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fmb-1830-06-15-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>München, 15. Juni 1830 Den Herrn Hofmaler Hensel ersucht Endesunterzeichneter das Portrait der Ueberbringerinn dieser Zeilen, in Oel zu malen, und sich nach Vollendung dieses Bildes das besprochene Honorar von 30 Louisd’or beim Hrn. Stadtrath A. Mendelssohn Bartholdy für Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 310

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. III/104. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin; München, 15. Juni 1830 Den Herrn Hofmaler Hensel ersucht Endesunterzeichneter das Portrait der Ueberbringerinn dieser Zeilen, in Oel zu malen, und sich nach Vollendung dieses Bildes das besprochene Honorar von 30 Louisd’or beim Hrn. Stadtrath A. Mendelssohn Bartholdy für

4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

15. Juni 1830 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) München Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Berlin Deutschland deutsch
An Fräulein Fräulein Rebecka Mendelssohn Bartholdy. Wohlgeboren Berlin. Leipziger Straße. no 3. frey
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)München d. 15ten Juni 1830.Liebstes Beckchen

Den Herrn Hofmaler HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) ersucht Endesunterzeichneter das Portrait<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109203" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1830)</name> der Ueberbringerinn dieser Zeilen, in Oel zu malen, und sich nach Vollendung dieses Bildes das besprochene Honorar von 30 Louisd’or beim Hrn. Stadtrath A. Mendelssohn BartholdyMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) für des Unterzeichneten Rechnung gefälligst einhändigen lassen zu wollen. München 15 Juni. 30.

Felix Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Das schneide Du ab, und trag es über den Hof, und laß den HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) je eher je lieber anfangen, denn es ist gar nicht mein Spas, das Bild<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109203" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1830)</name> muß ich haben. Sieh aber recht hübsch dazu aus, und denk beim Sitzen an mich und alle Lämmer, dann wird es so ein Ding, das man spät wieder ansieht, und meint „es war wohl nette Zeit.“ Ich hab Dir weiter nichts Apartes zu sagen, indeß ist dies ein Privatbrief, und zwar no. 1, darum muß also geplaudert werden. Ich möchte, ihr wäret neulich mit mir gewesen, als ich unter dem Volk während der Prozession umherging, und mich viel umsah und sehr zufrieden mit mir war wegen der ersten Stücke meiner Kirchensinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zc8d4pii-ewdo-dorc-nrqc-w71uq52axyq2"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name>, denn ich hätte nicht gedacht, daß es mit dem Contrast der ersten beiden Sätze noch heut so passe; aber hättest Du gehört, wie das ganze Volk sehr eintönig Gebete absang, dann mal ein heiserer Priester mitten durch schrie, oder ein andrer das Evangelium ablas und wie mitten hinein auf einmal lustige Militairmusik mit Trompeten hineinschallte, und wie die bunten gemalten Fähnlein hin und her schwankten, und wie die Chorknaben mit goldnen Troddeln behängt waren – ich denke Du hättest mich gelobt, wie ichs denn selbst that und mich freute. Gleich als ich aus dem Hause trat, sahen mich die dicken Maienbäume mit denen alle Häuser geziert sind, ganz vergnügt an, die ganze lange Straße war gedielt, und so ging der Zug im langsamsten Schritt fort, zwischen der Menschenmasse drängte ich mich dann mit abgezognem Hut durch, und sah alles ganz bequem; die alten Leute trugen schwer an den reich gestickten Fahnen, dann stand alles eine Weile still während Evangelium gelesen wurde, dann gings wieder weiter, ganze Züge von kleinen Mädchen in weißen Kleidern und blauen Bändern und Tüchern mit den bunten Bibeln in der Hand und in der Mitte die lange schwarze Erzieherinn, dann die Gymnasien mit den Lehrern, dann wieder ein Zug Musikanten mit silbernen Hörnern und Posaunen, nun fing es von allen Thürmen zu läuten an, und es kam die lange Reihe der jungen Geistlichen in langen zierlichen schwarzen Röcken, mit den lauernden scharfen Augen und den klugen Gesichtern; sie lasen alle sehr eifrig in ihren Büchern, und fingen dann mit sehr wohlklingenden Stimmen ein Lied aus gmol an, es war aber lang und das Ende war nicht zu hören, vor den lauten Gebeten der nachfolgenden und dem Glockengeläut; dann kamen die verschiednen Geistlichen von den Hauptkirchen, und der Bischof mit seinem silbernen Kreuz, da glänzte alles von bunten Farben und von Gold und Stickerey, und gleich darauf kam ein kleines Häuflein Capuziner, in ihren schmutzigen Kutten, lauter alte bigotte Gesichter, mit entblößten Glatzen, brennende Lichter in den Händen, der Prior von zwei andern geführt; dann der ErzbischofGebsattel, Lothar Karl Anselm Freiherr von (1761-1846) unter einem Thronhimmel mit dem Sanctissimum ganz in Weihrauchwolken eingehüllt, hinter ihm der KönigBayern, Ludwig I. Karl August von (1786-1868), lächelnd, überall umherguckend, nach den Damen heraufgrüßend, dann alle Generäle, die Akademieen, die Universität, der Magistrat, viel Militair. Mir fiel beim Zusehen zwanzigmal ein, was wohl der liebe Herrgott dazu sagen möchte? Ich weiß es aber nicht. Ich lief noch in die Kirche, sah den Zug da wieder ankommen, der König bei seinem Eintritt wurde mit Trompeten und Posaunen empfangen, und fuhr fort zu lachen und zu grüßen, sie kamen am Hochaltar, von dem sie ausgegangen, wieder an, und da war es vorbey. Sehr unangenehm war es mir, als ich eine Weile nachher durch eine kleine Straße ging, dem unordentlichen Zug der Capuziner noch einmal zu begegnen, die mit ausgelöschten Lichtern, sehr eilig, und mit einander schwatzend nach Hause liefen; es hat mich ordentlich geärgert. – Jetzt hast Du aber genug Prozession, und fürchtest beinah ich möchte katholisch werden; es ist aber nicht so schlimm damit, wie Du wohl weißt, und ich habe einen Fonds von Protestantismus in mir, der fürs erste vorhält; ich mache mir nichts draus, wenn ich schlimme Augen habe, an Sonn- und Festtagen Karten zu spielen, ja ich schöbe Kegel, wenn’s nicht anders wäre. Finden sich dann aber Leute, die ich sehr lieb habe und in einigen Beziehungen sogar schätze, z. B. junge Mädchen, und wollen nicht Kegel schieben, so ärgert es mich zwar vielleicht einen Moment und ich möchte gern Proselyten für die Kegelkugel werben, nachher aber macht’s mir eigentlich gar große Freude, wie so jeder darin seinen eignen Weg hat und haben muß, und wie sie doch alle in einem Punct sehr einig sind, und wenn ich mit Paul<name key="PSN0114173" style="hidden" type="author">Richter, Johann Paul Friedrich (Pseud.: Jean Paul) (1763-1825)</name><name key="CRT0110453" style="hidden" type="literature">Flegeljahre. Eine Biographie</name> zusammen später zu Bett gehe sprechen wir vernünftig darüber und ich freue mich, wie gesagt. Überhaupt hast Du versprochen, die Masern sollten eine große Rolle in den Briefen spielen; wo sind sie aber, frag ich, wenn nicht hier? (Falls Du aus diesem Satze und der obigen Beschreibung abnähmest, ich hätte kürzlich die Flegeljahre<name key="PSN0114173" style="hidden" type="author">Richter, Johann Paul Friedrich (Pseud.: Jean Paul) (1763-1825)</name><name key="CRT0110453" style="hidden" type="literature">Flegeljahre. Eine Biographie</name> studirt, so hättest Du sehr Recht; ich habe sie wieder ganz durchgelesen und fürchte es wird mir noch oft so gehen) Ich behaupte aber noch von München aus, PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) hat gemogelt, und in unserm letzten großen Streit complett Unrecht gehabt, so lange er nun nicht antwortet und die Beschuldigung auf sich sitzen läßt, bleibe ich dabey und gerathe in Zorn. Wie viel Geld hat er übrigens schon für Charlottenburger ausgegeben? Ja, ja, Beckchen, wir werden alt und gerathen außer Mode; ich bin wirklich veraltet und will dies Leben aufgeben. Aber nein. Und wenn Du Deinen Humor aufgibst, so wollte ich, Du wärst nicht wohlgeboren. Glaubst Du denn wirklich, daß ich glaube, daß Du glaubst Dir werde wenig geraspelt? Und erzählst mir bis München von BeimsoupernebenhornsitzenHorn, Wilhelm Theodor (seit 1865) von (1803-1871) oder vom MitheidemannübertheatersprechenHeydemann, Albert Gustav (1808-1877), Du Brummlise! Warte; Fräul. PappenheimPappenheim, Jenny Gräfin von (1811-1890) ist eins der hübschesten Mädchen, die ich sah; wir fuhren mit einander von Berka nach Weimar über Staffa und die Hebriden, mit denen ich coquettire; sie liebt Schottland, aber einseitig, und wird roth, wenn man sie damit neckt. Ich neckte sie damit. Und wenn sie sich so auf ihren Ellbogen queer übers Clavier stützt, und die Augen sehr ernsthaft aufschlägt, um ruhig zuzuhören, so gibts Leute, die behaupten, sie müßte Bä sagen wenn sie den Mund aufmacht. Dann ist – aber nein das ist ein Geheimniß Hier treiben sie es nun methodice. Bei der LiedertafelMünchener LiedertafelMünchenDeutschland, oder Liederkranz, wie es hier heißt, (denn es wird nichts dabey gegessen, außer „a Gefrornes“ und nichts getrunken außer „a Bier“) dürfen die Mitglieder so viel Damen mitbringen, wie sie wollen, nur keinen Herrn. Minister und Adlige scheinen für Damen gerechnet zu werden, denn die waren in Menge da, und ich als Fremder. Sie sangen mehreres aus der Stummen von Portici<name key="PSN0109578" style="hidden" type="author">Auber, Daniel-François-Esprit (1782-1871)</name><name key="CRT0107680" style="hidden" type="music">La Muette de Portici (auch: Masaniello) AWV 16</name>, (hang) aus Palmira<name key="PSN0114431" style="hidden" type="author">Salieri, Antonio (1750-1825)</name><name key="CRT0110618" style="hidden" type="music">Palmira, Regina di Persia</name> (damn) aus der Zauberflöte<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110155" style="hidden" type="music">Die Zauberflöte KV 620</name> (shame) alles arrangirt für Männerstimmen. Diese Männerstimmen tragen meistens Schnurrbärte, auch lange Haare, und sehen fast betrübtgenial aus; Bier trinken sie immer, und behaupten es sey nothwendig für ihre Constitution, womit sie die von MaximilianBayern, Maximilian I. Joseph von (1756-1825) gegebne nicht meinen. Was Delph. SchaurothSchauroth, Delphine (Adolphine) von (1814-1887) betrifft, so werdet ihr mir nächstens hoffentlich einen MalibranschenMalibran, María Felicità (1808-1836) Brief schreiben, aber wer kann für Unglück? Sie spielt wirklich höchst prächtig und ich lobe dann aufrichtig; zudem soll sie in Brasilien Hofdame werden, und ist schlank und blond und blauäugig und weißhändig, und etwas vornehm, und wir spielen gern 4 händig zusammen, und da sie ein sehr gutes Engl. Clavier hat, so muß ich schon Vormittags zuweilen hingehn. Aber ich will dies Leben aufgeben, und ein Einsiedler werden; man soll meinen Lebenslauf broschirt herausgeben als Muster, und ich will nun nicht mehr lämmern. Das ist eine lausige Melodie, aber hier ist mein Trost: nämlich ein langer gelbröckiger Bedienter der mich auf morgen zur Grf. RechbergRechberg-Rothenlöwen, Anton Graf von (1776-1837) einladet auf Musik; außer heut Mittag, Morgen früh, und Abend will ich nun aber Dir wirklich folgen, und ein Einsiedler werden. Freilich bin ich weiter noch nicht eingeladen. Man bittet hier denselben Tag, voraus schreiben kann ich Dir also nichts. Doch ja, am 26sten ist auf dem Lande ein großer Ball zur Stiftungsfeyer der Universität, da bin ich invitirt, und will tanzen. Ach ja und Freitag esse ich bei Hr. PappenheimerPappenheimer, Seligmann (1767-1844), der sich oft der Partie nach Stralau erinnert; und durchaus nicht glaubt, daß Du noch nicht verheirathet seist. Er verwechselt Dich nämlich mit FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) und das amüsirt mich sehr. (Alles dies ist gelogen, er hat von der Partie noch gar nicht gesprochen) Hör mal ich will schließen, ich schreibe sonst Makulatur. Deine Genesungsmusik<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_hzu1yall-mekp-a9kf-okkv-ry97e8zbx24f"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="unidentified_and_unspecified_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100948" style="hidden">Genesungsmusik für Rebecka Mendelssohn Bartholdy, [März 1830 und später]<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name> ist wohl noch weit im Felde; wenn nur nicht FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) eine braucht, Euer letzter Brief ist gar nicht so recht ruhig; so Gott will bleibt ihr Gesundheit und Glück und alles gestaltet sich zum Guten; aber ich wollte – Leb nun wohl, mein Mondschein, und sey recht heiter, und laß Dich nichts anfechten, sondern bleibe ruhig und dieselbe. Du könntest zwar viel besser werden, aber was mich betrifft, so denkt seiner. Gerade so mußt Du sein, und Dich nicht ändern, und mich sehr lieb haben.

F.
            München d. 15ten Juni 1830. Liebstes Beckchen
Den Herrn Hofmaler Hensel ersucht Endesunterzeichneter das Portrait der Ueberbringerinn dieser Zeilen, in Oel zu malen, und sich nach Vollendung dieses Bildes das besprochene Honorar von 30 Louisd’or beim Hrn. Stadtrath A. Mendelssohn Bartholdy für des Unterzeichneten Rechnung gefälligst einhändigen lassen zu wollen. München 15 Juni. 30.
Felix Mendelssohn Bartholdy
Das schneide Du ab, und trag es über den Hof, und laß den Hensel je eher je lieber anfangen, denn es ist gar nicht mein Spas, das Bild muß ich haben. Sieh aber recht hübsch dazu aus, und denk beim Sitzen an mich und alle Lämmer, dann wird es so ein Ding, das man spät wieder ansieht, und meint „es war wohl nette Zeit. “ Ich hab Dir weiter nichts Apartes zu sagen, indeß ist dies ein Privatbrief, und zwar no. 1, darum muß also geplaudert werden. Ich möchte, ihr wäret neulich mit mir gewesen, als ich unter dem Volk während der Prozession umherging, und mich viel umsah und sehr zufrieden mit mir war wegen der ersten Stücke meiner Kirchensinfonie, denn ich hätte nicht gedacht, daß es mit dem Contrast der ersten beiden Sätze noch heut so passe; aber hättest Du gehört, wie das ganze Volk sehr eintönig Gebete absang, dann mal ein heiserer Priester mitten durch schrie, oder ein andrer das Evangelium ablas und wie mitten hinein auf einmal lustige Militairmusik mit Trompeten hineinschallte, und wie die bunten gemalten Fähnlein hin und her schwankten, und wie die Chorknaben mit goldnen Troddeln behängt waren – ich denke Du hättest mich gelobt, wie ichs denn selbst that und mich freute. Gleich als ich aus dem Hause trat, sahen mich die dicken Maienbäume mit denen alle Häuser geziert sind, ganz vergnügt an, die ganze lange Straße war gedielt, und so ging der Zug im langsamsten Schritt fort, zwischen der Menschenmasse drängte ich mich dann mit abgezognem Hut durch, und sah alles ganz bequem; die alten Leute trugen schwer an den reich gestickten Fahnen, dann stand alles eine Weile still während Evangelium gelesen wurde, dann gings wieder weiter, ganze Züge von kleinen Mädchen in weißen Kleidern und blauen Bändern und Tüchern mit den bunten Bibeln in der Hand und in der Mitte die lange schwarze Erzieherinn, dann die Gymnasien mit den Lehrern, dann wieder ein Zug Musikanten mit silbernen Hörnern und Posaunen, nun fing es von allen Thürmen zu läuten an, und es kam die lange Reihe der jungen Geistlichen in langen zierlichen schwarzen Röcken, mit den lauernden scharfen Augen und den klugen Gesichtern; sie lasen alle sehr eifrig in ihren Büchern, und fingen dann mit sehr wohlklingenden Stimmen ein Lied aus gmol an, es war aber lang und das Ende war nicht zu hören, vor den lauten Gebeten der nachfolgenden und dem Glockengeläut; dann kamen die verschiednen Geistlichen von den Hauptkirchen, und der Bischof mit seinem silbernen Kreuz, da glänzte alles von bunten Farben und von Gold und Stickerey, und gleich darauf kam ein kleines Häuflein Capuziner, in ihren schmutzigen Kutten, lauter alte bigotte Gesichter, mit entblößten Glatzen, brennende Lichter in den Händen, der Prior von zwei andern geführt; dann der Erzbischof unter einem Thronhimmel mit dem Sanctissimum ganz in Weihrauchwolken eingehüllt, hinter ihm der König, lächelnd, überall umherguckend, nach den Damen heraufgrüßend, dann alle Generäle, die Akademieen, die Universität, der Magistrat, viel Militair. Mir fiel beim Zusehen zwanzigmal ein, was wohl der liebe Herrgott dazu sagen möchte? Ich weiß es aber nicht. Ich lief noch in die Kirche, sah den Zug da wieder ankommen, der König bei seinem Eintritt wurde mit Trompeten und Posaunen empfangen, und fuhr fort zu lachen und zu grüßen, sie kamen am Hochaltar, von dem sie ausgegangen, wieder an, und da war es vorbey. Sehr unangenehm war es mir, als ich eine Weile nachher durch eine kleine Straße ging, dem unordentlichen Zug der Capuziner noch einmal zu begegnen, die mit ausgelöschten Lichtern, sehr eilig, und mit einander schwatzend nach Hause liefen; es hat mich ordentlich geärgert. – Jetzt hast Du aber genug Prozession, und fürchtest beinah ich möchte katholisch werden; es ist aber nicht so schlimm damit, wie Du wohl weißt, und ich habe einen Fonds von Protestantismus in mir, der fürs erste vorhält; ich mache mir nichts draus, wenn ich schlimme Augen habe, an Sonn- und Festtagen Karten zu spielen, ja ich schöbe Kegel, wenn’s nicht anders wäre. Finden sich dann aber Leute, die ich sehr lieb habe und in einigen Beziehungen sogar schätze, z. B. junge Mädchen, und wollen nicht Kegel schieben, so ärgert es mich zwar vielleicht einen Moment und ich möchte gern Proselyten für die Kegelkugel werben, nachher aber macht’s mir eigentlich gar große Freude, wie so jeder darin seinen eignen Weg hat und haben muß, und wie sie doch alle in einem Punct sehr einig sind, und wenn ich mit Paul zusammen später zu Bett gehe sprechen wir vernünftig darüber und ich freue mich, wie gesagt. Überhaupt hast Du versprochen, die Masern sollten eine große Rolle in den Briefen spielen; wo sind sie aber, frag ich, wenn nicht hier? (Falls Du aus diesem Satze und der obigen Beschreibung abnähmest, ich hätte kürzlich die Flegeljahre studirt, so hättest Du sehr Recht; ich habe sie wieder ganz durchgelesen und fürchte es wird mir noch oft so gehen) Ich behaupte aber noch von München aus, Paul hat gemogelt, und in unserm letzten großen Streit complett Unrecht gehabt, so lange er nun nicht antwortet und die Beschuldigung auf sich sitzen läßt, bleibe ich dabey und gerathe in Zorn. Wie viel Geld hat er übrigens schon für Charlottenburger ausgegeben? Ja, ja, Beckchen, wir werden alt und gerathen außer Mode; ich bin wirklich veraltet und will dies Leben aufgeben. Aber nein. Und wenn Du Deinen Humor aufgibst, so wollte ich, Du wärst nicht wohlgeboren. Glaubst Du denn wirklich, daß ich glaube, daß Du glaubst Dir werde wenig geraspelt? Und erzählst mir bis München von Beimsoupernebenhornsitzen oder vom Mitheidemannübertheatersprechen, Du Brummlise! Warte; Fräul. Pappenheim ist eins der hübschesten Mädchen, die ich sah; wir fuhren mit einander von Berka nach Weimar über Staffa und die Hebriden, mit denen ich coquettire; sie liebt Schottland, aber einseitig, und wird roth, wenn man sie damit neckt. Ich neckte sie damit. Und wenn sie sich so auf ihren Ellbogen queer übers Clavier stützt, und die Augen sehr ernsthaft aufschlägt, um ruhig zuzuhören, so gibts Leute, die behaupten, sie müßte Bä sagen wenn sie den Mund aufmacht. Dann ist – aber nein das ist ein Geheimniß Hier treiben sie es nun methodice. Bei der Liedertafel, oder Liederkranz, wie es hier heißt, (denn es wird nichts dabey gegessen, außer „a Gefrornes“ und nichts getrunken außer „a Bier“) dürfen die Mitglieder so viel Damen mitbringen, wie sie wollen, nur keinen Herrn. Minister und Adlige scheinen für Damen gerechnet zu werden, denn die waren in Menge da, und ich als Fremder. Sie sangen mehreres aus der Stummen von Portici, (hang) aus Palmira (damn) aus der Zauberflöte (shame) alles arrangirt für Männerstimmen. Diese Männerstimmen tragen meistens Schnurrbärte, auch lange Haare, und sehen fast betrübtgenial aus; Bier trinken sie immer, und behaupten es sey nothwendig für ihre Constitution, womit sie die von Maximilian gegebne nicht meinen. Was Delph. Schauroth betrifft, so werdet ihr mir nächstens hoffentlich einen Malibranschen Brief schreiben, aber wer kann für Unglück? Sie spielt wirklich höchst prächtig und ich lobe dann aufrichtig; zudem soll sie in Brasilien Hofdame werden, und ist schlank und blond und blauäugig und weißhändig, und etwas vornehm, und wir spielen gern 4 händig zusammen, und da sie ein sehr gutes Engl. Clavier hat, so muß ich schon Vormittags zuweilen hingehn. Aber ich will dies Leben aufgeben, und ein Einsiedler werden; man soll meinen Lebenslauf broschirt herausgeben als Muster, und ich will nun nicht mehr lämmern. Das ist eine lausige Melodie, aber hier ist mein Trost: nämlich ein langer gelbröckiger Bedienter der mich auf morgen zur Grf. Rechberg einladet auf Musik; außer heut Mittag, Morgen früh, und Abend will ich nun aber Dir wirklich folgen, und ein Einsiedler werden. Freilich bin ich weiter noch nicht eingeladen. Man bittet hier denselben Tag, voraus schreiben kann ich Dir also nichts. Doch ja, am 26sten ist auf dem Lande ein großer Ball zur Stiftungsfeyer der Universität, da bin ich invitirt, und will tanzen. Ach ja und Freitag esse ich bei Hr. Pappenheimer, der sich oft der Partie nach Stralau erinnert; und durchaus nicht glaubt, daß Du noch nicht verheirathet seist. Er verwechselt Dich nämlich mit Fanny und das amüsirt mich sehr. (Alles dies ist gelogen, er hat von der Partie noch gar nicht gesprochen) Hör mal ich will schließen, ich schreibe sonst Makulatur. Deine Genesungsmusik ist wohl noch weit im Felde; wenn nur nicht Fanny eine braucht, Euer letzter Brief ist gar nicht so recht ruhig; so Gott will bleibt ihr Gesundheit und Glück und alles gestaltet sich zum Guten; aber ich wollte – Leb nun wohl, mein Mondschein, und sey recht heiter, und laß Dich nichts anfechten, sondern bleibe ruhig und dieselbe. Du könntest zwar viel besser werden, aber was mich betrifft, so denkt seiner. Gerade so mußt Du sein, und Dich nicht ändern, und mich sehr lieb haben.
F.          
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Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 1, 310 </idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>USA</country> <settlement>New York, NY</settlement> <institution key="RISM">US-NYp</institution> <repository>New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division</repository> <collection>*MNY++ Mendelssohn Letters</collection> <idno type="signatur">Vol. III/104.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1830-06-15-01" type="letter" xml:id="title_fe6e3493-9256-4eaa-9e5b-5bd5a8d84ee7">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin; München, 15. Juni 1830</title> <incipit>Den Herrn Hofmaler Hensel ersucht Endesunterzeichneter das Portrait der Ueberbringerinn dieser Zeilen, in Oel zu malen, und sich nach Vollendung dieses Bildes das besprochene Honorar von 30 Louisd’or beim Hrn. Stadtrath A. Mendelssohn Bartholdy für</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1830-06-15" xml:id="date_8a5ede89-a2db-456d-a905-a54832f57bb0">15. Juni 1830</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_539ba278-f330-45a3-8248-91cf396be42c">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_394d5f23-1136-4998-a5cf-dffe95abc7e3"> <settlement key="STM0100169">München</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0117586" resp="receiver" xml:id="persName_791dad60-b865-4826-be1a-bbc812571141">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_e064607c-f833-4315-b67a-af11f1d5df9d"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_4bddf01b-e9ce-4204-8fac-570f18c35ab6"> <head> <address> <addrLine>An Fräulein</addrLine> <addrLine>Fräulein Rebecka Mendelssohn Bartholdy.</addrLine> <addrLine>Wohlgeboren</addrLine> <addrLine>Berlin.</addrLine> <addrLine>Leipziger Straße. no 3.</addrLine> <addrLine>frey</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_e7393778-13e1-4aea-8d05-596644798cf1"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">München d. <date cert="high" when="1830-06-15" xml:id="date_71fef917-5512-4271-9f6e-b48bf3c31e51">15<hi rend="superscript">ten </hi>Juni 1830</date>.</dateline><salute rend="left">Liebstes Beckchen</salute><p style="paragraph_without_indent">Den Herrn <persName xml:id="persName_e5ddb432-56c2-4e7b-9ea4-71bd55a7a4b5">Hofmaler Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> ersucht Endesunterzeichneter das <title xml:id="title_dbd87e91-0789-4dbf-8cd1-c8e4235d9641">Portrait<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109203" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1830)</name></title> der Ueberbringerinn dieser Zeilen, in Oel zu malen, und sich nach Vollendung dieses Bildes das besprochene Honorar von 30 Louisd’or beim <persName xml:id="persName_8f8e817e-454a-496a-90a7-4bbf541adb9b">Hrn. Stadtrath A. Mendelssohn Bartholdy<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> für des Unterzeichneten Rechnung gefälligst einhändigen lassen zu wollen. <seg type="inline">München 15 Juni. 30.</seg></p><signed rend="right">Felix Mendelssohn Bartholdy</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_abb4719f-9140-4ebf-b7b7-637df6c54652"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent">Das schneide Du ab, und trag es über den Hof, und laß den <persName xml:id="persName_608ee0e9-3720-4bf1-b0f0-8fb82048de39">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> je eher je lieber anfangen, denn es ist gar nicht mein Spas, das <title xml:id="title_35185d9e-fde7-416e-8ca7-318b82072755">Bild<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109203" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1830)</name></title> muß ich haben. Sieh aber recht hübsch dazu aus, und denk beim Sitzen an mich und alle Lämmer, dann wird es so ein Ding, das man spät wieder ansieht, und meint „es war wohl nette Zeit.“ Ich hab Dir weiter nichts Apartes zu sagen, indeß ist dies ein Privatbrief, und zwar no. 1, darum muß also geplaudert werden. Ich möchte, ihr wäret neulich mit mir gewesen, als ich unter dem Volk während der Prozession umherging, und mich viel umsah und sehr zufrieden mit mir war wegen <title xml:id="title_348d870b-428d-4908-b1cb-71c3e1dadec0">der ersten Stücke meiner Kirchensinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zc8d4pii-ewdo-dorc-nrqc-w71uq52axyq2"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name></title>, denn ich hätte nicht gedacht, daß es mit dem Contrast der ersten beiden Sätze noch heut so passe; aber hättest Du gehört, wie das ganze Volk sehr eintönig Gebete absang, dann mal ein heiserer Priester mitten durch schrie, oder ein andrer das Evangelium ablas und wie mitten hinein auf einmal lustige Militairmusik mit Trompeten hineinschallte, und wie die bunten gemalten Fähnlein hin und her schwankten, und wie die Chorknaben mit goldnen Troddeln behängt waren – ich denke Du hättest mich gelobt, wie ichs denn selbst that und mich freute. Gleich als ich aus dem Hause trat, sahen mich die dicken Maienbäume mit denen alle Häuser geziert sind, ganz vergnügt an, die ganze lange Straße war gedielt, und so ging der Zug im langsamsten Schritt fort, zwischen der Menschenmasse drängte ich mich dann mit abgezognem Hut durch, und sah alles ganz bequem; die alten Leute trugen schwer an den reich gestickten Fahnen, dann stand alles eine Weile still während Evangelium gelesen wurde, dann gings wieder weiter, ganze Züge von kleinen Mädchen in weißen Kleidern und blauen Bändern und Tüchern mit den bunten Bibeln in der Hand und in der Mitte die lange schwarze Erzieherinn, dann die Gymnasien mit den Lehrern, dann wieder ein Zug Musikanten mit silbernen Hörnern und Posaunen, nun fing es von allen Thürmen zu läuten an, und es kam die lange Reihe der jungen Geistlichen in langen zierlichen schwarzen Röcken, mit den lauernden scharfen Augen und den klugen Gesichtern; sie lasen alle sehr eifrig in ihren Büchern, und fingen dann mit sehr wohlklingenden Stimmen ein Lied aus gmol an, es war aber lang und das Ende war nicht zu hören, vor den lauten Gebeten der nachfolgenden und dem Glockengeläut; dann kamen die verschiednen Geistlichen von den Hauptkirchen, und der Bischof mit seinem silbernen Kreuz, da glänzte alles von bunten Farben und von Gold und Stickerey, und gleich darauf kam ein kleines Häuflein Capuziner, in ihren schmutzigen Kutten, lauter alte bigotte Gesichter, mit entblößten Glatzen, brennende Lichter in den Händen, der Prior von zwei andern geführt; dann der <persName xml:id="persName_e7355223-8445-4e82-a78c-4d406d7b9560">Erzbischof<name key="PSN0111308" style="hidden">Gebsattel, Lothar Karl Anselm Freiherr von (1761-1846)</name></persName> unter einem Thronhimmel mit dem Sanctissimum ganz in Weihrauchwolken eingehüllt, hinter ihm der <persName xml:id="persName_3519824f-d385-48ed-a1c1-6a4adeb4e2c1">König<name key="PSN0109721" style="hidden">Bayern, Ludwig I. Karl August von (1786-1868)</name></persName>, lächelnd, überall umherguckend, nach den Damen heraufgrüßend, dann alle Generäle, die Akademieen, die Universität, der Magistrat, viel Militair. Mir fiel beim Zusehen zwanzigmal ein, was wohl der liebe Herrgott dazu sagen möchte? Ich weiß es aber nicht. Ich lief noch in die Kirche, sah den Zug da wieder ankommen, der König bei seinem Eintritt wurde mit Trompeten und Posaunen empfangen, und fuhr fort zu lachen und zu grüßen, sie kamen am Hochaltar, von dem sie ausgegangen, wieder an, und da war es vorbey. Sehr unangenehm war es mir, als ich eine Weile nachher durch eine kleine Straße ging, dem unordentlichen Zug der Capuziner noch einmal zu begegnen, die mit ausgelöschten Lichtern, sehr eilig, und mit einander schwatzend nach Hause liefen; es hat mich ordentlich geärgert. – Jetzt hast Du aber genug Prozession, und fürchtest beinah ich möchte katholisch werden; es ist aber nicht so schlimm damit, wie Du wohl weißt, und ich habe einen Fonds von Protestantismus in mir, der fürs erste vorhält; ich mache mir nichts draus, wenn ich schlimme Augen habe, an Sonn- und Festtagen Karten zu spielen, ja ich schöbe Kegel, wenn’s nicht anders wäre. Finden sich dann aber Leute, die ich sehr lieb habe und in einigen Beziehungen sogar schätze, z. B. junge Mädchen, und wollen nicht Kegel schieben, so ärgert es mich zwar vielleicht einen Moment und ich möchte gern Proselyten für die Kegelkugel werben, nachher aber macht’s mir eigentlich gar große Freude, wie so jeder darin seinen eignen Weg hat und haben muß, und wie sie doch alle in einem Punct sehr einig sind, und wenn ich mit <title xml:id="title_49b162f3-5517-4d7d-8d89-ee49dbcc6270">Paul<name key="PSN0114173" style="hidden" type="author">Richter, Johann Paul Friedrich (Pseud.: Jean Paul) (1763-1825)</name><name key="CRT0110453" style="hidden" type="literature">Flegeljahre. Eine Biographie</name></title> zusammen später zu Bett gehe sprechen wir vernünftig darüber und ich freue mich, wie gesagt. Überhaupt hast Du versprochen, die Masern sollten eine große Rolle in den Briefen spielen; wo sind sie aber, frag ich, wenn nicht hier? (Falls Du aus diesem Satze und der obigen Beschreibung abnähmest, ich hätte kürzlich die <title xml:id="title_9ec39301-6eae-4896-8d30-74d839ff19fc">Flegeljahre<name key="PSN0114173" style="hidden" type="author">Richter, Johann Paul Friedrich (Pseud.: Jean Paul) (1763-1825)</name><name key="CRT0110453" style="hidden" type="literature">Flegeljahre. Eine Biographie</name></title> studirt, so hättest Du sehr Recht; ich habe sie wieder ganz durchgelesen und fürchte es wird mir noch oft so gehen) Ich behaupte aber noch von München aus, <persName xml:id="persName_56aa5d70-50a5-44e3-9ef7-244e140fb475">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> hat gemogelt, und in unserm letzten großen Streit complett Unrecht gehabt, so lange er nun nicht antwortet und die Beschuldigung auf sich sitzen läßt, bleibe ich dabey und gerathe in Zorn. Wie viel Geld hat er übrigens schon für Charlottenburger ausgegeben? Ja, ja, Beckchen, wir werden alt und gerathen außer Mode; ich bin wirklich veraltet und will dies Leben aufgeben. Aber nein. Und wenn Du Deinen Humor aufgibst, so wollte ich, Du wärst nicht wohlgeboren. Glaubst Du denn wirklich, daß ich glaube, daß Du glaubst Dir werde wenig geraspelt? Und erzählst mir bis München von <persName xml:id="persName_7cb3618f-f5da-46da-a5b0-48d0fa8eb995">Beimsoupernebenhornsitzen<name key="PSN0112093" style="hidden">Horn, Wilhelm Theodor (seit 1865) von (1803-1871)</name></persName> oder vom <persName xml:id="persName_e1477c7d-cee6-4384-b955-0a23c378cbce">Mitheidemannübertheatersprechen<name key="PSN0111960" style="hidden">Heydemann, Albert Gustav (1808-1877)</name></persName>, Du Brummlise! Warte; <persName xml:id="persName_c862fd23-bb36-4317-b6a0-2b4490e8c678">Fräul. Pappenheim<name key="PSN0113746" style="hidden">Pappenheim, Jenny Gräfin von (1811-1890)</name></persName> ist eins der hübschesten Mädchen, die ich sah; wir fuhren mit einander von Berka nach Weimar über Staffa und die Hebriden, mit denen ich coquettire; sie liebt Schottland, aber einseitig, und wird roth, wenn man sie damit neckt. Ich neckte sie damit. Und wenn sie sich so auf ihren Ellbogen queer übers Clavier stützt, und die Augen sehr ernsthaft aufschlägt, um ruhig zuzuhören, so gibts Leute, die behaupten, sie müßte Bä sagen wenn sie den Mund aufmacht. Dann ist – aber nein das ist ein Geheimniß Hier treiben sie es nun methodice. Bei der <placeName xml:id="placeName_e91724ce-67ce-4850-878c-7e3af321d1e2">Liedertafel<name key="NST0100491" style="hidden" subtype="" type="institution">Münchener Liedertafel</name><settlement key="STM0100169" style="hidden" type="">München</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, oder Liederkranz, wie es hier heißt, (denn es wird nichts dabey gegessen, außer „a Gefrornes“ und nichts getrunken außer „a Bier“) dürfen die Mitglieder so viel Damen mitbringen, wie sie wollen, nur keinen Herrn. Minister und Adlige scheinen für Damen gerechnet zu werden, denn die waren in Menge da, und ich als Fremder. Sie sangen mehreres aus der <title xml:id="title_0f71785d-b5e7-43a2-956a-065fb343681b">Stummen von Portici<name key="PSN0109578" style="hidden" type="author">Auber, Daniel-François-Esprit (1782-1871)</name><name key="CRT0107680" style="hidden" type="music">La Muette de Portici (auch: Masaniello) AWV 16</name></title>, (hang) aus <title xml:id="title_fd18374d-32d5-4a1d-8b68-5dddfa2091c1">Palmira<name key="PSN0114431" style="hidden" type="author">Salieri, Antonio (1750-1825)</name><name key="CRT0110618" style="hidden" type="music">Palmira, Regina di Persia</name></title> (damn) aus der <title xml:id="title_449e2e65-b67f-4ac3-ab41-9a8de9158864">Zauberflöte<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110155" style="hidden" type="music">Die Zauberflöte KV 620</name></title> (shame) alles arrangirt für Männerstimmen. Diese Männerstimmen tragen meistens Schnurrbärte, auch lange Haare, und sehen fast betrübtgenial aus; Bier trinken sie immer, und behaupten es sey nothwendig für ihre Constitution, womit sie die von <persName xml:id="persName_78926e30-1167-4e43-ba3f-b2e556f70d19">Maximilian<name key="PSN0109724" style="hidden">Bayern, Maximilian I. Joseph von (1756-1825)</name></persName> gegebne nicht meinen. Was <persName xml:id="persName_ee26960b-27ca-41dd-ab82-0fcb3de4456f">Delph. Schauroth<name key="PSN0114515" style="hidden">Schauroth, Delphine (Adolphine) von (1814-1887)</name></persName> betrifft, so werdet ihr mir nächstens hoffentlich einen <persName xml:id="persName_72dd5943-c5f4-4177-aab2-fc17323c5599">Malibranschen<name key="PSN0113047" style="hidden">Malibran, María Felicità (1808-1836)</name></persName> Brief schreiben, aber wer kann für Unglück? Sie spielt wirklich höchst prächtig und ich lobe dann aufrichtig; zudem soll sie in Brasilien Hofdame werden, und ist schlank und blond und blauäugig und weißhändig, und etwas vornehm, und wir spielen gern 4 händig zusammen, und da sie ein sehr gutes Engl. Clavier hat, so muß ich schon Vormittags zuweilen hingehn. Aber ich will dies Leben aufgeben, und ein Einsiedler werden; man soll meinen Lebenslauf broschirt herausgeben als Muster, und ich will nun nicht mehr lämmern. Das ist eine lausige Melodie, aber hier ist mein Trost: nämlich ein langer gelbröckiger Bedienter der mich auf morgen zur <persName xml:id="persName_adfd82bb-4eb3-4b26-8500-e9f37d848d2a">Grf. Rechberg<name key="PSN0117916" style="hidden">Rechberg-Rothenlöwen, Anton Graf von (1776-1837)</name></persName> einladet auf Musik; außer heut Mittag, Morgen früh, und Abend will ich nun aber Dir wirklich folgen, und ein Einsiedler werden. Freilich bin ich weiter noch nicht eingeladen. Man bittet hier denselben Tag, voraus schreiben kann ich Dir also nichts. Doch ja, am 26sten ist auf dem Lande ein großer Ball zur Stiftungsfeyer der Universität, da bin ich invitirt, und will tanzen. Ach ja und Freitag esse ich bei <persName xml:id="persName_a8392730-8b42-42a2-9248-b6df8de2f418">Hr. Pappenheimer<name key="PSN0113748" style="hidden">Pappenheimer, Seligmann (1767-1844)</name></persName>, der sich oft der Partie nach Stralau erinnert; und durchaus nicht glaubt, daß Du noch nicht verheirathet seist. Er verwechselt Dich nämlich mit <persName xml:id="persName_048944b8-88c0-4a12-99a4-0bffceca929a">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und das amüsirt mich sehr. (Alles dies ist gelogen, er hat von der Partie noch gar nicht gesprochen) Hör mal ich will schließen, ich schreibe sonst Makulatur. Deine <title xml:id="title_2794ca74-097f-4d4a-9309-0363135c2f1f">Genesungsmusik<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_hzu1yall-mekp-a9kf-okkv-ry97e8zbx24f"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="unidentified_and_unspecified_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100948" style="hidden">Genesungsmusik für Rebecka Mendelssohn Bartholdy, [März 1830 und später]<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> ist wohl noch weit im Felde; wenn nur nicht <persName xml:id="persName_9b478102-1127-4d09-bf68-3a59ff08a55a">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> eine braucht, Euer letzter Brief ist gar nicht so recht ruhig; so Gott will bleibt ihr Gesundheit und Glück und alles gestaltet sich zum Guten; aber ich wollte – <seg type="closer" xml:id="seg_fd1ef25a-a11e-44a8-91dd-5900a210fedc">Leb nun wohl, mein Mondschein, und sey recht heiter, und laß Dich nichts anfechten, sondern bleibe ruhig und dieselbe. Du könntest zwar viel besser werden, aber was mich betrifft, so denkt seiner. Gerade so mußt Du sein, und Dich nicht ändern, und mich sehr lieb haben.</seg></p><signed rend="right">F.</signed></div></body> </text></TEI>