fmb-1830-08-08-02
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Salzburg, 8. August 1830
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
o3.
Ein Türke will ich sein, laß ich Euch je wieder so lange ohne Nachricht. Ich werde am Ende selbst immer so ängstlich, eile so sehr auf den Ort zu, von dem aus ich schreiben kann, daß mir ordentlich unwohl ist, bis ich wie jetzt in einer oder der andern Kneipe sitze und den Brief angefangen habe. Das war eine Gebirgsreise! Davon wird reden man in spätesten Zeiten. Gestern wo ich schnell fahren mußte und mich nicht viel umsehen durfte, hatten wir den einzigen Regentag seit der ganzen Zeit, und nun ists wieder kühl und heiter damit ich auch Salzburg ja nicht versäume. Gestern früh gingen
Ich. Erst um fünf? (hiedurch wollte ich andeuten, daß ich sie alle um 5 in den Wagen heben wollte, um 6 lag ich aber noch im Bette.) Wenn ich nun die lustigen Münchener mit Funken vergleiche, die munter hin und herliefen und mir endlich nach und nach ausgegangen sind, so war
ten
tenVers der blühenden Mandelbäume mit den Cellos; 2) den Chor „vernichte kühn das Werk der Tücke“ so daß die Geigen den ersten Schwung machen und daß dann gleich der Marsch auf dem Theater kommt; 3) Die letzte Erscheinung von
Salzburg d. 8 Aug. 1830. Ein Türke will ich sein, laß ich Euch je wieder so lange ohne Nachricht. Ich werde am Ende selbst immer so ängstlich, eile so sehr auf den Ort zu, von dem aus ich schreiben kann, daß mir ordentlich unwohl ist, bis ich wie jetzt in einer oder der andern Kneipe sitze und den Brief angefangen habe. Das war eine Gebirgsreise! Davon wird reden man in spätesten Zeiten. Gestern wo ich schnell fahren mußte und mich nicht viel umsehen durfte, hatten wir den einzigen Regentag seit der ganzen Zeit, und nun ists wieder kühl und heiter damit ich auch Salzburg ja nicht versäume. Gestern früh gingen Marx und ich auseinander. Als wir an eine Straßenecke kamen und sein Kutscher nach Westen, meiner nach Osten umlenkte, und wir einander aus dem Schlage noch nachsahen, da haben wir Abschied von dem Bairischen Zusammenleben genommen. Nun gab es den ganzen Tag lang einen wüsten unaufhörlichen Landregen; da war es denn kein Wunder, wenn man verdrießlich in der Ecke saß und eine Musik von den Hebriden brummte, die man heut vor einem Jahre genoß. Um so seltsamer wurde das Gefühl, als gegen Abend erst hellblauer Himmel, dann dicke schwarzblaue Bergzacken, dann ganze Rücken, endlich die Sterne und der Mond sehr hell vortraten, und als es nun zwischen dunkeln Fruchtalleen und Bauernhäusern voll Licht über die Grenzen weg nach Salzburg hinein ging; ganz vorn liegt ein gewaltiger Felsen, auf dem steht das Castell, durch den Felsen ist ein Thor gehauen, am Ende des Thors blinken die vielen Lichter der Stadt, wie Sterne; am Himmel dazu die wirklichen – mir war sonderbar zwischen Rührung und Heiterkeit zu Muthe. Weiter hab ich noch nichts von der Stadt gesehen, weil die Post nach Norden heut früh geht, und der Brief mit soll; ist er fertig, so seh ich mich in der Gegend um, besuche Berchtolsgaden und fahre morgen so Gott will nach Ischel, um die Pereira kennen zu lernen. Von da aus schreibe ich gleich wieder an Dich liebe Mutter einen ausführlichen Berichtbrief; hoffentlich hast Du Dich über die Unruhen in Paris nicht geängstigt, ich kann nicht läugnen, daß ich bei der ersten Nachricht davon die lebhafteste Lust hatte, dahin statt nach Wien zu gehen, und wenn wir nicht gleich darauf die provisorische Regierung und Orleans’ Generallieutenantschaft erfahren hätten wonach ich schloß daß die Hauptsache vorüber sey, so glaube ich, ich hätte meinen tollen Vorsatz ausgeführt. Es ist die merkwürdigste Zeit jetzt, seit die Erde sich dreht; die Ordonnanzen übersteigen alles, was man sich ersinnen konnte. Doch nichts mehr von Politik, die Euch die Staatszeitung Abends reichlich giebt. Aber mich beschäftigt die Geschichte so lebhaft, daß mir es schwer wird, von etwas Anderem zu reden. O Beckchen! Was geht Dich Frankreich an? Bei Inspruck sahen wir vielmehr ein Bauermädchen, von dem laß Dir erzählen. Aber nein; denn Marx liebt sie heftig, und wird eifersüchtig; er hat mir 8 Bogen Postpapier verdorben um ihr Profil zu zeichnen, und die hellen blauen Augen mit Bleistift treu wiederzugeben, es ist aber total mislungen und ich stehe weinend neben meinem Postpapier. Außerdem hat sich Marx noch in Delphine Schauroth, in ein Bürgermädchen auf der Straße, in Josephine Lang u. m. a. zum Todtschießen verliebt, und diese Liebe durch Vermeiden ihres Umganges und gänzliche Entfernung nicht undeutlich zu erkennen gegeben. Eine Torte, die uns Mde. Ascher zur Reise schickte, haben wir beide noch vor derselben mit Stumpf und Stiel vertilgt und den Teller nebst höflichem Danke zurückgeschickt, barbirt bin ich auch nicht und meine Beinkleider sind ein bischen zerrissen. Man sieht es aber nicht, und bis Pereira müssen sie vorhalten; es ist alles vergänglich auf Erden, und ich bin jetzt leider in meiner Toilettenmause, wo einem die blauen Überröcke ausfallen. Dir, liebe Fanny, melde ich Ernsthafteres, nämlich daß ich gestern zum erstenmale Backhänel gegessen habe, was mir Gelegenheit zu betrachten gab, wie sich Übel und Trost in der Welt immer zusammenfinden; denn ich fragte nach meinem süßen Bairischen Bier, das bitter ist, und sie hatten nur elenden Oesterreicher Wein; da fluchte ich und da kam das Backhänel; da war ich wieder gut, und da aß ich, und da kam der Preuß: Gesandte in einem Schlafrocke und mit einem Talglichte bekleidet herein, und gab mir zu verstehen, daß er zufällig in demselben Gasthofe wohne. Ich hatte auch eine negative Halsbinde und einen positiven blauen Bart, sah eher aus wie ein Buschkläpper, frug aber munter nach seinen Töchtern, meinen Zeichnerinnen. Er, sie seyen schon im Bett begriffen, aber die Unruhen in Frankreich, und ich möchte mich doch nicht beim Essen stören lassen. Nun sprach ich zart über die Franzosen und wir tauschten unsre Ansichten aus, so zwar, daß wir bald einig waren, es sey eine eigne Sache. Durch diese entrevue habe ich hier im Gasthof unendlich gewonnen; sie hielten mich anfangs höchstens für einen reisenden Handlungsdiener, jetzt sieht mich der Hausknecht für einen italiänischen Diplomaten an. „Darf ich Sie bitten, mich den werthen Ihrigen ehrerbietigst zu empfehlen?“ Er. Sie schlafen aber schon, und leider müssen wir morgen früh um 5 abreisen. “ Ich. Erst um fünf? (hiedurch wollte ich andeuten, daß ich sie alle um 5 in den Wagen heben wollte, um 6 lag ich aber noch im Bette. ) Wenn ich nun die lustigen Münchener mit Funken vergleiche, die munter hin und herliefen und mir endlich nach und nach ausgegangen sind, so war Küster der doppelte Küster und schloß zu. Wirklich war es mir als nähme ich noch einmal Abschied von München, wie der elegante Mann, bei dem ich die feinsten soireeen und Fêten erlebt, mit dem Talglichte und dem Schlafrocke aus der Gaststube ging. Er hat mir einen Brief nach Italien mitgegeben. Aber steht denn nun etwas Erhebliches in diesen Zeilen hier? Ja, folgendes. O Fanny! Ich habe mein a moll Quartt. gut 4 händig arrangirt, ich denke es wird Dir gefallen, es nimmt sich gut aus. Als ich nämlich vom Gebirge her durch München wieder kam, fand ich einen Brief von Breitk. und Härtel vor, die mir die Correctur der Stimmen schickten und mich dringend um den Clavierauszug baten. Den machte ich denn nun in zwei Tagen rollte ihn zusammen und ging damit den letzten Abend noch zu Delphine, um ihn mit ihr zu spielen. Sie las ihn, trotz meiner kleinsten Schrift, trotz der Änderungen, Undeutlichkeiten etc. unglaublich von Blatt und spielte das Ganze wunderschön; dann gab sie mir einen Brief an den alten Streicher nach Wien mit, den ich schon abgeben will, dann hat sie so sehre Furcht vor dem Donner, der sehr arg brummte, dann hatte sie mir ein nettes Lied ohne Worte in mein rothes Großmännerbuch geschrieben, dann nahmen wir Abschied; dann war wieder ein Lamm da gewesen. Wenn die Zeit nicht verginge, so könnte freilich keine andre kommen, aber zuweilen wär es doch nett. Ritz hat wirklich die Stimmen des Quartt. s eigenhändig geschrieben; dankt ihm doch in meinem Namen herzlich für die große Mühe die er sich genommen hat; die Ausgabe wird auch wunderhübsch werden. Bittet ihn doch um ein Paar Zeilen nach Wien; ich würde ihm zuerst schreiben, aber ihr seht, wie faul ich bin; doch bessere ich mich. – Buchhändleranzeige Leipzig 1 Sept. Bei mir erscheinen F. Mendelssohn Bartholdy Rondo capriccioso (ist das Ding aus e moll, mit Saucen und Champignons) Fantasie auf ein Irländisches Lied, Variationen für Pianof. und Cello, und „Erinnerungen, drei Fantasien für Pianof. “ (sind die 3 Wälschen Stücke, mit obigem verzwickten Namen) Clavierauszug des 2ten Quartt. s aus es dur . – Fr. Hofmeister. – Bei Breitk. will ich noch mein Quintett aus a dur herausgeben mit Clavierauszug und bitte Euch also mir sogleich eine möglichst correcte Abschrift davon nach Wien zu schicken, weil ich es erst durchsehen und einiges ändern muß. Ich werde ein reicher Mann an den Buchhändlern, wenn es ihnen nur mit mir ebenso geht! Dir liebster Paul habe ich immer noch nicht geschrieben, auch von Partenkirchen aus nicht; aber ich mußte zeichnen, was das Zeug hielt und wenn das Buch voll ist, schicke ich es von Wien aus Dir nach Berlin, und Du mußt es verwahren bis ich komme. Aus Deinem Fach melde ich Dir, daß die Französ. Papiere flau sind, daß sie aber bald wieder steigen werden, und aus dem Meinigen melde ich, daß sie in München von der Euryanthe folgende 3 Stellen gestrichen haben: 1) den 2ten Vers der blühenden Mandelbäume mit den Cellos; 2) den Chor „vernichte kühn das Werk der Tücke“ so daß die Geigen den ersten Schwung machen und daß dann gleich der Marsch auf dem Theater kommt; 3) Die letzte Erscheinung von Emma in c dur mit den Flöten. Ich weiß, daß Du von dieser Oper etwas hältst und mich immer bedeutend verhöhnst, wenn ich zur Einleitung des Duetts falsche Harmonieen greife, was hättest Du also an meiner Stelle in München gethan? Wenigstens würdest Du Stuntz von den Sperrsitzen aus mit einem Blaserohr erschossen haben. Ich schimpfte indeß nur indirect in seiner Gegenwart über abgeschmackte Verstümmelungen und kniff ihn geistig; offenbar das Benehmen eines feinen Weltmannes, der an Höfen Glück macht. So einer bin ich aber nicht, sondern immer derselbe, schreibe dumme Briefe, habe Euch aber lieber, als alle Gelbschnäbel, und wünsch Euch Glück, Fröhlichkeit, und einen heitern Tag. Nun will ich mir einmal Salzburg ansehen. Lebt wohl und seid glücklich. Felix. Lieber Hensel! Sey gegrüßt und male wunderschön mein Bild aus. Küsse mal den Sebastian für mich und sage ihm dabey es sey von seinem Onkel, der reise. Von so etwas versteht der dumme Kerl noch nichts. Sey froh! –
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1830-08-08-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1830-08-08-02" xml:id="title_5eaec1bd-a4b3-40d8-81e6-6f16b13d8ddc">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy und Wilhelm Hensel in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy <lb></lb>Salzburg, 8. August 1830</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_ed68c979-c845-4d3d-8a27-c8bce02237a0">Ein Türke will ich sein, laß ich Euch je wieder so lange ohne Nachricht. Ich werde am Ende selbst immer so ängstlich, eile so sehr auf den Ort zu, von dem aus ich schreiben kann,</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_f850d66b-f71b-497b-9b1f-53dee632bf8c">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 2, 327</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>USA</country> <settlement>New York, NY</settlement> <institution key="RISM">US-NYp</institution> <repository>New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division</repository> <collection>*MNY++ Mendelssohn Letters</collection> <idno type="signatur">Vol. IIIa/112.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1830-08-08-02" type="letter" xml:id="title_17decff2-9dce-4c7a-b6a9-a684e3efc14e">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy und Wilhelm Hensel in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; Salzburg, 8. August 1830</title> <incipit>Ein Türke will ich sein, laß ich Euch je wieder so lange ohne Nachricht. Ich werde am Ende selbst immer so ängstlich, eile so sehr auf den Ort zu, von dem aus ich schreiben kann,</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1830-08-08" xml:id="date_909f3461-0106-4cab-8ae6-fe027841509f">8. August 1830</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_037fed66-9a39-4443-90e1-7fb61ec23ceb">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_f3fb19a7-ac9b-4bff-b0f3-dffa22629870"> <settlement key="STM0100113">Salzburg</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0113260" resp="receiver" xml:id="persName_f33444b9-4798-44bc-a49e-80432a45919a">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <persName key="PSN0111899" resp="receiver" xml:id="persName_084e8b57-f31c-4055-aa85-4fc3c127faf3">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</persName> <persName key="PSN0113241" resp="receiver" xml:id="persName_bb1930b5-4b81-44f5-9d48-3cbc16b9dc44">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_a044d5d6-24ec-4bdd-bc90-0836c2375852"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_fc18a0cb-b8e5-49e9-ba26-abfb6405f9b0"> <head> <address> <addrLine>An Mde.</addrLine> <addrLine>Mde. L. Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>Wohlgeboren</addrLine> <addrLine>Berlin</addrLine> <addrLine>Leipziger Straße n<hi rend="superscript">o</hi> 3.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_f92b993f-f05d-490b-8dfb-c2c9e5cdcf20"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Salzburg d. <date cert="high" when="1830-08-08" xml:id="date_c27f0ace-581b-43cb-a941-aa0b5191e0c0">8 Aug. 1830</date>.</dateline><p style="paragraph_without_indent">Ein Türke will ich sein, laß ich Euch je wieder so lange ohne Nachricht. Ich werde am Ende selbst immer so ängstlich, eile so sehr auf den Ort zu, von dem aus ich schreiben kann, daß mir ordentlich unwohl ist, bis ich wie jetzt in einer oder der andern Kneipe sitze und den Brief angefangen habe. Das war eine Gebirgsreise! Davon wird reden man in spätesten Zeiten. Gestern wo ich schnell fahren mußte und mich nicht viel umsehen durfte, hatten wir den einzigen Regentag seit der ganzen Zeit, und nun ists wieder kühl und heiter damit ich auch Salzburg ja nicht versäume. Gestern früh gingen <persName xml:id="persName_b61dd140-7922-4a39-9b48-e5af69558120">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> und ich auseinander. Als wir an eine Straßenecke kamen und sein Kutscher nach Westen, meiner nach Osten umlenkte, und wir einander aus dem Schlage noch nachsahen, da haben wir Abschied von dem Bairischen Zusammenleben genommen. Nun gab es den ganzen Tag lang einen wüsten unaufhörlichen Landregen; da war es denn kein Wunder, wenn man verdrießlich in der Ecke saß und eine Musik von den <title xml:id="title_ef758910-a2cb-4909-b086-beef8262eb36">Hebriden<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_iz2eedtk-zra2-io6o-duyu-2zuyrz58y6fc"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title> brummte, die man heut vor einem Jahre genoß. Um so seltsamer wurde das Gefühl, als gegen Abend erst hellblauer Himmel, dann dicke schwarzblaue Bergzacken, dann ganze Rücken, endlich die Sterne und der Mond sehr hell vortraten, und als es nun zwischen dunkeln Fruchtalleen und Bauernhäusern voll Licht über die Grenzen weg nach Salzburg hinein ging; ganz vorn liegt ein gewaltiger Felsen, auf dem steht das Castell, durch den Felsen ist ein Thor gehauen, am Ende des Thors blinken die vielen Lichter der Stadt, wie Sterne; am Himmel dazu die wirklichen – mir war sonderbar zwischen Rührung und Heiterkeit zu Muthe. Weiter hab ich noch nichts von der Stadt gesehen, weil die Post nach Norden heut früh geht, und der Brief mit soll; ist er fertig, so seh ich mich in der Gegend um, besuche Berchtolsgaden und fahre morgen so Gott will nach Ischel, um die <persName xml:id="persName_1cf0ce50-3445-4c6c-9bc8-b4cc56d0679a">Pereira<name key="PSN0113804" style="hidden">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)</name></persName> kennen zu lernen. Von da aus schreibe ich gleich wieder an Dich liebe <persName xml:id="persName_de3f2b73-eb2b-4d02-8610-bf850c153381">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> einen ausführlichen Berichtbrief; hoffentlich hast Du Dich über die Unruhen in Paris nicht geängstigt, ich kann nicht läugnen, daß ich bei der ersten Nachricht davon die lebhafteste Lust hatte, dahin statt nach Wien zu gehen, und wenn wir nicht gleich darauf <persName xml:id="persName_4357f06d-5a67-4ffc-8138-a4a28191fe80">die provisorische Regierung und Orleans’<name key="PSN0111147" style="hidden">Frankreich, Louis Philippe I. von, Duc de Valois, Chartres et Orléans (1773-1850)</name></persName> Generallieutenantschaft erfahren hätten wonach ich schloß daß die Hauptsache vorüber sey, so glaube ich, ich hätte meinen tollen Vorsatz ausgeführt. Es ist die merkwürdigste Zeit jetzt, seit die Erde sich dreht; die Ordonnanzen übersteigen alles, was man sich ersinnen konnte. Doch nichts mehr von Politik, die Euch die Staatszeitung Abends reichlich giebt. Aber mich beschäftigt die Geschichte so lebhaft, daß mir es schwer wird, von etwas Anderem zu reden. O <persName xml:id="persName_af578244-d817-412b-a2cc-1d407ab94613">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>! Was geht Dich Frankreich an? Bei Inspruck sahen wir vielmehr ein Bauermädchen, von dem laß Dir erzählen. Aber nein; denn <persName xml:id="persName_032eed35-a598-4c78-9db4-9d77e45cb203">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> liebt sie heftig, und wird eifersüchtig; er hat mir 8 Bogen Postpapier verdorben um ihr Profil zu zeichnen, und die hellen blauen Augen mit Bleistift treu wiederzugeben, es ist aber total mislungen und ich stehe weinend neben meinem Postpapier. Außerdem hat sich <persName xml:id="persName_9f7e8b30-d750-4835-a892-c6c0de9316dc">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> noch in <persName xml:id="persName_bf8f8271-af24-49e2-b0b4-b3285aeaed74">Delphine Schauroth<name key="PSN0114515" style="hidden">Schauroth, Delphine (Adolphine) von (1814-1887)</name></persName>, in ein Bürgermädchen auf der Straße, in <persName xml:id="persName_81475464-5fe5-4c5d-b234-79ff450ffa82">Josephine Lang<name key="PSN0112672" style="hidden">Lang, Josephine Caroline (1815-1880)</name></persName> u. m.a. zum Todtschießen verliebt, und diese Liebe durch Vermeiden ihres Umganges und gänzliche Entfernung nicht undeutlich zu erkennen gegeben. Eine Torte, die uns <persName xml:id="persName_9a0255ea-2b0f-45e9-bb75-df975c4297e2">Mde. Ascher<name key="PSN0109553" style="hidden">Ascher, Madame</name></persName> zur Reise schickte, haben wir beide noch vor derselben mit Stumpf und Stiel vertilgt und den Teller nebst höflichem Danke zurückgeschickt, barbirt bin ich auch nicht und meine Beinkleider sind ein bischen zerrissen. Man sieht es aber nicht, und bis <persName xml:id="persName_1a48201d-5f04-4f36-bc65-1c21aff917d6">Pereira<name key="PSN0113804" style="hidden">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)</name></persName> müssen sie vorhalten; es ist alles vergänglich auf Erden, und ich bin jetzt leider in meiner Toilettenmause, wo einem die blauen Überröcke ausfallen. Dir, liebe <persName xml:id="persName_fac300d4-d853-4d4e-8a6d-197b1c441ef5">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, melde ich Ernsthafteres, nämlich daß ich gestern zum erstenmale Backhänel gegessen habe, was mir Gelegenheit zu betrachten gab, wie sich Übel und Trost in der Welt immer zusammenfinden; denn ich fragte nach meinem süßen Bairischen Bier, das bitter ist, und sie hatten nur elenden Oesterreicher Wein; da fluchte ich und da kam das Backhänel; da war ich wieder gut, und da aß ich, und da kam der <persName xml:id="persName_46a07c68-ad98-48d0-93b7-f0db7aaf4284">Preuß: Gesandte<name key="PSN0112604" style="hidden">Küster, Johann Emanuel (seit 1815) von (1764-1833)</name></persName> in einem Schlafrocke und mit einem Talglichte bekleidet herein, und gab mir zu verstehen, daß er zufällig in demselben Gasthofe wohne. Ich hatte auch eine negative Halsbinde und einen positiven blauen Bart, sah eher aus wie ein Buschkläpper, frug aber munter nach <persName xml:id="persName_8e660861-af1e-4c96-8ce1-ead4fd028927">seinen Töchtern<name key="PSN0112605" style="hidden">Küster, Julie Pauline von (1803-1873)</name><name key="PSN0112603" style="hidden">Küster, Auguste Wilhelmine Elisabeth (Betty) von (1795-1868)</name></persName>, meinen Zeichnerinnen. Er, sie seyen schon im Bett begriffen, aber die Unruhen in Frankreich, und ich möchte mich doch nicht beim Essen stören lassen. Nun sprach ich zart über die Franzosen und wir tauschten unsre Ansichten aus, so zwar, daß wir bald einig waren, es sey eine eigne Sache. Durch diese entrevue habe ich hier im Gasthof unendlich gewonnen; sie hielten mich anfangs höchstens für einen reisenden Handlungsdiener, jetzt sieht mich der Hausknecht für einen italiänischen Diplomaten an. „Darf ich Sie bitten, mich den werthen Ihrigen ehrerbietigst zu empfehlen?“ Er. Sie schlafen aber schon, und leider müssen wir morgen früh um 5 abreisen.“ <hi rend="underline">Ich</hi>. Erst um fünf? (hiedurch wollte ich andeuten, daß ich sie alle um 5 in den Wagen heben wollte, um 6 lag ich aber noch im Bette.) Wenn ich nun die lustigen Münchener mit Funken vergleiche, die munter hin und herliefen und mir endlich nach und nach ausgegangen sind, so war <persName xml:id="persName_83ff582e-8ee0-4bf0-be19-668b1ffbe174">Küster<name key="PSN0112604" style="hidden">Küster, Johann Emanuel (seit 1815) von (1764-1833)</name></persName> der doppelte Küster und schloß zu. Wirklich war es mir als nähme ich noch einmal Abschied von München, wie der elegante Mann, bei dem ich die feinsten soireeen und Fêten erlebt, mit dem Talglichte und dem Schlafrocke aus der Gaststube ging. Er hat mir einen Brief nach Italien mitgegeben. Aber steht denn nun etwas Erhebliches in diesen Zeilen hier? Ja, folgendes. O <persName xml:id="persName_47a6cc71-bb5d-40ed-b035-b09b76c2d2d9">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>! Ich habe <title xml:id="title_5c6f92db-83e4-4755-b964-a9387fd0dacb">mein a moll Quartt.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_acgurszq-khql-rxld-ryav-ixr4xcycacqs"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title> gut 4 händig arrangirt, ich denke es wird Dir gefallen, es nimmt sich gut aus. Als ich nämlich vom Gebirge her durch München wieder kam, fand ich einen Brief von <persName xml:id="persName_aa20596c-f413-4a3e-9fc4-1f299ea419d7">Breitk. und Härtel<name key="PSN0110112" style="hidden">Breitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName> vor, die mir die Correctur der Stimmen schickten und mich dringend um den <title xml:id="title_3fcccb00-3230-4404-a764-4847352e8fcb">Clavierauszug<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mfkxyghu-dc9u-wveh-6iff-emm6acrxlkry"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title> baten. Den machte ich denn nun in zwei Tagen rollte ihn zusammen und ging damit den letzten Abend noch zu <persName xml:id="persName_e46a0f15-8238-4842-b046-0b99dde8faee">Delphine<name key="PSN0114515" style="hidden">Schauroth, Delphine (Adolphine) von (1814-1887)</name></persName>, um ihn mit ihr zu spielen. Sie las ihn, trotz meiner kleinsten Schrift, trotz der Änderungen, Undeutlichkeiten etc. unglaublich von Blatt und spielte das Ganze wunderschön; dann gab sie mir einen Brief an <persName xml:id="persName_84d813b8-0ec7-4338-82d9-2281af0ae699">den alten Streicher<name key="PSN0115179" style="hidden">Streicher, Johann Andreas (1761-1833)</name></persName> nach Wien mit, den ich schon abgeben will, dann hat sie so sehre Furcht vor dem Donner, der sehr arg brummte, dann hatte sie mir <title xml:id="title_e60f2479-2ebe-4b56-bbdf-7aaf424c4de1">ein nettes Lied ohne Worte<name key="PSN0114515" style="hidden" type="author">Schauroth, Delphine (Adolphine) von (1814-1887)</name><name key="CRT0110643" style="hidden" type="music">Lied ohne Worte E-Dur</name></title> in mein rothes Großmännerbuch geschrieben, dann nahmen wir Abschied; dann war wieder ein Lamm da gewesen. Wenn die Zeit nicht verginge, so könnte freilich keine andre kommen, aber zuweilen wär es doch nett. <persName xml:id="persName_b39a8313-eaf0-40a3-8e27-cab141486f75">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> hat wirklich <title xml:id="title_f2fa2399-8c23-44d0-9816-0ba7fc7da44a">die Stimmen des Quartt.s<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_0re1smz7-icjt-gx4a-qssf-hoxhqixpigia"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title> eigenhändig geschrieben; dankt ihm doch in meinem Namen herzlich für die große Mühe die er sich genommen hat; die Ausgabe wird auch wunderhübsch werden. Bittet ihn doch um ein Paar Zeilen nach Wien; ich würde ihm zuerst schreiben, aber ihr seht, wie faul ich bin; doch bessere ich mich. – Buchhändleranzeige Leipzig 1 Sept. Bei mir erscheinen <title xml:id="title_d6a0d92d-6a1d-43b7-8395-f4ea61217d33">F. Mendelssohn Bartholdy Rondo capriccioso<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_va2bados-izga-nr4l-9njk-wneri7iv3zmt"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100417" style="hidden">Rondo capriccioso (Etude) E-Dur, 4. Januar 1828<idno type="MWV">U 67</idno><idno type="op">14</idno></name></title> (ist das Ding aus e moll, mit Saucen und Champignons) <title xml:id="title_565a4d7a-8eb5-4ece-bd16-88ddaa0d5421">Fantasie auf ein Irländisches Lied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_szmgkdqf-us6k-f6ph-sabd-3y8bg3adgwoe"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100424" style="hidden">Fantasie über das irländische Lied The Last Rose of Summer E-Dur, [1830 oder früher]<idno type="MWV">U 74</idno><idno type="op">15</idno></name></title>, <title xml:id="title_6b0b9e5e-08c1-42bf-8eff-c3f27498f742">Variationen für Pianof. und Cello<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_np2dvsoq-0azf-xpaq-0or1-1b1onrorzaal"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_with_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100378" style="hidden">Variations concertantes (Andante con variazioni) D-Dur für Violoncello und Klavier, 30. Januar 1829<idno type="MWV">Q 19</idno><idno type="op">17</idno></name></title>, und „Erinnerungen, <title xml:id="title_c19d6ceb-8cd8-406f-990d-62e80a4c6210">drei Fantasien für Pianof.“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_biteogsc-lzfs-xoet-ptml-4p4dk4tj1waq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100620" style="hidden">Trois Fantaisies ou Caprices für Klavier, 1830/1831; enthält MWV U 70, U 71 und U 72<idno type="MWV">SD 4</idno><idno type="op">16</idno></name></title> (sind die 3 Wälschen Stücke, mit obigem verzwickten Namen) Clavierauszug des 2<hi rend="superscript">ten</hi> <title xml:id="title_34b39681-6bb4-46d7-aadd-bd258b282887">Quartt.s aus es dur<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9qzx2iv1-ipsd-uo5v-fsjj-upcm2zvzzak5"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name></title>. – <persName xml:id="persName_ad8230f8-e531-4788-86bd-198fbd5e5a1f">Fr. Hofmeister<name key="PSN0112046" style="hidden">Hofmeister, Johann Friedrich Carl (1782-1864)</name></persName>. – Bei <persName xml:id="persName_b9ee96b5-97e1-41f5-ada5-b08db9b48024">Breitk.<name key="PSN0110112" style="hidden">Breitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName> will ich noch <title xml:id="title_9dc65f86-bbb8-458c-afb3-568e573a848e">mein Quintett aus a dur<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dvpjlanv-6tvd-bmmn-0aaz-aquuqpqbkck2"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100392" style="hidden">Quintett A-Dur für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello, April bis 31. Mai 1826<idno type="MWV">R 21</idno><idno type="op">18</idno></name></title> herausgeben mit Clavierauszug und bitte Euch also mir sogleich eine möglichst correcte Abschrift davon nach Wien zu schicken, weil ich es erst durchsehen und einiges ändern muß. Ich werde ein reicher Mann an den Buchhändlern, wenn es ihnen nur mit mir ebenso geht! Dir liebster <persName xml:id="persName_44548a1b-a47a-409f-97e8-33d9b28677f9">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> habe ich immer noch nicht geschrieben, auch von Partenkirchen aus nicht; aber ich mußte zeichnen, was das Zeug hielt und wenn <title xml:id="title_37768821-ad95-4162-8576-e25995233724">das Buch<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_yfhwabkk-8fvc-joea-naca-bnbpeezh77cp"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100832" style="hidden">Zeichenalbum Deutschland, Österreich, Italien 1830-1831: GB-Ob, M.D.M. d. 10<idno type="MWV">ZB 8</idno><idno type="op"></idno></name></title> voll ist, schicke ich es von Wien aus Dir nach Berlin, und Du mußt es verwahren bis ich komme. Aus Deinem Fach melde ich Dir, daß die Französ. Papiere flau sind, daß sie aber bald wieder steigen werden, und aus dem Meinigen melde ich, daß sie in München von der <title xml:id="title_218a73a1-57c6-4eb8-8e65-f18a10add4c9">Euryanthe<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111242" style="hidden" type="music">Euryanthe op. 81 (WeV C. 9)</name></title> folgende 3 Stellen gestrichen haben: 1) den 2<hi rend="superscript">ten</hi> Vers der blühenden Mandelbäume mit den Cellos; 2) den Chor „vernichte kühn das Werk der Tücke“ so daß die Geigen den ersten Schwung machen und daß dann gleich der Marsch auf dem Theater kommt; 3) Die letzte Erscheinung von <title xml:id="title_6766afa9-bfce-42c1-be29-3d2a54edf39f">Emma<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111242" style="hidden" type="music">Euryanthe op. 81 (WeV C. 9)</name></title> in c dur mit den Flöten. Ich weiß, daß Du von dieser Oper etwas hältst und mich immer bedeutend verhöhnst, wenn ich zur Einleitung des Duetts falsche Harmonieen greife, was hättest Du also an meiner Stelle in München gethan? Wenigstens würdest Du <persName xml:id="persName_58654647-28fd-43ff-964a-4b6ee6aa5b7f">Stuntz<name key="PSN0115200" style="hidden">Stuntz, Joseph Hartmann (1793-1859)</name></persName> von den Sperrsitzen aus mit einem Blaserohr erschossen haben. Ich schimpfte indeß nur indirect in seiner Gegenwart über abgeschmackte Verstümmelungen und kniff ihn geistig; offenbar das Benehmen eines feinen Weltmannes, der an Höfen Glück macht. So einer bin ich aber nicht, sondern immer derselbe, schreibe dumme Briefe, <seg type="closer" xml:id="seg_7031e583-8577-42db-864f-721c53026360">habe Euch aber lieber, als alle Gelbschnäbel, und wünsch Euch Glück, Fröhlichkeit, und einen heitern Tag. Nun will ich mir einmal Salzburg ansehen. Lebt wohl und seid glücklich.</seg></p><signed rend="right">Felix.</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_a17cda6d-c823-4e8c-8f2a-b09d35144f12"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Lieber Hensel!</seg> Sey gegrüßt und male wunderschön <title xml:id="title_77722985-da5e-4c9b-a3ae-416a3a52eef3">mein Bild<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109203" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1830)</name></title> aus. Küsse mal den <persName xml:id="persName_166b73a0-920a-4877-8fc3-a5637f87c1a3">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> für mich und sage ihm dabey es sey von seinem Onkel, der reise. Von so etwas versteht der dumme Kerl noch nichts. Sey froh! –</p></div></body></text></TEI>