">Bekannter<name key="PSN0111775" style="hidden">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName> <title xml:id="title_49857e7f-35b7-4fe3-9fbb-d9ef3d966f0d">Luthers<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109823" style="hidden" type="literature / music">Geistliche Lieder</name></title> geistliche Lieder, und wie ich sie mir durchlas sind sie mir mit neuer Kraft entgegengetreten, und ich denke viele davon diesen Winter zu componiren; so bin ich denn hier mit dem <title xml:id="title_f6ae2e51-7295-45e9-a3aa-6779e090f192">Choral „aus tiefer Noth“<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109819" style="hidden" type="literature / music">Aus tiefer Not schrei ich zu dir</name></title> <title xml:id="title_0a352cb7-7567-482b-90dc-d3bfaa4d62ff">für 4 Singstimmen a capella<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_oyab0dns-zgns-kw8v-8pjw-wgggadfjjuc9"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100130" style="hidden">Choral »Aus tiefer Not« für Solostimmen, gemischten Chor und Orgel, 18. bis 19. Oktober 1830<idno type="MWV">B 20</idno><idno type="op">23/1</idno></name></title> beinahe ins Reine gekommen, und habe auch das <title xml:id="title_e1804bc0-3b1d-47a0-b542-e82fc79ae8a8">Weihnachtslied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_kkbxja3k-maob-yej5-o2p7-wr2yamlmngpr"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100110" style="hidden">Weihnachtslied »Vom Himmel hoch, da komm ich her« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, 28. Januar 1831<idno type="MWV">A 10</idno><idno type="op"></idno></name></title> <title xml:id="title_6bcc7d41-a7bd-4a5f-935b-8a926ef9e520">„vom Himmel hoch“<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109828" style="hidden" type="literature / music">Vom Himmel hoch, da komm ich her</name></title> schon im Kopfe; auch an die<title xml:id="title_ad8a0a0e-62f9-4095-a433-7aa2e8408309"> Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mfg2aqjl-u34q-gjgm-uah7-mjqdrbcpvra2"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100113" style="hidden">Choral »Ach Gott, vom Himmel sieh darein« für Bariton solo, gemischten Chor und Orchester, [Herbst 1831] bis Januar 1832; 5. April 1832<idno type="MWV">A 13</idno><idno type="op"></idno></name></title> <title xml:id="title_c28a1a3d-05b3-46e2-b6ef-30b58120573a">„Ach Gott vom Himmel sieh darein“<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109818" style="hidden" type="literature / music">Ach Gott vom Himmel sieh darein</name></title> <title xml:id="title_31d8ddad-3c40-4dcb-b260-9aab43181ef3">ferner<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_u611sthi-xppl-dian-hftt-ucttnued8s98"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100112" style="hidden">Choral »Wir glauben all an einen Gott« für gemischten Chor und Orchester, [Dezember 1830] bis 1. März 1831<idno type="MWV">A 12</idno><idno type="op"></idno></name></title> <title xml:id="title_ce779ade-c238-462b-9c30-b20c964924e4">„Wir glauben all’ an einen Gott“<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109832" style="hidden" type="literature">Wir glauben all an einen Gott</name></title>, <title xml:id="title_dffc7b48-1118-437a-993d-745f5cd2cec9">„Verleih uns Frieden“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_opkwgkts-po1k-rera-oicn-t3fgkwt7zvdu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100111" style="hidden">Choral / Gebet »Verleih uns Frieden« / »Da nobis pacem, Domine« für gemischten Chor, kleines Orchester und Orgel, 10. Februar 1831<idno type="MWV">A 11</idno><idno type="op"></idno></name></title> <title xml:id="title_1b92ca68-d5e1-48fa-aa24-4dd3a0f62a95">ↂ<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109827" style="hidden" type="literature / music">Verleih uns Frieden gnädiglich</name></title> <title xml:id="title_96a4a310-7e01-4607-acc7-052bd26b0b7d">„Mitten wir im Leben sind“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_3oiunzqg-upvl-b1ik-wajb-ufbptyoiwdlx"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100131" style="hidden">Choral »Mitten wir im Leben sind« für gemischten Chor a cappella, 20. November 1830<idno type="MWV">B 21</idno><idno type="op">23/3</idno></name></title> <title xml:id="title_557ba6bc-175b-4e39-853a-5e989830c57c">ↂ<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109825" style="hidden" type="literature">Mitten wir im Leben sind</name></title> und endlich <title xml:id="title_c40611b3-3d82-4b6b-8d2f-5555c9cab536">„ein’ feste Burg“<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109821" style="hidden" type="literature / music">Ein feste Burg ist unser Gott</name></title> will ich mich machen, doch denke ich all’ die letzten für Chor und Orchester zu componiren. Bitte, schreiben Sie mir doch über diesen meinen Plan, und ob sie es billigen, daß ich überall die alte Melodie behalte, mich aber nicht daran binde, und z. B. den ersten Vers von <title xml:id="title_818f4399-88f4-423f-a19f-31aecafce067">„Vom Himmel hoch“<name key="PSN0112987" style="hidden" type="author">Luther, Martin (1483-1546)</name><name key="CRT0109828" style="hidden" type="literature / music">Vom Himmel hoch, da komm ich her</name></title> ganz frey als einen großen Chor nehme? Außerdem habe ich noch eine <title xml:id="title_be34ffc6-7d1b-426d-8cfb-116391584d83">Ouvertüre für das Orchester<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vnvkctvp-4fce-gewc-pdmn-jbd8dqc0kzsc"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title> in Arbeit, und wenn Gelegenheit zu einer Oper kommt, so soll sie willkommen sein. In Wien habe ich 2 kleine Kirchenmusiken fertig gemacht: einen <title xml:id="title_c838ca2b-8fa5-4def-bbb5-891d3f68fe43">Choral<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tcavryd0-st5c-mer6-3t3p-mc6o19z4h85p"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100108" style="hidden">Choral »O Haupt voll Blut und Wunden« für Bariton solo, gemischten Chor und Orchester, 22. August bis ca. 12. September 1830<idno type="MWV">A 8</idno><idno type="op"></idno></name></title> in <title xml:id="title_e0a4b934-bc7c-4ddc-a501-d6bb57d6b3c0">3 Stücken für Chor und Orchester (O Haupt voll Blut und Wunden<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ee5q4hcl-gotz-yrjg-fsks-a3drh4bdxaxq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100108" style="hidden">Choral »O Haupt voll Blut und Wunden« für Bariton solo, gemischten Chor und Orchester, 22. August bis ca. 12. September 1830<idno type="MWV">A 8</idno><idno type="op"></idno></name></title>) und ein <title xml:id="title_d2f2726e-8f81-44f4-924a-a3649cdbef22">Ave Maria<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9gtumjbb-trkl-uyld-edlh-jn5isg7kt0zw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name></title> für 8 Stimmigen Chor a capella; die Leute um mich herum waren so schrecklich liederlich und nichtsnutzig, daß mir geistlich zu Muthe wurde, und ich mich, wie ein Theolog unter ihnen ausnahm. Übrigens haben die besten Clavierspieler und -innen dort nicht eine Note von <persName xml:id="persName_44710878-16dd-41a8-b302-2fb0fb91a28f">Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName> gespielt, und als ich meinte, es sey doch an ihm und <persName xml:id="persName_a8e4d607-0790-48b8-8366-66a1b907f6a7">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName> etwas, so sagten sie „also sind Sie ein Liebhaber von der classischen Musik?“ Ja, sagte ich.</p><p>Morgen denke ich nach Bologna zu gehen, <title xml:id="title_751cdc83-2e11-4e4c-b3e3-481e844a7ab2">die heil. Caecilie<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name><name key="CRT0110388" style="hidden" type="art">Heilige Cäcilie mit den Heiligen Paulus, Johannes Evangelist, Augustinus und Magdalena</name></title> dort einmal anzuschauen, und dann über Florenz nach Rom, wo ich, so Gott will, in 8 – 10 Tagen einzutreffen gedenke. Von daher schreibe ich Ihnen ein Breiteres und Besseres; <seg type="closer" xml:id="seg_a9055446-f8e2-4e92-b339-74dd2acc384c">ich wollte nur heut gern einen Anfang gemacht haben, und Sie bitten, mich nicht zu vergessen und meine herzlichen Wünsche für Ihr Wohl und Ihre Heiterkeit freundlich anzunehmen. </seg></p><signed rend="right">Ihr treuer</signed><signed rend="right">Felix.</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_4fd8519a-83b7-48fa-b2ef-481110f23aa1"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent">N. S. An <persName xml:id="persName_0a7119eb-61e0-4386-ae15-88a6c9ee009b">Doris<name key="PSN0115918" style="hidden">Zelter, Dorothea (Doris) Auguste Cäcilie (1792-1852)</name></persName> und <persName xml:id="persName_59f6a993-d86e-4e2e-998b-ce9918fda005">Rosamund<name key="PSN0115917" style="hidden">Zelter, Charlotte Rosamunde (1794-1862)</name></persName> <hi rend="underline">meine besten</hi> Grüße.</p></div></body> </text></TEI>