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fmb-1830-04-13-02

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand David in Dorpat<lb></lb>Berlin, 13. April 1830 Du wirst kaum glauben, daß dieser Brief von Endesunterzeichneten ist, und doch ists so, denn wenn nun einer die Masern gehabt hat nicht lesen und noch schreiben darf, und doch mit seinen Freunden plaudern will, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 295

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

DeutschlandLeipzigD-LEsmLeipzig, Stadtgeschichtliches MuseumStadt- und LandesgeschichteA/613/2007.Nichtautorisiertes DiktatFelix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand David in Dorpat; Berlin, 13. April 1830Du wirst kaum glauben, daß dieser Brief von Endesunterzeichneten ist, und doch ists so, denn wenn nun einer die Masern gehabt hat nicht lesen und noch schreiben darf, und doch mit seinen Freunden plaudern will,

4 beschr. S.

Schreiber unbekannt

-

Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,10,2.Eckardt, Ferdinand David und die Familie Mendelssohn-Bartholdy, S. 32-36.Rothe / Szeskus, Leipziger Archive, S. 126-131.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

13. April 1830 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Berlin Deutschland David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) Dorpat Russland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Berlin den 13ten April 1830. Lieber David!

Du wirst kaum glauben, daß dieser Brief von Endesunterzeichneten ist, und doch ists so, denn wenn nun einer die Masern gehabt hat nicht lesen und noch schreiben darf, und doch mit seinen Freunden plaudern will, wie meistens? er diktirt. Ich diktire; ich darf nicht lesen nicht schreiben, ich habe die Masern gehabt im Begriff abzureisen, daher bin ich noch hier, ich bin

Dein ergebener Felix Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Postscriptum.

Noch habe ich zu erwähnen daß wir Alle froh und gesund sind und Deiner bei jeder Gelegenheit gedenken. Du fehlst uns recht oft hier, und besonders jetzt, wo ich gern oft viel Musik gehört hätte, und wenig dazu gekommen bin. RitzRietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832) habe ich nur sehr selten während meines Aufenthaltes hier gesehen, und garnicht gehört. Er war als ich kam so unwohl, daß ich eine ernste Krankheit fürchtete, hat sich aber bald wieder erholt und da habe ich denn bemerken können, daß er sich seit meiner Abwesenheit ganz von uns zurückgezogen hat, aus welchen Gründen will und kann ich nicht errathen, es that mir sehr leid darum, ich kann es aber nicht abändern, auch MarxMarx, Adolph Bernhard (1795-1866) kommt nur selten mehr zu den Eltern, DroysenDroysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884) macht sich rar, HeidemannHeydemann, Albert Gustav (1808-1877) war in Stettin und so haben wir diesen Winter recht still und meist ohne Sang und Klang verlebt. Von dem Liederspiel<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_y6oqjji7-qrbi-daig-ajvq-5lusdimx0d3c"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100325" style="hidden">Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«), Ein Liederspiel, [September 1829] bis 19. Dezember 1829<idno type="MWV">L 6</idno><idno type="op">89</idno></name> zur silbernen Hochzeit wird KudelskyKudelsky (Kudelski), Karl Matthias (1805-1877) erzählt haben, es hat uns Allen frohe Zeit gemacht, und ich halte es wohl für meine beste Composition; auch mein Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_afdu5f9p-nmxq-r0rp-sbkg-6ztdcd70hier"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. 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Wann und wo ich weiter schreiben kann ist noch ungewiß da ich so bald als es nur meine Gesundheit erlaubt meine Reise fortzusetzen gedenke, und von hier über Leipzig und Weimar nach München und dann über die Alpen nach Rom und Neapel will. Es ist wohl eine schöne Reise die ich vor habe, wenn nur der Himmel die Wolken und dazu gehörige Hagel und Regen es besser mit mir meinen wollten als im vorigen Jahre. Du glaubst nicht wie ich in den Schottischen Hochlanden vom Wetter ausgestanden habe, und da dies Jahr ganz dieselbe Miene macht wie das vorige, so könnte mir wohl in Tyrol dasselbe Vergnügen bevorstehen. Aber wahr ists, daß wir seit wir uns nicht gesehen, manche Veränderung erlebt haben, die ich poetisch so ausdrücken könnte: Du in der Nähe des Pols, vom ewigen Eise umgeben, in dessen Mitte aber (7 oder 9) zarte Blumen emporgesprossen sind, und Schnee und Gletscher zum ewigen Frühling umschaffen, als andern David einem Fürsten des Landes den Gram von der Stirne mit der Geige verscheuchend; – ich der ich fremde Meere durchschifft, ferne Inseln besucht, der von der holländischen Insel Texel, bis zur Fingals Höhle auf Staffa den irrenden Wanderstab gesetzt, der ich in England mit steifer Halsbinde, in Schottland mit nackten Knien, auf dem atlantischen Ocean mit schweren Füßen und Magen umhergegangen bin – Da hätten wir uns wohl manches zu erzählen und es ist schade, daß wir es nur schriftlich thun können, daß aber Du, der Du gewiß Muße vollauf hast, mich den Reisenden, den Anfang unsrer Correspondenz machen läßt, ist nicht zu verantworten, und es folgt daraus weiter nichts, als daß ich den Anfang machen muß. Ich bereue meine Großmuth aber, wenn Du nicht sogleich ausführlich schreibst, mir von Dir und Deiner Stellung, Deiner Beschäftigung und Deinem Gelingen, Deinen AbonnementsQuartetten und Deiner Theater Direktion des Breitesten erzählst, kurz wenn Du mich auf die Entfernung von einigen tausend Wersten nicht Herrn von LiephardLiphart, Carl Gotthard Baron von (1778-1853), und seinen lieben, aber hoffentlich nicht hartenLiphart, Elise von (1803-1881) TöchternLiphart, Sophie Wilhelmine von (1807-1893), wie auch seinem ganzen Leben und Hause in Deinem Briefe an mich vorstellst, und mich zu ihren vertrauten Bekannten machst. Ich könnte Dich zum Dank dafür auf ähnliche Weise wieder mit meiner Familie bekannt machen. Du kennst sie aber schon, drum also nur so viel daß sich PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) offenbar zu seinem großen Vortheile verändert hat; er ist ernster, ruhig, sehr fleißig kurz ein Mensch geworden, und ich habe ihn recht lieb gewonnen. Wie glücklich sich meine ältere SchwesterHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) in ihrer veränderten Lage fühlt, und wie behaglich und still und sicher sie angefangen hat ihr neues Leben zu zimmern, hast Du wohl schon erfahren; es ist hübsch bei den Leuten sein, und wenn Du einmal wieder herkommst wirst Du mir Recht geben. Es hat mir sehr wohl gethan, aus dem wilden bewegten spannenden Leben, wie ich es in England geführt habe, in dies ruhige hinein zu blicken; dennoch wäre ich schon längst von hier abgereist, wenn mich nicht erst die fürchterliche Kälte, dann meine nach und nach wachsende Unpäßlichkeit, die sich endlich in den Masern entladen und hoffentlich geendigt hat, daran gehindert hätten.

Willst Du Neuigkeiten von Berlin wissen? Da müßte ich erst selbst welche erfahren, denn ich weiß jetzt fast so wenig davon, als ob ich in Dorpat wäre, doch weiß ich Eine, die Dich betrüben würde, wenn Du nicht neue Trostgründe hättest und mich wenn ich nicht das Courmachen, die Mädchen und mich selbst aufgegeben, und mich zum Hagestolz bestimmt hätte. Höre und erschrick, Betty PistorPistor, Friederike Dorothea Elisabeth (Betty) (1808-1887) ist verlobt. Fatal verlobt. Sie gehört dem Dr. und Prof. jur. RudorffRudorff, Adolph August Friedrich (1803-1873) erb und eigenthümlich zu. Ich beauftrage Dich sobald Du durch Berliner Blätter ihre vollzogene, eheliche Verbindung erfährst, über meinem Quartett aus S<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_iilbon8b-igf6-x9bw-ekfa-zb8ampvjlnrj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. 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Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854) hören? sie langweilt mich gar zu sehr, sie mag Gräfinn Rossi sein oder nicht. Der Berliner nennt das Hotel de Russie in dem sie wohnt, Hotel de Rossi, meint sie sänge RossiniRossini, Gioachino Antonio (1792-1868) und würde russini und dgl. m. empfängt sie einmal kalt, einmal enthusiastisch und ist was er war: nicht bei Troste. Die Passion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name> ist am Palmsontag aufgeführt worden, sie hatten mir die Direktion angeboten, und meiner Reise wegen hatte ich sie abschlagen müssen, nun hat mich meine Krankheit doch länger aufgehalten. ZelterZelter, Carl Friedrich (1758-1832) hat mehrere Veränderungen darin gemacht, über die viel hin und her gemurrt worden ist. Daß Partitur und Klavierauszug bei SchlesingerSchlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838) erschienen sind, weißt Du gewiß schon; a propos SchlesingerSchlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838) wollte neulich eine Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_n3bdupyx-5nwc-iti9-glwm-lysitfi4poyh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. 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Was sind Deine Gefühle wenn Du Dich ihrer erinnerst? VictoireFränkel, Victoria (Victoire) Caroline Eugenie (1811-1843) ist eben nach Warschau gereist, nachdem sie ihrem Bräutigam Herrn DeckerDecker, Rudolf Ludwig (seit 1863) von (1804-1877) den Laufpaß gegeben hat, sie ist also wieder NichtBraut. Winters TivoliWinters TivoliBerlinDeutschland ist für 8 gr. zu sehen. Willst Du noch mehr Berliner Miseren wissen? ich denke es sind deren genug. Ich schließe nun dieses postscript und bitte Dich mir bald zu antworten, die herzlichsten Grüße von meiner ganzen Familie verbinde mit den Meinigen und denke unserer Aller freundlich Deines

Felix M.B.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Zweites Postscript: wenn man ihn sieht denkt man es sey der kleine David etc., und wenn man ihn spielen hört so denkt man etc. wenn man ihn aber nicht sieht und nicht spielen hört, so wünscht man, er wäre wieder in Berlin.

lo stesso, lo stessissimo mit Variatonen von BeethovenBeethoven, Ludwig van (1770-1827) .
            Berlin den 13ten April 1830. Lieber David!
Du wirst kaum glauben, daß dieser Brief von Endesunterzeichneten ist, und doch ists so, denn wenn nun einer die Masern gehabt hat nicht lesen und noch schreiben darf, und doch mit seinen Freunden plaudern will, wie meistens? er diktirt. Ich diktire; ich darf nicht lesen nicht schreiben, ich habe die Masern gehabt im Begriff abzureisen, daher bin ich noch hier, ich bin
Dein ergebener
Felix Mendelssohn Bartholdy
Postscriptum.
Noch habe ich zu erwähnen daß wir Alle froh und gesund sind und Deiner bei jeder Gelegenheit gedenken. Du fehlst uns recht oft hier, und besonders jetzt, wo ich gern oft viel Musik gehört hätte, und wenig dazu gekommen bin. Ritz habe ich nur sehr selten während meines Aufenthaltes hier gesehen, und garnicht gehört. Er war als ich kam so unwohl, daß ich eine ernste Krankheit fürchtete, hat sich aber bald wieder erholt und da habe ich denn bemerken können, daß er sich seit meiner Abwesenheit ganz von uns zurückgezogen hat, aus welchen Gründen will und kann ich nicht errathen, es that mir sehr leid darum, ich kann es aber nicht abändern, auch Marx kommt nur selten mehr zu den Eltern, Droysen macht sich rar, Heidemann war in Stettin und so haben wir diesen Winter recht still und meist ohne Sang und Klang verlebt. Von dem Liederspiel zur silbernen Hochzeit wird Kudelsky erzählt haben, es hat uns Allen frohe Zeit gemacht, und ich halte es wohl für meine beste Composition; auch mein Quartett hast Du durch Kudelsky bekommen, und somit weißt Du auch schon von meinen neuen Compositionen. Denn von einer großen Symphonie an der ich arbeite, sind bis jetzt nur die ersten drei Stücke fertig. Wann und wo ich weiter schreiben kann ist noch ungewiß da ich so bald als es nur meine Gesundheit erlaubt meine Reise fortzusetzen gedenke, und von hier über Leipzig und Weimar nach München und dann über die Alpen nach Rom und Neapel will. Es ist wohl eine schöne Reise die ich vor habe, wenn nur der Himmel die Wolken und dazu gehörige Hagel und Regen es besser mit mir meinen wollten als im vorigen Jahre. Du glaubst nicht wie ich in den Schottischen Hochlanden vom Wetter ausgestanden habe, und da dies Jahr ganz dieselbe Miene macht wie das vorige, so könnte mir wohl in Tyrol dasselbe Vergnügen bevorstehen. Aber wahr ists, daß wir seit wir uns nicht gesehen, manche Veränderung erlebt haben, die ich poetisch so ausdrücken könnte: Du in der Nähe des Pols, vom ewigen Eise umgeben, in dessen Mitte aber (7 oder 9) zarte Blumen emporgesprossen sind, und Schnee und Gletscher zum ewigen Frühling umschaffen, als andern David einem Fürsten des Landes den Gram von der Stirne mit der Geige verscheuchend; – ich der ich fremde Meere durchschifft, ferne Inseln besucht, der von der holländischen Insel Texel, bis zur Fingals Höhle auf Staffa den irrenden Wanderstab gesetzt, der ich in England mit steifer Halsbinde, in Schottland mit nackten Knien, auf dem atlantischen Ocean mit schweren Füßen und Magen umhergegangen bin – Da hätten wir uns wohl manches zu erzählen und es ist schade, daß wir es nur schriftlich thun können, daß aber Du, der Du gewiß Muße vollauf hast, mich den Reisenden, den Anfang unsrer Correspondenz machen läßt, ist nicht zu verantworten, und es folgt daraus weiter nichts, als daß ich den Anfang machen muß. Ich bereue meine Großmuth aber, wenn Du nicht sogleich ausführlich schreibst, mir von Dir und Deiner Stellung, Deiner Beschäftigung und Deinem Gelingen, Deinen AbonnementsQuartetten und Deiner Theater Direktion des Breitesten erzählst, kurz wenn Du mich auf die Entfernung von einigen tausend Wersten nicht Herrn von Liephard, und seinen lieben, aber hoffentlich nicht harten Töchtern, wie auch seinem ganzen Leben und Hause in Deinem Briefe an mich vorstellst, und mich zu ihren vertrauten Bekannten machst. Ich könnte Dich zum Dank dafür auf ähnliche Weise wieder mit meiner Familie bekannt machen. Du kennst sie aber schon, drum also nur so viel daß sich Paul offenbar zu seinem großen Vortheile verändert hat; er ist ernster, ruhig, sehr fleißig kurz ein Mensch geworden, und ich habe ihn recht lieb gewonnen. Wie glücklich sich meine ältere Schwester in ihrer veränderten Lage fühlt, und wie behaglich und still und sicher sie angefangen hat ihr neues Leben zu zimmern, hast Du wohl schon erfahren; es ist hübsch bei den Leuten sein, und wenn Du einmal wieder herkommst wirst Du mir Recht geben. Es hat mir sehr wohl gethan, aus dem wilden bewegten spannenden Leben, wie ich es in England geführt habe, in dies ruhige hinein zu blicken; dennoch wäre ich schon längst von hier abgereist, wenn mich nicht erst die fürchterliche Kälte, dann meine nach und nach wachsende Unpäßlichkeit, die sich endlich in den Masern entladen und hoffentlich geendigt hat, daran gehindert hätten.
Willst Du Neuigkeiten von Berlin wissen? Da müßte ich erst selbst welche erfahren, denn ich weiß jetzt fast so wenig davon, als ob ich in Dorpat wäre, doch weiß ich Eine, die Dich betrüben würde, wenn Du nicht neue Trostgründe hättest und mich wenn ich nicht das Courmachen, die Mädchen und mich selbst aufgegeben, und mich zum Hagestolz bestimmt hätte. Höre und erschrick, Betty Pistor ist verlobt. Fatal verlobt. Sie gehört dem Dr. und Prof. jur. Rudorff erb und eigenthümlich zu. Ich beauftrage Dich sobald Du durch Berliner Blätter ihre vollzogene, eheliche Verbindung erfährst, über meinem Quartett aus S das B P durch einen kleinen Federschwung geschickt in ein B. R. zu verwandeln, es geht recht leicht. – Willst Du nun von der Sonntag hören? sie langweilt mich gar zu sehr, sie mag Gräfinn Rossi sein oder nicht. Der Berliner nennt das Hotel de Russie in dem sie wohnt, Hotel de Rossi, meint sie sänge Rossini und würde russini und dgl. m. empfängt sie einmal kalt, einmal enthusiastisch und ist was er war: nicht bei Troste. Die Passion ist am Palmsontag aufgeführt worden, sie hatten mir die Direktion angeboten, und meiner Reise wegen hatte ich sie abschlagen müssen, nun hat mich meine Krankheit doch länger aufgehalten. Zelter hat mehrere Veränderungen darin gemacht, über die viel hin und her gemurrt worden ist. Daß Partitur und Klavierauszug bei Schlesinger erschienen sind, weißt Du gewiß schon; a propos Schlesinger wollte neulich eine Symphonie von mir in Stimmen und in 2 Klavierauszügen, die ich ihm machen sollte herausgeben, und bot mir als Honorar 20 rt. an; ich war gerade eben aus England angekommen, und an Honorigkeit gewöhnt, erklärte ihm daher, daß ich ihm nie wieder das Geringste von meinen Compositionen verkaufen würde, und will es halten. Der Kerl machts zu arg, willst du noch mehr wissen? Morgen geben die Königsstädter: Der brave Mann, Melodram mit Musik von Landsberg. Das kommt davon. Ich habe Herrn Cerf kennen gelernt. Er sollte Boeuf heißen. Die schöne Madam Robert ist noch immer schön. Was sind Deine Gefühle wenn Du Dich ihrer erinnerst? Victoire ist eben nach Warschau gereist, nachdem sie ihrem Bräutigam Herrn Decker den Laufpaß gegeben hat, sie ist also wieder NichtBraut. Winters Tivoli ist für 8 gr. zu sehen. Willst Du noch mehr Berliner Miseren wissen? ich denke es sind deren genug. Ich schließe nun dieses postscript und bitte Dich mir bald zu antworten, die herzlichsten Grüße von meiner ganzen Familie verbinde mit den Meinigen und denke unserer Aller freundlich Deines
Felix M. B.
Zweites Postscript: wenn man ihn sieht denkt man es sey der kleine David etc., und wenn man ihn spielen hört so denkt man etc. wenn man ihn aber nicht sieht und nicht spielen hört, so wünscht man, er wäre wieder in Berlin.
lo stesso, lo stessissimo mit Variatonen von Beethoven .          
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Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 1, 295 </idno> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc><msIdentifier><country>Deutschland</country><settlement>Leipzig</settlement><institution key="RISM">D-LEsm</institution><repository>Leipzig, Stadtgeschichtliches Museum</repository><collection>Stadt- und Landesgeschichte</collection><idno type="signatur">A/613/2007.</idno></msIdentifier><msContents><msItem><idno type="non-authorized_dictated_letter">Nichtautorisiertes Diktat</idno><title key="fmb-1830-04-13-02" type="letter" xml:id="title_52ac8323-0aa9-4f8c-b94d-b88dc15dba1e">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand David in Dorpat; Berlin, 13. April 1830</title><incipit>Du wirst kaum glauben, daß dieser Brief von Endesunterzeichneten ist, und doch ists so, denn wenn nun einer die Masern gehabt hat nicht lesen und noch schreiben darf, und doch mit seinen Freunden plaudern will,</incipit></msItem></msContents><physDesc><p>4 beschr. S.</p><handDesc hands="1"><p>Schreiber unbekannt</p></handDesc><accMat><listBibl><bibl type="none"></bibl></listBibl></accMat></physDesc><history><provenance> <p>-</p> </provenance></history><additional><listBibl><bibl type="copy_from_foreign_hand">Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,10,2.</bibl><bibl type="printed_letter">Eckardt, Ferdinand David und die Familie Mendelssohn-Bartholdy, S. 32-36.</bibl><bibl type="printed_letter">Rothe / Szeskus, Leipziger Archive, S. 126-131.</bibl></listBibl></additional></msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1830-04-13" xml:id="date_4c117d39-9279-4b40-9b74-3c972d3e6609">13. April 1830</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_b5ff1b90-2b6c-4cb4-baea-79be03d50c98">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_0a5005e9-0461-4deb-9f84-38b891ca574b"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country></placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0110564" resp="receiver" xml:id="persName_9217298e-13dd-4249-899e-dd8936384210">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_58e43f86-c79f-4bf2-85d2-80f27d1ff4f5"> <settlement key="STM0100614">Dorpat</settlement> <country>Russland</country></placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_2f85b1d6-4d06-41cd-889b-50f3f8f0205e"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Berlin den <date cert="high" when="1830-04-13" xml:id="date_1cc0a64e-95d0-4f2c-81e1-d1a7f03cc692">13<hi rend="superscript">ten</hi> April</date></dateline> <dateline rend="right"><date cert="high" when="1830-04-13" xml:id="date_5c05fb9c-5fe8-487f-b809-302e2cf81e3c">1830</date>.</dateline> <salute rend="left">Lieber <hi rend="latintype">David</hi>!</salute> <p style="paragraph_without_indent">Du wirst kaum glauben, daß dieser Brief von Endesunterzeichneten ist, und doch ists so, denn wenn nun einer die Masern gehabt hat nicht lesen und noch schreiben darf, und doch mit seinen Freunden plaudern will, wie meistens? er diktirt. Ich diktire; ich darf nicht lesen nicht schreiben, ich habe die Masern gehabt im Begriff abzureisen, daher bin ich noch hier, ich bin</p> <signed rend="right">Dein ergebener</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Felix Mendelssohn Bartholdy</hi></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_43508a27-e94b-40eb-a904-55168112bd3c"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><hi rend="latintype">Postscriptum</hi>.</p> <p style="paragraph_without_indent">Noch habe ich zu erwähnen daß wir Alle froh und gesund sind und Deiner bei jeder Gelegenheit gedenken. Du fehlst uns recht oft hier, und besonders jetzt, wo ich gern oft viel Musik gehört hätte, und wenig dazu gekommen bin. <persName xml:id="persName_173c1de1-8ce7-4783-8d9d-de8dafde93dd">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> habe ich nur sehr selten während meines Aufenthaltes hier gesehen, und garnicht gehört. Er war als ich kam so unwohl, daß ich eine ernste Krankheit fürchtete, hat sich aber bald wieder erholt und da habe ich denn bemerken können, daß er sich seit meiner Abwesenheit ganz von uns zurückgezogen hat, aus welchen Gründen will und kann ich nicht errathen, es that mir sehr leid darum, ich kann es aber nicht abändern, auch <persName xml:id="persName_73fce686-aa1a-4f28-9246-e385b1df3220">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> kommt nur selten mehr zu den Eltern, <persName xml:id="persName_13226503-2aea-4e2d-b414-d4da63eead83">Droysen<name key="PSN0110751" style="hidden">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName> macht sich rar, <persName xml:id="persName_22d4c0ef-d0d0-4e18-afa5-0afad47df03d">Heidemann<name key="PSN0111960" style="hidden">Heydemann, Albert Gustav (1808-1877)</name></persName> war in Stettin und so haben wir diesen Winter recht still und meist ohne Sang und Klang verlebt. Von dem <title xml:id="title_72e6f419-ca08-412b-bf6e-981234e884f3">Liederspiel<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_y6oqjji7-qrbi-daig-ajvq-5lusdimx0d3c"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100325" style="hidden">Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«), Ein Liederspiel, [September 1829] bis 19. Dezember 1829<idno type="MWV">L 6</idno><idno type="op">89</idno></name></title> zur silbernen Hochzeit wird <persName xml:id="persName_b953ac36-e2f1-43b1-9c3e-0318755ff402">Kudelsky<name key="PSN0112571" style="hidden">Kudelsky (Kudelski), Karl Matthias (1805-1877)</name></persName> erzählt haben, es hat uns Allen frohe Zeit gemacht, und ich halte es wohl für meine beste Composition; auch <title xml:id="title_370016de-f77d-4edb-91c5-c526959721cd">mein Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_afdu5f9p-nmxq-r0rp-sbkg-6ztdcd70hier"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name></title> hast Du durch <persName xml:id="persName_608f274a-3827-4c82-8ee8-a649e6c26cfa">Kudelsky<name key="PSN0112571" style="hidden">Kudelsky (Kudelski), Karl Matthias (1805-1877)</name></persName> bekommen, und somit weißt Du auch schon von meinen neuen Compositionen. Denn von einer <title xml:id="title_958ae62f-aebf-4d7e-b7da-94a9d3ec95bd">großen Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ffxghqmf-pehl-skha-exci-qc6cvstvcz7h"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name></title> an der ich arbeite, sind bis jetzt nur die ersten drei Stücke fertig. Wann und wo ich weiter schreiben kann ist noch ungewiß da ich so bald als es nur meine Gesundheit erlaubt meine Reise fortzusetzen gedenke, und von hier über Leipzig und Weimar nach München und dann über die Alpen nach Rom und Neapel will. Es ist wohl eine schöne Reise die ich vor habe, wenn nur der Himmel die Wolken und dazu gehörige Hagel und Regen es besser mit mir meinen wollten als im vorigen Jahre. Du glaubst nicht wie ich in den Schottischen Hochlanden vom Wetter ausgestanden habe, und da dies Jahr ganz dieselbe Miene macht wie das vorige, so könnte mir wohl in Tyrol dasselbe Vergnügen bevorstehen. Aber wahr ists, daß wir seit wir uns nicht gesehen, manche Veränderung erlebt haben, die ich poetisch so ausdrücken könnte: Du in der Nähe des Pols, vom ewigen Eise umgeben, in dessen Mitte aber (7 oder 9) zarte Blumen emporgesprossen sind, und Schnee und Gletscher zum ewigen Frühling umschaffen, als andern David einem Fürsten des Landes den Gram von der Stirne mit der Geige verscheuchend; – ich der ich fremde Meere durchschifft, ferne Inseln besucht, der von der holländischen Insel Texel, bis zur Fingals Höhle auf Staffa den irrenden Wanderstab gesetzt, der ich in England mit steifer Halsbinde, in Schottland mit nackten Knien, auf dem atlantischen Ocean mit schweren Füßen und Magen umhergegangen bin – Da hätten wir uns wohl manches zu erzählen und es ist schade, daß wir es nur schriftlich thun können, daß aber Du, der Du gewiß Muße vollauf hast, mich den Reisenden, den Anfang unsrer Correspondenz machen läßt, ist nicht zu verantworten, und es folgt daraus weiter nichts, als daß ich den Anfang machen muß. Ich bereue meine Großmuth aber, wenn Du nicht sogleich ausführlich schreibst, mir von Dir und Deiner Stellung, Deiner Beschäftigung und Deinem Gelingen, Deinen AbonnementsQuartetten und Deiner Theater Direktion des Breitesten erzählst, kurz wenn Du mich auf die Entfernung von einigen tausend Wersten nicht Herrn von <persName xml:id="persName_16fefd69-cb46-47cf-be89-b6d7cd50beac">Liephard<name key="PSN0112879" style="hidden">Liphart, Carl Gotthard Baron von (1778-1853)</name></persName>, und seinen lieben, aber hoffentlich nicht <persName xml:id="persName_15e8ba0c-9c37-4d84-9f67-09701841c994">harten<name key="PSN0117428" style="hidden">Liphart, Elise von (1803-1881)</name></persName> <persName xml:id="persName_c73633f6-7e66-4b87-b103-0cf4d08e85ec">Töchtern<name key="PSN0112883" style="hidden">Liphart, Sophie Wilhelmine von (1807-1893)</name></persName>, wie auch seinem ganzen Leben und Hause in Deinem Briefe an mich vorstellst, und mich zu ihren vertrauten Bekannten machst. Ich könnte Dich zum Dank dafür auf ähnliche Weise wieder mit meiner Familie bekannt machen. Du kennst sie aber schon, drum also nur so viel daß sich <persName xml:id="persName_aaed60fe-883d-4ffa-96ea-968e553b8f32">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> offenbar zu seinem großen Vortheile verändert hat; er ist ernster, ruhig, sehr fleißig kurz ein Mensch geworden, und ich habe ihn recht lieb gewonnen. Wie glücklich sich <persName xml:id="persName_d230d24c-3cfb-40dd-a331-0bb7e1ef02de">meine ältere Schwester<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> in ihrer veränderten Lage fühlt, und wie behaglich und still und sicher sie angefangen hat ihr neues Leben zu zimmern, hast Du wohl schon erfahren; es ist hübsch bei den Leuten sein, und wenn Du einmal wieder herkommst wirst Du mir Recht geben. Es hat mir sehr wohl gethan, aus dem wilden bewegten spannenden Leben, wie ich es in England geführt habe, in dies ruhige hinein zu blicken; dennoch wäre ich schon längst von hier abgereist, wenn mich nicht erst die fürchterliche Kälte, dann meine nach und nach wachsende Unpäßlichkeit, die sich endlich in den Masern entladen und hoffentlich geendigt hat, daran gehindert hätten.</p> <p>Willst Du Neuigkeiten von Berlin wissen? Da müßte ich erst selbst welche erfahren, denn ich weiß jetzt fast so wenig davon, als ob ich in Dorpat wäre, doch weiß ich Eine, die Dich betrüben würde, wenn Du nicht neue Trostgründe hättest und mich wenn ich nicht das Courmachen, die Mädchen und mich selbst aufgegeben, und mich zum Hagestolz bestimmt hätte. Höre und erschrick, <persName xml:id="persName_6d253141-c8d1-46bc-9c20-4312160693fd">Betty Pistor<name key="PSN0113887" style="hidden">Pistor, Friederike Dorothea Elisabeth (Betty) (1808-1887)</name></persName> ist verlobt. Fatal verlobt. Sie gehört dem Dr. und <persName xml:id="persName_3a989bb6-f60e-432e-bb62-305b9d2bd683">Prof. jur. Rudorff<name key="PSN0114349" style="hidden">Rudorff, Adolph August Friedrich (1803-1873)</name></persName> erb und eigenthümlich zu. Ich beauftrage Dich sobald Du durch Berliner Blätter ihre vollzogene, eheliche Verbindung erfährst, über <title xml:id="title_a87e8de5-6412-48c3-a25a-976141b885fc">meinem Quartett aus S<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_iilbon8b-igf6-x9bw-ekfa-zb8ampvjlnrj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_7nzbkpb1-tt80-mmcn-z2ml-hdckeyvvn922"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name></title> das <persName xml:id="persName_9cf0f2f4-629d-4dc0-88cc-8f4aee07880c">B P<name key="PSN0113887" style="hidden">Pistor, Friederike Dorothea Elisabeth (Betty) (1808-1887)</name></persName> durch einen kleinen Federschwung geschickt in ein B. R. zu verwandeln, es geht recht leicht. – Willst Du nun von der <persName xml:id="persName_cc785848-89a3-42c9-8c0e-1a402e158df6">Sonntag<name key="PSN0114969" style="hidden">Sontag (eigtl. Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854)</name></persName> hören? sie langweilt mich gar zu sehr, sie mag Gräfinn Rossi sein oder nicht. Der Berliner nennt das Hotel de Russie in dem sie wohnt, Hotel de Rossi, meint sie sänge <persName xml:id="persName_c3a631bf-a40b-45a3-8f49-ff8a2f295b98">Rossini<name key="PSN0114299" style="hidden">Rossini, Gioachino Antonio (1792-1868)</name></persName> und würde russini und dgl. m. empfängt sie einmal kalt, einmal enthusiastisch und ist was er war: nicht bei Troste. Die <title xml:id="title_ad0e031b-f7bb-4bbf-96f6-c0638f9dd21f">Passion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title> ist am Palmsontag aufgeführt worden, sie hatten mir die Direktion angeboten, und meiner Reise wegen hatte ich sie abschlagen müssen, nun hat mich meine Krankheit doch länger aufgehalten. <persName xml:id="persName_7992151c-a40b-428f-9078-4248d1e38c8f">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> hat mehrere Veränderungen darin gemacht, über die viel hin und her gemurrt worden ist. Daß Partitur und Klavierauszug bei <persName xml:id="persName_6d150e91-4044-4888-9eb7-5bdb17c4b658">Schlesinger<name key="PSN0114576" style="hidden">Schlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838)</name></persName> erschienen sind, weißt Du gewiß schon; a propos <persName xml:id="persName_927f0194-743a-4a4e-8498-871cbaf5eff1">Schlesinger<name key="PSN0114576" style="hidden">Schlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838)</name></persName> wollte neulich eine <title xml:id="title_bd1accb3-507f-4b7b-92eb-7557e66522a8">Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_n3bdupyx-5nwc-iti9-glwm-lysitfi4poyh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name></title> von mir in Stimmen und in 2 Klavierauszügen, die ich ihm machen sollte herausgeben, und bot mir als Honorar 20 rt. an; ich war gerade eben aus England angekommen, und an Honorigkeit gewöhnt, erklärte ihm daher, daß ich ihm nie wieder das Geringste von meinen Compositionen verkaufen würde, und will es halten. Der Kerl machts zu arg, willst du noch mehr wissen? Morgen geben die <placeName xml:id="placeName_055eb8f1-d1c2-44d1-b843-17341ffcee77">Königsstädter<name key="NST0100297" style="hidden" subtype="" type="institution">Königsstädtisches Theater</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>: <title xml:id="title_701b56f2-7428-4464-8af5-90460384a18d">Der brave Mann<name key="PSN0112666" style="hidden" type="author">Landsberg, Ludwig (1807-1858)</name><name key="CRT0109635" style="hidden" type="dramatic_work">Der brave Mann</name></title>, Melodram mit Musik von Landsberg. Das kommt davon. Ich habe <persName xml:id="persName_7922f3e1-c7e0-4039-bdae-28fe57684799">Herrn Cerf<name key="PSN0110337" style="hidden">Cerf (Cerfberr), Carl Friedrich (bis 1818: Friedrich Hirsch) (1771-1845)</name></persName> kennen gelernt. Er sollte Boeuf heißen. Die schöne <persName xml:id="persName_2f5fa956-39f7-4184-9b18-f5ae04764a08">Madam Robert<name key="PSN0114233" style="hidden">Robert, Friederike (1795-1832)</name></persName> ist noch immer schön. Was sind Deine Gefühle wenn Du Dich ihrer erinnerst? <persName xml:id="persName_0a3b7fa2-548b-47cb-9bcd-d5073bf3bc11">Victoire<name key="PSN0111144" style="hidden">Fränkel, Victoria (Victoire) Caroline Eugenie (1811-1843)</name></persName> ist eben nach Warschau gereist, nachdem sie ihrem Bräutigam <persName xml:id="persName_8ec03aec-dcf8-409a-b21e-a44ad83a7dc5">Herrn Decker<name key="PSN0110584" style="hidden">Decker, Rudolf Ludwig (seit 1863) von (1804-1877)</name></persName> den Laufpaß gegeben hat, sie ist also wieder NichtBraut. <placeName xml:id="placeName_afb8c24e-8bbd-4b75-a0ff-c0b9a361465f">Winters Tivoli<name key="NST0103221" style="hidden" subtype="" type="institution">Winters Tivoli</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ist für 8 gr. zu sehen. Willst Du noch mehr Berliner Miseren wissen? ich denke es sind deren genug. <seg type="closer" xml:id="seg_ac4966a7-9a3d-4c54-bdfa-901cf9136d2c">Ich schließe nun dieses postscript und bitte Dich mir bald zu antworten, die herzlichsten Grüße von meiner ganzen Familie verbinde mit den Meinigen und denke unserer Aller freundlich Deines</seg></p> <signed rend="right">Felix M.B.</signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_f228675c-164d-497b-93e8-ac090c27490d"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><hi rend="underline">Zweites Postscript:</hi> wenn man ihn sieht denkt man es sey der kleine David etc., und wenn man ihn spielen hört so denkt man etc. wenn man ihn aber nicht sieht und nicht spielen hört, so wünscht man, er wäre wieder in Berlin.</p> <closer rend="right" xml:id="closer_eaecab0a-2dbe-4bf3-bf83-7374e4ade1b2">lo stesso, lo stessissimo</closer> <closer rend="right" xml:id="closer_33b65fcf-bd73-4cd4-9fe1-828da71b86b7">mit Variatonen von <persName xml:id="persName_bdca33ce-1400-46b2-a61f-58187f36a17d">Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName> </closer> <closer rend="right" xml:id="closer_ec186469-1c60-49bb-9580-1ae2eb1cb773">.</closer> </div> </body> </text></TEI>