]> Brief: fmb-1830-05-20-01

fmb-1830-05-20-01

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy <lb></lb>Leipzig, 18., 19. und 20. Mai 1830 Es ist halt Welt. – Wieder muß geschrieben seyn und beschrieben, wieder gehts in die Ferne, und wieder ist mir so still und heimlich eben geworden, als ich an Euch dachte. Dazu ists Abend spät, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 299

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. III/101. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Leipzig, 18., 19. und 20. Mai 1830 Es ist halt Welt. – Wieder muß geschrieben seyn und beschrieben, wieder gehts in die Ferne, und wieder ist mir so still und heimlich eben geworden, als ich an Euch dachte. Dazu ists Abend spät,

4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Elvers, Briefe, S. 105-109.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

18., 19. und 20. Mai 1830 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy Berlin Deutschland deutsch
Herrn Herrn Stadtrath A. Mendelssohn Bartholdy. Wohlgeb. Berlin. Leipziger Str. no 3.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig d. 18 May 1830.

Es ist halt Welt. – Wieder muß geschrieben seyn und beschrieben, wieder gehts in die Ferne, und wieder ist mir so still und heimlich eben geworden, als ich an Euch dachte. Dazu ists Abend spät, morgen will ich weiter, und ein Frühling ist eben auch keine schlechte Erfindung, und VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835), der vorgestern hier ins Zimmer guckte, sitzt so Gott will ruhig mitten unter Euch, da denkt Ihr denn wohl auch an mich, und wenn es Euch vorkommt, als sey ich erst gestern von England gekommen und heute schon weiter gereis’t, und wenn Ihr Euch erinnert, wie oft ich fort wollte und wie mich Kälte, Geburtstag, Masern Reformationssinfonien<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wofedllz-t5g1-gg0y-qa01-wla9bus9nkld"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name>, und auch wohl noch etwas anders immer hielten, wie ich aber nun doch endlich weg bin, so ist das nichts Neues und auch wohl nichts Besondres eben, es ist nur halt Welt, wie schon gesagt; so geht’s nun weiter fort. – Guten Abend also, ich bin eben von vielem Erlebten müde nach Hause gekommen, und möchte nun auch gern recht viel erzählen, weiß aber nicht, wo anfangen. Denn so mancherley ist schon in den Paar Tagen passirt, und Stoff zu vielem mündlichen Spaß, den man freilich einpökeln muß, für mehrere Jahre; gut ist’s, daß VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) alles aus Dessau weiß, der wird alles berichtet haben, und ich brauche Euch nur mit wenig Worten zu sagen, wie die Stadt so unendlich klein ist, und das Land so hübsch, grün, buschig und voll Wiesen und Wald, und wie SchubringSchubring, Karl Julius (1806-1889) sich zufrieden und glücklich fühlt. Daß Mde. MüllerMüller, Adelheid (1800-1883) gar liebenswürdig ist, wißt Ihr ohne mich; sie erinnerte sich der kleinsten Ausführlichkeiten unsres Hauses, wollte Deine CorrespondenzPünctlichkeit nicht loben, o FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847), hatte gar hübsche, ernsthafte freundliche Augen, und eine SchwesterBasedow, Adolphine Julie (seit 1833) von (1810-1895), die Deine Lieder<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="CRT0111453" style="hidden" type="music">»Liederkreis«, Liederzyklus für Sopran und Klavier (Nr. 1–5) und für Sopran, Alt und Tenor (Nr. 6) HU 236 (25. Mai – 6. Juni 1829)</name> sehr nett sang (ich machte mich niedlich, und tadelte manches „der Autor hätte hier ein ritard., da ein dimin. intendirt[“]; BeckchenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) beneidet frisch) die auch die Madonna della Sedia auf ein Lesepult stickt (o ich Schöps! fragt VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)) auch eine schöne Base im blauen Kleide mit einer bunten Borte war gegenwärtig, ich mußte meine 3 Welschen Stücke<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ukwcp4qf-5bin-lvwa-8jx8-xhmbjlg4dzvd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100620" style="hidden">Trois Fantaisies ou Caprices für Klavier, 1830/1831; enthält MWV U 70, U 71 und U 72<idno type="MWV">SD 4</idno><idno type="op">16</idno></name> spielen, und lobte SusanTaylor, Susan (Susanne) (1812-1841) unmäßig, dann eilten wir zu Mlle. OlivierOlivier, Franziska (Fanny) (1787-?), die mir nichts vorgesungen hat, und ich finde sie sehr angenehm, dort gab’s musikalische Morgenunterhaltung: Trio aus d dur v. Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108031" style="hidden" type="music">Klaviertrio D-Dur, op. 70/1 (»Geistertrio«)</name>, der StiftsherrSchubring, Karl Julius (1806-1889), der KammermusikerRust, Wilhelm Karl (1787-1855) und der Reisende, Trio von Haydn<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732-1809)</name><name key="CRT0109099" style="hidden" type="music">Trio (Klaviertrio)</name>; dieselben, Fantaisie ou improvisation sur des thèmes du célébre BeethovenBeethoven, Ludwig van (1770-1827) von dem letztern; auch Chokolade und Erinnerungen aus der Kindheit in Wien. Herr RustRust, Wilhelm Karl (1787-1855) ist ein kleiner, ängstlicher Mann, der in Wien eine einträgliche Organistenstelle hatte; bekam Sehnsucht nach Dessau, ging zweimal hin, wieder zurück konnte sich nicht entschließen; da starb BeethovenBeethoven, Ludwig van (1770-1827), das gab ihm den letzten Kauz, wie die Dessauer sagen; und er gab seine Stelle auf, ging nach Dessau, besucht täglich seine alte TanteRust, Frau (er mag selbst schon gegen sechzig sein) gibt Stunde für 6 gr., spielt auf der Orgel den Sebastian BachBach, Johann Sebastian (1685-1750) auswendig und fühlt sich zufrieden. SchneiderSchneider, Johann Christian Friedrich (1786-1853) ist mir vorgekommen, wie ein Handwerker Sonnabends, der die Woche viel verkauft hat, und nun seinen Schnaps trinken muß; ich ärgerte mich an ihm. Aber lauter Dessau, ich wollte, ich wäre erst hier in Leipzig, und muß doch noch erzählen, wie sie in der Probe die Meeresstille<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_8v1whesz-5pey-pmnp-ugr1-hridz9qeb98f"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name> toll genug vom Blatt spielten, wie die HerzoginnAnhalt-Dessau, Friederike Wilhelmina Louise Amalia Herzogin von (1796-1850) mich stark lobte, samt ihrer CousineSchwarzburg-Rudolstadt, Auguste Herzogin von (1793-1854) der Rudolstädterinn, wie ich beiden unsre Collisionen mit der RedenschenReden, Franz Ludwig Wilhelm Freiherr von (1754-1831) Sontagssoirée beschrieb und der SontagSontag (eigtl. Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854) ihre Cadenzen nachmachte ein Gegenstück zum trabenden Katzenberger, wie die DurchlauchtAnhalt-Dessau, Friederike Wilhelmina Louise Amalia Herzogin von (1796-1850) mir Aufträge nach Italien eigenhändig gegeben hat, die ich jetzt als Billet doux in der Maykäfertasche führe, wie Abends bei der p. v. RathRath, Fräulein von und der p. v. ErdmannsdorfErdmannsdorff, Frau von (est! est!) Thee und Musik war, wie ich mit SchubringSchubring, Karl Julius (1806-1889) bei heiterem stillen Wetter zu seiner heiteren stillen SchwesterMohs, Luise Wilhelmine Agnes (1802-1874) aufs Land fuhr, wo wir unter einem Birnbaum mit Maikäfern Zeichnungen aus dem Feldzug in der Champagne<name key="PSN0113376" style="hidden" type="author">Mohs, Leopold Friedrich Karl (1797-1871)</name><name key="CRT0109993" style="hidden" type="art">Zeichnungen aus dem Feldzug in der Champagne</name>, von seinem SchwagerMohs, Leopold Friedrich Karl (1797-1871) aufgenommen, besahen, wie ich dann Nachts langsam nach Leipzig fuhr – Gott sey Dank, da wär ich hier! wie ich VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) hier traf, und mich DornDorn, Heinrich Ludwig Egmont (1804-1892) besuchte, wie wir im Rosenthal und im Birnbaum und in Auerbachs Keller waren – d. 19ten Abends. Ich bin noch hier, und kann erst morgen früh abreisen, aber die Verlängerung meines Aufenthalts hat mir was genützt, und nun muß dieser Brief ein Geschäftsbrief werden. Ich bin so müde, wie ein Sattelpferd auf der Station; die Musikhändler haben mich heut zugeritten, oder ich sie, ich habe Musik gemacht, gehört, gesammelt, und will nun morgen gemächlich die Reise nach Weimar bei Tage machen, bin erst vor einer Stunde zu Athem und Besinnung gekommen. M. LevyDelmar, Ferdinand Moritz (bis 1806: Salomon Moses Levy) (seit 1810) Freiherr von (?-1858) wird Dir, lieber Vater, 10 Louisd’or und eine Anweisung, zum Herbst fällig auf eben so viel mitbringen, die ich ihm gegeben; das ist nämlich das Honorar für meine beiden Violinquartetten<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_il3tlgrd-qgv5-gysy-celo-u92ldb2ag7yb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gapuonry-igtq-cg8g-go04-w6ftaa4z79wy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name>, die ich heut früh verkauft. Ich hatte MarschnerMarschner, Heinrich August (1795-1861) mein a moll Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bghezhkq-gupt-kolu-urth-ixxlvkr3493r"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name> vorgespielt, und er fragte mich, ob ichs nicht herausgeben wollte; da ich ja sagte, kam er gestern nach der Thomasschule und brachte mir die Proposition von Breitk. und HärtelBreitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig, bei denen er mich schon früher wegen ihrer alten Manuscripte eingeführt hatte; mir gefiel die Sache, ich ging heut früh hin, und obwohl ich mein Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_iceyoyjn-ppww-bhud-jgkf-kr8l2ejyxtao"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name> gar nicht einmal bei mir hatte, so bezahlten sie mir sogleich die 10 Louis, und schenkten mir die Abschrift einer Cantate<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107711" style="hidden" type="music">Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir BWV 131</name> und eines Orgelstücks<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107723" style="hidden" type="music">Vom Himmel hoch BWV 700</name> von Seb. Bach, die ich noch nicht gekannt hatte. Von da ging ich zu HofmeisterHofmeister, Johann Friedrich Carl (1782-1864), um ihm den längst versprochnen Besuch zu machen; der kaufte dann mein andres Quartett (aus es)<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fwnqht5y-sz9c-chc7-ui2p-nyax7cndw0kt"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name> gab mir die Anweisung, die ich Dich, lieber Vater, zur Zeit geltend zu machen bitte, und hat alle Claviersachen, die ich ihm geben würde, zu verlegen angeboten. Da ich ihm von der Sinfonie in cmoll<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cmjzybkn-agpz-ii8a-livz-elahhltxjpmc"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name> aber zu sprechen anfing, sagte er mir zu meiner großen Verwunderung, daß dieselbe jetzt schon in Leipzig von der Engl: Ausgabe nachgestochen werde, und da ich in ihn drang, mir den Namen des Mannes zu nennen so erfuhr ich, daß es Probst war; so kam ich nun auch mit dem in Berührung, und er wollte auch Sachen von mir kaufen, der gefiel mir aber wenig, und da schlug ichs lieber ab; er schwadronirt gräßlich, nennt sich fortwährend einen Künstler, schimpft auf allen andern Verleger, kurz er ist nicht mein Mann; den 4 händigen Auszug<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9ucvlxyf-6xc3-2faq-3pn5-m9pvwduesnib"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name> hab’ ich ihm aber lassen müssen, konnte nichts dagegen thun. Nun bitte ich Dich, liebe Fanny, sogleich mit der Post an KlingemannKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) zu schreiben, er möge Taylor’sTaylor, Familie von → John T. fragen, ob ich die 3 kleinen Stücke<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_inzpqtzw-oynq-muqs-ntnn-j8vdhkwwkwmv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100620" style="hidden">Trois Fantaisies ou Caprices für Klavier, 1830/1831; enthält MWV U 70, U 71 und U 72<idno type="MWV">SD 4</idno><idno type="op">16</idno></name> herausgeben dürfe, d. h. ob sie’s ganz gern sähen, und möge sich dann von AttwoodAttwood, Thomas (1765-1838) sagen lassen, wieviel ich bei CramerCramer, Johann (John) Baptist (1771-1858) dafür fordern solle. Ferner liegt hiebey ein Zettel von gesch[riebne]n BachschenBach, Johann Sebastian (1685-1750) Sachen, die hier im Laufe der nächsten Wochen verauctionirt werden sollen. An der Aechtheit ist gar kein Zweifel, und ich frage Dich nun lieber Vater, ob Du wohl so gut wärest, den Zettel an ZelterZelter, Carl Friedrich (1758-1832) und RitzRietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832) zu zeigen; sie zu bitten, das anzumerken, was sie davon besitzen; und ob Du Lust hättest, diejenigen Stücke, die sie nicht haben, dann hier in der Auction zu erstehen? Im Falle Du es wolltest, bitte ich Dich die Summe, die Du daran wenden willst, und die Dir ZelterZelter, Carl Friedrich (1758-1832) auch wol angeben kann, nebst Deinem Auftrag an Hrn. WeisseWeiße, Carl Friedrich Ernst (1781-1836) hier zu schreiben; er hat mir versprochen, das Nöthige dann zu besorgen. Schön wär es, wenn Du es wolltest, denn es giebt die prächtigsten Sachen darunter. – Die Passion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107791" style="hidden" type="music">Lukas-Passion BWV 246/Anh. II 30 (BC D 6)</name> nach dem Lucas ist und bleibt aber von TelemannTelemann, Georg Philipp (1681-1767); sie legten mir hier Bachs Manuscrip<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107791" style="hidden" type="music">Lukas-Passion BWV 246/Anh. II 30 (BC D 6)</name>t davon vor, und wollten mich damit ganz schlagen; zum Glück ist das aber so schön und zierlich geschrieben, daß man deutlich sieht, daß es nur eine Copie ist. – Später. Der Brief ist ledern; aber das kommt von Leipzig und den Geschäften; ich habe eben noch einmal die Cantaten durchgesehen, sie sind ganz wunderschön, und ich wollte, wir könnten sie bekommen. Aber die Lichter sind herabgebrannt – morgen früh den Schluß und das Lebewohl. Gute Nacht denn.

Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

20ten früh. Jetzt reise ich fort, die Pferde sind bestellt und Alles fertig. Noch tausend Dank für Euren lieben Anfangsbrief nach Leipzig, ich kann mich noch gar nicht ans Schreiben gewöhnen und möchte mit der Feder fliegen, um viel zu plaudern und vergesse so Alles; daher verzeiht für heut und die nächsten Male, dann wirds besser gehen. RellstabRellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860) muß 2 Jüngls.Hefte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_54ntomlf-xc9f-tiud-gll2-jdfr9luusprs"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100619" style="hidden">Zwölf Lieder für eine Singstimme und Klavier, 1830, 1. Heft (Der Jüngling); enthält MWV K 39, K 41, K 42, K 52, K 38 und K 50, 2. Heft (Das Mädchen); enthält Sehnsucht »Fern und ferner schallt der Reigen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 51, K 53, Verlust »Und wüssten’s die Blumen, die kleinen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 54 und Die Nonne »Im stillen Klostergarten«, komponiert von Fanny Hensel<idno type="MWV">SD 3</idno><idno type="op">9</idno></name> bekommen haben, doch kann ich leider nicht eins von meinen 2 Mädchenheften<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_y1aoneqm-tczm-xpar-350a-2c4f4imaew3b"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100619" style="hidden">Zwölf Lieder für eine Singstimme und Klavier, 1830, 1. Heft (Der Jüngling); enthält MWV K 39, K 41, K 42, K 52, K 38 und K 50, 2. Heft (Das Mädchen); enthält Sehnsucht »Fern und ferner schallt der Reigen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 51, K 53, Verlust »Und wüssten’s die Blumen, die kleinen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 54 und Die Nonne »Im stillen Klostergarten«, komponiert von Fanny Hensel<idno type="MWV">SD 3</idno><idno type="op">9</idno></name> schicken, da ich es schon verschenkt. Bittet Vater mir zu verzeihen, daß das erste was ich von mir hören lasse, eine Bitte um ein Geschenk sey; indeß ist mir die Sache gar zu wichtig. – Eben kommen die Kronenthaler von M. LevyDelmar, Ferdinand Moritz (bis 1806: Salomon Moses Levy) (seit 1810) Freiherr von (?-1858)die Rechnung von FriedleinFriedlein, Heinrich Gottlieb (1779-1834), der Wagenmeister; lebt wohl. Außen Fortdauer und innen Heiterkeit. Denkt denn auch meiner und bleibt froh.

FMB.
            Leipzig d. 18 May 1830. Es ist halt Welt. – Wieder muß geschrieben seyn und beschrieben, wieder gehts in die Ferne, und wieder ist mir so still und heimlich eben geworden, als ich an Euch dachte. Dazu ists Abend spät, morgen will ich weiter, und ein Frühling ist eben auch keine schlechte Erfindung, und Vater, der vorgestern hier ins Zimmer guckte, sitzt so Gott will ruhig mitten unter Euch, da denkt Ihr denn wohl auch an mich, und wenn es Euch vorkommt, als sey ich erst gestern von England gekommen und heute schon weiter gereis’t, und wenn Ihr Euch erinnert, wie oft ich fort wollte und wie mich Kälte, Geburtstag, Masern Reformationssinfonien, und auch wohl noch etwas anders immer hielten, wie ich aber nun doch endlich weg bin, so ist das nichts Neues und auch wohl nichts Besondres eben, es ist nur halt Welt, wie schon gesagt; so geht’s nun weiter fort. – Guten Abend also, ich bin eben von vielem Erlebten müde nach Hause gekommen, und möchte nun auch gern recht viel erzählen, weiß aber nicht, wo anfangen. Denn so mancherley ist schon in den Paar Tagen passirt, und Stoff zu vielem mündlichen Spaß, den man freilich einpökeln muß, für mehrere Jahre; gut ist’s, daß Vater alles aus Dessau weiß, der wird alles berichtet haben, und ich brauche Euch nur mit wenig Worten zu sagen, wie die Stadt so unendlich klein ist, und das Land so hübsch, grün, buschig und voll Wiesen und Wald, und wie Schubring sich zufrieden und glücklich fühlt. Daß Mde. Müller gar liebenswürdig ist, wißt Ihr ohne mich; sie erinnerte sich der kleinsten Ausführlichkeiten unsres Hauses, wollte Deine CorrespondenzPünctlichkeit nicht loben, o Fanny, hatte gar hübsche, ernsthafte freundliche Augen, und eine Schwester, die Deine Lieder sehr nett sang (ich machte mich niedlich, und tadelte manches „der Autor hätte hier ein ritard., da ein dimin. intendirt“; Beckchen beneidet frisch) die auch die Madonna della Sedia auf ein Lesepult stickt (o ich Schöps! fragt Vater) auch eine schöne Base im blauen Kleide mit einer bunten Borte war gegenwärtig, ich mußte meine 3 Welschen Stücke spielen, und lobte Susan unmäßig, dann eilten wir zu Mlle. Olivier, die mir nichts vorgesungen hat, und ich finde sie sehr angenehm, dort gab’s musikalische Morgenunterhaltung: Trio aus d dur v. Beethoven, der Stiftsherr, der Kammermusiker und der Reisende, Trio von Haydn; dieselben, Fantaisie ou improvisation sur des thèmes du célébre Beethoven von dem letztern; auch Chokolade und Erinnerungen aus der Kindheit in Wien. Herr Rust ist ein kleiner, ängstlicher Mann, der in Wien eine einträgliche Organistenstelle hatte; bekam Sehnsucht nach Dessau, ging zweimal hin, wieder zurück konnte sich nicht entschließen; da starb Beethoven, das gab ihm den letzten Kauz, wie die Dessauer sagen; und er gab seine Stelle auf, ging nach Dessau, besucht täglich seine alte Tante (er mag selbst schon gegen sechzig sein) gibt Stunde für 6 gr., spielt auf der Orgel den Sebastian Bach auswendig und fühlt sich zufrieden. Schneider ist mir vorgekommen, wie ein Handwerker Sonnabends, der die Woche viel verkauft hat, und nun seinen Schnaps trinken muß; ich ärgerte mich an ihm. Aber lauter Dessau, ich wollte, ich wäre erst hier in Leipzig, und muß doch noch erzählen, wie sie in der Probe die Meeresstille toll genug vom Blatt spielten, wie die Herzoginn mich stark lobte, samt ihrer Cousine der Rudolstädterinn, wie ich beiden unsre Collisionen mit der Redenschen Sontagssoirée beschrieb und der Sontag ihre Cadenzen nachmachte ein Gegenstück zum trabenden Katzenberger, wie die Durchlaucht mir Aufträge nach Italien eigenhändig gegeben hat, die ich jetzt als Billet doux in der Maykäfertasche führe, wie Abends bei der p. v. Rath und der p. v. Erdmannsdorf (est! est!) Thee und Musik war, wie ich mit Schubring bei heiterem stillen Wetter zu seiner heiteren stillen Schwester aufs Land fuhr, wo wir unter einem Birnbaum mit Maikäfern Zeichnungen aus dem Feldzug in der Champagne, von seinem Schwager aufgenommen, besahen, wie ich dann Nachts langsam nach Leipzig fuhr – Gott sey Dank, da wär ich hier! wie ich Vater hier traf, und mich Dorn besuchte, wie wir im Rosenthal und im Birnbaum und in Auerbachs Keller waren – d. 19ten Abends. Ich bin noch hier, und kann erst morgen früh abreisen, aber die Verlängerung meines Aufenthalts hat mir was genützt, und nun muß dieser Brief ein Geschäftsbrief werden. Ich bin so müde, wie ein Sattelpferd auf der Station; die Musikhändler haben mich heut zugeritten, oder ich sie, ich habe Musik gemacht, gehört, gesammelt, und will nun morgen gemächlich die Reise nach Weimar bei Tage machen, bin erst vor einer Stunde zu Athem und Besinnung gekommen. M. Levy wird Dir, lieber Vater, 10 Louisd’or und eine Anweisung, zum Herbst fällig auf eben so viel mitbringen, die ich ihm gegeben; das ist nämlich das Honorar für meine beiden Violinquartetten, die ich heut früh verkauft. Ich hatte Marschner mein a moll Quartett vorgespielt, und er fragte mich, ob ichs nicht herausgeben wollte; da ich ja sagte, kam er gestern nach der Thomasschule und brachte mir die Proposition von Breitk. und Härtel, bei denen er mich schon früher wegen ihrer alten Manuscripte eingeführt hatte; mir gefiel die Sache, ich ging heut früh hin, und obwohl ich mein Quartett gar nicht einmal bei mir hatte, so bezahlten sie mir sogleich die 10 Louis, und schenkten mir die Abschrift einer Cantate und eines Orgelstücks von Seb. Bach, die ich noch nicht gekannt hatte. Von da ging ich zu Hofmeister, um ihm den längst versprochnen Besuch zu machen; der kaufte dann mein andres Quartett (aus es) gab mir die Anweisung, die ich Dich, lieber Vater, zur Zeit geltend zu machen bitte, und hat alle Claviersachen, die ich ihm geben würde, zu verlegen angeboten. Da ich ihm von der Sinfonie in cmoll aber zu sprechen anfing, sagte er mir zu meiner großen Verwunderung, daß dieselbe jetzt schon in Leipzig von der Engl: Ausgabe nachgestochen werde, und da ich in ihn drang, mir den Namen des Mannes zu nennen so erfuhr ich, daß es Probst war; so kam ich nun auch mit dem in Berührung, und er wollte auch Sachen von mir kaufen, der gefiel mir aber wenig, und da schlug ichs lieber ab; er schwadronirt gräßlich, nennt sich fortwährend einen Künstler, schimpft auf allen andern Verleger, kurz er ist nicht mein Mann; den 4 händigen Auszug hab’ ich ihm aber lassen müssen, konnte nichts dagegen thun. Nun bitte ich Dich, liebe Fanny, sogleich mit der Post an Klingemann zu schreiben, er möge Taylor’s fragen, ob ich die 3 kleinen Stücke herausgeben dürfe, d. h. ob sie’s ganz gern sähen, und möge sich dann von Attwood sagen lassen, wieviel ich bei Cramer dafür fordern solle. Ferner liegt hiebey ein Zettel von geschriebnen Bachschen Sachen, die hier im Laufe der nächsten Wochen verauctionirt werden sollen. An der Aechtheit ist gar kein Zweifel, und ich frage Dich nun lieber Vater, ob Du wohl so gut wärest, den Zettel an Zelter und Ritz zu zeigen; sie zu bitten, das anzumerken, was sie davon besitzen; und ob Du Lust hättest, diejenigen Stücke, die sie nicht haben, dann hier in der Auction zu erstehen? Im Falle Du es wolltest, bitte ich Dich die Summe, die Du daran wenden willst, und die Dir Zelter auch wol angeben kann, nebst Deinem Auftrag an Hrn. Weisse hier zu schreiben; er hat mir versprochen, das Nöthige dann zu besorgen. Schön wär es, wenn Du es wolltest, denn es giebt die prächtigsten Sachen darunter. – Die Passion nach dem Lucas ist und bleibt aber von Telemann; sie legten mir hier Bachs Manuscript davon vor, und wollten mich damit ganz schlagen; zum Glück ist das aber so schön und zierlich geschrieben, daß man deutlich sieht, daß es nur eine Copie ist. – Später. Der Brief ist ledern; aber das kommt von Leipzig und den Geschäften; ich habe eben noch einmal die Cantaten durchgesehen, sie sind ganz wunderschön, und ich wollte, wir könnten sie bekommen. Aber die Lichter sind herabgebrannt – morgen früh den Schluß und das Lebewohl. Gute Nacht denn.
20ten früh. Jetzt reise ich fort, die Pferde sind bestellt und Alles fertig. Noch tausend Dank für Euren lieben Anfangsbrief nach Leipzig, ich kann mich noch gar nicht ans Schreiben gewöhnen und möchte mit der Feder fliegen, um viel zu plaudern und vergesse so Alles; daher verzeiht für heut und die nächsten Male, dann wirds besser gehen. Rellstab muß 2 Jüngls. Hefte bekommen haben, doch kann ich leider nicht eins von meinen 2 Mädchenheften schicken, da ich es schon verschenkt. Bittet Vater mir zu verzeihen, daß das erste was ich von mir hören lasse, eine Bitte um ein Geschenk sey; indeß ist mir die Sache gar zu wichtig. – Eben kommen die Kronenthaler von M. Levydie Rechnung von Friedlein, der Wagenmeister; lebt wohl. Außen Fortdauer und innen Heiterkeit. Denkt denn auch meiner und bleibt froh.
FMB.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1830-05-20-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1830-05-20-01" xml:id="title_1fb13ae2-f4c4-4aa8-a7da-313c23a84c82">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy <lb></lb>Leipzig, 18., 19. und 20. Mai 1830</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_43014616-ef2a-4891-b13d-729b3aa992f8">Es ist halt Welt. – Wieder muß geschrieben seyn und beschrieben, wieder gehts in die Ferne, und wieder ist mir so still und heimlich eben geworden, als ich an Euch dachte. Dazu ists Abend spät,</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_398fe72c-c446-47c6-a181-6f84476de49d">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 1, 299 </idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>USA</country> <settlement>New York, NY</settlement> <institution key="RISM">US-NYp</institution> <repository>New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division</repository> <collection>*MNY++ Mendelssohn Letters</collection> <idno type="signatur">Vol. III/101.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1830-05-20-01" type="letter" xml:id="title_15c7631d-a288-4313-b4d1-8a3a6215f807">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Leipzig, 18., 19. und 20. Mai 1830</title> <incipit>Es ist halt Welt. – Wieder muß geschrieben seyn und beschrieben, wieder gehts in die Ferne, und wieder ist mir so still und heimlich eben geworden, als ich an Euch dachte. Dazu ists Abend spät,</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Elvers, Briefe, S. 105-109.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1830-05-18" xml:id="date_9a560df0-2be0-48c7-abeb-ec4f42a8cf3e">18.</date>, <date cert="high" when="1830-05-19" xml:id="date_9ff12ce9-8def-4889-a9d0-3b50e42b5efc">19</date>. und <date cert="high" when="1830-05-20" xml:id="date_6f79ab38-0c26-4c41-ba7a-a7ee1800eeff">20. Mai 1830</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_1050ac5a-7755-4155-9a7f-be78eec039c8">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_f3c78728-6d34-4404-83ac-3feeb5e9c4d6"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0113247" resp="receiver" xml:id="persName_20beeeb0-73d8-4fd4-a67a-b201b3a4e2bb">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName> <persName key="PSN0113241" resp="receiver" xml:id="persName_fff52c82-2438-42c1-adff-cc7b09000b21">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_d4d6153f-2c6d-48bd-bd6a-532f8188e3c6"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_718ace04-e830-4af7-aeab-ad75f992de00"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Herrn Stadtrath A. Mendelssohn Bartholdy.</addrLine> <addrLine>Wohlgeb.</addrLine> <addrLine>Berlin.</addrLine> <addrLine>Leipziger Str. n<hi rend="superscript">o</hi> 3.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_23248ac8-ccbb-4fb0-a4a5-0c8cc43a5dca"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Leipzig d. <date cert="high" when="1830-05-18" xml:id="date_bb0397bf-aa24-4041-a8ac-09d583877520">18 May 1830</date>.</dateline><p style="paragraph_without_indent">Es ist halt Welt. – Wieder muß geschrieben seyn und beschrieben, wieder gehts in die Ferne, und wieder ist mir so still und heimlich eben geworden, als ich an Euch dachte. Dazu ists Abend spät, morgen will ich weiter, und ein Frühling ist eben auch keine schlechte Erfindung, und <persName xml:id="persName_160b95a1-c885-48be-88d2-18faafbe30c9">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>, der vorgestern hier ins Zimmer guckte, sitzt so Gott will ruhig mitten unter Euch, <seg type="salute">da denkt Ihr denn wohl auch an mich</seg>, und wenn es Euch vorkommt, als sey ich erst gestern von England gekommen und heute schon weiter gereis’t, und wenn Ihr Euch erinnert, wie oft ich fort wollte und wie mich Kälte, Geburtstag, Masern <title xml:id="title_242ed612-a295-4d53-831d-2573c5a2d4ca">Reformationssinfonien<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wofedllz-t5g1-gg0y-qa01-wla9bus9nkld"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name></title>, und auch wohl noch etwas anders immer hielten, wie ich aber nun doch endlich weg bin, so ist das nichts Neues und auch wohl nichts Besondres eben, es ist nur halt Welt, wie schon gesagt; so geht’s nun weiter fort. – Guten Abend also, ich bin eben von vielem Erlebten müde nach Hause gekommen, und möchte nun auch gern recht viel erzählen, weiß aber nicht, wo anfangen. Denn so mancherley ist schon in den Paar Tagen passirt, und Stoff zu vielem mündlichen Spaß, den man freilich einpökeln muß, für mehrere Jahre; gut ist’s, daß <persName xml:id="persName_5e0bb99d-1c08-4ace-a659-4b882e6114be">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> alles aus Dessau weiß, der wird alles berichtet haben, und ich brauche Euch nur mit wenig Worten zu sagen, wie die Stadt so unendlich klein ist, und das Land so hübsch, grün, buschig und voll Wiesen und Wald, und wie <persName xml:id="persName_051c0259-4531-4cc0-9368-70630c4d060c">Schubring<name key="PSN0114732" style="hidden">Schubring, Karl Julius (1806-1889)</name></persName> sich zufrieden und glücklich fühlt. Daß <persName xml:id="persName_f363ad75-aaac-463f-9939-4e26e05fa82c">Mde. Müller<name key="PSN0113483" style="hidden">Müller, Adelheid (1800-1883)</name></persName> gar liebenswürdig ist, wißt Ihr ohne mich; sie erinnerte sich der kleinsten Ausführlichkeiten unsres Hauses, wollte Deine CorrespondenzPünctlichkeit nicht loben, o <persName xml:id="persName_7c7345ff-5cd7-4c6f-88ee-8ecb1ff94919">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, hatte gar hübsche, ernsthafte freundliche Augen, und eine <persName xml:id="persName_ec01b35e-bc42-42bc-a092-bb7f7d0a8af9">Schwester<name key="PSN0109683" style="hidden">Basedow, Adolphine Julie (seit 1833) von (1810-1895)</name></persName>, die <title xml:id="title_1413e07c-0bbd-4968-8982-10ab1327ab52">Deine Lieder<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="CRT0111453" style="hidden" type="music">»Liederkreis«, Liederzyklus für Sopran und Klavier (Nr. 1–5) und für Sopran, Alt und Tenor (Nr. 6) HU 236 (25. Mai – 6. Juni 1829)</name></title> sehr nett sang (ich machte mich niedlich, und tadelte manches „der Autor hätte hier ein ritard., da ein dimin. intendirt[“]; <persName xml:id="persName_2c318591-98b6-42ae-8ae4-64a87ac70c72">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> beneidet frisch) die auch die Madonna della Sedia auf ein Lesepult stickt (o ich Schöps! fragt <persName xml:id="persName_c528b71a-4936-4ce3-ac98-6d392a0e83fe">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>) auch eine schöne Base im blauen Kleide mit einer bunten Borte war gegenwärtig, ich mußte <title xml:id="title_81936c21-b6d8-41bb-a86e-a4f21d5539b0">meine 3 Welschen Stücke<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ukwcp4qf-5bin-lvwa-8jx8-xhmbjlg4dzvd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100620" style="hidden">Trois Fantaisies ou Caprices für Klavier, 1830/1831; enthält MWV U 70, U 71 und U 72<idno type="MWV">SD 4</idno><idno type="op">16</idno></name></title> spielen, und lobte <persName xml:id="persName_4f08f01e-3fac-498b-9519-ab57a3f57fc0">Susan<name key="PSN0115277" style="hidden">Taylor, Susan (Susanne) (1812-1841)</name></persName> unmäßig, dann eilten wir zu <persName xml:id="persName_afbd2398-9f14-492b-9575-937613700367">Mlle. Olivier<name key="PSN0113665" style="hidden">Olivier, Franziska (Fanny) (1787-?)</name></persName>, die mir nichts vorgesungen hat, und ich finde sie sehr angenehm, dort gab’s musikalische Morgenunterhaltung<title xml:id="title_9765caa1-e49b-4735-b4dd-8337bf9da4f0">: Trio aus d dur v. Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108031" style="hidden" type="music">Klaviertrio D-Dur, op. 70/1 (»Geistertrio«)</name></title>, der <persName xml:id="persName_b7fa6583-374f-4dd2-960f-616679bd7794">Stiftsherr<name key="PSN0114732" style="hidden">Schubring, Karl Julius (1806-1889)</name></persName>, der <persName xml:id="persName_dde5974a-9a31-4203-acf4-bcad3e0d833c">Kammermusiker<name key="PSN0114376" style="hidden">Rust, Wilhelm Karl (1787-1855)</name></persName> und der Reisende, <title xml:id="title_a64b71c2-794a-4653-ae21-921174150879">Trio von Haydn<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732-1809)</name><name key="CRT0109099" style="hidden" type="music">Trio (Klaviertrio)</name></title>; dieselben, Fantaisie ou improvisation sur des thèmes du célébre <persName xml:id="persName_8f57eba9-3861-4f27-8a40-3e7dc2b6dfb0">Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName> von dem letztern; auch Chokolade und Erinnerungen aus der Kindheit in Wien. <persName xml:id="persName_bbe44204-a22e-46a4-a073-62583306e5dc">Herr Rust<name key="PSN0114376" style="hidden">Rust, Wilhelm Karl (1787-1855)</name></persName> ist ein kleiner, ängstlicher Mann, der in Wien eine einträgliche Organistenstelle hatte; bekam Sehnsucht nach Dessau, ging zweimal hin, wieder zurück konnte sich nicht entschließen; da starb <persName xml:id="persName_4590c6cc-93a1-449b-baee-65563f1b02fd">Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName>, das gab ihm den letzten Kauz, wie die Dessauer sagen; und er gab seine Stelle auf, ging nach Dessau, besucht täglich seine <persName xml:id="persName_63857970-f3c2-425a-a5dc-e0eeadf09cc4">alte Tante<name key="PSN0114374" style="hidden">Rust, Frau</name></persName> (er mag selbst schon gegen sechzig sein) gibt Stunde für 6 gr., spielt auf der Orgel den Sebastian <persName xml:id="persName_d6c869cf-c540-4650-9bbc-a519f197937c">Bach<name key="PSN0109617" style="hidden">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> auswendig und fühlt sich zufrieden. <persName xml:id="persName_502d22e5-ec69-4d4c-af72-c6402c2bfefa">Schneider<name key="PSN0114646" style="hidden">Schneider, Johann Christian Friedrich (1786-1853)</name></persName> ist mir vorgekommen, wie ein Handwerker Sonnabends, der die Woche viel verkauft hat, und nun seinen Schnaps trinken muß; ich ärgerte mich an ihm. Aber lauter Dessau, ich wollte, ich wäre erst hier in Leipzig, und muß doch noch erzählen, wie sie in der Probe die <title xml:id="title_9f97e470-a0de-4973-831a-ab8e8852f068">Meeresstille<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_8v1whesz-5pey-pmnp-ugr1-hridz9qeb98f"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name></title> toll genug vom Blatt spielten, wie die <persName xml:id="persName_4a8244fa-0ad3-4789-a9fd-2a5c17c4bfca">Herzoginn<name key="PSN0109499" style="hidden">Anhalt-Dessau, Friederike Wilhelmina Louise Amalia Herzogin von (1796-1850)</name></persName> mich stark lobte, samt ihrer <persName xml:id="persName_e808ae57-000f-4466-a7b8-578e84176404">Cousine<name key="PSN0114802" style="hidden">Schwarzburg-Rudolstadt, Auguste Herzogin von (1793-1854)</name></persName> der Rudolstädterinn, wie ich beiden unsre Collisionen mit der <persName xml:id="persName_71676eab-70f6-4cdb-9806-71ff252ce53a">Redenschen<name key="PSN0114095" style="hidden">Reden, Franz Ludwig Wilhelm Freiherr von (1754-1831)</name></persName> Sontagssoirée beschrieb und der <persName xml:id="persName_b04b3d50-26ac-4545-b688-0fabca5cc43c">Sontag<name key="PSN0114969" style="hidden">Sontag (eigtl. Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854)</name></persName> ihre Cadenzen nachmachte ein Gegenstück zum trabenden Katzenberger, wie die <persName xml:id="persName_f581772c-68ea-46e4-962e-f383c1fd4d85">Durchlaucht<name key="PSN0109499" style="hidden">Anhalt-Dessau, Friederike Wilhelmina Louise Amalia Herzogin von (1796-1850)</name></persName> mir Aufträge nach Italien eigenhändig gegeben hat, die ich jetzt als Billet doux in der Maykäfertasche führe, wie Abends bei der <persName xml:id="persName_09d97b9a-e5cb-49ac-856b-e6531a2c4f1b">p. v. Rath<name key="PSN0114077" style="hidden">Rath, Fräulein von</name></persName> und der p. <persName xml:id="persName_7e9fad36-0161-4da0-b149-e930cea0dfea">v. Erdmannsdorf<name key="PSN0110928" style="hidden">Erdmannsdorff, Frau von</name></persName> (est! est!) Thee und Musik war, wie ich mit <persName xml:id="persName_ede2f6cf-a6e8-4434-8e14-38b3aa031df7">Schubring<name key="PSN0114732" style="hidden">Schubring, Karl Julius (1806-1889)</name></persName> bei heiterem stillen Wetter zu seiner <persName xml:id="persName_9aa92bf7-cb8f-47d1-aa5e-252e35ec4a31">heiteren stillen Schwester<name key="PSN0113377" style="hidden">Mohs, Luise Wilhelmine Agnes (1802-1874)</name></persName> aufs Land fuhr, wo wir unter einem Birnbaum mit Maikäfern <title xml:id="title_1230edb7-e230-4c6f-ada4-c341d3306964">Zeichnungen aus dem Feldzug in der Champagne<name key="PSN0113376" style="hidden" type="author">Mohs, Leopold Friedrich Karl (1797-1871)</name><name key="CRT0109993" style="hidden" type="art">Zeichnungen aus dem Feldzug in der Champagne</name></title>, von seinem <persName xml:id="persName_a85d0085-35e5-4785-b5fc-218073f10789">Schwager<name key="PSN0113376" style="hidden">Mohs, Leopold Friedrich Karl (1797-1871)</name></persName> aufgenommen, besahen, wie ich dann Nachts langsam nach Leipzig fuhr – Gott sey Dank, da wär ich hier! wie ich <persName xml:id="persName_53bfd7b0-c003-49b9-b96a-e913de2248e1">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> hier traf, und mich <persName xml:id="persName_5211aee8-2858-4cb7-b7d9-6406a06530ad">Dorn<name key="PSN0110712" style="hidden">Dorn, Heinrich Ludwig Egmont (1804-1892)</name></persName> besuchte, wie wir im Rosenthal und im Birnbaum und in Auerbachs Keller waren – d. <date cert="high" when="1830-05-19" xml:id="date_acf12d08-9481-445f-be88-2acc52d8907c">19<hi rend="superscript">ten</hi> Abends</date>. Ich bin noch hier, und kann erst morgen früh abreisen, aber die Verlängerung meines Aufenthalts hat mir was genützt, und nun muß dieser Brief ein Geschäftsbrief werden. Ich bin so müde, wie ein Sattelpferd auf der Station; die Musikhändler haben mich heut zugeritten, oder ich sie, ich habe Musik gemacht, gehört, gesammelt, und will nun morgen gemächlich die Reise nach Weimar bei Tage machen, bin erst vor einer Stunde zu Athem und Besinnung gekommen. <persName xml:id="persName_ce0a8a15-fda5-4564-b451-1cf6c31dba65">M. Levy<name key="PSN0110599" style="hidden">Delmar, Ferdinand Moritz (bis 1806: Salomon Moses Levy) (seit 1810) Freiherr von (?-1858)</name></persName> wird Dir, lieber Vater, 10 Louisd’or und eine Anweisung, zum Herbst fällig auf eben so viel mitbringen, die ich ihm gegeben; das ist nämlich das Honorar für <title xml:id="title_6f54e94f-67be-478c-904a-4e3e260dbafb">meine beiden Violinquartetten<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_il3tlgrd-qgv5-gysy-celo-u92ldb2ag7yb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gapuonry-igtq-cg8g-go04-w6ftaa4z79wy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title>, die ich heut früh verkauft. Ich hatte <persName xml:id="persName_b0effe34-e4f2-4b5b-b0ce-e44a0229197b">Marschner<name key="PSN0113090" style="hidden">Marschner, Heinrich August (1795-1861)</name></persName> <title xml:id="title_ddd8fa45-6e3c-419b-87d4-96e08563c86c">mein a moll Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bghezhkq-gupt-kolu-urth-ixxlvkr3493r"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title> vorgespielt, und er fragte mich, ob ichs nicht herausgeben wollte; da ich ja sagte, kam er gestern nach der Thomasschule und brachte mir die Proposition von <persName xml:id="persName_303c97fd-a079-4971-b555-5a4be1897250">Breitk. und Härtel<name key="PSN0110112" style="hidden">Breitkopf &amp; Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName>, bei denen er mich schon früher wegen ihrer alten Manuscripte eingeführt hatte; mir gefiel die Sache, ich ging heut früh hin, und obwohl ich <title xml:id="title_9705c075-dbc0-4794-8de5-9807041b7f2d">mein Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_iceyoyjn-ppww-bhud-jgkf-kr8l2ejyxtao"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title> gar nicht einmal bei mir hatte, so bezahlten sie mir sogleich die 10 Louis, und schenkten mir die <title xml:id="title_f8c882fb-4ecd-4dad-b018-5a0a29553dee">Abschrift einer Cantate<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107711" style="hidden" type="music">Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir BWV 131</name></title> und <title xml:id="title_574df0c9-926c-4ab1-866f-d2983a414bf2">eines Orgelstücks<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107723" style="hidden" type="music">Vom Himmel hoch BWV 700</name></title> von Seb. Bach, die ich noch nicht gekannt hatte. Von da ging ich zu <persName xml:id="persName_73c3b5df-4f39-4e16-99bd-e440461e6d96">Hofmeister<name key="PSN0112046" style="hidden">Hofmeister, Johann Friedrich Carl (1782-1864)</name></persName>, um ihm den längst versprochnen Besuch zu machen; der kaufte dann <title xml:id="title_345334e9-cd4a-43e0-a952-4eb6161b981d">mein andres Quartett (aus es)<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fwnqht5y-sz9c-chc7-ui2p-nyax7cndw0kt"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name></title> gab mir die Anweisung, die ich Dich, lieber Vater, zur Zeit geltend zu machen bitte, und hat alle Claviersachen, die ich ihm geben würde, zu verlegen angeboten. Da ich ihm von der <title xml:id="title_8d4461bd-c5ee-43e4-9088-785e832bbdb3">Sinfonie in cmoll<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cmjzybkn-agpz-ii8a-livz-elahhltxjpmc"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name></title> aber zu sprechen anfing, sagte er mir zu meiner großen Verwunderung, daß dieselbe jetzt schon in Leipzig von der Engl: Ausgabe nachgestochen werde, und da ich in ihn drang, mir den Namen des Mannes zu nennen so erfuhr ich, daß es Probst war; so kam ich nun auch mit dem in Berührung, und er wollte auch Sachen von mir kaufen, der gefiel mir aber wenig, und da schlug ichs lieber ab; er schwadronirt gräßlich, nennt sich fortwährend einen Künstler, schimpft auf allen andern Verleger, kurz er ist nicht mein Mann; <title xml:id="title_f88655f9-dee0-440f-b76d-609fceb8377e">den 4 händigen Auszug<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9ucvlxyf-6xc3-2faq-3pn5-m9pvwduesnib"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name></title> hab’ ich ihm aber lassen müssen, konnte nichts dagegen thun. Nun bitte ich Dich, liebe Fanny, sogleich mit der Post an <persName xml:id="persName_34cf2131-1a84-4890-826f-0e0402d71ab5">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> zu schreiben, er möge <persName xml:id="persName_3804241f-6341-4319-a576-0cb2eea3c434">Taylor’s<name key="PSN0115264" style="hidden">Taylor, Familie von → John T.</name></persName> fragen, ob ich die <title xml:id="title_a7462c61-0102-45fd-b8da-6ac5beedb778">3 kleinen Stücke<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_inzpqtzw-oynq-muqs-ntnn-j8vdhkwwkwmv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100620" style="hidden">Trois Fantaisies ou Caprices für Klavier, 1830/1831; enthält MWV U 70, U 71 und U 72<idno type="MWV">SD 4</idno><idno type="op">16</idno></name></title> herausgeben dürfe, d. h. ob sie’s ganz gern sähen, und möge sich dann von <persName xml:id="persName_9ea7babd-57fd-49ac-bed7-9cef92eeceef">Attwood<name key="PSN0109576" style="hidden">Attwood, Thomas (1765-1838)</name></persName> sagen lassen, wieviel ich bei <persName xml:id="persName_23e58e07-b892-4546-bb52-ba4f290a239b">Cramer<name key="PSN0110487" style="hidden">Cramer, Johann (John) Baptist (1771-1858)</name></persName> dafür fordern solle. Ferner liegt hiebey ein Zettel von gesch[riebne]n <persName xml:id="persName_7e70ff16-2d56-41db-8d52-27596ec3c7df">Bachschen<name key="PSN0109617" style="hidden">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> Sachen, die hier im Laufe der nächsten Wochen verauctionirt werden sollen. An der Aechtheit ist gar kein Zweifel, und ich frage Dich nun lieber Vater, ob Du wohl so gut wärest, den Zettel an <persName xml:id="persName_b7d999fd-6c48-4042-98d1-487e67b21911">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> und <persName xml:id="persName_2344f6ba-cccc-4e93-8666-025ead248f5d">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> zu zeigen; sie zu bitten, das anzumerken, was sie davon besitzen; und ob Du Lust hättest, diejenigen Stücke, die sie nicht haben, dann hier in der Auction zu erstehen? Im Falle Du es wolltest, bitte ich Dich die Summe, die Du daran wenden willst, und die Dir <persName xml:id="persName_a7d464bc-46fa-44d6-9b39-f8ac872aea35">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> auch wol angeben kann, nebst Deinem Auftrag an <persName xml:id="persName_05b7db2d-beb6-4c32-99e9-ef62522e2506">Hrn. Weisse<name key="PSN0115683" style="hidden">Weiße, Carl Friedrich Ernst (1781-1836)</name></persName> hier zu schreiben; er hat mir versprochen, das Nöthige dann zu besorgen. Schön wär es, wenn Du es wolltest, denn es giebt die prächtigsten Sachen darunter. – Die <title xml:id="title_8d8d8d27-3f37-40b6-88bf-caca567e85ee">Passion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107791" style="hidden" type="music">Lukas-Passion BWV 246/Anh. II 30 (BC D 6)</name></title> nach dem Lucas ist und bleibt aber von <persName xml:id="persName_9ed74841-a0a7-49b8-8049-2ad0e3543b8d">Telemann<name key="PSN0115281" style="hidden">Telemann, Georg Philipp (1681-1767)</name></persName>; sie legten mir hier <title xml:id="title_ec27d40a-de2a-4bd8-9e38-bdff3ea7da3f">Bachs Manuscrip<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107791" style="hidden" type="music">Lukas-Passion BWV 246/Anh. II 30 (BC D 6)</name></title>t davon vor, und wollten mich damit ganz schlagen; zum Glück ist das aber so schön und zierlich geschrieben, daß man deutlich sieht, daß es nur eine Copie ist. – <hi rend="underline">Später</hi>. Der Brief ist ledern; aber das kommt von Leipzig und den Geschäften; ich habe eben noch einmal die Cantaten durchgesehen, sie sind ganz wunderschön, und ich wollte, wir könnten sie bekommen. Aber die Lichter sind herabgebrannt <seg type="closer" xml:id="seg_233187fc-0e02-4435-804f-6b6f9fba9b95">– morgen früh den Schluß und das Lebewohl. Gute Nacht denn.</seg></p></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_aca0523a-58b1-4f2e-9b8b-96fb7f9ceaf1"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p><date cert="high" when="1830-05-20" xml:id="date_419287fa-e06a-498b-a3bd-aac2b8637882"><seg type="inline">20</seg><hi rend="superscript">ten</hi><seg type="inline"> früh.</seg></date> Jetzt reise ich fort, die Pferde sind bestellt und Alles fertig. Noch tausend Dank für Euren lieben Anfangsbrief nach Leipzig, ich kann mich noch gar nicht ans Schreiben gewöhnen und möchte mit der Feder fliegen, um viel zu plaudern und vergesse so Alles; daher verzeiht für heut und die nächsten Male, dann wirds besser gehen. <persName xml:id="persName_cf06b0d1-ec49-45a5-8ac5-b78c3e4f3a32">Rellstab<name key="PSN0114136" style="hidden">Rellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860)</name></persName> muß <title xml:id="title_26ca3d5e-fe52-4ec4-8f93-dc95c71c9a54">2 Jüngls.Hefte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_54ntomlf-xc9f-tiud-gll2-jdfr9luusprs"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100619" style="hidden">Zwölf Lieder für eine Singstimme und Klavier, 1830, 1. Heft (Der Jüngling); enthält MWV K 39, K 41, K 42, K 52, K 38 und K 50, 2. Heft (Das Mädchen); enthält Sehnsucht »Fern und ferner schallt der Reigen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 51, K 53, Verlust »Und wüssten’s die Blumen, die kleinen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 54 und Die Nonne »Im stillen Klostergarten«, komponiert von Fanny Hensel<idno type="MWV">SD 3</idno><idno type="op">9</idno></name></title> bekommen haben, doch kann ich leider nicht eins von meinen <title xml:id="title_6bdbbcc2-3898-4e87-9687-ebd13de0624d">2 Mädchenheften<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_y1aoneqm-tczm-xpar-350a-2c4f4imaew3b"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100619" style="hidden">Zwölf Lieder für eine Singstimme und Klavier, 1830, 1. Heft (Der Jüngling); enthält MWV K 39, K 41, K 42, K 52, K 38 und K 50, 2. Heft (Das Mädchen); enthält Sehnsucht »Fern und ferner schallt der Reigen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 51, K 53, Verlust »Und wüssten’s die Blumen, die kleinen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 54 und Die Nonne »Im stillen Klostergarten«, komponiert von Fanny Hensel<idno type="MWV">SD 3</idno><idno type="op">9</idno></name></title> schicken, da ich es schon verschenkt. Bittet Vater mir zu verzeihen, daß das erste was ich von mir hören lasse, eine Bitte um ein Geschenk sey; indeß ist mir die Sache gar zu wichtig. – Eben kommen die Kronenthaler von <persName xml:id="persName_e47c14c1-ee98-4a3d-aa61-824252713244">M. Levy<name key="PSN0110599" style="hidden">Delmar, Ferdinand Moritz (bis 1806: Salomon Moses Levy) (seit 1810) Freiherr von (?-1858)</name></persName>die Rechnung von <persName xml:id="persName_c9dab244-0ff4-4ed4-a4ac-46c4b35b35f2">Friedlein<name key="PSN0111209" style="hidden">Friedlein, Heinrich Gottlieb (1779-1834)</name></persName>, der Wagenmeister; lebt wohl. Außen Fortdauer und innen Heiterkeit. <seg type="closer" xml:id="seg_6c4c4a68-8503-46e5-a9ce-746197d907ad">Denkt denn auch meiner und bleibt froh.</seg></p><signed rend="right">FMB.</signed></div></body> </text></TEI>