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fmb-1830-08-11-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy <lb></lb>Linz, 11. August 1830 „Wie der reisende Musikus in Salzburg seinen großen Pechtag abhielt.“ Ein Bruchstück aus dem ungeschriebnen Tagebuch des Grafen F. M. B.*** (Fortsetzung)Als ich nun den Brief an Euch geschlossen hatte fing der unglaublichste Pechtag an Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 2, 330

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 13, fol. 7-8. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; Linz, 11. August 1830 „Wie der reisende Musikus in Salzburg seinen großen Pechtag abhielt.“ Ein Bruchstück aus dem ungeschriebnen Tagebuch des Grafen F. M. B.*** (Fortsetzung)Als ich nun den Brief an Euch geschlossen hatte fing der unglaublichste Pechtag an

4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Green Books

Mendelssohn, Reisebriefe, S. 16-20. Sutermeister, Briefe einer Reise, S. 29-36. Elvers, Briefe, S. 114-117.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

11. August 1830 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Linz Österreich Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
An Mde. Mde. L. Mendelssohn Bartholdy Wohlgeboren Berlin Leipziger Straße no. 3.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Linz d. 11 Aug. 1830.Liebe Mutter!

„Wie der reisende Musikus in Salzburg seinen großen Pechtag abhielt.“

Ein Bruchstück aus dem ungeschriebnen Tagebuch des Grafen F. M. B.*** (Fortsetzung)

Als ich nun den Brief an Euch geschlossen hatte fing der unglaublichste Pechtag an über mich hereinzubrechen. Ich nahm den Bleistift und verdarb zwei meiner Lieblingszeichnungen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_oa52mpaf-b2w7-lvmj-wrpt-7y6rucneo0pi"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100832" style="hidden">Zeichenalbum Deutschland, Österreich, Italien 1830-1831: GB-Ob, M.D.M. d. 10<idno type="MWV">ZB 8</idno><idno type="op"></idno></name> aus dem Bairischen Gebirge dergestalt, daß ich sie ausreißen und aus dem Fenster werfen mußte. Das ärgerte mich und um mich zu zerstreuen ging ich auf den Capuzinerberg. Daß ich mich unterwegs verirrte versteht sich von selbst; im Augenblicke als ich auf dem Gipfel ankam fing es fürchterlich an zu regnen, und ich mußte unter dem Regenschirm schnell wieder hinunterlaufen. Jetzt wollte ich wenigstens das Kloster unten besehen und schellte an, da fiel mir ein, daß ich nicht genug Geld für den zeigenden Mönch hatte; so etwas nehmen sie aber sehr übel und ich machte drum, daß ich fortkam ohne dem Pförtner weiter zu antworten. Jetzt schloß ich meine Packete nach Leipzig, und brachte sie auf die Post; erst müssen sie auf der Mauth visitirt sein, hieß es. Ich ging nach der Mauth; sie ließen mich eine Stunde warten, bis sie einen Schein von 3 Zeilen zu Stande brachten, und benahmen sich so flegelhaft, daß ich mich noch obenein mit ihnen herumzanken mußte. Hang Salzburg! dachte ich und bestellte Pferde nach Ischl, wo ich mich zu erholen hoffte, von allem Pech im Neste. Sie bekommen keine Pferde, ohne Erlaubniß von der Polizey. – Nach der Polizey. Sie bekommen keine Erlaubniß, ehe Ihr Paß vom Thor her da ist. Was spreche ich lange? Nach unzähligem Hin- und Herschicken und Laufen kam die ersehnte Postchaise, ich habe gegessen, lasse einpacken und denke nun ists überstanden; Rechnungen und Trinkgelder sind bezahlt. Wie ich vor die Thür trete, fahren im Schritt zwei elegante offne Reisewagen vor, und die Leute aus dem Wirthshaus eilen den Herrschaften, die zu Fuß nach kommen entgegen. Ich kümmre mich aber um nichts, setze mich in meine Chaise; indem sehe ich, daß einer von den eben angekommnen Wagen hart neben dem meinigen hält, und eine DamePereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859) sitzt darin. Aber welch eine Dame! Damit Ihr nun nicht gleich glaubt, ich hätte mich verliebt und das sey die Krone des Pechs fange ich damit an, daß sie ältlich war, aber sehr liebenswürdig sah sie aus, und freundlich, und trug ein schwarzes Kleid mit schwerer goldner Kette, und gab dem Postillion sein Trinkgeld in die Hand und lächelte dazu sehr lieb. Weiß Gott, wie so ich immer fort an meinem Koffer ruckte und nicht fortfahren ließ, ich sah immer fort hinüber, und so unbekannt sie mir war, so war mir stark zu Muthe, als müßte ich sie geradezu anreden; es mag vielleicht Einbildung sein, aber ich lasse es mir nicht ausreden, daß auch sie hinüber schaute und den ruppigen Reisenden mit der Studentenmütze besah. Als sie nun aber gar auf meiner Seite ausstieg und sich dabey ganz vertraulich an meiner Wagenthür anhielt, dann ein Weilchen stehn blieb und die Hand immer ruhig auf der Wagenthür liegen ließ, so hatte ich alle meine wohlerworbne Reiseroutine nöthig, um nicht auch hinauszuspringen und etwa zu sagen: Liebe Dame, wie heißen sie denn? Die Routine siegte aber, und ich rief vornehm: Immer zu, Schwager. Da zog die Dame ihre Hand schnell zurück, und es ging fort. Ich war über alles verdrießlich, dachte nach, und schlief ein. Ein Wagen mit 2 Herren, der an uns vorüber rollte weckte mich auf. Es entspann sich nun folgendes Gespräch zwischen dem Schwager und mir: Ich. Die kommen auch von Ischl, da werde ich keine Pferde bekommen. Er. O die zwei Wagen in Salzburg, die still hielten, waren auch von da, und sie kriegen doch Pferde.. Ich. Waren die auch von Ischl? Er. Ei freilich, sie kommen alle Jahr dahin, und waren voriges Jahr auch hier; ich habe sie gefahren, es ist eine Baroninn aus Wien. (Herr Gott! dachte ich.) Und sie ist schrecklich reich, und hat solche schöne Tochter; als sie beide nach Berchtolsgaden ins Bergwerk hinunter, da habe ich sie geführt; da haben sie mal nett ausgeschaut mit ihren Bergmannskleidern, und der vornehme Herr aus Berlin, der immer um sie war (Sollte das mein OppenfeldOppenfeld (bis 1827: Oppenheim), Georg Moritz (bis 1827: Moses) (seit 1859) von (1793-1861)? dachte ich) der war auch ein schöner Herr; sie sagten er sey ein Hebräer, aber ich glaube es mein Lebtag nicht, er war ganz gut, wie andre Leut. Sie haben auch ein Gut (O weh! dachte ich) und sind doch ganz gemein, mit unser einem – Halt still, schreie ich. Wie heißen sie? Kann nicht sagen. – PereiraPereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)? – Glaub nit. – Fahr zurück sagte ich entschlossen. – Dann kommen Sie heut Nacht nicht mehr nach Ischl, und wir haben eben den schlimmsten Berg gemacht; auf der Station werden Sie es erfahren. – Mir wurde es wieder ungewiß; ich fuhr weiter; auf der Station kannten Sie den Namen nicht, eben so wenig auf der folgenden; endlich nach 7 unglaublich ungeduldigen Stunden komme ich an, frage noch im Wagen: wer ist heut Morgen in 2 Chaisen nach Salzb. gefahren, und erhalte die ruhige Antwort: Die Bar. PereiraPereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859), geht Morgen früh weiter nach Gastein, kommt aber in 4-5 Tagen wieder. Nun hatte ichs gewiß, sprach auch noch ihren Kutscher, niemand von der Familie war dageblieben, die beiden Herren in der nachfahrenden Chaise waren die beiden SöhnePereira-Arnstein, Ludwig (Louis) Freiherr von (1803-1858)Pereira-Arnstein, August Franz Albert Freiherr von (1811-1847) gewesen (gerade die, die ich nicht kannte) zum Überfluß fiel mir auch noch ein elendes Portrait ein, das einmal bei Tante HinnyMendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862) gezeigt wurde, und die Dame im schwarzen Kleide war die Cousine PereiraPereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859), Gott weiß wann ich sie nun einmal wieder zu sehen bekomme. Ich glaube nicht daß sie mir je hätte einen angenehmeren Eindruck machen können, und werde gewiß die reizende Gestalt und die freundliche Miene nicht sobald vergessen; aber fatal ist es doch mit den Vorgefühlen; man hat sie wohl leicht, aber man erfährt nur immer erst hinterher, daß es welche gewesen sind. – Ich wäre auf der Stelle umgekehrt und die Nacht durchgefahren, aber da ich mir überlegte, daß ich sie höchstens im Moment der Abreise, vielleicht gar nicht mehr in Salzburg träfe, daß ich mir den ganzen Reiseplan und Wien verdürbe, wenn ich gar mit nach Gastein ginge (denn auch daran dacht’ ich) endlich auch, daß Salzburg als Pechnest an mir gehandelt habe, da sagte ich noch einmal Adieu, und ging sehr katzenjämmerlich zu Bette. Am andern Morgen ließ ich mir dann ihr leeres Haus zeigen und zeichnete es<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ynfmh01c-blhk-y5be-yxwo-ynxzpflx1gsi"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="individually_surviving_pencil_and_pen_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_pencil_and_pen_drawings" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100767" style="hidden">Haus von Henriette von Pereira-Arnstein, [10.? August 1830]; Standort unbekannt<idno type="MWV">EZ 24*</idno><idno type="op"></idno></name> für Dich liebe MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842). (vide tabula A. im Anhange) Das Pech donnerte noch fern ab, so daß ich keinen guten Standpunct fand, daß sie mir im Gasthofe für eine Nacht mehr als einen Dukaten abforderten u. dgl. Ich fluchte Englisch und Deutsch, fuhr weiter, legte Ischl, Salzburg, Pereira’sPereira-Arnstein, Familie von → Henriette von P.-A., den Traunsee zur Vergangenheit, und bin so hier, wo ich heut einen Ruhetag gemacht habe; morgen denke ich weiterzugehn mit dem Frühesten, und so Gott will übermorgen Nacht in Wien zu schlafen. Von dort aus das Weitere. So endigt sich der PechTag aus meinem Leben, aber lauter Wahrheit, keine KlingemannscheKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Dichtung; nicht mal das Handanlehnen ist zugesetzt, sondern alles buchstäbliches Portrait. Das Unbegreiflichste dabey ist mir daß ich FloraPereira-Arnstein, Florentina (Flora) Freiin von (1814-1882), die mit dabey war, ganz übersehen habe; denn die alte Frau im schottischen Mantel, die ins Wirthshaus ging, war Frau von WeinrotherWeyrother, Elise von, und der alte Herr in der grünen Brille, der ihr nachkam, kann auch FloraPereira-Arnstein, Florentina (Flora) Freiin von (1814-1882) nicht gewesen sein. Kurz, wenn es einmal verkehrt geht, so ist kein Halten.

Ich schreibe heut nichts weiter, als das; es ärgert mich noch zu frisch; das Nächstemal will ich vom Salzkammergut erzählen, und wie hübsch meine gestrige Reise war, und wie Recht DevrientDevrient, Philipp Eduard (1801-1877) hat, der mir diesen Weg empfohlen. Ebenso, der Traunstein und die Fälle des Traun sind ganz wunderschön, und so ist überhaupt die Welt sehr süß. Gut ist es, daß ihr darin seid, und daß ich übermorgen Briefe finde, und so noch manches. Liebe FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) ich will jetzt mein non nobis<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_n3mgqxoq-efwy-qqoo-rs2v-clpgvppdkyy3"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100109" style="hidden">Der 115. Psalm »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1829] bis 15. 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Liebes BeckchenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) wenn Du mich singen hörtest „im warmen Thal“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2kx0gyye-e8s8-6dqg-eejp-f0tke3nusv09"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100261" style="hidden">Ferne »In weite Ferne will ich träumen«, [bis 1830]<idno type="MWV">K 53</idno><idno type="op">9/9</idno></name> mit überschnappender Stimme, so fändest Du es fast zu jämmerlich; auch wenn MarxMarx, Adolph Bernhard (1795-1866) und ich plötzlich mit den Köpfen wackelten und sangen „man geht und kommt“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_in3c7fxk-vkq9-mszr-iij3-t0qdroipzgxz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100325" style="hidden">Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«), Ein Liederspiel, [September 1829] bis 19. 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Aber Lieber HenselHensel, Wilhelm (1794-1861), das Winkelmaaß aus Deinem rothen Kästchen (es steht vor mir) ist nicht genau; die Einfassung von Ischl<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ziqznjm9-t2f9-b5yy-binw-iadkvbf6gbvd"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100839" style="hidden">Ischl, 10. August 1830; fol. 23r<idno type="MWV">ZB 8/18</idno><idno type="op"></idno></name> zeigt’s. 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            Linz d. 11 Aug. 1830. Liebe Mutter!
„Wie der reisende Musikus in Salzburg seinen großen Pechtag abhielt. “
Ein Bruchstück aus dem ungeschriebnen Tagebuch des Grafen F. M. B. *** (Fortsetzung)
Als ich nun den Brief an Euch geschlossen hatte fing der unglaublichste Pechtag an über mich hereinzubrechen. Ich nahm den Bleistift und verdarb zwei meiner Lieblingszeichnungen aus dem Bairischen Gebirge dergestalt, daß ich sie ausreißen und aus dem Fenster werfen mußte. Das ärgerte mich und um mich zu zerstreuen ging ich auf den Capuzinerberg. Daß ich mich unterwegs verirrte versteht sich von selbst; im Augenblicke als ich auf dem Gipfel ankam fing es fürchterlich an zu regnen, und ich mußte unter dem Regenschirm schnell wieder hinunterlaufen. Jetzt wollte ich wenigstens das Kloster unten besehen und schellte an, da fiel mir ein, daß ich nicht genug Geld für den zeigenden Mönch hatte; so etwas nehmen sie aber sehr übel und ich machte drum, daß ich fortkam ohne dem Pförtner weiter zu antworten. Jetzt schloß ich meine Packete nach Leipzig, und brachte sie auf die Post; erst müssen sie auf der Mauth visitirt sein, hieß es. Ich ging nach der Mauth; sie ließen mich eine Stunde warten, bis sie einen Schein von 3 Zeilen zu Stande brachten, und benahmen sich so flegelhaft, daß ich mich noch obenein mit ihnen herumzanken mußte. Hang Salzburg! dachte ich und bestellte Pferde nach Ischl, wo ich mich zu erholen hoffte, von allem Pech im Neste. Sie bekommen keine Pferde, ohne Erlaubniß von der Polizey. – Nach der Polizey. Sie bekommen keine Erlaubniß, ehe Ihr Paß vom Thor her da ist. Was spreche ich lange? Nach unzähligem Hin- und Herschicken und Laufen kam die ersehnte Postchaise, ich habe gegessen, lasse einpacken und denke nun ists überstanden; Rechnungen und Trinkgelder sind bezahlt. Wie ich vor die Thür trete, fahren im Schritt zwei elegante offne Reisewagen vor, und die Leute aus dem Wirthshaus eilen den Herrschaften, die zu Fuß nach kommen entgegen. Ich kümmre mich aber um nichts, setze mich in meine Chaise; indem sehe ich, daß einer von den eben angekommnen Wagen hart neben dem meinigen hält, und eine Dame sitzt darin. Aber welch eine Dame! Damit Ihr nun nicht gleich glaubt, ich hätte mich verliebt und das sey die Krone des Pechs fange ich damit an, daß sie ältlich war, aber sehr liebenswürdig sah sie aus, und freundlich, und trug ein schwarzes Kleid mit schwerer goldner Kette, und gab dem Postillion sein Trinkgeld in die Hand und lächelte dazu sehr lieb. Weiß Gott, wie so ich immer fort an meinem Koffer ruckte und nicht fortfahren ließ, ich sah immer fort hinüber, und so unbekannt sie mir war, so war mir stark zu Muthe, als müßte ich sie geradezu anreden; es mag vielleicht Einbildung sein, aber ich lasse es mir nicht ausreden, daß auch sie hinüber schaute und den ruppigen Reisenden mit der Studentenmütze besah. Als sie nun aber gar auf meiner Seite ausstieg und sich dabey ganz vertraulich an meiner Wagenthür anhielt, dann ein Weilchen stehn blieb und die Hand immer ruhig auf der Wagenthür liegen ließ, so hatte ich alle meine wohlerworbne Reiseroutine nöthig, um nicht auch hinauszuspringen und etwa zu sagen: Liebe Dame, wie heißen sie denn? Die Routine siegte aber, und ich rief vornehm: Immer zu, Schwager. Da zog die Dame ihre Hand schnell zurück, und es ging fort. Ich war über alles verdrießlich, dachte nach, und schlief ein. Ein Wagen mit 2 Herren, der an uns vorüber rollte weckte mich auf. Es entspann sich nun folgendes Gespräch zwischen dem Schwager und mir: Ich. Die kommen auch von Ischl, da werde ich keine Pferde bekommen. Er. O die zwei Wagen in Salzburg, die still hielten, waren auch von da, und sie kriegen doch Pferde. . Ich. Waren die auch von Ischl? Er. Ei freilich, sie kommen alle Jahr dahin, und waren voriges Jahr auch hier; ich habe sie gefahren, es ist eine Baroninn aus Wien. (Herr Gott! dachte ich. ) Und sie ist schrecklich reich, und hat solche schöne Tochter; als sie beide nach Berchtolsgaden ins Bergwerk hinunter, da habe ich sie geführt; da haben sie mal nett ausgeschaut mit ihren Bergmannskleidern, und der vornehme Herr aus Berlin, der immer um sie war (Sollte das mein Oppenfeld? dachte ich) der war auch ein schöner Herr; sie sagten er sey ein Hebräer, aber ich glaube es mein Lebtag nicht, er war ganz gut, wie andre Leut. Sie haben auch ein Gut (O weh! dachte ich) und sind doch ganz gemein, mit unser einem – Halt still, schreie ich. Wie heißen sie? Kann nicht sagen. – Pereira? – Glaub nit. – Fahr zurück sagte ich entschlossen. – Dann kommen Sie heut Nacht nicht mehr nach Ischl, und wir haben eben den schlimmsten Berg gemacht; auf der Station werden Sie es erfahren. – Mir wurde es wieder ungewiß; ich fuhr weiter; auf der Station kannten Sie den Namen nicht, eben so wenig auf der folgenden; endlich nach 7 unglaublich ungeduldigen Stunden komme ich an, frage noch im Wagen: wer ist heut Morgen in 2 Chaisen nach Salzb. gefahren, und erhalte die ruhige Antwort: Die Bar. Pereira, geht Morgen früh weiter nach Gastein, kommt aber in 4-5 Tagen wieder. Nun hatte ichs gewiß, sprach auch noch ihren Kutscher, niemand von der Familie war dageblieben, die beiden Herren in der nachfahrenden Chaise waren die beiden Söhne gewesen (gerade die, die ich nicht kannte) zum Überfluß fiel mir auch noch ein elendes Portrait ein, das einmal bei Tante Hinny gezeigt wurde, und die Dame im schwarzen Kleide war die Cousine Pereira, Gott weiß wann ich sie nun einmal wieder zu sehen bekomme. Ich glaube nicht daß sie mir je hätte einen angenehmeren Eindruck machen können, und werde gewiß die reizende Gestalt und die freundliche Miene nicht sobald vergessen; aber fatal ist es doch mit den Vorgefühlen; man hat sie wohl leicht, aber man erfährt nur immer erst hinterher, daß es welche gewesen sind. – Ich wäre auf der Stelle umgekehrt und die Nacht durchgefahren, aber da ich mir überlegte, daß ich sie höchstens im Moment der Abreise, vielleicht gar nicht mehr in Salzburg träfe, daß ich mir den ganzen Reiseplan und Wien verdürbe, wenn ich gar mit nach Gastein ginge (denn auch daran dacht’ ich) endlich auch, daß Salzburg als Pechnest an mir gehandelt habe, da sagte ich noch einmal Adieu, und ging sehr katzenjämmerlich zu Bette. Am andern Morgen ließ ich mir dann ihr leeres Haus zeigen und zeichnete es für Dich liebe Mutter. (vide tabula A. im Anhange) Das Pech donnerte noch fern ab, so daß ich keinen guten Standpunct fand, daß sie mir im Gasthofe für eine Nacht mehr als einen Dukaten abforderten u. dgl. Ich fluchte Englisch und Deutsch, fuhr weiter, legte Ischl, Salzburg, Pereira’s, den Traunsee zur Vergangenheit, und bin so hier, wo ich heut einen Ruhetag gemacht habe; morgen denke ich weiterzugehn mit dem Frühesten, und so Gott will übermorgen Nacht in Wien zu schlafen. Von dort aus das Weitere. So endigt sich der PechTag aus meinem Leben, aber lauter Wahrheit, keine Klingemannsche Dichtung; nicht mal das Handanlehnen ist zugesetzt, sondern alles buchstäbliches Portrait. Das Unbegreiflichste dabey ist mir daß ich Flora, die mit dabey war, ganz übersehen habe; denn die alte Frau im schottischen Mantel, die ins Wirthshaus ging, war Frau von Weinrother, und der alte Herr in der grünen Brille, der ihr nachkam, kann auch Flora nicht gewesen sein. Kurz, wenn es einmal verkehrt geht, so ist kein Halten.
Ich schreibe heut nichts weiter, als das; es ärgert mich noch zu frisch; das Nächstemal will ich vom Salzkammergut erzählen, und wie hübsch meine gestrige Reise war, und wie Recht Devrient hat, der mir diesen Weg empfohlen. Ebenso, der Traunstein und die Fälle des Traun sind ganz wunderschön, und so ist überhaupt die Welt sehr süß. Gut ist es, daß ihr darin seid, und daß ich übermorgen Briefe finde, und so noch manches. Liebe Fanny ich will jetzt mein non nobis und die amoll Sinfonie componiren. Liebes Beckchen wenn Du mich singen hörtest „im warmen Thal“ mit überschnappender Stimme, so fändest Du es fast zu jämmerlich; auch wenn Marx und ich plötzlich mit den Köpfen wackelten und sangen „man geht und kommt“ war es nicht reizend. Du machst das besser. O Paul! verstehst Du mit den Gulden Schein, Gulden W. W., schweren Gulden, leichten Gulden, Conventionsgulden, Teufel und sein Großmuttergulden umzugehen? ich nicht. Ich wollte deshalb, Du wärest bei mir, indeß auch noch aus andern Gründen vielleicht. Aber Lieber Hensel, das Winkelmaaß aus Deinem rothen Kästchen (es steht vor mir) ist nicht genau; die Einfassung von Ischl zeigt’s. Das Bild von Beckchen wird schon genauer werden, denk’ ich, und somit ists aus für heute. Lebt mir wohl; nächstens kommt eine Fuhre Privatbriefe. F.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1830-08-11-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1830-08-11-01" xml:id="title_630bec1e-24e2-41af-b445-33aa7999a9ed">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy <lb></lb>Linz, 11. August 1830</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_693f577e-c991-43da-ad6d-b239005786bd">„Wie der reisende Musikus in Salzburg seinen großen Pechtag abhielt.“ Ein Bruchstück aus dem ungeschriebnen Tagebuch des Grafen F. M. B.*** (Fortsetzung)Als ich nun den Brief an Euch geschlossen hatte fing der unglaublichste Pechtag an</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_066c394e-3845-46ac-ba28-3a66c48330a2">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 2, 330</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 13, fol. 7-8.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1830-08-11-01" type="letter" xml:id="title_f4885289-99b2-4c41-9ce2-cfa656cd817e">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; Linz, 11. August 1830</title> <incipit>„Wie der reisende Musikus in Salzburg seinen großen Pechtag abhielt.“ Ein Bruchstück aus dem ungeschriebnen Tagebuch des Grafen F. M. B.*** (Fortsetzung)Als ich nun den Brief an Euch geschlossen hatte fing der unglaublichste Pechtag an</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Mendelssohn, Reisebriefe, S. 16-20.</bibl> <bibl type="printed_letter">Sutermeister, Briefe einer Reise, S. 29-36.</bibl> <bibl type="printed_letter">Elvers, Briefe, S. 114-117.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1830-08-11" xml:id="date_33210b24-ed02-4dd6-9b73-6db10a361a99">11. August 1830</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_8f4359ab-1c04-49e8-aa11-4818f5f89eea">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_1007c08d-786e-4a52-8ee3-ed675a830689"> <settlement key="STM0100639">Linz</settlement> <country>Österreich</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0113241" resp="receiver" xml:id="persName_1c01f507-81e4-4d9f-af85-72afc117c809">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</persName> <persName key="PSN0113260" resp="receiver" xml:id="persName_1539a254-c84b-4abb-93e0-7dffa4705de7">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_4a818503-b2cf-4584-85a6-17e6897ae80b"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_465ec741-34f1-4932-9b7d-94ac5c71a178"> <head> <address> <addrLine>An Mde.</addrLine> <addrLine>Mde. L. Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>Wohlgeboren</addrLine> <addrLine>Berlin</addrLine> <addrLine>Leipziger Straße no. 3.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_68151c41-2328-440c-b025-114bfa7da860"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Linz d. <date cert="high" when="1830-08-11" xml:id="date_798f5355-bf7e-4665-aa6c-00b5bea4a561">11 Aug. 1830</date>.</dateline><salute rend="left">Liebe Mutter!</salute><p style="paragraph_without_indent">„Wie der reisende Musikus in Salzburg seinen großen Pechtag abhielt.“ </p><p style="paragraph_without_indent">Ein Bruchstück aus dem ungeschriebnen Tagebuch des Grafen F. M. B.*** (Fortsetzung)</p><p>Als ich nun den Brief an Euch geschlossen hatte fing der unglaublichste Pechtag an über mich hereinzubrechen. Ich nahm den Bleistift und verdarb <title xml:id="title_6c9dc9f9-da17-4e3f-8639-5493803758c6">zwei meiner Lieblingszeichnungen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_oa52mpaf-b2w7-lvmj-wrpt-7y6rucneo0pi"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100832" style="hidden">Zeichenalbum Deutschland, Österreich, Italien 1830-1831: GB-Ob, M.D.M. d. 10<idno type="MWV">ZB 8</idno><idno type="op"></idno></name></title> aus dem Bairischen Gebirge dergestalt, daß ich sie ausreißen und aus dem Fenster werfen mußte. Das ärgerte mich und um mich zu zerstreuen ging ich auf den Capuzinerberg. Daß ich mich unterwegs verirrte versteht sich von selbst; im Augenblicke als ich auf dem Gipfel ankam fing es fürchterlich an zu regnen, und ich mußte unter dem Regenschirm schnell wieder hinunterlaufen. Jetzt wollte ich wenigstens das Kloster unten besehen und schellte an, da fiel mir ein, daß ich nicht genug Geld für den zeigenden Mönch hatte; so etwas nehmen sie aber sehr übel und ich machte drum, daß ich fortkam ohne dem Pförtner weiter zu antworten. Jetzt schloß ich meine Packete nach Leipzig, und brachte sie auf die Post; erst müssen sie auf der Mauth visitirt sein, hieß es. Ich ging nach der Mauth; sie ließen mich eine Stunde warten, bis sie einen Schein von 3 Zeilen zu Stande brachten, und benahmen sich so flegelhaft, daß ich mich noch obenein mit ihnen herumzanken mußte. Hang Salzburg! dachte ich und bestellte Pferde nach Ischl, wo ich mich zu erholen hoffte, von allem Pech im Neste. Sie bekommen keine Pferde, ohne Erlaubniß von der Polizey. – Nach der Polizey. Sie bekommen keine Erlaubniß, ehe Ihr Paß vom Thor her da ist. Was spreche ich lange? Nach unzähligem Hin- und Herschicken und Laufen kam die ersehnte Postchaise, ich habe gegessen, lasse einpacken und denke nun ists überstanden; Rechnungen und Trinkgelder sind bezahlt. Wie ich vor die Thür trete, fahren im Schritt zwei elegante offne Reisewagen vor, und die Leute aus dem Wirthshaus eilen den Herrschaften, die zu Fuß nach kommen entgegen. Ich kümmre mich aber um nichts, setze mich in meine Chaise; indem sehe ich, daß einer von den eben angekommnen Wagen hart neben dem meinigen hält, und eine <persName xml:id="persName_02170963-f8af-4eeb-b5c0-c7998ce18bff">Dame<name key="PSN0113804" style="hidden">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)</name></persName> sitzt darin. Aber welch eine Dame! Damit Ihr nun nicht gleich glaubt, ich hätte mich verliebt und das sey die Krone des Pechs fange ich damit an, daß sie ältlich war, aber sehr liebenswürdig sah sie aus, und freundlich, und trug ein schwarzes Kleid mit schwerer goldner Kette, und gab dem Postillion sein Trinkgeld in die Hand und lächelte dazu sehr lieb. Weiß Gott, wie so ich immer fort an meinem Koffer ruckte und nicht fortfahren ließ, ich sah immer fort hinüber, und so unbekannt sie mir war, so war mir stark zu Muthe, als müßte ich sie geradezu anreden; es mag vielleicht Einbildung sein, aber ich lasse es mir nicht ausreden, daß auch sie hinüber schaute und den ruppigen Reisenden mit der Studentenmütze besah. Als sie nun aber gar auf meiner Seite ausstieg und sich dabey ganz vertraulich an meiner Wagenthür anhielt, dann ein Weilchen stehn blieb und die Hand immer ruhig auf der Wagenthür liegen ließ, so hatte ich alle meine wohlerworbne Reiseroutine nöthig, um nicht auch hinauszuspringen und etwa zu sagen: Liebe Dame, wie heißen sie denn? Die Routine siegte aber, und ich rief vornehm: Immer zu, Schwager. Da zog die Dame ihre Hand schnell zurück, und es ging fort. Ich war über alles verdrießlich, dachte nach, und schlief ein. Ein Wagen mit 2 Herren, der an uns vorüber rollte weckte mich auf. Es entspann sich nun folgendes Gespräch zwischen dem Schwager und mir: <hi rend="underline">Ich</hi>. Die kommen auch von Ischl, da werde ich keine Pferde bekommen. <hi rend="underline">Er.</hi> O die zwei Wagen in Salzburg, die still hielten, waren auch von da, und sie kriegen doch Pferde.. <hi rend="underline">Ich</hi>. Waren die auch von Ischl? <hi rend="underline">Er</hi>. Ei freilich, sie kommen alle Jahr dahin, und waren voriges Jahr auch hier; ich habe sie gefahren, es ist eine Baroninn aus Wien. (Herr Gott! dachte ich.) Und sie ist schrecklich reich, und hat solche schöne Tochter; als sie beide nach Berchtolsgaden ins Bergwerk hinunter, da habe ich sie geführt; da haben sie mal nett ausgeschaut mit ihren Bergmannskleidern, und der vornehme Herr aus Berlin, der immer um sie war (Sollte das mein <persName xml:id="persName_d8e8552d-40f4-40f4-b89f-572fad73be4c">Oppenfeld<name key="PSN0113673" style="hidden">Oppenfeld (bis 1827: Oppenheim), Georg Moritz (bis 1827: Moses) (seit 1859) von (1793-1861)</name></persName>? dachte ich) der war auch ein schöner Herr; sie sagten er sey ein Hebräer, aber ich glaube es mein Lebtag nicht, er war ganz gut, wie andre Leut. Sie haben auch ein Gut (O weh! dachte ich) und sind doch ganz gemein, mit unser einem – Halt still, schreie ich. Wie heißen sie? Kann nicht sagen. – <persName xml:id="persName_435cf90f-9808-481f-af2f-144658cbab52">Pereira<name key="PSN0113804" style="hidden">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)</name></persName>? – Glaub nit. – Fahr zurück sagte ich entschlossen. – Dann kommen Sie heut Nacht nicht mehr nach Ischl, und wir haben eben den schlimmsten Berg gemacht; auf der Station werden Sie es erfahren. – Mir wurde es wieder ungewiß; ich fuhr weiter; auf der Station kannten Sie den Namen nicht, eben so wenig auf der folgenden; endlich nach 7 unglaublich ungeduldigen Stunden komme ich an, frage noch im Wagen: wer ist heut Morgen in 2 Chaisen nach Salzb. gefahren, und erhalte die ruhige Antwort: Die <persName xml:id="persName_cec74993-804b-49f8-b76c-2da88cc03463">Bar. Pereira<name key="PSN0113804" style="hidden">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)</name></persName>, geht Morgen früh weiter nach Gastein, kommt aber in 4-5 Tagen wieder. Nun hatte ichs gewiß, sprach auch noch ihren Kutscher, niemand von der Familie war dageblieben, die beiden Herren in der nachfahrenden Chaise waren <persName xml:id="persName_85d89d6c-3e63-41e1-9347-9474ddce2df7">die beiden Söhne<name key="PSN0113806" style="hidden">Pereira-Arnstein, Ludwig (Louis) Freiherr von (1803-1858)</name><name key="PSN0113801" style="hidden">Pereira-Arnstein, August Franz Albert Freiherr von (1811-1847)</name></persName> gewesen (gerade die, die ich nicht kannte) zum Überfluß fiel mir auch noch ein elendes Portrait ein, das einmal bei <persName xml:id="persName_85cdfe72-c631-4692-afa3-e4368a8622cd">Tante Hinny<name key="PSN0113223" style="hidden">Mendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862)</name></persName> gezeigt wurde, und die Dame im schwarzen Kleide war die <persName xml:id="persName_78268969-34c9-43f0-8765-4bb264365bab">Cousine Pereira<name key="PSN0113804" style="hidden">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)</name></persName>, Gott weiß wann ich sie nun einmal wieder zu sehen bekomme. Ich glaube nicht daß sie mir je hätte einen angenehmeren Eindruck machen können, und werde gewiß die reizende Gestalt und die freundliche Miene nicht sobald vergessen; aber fatal ist es doch mit den Vorgefühlen; man hat sie wohl leicht, aber man erfährt nur immer erst hinterher, daß es welche gewesen sind. – Ich wäre auf der Stelle umgekehrt und die Nacht durchgefahren, aber da ich mir überlegte, daß ich sie höchstens im Moment der Abreise, vielleicht gar nicht mehr in Salzburg träfe, daß ich mir den ganzen Reiseplan und Wien verdürbe, wenn ich gar mit nach Gastein ginge (denn auch daran dacht’ ich) endlich auch, daß Salzburg als Pechnest an mir gehandelt habe, da sagte ich noch einmal Adieu, und ging sehr katzenjämmerlich zu Bette. Am andern Morgen ließ ich mir dann <title xml:id="title_971953bc-198f-432e-a95c-414f9269ec87">ihr leeres Haus zeigen und zeichnete es<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ynfmh01c-blhk-y5be-yxwo-ynxzpflx1gsi"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="individually_surviving_pencil_and_pen_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_pencil_and_pen_drawings" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100767" style="hidden">Haus von Henriette von Pereira-Arnstein, [10.? August 1830]; Standort unbekannt<idno type="MWV">EZ 24*</idno><idno type="op"></idno></name></title> für Dich liebe <persName xml:id="persName_683d98e5-97d2-44cf-aafe-d07eaaf3c0e0">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>. (vide tabula A. im Anhange) Das Pech donnerte noch fern ab, so daß ich keinen guten Standpunct fand, daß sie mir im Gasthofe für eine Nacht mehr als einen Dukaten abforderten u. dgl. Ich fluchte Englisch und Deutsch, fuhr weiter, legte Ischl, Salzburg, <persName xml:id="persName_e1acec04-164c-4268-b336-9bd6de8db3f0">Pereira’s<name key="PSN0113799" style="hidden">Pereira-Arnstein, Familie von → Henriette von P.-A.</name></persName>, den Traunsee zur Vergangenheit, und bin so hier, wo ich heut einen Ruhetag gemacht habe; morgen denke ich weiterzugehn mit dem Frühesten, und so Gott will übermorgen Nacht in Wien zu schlafen. Von dort aus das Weitere. So endigt sich der PechTag aus meinem Leben, aber lauter Wahrheit, keine <persName xml:id="persName_49670898-1258-408e-a280-e9324ae268ed">Klingemannsche<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> Dichtung; nicht mal das Handanlehnen ist zugesetzt, sondern alles buchstäbliches Portrait. Das Unbegreiflichste dabey ist mir daß ich <persName xml:id="persName_dff34dde-3d33-4cf3-b035-3fcf99041517">Flora<name key="PSN0113802" style="hidden">Pereira-Arnstein, Florentina (Flora) Freiin von (1814-1882)</name></persName>, die mit dabey war, ganz übersehen habe; denn die alte Frau im schottischen Mantel, die ins Wirthshaus ging, war <persName xml:id="persName_10d1a338-41e5-4524-aa99-ac90dc56deb3">Frau von Weinrother<name key="PSN0115746" style="hidden">Weyrother, Elise von</name></persName>, und der alte Herr in der grünen Brille, der ihr nachkam, kann auch <persName xml:id="persName_96501f02-4b87-4459-9397-a8a2304bcf95">Flora<name key="PSN0113802" style="hidden">Pereira-Arnstein, Florentina (Flora) Freiin von (1814-1882)</name></persName> nicht gewesen sein. Kurz, wenn es einmal verkehrt geht, so ist kein Halten.</p><p>Ich schreibe heut nichts weiter, als das; es ärgert mich noch zu frisch; das Nächstemal will ich vom Salzkammergut erzählen, und wie hübsch meine gestrige Reise war, und wie Recht <persName xml:id="persName_d286bae8-f0be-4045-88c7-32667da1e202">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> hat, der mir diesen Weg empfohlen. Ebenso, der Traunstein und die Fälle des Traun sind ganz wunderschön, und so ist überhaupt die Welt sehr süß. Gut ist es, daß ihr darin seid, und daß ich übermorgen Briefe finde, und so noch manches. Liebe <persName xml:id="persName_3d294fcc-f309-406a-bc61-2895bb28df2b">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> ich will jetzt <title xml:id="title_52aa0edc-2231-4124-8159-52a0c521f8b4">mein non nobis<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_n3mgqxoq-efwy-qqoo-rs2v-clpgvppdkyy3"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100109" style="hidden">Der 115. Psalm »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1829] bis 15. November 1830<idno type="MWV">A 9</idno><idno type="op">31</idno></name></title> und die <title xml:id="title_9717228e-fd39-4956-ac1d-2ff9c361953c">amoll Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_khrcrpa9-d4mw-1bds-wshw-aqishknkgkjh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100344" style="hidden">Sinfonie Nr. 3 a-Moll (»Schottische«) für Orchester, 30. Juli 1829; [ca. 1841] bis 20. Januar 1842<idno type="MWV">N 18</idno><idno type="op">56</idno></name></title> componiren. Liebes <persName xml:id="persName_ef26abcb-475a-45b4-bd56-7cea89eee3df">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> wenn Du mich singen hörtest <title xml:id="title_7125dce2-a838-4822-837a-4224575f1229">„im warmen Thal“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2kx0gyye-e8s8-6dqg-eejp-f0tke3nusv09"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100261" style="hidden">Ferne »In weite Ferne will ich träumen«, [bis 1830]<idno type="MWV">K 53</idno><idno type="op">9/9</idno></name></title> mit überschnappender Stimme, so fändest Du es fast zu jämmerlich; auch wenn <persName xml:id="persName_b97d6f91-9a99-4cf6-bf20-993e7705161b">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> und ich plötzlich mit den Köpfen wackelten und sangen <title xml:id="title_137f43b7-9417-4a4c-98b0-eccd945fd57a">„man geht und kommt“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_in3c7fxk-vkq9-mszr-iij3-t0qdroipzgxz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100325" style="hidden">Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«), Ein Liederspiel, [September 1829] bis 19. Dezember 1829<idno type="MWV">L 6</idno><idno type="op">89</idno></name></title> war es nicht reizend. Du machst das besser. O <persName xml:id="persName_afb01add-58b0-4ac0-b84f-a28e1623b993">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>! verstehst Du mit den Gulden Schein, Gulden W. W., schweren Gulden, leichten Gulden, Conventionsgulden, Teufel und sein Großmuttergulden umzugehen? ich nicht. Ich wollte deshalb, Du wärest bei mir, indeß auch noch aus andern Gründen vielleicht. Aber Lieber <persName xml:id="persName_11382cc9-4262-497e-8c79-c2036539a7e9">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>, das Winkelmaaß aus Deinem rothen Kästchen (es steht vor mir) ist nicht genau; die <title xml:id="title_30fa9684-dc65-4cb1-ae3a-1358b08f0706">Einfassung von Ischl<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ziqznjm9-t2f9-b5yy-binw-iadkvbf6gbvd"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100839" style="hidden">Ischl, 10. August 1830; fol. 23r<idno type="MWV">ZB 8/18</idno><idno type="op"></idno></name></title> zeigt’s. Das <title xml:id="title_60801e68-ac26-464a-ba1a-59c40164d10b">Bild<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109203" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1830)</name></title> von <persName xml:id="persName_56a02657-9ee5-47b6-a35f-80d92cff9d79">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> wird schon genauer werden, denk’ ich, und somit ists aus für heute. <seg type="closer" xml:id="seg_4f577515-b982-4b17-b7af-449874d769c7">Lebt mir wohl; nächstens kommt eine Fuhre Privatbriefe.</seg> F.</p></div></body> </text></TEI>